Andachten zu den Psalmen

Basiert auf "Biblische Lehre" - aber damit die Praxis nicht zu kurz kommt, ein Extra-Forum

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

C.Eichhorn Die Vorzüge des Menschen Ich danke dir dafür, daß ich wunderbar gemacht bin. Ps. 139, 14
Der Psalmist preist Gott, daß er ihn zu einem so wundervollen Geschöpf hat werden lassen, wie es der Mensch ist. So ist es denn auch nicht ein bloßer Zufall, wenn ein Mensch in die Welt geboren wird. Es sind Tage "vorentworfen worden" (wörtl. Ps. 139, 16), nämlich die Geburtstage der Menschen. Alle Menschen sind von Gott vorgesehen: ein Trost für außerehelich oder sonst in Schande Geborene. Wenn solche sich bekehren, beunruhigt sie mitunter der Gedanke, ob sie überhaupt nach Gottes Willen da seien. Gewiß, die Art und Weise, wie sie ins Dasein gelangt sind, ist gegen Gottes Willen. Aber daß sie überhaupt da sind, ist nach dem Willen Gottes, der nicht nur die Sterne mit Namen kennt, sondern auch jedem einzelnen Menschen sein Dasein verordnet hat und jedem den Geist verleiht, welcher macht, daß er ein Hauch aus Gott ist und nicht ein Tierwesen.

Der Mensch ist nicht nur nach seinem Innern ausgezeichnet worden zum Ebenbild Gottes, sondern schon rein körperlich hat ihm Gott wunderbare Züge verliehen. Da ist der aufrechte Gang: ein Zeichen, daß er nicht nur nach unten, sondern auch nach oben blicken soll. Gott hat ihm eine freie Stirn gegeben, hinter der das Denkvermögen lagert. Die menschliche Stirn wird in der Bibel mit Auszeichnung genannt; auf ihr prägt sich der Charakter des Menschen aus. Die Bibel weiß von einer frechen Stirn (Jer. 3, 3); aber sie weiß auch von einer Stirn, der Gott seinen Stempel aufdrückt. Einst wird sein Name von der Stirn der Vollendeten leuchten (Offb. 7, 3; 22, 4). Eine wundervolle Gabe Gottes sind die zwei Hände. Der Mensch kann mit ihnen handeln, wirken, schaffen in Ähnlichkeit Gottes. Der Mensch ist der Schlußstein der ganzen Schöpfung. Alle Strahlen der Schöpferweisheit und Allmacht Gottes laufen in ihm zusammen wie in einem Brennpunkt.

Er soll aber die Glieder, die ihm Gott gegeben, als Werkzeuge in Gottes Dienst und zu seiner Ehre gebrauchen, den Leib ihm als Opfer weihen. Auf der Stirn des Hohenpriesters war ein goldenes Schild mit der Inschrift: "Heilig dem Herrn!" Das ist unsere Bestimmung. Aber ach, wie haben wir alle unsre Glieder im Dienste der Sünde mißbraucht! Was haben wir alles mit unsern Händen gemacht, am eigenen Leib und am Eigentum anderer gefrevelt! Wenn Gott uns alle Glieder zerschlagen würde, wir hätten es verdient; denn wir haben sie nur für vergängliche Zwecke, ja zur Befriedigung schnöder Lüste verwendet, sie in den Dienst der Habsucht, Ehrsucht und Wollust gestellt.

