Andachten zu den Johannesbriefen

Basiert auf "Biblische Lehre" - aber damit die Praxis nicht zu kurz kommt, ein Extra-Forum

Moderator: eddi

Jörg
Moderator
Beiträge: 2840
Registriert: 04.04.2008 07:47
Wohnort: Essen im Ruhrpott

Beitrag von Jörg »

C.H.Spurgeon ,,Wer da sagt, daß er in Ihm bleibt, der soll auch wandeln, gleichwie Er gewandelt hat." 1 Joh. 2, 6.

Warum sollen Christen in ihrem Wandel Christo nachfolgen? Sie sollen's tun um ihrer selbst willen. Wenn sie ein Verlangen haben nach einem gesunden Seelenzustand, wenn sie der Sündenseuche entfliehen wollen, und sich gern der belebenden Empfindung des Wachstums in der Gnade erfreuen, so laßt sie Jesum zum Vorbild nehmen. Um ihrer eignen Glückseligkeit willen; wenn sie gern trinken möchten vom reinen Wein, darinnen keine Hefen sind; wenn sie gern sich erfreuen möchten einer heiligen und seligen Gemeinschaft mit Jesu; wenn sie über die Leiden und Sorgen dieser Welt gern hinweggehoben wären, so laßt sie wandeln, gleichwie Er gewandelt hat. Es gibt nichts, was euch so mächtig fördert in eurem Pilgerlauf zum Himmel, als wenn ihr das Bildnis Jesu auf dem Herzen tragt und alle eure Gedanken und Empfindungen dadurch bestimmen laßt. Dann seid ihr am glücklichsten und werdet am ersten erkannt als Söhne Gottes, wenn ihr durch die Kraft des Heiligen Geistes imstande seid, Jesu nachzufolgen in seinen Fußstapfen. Petrus ist unglücklich und elend, sobald er fern von Ihm ist. Dann aber sucht um eures Bekenntnisses willen Jesu ähnlich zu werden: Ach, du armer Christenglaube, wie bist du von deinen Feinden grausam verfolgt und verwundet worden! aber diese Wunden waren nicht halb so gefährlich, wie der Schaden, den dir deine Freunde zufügten. Wer hat der edlen, göttlichen Hand jene tiefen Wunden geschlagen? Der Jünger, der die Schlange der Heuchelei im Busen herbergte. Ein Mensch, der vorgibt, er sei etwas, und sich unter die Schafe mischt, während er nichts ist, als ein Wolf in Schafskleidern, verstört die Herde mehr, denn ein Löwe, der draußen lauert. Keine Waffe ist halb so tödlich, denn ein Judaskuß. Wankelmütige Jünger verunehren das Evangelium mehr, als der schnöde Spott der Gottlosen. Vor allem aber folgt Jesu nach um seinetwillen. Christ, liebst du deinen Heiland? Ist dir sein Name teuer? Liegt dir seine Sache am Herzen? Wünschest du, daß die Reiche der Welt sein eigen werden? Ist's dein Verlangen, daß Er möchte verherrlicht werden? Sehnst du dich danach, daß sich Seelen für Ihn gewinnen lassen? Wenn dem so ist, so folge Jesu nach; sei ,,ein Brief Christi, der erkannt und gelesen wird von allen Menschen."
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
Moderator
Beiträge: 2840
Registriert: 04.04.2008 07:47
Wohnort: Essen im Ruhrpott

Beitrag von Jörg »

Ch.Spurgeon "Ich schreibe euch Jünglingen, weil ihr den Bösen überwunden habt." 1. Johannes 2,13

In der Gemeinde Gottes gibt es Glieder, die nicht länger "Kinder" genannt werden können, sondern männlich geworden sind, so daß sie mit Recht "Väter" heißen. Die Mittelklasse der geistlich Gesinnten wird mit den Namen "Jüngling" bezeichnet. Zwischen dem natürlichen Alter und dem wirklichen Zustand des Geistes und Herzens besteht oft ein großer Unterschied. Mancher Greis ist nicht mehr als ein "Kind", während manches Kind an Jahren schon jetzt als "Jüngling" in der Gnade ist und manche Jünglinge trotz ihrer Jugend "Väter" in der Gemeinde sind. Gott hat manche seiner Diener mit großer Gnade ausgerüstet und sie in jungen Jahren zu Männern gemacht. Denkt nur an Joseph, David, Samuel, Josia und Timotheus. Wir sprechen also nicht von dem im Familienregister verzeichneten Alter, sondern von der geistlichen Reife.

