Andachten zu den Psalmen

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Joschie
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S.Keller Psalm 104, 4: «Der du machst Winde zu deinen Engeln und deine Diener zu Feuerflammen.»

Bei diesem Schriftwort kommt es nicht darauf an, ob die Winde und Flammen zu Engeln werden, oder umgekehrt die Engel solche Gestalt annehmen, sondern auf den Sinn: das alles ist in Gottes Hand und muß seinen Dienst ausrichten. Ob hier ein kleines Kind auffällig durch Engeldienst gerettet werden soll, oder ob dort ein Schadenfeuer dem abgebrannten Besitzer zum ewigen Licht helfen soll - Gottes Wille steht dahinter, und die Naturkräfte sind seine Diener. Soll uns da nicht alle Angst vor den naturhaften Vorgängen vergehen? Machen wir Ernst mit unserer Gotteskindschaft, dann kommt ein trauliches Verhältnis zu der uns umgebenden Natur zustande: alles meines Vaters Haus und Reich! Das blinde Geschick, der tückische Zufall, die feindlichen Elemente, Bazillen und Ansteckungsgefahr - das sind alles Schreckmittel für die Feinde Gottes. Für uns ist seine Hand in dem allen, und ohne seinen Willen fällt kein Haar von unserem Haupt. Was für eine große Gewißheit des Geborgenseins in seinem Schutz umfängt uns dann. Im Sturm auf hoher See, umleuchtet von grellem Blitz, betäubt vom schmetternden Donnerschlag, können wir ruhig ihn anbeten!

Vater im Himmel, wir danken dir, daß wir auf Erden schon so viel von deines Hauses Herrlichkeit spüren dürfen und daß wir, wo wir gehen und stehen, uns in deinem Hause befinden. Wir können nirgends hin, wo du nicht bist, als in die Sünde, und davor bewahre uns! Amen.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Die Zedern Libanons, die Er gepflanzt hat." Ps. 104, 16.
Libanons Zedern sind ein Sinnbild für das Volk der Christen, denn sie verdanken ihr Leben und Gedeihen ganz dem Herrn, der sie gepflanzt hat. Dies gilt von einem jeden Gotteskind. Es ist nicht von Menschen, noch von sich selbst, sondern von Gott gepflanzt. Die geheimnisvolle Hand des Heiligen Geistes streut den lebendigen Samen in ein Herz, das Er selbst zur Saat zubereitet hat. Jeder wahrhaftige Himmelserbe erkennt den großen Weingärtner als den an, der ihn gepflanzet hat. Außerdem bedürfen die Zedern Libanons keines Menschen, der sie bewässere; sie stehen auf einem hohen Felsen, nie gefeuchtet von Menschenhand; und doch sorgt euer himmlischer Vater für sie. So verhält sich's mit dem Christen, der gelernt hat, seines Glaubens zu leben. Er ist unabhängig von Menschen, sogar von zeitlichen Dingen; er schaut auf den Herrn, seinen Gott, und auf Ihn allein; der erhält ihn beständig durch seine Gnade. Der himmlische Tau ist sein Teil, und Gott von Himmel sein Born. Wiederum werden die Zedern Libanons von keiner sterblichen Macht beschützt. Sie verdanken dem Menschen nicht im geringsten ihre Erhaltung, ihr fröhliches Gedeihen in Sturmessausen und Wetterbrausen. Sie sind Gottes Bäume, erhalten und bewahrt von Ihm, und ganz allein von Ihm. Ganz ebenso ist's mit dem Christen. Er ist keine Treibhaus-Pflanze, die vor aller Unbill der Witterung geschützt wäre; er steht Wind und Wetter ausgesetzt; er hat weder Schutz noch Schirm, ausgenommen allein das, daß die breiten Flügel des ewigen Gottes die Zedern bedecken, die Er gepflanzet hat. Den Zedern gleich, stehen die Gläubigen auch voller Saft und haben Lebenskraft genug, um allezeit zu grünen, selbst mitten im winterlichen Schnee und erstarrenden Frost. Endlich gereicht das fröhliche und kräftige Gedeihen der Zedern und ihr majestätischer Wuchs Gott allein zur Ehre. Der Herr, ja, der Herr allein, ist den Zedern alles geworden, und darum sagt David so schön in einem seiner Psalmen: ,,Lobet den Herrn, fruchtbare Bäume, und alle Zedern." Es ist nichts im Gläubigen, was den Menschen verherrlichen könnte; er wird gepflanzet, ernährt und beschützt von des Herrn eigner Hand. Von dem Herrn ist's, ,,daß die Bäume des Herrn voll Safts stehen, die Zedern Libanons, die Er gepflanzet hat." Darum lobe den Herrn, meine Seele, und gib Ihm allein die Ehre!
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Beitrag von Joschie »

D.Rappard Herr, wie sind Deine Werke so groß und viel! Die Erde ist voll Deiner Güte. Ps. 104,24.

Wir stehen in der herrlichen Sommerzeit. Welche Pracht hat doch der Schöpfer auf die Erde ausgegossen! Grünende Wiesen, goldene Kornfelder, reifende Früchte, - welcher Maler vermag die Zartheit und Mannigfaltigkeit der Farben wiederzugeben? Einigen von uns werden noch herrlichere Anblicke zuteil. Bergesgipfel in blendend weißer Majestät, das Meer mit seinen schäumenden Wellen, rauschende Ströme, blaue Seen, herrliche Wälder. Wahrlich, einen lieblichen Wohnort hat der Vater seinen Menschenkindern für ihre kurze Spanne Erdenzeit bereitet!