Es ist etwas Großes, daß Jesus nicht nur unsere Geister, sondern auch unsere Leiber erkauft hat mit dem Lösegeld seines Blutes. Nun soll nicht nur unser Herz und Gewissen, sondern auch unser Leib geheiligt sein. Gott soll auch durch unseren Leib gepriesen und verherrlicht werden.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Wie köstlich sind vor mir, Gott, Deine Gedanken." Ps. 139, 17.
Gottes Allwissenheit gewährt dem Gemüte des Gottlosen keinen Trost, aber dem Kinde Gottes spendet sie Ströme von süßer Zuversicht. Gott denkt allezeit an uns, Er wendet sein Gemüt nie von uns ab, Er hat uns beständig unter seinen Augen; und das ist es gerade, was wir brauchen, denn es wäre schrecklich, wenn wir auch nur einen Augenblick von der Obhut unsers himmlischen Vaters ausgeschlossen wären. Seine Gedanken sind immer zärtlich, liebevoll, weise, umsichtig, fernblickend, und sie gewähren uns unsägliche Segnungen: darum ist es eine auserwählte Freude, darüber nachdenken zu dürfen. Der Herr hat stets seine Gedanken auf sein Volk gerichtet gehabt: daher ihre Erwählung und der Gnadenbund, durch welchen ihre Erlösung besiegelt wird; Er wird ihrer auch stets eingedenk bleiben: daher ihr Beharren bis ans Ende, dadurch sie wohlbewahrt zu ihrer letzten Ruhe eingehen dürfen. In all unsern Verirrungen ist der wachsame Blick des ewigen Hüters unabwendbar auf uns gerichtet, wir können uns nie aus des guten Hirten Aufsicht verlieren. In unsern Ängsten beobachtet Er uns unausgesetzt, Ihm entgeht auch kein einziger Seufzer; in all unserm Streit achtet Er auf unser Ermatten und verzeichnet in seinem Buch jeden Kampf seiner Getreuen. Diese Gedanken des Herrn begleiten uns auf allen unsern Wegen und durchdringen unser innerstes Wesen. Kein Nerv und kein Muskel, keine Fiber und keine Ader unsers kunstreich gebauten Leibes ist sich selbst überlassen, über alle kleinsten Teile unsrer kleinen Welt wacht der Gedanke unsers großen Gottes. Liebe Seele, ist dieser Gedanke dir teuer? dann halte ihn fest. Laß dich nimmer verführen von den weltklugen Toren, die einen unpersönlichen Gott verkündigen und von einer ewigen, sich selbst bestimmenden toten Materie reden. Der Herr lebt und ist unser eingedenk; das ist eine Wahrheit, die viel zu köstlich für uns ist, als daß wir sie uns so leichten Kaufs rauben ließen. Wer eines Vornehmen Aufmerksamkeit auf sich zieht, schätzt sich glücklich und hält sein Glück für gesichert; aber was ist doch das gegen die Obhut des Königs der Könige! Wenn der Herr an uns denkt, so ist es ganz gut, und wir freuen uns des ohn' Ende.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Beitrag von Joschie »

D.Rappard Herr, behüte meinen Mund! Und bewahre meine Lippen! Ps. 141,3.
Ein Gotteskind, das sich am Morgen frisch und gesund vom Schlaf erhebt, hat das Bedürfnis dem Herrn zu danken, der es behütet hat vor den Gefahren und Schrecknissen der Nacht. Aber es drohen ihm am Tage nicht geringere, sondern oft viel größere Gefahren. Die Sünde lauert vor der Tür, und der Feind der Seelen sucht allenthalben zu schaden und zu verletzen. O wie tut es daher not zu rufen: Herr, behüte mich! Eine der vielen Gefahren ist unnützes und sündliches Reden. Ach, wie viel Unheil ist durch Zungensünden entstanden! Welch verheerenden Brand hat schon ein unbedachtes Wort angefacht! Wie wichtig ist es, gerade an das Tor unserer Lippen eine Wache zu stellen! Und wo könnten wir einen bessern Wächter finden als den Herrn der Heerscharen? Darum die ebenso kindliche wie mächtige Bitte: Herr, behüte D u meinen Mund, bewahre D u meine Lippen!

Aber solcher Bitte muß zartes Aufmerken folgen. Oft ist ein Wort schon auf der Zunge, da mahnt der heilige Wächter: Ist das auch aus der Wahrheit? Ist's aus der Liebe? Ist's göttlich rein? Der Herr ist sehr treu im Mahnen; seien wir treu im Befolgen.