Geistliche Reife ist eine Sache des Wachstums, und deshalb haben wir unter uns Kinder, Jünglinge und Väter. Als Kinder wußtet ihr zwar genug, um errettet zu werden; ihr kanntet den Vater, und diese Erkenntnis war gesegnet. Jetzt aber wißt ihr weit mehr vom Wort Gottes; ihr habt jetzt eine Vorstellung von der Breite und Länge, Höhe und Tiefe des Erlösungswerkes, denn ihr seid von Gott gelehrt worden. Ihr seid noch nicht Väter, weil ihr noch nicht so gegründet, so bewährt und fest seid wie die Väter. Auch habt ihr noch nicht die Erfahrung der Väter, und dadurch fehlt es euch an der Vorsicht und Einsicht; ihr habt manchmal mehr Eifer als gesundes Urteilsvermögen. Die Väter lieben die Besinnung und Beschaulichkeit; sie forschen gründlich und haben "den erkannt, der von Anfang an ist". Junge Männer hingegen sind zum Kämpfen bereit; sie sind das Militär der Gemeinde. Ihre Aufgabe ist es, für den Glauben zu kämpfen und das Reich des Erlösers auszubreiten. Der Herr gebe ihnen dazu viel Gnade!
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
Moderator
Beiträge: 2840
Registriert: 04.04.2008 07:47
Wohnort: Essen im Ruhrpott

Beitrag von Jörg »

Ch.Spurgeon "Euch Jünglingen habe ich geschrieben, weil ihr stark seid und das Wort Gottes in euch bleibt und ihr den Bösen überwunden habt." 1. Johannes 2,14

Die Väter in Christus werden bald den Schauplatz verlassen müssen; ihr Mannesalter in der Gnade zeigt, daß sie bereit sind, in die Herrlichkeit einzugehen. Es ist nicht Gottes Weise, die Garben auf dem Feld stehenzulassen, wenn sie einmal völlig reif für die Scheune sind. Die Väter werden also in nicht langer Zeit abgerufen werden, und wo sonst sollten wir uns nach Nachfolgern umsehen als unter den Jünglingen in Christo! Prüft euch, ob ihr in Wahrheit den Jünglingen in Christo zugezählt werden könnt. Stellt fest, ob ihr tüchtig seid, in die Reihe derer gestellt zu werden, deren volles Wachstum und kräftiges Leben sie berechtigt, unter die Arbeiter der Gemeinde gezählt zu werden. Wenn der Apostel von der Stärke der Jünglinge redet, so meint er damit nicht ihre körperliche Kraft. Die wäre eher ihre Schwäche als ihre Stärke. Gerade deswegen ermahnt der Apostel seinen jungen Freund Timotheus: "Fliehe die jugendlichen Lüste" (2. Timotheus 2,22). Wenn ihr die Geschichte von Simson lest, so dankt Gott, daß er euch nicht Simsons Nerven und Muskeln gegeben hat. Wäre es nicht leicht möglich gewesen, daß ihr euch wie Simson durch die Leidenschaften hättet beherrschen lassen? Das Leben eines jungen Mannes ist voller Gefahren, und so ist es auch mit dem geistlichen Zustand, von dem dieses Alter ein Bild ist. Mag das Alter auch manche Schwächen und Gebrechen mit sich bringen, so hat es doch den Vorteil, daß die Leidenschaften abkühlen. Der Jüngling darf also nicht damit rechnen, daß ihm die Kraft des Fleisches im geistlichen Kampf eine Hilfe ist. Er sollte vielmehr um Kraft aus der Höhe bitten, damit die natürliche Kraft in ihm nicht seinen Geist hinabziehe. Er mag sich freuen, daß er in jugendlicher Kraft viel Arbeit im Weinberg des Herrn auszurichten vermag. Er rühme sich aber nicht seiner Kraft, sondern sollte daran denken, daß die Hand "nicht Lust an der Stärke des Rosses, noch Gefallen an den Schenkeln des Mannes" hat (Psalm 147,10).
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
Moderator
Beiträge: 2840
Registriert: 04.04.2008 07:47
Wohnort: Essen im Ruhrpott

Beitrag von Jörg »

Ch.Spurgeon "Euch Jünglingen habe ich geschrieben, weil ihr stark seid." 1. Johannes 2,14

Die Stärke des jungen Mannes zeigt sich in der Arbeit für den Herrn. Der Jüngling in Christus ist ein eifriger Arbeiter. Er hat so viel Kraft, daß er nicht stillsitzen kann; er würde sich schämen, andere die Last und Hitze des Tages tragen zu lassen. Er hat gebetet: "Herr, was willst du, das ich tun soll?" und ist auf die Antwort hin in den Weinberg gegangen, um die der Jahreszeit entsprechende Arbeit zu verrichten. Er freut sich seiner Arbeit, weil er stark ist. Gesegnet ist die Gemeinde, die den Köcher voll solcher "Jünglinge" hat; sie braucht sich nicht vor Widersachern zu fürchten.

Diese jungen Männer sind auch stark, dem Feind zu widerstehen. Sie werden angegriffen, tragen aber den Schild des Glaubens, mit dem sie alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen können. Wohin sie auch kommen mögen- wo sie andere Angefochtene treffen, treten sie hervor, um deren Sache zu verteidigen. Sie sind stets bereit, einen Angriff auf den Glauben mit dem Schwert des Geistes zurückzuschlagen. Sie widerstehen der Versuchung und bleiben inmitten der Gefahren unverletzt. Seht euch Joseph an! Wo Tausende gefallen wären, steht er in schneeweißer Reinheit da. Im Vergleich zu David ist Joseph ein Bild davon, wie ein von ähnlichen Versuchungen angegriffener junger Mann Gott mehr verherrlichen kann als ein älterer. Joseph ist noch jung; die Versuchung tritt an ihn heran, während er seine Pflicht erfüllt. Er ist allein mit der Versucherin, niemand wird davon wissen, wenn er die Sünde begeht. Aber er widersteht tapfer dem Angriff und überwindet den Bösen. Er ist ein heller Kontrast zu dem älteren Mann, einem Vater in Israel, der den richtigen Weg verließ, um eine böse Tat zu begehen, und sich zur Befriedigung seiner Lust eines schmutzigen Verbrechens schuldig machte. Wir lernen daraus, daß weder Jahre noch Erkenntnis noch Erfahrung uns vor der Sünde zu bewahren vermögen, sondern daß Alte und Junge durch die Macht Gottes bewahrt werden müssen, um nicht von dem Versucher und der Versuchung überwunden zu werden.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
Moderator
Beiträge: 2840
Registriert: 04.04.2008 07:47
Wohnort: Essen im Ruhrpott