Köstlich ist es, im Anblick solcher Pracht den 104. Psalm zu lesen, der schon vor Jahrtausenden einem gläubigen Herzen entquoll. O, die wahren Gotteskinder sind keine Kopfhänger, keine Schwarzseher, die für irdische Schönheit keinen Sinn haben. Im Gegenteil.

Wessen Aug' in der Schöpfung den Schöpfer erkennt, Wer voll Dank und Anbetung seinen V a t e r ihn nennt: O wie froh ist sein Sinn! Diese irdische Pracht Zieht mit zartester Macht zum Himmel ihn hin.

Und wie herrlich stimmt dazu der Schlußsatz: Die Erde ist voll Deiner Güte! Welche Güte liegt schon allein im Sonnenschein, in der Mannigfaltigkeit der Speisen, im Wechsel von Tag und Nacht.

Ja, voll, voll ist die Erde von Deiner Güte, Du herrlicher Gott! Lobe den Herrn, meine Seele, und alles, was in mir ist seinen heiligen Namen!
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Beitrag von Joschie »

C.O.Rosenius Der Herr hat Wohgefallen an Seinen Werken. Ps. 104, 31.
Ein jeder pflegt das zu lieben, was er selbst gemacht hat; wieviel mehr der Herr, dessen Werke alle lauter Schönheit und Vollkommenheit sind. Bedenke diesen Umstand tief, denn er enthält einen großen Trost. Sollte Gott nicht mit dem zufrieden sein, was Er selbst gemacht hat? Er muß doch an Seinen eigenen Werken Wohlgefallen haben. - Wo aber sind nun Seine Werke? Beim Teufel in der Hölle? Gott bewahre uns! Zu seiner gegenwärtigen Gestalt ist der Satan selbst sein Werkmeister gewesen. Oder sind sie bei den Engeln im Himmel? Noch nicht! Sie haben selbst im Werkbunde ihre Herrlichkeit erworben und sich ihre Kronen erkämpft. Sind sie bei den Selbstgerechten und in ihren eigenen Verdiensten und Tugenden? Durchaus nicht! Das sind ihre eigenen Werke, die sie auch selbst verantworten sollen.

Wo finden wir dann aber die Werke des Herrn, die Seine Lust sind? Wo ein Zöllner sich an die Brust schlägt und ausruft: ,,Gott, sei mir Sünder gnädig!" Wo ein Bartimäus am Wege ruft: ,,Jesus, Du Sohn Davids, erbarme Dich meiner!" Wo eine kananäische Frau von Hunden und Brosamen redet und wo eine zerknirschte Magdalena die Füße Jesu mit ihren Tränen netzt. Wo ein Paulus fröhlich ausruft: ,,Mir ist Barmherzigkeit widerfahren!" Wo ein Asaph bekennt: ,,Herr, wenn ich nur Dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde!" Ja, wo einem Simon Petrus die Stimme zu zittern anfängt, wenn er sagt: ,,Herr, Du weißt alle Dinge, Du weißt, daß ich Dich liebhabe."

Sieh, wo dergleichen Dinge vor sich gehen, wo Steinherzen in Seiner Hand in weichen Ton und die stahlharten Angesichter in Wachs verwandelt werden, so daß Er Sein Bild in sie prägen kann, wo Menschen, die nie nach dem Herrn gefragt haben, anfangen, nach dem lebendigen Gott zu dürsten wie der Hirsch nach frischem Wasser schreit, wo die Selbstgerechten anfangen, auf der Ruine ihrer Gerechtigkeit zu girren wie die Tauben, wo die Weisen ihre Weisheit für Torheit schätzen, wo arme Sünder anfangen, zu Seinen Füßen zu weinen, wo verdammte Missetäter freudig wagen, Ihn als ihren Verteidiger gegen den Ankläger anzurufen, da sind Seine Werke. Und wo Seine Werke sind, da ist Seine Lust. So ist Seine Lust also bei den Menschenkindern, und zwar bei Seinen armen Sündern. An ihnen hat er Seine Freude, an ihnen Seiner Augen Lust.

Wie genießt ein Naturfreund doch eine schöne Gegend; und wer in einem Weinberg pflanzt, wie freut er sich, die Blüte und Fruchtbarkeit desselben zu sehen! So hat der Herr Seine Lust an dem Garten, den Er mit Seinem Versöhnungsblut und Seinem Geist auf Erden gepflanzt hat. Die neue Schöpfung in einem Sünder, - wie erfreut sie Sein Auge! Er kann sich nicht satt daran sehen; denn sie ist Sein Werk. Darum sagt Er auch zu Seiner Taube: ,,Zeige Mir deine Gestalt; denn deine Gestalt ist lieblich." (Hohelied 2,14)

