Wehrdienst verweigern - Pflicht für Christen?

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Moderator: eddi

Robert
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Wehrdienst verweigern - Pflicht für Christen?

Beitrag von Robert »

In allen Gemeinden wird ja sicher dieses Thema auch behandelt werden.
Läßt sich die Verpflichtung zur Feindesliebe mit Wehrdienst vereinbaren?

Was sollen wir jungen Menschen sagen?

Aus der Fragestellung , ob Christen am Krieg teilnehmen , geht die Frage nach dem Wehrdienst nicht eindeutig ein.
Wehrdienst muß nicht gleich Kriegsdienst sein.

Wehrdienst ist aber eine Ausbildung zum Kriegsdienst, zumindest zu einem möglichen Kriegsdienst.

Spielt es dabei eine Rolle, ob ich in der Schreibstube sitze oder im Panzer?

Wir haben solche Fragen in der Gemeinde und suchen klare Antworten.

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H.W.Deppe
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Beitrag von H.W.Deppe »

Diemal brauche ich nicht auf einen Theologen zu verweisen, sondern auf einen Propheten, den ersten Baptisten:

Lk 3,14: Es fragten ihn aber auch Kriegsleute und sprachen: Und wir, was sollen wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemand Gewalt, und erpreßt niemanden, und begnügt euch mit eurem Sold!

Das also ist die biblische Anweisung für Soldaten und solche, die es werden wollen ...

Grüße, Werner
"Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum! Wer aber mein Wort hat, rede mein Wort in Wahrheit! Was hat das Stroh mit dem Korn gemeinsam? spricht der HERR." (Jer 23,28)
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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Hallo Ihr!
Robert, ich kenne diese Fragestellung aus meiner alten Gemeinde. Mir wurde nach und nach bewußt, das bei ihrer Beantwortung, der Pazifismus unterschwellig eine stärkere Rolle spielt, als den meisten bewußt ist. Wobei man auch die Geschichte unseres Landes nicht vergessen soll. Bei der biblischen Diskussion wurde oft Rö.13 und Off.13 gegeneinander genannt.Ich bin zu dem Standpunkt gekommen, diese Frage muß jeder für sich persönlich beantworten. Die Bibel nennt kein eindeutiges Ja oder Nein.
Gruß und Segen vo :wink: $:P n Joschie!
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Robert
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Beitrag von Robert »

Ich dachte früher auch an Lk 3, aber das war nicht an Christen gerichtet.
Es war an Juden gerichtet, die für Israel kämpfen sollten.
Röm. Soldaten waren es ja nicht.
Für uns gilt doch 1.Kor. 13, die Liebe.
Kann ich als Christ jemanden in Liebe töten, nur weil er eine andere Uniform trägt und mein Staat es mir befiehlt?
Vielleicht ist er auch Christ und muß das Gleiche tun?

Ich sehe hier mehr inneren Konfliktstoff, als es auf den ersten Blick erscheint.

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H.W.Deppe
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Beitrag von H.W.Deppe »

Robert hat geschrieben:Es war an Juden gerichtet
Ich finde es gut, das du den historischen Kontext berücksichtigst.

Allerdings sehe ich in diesem Fall keinen Grund, die Aussage auf die historische Situation einzuschränken. Warum sollte das nur für die damals gläubigen Juden gegolten haben? Warum sollten wir eher mit den Römern vergleichbar sein als mit dem Volk Gottes? Und galt den Juden das Prinzip der Liebe nicht, bzw. wäre ein gewaltfreies Soldatentum ein Widerspruch dazu?