Laß mich Dir folgen allezeit Im Reden und im Schweigen! O laß mich immer dienstbereit Vor Deinem Wink mich neigen!
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Herr, Du bist mein Teil!" Ps. 142, 5.
Siehe dein Erbteil an, gläubige Seele, und vergleiche dein Eigentum mit dem Besitz deiner Nebenmenschen. Ihrer etliche haben ihr Teil in ihren Äckern; sie sind reich und ihre Ernten gewähren ihnen eine goldene Zulage. Aber was sind ihre Vorräte gegen deinen Gott, der auch der Gott der Ernten ist? Was sind doch überfüllte Kornkammern gegen Den, der der rechte Hausvater ist und dich mit Himmelsbrot nährt? Etliche haben ihr Teil in der Stadt; ihr Reichtum ist mächtig und fließt ihnen in ununterbrochenen Strömen zu, bis sie selber zu goldenen Schatzkammern werden; aber was ist Gold gegen deinen Gott? Vom Gold kannst du nicht leben, es vermag dein geistliches Leben nicht zu fristen. Lege jenes Gold auf ein böses Gewissen, vermag es seine bangen Zuckungen zu beruhigen? Lege jenes Gold auf ein verzweifelndes Herz, und siehe, ob es auch nur einen einzigen Seufzer zu stillen, oder einen leisen Kummer zu erleichtern imstande ist? Du aber besitzest Gott, und in Ihm hast du mehr, als alles, was je mit Gold und Schätzen kann erkauft werden. Etliche haben ihr Teil in dem, wonach die meisten Menschen streben: Beifall und Ruhm; aber frage dich, ist dir dein Gott nicht noch mehr wert als das? Was nützte dir es, wenn Tausende von Posaunen zu deinem Lob ertönen würden; würde dich dies stärken auf dem Durchgang durch den Jordanstrom, oder dich trösten im Angesicht des Gerichts? Nein, schon im Leben gibt es Schmerzen, die kein Reichtum mildern kann; und dann kommt ein tiefes Bedürfnis für die Stunde des Todes, das keine Schätze befriedigen können. Wenn aber Gott dein Teil ist, so besitzest du mehr, als dies alles zusammen. In Ihm wird jedes Bedürfnis gestillt, im Leben wie im Tode. Hast du Gott zu deinem Teil, so bist du wahrhaft reich; denn Er sorget für dich, tröstet dein Herz, stillt deinen Kummer, leitet deine Tritte, geht mit dir durch das dunkle Tal und nimmt dich endlich zu sich heim, damit du dich in Ihm, als deinem Teil, ewiglich freuen kannst. ,,Ich habe genug," sprach Esau; das ist das beste, was ein weltlich gesinnter Mensch sagen kann; aber Jakob antwortete: ,,Ich habe alles genug," und das ist ein Laut, der irdischen Gemütern zu hoch und unerreichbar ist.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Beitrag von Joschie »

Ch.Spurgeon "Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen." Psalm 143,10
Ich hoffe, lieber Freund, daß du dieses Gebet aufrichtig nachsprechen kannst. Wenn du es tust, wirst du nicht wagen zu sündigen. Du kannst nicht sagen: "Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen" und dann Vergnügungen aufsuchen oder deine Abende in gottloser Gesellschaft verbringen, denn das wäre eine unverschämte Verspottung Gottes.

Sprich dieses Gebet auch nicht mit Einschränkungen. Sage oder meine nicht: "Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen bis auf diesen einen Punkt. In diesem einen Stück entschuldige mich." Ich habe Gläubige gekannt, die gewisse Stellen der Schrift nicht gern gelesen haben. Vielleicht paßte ihnen diese oder jene Lehre nicht. Vielleicht sind es die Grundsätze des christlichen Glaubenslebens oder der Zucht der Gemeinde, die ihnen nicht schmackhaft sind. Und deshalb wünschen sie nicht, daß sie ihnen erklärt werden. Sie möchten lieber einen Vers lesen, der mehr nach ihrem Geschmack ist. Aber, lieber Bruder, wenn du mit einem Text Streit hast, so füge dich. Du darfst den Text nicht ändern; ändere dein Glaubensbekenntnis, ändere dein Leben, ändere deine Gedanken. Denn das Wort Gottes ist richtig, aber du bist im Unrecht.