,,Aber", sagst du nun, ,,hier redet Er zu den frommen, liebenswürdigen Menschen. An ihnen kann Er Seine Lust haben, aber nicht an mir oder solchen, wie ich es bin; denn ich bin ein schnöder Sünder!" Was hören wir? Soll Gott jetzt an deiner eigenen Frömmigkeit Wohlgefallen haben? Solltest du Gott jetzt um deinetwillen angenehm sein? Hast du die tröstliche Wahrheit verworfen, daß ,,der Herr nur Wohlgefallen an Seinen Werken hat", weil wir ,,angenehm gemacht sind in dem Geliebten" und nicht in uns? Auch wenn du sagst: ,,Ich finde lauter Sünde und Unreinheit bei mir; das ist doch nicht des Herrn Werk", lautet die Antwort: ,,Gerade das ist des Herrn Werk, daß du lauter Sünde und Unreinheit bei dir findest! Die Sünde ist nicht des Herrn Werk; daß du sie aber bei dir fühlst, das ist nicht das Werk der Natur und auch nicht das des Teufels. Die Einflüsterungen der Schlange: ,,Ihr werdet sein wie Gott" haben die ganze Menschennatur mit Selbstvergötterung erfüllt. Ein zerknirschter und betrübter Geist ist darum ein solches Werk des Herrn, daß Gott und Seine Engel sich darüber freuen. Es ist ein solches Werk des Herrn, das verlorene Söhne und Töchter in die Arme des Vaters führt, das Sünder zum Gnadenthron treibt, um sich in die Gerechtigkeit Christi, in ,,das beste Kleid" einhüllen zu lassen. Hierin besteht die größte Lust und Freude des Herzens Gottes. Denn wer in Christus gekleidet ist, der ist vor den Augen Gottes heilig und herrlich, wäre er auch der größte Sünder in sich selbst und in seinen eigenen Augen.

Ja, selig die Seel', die der Glaube verband Mit Jesu in wahrer Verein'gung, Die ew'ge Vergebung im Blute nur fand, Ja, tägliche, stündliche Rein'gung. Ob wirklich auch schuldig, unwürdig und schlecht, So richtet der Herr sie doch niemals nach Recht; Denn an ihrer Statt starb ja Christus.
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Beitrag von Joschie »

J.Kroeker Über unsere Erquickungen vom Herrn.

"Er öffnete den Felsen und es floss Wasser heraus, es lief ein Bach in der Wüste." Ps. 105,41.

Israel fand einst mitten in der Wüste ein Elim mit siebzig Palmbäumen. Denn Gott hat immer wieder für jedes Mara das Holz des Lebens gefunden, durch welches die bitteren Wasser süß wurden. Aus tiefstem Erleben heraus bezeugte daher der alttestamentliche Sänger, dass unser Gott in seinen Offenbarungen weder an Zeiten noch an Orte gebunden ist. Im Blick auf das große Können Gottes singt er zum Trost der Müden und Heimgesuchten: "Er macht Ströme zur Wüste und lässt Wasserquellen vertrocknen. Fruchtbares Land wird zur Salzwüste - um der Bosheit derer willen, die darin wohnen ... Er machte ab er auch die Wüste zum Wasserteich und dürres Land zu Wasserquellen und ließ Hungrige daselbst wohnen, und sie gründeten eine bewohnte Stadt."

Dieses ergreifende Bild hatte der Psalmist als Gleichnis aus den allerschmerzlichsten Erlebnissen seiner Seele gewonnen. Denn kein Bild drückt so den Zustand der Hoffnungslosigkeit aus als das einer Wüste und das eines Felsens. Sowohl der öden Wüste als auch dem kahlen Felsen fehlen jegliche Vorbedingungen für jedes organische Leben und dessen Wachstum. Auf ihrem Boden erstirbt das Leben, da herrscht der Tod. Aber der Gott, der Auswege hat aus dem Tod, vermag auch eine Wüste zu einem Garten Gottes umzuwandeln. Er kann gebieten, dass Felsen Wasser geben und dass Wüsten Gärten werden.

Denn für unseren Gott gibt es keine so einsamen Wege und so dunkle Stunden, dass Er in denselben einer Seele nicht, wie einst Jakob, einen offenen Himmel geben könnte. Er vermag auch da, wo das natürliche Auge nur Schwierigkeiten, Unfruchtbarkeit und geistliche Armut sieht, dem Glauben Gelegenheit schenken, neue Lebensquellen zu entdecken, die alles zu neuer Blüte und neuem Wachstum entstehen lassen. Daher bezeugt der von Gott begnadete Knecht des alten Bundes auch von der Pilgergemeinde, die - aus der Fremde kommend - durch die öden Bakkatäler zu den heiligen Altären des Herrn in Jerusalem wallt: "Und gehen sie durch ein Bakkatal, so macht Er es zu einem Quellort, denn der Frühregen bekleidet es mit Segen. Sie gehen von Kraft zu Kraft, bis sie vor Gott in Zion er- scheinen." Göttliche Segensquellen können daher auch im Krankenzimmer und am Sterbebett und auf einsamer Landstraße liegen. Denn wo immer Christus seine Herrlichkeit einer Seele in besonderer Weise offenbaren kann, da steht sie auf einem Quellgebiet geistlicher Segnungen.
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Joschie
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A.Christlieb Einige Hinweise zum ,,Achten auf sich selbst".

Mose mahnt: Habt acht auf euch, wenn ihr von anderen gereizt werdet. Psalm 106, 32. 33.