Beitrag von Jörg »

C.H.Spurgeon »Liebet nicht die Welt, noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm.« 1. Johannes 2,15

Sophronius hatte eine schöne Tochter, Eulalia mit Namen. Diese bat ihn eines Tags um die Erlaubnis, einem Schauspiel beiwohnen zu dürfen. ,,Das kann ich dir nicht gestatten, mein Kind," sagte der griechische Vater. ,,Du mußt mich doch für außerordentlich schwach halten," sagte das Mädchen sehr gereizt. Sophronius nahm eine kalt gewordene Kohle vom Herd und reichte sie der Tochter dar. Sie weigerte sich, dieselbe in die Hand zu nehmen. ,,Nimm sie, mein Kind, sie brennt nicht und wird dir nicht schaden." Eulalia gehorchte, und sofort wurden ihre Finger schmutzig, und es fiel auch ein wenig von der Kohle auf ihr Kleid. ,,Vater," sagte die betrübte Tochter, ,,wenn man Kohlen in die Hand nimmt, kann man sich gar nicht genug vorsehen." ,,Das ist so," antwortete Sophronius feierlich; ,,denn selbst, wenn sie nicht brennen, schwärzen und beflecken sie." O ihr, die ihr zuweilen lüstern nach den Freuden der Welt hinüberschauen mögt, es mag sein, daß die Weltlust euch nicht brennt; aber selbst, wenn sie das nicht tut, so verunreinigt sie euch doch, und darum flieht sie!
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
Moderator
Beiträge: 2840
Registriert: 04.04.2008 07:47
Wohnort: Essen im Ruhrpott

Beitrag von Jörg »

W.MacDonald »Liebet nicht die Welt, noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm.« 1. Johannes 2,15

Die Welt stellt sich im Neuen Testament als das gottfeindliche Reich dar. Satan ist sein Herrscher, und alle Ungläubigen seine Untertanen. Dieses Reich übt seine Anziehungskraft auf die Menschen durch die Lust der Augen, die Lust des Fleisches und den Hochmut des Lebens aus. Es ist eine Gesellschaft, wo der Mensch ohne Gott glücklich zu werden versucht, und wo der Name Christi nicht willkommen ist. Dr. Gleason L. Archer sagt, daß die Welt »das organisierte System von Rebellion, Selbstsucht und Feindschaft gegen Gott ist, welches das menschliche Geschlecht in seinem Widerstand gegen Gott kennzeichnet«.

Die Welt hat ihre eigenen Vergnügungen, ihre Politik, Kunst, Musik, Religion, ihre eigenen Denkmuster und ihren eigenen Lebensstil. Sie versucht, jeden zu vereinnahmen und haßt die, welche sich weigern. Das erklärt ihren Haß gegen den Herrn Jesus.

Christus ist gestorben, um uns von der Welt zu befreien. Jetzt ist die Welt für uns gekreuzigt und wir für sie. Es ist Verrat, wenn Gläubige die Welt in einer ihrer Formen lieben. Ja, der Apostel Johannes sagt sogar, daß jeder, der die Welt liebt, ein Feind Gottes ist.

Die Gläubigen sind nicht von der Welt, aber sind in sie hineingesandt, um gegen sie zu zeugen, ihre Werke als böse anzuprangern, und die Errettung aus ihr durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus zu verkündigen.

Christen sind berufen, in Absonderung von der Welt zu wandeln. In der Vergangenheit wurde das vielleicht zu ausschließlich auf Tanz, Theaterbesuch, Rauchen, Trinken, Karten- und Glücksspiel beschränkt. Aber vieles, was im Fernsehen gezeigt wird, ist weltlich und spricht die Lust der Augen und die Lust des Fleisches an. Stolz ist weltlich, ob es nun Stolz auf Titel, akademische Grade, hohes Einkommen, berühmte Vorfahren oder einen bekannten Namen ist. Luxuriöses Leben ist weltlich, ob es sich nun um palastartige Häuser, teures Feinschmecker-Essen, auffallende Kleidung und Schmuck oder Luxusautos handelt. Darunter fällt auch ein Leben in Vergnügungen und Bequemlichkeit, das sich hauptsächlich auf Kreuz- und Einkaufsfahrten, Sportveranstaltungen und Urlaubsreisen abspielt. Unsere Ambitionen für uns selbst und unsere Kinder können weltlich sein, sogar während wir selbst geistlich und gottesfürchtig scheinen. Schließlich ist natürlich auch sexuelle Aktivität außerhalb der Ehe eine Form von Weltlichkeit.