Wenn wir dieses Gebet aufrichtig sprechen, meinen wir: "Ich will in Gottes Wort forschen, um zu erfahren, was ihm wohlgefällig ist." Viele von euch haben sich der Gemeinschaft angeschlossen, in der sie aufgewachsen sind. Ihr gebt euch nicht die Mühe zu prüfen, ob eure Gemeinschaft biblisch ist oder nicht. Das bedeutet, nicht dem Willen Gottes zu gehorchen. Fragt danach, was Gottes Wort lehrt. Sucht in der Schrift. Viele Christen glauben, was ihr Prediger sagt, weil er es predigt. Glaube nicht ein Wort von dem, was ich schreibe, wenn du es nicht in dem Wort Gottes findest. Wir sind alle mit Fehlern behaftet; auch wenn wir lehren, so gut wir können, und hoffen, daß Gott durch uns lehrt, so sind wir doch nicht inspiriert und maßen uns nicht an, es zu sein. Forscht selbst im Wort Gottes und bleibt bei dem, was ihr dort findet - und bei nichts anderem!
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Beitrag von Joschie »

S.Keller Psalm 143, 6: «Ich breite meine Hände aus zu dir; meine Seele dürstet nach dir, wie ein dürres Land.»
Dieses Wort gibt eine Stimmung wieder, die mehr als Stimmung ist und die keinem Gotteskinde unbekannt sein dürfte. Gerade weil wir Jesu Nähe und Liebe kennengelernt haben, ist uns der Eindruck unerträglich, daß sich irgendein störendes Etwas zwischen uns und ihn gedrängt habe. Zeigt unser Gewissen uns eine bestimmte Schuld oder Untreue von unserer Seite, so wird das Gebet noch nicht helfen; zuerst muß eine Tat geschehen, die unsere Verschuldung wett macht, soweit das in unserer Macht steht. Zu gleicher Zeit setzt aber die Sehnsucht sich um in solches Seufzen. Sei du mir nur nicht länger schrecklich, du meine Zuflucht in der Not. Nichts in der Welt kann uns über den gefühlten Mangel hinwegtrösten. Keine Selbstberuhigung, keine Arbeit, keine Andachtsübung täuscht über diese Leere hinweg. Wir müssen ihn selber wieder haben, und seine Nähe muß uns wieder fühlbar klar werden. Wie dürres Land sich mit dem Schatten einer Wolke nicht zufrieden geben kann, sondern wirklichen, tief feuchtenden Regen dringend erheischt, wenn nicht alles zugrunde gehen soll, so wächst das Verlangen unseres Herzens buchstäblich zu dem Schrei aus, den der Psalmist geprägt hat: Herr Jesus, ich breite meine Hände aus zu dir. Meine Seele dürstet nach dir wie ein dürres Land. Amen.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Beitrag von Joschie »

