Andachten zu den Psalmen

Basiert auf "Biblische Lehre" - aber damit die Praxis nicht zu kurz kommt, ein Extra-Forum

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Daß Er ihn setze neben die Fürsten." Ps. 113, 8.
Unsre geistlichen Vorrechte sind von ganz unvergleichlichem Werte; durch sie gehören wir den höchsten Kreisen der Gesellschaft an, ,,wir sitzen neben den Fürsten." ,,Unsre Gemeinschaft sei mit dem Vater, und mit dem Sohne, Jesu Christo." Redet von den vornehmsten Umgangskreisen; diesem kommt dennoch an hohem Adel keiner gleich! ,,Wir sind das auserwählte Geschlecht, das königliche Priestertum, das heilige Volk, das Volk des Eigentums." Wir sind ,,gekommen zu der Gemeinde der Erstgebornen, die im Himmel angeschrieben sind." Die Heiligen haben einen freien Zugang zum Gnadenthrone. Das Kind Gottes hat einen unverwehrten Zutritt zu den innersten himmlischen Heiligtümern. ,,Denn durch Ihn haben wir den Zugang alle beide in einem Geiste zum Vater." ,,Darum lasset uns hinzutreten," spricht der Apostel, ,,mit Freudigkeit zu dem Gnadenstuhl, auf daß wir Barmherzigkeit empfangen." Bei Fürsten findet man überschwengliche Reichtümer, aber was sind alle Schätze weltlicher Fürsten im Vergleich mit den Gütern der Gläubigen? Denn ,,alles ist euer; ihr aber seid Christi, Christus aber ist Gottes." ,,Welcher auch seines eignen Sohnes nicht hat verschonet, sondern hat Ihn für uns alle dahingegeben, wie sollte Er uns mit Ihm nicht alles schenken?" Fürsten haben besondere Macht und Gewalt. Ein Fürst des Himmelreichs besitzt großen Einfluß; Er schwingt den Herrscherstab in seiner Rechten; Er sitzt auf dem Throne des Herrn Jesu, denn ,,Er hat uns unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und wir werden Könige sein auf Erden." Wir herrschen über die vereinigten Königreiche der Zeit und der Ewigkeit. Fürsten genießen auch ganz besondere Ehre. Wir können mit unnennbarer Befriedigung auf alle erdgeborne Würde hinunterschauen, von der erhabenen Stelle aus, auf welche die Gnade uns erhoben hat. Denn was ist alle menschliche Größe im Vergleich mit dem, was uns das Wort des Apostels vorhält: ,,Gott hat uns samt Ihm auferwecket, und samt Ihm in das himmlische Wesen versetzt, in Christo Jesu?" Die Gemeinschaft mit Christo ist ein kostbareres Juwel, als je eines in einem kaiserlichen Diadem glänzte. Die Vereinigung mit dem Herrn ist eine Krone der Schönheit, welche allen Glanz königlicher Pracht bei weitem überstrahlt.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

D.Rappard Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Ehre. Ps. 115,1.
Haben wir den Anfang des Glaubenslebens eine Grundsteinlegung genannt, so können wir füglich unser heutiges Wort mit der Kreuzblume vergleichen, die den First des Gebäudes schmückt: Nicht uns, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Ehre! - Fünf bedeutsame Gegensätze haben wir betrachtet:

Nicht unser Verdienst, - sondern Gottes Barmherzigkeit. Nicht ich lebe, - sondern Christus lebt in mir. Nicht mein Wille geschehe, - sondern des Vaters Wille. Nicht wir streiten, - sondern Gott. Nicht uns, Herr, gib Ehre, - sondern Deinem Namen!

O, möchte dieses schöne Schlußwort uns tief eingeprägt werden! Manches sonst reiche und gesegnete Leben ist verunstaltet oder gar verdorben worden durch Ehre-annehmen und Hochmut. Fürchten wir uns vor Menschenlob; legen wir es sofort zu Jesu Füßen nieder. Hüten wir uns auch gegenseitig vor dem seelisch-fleischlichen Hangen an Personen, die uns zum Segen gesetzt waren. Jedermann soll es von uns klar empfinden: Nicht uns, nicht uns gib Ehre! - Die seligen Überwinder droben werfen ihre Kronen vor den Thron des Lammes, als riefen auch sie: Nicht uns, nicht uns! ,,Du bist würdig", sprechen sie, ,,zu nehmen Ehre und Preis und Macht!"