Eine zweite Art, in der sich Moses' Fehltritt wiederholt, ist diese: Man läßt sich durch unangenehmes Verhalten anderer Menschen reizen und erzürnen und handelt in einer natürlichen, menschlichen Temperamentswallung. Mose war, wie diese Psalmstelle betont, durch das fortgesetzte Hadern und Murren des Volkes erzürnt worden. Lange hatte er dieses Benehmen in Geduld ertragen. Aber hier riß, wie man zu sagen pflegt, sein Geduldsfaden. ,,Es entfuhren ihm etliche Worte". Offenbar wurden die von so furchtbaren Folgen begleiteten Worte in einem menschlich wohl begreifbaren Unwillen über das Volk gesprochen (,,Hört ihr Ungehorsamen!"; 4. Mose 20, 10). Dieser ihn fortreißende Unwille war verhängnisvoll. Er kostete ihn den Eintritt in das Land der Verheißung (4. Mose 20, 12; 27, 12 - 14; 5 Mose 3, 23 - 27).

Der Anblick dieser Verirrung wird auch in uns Erinnerungen an ähnliche Mißgriffe hervorrufen. Wie leicht wird durch das böse Verhalten anderer Menschen das in uns schlummernde Böse wachgerufen und zum Vorschein gebracht, sodaß wir ihnen auch in ungöttlicher Weise begegnen. Wir glauben in solchem Fall oft ein Recht zum Unwillen zu haben, halten ihn sogar für einen ,,heiligen Zorn" und befinden uns, ohne es zu merken, auf demselben Irrweg wie Mose am Haderwasser.



siehe auch Habt acht auf euch selbst. -> Apostelgeschichte 20, 28. Habt acht auf euch, wenn ihr Erfolg habt. -> Lukas 10, 17 - 20. Habt acht auf euch, wenn eine wichtige Arbeit glücklich vollendet ist. -> 1. Könige 13, 11 - 22. Habt acht auf euch, wenn euch die Welt Ehre erweist. -> 2. Könige 20, 12 - 19. Habt acht auf euch, wenn euer Name bekannt wird. -> 2. Chronika 26, 14 - 20. Habt acht auf euch, wenn euch besondere Gnade zuteil wird. -> Daniel 2, 19 - 23. Habt acht auf euch, wenn Gott andere Wege als bisher einschlägt. -> 4. Mose 20, 2 - 13. Habt acht auf euch, wenn Glaubensproben kommen. -> 4. Mose 20, 2 - 13. Habt acht auf euch, wenn etwas Unangenehmes euch trifft. -> 1. Samuel 8, 5. Habt acht auf euch, daß ihr wahr bleibt. -> Galater 2, 11 - 14. Habt acht auf euch im Blick auf die besonderen Gefahren für ,,Älteste". -> 1. Petrus 5, 2. 3.
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W.MacDonald »... so daß er unbedacht redete mit seinen Lippen.« Psalm 106,33

Als das Volk Israel in Kadesch über den Wassermangel murrte, sagte Gott zu Mose, daß Wasser aus dem Felsen kommen würde, wenn er diesen anredete. Aber Mose hatte inzwischen genug von dem Volk, so daß er sie mit den Worten geißelte: »Höret doch, ihr Widerspenstigen! Werden wir euch Wasser aus diesem Felsen hervorbringen?« Dann schlug er den Felsen zweimal mit seinem Stab. Durch diese zornigen Worte und seine ungehorsame Handlung repräsentierte er Gott vor dem Volk in verkehrter Weise. Dadurch verspielte er das Vorrecht, die Kinder Israel in das verheißene Land zu führen (4. Mose 20,1-13).

Ein Mann mit einem brennenden Eifer verliert anderen Gläubigen gegenüber leicht seine Beherrschung. Er selbst ist im Glauben gewachsen, während sie immer noch mit Kinderkrankheiten kämpfen. Er hat so viel Erkenntnis, und sie verstehen immer noch wenig.

Aber was er lernen muß, ist, daß sie trotz allem Gottes geliebte Kinder sind, und daß der Herr jähzornige Ausfälle gegen sie nicht durchgehen läßt. Es ist eine Sache, das Wort Gottes mit solcher Vollmacht zu predigen, daß Menschen überführt und im Innersten zerbrochen werden. Aber es ist etwas ganz anderes, sie als Ausdruck persönlicher Verärgerung mit harten Worten zu verletzen. Dadurch verspielen wir viel von Gottes herrlicher Belohnung.

Wenn Davids Helden in 2. Samuel 23 aufgeführt werden, fällt ein bekannter Name durch seine Abwesenheit auf - nämlich der von Joab, Davids Oberbefehlshaber. Warum fehlt sein Name? Manche glauben, den Grund darin zu sehen, daß Joab das Schwert gegen einige von Davids Freunden gebraucht hat.