Je mehr wir dem Herrn hingegeben sind und uns ihm ausgeliefert haben, desto weniger Zeit haben wir für weltliche Vergnügungen und zweifelhaften Zeitvertreib. C. Stacey Woods sagte: »Das Maß unserer Hingabe an Christus ist das Maß unserer Absonderung von der Welt.«

Wir sind nur Fremde hier, wir ersehnen uns nicht Ein Heim auf dieser Erde, die für Dich nur ein Grab hatte; Dein Kreuz hat die Bande zertrennt, die uns hier festgehalten haben, Unser Schatz bist Du Selbst in einer herrlicheren Welt.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
Moderator
Beiträge: 2840
Registriert: 04.04.2008 07:47
Wohnort: Essen im Ruhrpott

Beitrag von Jörg »

J.MacArthur "Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm" (1. Joh. 2,15).

Die Welt widersteht allem, was Gott gefällt.

Die Liebe zur Welt beginnt mit dem Gedanken, Gott wüsste nicht, was für dich das Beste ist und gönne dir nicht, was dir zukommt. Dieser Gedanke reift sehr bald zu der Bereitschaft, Gottes Warnungen insgesamt zu missachten und alles zu nehmen, was Satan anzubieten hat.

Die Liebe zur Welt begann im Garten Eden und hält bis heute an. In 1. Mose 3,6 heißt es: "Und die Frau sah, dass der Baum gut zur Speise und dass er eine Lust für die Augen und dass der Baum begehrenswert war, Einsicht zu geben; und sie nahm von seiner Frucht und aß und sie gab auch ihrem Mann bei ihr und er aß." Wie kam sie auf die Idee, die Frucht sei "gut zur Speise" und könne Einsicht geben? Gott hatte ihr das nicht gesagt. Im Gegenteil, Er hatte sie gewarnt, sie würden sterben, wenn sie von der Frucht äßen (1. Mo. 2,17). Aber Eva glaubte der Lüge der Schlange und Adam folgte ihr willig.

Satan verkündet auch heute noch seine Lügen; aber du brauchst ihnen nicht zum Opfer zu fallen, wenn du Gott liebst und dich erinnerst, dass die Welt alles bekämpft, was Gott wohlgefällt. Sie ist geistlich tot, hat den Heiligen Geist nicht (Joh. 14,17), ist moralisch befleckt und von Stolz, Gier und bösen Wünschen beherrscht. Sie erzeugt irrige Ansichten, selbstsüchtige Ziele, sündige Vergnügungen, wirkt verrohend, verdirbt das Zusammenleben, fördert eitle Ehre und wetterwendische Liebe.

Du kannst nicht gleichzeitig Gott und die Welt lieben, denn die Liebe wendet sich stets nur einem zu, dem räumt sie den ersten Platz ein. Wenn du Gott liebst, hat Er die erste Stelle in deinem Leben. Liebst du aber die Welt, so ist die Liebe des Vaters nicht in dir (1. Joh. 2,15).

Galater 1,3-5 erklärt, dass der Herr Jesus Christus "sich selbst für unsere Sünden hingegeben hat, damit er uns herausreiße aus der gegenwärtigen bösen Welt nach dem Willen unseres Gottes und Vaters, dem die Herrlichkeit [sei] von Ewigkeit zu Ewigkeit!" Christus starb, um uns von dem bösen satanischen System zu erlösen. Welche stärkere Motivation könnte es geben, die Welt abzulehnen und zur Ehre Gottes zu leben?
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
Moderator
Beiträge: 2840
Registriert: 04.04.2008 07:47
Wohnort: Essen im Ruhrpott

Beitrag von Jörg »

J.MacArthur "Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm; denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern ist von der Welt. Und die Welt vergeht mit ihrer Begierde; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit" (1. Joh. 2,15-17).

Wenn du die Welt liebst, bist du in ein Verhältnis verwickelt, das Gott hasst.

Satan hat von Beginn seines rebellischen Treibens an ein undurchschaubares geistliches System entwickelt, um Gott zu bekämpfen und die Menschen in Sklaverei zu bringen. Der Apostel Johannes nennt dies System "die Welt" und warnt uns davor, es zu lieben.

Satan hatte jahrhundertelang Zeit, sein böses System auszubauen; und so wirkt es sich sehr effektiv auf alle aus, die Christus ablehnen. In 1. Johannes 5,19 wird erklärt, dass die Christen zu Gott gehören, doch "die ganze Welt liegt im Bösen". Dieses Böse ist der, den der Herr "Fürst der Welt" nennt (Joh. 12,31). In Johannes 8,44 sagt Er von einigen Ungläubigen, sie seien Kinder ihres Vaters, des Teufels, der ein "Menschenmörder" und der "Vater der Lüge" ist. Daran sehen wir, wie vollkommen - wenn auch unbewusst - sich Ungläubige mit dem Satan identifizieren.