Hilf mir, Herr, niemals meine Ehre zu suchen, sondern die Deine. Deinem Namen sei alle Ehre!
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Beitrag von Joschie »

.H.Spurgeon Das Geheimnis der Stärke.
Bist du vielleicht stolz darauf, liebe gläubige Seele, daß du in der Gemeinde Gottes kein unnützer Knecht gewesen bist und ihr zu deiner Zeit Dienste geleistet hast? Wer zieht dich vor? Was hast du aber, das du nicht empfangen hast? Hast du ein wenig Licht scheinen lassen in die Finsternis? Ach! wer hat denn deine Lampe geschmückt, und wer ist's, der dein Licht noch leuchtend erhält und es behütet, daß es nicht verlösche? Hast du die Versuchung überwunden? Dann hänge nicht dein Panier darüber auf; schmücke nicht deine eigene Brust mit der Ehre, denn wer hat dich stark gemacht im Streit? Wer hat dir das Schwert gewetzt und deinen Arm gestählt, daß du den Feind schlagen konntest? Bedenke, daß du in alledem nichts dir selber verdankst. Wenn du heitigentages ein Gefäß der Ehre bist, das man verziert und vergoldet hat, wenn du jetzt ein köstliches Glas bist, gefüllt mit dem herrlichsten Balsam, so bist doch du es nicht, der dich dazu gemacht hat. Du bist bloß der Ton, aber wer ist der Töpfer? Bist du ein Gefäß zu Ehren, so bist du kein Gefäß für die eigene Ehre, sondern ein Gefäß zu Ehren dessen, der dich gemacht hat. Wenn du unter deinen Mitmenschen dastehst wie die Engel Gottes unter den gefallenen Geistern, wie ein Auserwählter, von den anderen ausgesondert, so bedenke wohl, daß nicht Gutes an dir war, um dessentwillen du erwählt worden wärest; noch war es irgendeine Anstrengung oder deine Kraft, die dich aus dem Sumpf des Sündenschmutzes erhob, deine Füße auf einen Fels stellte und deinen Gang gewiß machte. Hinweg mit der Krone von deinem stolzen Haupt, und lege deine Ehre dem zu Füßen, der sie dir geschenkt hat. Verhülle mit den Cherubim und Seraphim dein Angesicht und rufe aus: ,,Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen sei Ehre und Preis und Ruhm von nun an bis in Ewigkeit." Und wenn du dich in Demut so beugst, dann bist du imstande, auch das andere zu lernen: daß du d i c h n i e w i e d e r a u f d i e e i g e n e K r a f t v e r l ä ß t . Wenn du es je gewagt hast, dich auf einen fleischernen Arm zu lehnen, der so gar zerbrechlich ist, dann tue es nie wieder. Erst beuge deine Kniee und erflehe Gnade von dem, der dich stark macht, so wirst du mit Freuden von deiner Arbeit heimkommen. Wenn du aber hingehst in deiner eigenen Kraft, so wird deine Pflugschar am Felsen zerschellen; dann säst du deinen Samen am Strande des toten Meeres auf dem trockenen und dürren Sand, und du wirst deinen Acker nach Jahren der Arbeit noch immer nackt erblicken, und er wird dir nicht ein einziges Hälmchen aufsprossen lassen, an dem du deine Freude haben könntest. ,,Vertrauet auf den Herrn allezeit: denn in dem Herrn Herrn ist Kraft ewiglich." Diese Kraft kommt dir nicht zugute, so lange du dich noch irgend auf eigene Kraft verläßt. Er steht dir aber bei, wenn du deine Schwachheit bekennst; wenn du aber stark bist in eigener Kraft, dann nimmt Er Seine Kraft von dir und du strauchelst und fällst. Darum lerne die Gnade erkennen und ergreifen, durch die du alles täglich von Gott empfängst, so wirst du gekleidet werden mit anmutsvoller Bescheidenheit.
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Beitrag von Joschie »

C.O.Rosenius Ihr, die ihr den Herrn fürchtet, vertrauet Ihm! Ihre Hilfe und ihr Schild ist er. Ps. 115, 11.
Du fragst hier vielleicht: ,,Wie sollen wir denn Gott fürchten und vertrauen?" Antwort: Nur so, daß es dem entspricht, was Er wirklich ist. Wir müssen ihn recht kennen, dann haben wir sogleich sowohl Gottesfurcht als auch Glauben. Wenn wir leichtsinnig und sicher sind, liegt es nur daran, daß wir weder wissen noch glauben oder bedenken, wer Gott ist. Glaubten wir recht, wie groß und mächtig Er ist, welch ein heiliger Eiferer Er gegen alle Sünde ist, wie wahr Er in Seinen Drohungen ist, wie nahe Er uns ist und alles sieht, aber auch wie gnädig und treu Er ist, dann würden wir Ihn wahrlich fürchten und Ihm vertrauen.