Als Jakobus und Johannes, die Donnersöhne, Feuer vom Himmel auf die Samariter herabfallen lassen wollten, sagte der Herr Jesus: »Ihr wisset nicht, wes Geistes ihr seid« (Lukas 9,55). Wieviel mehr gilt diese Zurechtweisung erst für uns, wenn wir unbedacht mit unseren Lippen gegen die reden, die dem Herrn nicht nur aufgrund der Schöpfung gehören (wie die Samariter), sondern auch aufgrund der Erlösung.
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W.MacDonald »... so daß er unbedacht redete mit seinen Lippen.« Psalm 106,33
Als das Volk Israel in Kadesch über den Wassermangel murrte, sagte Gott zu Mose, daß Wasser aus dem Felsen kommen würde, wenn er diesen anredete. Aber Mose hatte inzwischen genug von dem Volk, so daß er sie mit den Worten geißelte: »Höret doch, ihr Widerspenstigen! Werden wir euch Wasser aus diesem Felsen hervorbringen?« Dann schlug er den Felsen zweimal mit seinem Stab. Durch diese zornigen Worte und seine ungehorsame Handlung repräsentierte er Gott vor dem Volk in verkehrter Weise. Dadurch verspielte er das Vorrecht, die Kinder Israel in das verheißene Land zu führen (4. Mose 20,1-13).

Ein Mann mit einem brennenden Eifer verliert anderen Gläubigen gegenüber leicht seine Beherrschung. Er selbst ist im Glauben gewachsen, während sie immer noch mit Kinderkrankheiten kämpfen. Er hat so viel Erkenntnis, und sie verstehen immer noch wenig.

Aber was er lernen muß, ist, daß sie trotz allem Gottes geliebte Kinder sind, und daß der Herr jähzornige Ausfälle gegen sie nicht durchgehen läßt. Es ist eine Sache, das Wort Gottes mit solcher Vollmacht zu predigen, daß Menschen überführt und im Innersten zerbrochen werden. Aber es ist etwas ganz anderes, sie als Ausdruck persönlicher Verärgerung mit harten Worten zu verletzen. Dadurch verspielen wir viel von Gottes herrlicher Belohnung.

Wenn Davids Helden in 2. Samuel 23 aufgeführt werden, fällt ein bekannter Name durch seine Abwesenheit auf - nämlich der von Joab, Davids Oberbefehlshaber. Warum fehlt sein Name? Manche glauben, den Grund darin zu sehen, daß Joab das Schwert gegen einige von Davids Freunden gebraucht hat.

Als Jakobus und Johannes, die Donnersöhne, Feuer vom Himmel auf die Samariter herabfallen lassen wollten, sagte der Herr Jesus: »Ihr wisset nicht, wes Geistes ihr seid« (Lukas 9,55). Wieviel mehr gilt diese Zurechtweisung erst für uns, wenn wir unbedacht mit unseren Lippen gegen die reden, die dem Herrn nicht nur aufgrund der Schöpfung gehören (wie die Samariter), sondern auch aufgrund der Erlösung.
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Und führte sie einen richtigen Weg." Ps. 107, 7.
Wechselvolle innere Erlebnisse leiten den ernsten Christen oft auf die Frage: ,,Warum geht's mir so?" Ich suchte Licht, aber siehe, Finsternis kam über mich; ich suchte Frieden, und fand Trübsal. Ich sprach in meinem Herzen: Mein Berg steht fest, ich werde nimmermehr daniederliegen; aber da Du, Herr, Dein Antlitz verbargst, erschrak ich. Erst gestern noch habe ich meine Erwählung klar erkennen können; aber heute ist mir alle Gewißheit genommen und meine Hoffnungen sind umwölkt. Gestern konnte ich Pisgas Höhen ersteigen und hinausblicken auf das herrliche Land der Verheißung; heute ist mein Geist aller frohen Zuversicht beraubt, zaghafte Furcht hat sich meiner bemächtigt; Freuden habe ich keine, wohl aber viele Traurigkeit. Gehört das denn auch zu Gottes Absichten mit mir? Kann dies der Weg sein, auf welchem mich Gott will zum Himmel führen? Ja, so ist's. Die Verdunkelung deines Glaubens, die Verdüsterung deines Gemüts, das Verschwinden deiner Hoffnung, das alles sind nur Mittel und Wege, wodurch Gott dich der Reife für das große Erbteil entgegenführt, das du nun bald empfangen wirst. Diese Prüfungen bezwecken die Bekräftigung und Bestätigung deines Glaubens, sie sind die Fluten, deren Wellenschlag dich höher auf den Felsen hinaufträgt, sie sind die Winde, die dein Schiff nur um so rascher dem himmlischen Hafen zutreiben. So heißt's denn bei dir, wie David spricht: ,,Er brachte sie zu Lande nach ihrem Wunsch." Durch Ehre und Schande, durch böse Gerüchte und gute Gerüchte, durch Reichtum und Armut, durch Freude und Traurigkeit, durch Verfolgung und Ehre; durch das alles wird das Leben deiner Seele erhalten und gefördert, und ein jegliches muß dir zum Segen dienen auf deinem Pfade. O, denke nicht, lieber gläubiger Bruder, daß deine Bekümmernisse den göttlichen Absichten mit dir fremd seien; sie gehören notwendig dazu. ,,Wir müssen durch viel Trübsal in das Reich Gottes gehen." Darum lernt es, ,,eitel Freude achten, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallt." ,,Je größer Kreuz, je schön're Krone, Die Gottes Hand uns beigelegt, Und die einmal vor seinem Throne Der Überwinder Scheitel trägt. Ach, dieses teure Kleinod macht, Daß man das größte Kreuz nicht acht't."
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Die sollen dem Herrn danken um seine Güte und um seine Wunder, die Er an den Menschenkindern tut." Ps. 107, 8.
Wenn wir weniger klagten und mehr lobten, so wären wir glücklicher, und Gott würde mehr verherrlicht. Wir wollen Ihn täglich preisen für seine gewöhnlichen Gnadengaben, - gewöhnliche nennen wir sie häufig, und doch sind sie so unschätzbar, daß wir ohne dieselben elendiglich umkommen müßten. Wir wollen Gott danken für die Augen, mit denen wir das Licht der Sonne betrachten, für Gesundheit und Kraft zu unserm Handel und Wandel, für das Brot, das wir essen, für die Kleidung, die wir tragen. Wir wollen Ihn lobpreisen, daß wir nicht hinausgeworfen sind unter die, die keine Hoffnung haben, noch unter die Übeltäter gerechnet werden; lasset uns danken für Freunde, Familienbande und ruhiges Leben. Wir wollen Ihn hoch erheben über alles, was wir aus seiner gütigen Hand empfangen, denn wir haben es nicht verdient, sondern nur Schuld auf Schuld gehäuft. Aber, Geliebte, der süßeste und lauteste Klang in unserm Lobgesang sollte die versöhnende Liebe preisen: Gottes Erlösungstaten an seinen Auserwählten bleiben in alle Ewigkeit das Lieblingslied ihres Preisgesanges. Wenn wir wissen, wie köstlich die Versöhnung ist, so lasset uns unsre Dankeshymnen nicht zurückdrängen. Wir sind erlöst worden von der Macht unsers Verderbens und erhöhet aus der Tiefe der Sünde, in die wir von Natur eingetaucht waren. Wir sind zum Kreuz Christi geleitet worden, dort sind die Zentner purpurnen Goldes dargewogen worden für unsre Schuld; wir sind keine Leibeignen der Sünde mehr, sondern Kinder des lebendigen Gottes und sehen der Zeit entgegen, wo wir vor seinem Throne dargestellt werden ohne Flecken oder Runzel oder des etwas. Schon jetzt schwingen wir durch den Glauben den Palmzweig und kleiden uns in die weiße Seide, die unser ewiger Schmuck bleiben wird. Müssen wir da nicht dem Herrn, unserm Heiland, unaufhörlich unsern Dank darbringen? Kind Gottes, kannst du hier schweigen? Wachet auf, wachet auf, ihr Erben der Herrlichkeit, und führet euer Gefängnis gefangen, wenn ihr mit David ausruft: ,,Lobe den Herrn, meine Seele, und alles, was in mir ist, lobe seinen heiligen Namen!" Jeden Tag wollen wir mit neuen Liedern des Dankes weihen.
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Beitrag von Joschie »