Als Gläubiger hast du dich mit Gott identifiziert. Du bist aus der Herrschaft der Finsternis in das Reich Christi versetzt (Kol. 1,13). Du bist "aus Gott" und hast den Bösen überwunden, weil der in dir wohnende Heilige Geist größer als der Herrscher dieser Welt ist (1. Joh. 4,4).

Leider flirten Christen manchmal mit genau den Dingen, von welchen sie erlöst sind. Mach das nicht! Satan und sein System haben dir nichts zu bieten. Sie sind schon gerichtet. In 1. Johannes 2,17 lesen wir: "Die Welt vergeht und ihre Begierde; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit."
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
Moderator
Beiträge: 2840
Registriert: 04.04.2008 07:47
Wohnort: Essen im Ruhrpott

Beitrag von Jörg »

H.Haccius Die Welt vergeht mit ihrer Lust, wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit. 1. Joh. 2, 17.

Die Welt mit ihrer Lust steckt tiefer in unseren Herzen, als wir meinen, wenn wir ihre Eitelkeit und Nichtigkeit im Licht Jesu erkannt haben. Wenn wir auch an dem wilden, wüsten Treiben der Kinder dieser Welt keinen Gefallen haben, wenn wir es auch nicht mehr begreifen, wie ein Herz in dem Blend- und Spielwerk dieser Welt seine Befriedigung finden kann, so haben wir damit die Probe doch noch keineswegs bestanden, ob wir wirklich völlig von der Welt los sind, und es wird uns im Leben noch oft genug fühlbar werden, wie vielfach wir noch gebunden sind. Es ist nicht wohlgetan, sich darüber zu täuschen, als läge die Welt schon ganz und gar unter unseren Füßen. Je sicherer wir uns fühlen, desto leichter zieht sie wieder bei uns ein. Höre nicht auf, in deinem Verkehr mit der Welt vorsichtig zu sein, dir ihre Vergänglichkeit vorzustellen, den HErrn um Seinen Beistand anzurufen und das Wort Gottes täglich zu gebrauchen; prüfe bei allem, was du tust, ob es so der gute und wohlgefällige Gotteswille sei, und übe dich mit allem Fleiß, den erkannten Willen Gottes auch zu tun, so wird die Welt von dir weichen müssen, und ist sie aus dem Herzen heraus, so zieht Jesus ein.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
Moderator
Beiträge: 2840
Registriert: 04.04.2008 07:47
Wohnort: Essen im Ruhrpott

Beitrag von Jörg »

J.Kroeker Von unseren Versuchungen.

"Die Welt vergeht mit ihrer Lust, wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit." 1.Joh. 2,17.


Wie nüchtern bleibt unser Herz, wenn wir alles, was die Welt ist und was sie bietet, allein vom Standpunkt Gottes aus sehen. Da erscheinen uns die Dinge in ihrem eigentlichen Wesen, in ihrer Schuld, in ihrem Gericht und in ihrer Vergänglichkeit. Wie schnell verlieren sie dann ihren verführerischen Reiz für uns. Nur wer im Licht der Ewigkeit die Welt sieht, wird sie insoweit zurückweisen, als sie ihm vom Versucher und durch Versuchung angeboten werden. Das bedeutet keine Weltverneinung, sondern eine Weltbejahung, aber vom Standpunkte der Ewigkeit her.

Wie der Herr die Welt selbst zurückwies, so wies Er auch den Weg zurück, auf dem Er in den Besitz derselben gelangen sollte. Satan hatte die eine Bedingung gestellt: "So du niederfällst und mich anbetest." Da sprach Jesus zu ihm: "Hebe dich weg, Satan! Denn es steht geschrieben: Du sollst Gott, deinen Herrn, anbeten und Ihm allein dienen." Jesus wusste, dass sein Leben und das der ganzen Schöpfung das eine große Ziel habe, den Vater anzubeten.

Satan war von dieser Bestimmung aus sich selbst heraus abgewichen und dadurch zum Widersacher Gottes geworden. Jesus war für diese Abweichung nicht zu haben. Er blieb in seinem Leben der Berufung treu, allein Gott zu dienen. Das Leben des Sohnes legte Zeugnis davon ab, dass Er gekommen war, den Vater zu verherrlichen. "Ich tue allzeit, was Ihm gefällt." In dieser Hingabe aus Liebe lebte und diente Er, bis Er zum Vater sagen konnte: "Ich habe vollendet das Werk, welches Du mir gegeben hast", und am Kreuze mit dem Triumph starb: "Es ist vollbracht!"

"Gott anbeten und ihm allein dienen" - ist auch die göttliche Zielsetzung für unser Leben. Es ist die Zukunft aller Wege Gottes mit uns: der Zweck unserer Errettung, Durchheiligung und Vollendung. Gott will aus uns, die wir durch die Sünde unfähig gemacht waren, in seiner Gemeinschaft zu ruhen, und selig zu sein im Dienen vor seinem Angesicht, eine Welt zubereiten, die erlöst durch den Sohn Ihm dienen soll in heiligem Schmuck.

