Hallo MissLariss,
ich kann mir gut vorstellen, dass so eine Situation sehr unangenehm ist. Einerseits ist man sehr unzufrieden und möchte Veränderung bewirken. Andererseits möchtest du nicht überheblich sein, sondern deinen Mann respektieren. Eigentlich soll der Mann in geistlicher Hinsicht "die Führung übernehmen". Er ist schließlich als das Haupt der Familie derjenige, der vor Gott nicht nur für sich selbst, sondern auch für dich als seine Ehefrau und für die gesamte Familie, verantwortlich ist.
Zur Gewichtung meiner Aussagen hier: ich bin nicht verheiratet. Trotzdem würde ich mir in einer solchen Situation unterstützung von meiner Frau wünschen. Und sei es, dass sie mir einfach mal einen Tritt in den Allerwärtesten gibt, damit ich denselben wieder hoch bekomme und ich mich zusammen reiße. Anders herum (wenn ich bemerken würde, dass meine Frau lau wird) würde ich sie vorsichtig darauf ansprechen und würde mir in dieser Situation aber auch wünschen, dass sie mich ernst nimmt und nicht alles abstreitet oder als frömmlei meinerseits abschwächt.
Als Christen haben wir grundsätzlich die Aufgabe uns gegenseitig zu ermahnen nicht dem Betrug der Sünde zum Opfer zu fallen!
Hbr. 3,13 - NEÜ hat geschrieben:Heb 3:13 Ermahnt euch gegenseitig jeden Tag, solange es dieses "Heute", von dem die Schrift spricht, noch gibt, damit niemand auf den Betrug der Sünde hereinfällt und hart wird.
Als Eheleute haben wir diese Aufgabe aber meiner Meinung nach noch in besonderer Weise. Die Ehe ist die engste (im Sinne von nahe sein) und innigste Form der Beziehung zwischen zwei Menschen, die Gott uns geschenkt hat. In dieser Beziehung sind wir idealerweise auch äußerst sensiebel für unseren Partner. Es sollte ein "Klima" herrschen, welches Kritik sowie auch Lob keineswegs unangenehm macht oder gar gänzlich verhindert.
In der Praxis würde ich in einem Gespräch versuchen, feinfühlig den Grund der Lauheit heruas zu finden. Wenn ich kritisieren würde, würde ich allerdings auch zu JEDEM Kritikpunkt einen konkreten Verbesserungsvorschlag machen und konkrete Hilfe bei der Umsetzung anbieten. (Gemeinsam Bibel lesen und im anschluss über das gelesene sprechen. Wenn dabei nicht so richtig "Stimmung" aufkommt und das ganze etwas trocken wird, kann man ja auch gemeinsam ein Andachtsbuch oder eine Auslegung NEBEN dem Bibeltext geminsam lesen. Das gemeinsame Bibellesen sollte aber nicht deshalb wegfallen. Gemeinsam Beten. Gemeinsam etwas erledigen, was alleine schwer fällt oder in Versuchung führt.) Natürlich sind das nur ein paar Ideen. In der Praxis ist das alles oft nicht so leicht umsetzbar, aber wenn man gemeinsam den Tagesablauf durchgeht, findet sich sicher ein Zeitraum der genutzt werden kann, um sich gegenseitig zu ermutigen dem Herrn treu zu sein.
Hab also ruhig Mut deinen Mann einmal darauf anzusprechen. Das ist in jedem Fall besser, als einfach damit zu leben und es zu verdrängen/ignorieren. Erinnert euch gegenseitig an das Versprechen, das ihr euch gegeben habt, als ihr den Bund der Ehe vor Gott geschlossen habt! Du möchtest ihn als deinen Mann respektieren und ihm vertrauen, ihn ehren und lieben. Er möchte dich bedingunglos lieben und dir Vertrauen und Sicherheit schenken. Er wird so eine Ansprache deinerseits sicher erstmal verarbeiten müssen, aber ganz sicher wird er dir hinterher dankbar sein! Ganz sicher!
LG
Leo
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10