J.Kroeker Von der göttlichen Offenbarung.
"Er sandte sein Wort und machte sie gesund und ließ sie ihren Gräbern entrinnen. Die sollen dem Herrn danken für seine Gnade und sollen Ihm Dankopfer bringen und seine Taten jubelnd erzählen." Ps. 107,20 f.

Gottes Herrschaft wird nur sichtbar, wo Gottes Offenbarung zuvor erlösen konnte. Daher reden die Bücher der Bibel auch weniger von jenem Wirken, das innerhalb der menschlichen Möglichkeiten liegt, sondern weit mehr von "einem göttlichen Werk, das alle menschlichen Möglichkeiten durchbricht". Nicht die Entwicklungsfähigkeit des Menschen zu Gott hin, sondern die Erlösungsmöglichkeit des Menschen durch Gott ist ihr dauerndes Evangelium, ihre Offenbarung. Die Voraussetzung dieser Offenbarung ist nicht, dass der Mensch an sich gut ist, sondern dass sie jeden, der schlecht ist, erlösen will und kann, sobald er sich ihrem Licht und ihrem Heil erschließt. Sie erwartet nicht Erlösung, sondern bringt Erlösung, wo bisher die zersetzenden Kräfte des Verderbens herrschten. Das ist die Weltmission der Gottesoffenbarung.