Grüße, Werner
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eddi
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Beitrag von eddi »

Ich möchte zu diesem Thema aus dem Glaubensbekenntnis der Mennoniten-Brüder-Gemeinden zitieren. Wehrdienstverweigerung ist ein Kennzeichen der Mennoniten, die zurückgehen auf Menno Simon.
"Es handelte sich dabei nicht um einen philosophischen Pazifismus, sondern um den Versuch, in der Liebe zu wandeln, wie Christus es tat. [...] Diese Lehre der Gewaltlosigkeit, die sie ganz auf die ausdrückliche Weisung Christi und seiner Apostel gründeten, veranlasste sie, sowohl die Teilnahme an der Regierung als den Militädienst zu verweigern. Sie waren bereit, zu sterben, aber nicht zu töten." (J.C. Wenger: Die Täuferbewegung)


Hier der Auszug aus dem Glaubensbekenntnis:

"Von der Friedfertigkeit glauben wir nach den Worten des Herrn Jesu:
Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Auge um Auge und Zahn um Zahn! Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen ... Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte. (Mt 5,38-45)
Auch halten wir uns nicht für berechtigt, das Schwert zu führen. So lehrt uns der Apostel Paulus:
Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn [Gottes]; denn es steht geschrieben: Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr. Wenn nun dein Feind Hunger hat, so gib ihm zu essen; wenn er Durst hat, dann gib ihm zu trinken! Wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln. Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute! (Röm12,19-21)
So spricht auch Apostel Petrus:
Denn das ist Gnade, wenn jemand aus Gewissenhaftigkeit gegenüber Gott Kränkungen erträgt, indem er zu Unrecht leidet. Denn was ist das für ein Ruhm, wenn ihr geduldig Schläge ertragt, weil ihr gesündigt habt? Wenn ihr aber für Gutestun leidet und es geduldig ertragt, das ist Gnade bei Gott. Denn dazu seid ihr berufen, weil auch Christus für uns gelitten und uns ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt. Er hat keine Sünde getan, es ist auch kein Betrug in seinem Mund gefunden worden; als er geschmäht wurde, schmähte er nicht wieder, als er litt, drohte er nicht, sondern übergab es dem, der gerecht richtet. (1. Petr 2,19-23)
Unser Sehnen, Beten und Wirken aber soll mehr und mehr auf das von den Propheten, von Christus und seinen Aposteln geweissagte Reich gerichtet sein, das Gott vom Himmel aufrichten wird durch seinen Sohn Jesus Christus, in welchem er es beschlossen hat, wo niemand Schaden tun, noch kriegen lernen wird; wo Gerechtigkeit, Liebe und Friede herrschen werden. (Dan 2,44; 7,27; Jes 2,4; 9,4-6; Luk 4,18-19; 22,29-30; 2. Petr 3,13; Offb 20-22)"

C.K.
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Beitrag von C.K. »

eddi hat geschrieben: ...."Es handelte sich dabei nicht um einen philosophischen Pazifismus, sondern um den Versuch, in der Liebe zu wandeln, wie Christus es tat. [...] Diese Lehre der Gewaltlosigkeit, die sie ganz auf die ausdrückliche Weisung Christi und seiner Apostel gründeten, veranlasste sie, sowohl die Teilnahme an der Regierung als den Militädienst zu verweigern. Sie waren bereit, zu sterben, aber nicht zu töten." (J.C. Wenger: Die Täuferbewegung).....
Ist Militärdienstverweigerung nicht eine Widersetzung gegen die Anordnung der Obrigkeit?

Röm 13,2 Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt der Anordnung Gottes; die ihr aber widerstreben, ziehen sich selbst das Urteil zu.
Röm 13,3 Denn vor denen, die Gewalt haben, muß man sich nicht fürchten wegen guter, sondern wegen böser Werke. Willst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit, so tue Gutes; so wirst du Lob von ihr erhalten.
Röm 13,4 Denn sie ist Gottes Dienerin, dir zugut. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst: sie ist Gottes Dienerin und vollzieht das Strafgericht an dem, der Böses tut.

Wo sagt die Bibel explizit, dass ein Christ nicht Soldat oder Politiker sein oder bleiben darf?