Hat Christus, unser Haupt, gesiegt, wir werden mit Ihm siegen. Und der Augenblick wird kommen, wo die von Gott gesandte Stimme in den Himmeln wird verkündigen dürfen: "Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes geworden, und die Macht seines Christus, weil der Verkläger unserer Brüder verworfen ist, der sie verklagte Tag und Nacht vor Gott. Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses, und haben ihr Leben nicht geliebt bis an den Tod." Das ist und bleibt die Hoffnung der "Kirche des Kampfes" in ihrem Ringen und Dienen in der Gegenwart.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
Moderator
Beiträge: 2840
Registriert: 04.04.2008 07:47
Wohnort: Essen im Ruhrpott

Beitrag von Jörg »

C.Eichhorn Gotteskinder macht die Salbung gewiß Ihr habt die Salbung von dem, der da heilig ist, und wisset alles. 1. Joh. 2, 20

Wir lesen statt "alles" richtiger: "alle". Christen, welche die Salbung des Heiligen Geistes haben, besitzen alle ein Wissen: sie sind im Besitz der Wahrheit und haben etwas Gewisses. "Sie werden alle von Gott gelehrt sein." Dies Wort erfüllt sich bei denen, die in die Schule des Heiligen Geistes gehen. Denn "er wird es euch alles lehren und euch in alle Wahrheit leiten", so verheißt der Herr Jesus. Es braucht keiner den andern, noch jemand seinen Bruder zu lehren: Erkenne den Herrn!; denn sie sollen mich alle kennen, von dem Kleinsten bis zu dem Größtem (Hebr. 8, 11). - Es ist ein großer Unterschied, ob Menschen uns etwas beibringen oder ob der Heilige Geist uns eine Wahrheit ins Herz prägt. Was Menschen uns zuführen, können auch Menschen wieder fortnehmen. Wer von göttlichen Dingen nur durch menschliche Belehrung weiß, der hat noch nichts Klares, Festes und Gewisses. Es kann ihm leicht durch die Lehren des Unglaubens erschüttert, in Zweifel gestellt oder ganz entrissen werden. Der Heilige Geist schafft eine frohe Gewißheit, die nicht mit peinlicher Ungewißheit wechselt. Was wir durch seine Erleuchtung erkennen, das besitzen wir wahrhaftig. Es wird unser innerstes Eigentum, sozusagen ein Stück von uns selbst. Es vermischt sich mit unserem Innern. Es wird zu tiefer und bleibender Überzeugung, die wir uns von niemand umstoßen lassen. Das äußere Wort Gottes, das an unser Ohr dringt, wird durch den Heiligen Geist zum inneren Wort. Es wird "in uns gepflanzt", wie der Apostel Jakobus sagt. Es verwächst mit unserm Herzen. Das Wort Gottes oder die Wahrheit ist dann in uns (1. Joh. 1, 8.10). Es bleibt nicht auf der Oberfläche liegen wie der Same auf dem harten Wegboden, es ist eingedrungen. Man hat es und vergißt es nicht wieder. -

"Sie lernen immerdar und kommen nie zur Erkenntnis der Wahrheit" (2. Tim. 8, 7): traurige Klasse von Christen! Sie wollen Lehrer der Schrift sein und verstehen selbst nicht, was sie sagen, und worüber sie sich so zuversichtlich äußern (1. Tim. 1, 7). Gehören wir auch zu diesen Hörern, die beständig unter den Schall des Wortes kommen und doch leer bleiben, weil der Einblick in die Geheimnisse Gottes oder die innere Anschauung der Wahrheit fehlt? Es ist nur eine Summe von Wissen im Gedächtnis aufgestapelt. Es ist alles nur mit dem Verstand erfaßt, und dabei ist man eingebildet, aufgeblasen, will andere lehren und ist ein blinder Blindenleiter. - Erleuchtete Kinder Gottes sind dankbar für jede Belehrung. Aber was durch menschliche Werkzeuge ihnen nahegebracht wird, das muß durch den Heiligen Geist an ihrem Innern sich beglaubigen, ob es von Gott ist. Was Irrtum ist, das prallt ab, es sei denn, daß kein reines Geistesleben bei ihnen vorhanden ist. Dann fallen sie auf Irrlehren herein, die dem Hochmut oder auch der Trägheit des alten Menschen schmeicheln. Wer in lauterem Sinn steht, den führt der Geist Gottes von Klarheit zu Klarheit.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
Moderator
Beiträge: 2840
Registriert: 04.04.2008 07:47
Wohnort: Essen im Ruhrpott

Beitrag von Jörg »

W.MacDonald »... ihr bedürfet nicht, daß euch jemand belehre.« 1. Johannes 2,27

Auf den ersten Blick stellt uns dieser Vers vor Probleme. Wenn wir niemand brauchen, der uns belehrt, warum hat der verherrlichte Herr dann Lehrer gegeben zur Auferbauung der Heiligen für das Werk des Dienstes (Epheser 4,11.12)?

Um die Absicht von Johannes besser zu verstehen, hilft uns vielleicht ein wenig Hintergrundwissen zu diesem Brief. Zur Zeit seiner Abfassung wurde die Gemeinde von falschen Lehrern heimgesucht, den sogenannten Gnostikern. Diese Irrlehrer hatten sich einmal als ernsthafte Gläubige ausgegeben und waren mit örtlichen Versammlungen in Gemeinschaft. Aber dann hatten sie sich getrennt, um ihre irrigen Ansichten über die Menschheit und Gottheit Christi weiter zu verbreiten.