Diese Erlösung führt zur Gemeinschaft, und zwar mit dem, von dem sie ausgeht. Der Geliebte wird zum Liebenden. Seine Seele ist erwacht für den Einen, durch den er sich erlöst sieht. Das ist die große Wendung, die zu einem neuen Leben führt. Der erlöste Mensch "schläft nicht mehr den Starrschlaf des Selbst", sondern er ist "erweckt allein von dem Einen und für den Einen". Das ist die heilige Einseitigkeit der Geliebten, der Separatismus der Begnadeten, die Weltfremdheit der Erlösten. Ihr Mund hat sich geöffnet, aber nur Gott gegenüber, ihr Ohr beginnt zu hören, aber dem was Gott redet, ihre Seele beginnt zu fühlen, aber nur den Pulsschlag Gottes zu ihrem persönlichen Heil. Wer sich jedoch dem Höchsten erschloss, muss sich eines Tages auch für das Höchste entschließen: zur Offenbarung für andere zu werden. Wer im Umgang mit Gott steht, muss sich wiederum der Welt erschließen, indem er zu ihr spricht, und sich die Welt erschließen, indem er sie in seine Erlösung hineinzieht. So durchbricht die Gemeinschaft den Separatismus der Erlösten und sendet sie als Beauftragte Gottes in die Welt. Die bisher nur Gott antworteten, sprechen hinfort zu ihren Brüdern und werden diesen zu einer Offenbarung. Die nur Gott reden hörten, hören plötzlich auch die Wehklage ihres Volkes und sind bereit, ein Opfer zu werden zur Erlösung für die Welt. Denn nicht heiliger Genuss, sondern priesterlicher Dienst ist die reife Frucht, das höchste Ergebnis eines begnadeten Menschen in seinem Verkehr mit Gott.
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C.H.Spurgeon ,,Ich aber bete." Ps. 109, 4.
Lügenzungen waren geschäftig wider den guten Namen Davids, aber er verteidigt sich nicht darob; er brachte sein Anliegen vor einen höhern Gerichtshof und flehte vor dem großen König der Könige. Das Gebet ist die sicherste Art, wie wir die Worte unsrer Hasser und Feinde widerlegen können. Der Psalmist betete nicht in kaltherziger Weise, er betete mit ganzer Hingebung seines Wesens, er legte seine ganze Seele und sein volles Herz in sein Gebet und spannte alle Nerven und Sehnen seines Wesens an, wie einst der Erzvater Jakob, da er mit dem Engel rang. So und nur so soll jeder von uns hineilen zum Gnadenthron. Gleichwie der Schatten keine Macht hat, weil ihm Wesen und Wirklichkeit mangelt, so hat ein Gebet keine Kraft, wenn in demselben nicht des Menschen eigenstes Ich völlig gegenwärtig ist in ringendem Ernste und mächtigem Verlangen; es ist ganz und gar unwirksam, denn es mangelt ihm gerade das, was ihm allein Kraft zu geben vermag. ,,Ernstliches Gebet", sagt ein alter Gottesgelehrter, ,,ist wie eine Kanone, die vor den Toren des Himmels aufgepflanzt ist: es sprengt diese Tore." Die meisten unter uns leiden an dem allgemeinen Fehler, daß sie sich so leicht zerstreuen lassen. Unsre Gedanken irren unsicher hierhin und dorthin, und wir rücken fast gar nicht gegen das Ziel vor, das uns anliegt. Unser Gemüt ist wie Quecksilber, das nicht zusammenhalten will, sondern da- und dorthin auseinander fährt. Was ist doch das für ein großes Übel! Es bringt uns zu Schaden, und, was noch schlimmer ist, es beleidigt unsern Gott. Unermüdlichkeit und Ausdauer liegen in dem Sinn unsres Schriftwortes. David rief nicht bloß einmal zum Herrn, um darauf wieder in ein müdes Schweigen zu versinken; sein heiliges Anrufen hielt an, bis es Erhörung brachte. Beten muß bei uns keine Gelegenheitssache, es muß unser tägliches Geschäft, unsre Gewohnheit, unser Beruf sein. Gleichwie ein Künstler sich mit seinen Vorbildern, ein Dichter mit den Werken klassischer Schriftsteller abgibt, so müssen wir uns mit ganzer Seele dem Gebet widmen. Wir müssen ganz eingetaucht sein ins Gebet, als in unser Lebenselement, und beten ohne Aufhören. Herr, lehre uns beten, damit wir je mehr und mehr tüchtig werden zum Gebet.
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C.H.Spurgeon ,,Er verheißet, daß sein Bund ewiglich bleiben soll." Ps. 111, 9.
Des Herrn Volk freut sich über den Bund selber. Er ist für sie eine unversiegliche Quelle des Trostes, so oft sie der Heilige Geist ,,in seinen Weinkeller führt und die Liebe sein Panier über ihnen ist." Sie sind entzückt, wenn sie das hohe Alter dieses Bundes betrachten und bedenken, daß, ehe die Sterne in den Kreisen ihrer Bahnen einherzogen, alle Angelegenheiten der Heiligen schon geordnet und gesichert waren in Christo. Es ist für sie ganz besonders lieblich, wenn sie der Gewißheit des Bundes eingedenk sind, und sich vor Augen halten ,,die gewissen Gnaden Davids." Sie freuen sich, ihn preisen und besingen zu können, als einen Bund, der unterzeichnet, besiegelt, bestätigt und in allen Stücken wohl erwogen ist. Oft hüpft ihnen das Herz vor Freude, wenn sie die Unwandelbarkeit des Bundes ins Auge fassen, eines Bundes, den weder Zeit noch Ewigkeit, weder Leben noch Tod je zerreißen kann, eines Bundes, der so alt als die Ewigkeit und so unzerstörbar ist als der Fels der Zeiten. Sie freuen sich auch innig über die Fülle dieses Bundes, und erquicken sich daran, denn sie sehen, daß in demselben alles für sie vorbedacht ist. Gott ist ihr Erbteil, Christus ist ihr Freund, der Heilige Geist ihr Tröster, die Erde ihre Herberge, der Himmel ihre Heimat. Sie sehen in dem Bund ein Erbe, daß einer jeden Seele aufbewahrt und zugesichert bleibt, die in der uralten, ewigen Schenkungsurkunde mit inbegriffen ist. O, wie strahlten ihre Augen, als sie den Bund im Worte Gottes als eine Schatzverschreibung erkannten! und o, wie wurden ihre Seelen von Entzücken erfüllt, als sie im Testament und letzten Willen ihres göttlichen Verwandten erfahren, daß jene Verschreibung auf sie selber laute! Ganz besonders aber ist's für die Kinder Gottes eine Freude, wenn sie auf den Gnadenreichtum dieses Bundes merken. Sie sehen, daß das Gesetz beiseite gestellt ward, weil es ein Bund der Werke war und auf dem Verdienst beruhte; den Neuen Bund aber erkennen sie als etwas Bleibendes, weil Gnade sein Grund, Gnade seine Vorbedingung, Gnade sein Schutz, Gnade seine Burg, Gnade seine Macht, Gnade sein Schlußstein ist. Der Bund ist ein Schatzhaus voll Reichtums, eine Kornkammer voll Vorräte, ein Brunnen voll lebendigen Wassers, ein Hort des Heils, ein Freibrief des Friedens und ein Himmel voller Wonne.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