Wenn wir nun alle diese Eigenschaften Gottes betrachten, die wir aus Seinen Urteilen, nach dem Wort und aus der Erfahrung kennen und gleichsam mit den Augen sehen müßten, und wenn wir es damit vergleichen, was Er so oft in Seinem Worte befiehlt, daß wir nämlich Ihm glauben und vertrauen sollen, dann erhalten wir folgende Lehre: Wir sollen Gott so fürchten und vertrauen, daß wir sonst nichts fürchten, wie furchtbar es auch an und für sich sein mag. Nichts anderes sollen wir fürchten als Ihn allein. Wir sollen auf sonst nichts vertrauen, wie stark, vortrefflich und zuverlässig es auch scheinen mag, nein, auf gar nichts als auf Ihn allein. Dann wird der Herr unser einziger und alleiniger Gott. Dann wird Er allein der Gegenstand der Furcht, des Vertrauens und der Verehrung unseres Herzens.

Wie aber soll ich das verstehen, daß ich nichts fürchten darf als Gott allein? Es gibt doch viele furchtbare Dinge auf Erden, so daß man oft schon bei dem Gedanken an dieselben schaudert. Bedenke nur, wieviel Böses erbitterte und mächtige Feinde uns zufügen können, oder bedenke, was es bedeuten würde, etwa unter den Händen eines Mörders den Geist aufzugeben oder für die ganze Lebenszeit das Augenlicht oder den Verstand zu verlieren oder von einer schrecklichen, unheilbaren Krankheit ergriffen oder vom Blitz erschlagen zu werden, und was dergleichen schreckliche Ereignisse mehr sind. Muß man sich nicht vor solchen Dingen fürchten? Antwort: Das muß ein jeder, der nicht in dem allmächtigen Herrn seinen einzigen und alleinigen Gott hat. Wer aber wirklich glaubt und bedenkt, daß ein lebendiger, denkender, wachsamer und allmächtiger Gott überall zugegen ist, ja, wem die geistlichen Augen geöffnet werden, so daß er dieses sieht und glaubt, der weiß auch, daß nichts von allen diesen schrecklichen Dingen auch nur ein Haar auf seinem Haupte krümmen kann, wenn dieser treue, allmächtige Vater es nicht beschlossen hat. Wenn Er es will, dann trifft dich der Blitz, die Krankheit, das Unglück oder der jähe Tod; aber hat Er es anders beschlossen, dann kann nichts von alledem dich rühren. Hält Er es für notwendig oder dir nützlich, daß dein Herz zerschlagen werden, leiden und bluten soll, dann sendet Er dir eine Sorge, einen Verlust oder gar einen bösen Menschen, der dich übervorteilt, belügt und verspottet. Wenn Er dir aber Ruhe verleihen will, dann darf dich von alledem nichts treffen.

Seht, wie Christus dem Pilatus antwortete: ,,Du hättest keine Macht über Mich, wenn sie dir nicht von oben herab gegeben wäre." Oder wie David von dem bösen Menschen Simei spricht: ,,Laßt ihn fluchen, denn der Herr hat ihm geheißen: Fluche David." Und wenn Jeremia von all den mannigfachen Trübsalen redet, z.B. daß man ,,unterdrückt", ,,falsch gerichtet" wird usw., so sagt er: ,,Wer darf denn sagen, daß solches ohne des Herrn Befehl geschieht, und daß nicht Böses noch Gutes aus dem Munde des Allerhöchsten kommt?" Als der Satan Erlaubnis erhält, Hiob zu plagen, schreibt Gott der Herr, ihm ausdrücklich die Art und den Grad vor. Ja, der Prophet Amos sagt: ,,Ist auch ein Unglück in der Stadt, das der Herr nicht tue?" Und Gott, der Herr, selbst erklärt es so: ,,Auf daß man erfahre bis zu der Sonne Aufgang und der Sonne Niedergang, daß außer Mir nichts sei. Ich bin der Herr und keiner mehr; der Ich das Licht mache und schaffe die Finsternis; der Ich Frieden gebe und schaffe das Übel. Ich bin der Herr, der solches alles tut." Wer an diesen alleinigen Gott nicht glaubt, der hat sich von allen Seiten vor tausend Dingen zu fürchten; er schaut bald hierhin, bald dorthin und hat fortwährende Unruhe. Heute fürchtet er Krankheit, morgen Armut und Verlust. Heute fürchtet er sich vor einem bösen Menschen, der ihm Schaden tun kann, morgen fürchtet er, daß ein treuer Freund ihn verlassen wird. Kommt eine betrübende Nachricht, so weiß er keinen Helfer, wenn er selbst oder andere Menschen nicht helfen können. Alles das ist die gerechte Strafe für diejenigen, die nicht allein den allmächtigen Herrn ihren Gott sein lassen. Dagegen - welche selige Ruhe, welchen Frieden genießt derjenige, der an einen Gott, einen mächtigen Gott, einen treuen Vater glaubt.

So sei nun, Seele, Seine Und traue dem alleine, Der dich geschaffen hat; Es gehe, wie es gehe, Dein Vater in der Höhe, Der weiß zu allen Sachen Rat.