A.Christlieb Der Herr richtet auf alle, die niedergeschlagen sind. Psalm 145, 14
Gott kann wiedererstatten, was wir eingebüßt haben. Er kann sogar verlorene Autorität wiedergeben. Ein Beispiel dafür ist der König Nebukadnezar. Er ist einer der gewaltigsten Regenten des Altertums gewesen. Zur Strafe für seinen Hochmut verfiel er der schrecklichen Geisteskrankheit der ,,Insania zoanthropika", in welcher der Mensch sich für ein Tier hält. Nebukadnezar meinte, er sei ein Ochse. ,,Er wurde verstoßen von den Leuten hinweg, aß Gras wie Ochsen und sein Leib lag unter dem Tau des Himmels" (Dan. 4, 30). Seine königliche Ehre und Autorität war erloschen. Gott aber hat sie ihm wieder geschenkt. Sieben Jahre lang hatten seine Räte ihm den Rücken gekehrt. Nun kamen sie (V. 33), suchten ihn und setzten ihn wieder in sein Königreich. Woraufhin? Hatten sich seine ,,Nerven" wieder erholt? Waren seine Wahnideen vergangen? Nein! Nebukadnezar sagt selbst: ,,Nach dieser Zeit hob ich meine Augen auf zum Himmel. Ich pries und ehrte den, der ewiglich lebt, gegen welchen alle, die auf Erden leben, als nichts zu rechnen sind. Sein Tun ist Wahrheit, seine Wege sind recht, und wer stolz ist, den kann er demütigen." - Wer aber g e d e m ü t i g t ist, dem gibt Gott Gnade und richtet ihn auf! Gott kann verlorene Autorität wiederschenken! - Das gleiche hat auch der König David erlebt bei dem Aufruhr Absaloms. Sein Ansehen war mit Füßen getreten. Das ganze Volk war abgefallen zu Absalom. Was tat aber David, um sein Ansehen wiederzubekommen? Klagte er voll Bitterkeit über das Herzeleid, das man ihm bereitet hatte? Nein, er beugte sich darunter. Als Simei ihm fluchte, sprach er: ,,Gott hat ihn geheißen: Fluche David! Vielleicht wird der Herr dreinsehen und mir mit Wohltun vergelten sein heutiges Fluchen." Und Gott ließ den Gebeugten Gnade finden und richtete ihn wieder auf.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

A.Christlieb Die Hirten in Bethlehem Lukas 2, 8 - 20
Wir wollen auf 9 Bilder achten:

1. Die Hirten in der Dunkelheit

»Sie hüteten des Nachts ihre Herde.« Die Arbeit des Wachens gegen wilde Raubtiere wird nicht leicht gewesen sein. Wir wissen aus Jakobs Hirtenleben, wie er darüber klagte, daß er des Nachts unter Kälte zu leiden gehabt und den Schlaf oft entbehrt habe (1. Mose 31, 40).

Aber tausendmal finsterer ist das Bild aller Menschen, die in innerer Nacht dahinleben, die im Dunkel der Sünde stecken. Das erste Bild jener Hirten ist gleichnishaft auch das erste im menschlichen Leben.

2. Die von einem Strahl göttlicher Herrlichkeit getroffenen Hirten

»Des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie.« Welch ein wunderbarer Augenblick muß es gewesen sein, als ihr dunkles, gewöhnliches Alltagsleben plötzlich von einem Schein aus der himmlischen Welt erhellt wurde!

Aber nicht weniger wunderbar ist die Stunde in einem Menschenleben, wo vielleicht im stillen Kämmerlein oder unter dem göttlichen Wort oder in der Gemeinschaft der Gläubigen ein Strahl von oben uns erleuchtet und eine bisher nie gekannte Klarheit die bisherige Finsternis vertreibt. Dann kommt die Freude der Erlösung über uns, und der helle Schein wird in unsere Herzen gegeben, der auch andere zur Erleuchtung und zur Erkenntnis der Klarheit Gottes in dem Angesichte Jesu Christi verhilft (2. Kor. 4, 6). Aber nicht nur in diesem großen Wunder der Errettung trifft uns der Strahl von Gottes Herrlichkeit, immer wieder fällt auf das Dunkel unserer Wege und in unser Fragen hinein das Licht von oben.

3. Die sich fürchtenden Hirten

»Und sie fürchteten sich sehr.« Welch ein Schrecken mag die gar nichts ahnenden Hirten durchdrungen haben, als plötzlich die himmlische Erscheinung vor ihnen stand!

Wenn das Herz eines Sünders von göttlicher Klarheit erleuchtet wird, dann erkennt es plötzlich vor dem Lichte Gottes seine ganze Unwürdigkeit. Dann ist oft große Furcht da. Erschrak nicht sogar ein Jesaja, als er den Herrn sah? »Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen«, so rief er (Jes. 6, 5). Wenn schon die Brüder Josephs bei dem Wort ihres Bruders: »Ich bin Joseph« so erschraken, daß sie nicht antworten konnten (1. Mose 45, 3), wieviel mehr erschrickt ein Sünder, wenn er es mit dem zu tun hat, der viel höher und herrlicher ist als Joseph! Aber es ist eine heilsame Furcht, wenn ein Herz spürt, daß es vergehen müßte vor dem heiligen Auge Gottes. Dann ist der Weg zum göttlichen Frieden nicht weit.