1Kor 7,17 Nur soll jeder so leben, wie der Herr es ihm zugemessen, wie Gott einen jeden berufen hat. Und so ordne ich es an in allen Gemeinden.
1Kor 7,18 Ist jemand als Beschnittener berufen, der bleibe bei der Beschneidung. Ist jemand als Unbeschnittener berufen, der lasse sich nicht beschneiden.
1Kor 7,19 Beschnitten sein ist nichts, und unbeschnitten sein ist nichts, sondern: Gottes Gebote halten.
1Kor 7,20 Jeder bleibe in der Berufung, in der er berufen wurde.
1Kor 7,21 Bist du als Knecht berufen, so sorge dich nicht; doch kannst du frei werden, so nutze es um so lieber.
1Kor 7,22 Denn wer als Knecht berufen ist in dem Herrn, der ist ein Freigelassener des Herrn; desgleichen, wer als Freier berufen ist, der ist ein Knecht Christi.
1Kor 7,23 Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht der Menschen Knechte.
1Kor 7,24 Liebe Brüder, ein jeder bleibe vor Gott, worin er berufen ist.

Wie Luther sagte: Der Staat ist nicht eine Schöpfungsordnung, sondern eine Notordnung.

Solange wir hier auf dieser Welt leben, müssen wir uns darin zurechtfinden und den Widersachern Gottes durch Gutes Tun den Mund stopfen, nicht durch Aufstand und Rebellion.
SOLI DEO GLORIA!

eugen
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Beitrag von eugen »

C.K. hat geschrieben: Ist Militärdienstverweigerung nicht eine Widersetzung gegen die Anordnung der Obrigkeit?

Natürlich ist es eine Widersetzung gegen die Anordnung des Staates. Denn hier gilt das Wort aus Apg 5,29: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen!

Unterordnung dem Staat gegenüber, ist sicher von Gott gewollt und befohlen. Aber eben nur soweit wie es der Bibel nicht widerspricht. Sonst hätten Christen im 3.Reich dem Staat ebenfalls gehorsam sein sollen.
C.K. hat geschrieben: Wo sagt die Bibel explizit, dass ein Christ nicht Soldat oder Politiker sein oder bleiben darf?
Luk 3,14: "Es fragten ihn aber auch Kriegsleute und sprachen: Und wir, was sollen wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemand Gewalt, und erpreßt niemanden, und begnügt euch mit eurem Sold!"

Wenn die Soldaten nun keinem Menschen mehr Gewalt antun dürfen, wozu sind sie dann noch Soldaten? Vielmehr noch, wenn das schon Johannes der Täufer so lehrte, wie sollen wir dann die Aufforderungen Jesu (siehe eddi) nicht anders verstehen, als das wir absolut friedfertig leben sollen!?

Robert
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Beitrag von Robert »

Frage: Wer , was für Leute waren die "Kriegsleute, Soldaten"?

An röm. Soldaten denke ich nicht. Juden im röm. Heer waren das sicher auch nicht.
Was aber waren das für Leute?
Kriegsdienst war ihnen außerhalb der röm. Armee nicht möglich.
Waren es vielleicht die Tempelsoldaten, die auch später Jesus verhaftet haben?
Dann könnte Kriegsdienst nicht mit ihrem Dienst begründet werden.
Sehe ich das richtig?

C.K.
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Beitrag von C.K. »

eugen hat geschrieben:
C.K. hat geschrieben: Ist Militärdienstverweigerung nicht eine Widersetzung gegen die Anordnung der Obrigkeit?

Natürlich ist es eine Widersetzung gegen die Anordnung des Staates. Denn hier gilt das Wort aus Apg 5,29: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen!
Ich habe den leisen Verdacht, dass Apg 5,29 von manchen viel zu schnell und viel zu oft zitiert wird, um eine ungehorsame Haltung zu rechtfertigen.

Es heisst z.B. in 1Petr 2,18: Ihr Hausknechte, seid den Herren unterwürfig in aller Furcht, nicht allein den guten und gelinden, sondern auch den verkehrten.

"verkehrt": 4646 (strong-Nr.) skolios

< Urspr. von 4628 (schief; vgl. lat.: Fehltritt; ai.: Betrug); Adj. (4)

I.) krumm
1) gebeugt; -im Ggs. zu: 2117, 3717
#Pr 21:8 28:18 Isa 40:4 Lu 3:5
2) übertr.: pervers, bösartig, boshaft; unfair, verdreht und falsch, tückisch, hinterlistig; ungerecht;
#De 32:5 Ps 78:8 Ac 2:40 Php 2:15 1Pe 2:18

Man soll sich also selbst diesen "Arbeitgebern" unterordnen.