Es kann mir nichts geschehen, Als was Er hat ersehen Und was mir selig ist. Ich nehm' es, wie Er's gibet; Was Ihm von mir beliebet, Dasselbe hab auch ich erkiest.
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Beitrag von Joschie »

W.MacDonald »Aber unser Gott ist in den Himmeln; alles, was ihm wohlgefällt, tut er.« Psalm 115,3
Gott ist souverän. Das bedeutet, daß Er der absolute Herrscher über das Universum ist und daß Er alles tun kann, was Ihm gefällt. Doch fügen wir schnell hinzu, daß das, was Gott gefällt, auch immer richtig ist. Seine Wege sind vollkommen.

In Jesaja sagt der Herr: »Mein Ratschluß soll zustande kommen, und all mein Wohlgefallen werde ich tun« (46,10). Als Nebukadnezar von seinem Wahnsinn geheilt war, sagte er: »Nach seinem Willen tut er mit dem Heere des Himmels und mit den Bewohnern der Erde; und da ist niemand, der seiner Hand wehren und zu ihm sagen könnte: Was tust du?« (Daniel 4,35). Der Apostel Paulus betont, daß der Mensch kein Recht hat, Gottes Handlungen in Frage zu stellen: »Ja freilich, o Mensch, wer bist du, der du das Wort nimmst wider Gott? Wird etwa das Geformte zu dem Former sagen: Warum hast du mich also gemacht?« (Römer 9,20). Und an einer anderen Stelle spricht er von Gott als dem, »der alles wirkt nach dem Rate seines Willens« (Epheser 1,11).

Spurgeon sagte: »Wir verkündigen einen t h r o n e n d e n Gott und Sein Recht, mit dem Seinen zu handeln, wie E r will, über Seine Geschöpfe zu verfügen, wie E r es für gut hält, ohne dabei nach ihrer Meinung zu fragen.«

Um es einfach zu sagen, die Lehre von der Souveränität Gottes ist die Lehre, die Gott Gott sein läßt.

Es ist die Wahrheit, die mich mit ehrfürchtigem Staunen erfüllt. Ich kann nicht alle ihre Details begreifen, aber ich kann Gott dafür verehren und anbeten.

Es ist eine Wahrheit, die mich dazu bringt, mich Ihm zu unterwerfen. Er ist der Töpfer, ich bin der Ton. Er hat ein Recht auf mich sowohl durch die Schöpfung, als auch durch die Erlösung. Unter keinen Umständen sollte ich Ihm widersprechen oder Seine Entscheidungen in Frage stellen. Es ist eine Wahrheit, die voller Trost ist. Da Er der souveräne Herrscher ist, weiß ich, daß Er Seine Pläne ausführt, und daß sie ihr bestimmtes Ziel erreichen.

Obwohl es Dinge im Leben gibt, die ich nicht verstehen kann, kann ich sicher sein, daß die dunklen Fäden für Seine Webarbeit ebenso nötig sind wie die goldenen und silbernen.
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Beitrag von Joschie »

W.MacDonald »Wie soll ich dem Herrn vergelten alle seine Wohltaten an mir? Den Heilsbecher will ich erheben und den Namen des Herrn anrufen.« Psalm 116,12.13
Was die Errettung unserer Seele angeht, können wir absolut nichts tun, um sie uns zu verdienen. Gott wird niemals in unserer Schuld stehen, und wir können uns bei Ihm auch in keiner Weise revanchieren, weil das Heil ein Geschenk der Gnade ist.

Die einzig angemessene Antwort auf Gottes freiwilliges Geschenk des ewigen Lebens ist zuerst einmal, den Heilsbecher zu nehmen, das heißt, die Errettung im Glauben anzunehmen. Danach sollen wir den Namen des Herrn anrufen, das heißt, Ihm danken und Ihn loben für Seine unaussprechliche Gabe.

Auch nachdem wir errettet worden sind, können wir nichts tun, um dem Herrn all das Gute zu vergelten, was Er an uns getan hat. Und wenn uns die ganze Welt gehörte und wir sie Ihm anbieten würden, dann wäre dieses Geschenk immer noch viel zu klein. Es gibt allerdings eine passende Antwort, die wir finden können, und das ist das Vernünftigste, was wir überhaupt tun können: Die erstaunliche, göttliche Liebe verlangt als Gegengeschenk meine Seele, mein Leben, alles, was ich bin.

Wenn der Herr Jesus Seinen Leib für uns gegeben hat, dann ist das wenigste, was wir als Reaktion darauf tun können, daß wir uns Ihm mit Leib und Seele ganz zur Verfügung stellen.