4. Die lauschenden Hirten

Nun hörten die Hirten der Engelsbotschaft zu: »Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude.« Und sie vernahmen den himmlischen Lobgesang: »Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.

Wer mag die Aufmerksamkeit der Hirten ausdenken, mit der sie der Botschaft der Engel folgten und sie Wort für Wort in sich aufnahmen? Ihr späteres Weitererzählen (V. 17) beweist uns ihre Aufmerksamkeit.

Laßt uns den hörenden Hirten gleich werden, die das teure Wort aus Gottes Munde begierig aufnahmen! Laßt uns jede Silbe beachten, die Gott uns als gute Botschaft sagen läßt! So wird auch der Kerkermeister gelauscht haben, als Paulus und Silas ihm vom Glauben an Jesus erzählten (Apg. 16, 32), so auch der Hauptmann Kornelius, als Petrus ihm Lebensworte brachte (Apg. 10, 33 ff.), so auch der Kämmerer, als Philippus ihm auf dem Wagen die Schrift erklärte (Apg. 8, 35). Laßt uns recht hörende Leute sein!

5. Die sich gegenseitig ermahnenden Hirten

Sie sprachen untereinander: »Laßt uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.«

Wie oft ist es leider der Fall, daß Menschen sich untereinander abhalten, den Weg zu Jesus zu gehen! Aber das sind gesegnete Gespräche, wo einer den andern ermuntert, dem Wort Gottes gehorsam zu sein und hinzugehen zu dem, der uns Leben und Seligkeit gibt. Solche Gespräche führten die Hirten. Solche sollen auch unter uns gefunden werden, besonders in dieser weihnachtlichen Festzeit.

6. Die eilenden Hirten

»Sie kamen eilend.« Gottes Wort hat sie behende gemacht. Es macht auch heute noch Menschen flink. Die Hirten brachten keine Ausreden vor. Sie sagten nicht: »Was wird aus unsern Schafen, wenn wir nach Bethlehem gehen?« Wenn Gott nach Bethlehem gehen heißt, so wird er die Herden wohl zu schützen wissen, daß kein Raubtier sie beschädigen darf. O daß wir von der Eile der Hirten etwas lernten!

Bei Nebukadnezar hieß es: »Des Königs Gebot mußte man eilends tun« (Dan. 3 , 22). Wieviel mehr gilt dies von dem Willen des himmlischen Königs! Es gilt zu eilen, wenn Gott befiehlt, Sodom zu verlassen (1. Mose 19, 22). Laßt uns mit David sprechen:

»Ich eile und säume nicht, zu halten deine Gebote« (Psalm 119, 60)!

7. Die findenden Hirten

»Sie fanden beide, Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegen.« O seliges Wort: finden! Welche Freudenstunde war es, als der Mann den Schatz im Acker, als der Kaufmann die köstliche Perle (Matth. 13, 44-46), als das Weib den verlorenen Groschen (Luk. 15, 9) fand! Aber schöner als alles irdische Finden ist das, wovon Andreas dem Simon berichtete: »Wir haben den Messias gefunden« (Joh. 1, 41). Wer den Spuren des göttlichen Wortes folgt wie die Hirten, der wird auch den finden, der uns in der Heiligen Nacht als ein ewiger Erretter geboren ist.

8. Die ausbreitenden Hirten

»Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war« (V. 17).

Die Welt braucht Evangelisten, nicht solche, die nur aus Büchern etwas gelernt haben, sondern solche, die mit Johannes sagen können: »Was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch« (1. Joh. 1, 3). In unserer Zeit wird viel Giftsamen ausgebreitet. Viel Irrlehre und Unglaube verwüstet die Herzen der Menschen. Wo sind die Christen, die sich zum Ausbreiten der Worte, die von Jesus gesagt sind, bereit finden? Diese Worte müssen ausgebreitet werden bis an die Enden der Erde; denn es sind die Worte voll Leben und Heil.