Sie behaupteten, überlegenes Wissen zu besitzen, daher auch der Ausdruck »Gnostiker« (von dem griechischen Wort »gnosis« - »Wissen, Erkenntnis«). Wahrscheinlich sagten sie etwa folgendes zu den Christen: »Was ihr habt, ist gut, aber wir haben zusätzliche Wahrheit. Wir können euch über diese einfachen Lehren hinausführen und euch in neue und tiefere Geheimnisse einweihen. Wenn ihr erwachsen und erfüllt sein wollt, dann braucht ihr unsere Belehrung.«

Aber Johannes warnt die Gläubigen, daß alles das Schwindel ist. Sie haben die Belehrung durch diese Hochstapler nicht nötig. Denn sie haben den Heiligen Geist. Sie haben das Wort der Wahrheit. Der christliche Glaube ist den Heiligen ein für allemal überliefert worden (Judas 3), und alles, was sich als Zusatz ausgibt, ist schlichtweg Betrug. Christliche Lehrer sind nötig, um die Schrift auszulegen und anzuwenden, aber sie dürfen sich niemals der Sünde schuldig machen, über die Schrift hinauszugehen.

Johannes wäre der letzte, der die Notwendigkeit von Lehrern in der Gemeinde abstreiten würde. Er selber war ein Lehrer »par excellence«. Aber er wäre auch der erste, darauf zu bestehen, daß der Heilige Geist die letztgültige Autorität ist, der Gottes Volk durch die Seiten der Heiligen Schrift in die ganze Wahrheit leitet. Jede Lehre muß anhand der Bibel geprüft und getestet werden. Wenn sie sich als Zusatz zur Bibel ausgibt, oder nicht mit ihr übereinstimmt, dann muß sie verworfen werden.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
Moderator
Beiträge: 2840
Registriert: 04.04.2008 07:47
Wohnort: Essen im Ruhrpott

Beitrag von Jörg »

C.H.Spurgeon ,,Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeigt, daß wir Gottes Kinder sollen heißen! Darum kennt euch die Welt nicht, denn sie kennt Ihn nicht. Meine Lieben, wir sind nun Gottes Kinder." 1 Joh. 3, 1. 2.

Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeigt! Schaut zu, was wir gewesen sind, und wie wir selber uns jetzt noch vorkommen, wenn die Sünde sich in uns regt und mächtig werden will, und verwundert euch über eure Begnadigung! Dennoch heißen wir ,,Gottes Kinder." Was ist doch die Kindschaft für eine innige Verwandtschaft, und welche herrlichen Vorrechte schließt sie in sich! Welche Sorgfalt und Zärtlichkeit hat der Sohn beim Vater zu erwarten, und welch eine Liebe fühlt der Vater zu dem Sohn! Aber das alles und noch mehr besitzen wir nun durch Christum Jesum. Die zeitliche Erniedrigung und Schmach unsers leidenden erstgebornen Bruders gereicht uns zur Ehre: ,,Darum kennet uns die Welt nicht, denn sie kennet Ihn nicht." Wir bleiben gern unbeachtet mit Ihm in seiner Erniedrigung, denn wir werden mit Ihm erhöht werden. ,,Meine Lieben, wir sind nun Gottes Kinder." Das ist leicht gelesen, aber nicht so leicht gefühlt. Wie steht's heute mit deinem Herzen? Schwebst du etwa in der tiefsten Nacht des Kummers? Regt sich das Verderben in deinem Herzen, und glimmt die Gnade nur noch wie ein armer zertretener Funke in deiner Seele? Will dir der Glaube zerrinnen? Fürchte dich nicht, weder deine Gnadenerfahrungen, noch deine Empfindungen sind der Quell deines innern Lebens; du mußt einzig vom Vertrauen auf Christum dich nähren. Wenn sich alles gegen uns erhebt, dennoch sind wir nun - mitten im tiefsten Kummer, im Tal wie auf dem Berge ,,Geliebte, - so sind wir nun Gottes Kinder." ,,Ach," erwiderst du, ,,siehe, wie ich gekleidet bin! Mein Tugendschmuck ist nicht schön; meine Gerechtigkeit strahlt nicht in herrlichem Licht." Aber so lies denn, was folgt: ,,Und ist noch nicht erschienen, was wir sein werden. Wir wissen aber, wenn es erscheinen wird, daß wir Ihm gleich sein werden." Der Heilige Geist wird unsern Sinn läutern, und die Kraft Gottes wird unsern Leib verklären; alsdann ,,werden wir Ihn sehen, wie Er ist." ,,Hier Gottes Kinder, und dort Erben Als Jesu Christi Eigentum! O, laßt uns werben um diesen Ruhm!"
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
Moderator
Beiträge: 2840
Registriert: 04.04.2008 07:47
Wohnort: Essen im Ruhrpott

Beitrag von Jörg »

C.Eichhorn Ein Gotteskind, der höchste Stand Sehet, welch eine Liebe bat uns der Vater erzeiget, daß wir Gottes Kinder sollen heißen! 1. Joh. 3, 1