Pilkington, ein Mann aus Uganda, hat einmal gesagt: »Wenn Gott König ist, dann hat Er ein Anrecht auf alles.«

C.T. Studd hat gesagt: »Als ich einmal erkannt hatte, daß Jesus Christus für mich gestorben war, da schien es mir nicht mehr schwer, alles für Ihn aufzugeben.«

Borden von Yale betete: »Herr Jesus, ich lasse die Finger von allem, was mein Leben betrifft. Ich will Dich auf den Thron meines Herzens setzen.«

Betty Scott Stam schrieb: »Ich gebe mich, mein Leben, alles, was ich bin, voll und ganz in Deine Hände und will für immer und ewig Dein bleiben.«

Charles Haddon Spurgeon sagte einmal: »An jenem Tag, als ich mich meinem Heiland überließ, da gab ich Ihm meinen Leib, meine Seele, meinen Geist; ich schenkte Ihm alles, was ich hatte, und alles, was ich je haben werde in Zeit und Ewigkeit. Ich gab Ihm alle meine Begabungen, meine Kraft, meine Fähigkeiten, meine Augen, meine Ohren, mein Gewissen, meine Glieder, meine Gefühle, meine Urteilskraft, mein ganzes Menschsein und alles, was noch daraus entstehen kann, jede neue Fähigkeit oder Möglichkeit, mit der ich später noch beschenkt werden mag.«

Schließlich erinnert uns Isaac Watts in einer Liedstrophe: »Auch Kummertränen können nie bezahlen, was ich Dir schulde.« Und er fügt dann hinzu: »Ach Herr, ich schenke selbst mich Dir, allein das kann ich tun.«

Das Leiden Jesu, Seine blutenden Hände und Füße, Seine Wunden und seine Tränen verlangen nach einer einzig passenden Antwort: nämlich, daß wir Ihm unser Leben schenken.
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Es ist gut, auf den Herrn vertrauen, und sich nicht verlassen auf Menschen." Ps. 118, 8.
Ohne Zweifel bist du schon manchmal in die Versuchung geraten, dich auf das Sichtbare zu verlassen, statt dein Vertrauen und deine Zuversicht ganz allein auf den unsichtbaren Gott zu setzen. Christen suchen oft bei Menschen Hilfe und Rat, und verunzieren die edle Einfalt ihres Vertrauens auf ihren Gott. Wenn unsre heutige Schriftstelle einem Kinde Gottes unter die Augen kommen sollte, das sich über das Zeitliche ängstigt, dann möchten wir gern ein kurzes Wort mit ihm darüber reden. Du glaubst an den Herrn Jesum und setzest wegen deiner Seligkeit dein ganzes Vertrauen auf Ihn allein; nun, was ängstigst du dich denn noch? ,,Wegen meiner schweren Sorgen." Steht denn nicht geschrieben: ,,Wirf dein Anliegen auf den Herrn?" ,,Sorget nichts, sondern in allen Dingen lasset eure Bitte im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kund werden." Kannst du Gott nicht dein Zeitliches anvertrauen? ,,Ach, ich wüschte, es wäre mir möglich." Wenn du aber um deine zeitlichen Anliegen keine Zuversicht zu Gott gewinnen kannst, wie magst du Ihm dein geistliches Heil anvertrauen? Kannst du auf Ihn bauen, wenn sich's um deine Seelenrettung handelt, wie kannst du Ihm nicht auch das Geringere zutrauen? Genügt dir der allmächtige Gott nicht für deine Bedürfnisse, oder ist sein Allvermögen zu gering für all deine Wünsche? Verlangst du noch ein andres Auge außer dem, das alle Geheimnisse sieht und durchforscht? Ist sein Herz hart? Ist sein Arm müde? Wenn das ist, ja, dann suche dir einen andern Gott; wenn Er aber unendlich, allmächtig, wahrhaft, treu, allweise und allgütig ist, was spähst du denn so lange umher und suchst eine andre Zuflucht? Warum durchwühlst und durchsuchst du die Erde nach einem andern Grund, wenn dieser Grund fest genug ist, um die ganze Wucht zu tragen, die du darauf türmen kannst? Lieber Christ, vermische deinen Wein nicht mit Wasser, löte das Gold deines Glaubens nicht mit den Schlacken des Menschenvertrauens zusammen. Harre auf Gott, und laß Ihn deine Hoffnung sein. Beneide Jonas nicht um seinen Kürbis, sondern traue auf seinen Gott. Laß die Toren ihr Haus auf den Sand irdischen Vertrauens gründen, du aber baue eine sichere Wohnung auf den Fels der Zeiten.
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Im Namen des Herrn will ich sie zerhauen." Ps. 118, 12.
Unser Herr Jesus hat durch seinen Tod nicht bloß auf einen Teil unsers Wesens, sondern auf unsern ganzen Menschen ein Recht erworben. Er hatte bei seinem heiligen Leiden die Heiligung unsers ganzen Wesens nach Geist, Seele und Leib im Auge, damit er in diesem dreifachen Reiche allein und unumschränkt Herr und Gebieter sei. Es ist die Bestimmung der neuen Natur, welche Gott seinen Wiedergebornen geschenkt hat, die Hoheits-Rechte des Herrn Jesu Christi zu befestigen. Meine Seele, wenn du ein wahres Kind Gottes bist, so mußt du alles andre in dir, was noch nicht geheiligt ist, überwinden; du mußt alle deine Lüste und Leidenschaften dem silbernen Stabe der Gnadenherrschaft Jesu untertan machen und darfst dich nicht zufrieden geben, bis daß Er, der kraft seines für dich gegebenen Lösegeldes dein König ist, auch dein König wird durch die Krone deiner Tugenden und in dir herrscht als dein Fürst. Wenn wir dann sehen, daß die Sünde in keinerlei Weise ein Recht an uns hat, so begeben wir uns in einen guten und gerechten Kampf, wenn wir sie im Namen Gottes auszutreiben suchen. O, du mein Leib, du bist ein Glied Christi; soll ich's dulden, daß du dem Fürsten der Finsternis untertan bleibst? O, meine Seele, Christus hat für deine Sünden gelitten, und dich versöhnt mit seinem allerteuersten Blut, soll ich es ertragen, daß dein Gedächtnis eine Rüstkammer des Bösen bleibe, oder deine Leidenschaften Feuerbrände der Verdammnis? Soll ich meine Vernunft dahingeben in Verkehrtheit des Irrtums, oder meinen Willen in die Ketten der Ungerechtigkeit? Nein, meine Seele, du bist Christi, und die Sünde hat keinen Anspruch noch Recht an dich. Darum bleibt mutig, teure Christen! Lasset euch nicht schrecken, als ob eure geistlichen Feinde nimmermehr könnten ausgerottet werden. Ihr seid imstande, sie zu überwinden, - nicht in eigner Kraft, - denn der schwächste unter ihnen wäre euch noch viel zu mächtig, aber ihr könnt und sollt sie überwinden durch des Lammes Blut. Fragt nicht: ,,Wie soll ich sie austreiben, denn sie sind größer und gewaltiger, als ich?" sondern gehet zu dem Starken und bittet Ihn um Kraft, harret demütig auf Gott, so wird der mächtige Gott Jakobs euch gewißlich zu Hilfe kommen, und ihr werdet Siegeslieder erschallen lassen durch seine Gnade.
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Beitrag von Joschie »