Luk 3,14 muss man im Kontext betrachten:

Keine Gewalt antun heisst, dass sich die Soldaten korrekt benehmen sollten (gemäss der Rechtsordnung) und nicht wie eine Horde Diebe raubend, brandschatzend und vergewaltigend durch die Gegend ziehen.

Im Übrigen braucht es die Polizei und Armee, um die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten - wo kämen wir hin, wenn es weder Polizei noch Armee gäbe?
Es würde die totale Anarchie herrschen. Jeder täte, was ihn Recht dünkt und der Stärkere/Rücksichtslose hätte freie Fahrt. Daran hätte nur der Teufel seine Freude....

Die staatliche Ordnung ist grundsätzlich eingesetzt, um das Böse in Schranken zu halten. Dass sie in vielen Fällen leider nur das geringere Übel ist, ist eine andere Sache.
SOLI DEO GLORIA!

eugen
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Beitrag von eugen »

C.K. hat geschrieben:Ich habe den leisen Verdacht, dass Apg 5,29 von manchen viel zu schnell und viel zu oft zitiert wird, um eine ungehorsame Haltung zu rechtfertigen.
Schau dir den Zusammenhang an: Es geht um Ungehorsam der politisch-religiösen Macht der Juden gegenüber!
Wenn man nun z. B. die demütige Haltung der Apostel gegenüber den Juden anschaut (Apg 19; 20;...), dann merkt man, dass es in Apg 5 lediglich um eine Prioritätssetzung geht, nicht um eine grundsätzliche Ungehorsamshaltung dem Staat gegenüber.
C.K. hat geschrieben:Es heisst z.B. in 1Petr 2,18: Ihr Hausknechte, seid den Herren unterwürfig in aller Furcht, nicht allein den guten und gelinden, sondern auch den verkehrten.

Man soll sich also selbst diesen "Arbeitgebern" unterordnen.
Heißt das etwa, dass wir um jeden Preis dem Staat Gehorsam leisten müssen? Auch z. B. in der Nazizeit?

Ganz sicher nicht!


Diese Bibelstelle fordert uns zu einer grundsätzlichen Gehorsamshaltung auf. Sprich: Steuern zahlen, Geschwindigkeitsbegrenzung... Befiehlt aber der Staat etwas anderes, als das was die Bibel sagt, dann bin ich verpflichtet dem Wort Gottes Gehorsam zu leisten, und nicht den Menschen (siehe Apg 5!).
Wozu diese absolute Gehorsamshaltung geführt hat, zeigt uns die Geschichte. Sicherlich war es von den Reformatoren nicht grundsätzlich verkehrt sich dem Staat zu unterordnen. Aber in vielen Fällen hätten sie das Wort Gottes über dem Wort des Staates setzen müssen! (Leider sind das die dunklen Stellen im Leben der Reformatoren. Meistens, waren diese Handlungen alles nur Konsequenzen dieser einen Einstellung: Sie wollten dem Staat unbedingt in allem Gehorsam sein.)
C.K. hat geschrieben:Keine Gewalt antun heisst, dass sich die Soldaten korrekt benehmen sollten (gemäss der Rechtsordnung) und nicht wie eine Horde Diebe raubend, brandschatzend und vergewaltigend durch die Gegend ziehen.
"Tut niemand Gewalt an..." Auch "ordnungsgemäß" nicht! Das Wörtchen "niemand" steht hier im allgemeinen Sinn und schließt alle Menschen aus, selbst die, die Strafe verdient hätten.