S.Keller Psalm 112, 4: «Den Frommen geht das Licht auf in der Finsternis von dem Gnädigen, Barmherzigen und Gerechten.»
Neulich las ich irgendwo: ,,Es ist kein Sinn so gut, er muß geändert werden; es ist kein Sinn so schlecht, er kann geändert werden. Es ist keine Sünde so klein, sie muß vergeben werden; es ist keine Sünde so groß, sie kann vergeben werden." Wer diese Sätze wirklich glaubt, dem ist schon Licht in der Finsternis aufgegangen, das sich vom Gnädigen, Barmherzigen und Gerechten her über ihn ergossen hat. Solche Erkenntnis ist schon Gnade. Was muß an meinem Sinn geändert werden, damit morgen besser zu Ende gehe als heute? Das ist Buße. Aber ich soll nicht verzagen, solang mir Licht vom Barmherzigen scheint. Mein Sinn ist doch noch nicht so hoffnungslos schlecht: er kann noch geändert werden durch Jesu Barmherzigkeit. Das ist Glaube. Und wenn er mit meinen ,,Kleinigkeiten", die sich täglich finden wie Körnlein des Sandes am Meer, in ein ernstes Gericht geht, daß ich gedrängt werde, auch für jede einzelne seine Vergebung zu begehren, so ist das die Treue des Gerechten. Erscheint mir aber an einer Stelle der Schaden so verzweifelt, die Gewohnheit so mächtig, daß ich mir nicht helfen kann, dann treibt mich diese Erkenntnis erst recht ihm zu Füßen. In solchen Erfahrungen bewegt sich unser ,,Frommsein" auf und nieder, aber immer in seinem Licht.

Herr Jesus, laß mir dein Licht leuchten, daß ich aus meiner Finsternis eilend komme zu dir. Löse mir das alte' Wesen ab und laß das neue wachsen, was von dir stammt, daß ich Kind deines Lichtes werde. Amen.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Wenn eine Plage kommen will, so fürchtet er sich nicht." Ps. 112, 7.

Christ, du solltest über trübe Aussichten, über drohende Gefahren, über Trauerbotschaften nicht so in Furcht und Schrecken geraten; denn wenn du dich so ängsten lässest, was hast du vor andern Menschen voraus? Andre Leute haben nicht, wie du, einen Gott, zu dem sie fliehen können; sie haben seine Treue nie an sich erfahren, wie du, und es darf dich nicht wundern, wenn sie vor Kummer niedergebeugt sind und vor Schmerz sich krümmen; du aber bekennst, eines andern Geistes Kind zu sein, du bist wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung, und dein Herz lebt im Himmel und hat mit dem Irdischen nichts zu schaffen; siehe, wenn dich nun andre betrübt sehen wie ihresgleichen, was hat da jene Gnade, die du empfangen haben willst, noch für einen Wert? Wo bleibt die gepriesene Hoheit deiner neuen Natur? Weiter, wenn du mit Unruhe erfüllt wirst, wie andre, so wirst du ohne Zweifel in dieselben Sünden geraten, in welche die andern unter Prüfungen und Leiden gewöhnlich stürzen. Wenn die Gottlosen von bösen Tagen überfallen werden, so murren sie wider Gott; sie empören sich wider Ihn und meinem, Gott verfahre hart mit ihnen. Willst du den Herrn auch zur Rache reizen, wie sie? Dann aber nehmen unbekehrte Menschen gar oft zu unrechten Mitteln ihre Zuflucht, um den Heimsuchungen zu entfliehen; und ganz gewiß wirst du's ebenso machen, wenn dein Geist sich von der Not, die dich drückt, beherrschen läßt. Vertraue auf den Herrn, und harre in Geduld auf Ihn. Dein weisestes Auskunftsmittel ist, daß du's machst wie Moses am Schilfmeer: ,,Fürchte dich nicht, stehe fest, und siehe zu, was für ein Heil der Herr heute an dir tun wird." Denn wenn du der Furcht nachgibst, sobald du schlimme Nachrichten vernimmst, so bist du nicht imstande, dem Unglück mit jener ruhigen Ergebung zu begegnen, die zur Erfüllung der Pflicht stählt und in Widerwärtigkeiten uns aufrecht erhält. Wie kannst du Gott verherrlichen, wenn du von Furcht dahingerissen wirst? Heilige haben häufig Gott mit Liedern gelobt mitten aus Feuerflammen heraus; kann aber dein Zweifeln und Zagen, dein Jammern und Klagen, als ob du keine Hilfe finden könntest, den Höchsten verherrlichen? So fasse denn Mut, verlaß dich mit fester Zuversicht auf deinen Bundesgott: ,,Dein Herz sei getrost und fürchte sich nicht."
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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