W.Nee Bindet das Brandopfer mit Stricken bis an die Hörner des Altars. Psalm 118,27
Wozu wurden Brandopfer auf Jehovas Altar gelegt? Um vom Feuer ganz verzehrt und somit Gott ganz dargebracht zu werden. Der Opfernde konnte, je nachdem, ob er reich oder arm war, einen Ochsen, ein Schaf oder eine Taube nehmen, in jedem Falle aber mußte es ein Ganzopfer sein. Denn eine Hingabe, die nicht völlig ist, nimmt Gott nicht an. Heute bedeutet der Altar nicht unser Tun für Gott, sondern unser Sein für Gott. Er will nicht unser Werk, er will uns selbst. Während jedoch im Alten Testament das Tier in einer einzigen, endgültigen Opferhandlung dargebracht wurde, ist das Opfer im Neuen Testament »ein lebendiges Opfer« (Römer 12,1). Der Altar bedeutet, daß wir Gott unser Leben darbringen, um immer verzehrt zu werden und doch immer zu leben: um immer zu leben und doch immer verzehrt zu werden.
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Beitrag von Joschie »

W.Nee Wie wird ein Jüngling seinen Pfad rein erhalten? Wenn er sich hält nach deinem Wort. Psalm 119,9
Die Pharisäer reinigten das Äußere der Schüsseln, aber das Innere ließen sie voller Unreinheit. Jesus tadelte sie, daß sie äußere Dinge so hoch einschätzten und die inneren vernachlässigten, und viele von uns leiten daraus die Folgerung ab, wenn wir betonten, daß geistliche Wahrheit innerlich sei, dann sei alles in Ordnung. Aber Gott verlangt beides, sowohl innere als äußere Reinheit. Die äußere ohne die innere haben, ist geistlicher Tod, aber die innere ohne die äußere besitzen, bedeutet nichts Besseres, als daß man das Leben vergeistigt. Denn etwas umgehen durch Vergeistigung ist keine geistliche Gesinnung. »Diese Dinge hätte ich tun und jene nicht unterlassen sollen« (Matthäus 23,23). So geringfügig ein Gebot Gottes auch scheinen mag, es ist Ausdruck seines Willens. Auch den geringsten seiner Wünsche können wir nicht ungestraft mißachten.
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Ich behalte Dein Wort in meinem Herzen." Ps. 119, 11.
Es gibt Zeiten, wo die Einsamkeit uns zuträglicher ist als Gesellschaft, und Schweigen weiser ist als Reden. Wir wären bessere Christen, wenn wir öfter allein wären und auf den Herrn harrten, und durch die Betrachtung seines Wortes geistliche Kräfte zur Arbeit in seinem Dienste sammelten. Wir sollten schon deshalb über die göttlichen Dinge nachdenken, weil wir nur auf diese Weise wahrhafte Nahrung aus ihnen schöpfen können. Die Wahrheit gleicht der Weintraube: wenn wir Wein aus ihr bereiten wollen, so müssen wir sie zerstoßen; wir müssen sie keltern und wiederholt pressen. Des Kelterers Füße müssen kräftig auf die Beeren treten, sonst fließt der Most nicht heraus; sie müssen die Trauben tüchtig zerstampfen, sonst geht viel des köstlichen Getränks verloren. So müssen wir mit forschender Betrachtung die Trauben der Wahrheit treten, wenn wir den Wein des Trostes daraus empfangen wollen. Unser Leib lebt nicht allein davon, daß er Speise in den Mund nimmt, sondern erst durch die Verdauung werden Muskeln und Sehnen, Nerven und Knochen recht gestärkt und gekräftigt. Durch die Verdauung erst wird die äußerliche Nahrung zu einem Erhaltungsmittel des innerlichen Lebens. Unsre Seelen werden nicht bloß dadurch genährt, daß sie eine Zeitlang dies, dann das hören, was auf die göttliche Wahrheit Bezug hat; sondern das Hören und das Lesen, das Aufmerken und das Lernen verlangt eine innere