Der alte Apostel Johannes ist aufs tiefste ergriffen von dieser erhabenen Tatsache. Er war schon viele Jahre im Besitz und Genuß der Gotteskindschaft, aber sie ist ihm nichts Alltägliches geworden, seine Seele wird immer neu von Anbetung und Staunen ergriffen, wenn er an die herablassende Liebe Gottes denkt. Er möchte, daß allen Menschen die Augen aufgehen für diese unendliche Liebe. Vor allem aber sollen die Gläubigen sie immer neu beherzigen, darum ruft er aus: Seht; macht die Augen weit auf! Er sagt nicht: seine Kinder, sondern Gottes Kinder, also Kinder des Allmächtigen, des Höchsten, des unumschränkten Herrschers der ganzen geschaffenen Welt. Ihm dürfen wir so nahestehen wie Kinder dem Vater. Er erbarmt sich über uns, er sorgt für uns, pflegt und ernährt, behütet und beschützt uns wie ein Vater seine Kinder. Wer dem Kind etwas zuleide tut, der greift dem Vater nach dem Augapfel. Wer sie ängstet, der ängstet ihn auch (Jesaja 63, 9). Es gibt keine höhere Würde auf Erden und keinen vornehmeren Stand, als ein Gotteskind zu heißen. Und wer es ist, der hat Vorrechte und genießt Vorzüge, die gar nicht auszusagen sind. Er darf Gott allezeit nahen, ihm alles sagen, was ihn drückt und beschwert, und der Vater hört sein Kind, er verschmäht das arme Bitten nicht, das im Namen Jesu zu ihm aufsteigt. Ein Gotteskind steht unter der ganz speziellen Fürsorge des Vaters, und diese Fürsorge erstreckt sich bis ins Kieinste: die Haare auf dem Haupte sind alle gezählt. Es scheint oft, als sei ein Gotteskind der Spielball fremder, sogar finsterer Gewalten. Doch in Wahrheit befindet es sich einzig und allein unter der Pflege, Aufsicht und Zucht seines himmlischen Vaters. Alle Leiden sind Erziehungsmittel der liebevollen göttlichen Weisheit. Auch die Anläufe Satans müssen Gotteskinder nur noch mehr in die Arme ihres himmlischen Vaters treiben. Unter den Stürmen wird das Feuer der Liebe zu Gott um so mehr angefacht. Was gegen sie anprallt, bewirkt nur, daß sie sich um so fester gründen und tiefer wurzeln in dem Boden der ewigen Liebe. Für Gotteskinder gibt es kein Unglück. Alles muß ihnen zum Besten dienen oder mitwirken, daß sie ihr großes und herrliches Ziel erreichen. Gotteskinder dürfen auch einst erben, ihren reichen Gott beerben. Eigentlich ist Jesus, der Sohn Gottes, der Erbe. Ihm hat Gott alles, was er hat, übergeben. Und die Söhne Gottes sind Miterben des eingeborenen Sohnes. Ein Gotteskind heißen und sein dürfen, ist das Höchste, was es gibt. Wie wird der Mensch durch die Liebe geadelt, und wie wird er durch den Weltsinn und die Sünde erniedrigt! "Ohne Gott ankerlos - mit Gott reich und groß!" Unselige Blindheit, die an diesem Glück vorbeistürmt! Wohl dem, dessen Auge sich hierfür öffnet! Wohl dem, der diese einzige kostbare Perle in seinen Besitz bringt und treu bewahrt!
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
Moderator
Beiträge: 2840
Registriert: 04.04.2008 07:47
Wohnort: Essen im Ruhrpott

Beitrag von Jörg »

D.Rappard Wir werden ihn sehen, wie er ist. 1. Joh. 3,2.

Ihn sehen, wie er ist! Suchen wir diesen Gedanken zu fassen. Für uns hat es bisher geheißen: Selig sind, die da nicht sehen und doch glauben. Wir haben auch etwas von dieser Seligkeit gekostet, auch wo es galt, durch Finsternisse sich h i n d u r c h z u g l a u b e n. Wir haben in mancher heiligen Stunde etwas gespürt von seiner Nähe, aber es hieß im tiefsten Herzen:

Doch, Heiland, ganz genügt's uns nicht: Wir möchten schau'n Dein Angesicht O, komme bald, Herr Jesu!

Nun aber, wenn er erscheint, wird das Sehnen gestillt. Wir werden ihn s e h e n, sehen! Das wird die Sättigung sein, von der schon David sang: Ich will s a t t w e r d e n an Deinem Bilde. Dieses Anschauen wird allen Hunger stillen, allen Durst löschen. Wie schön ist schon auf Erden das Wiedersehen geliebter Menschen nach langer Trennung! Was muß es erst sein, den Herrn zu schauen, der uns geliebt und mit seinem Blut erkauft hat!

Meine Seele, gönne es dir, dich tief in diese freudevolle Aussicht zu versenken, daß dein Verlangen immer stärker werde, und auch die praktische Frucht sich zeige: Ein jeglicher, der solche Hoffnung hat, reinigt sich, gleich wie er auch rein ist.

Laß die Hoffnung, Dich zu sehen, in mir so lebendig sein, daß sie mir Sieg verleihe im Kampf und Trost auch im tiefsten Leid.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Antworten