Oben, in Eddis Beitrag, sind ein paar Stellen genannt, aus denen klar hervorgeht, dass wir grundsätzlich keine Gewalt ausüben sollten. Der Herr Jesus war uns in diesem Punkt das beste Vorbild.
C.K. hat geschrieben:Im Übrigen braucht es die Polizei und Armee, um die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten - wo kämen wir hin, wenn es weder Polizei noch Armee gäbe?
Natürlich brauchen wir die Polizei und die Armee. Da geb ich dir absolut recht. Wir sind nicht im Himmel und der Herr regiert nicht über alle Menschen. Deshalb gibt es auch Ungerechtigkeit.
Die Frage ist nun (mal einfach ganz naiv): Muss ein Christ unbedingt ein Polizist oder Soldat werden? Können wir es nicht den Ungläubigen überlassen?

C.K.
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Beitrag von C.K. »

eugen hat geschrieben: ..... und der Herr regiert nicht über alle Menschen.
Meinst Du wirklich?

Dan 2,21 Er (=Gott) führt andere Zeiten und Stunden herbei; er setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt den Weisen ihre Weisheit und den Verständigen ihren Verstand.

Ps 2,1 Warum toben die Heiden und reden die Völker vergeblich?
Ps 2,2 Die Könige der Erde stehen zusammen, und die Fürsten verabreden sich wider den HERRN und wider seinen Gesalbten:
Ps 2,3 «Wir wollen ihre Bande zerreißen und ihre Fesseln von uns werfen!»
Ps 2,4 Der im Himmel thront, lacht, der HERR spottet ihrer.

Mt 28,18 Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.
SOLI DEO GLORIA!

Gast

Re: Wehrdienst verweigern - Pflicht für Christen?

Beitrag von Gast »

Ich moeche gerne wieder auf Robert's urspruengliche Frage zurueckkommen.
Robert hat geschrieben: Läßt sich die Verpflichtung zur Feindesliebe mit Wehrdienst vereinbaren?

...

Aus der Fragestellung , ob Christen am Krieg teilnehmen , geht die Frage nach dem Wehrdienst nicht eindeutig ein.
Wehrdienst muß nicht gleich Kriegsdienst sein.

...

Wir haben solche Fragen in der Gemeinde und suchen klare Antworten.
Es geht ihm ja nicht prinzipiell um die Teilnahme am Krieg sondern um die Ausbildung zum Krieg. Angesichts dessen, dass die "Chancen" fuer Deutsche an einem Krieg teilzunehmen eher gering sind, ist dies die eigentliche und wichtigere Frage.

Robert, ich glaube es gibt keine klare Antworten auf diese Frage im Sinne von: "Ein klares biblisches Ja oder ein klares biblisches Nein". Wie Du schreibst, ist die Teilnahme am Wehrdienst noch kein Kriegsdienst. D.h. das Gebot der Feindesliebe wird nur durch den Wehrdienst nicht gebrochen. Man kann natuerlich sagen, dass die Teilnahme am Wehrdienst den Militarismus foerdert aber das ist im Zeitalter der kleinen, spezialisierten Profiarmeen eigentlich kein wirklich gueltiges Argument mehr.

Ich moechte eine andere Ueberlegung herein bringen: Der Wehrdienst und das Zusammenleben mit anderen kann auch eine wunderbare Moeglichkeit sein den christlichen Glauben zu bezeugen! Ich habe das zwar nicht selber erlebt, da ich damals verweigert habe aber heute denke ich, dass man jeden jungen Mann ermutigen sollte diese Moeglichkeit zu nutzen.

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Ich möchte nur mal einene zwischen Frage stellen! Da ich im pflegerischen Dienst arbeite und einer meiner Bekannten der auch dort arbeitet würde für den Sanibereich in betracht gezogen werden wie sollte er sich entscheiden :?:
??! ??! Joschie ??! ??!
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Robert
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Beitrag von Robert »

Leider nehmen die ""Friedenseinsätze"" der Bundeswehr zu.
Bisher werden soweit ich weiß Wehrpflichtige verschont.
Aber wielange noch?Sorgen macht mir der letzte Krieg der Bibel:
Hier marschieren alle-auch die deutschen Soldaten- gegen Israel.

Soll man auch da der Obrigkeit gehorsam sein?

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