Verarbeitung, damit sich dadurch ihre gesegnete Wirksamkeit in völligem Maße vollziehe; und diese innerliche Verarbeitung der Wahrheit beruht zum größten Teil darauf, daß dieselbe im Herzen bewegt wird. Woher kommt's, daß manche Christen trotz vieler Predigten, die sie hören, so langsame Fortschritte in einem göttlichen Leben machen? Weil sie das Gebet in ihrem Kämmerlein vernachlässigen, und nicht mit Ernst und Eifer sich der Betrachtung des Wortes Gottes hingeben. Sie lieben den Weizen, aber sie reinigen ihn nicht; sie möchten gern das Korn haben, aber sie mögen nicht aufs Feld gehen, um das Korn zu schneiden; die Frucht hängt am Baume, aber sie wollen sie nicht pflücken; das Wasser fließt zu ihren Füßen, aber sie wollen sich nicht bücken, es zu trinken. Von solcher Torheit mache uns frei, o Herr, und unser heutiger Entschluß sei: ,,Ich behalte Dein Wort in meinem Herzen."
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A.Christlieb »Öffne mir die Augen, daß ich sehe die Wunder an deinem Gesetz!« Psalm 119, 18
Der fromme Psalmsänger hatte das demütige Bewußtsein, daß seine natürlichen Augen dem göttlichen Wort gegenüber blind seien. Wieviel mehr müssen wir bekennen, daß unsere Vernunft, unsere Bildung dem Worte Gottes gegenüber versagt. Wenn ein gewandter Augenarzt wie Jung-Stilling (1740-1817) anderen Leuten durch eine geschickte Operation die Blindheit nimmt, so entsteht große Freude. Wenn Gott unsere innere Blindheit nimmt, so daß wir die Herrlichkeit der Schrift schauen, ist die Freude noch größer. Welche Wunder sehen wir dann in seinem Gesetz! Es ist ein Spiegel für unser eigenes Angesicht, es ist ein Urteilsspruch über uns, ein Gnadenspruch für mich, ein Testament, das mir gemacht ist, ein Brot, das ich essen darf, eine Rüstung, die ich anziehen kann und die besser paßt als die Saulsrüstung dem David. Kommt doch unter sein Wort mit der Bitte: »Herr, daß ich sehen möge!« (Luk. 18, 41).
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C.Eichhorn Leitung durch Gottes Wort Deine Zeugnisse sind meine Ratsleute. Ps. 119, 24
Die Bibel kann uns in allen Fällen Auskunft geben, wo wir ratlos dastehen. Sie tut das nicht in einer mechanischen Weise. Manche probieren es auf diesem Weg. Sie schlagen die Bibel auf in der Erwartung, daß die Stelle, auf die zuerst ihr Blick fällt, die gewünschte Antwort erteile. Oder sie ziehen das Los mit einem Bibelspruch. Wenn dies unter herzlichem Gebet geschieht, wollen wir's nicht verwerfen. Gott hat auf diesem Weg schon manchmal einfältigen Seelen Weisung gegeben. Aber die Regel soll es nicht sein. Die Bibel ist kein Orakelbuch. Wir sollen sie nicht auf mechanische Art gebrauchen. Sie gibt die großen Gesichtspunkte und Richtpunkte. Man muß sich in sie einleben und versenken, in ihren Geist eindringen und sich von der Wahrheit durchdringen lassen. Dann lernt man, alles nach dem Sinn und Geist der Bibel zu beurteilen. Die biblischen Geschichten sind uns zur "Lehre" geschrieben. Es sind nicht etwa alte Erzählungen, die keine Bedeutung für uns haben. Sie wiederholen sich beständig. Nur muß der Heilige Geist sie uns in die Gegenwart übersetzen oder uns Licht geben, daß wir sie auf unsere Lage und Verhältnisse anwenden können. Dazu ist Prüfung und Nachsinnen erforderlich. Es ist alles in der Bibel verzeichnet. Aber der Heilige Geist muß uns die Anwendung für die Gegenwart übermitteln. Der Buchstabe allein hilft uns nicht.

Wir wollen es uns nicht gar so leicht machen, sondern das Wort betrachten und ins Herz fassen Tag und Nacht. Dann läßt es uns nicht im Stich, wenn wir guten Rat brauchen. Wir wandeln in biblischen Richtlinien und bleiben vor Irrwegen bewahrt.

Wenn wir selbst noch nicht genügend mit der Schrift vertraut sind, dann laßt uns Menschen um Rat fragen, die das Wort in sich aufgenommen haben und es als Ganzes in sich tragen! Denn wir dürfen uns nicht bloß nach einem, vielleicht aus dem Zusammenhang gerissenen Wort richten. So hat Satan dem Heiland gegenüber ein Bibelwort bei der vierzigtägigen Versuchung in Anwendung gebracht. Jesus aber sprach: "Wiederum steht geschrieben." Irrlehrer berufen sich auch auf die Schrift. Aber sie greifen einseitig Stellen heraus, die für ihre Ansicht passen, und lassen die andern außer acht. Berate dich darum mit solchen, die das ganze Schriftwort zum Recht kommen lassen! Die bösen Ratgeber, an deren Spitze Satan steht, wenden sich an deine angeborene Lust und Neigung. Die guten Ratsleute, die im Sinne des Wortes Gottes raten, richten sich an das Gewissen und an den Wahrheitssinn.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

W.Nee Den Weg deiner Gebote will ich laufen, denn du öffnest mir den Sinn. Psalm 119,32
Viele der Übelstände, die die Gemeinde von heute kennzeichnen, rühren daher, daß wir uns damit begnügen, die Lehre als etwas rein Objektives in uns aufzunehmen. Wir streben nach einer äußerlichen, verstandesmäßigen Erkenntnis der Schrift, wenden das Wort Gottes aber nicht auf unser persönliches Dasein an. In der Bibel stoßen wir auf die vielen Schwierigkeiten für den Verstand, und >Erkenntnis< bedeutet in unseren Augen, diese Schwierigkeiten zu lösen. Viele von uns meinen, wenn sie in ihrer Auffassung »konservativ« oder »schriftgerecht« seien, wenn sie die eine Auslegung gutheißen und die andere ablehnen, dann sei alles in Ordnung. Auf Grund solcher Einstellung glauben zum Beispiel die Fundamentalisten, auf einer weit höheren Ebene zu stehen als die Modernisten. Aber in den Augen Gottes bemißt sich unsere geistliche Höhe lediglich danach, inwieweit wir zu einer wahrhaften inneren Erkenntnis seines Sohnes gelangt sind; alles andere zählt nicht. Unsere Schriftauslegung mag durchaus korrekt sein, aber wenn wir Sein Leben nicht haben und daraus nicht selbst leben, dann fehlt uns das Höchste, das allein Wesentliche.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Beitrag von Joschie »

A.Christlieb »Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen!« Psalm 119, 36
Bei jedem von uns kommt es auf das eine an, ob die innerste Richtung des Herzens gut ist. Bei Lazarus war sie gut; denn er begehrte nur Brosamen (Luk. 16, 21). Bei Korah (4. Mose 16), beim reichen Kornbauern war die Herzensrichtung falsch; denn sie ging auf Ehre und Genuß (Luk. 12, 16 ff.). Wir können die innerste Richtung unseres Herzens nicht ändern; aber arm und ohnmächtig können wir zu dem starken Gott mit der Bitte nahen: »Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen!« Wenn David Angst hat, sein Herz möchte zum Geiz neigen, dann laßt uns darin noch viel mißtrauischer gegen uns selbst sein. Die Neigung zum Geiz erstickt das teure Gotteswort. Sie lebt in uns allen; deshalb ist die Wiederholung dieser Bitte vor jedem Lesen in der Schrift und vor jedem Anhören einer Predigt nicht überflüssig: »Herr, neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zum Geiz.« Wenn wir mit solchen Bitten zum Hören kommen, so kann Gott uns helfen, daß wir nicht vergeblich hören.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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