9. Die lobpreisenden Hirten

»Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott um alles, was sie gehört und gesehen hatten« (V. 20).

Mit diesem lieblichen Bild schließt die Weihnachtsgeschichte. Der Engel Lobgesänge sind verstummt, jetzt sollen die Hirten fortfahren zu loben und zu preisen. In der Welt sucht jeder seine eigene Ehre zu erhöhen. Unter Gottes Leuten wird Gottes Lob gesungen in immer neuen Weisen, bis es einst ganz rein und schön droben in der Herrlichkeit erklingt. Gott helfe uns allezeit, daß wir - wenn manchmal auch unter Tränen - dennoch sein Lob mehren helfen wie die Hirten!
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Beitrag von Joschie »

C.O.Rosenius Ich will Dich täglich loben und Deinen Namen rühmen immer und ewiglich. Ps. 145, 2.
Um dazu aufgemuntert werden zu können, den Herrn zu loben und Ihm zu danken, ist es notwendig, ernstlich zu bedenken, was Er uns Gutes getan hat. Bedenke einmal, daß wir alle jene Vaterliebe Gottes haben, von der die ganze Schöpfung zeugt. Wir haben das ganze Verdienst und die Fürsprache des Sohnes, so daß keine Sünde uns zugerechnet wird und kein Gesetz, keine Drohung uns trifft. Wir haben auch den Heiligen Geist mit aller Seiner Gnade, Zucht und Erquickung in unseren Herzen! Ist es etwa ein geringes Ding, nur Gott allein zu haben? - Nur Gott allein - Seine Freundschaft und Sein Reich? - Der Herr bewahre uns, daß wir wegen einer solchen Undankbarkeit nicht in ein schlimmeres Übel geraten! Höre darum nicht eher auf, Gott anzurufen, als bis du ein Herz erhalten hast, das sein größtes Glück und seinen Frieden nur in Ihm und in Seiner Freundschaft hat. Dann hast du den Grund des ewigen Friedens, der ewigen Seligkeit und der Dankbarkeit.

Alsdann kann dein Herz auch durch unzählige andere Gnadenbeweise zum Lob Gottes erweckt werden. Wenn du auf das alte Jahr zurückschaust, wie viele große Wohltaten hat Gott der Herr dir doch in ihm erwiesen, dir und der ganzen Gemeinde Gottes! Wie viele Proben Seiner Nähe und Seiner zärtlichen Fürsorge hast du erfahren dürfen! Vielleicht bist du manches Tages und mancher Nacht eingedenk, wo du bittere Besorgnisse auf deinem Herzen hattest. Du sahst nicht, wie dieses oder jenes gut ausgehen sollte, aber du riefst zum Herrn in deiner Not, und Er erhörte dein Gebet und half dir. Wie viele Sünden hat er dir vergeben, und welche zärtliche Hirtenfürsorge hat Er um deine Seele gehabt und dir zur Erweckung und Züchtigung bald etwas Bitteres und Beunruhigendes zugesandt, wenn es nötig war, bald wieder Trost, Erquickung und Freude, wenn dieses dir dienlich war! Seine Wohltaten sind sicher nicht zu zählen. Und jetzt will Gott für dies alles nur ein dankbares Herz haben. Zu gleicher Zeit ist dieses deine eigene Seligkeit. Dabei breitet Gott stets neue Gnade auf die dankbaren Kinder aus und erweist ihnen beständig mehr und mehr Gutes.

Fühlst du nun Dankbarkeit in deinem Herzen, dann fragst du sicher auch, wie du sie gegen deinen so guten Gott beweisen sollst. Darum auch davon einige Worte. Das erste, was unserem Gott sehr wohl gefällt, ist ein dankbares und zufriedenes Herz. Er will nur, daß du Seiner großen Güte und deines großen Glückes, Seine Freundschaft zu besitzen, eingedenk sein sollst, so daß du deshalb auch einige Beschwernisse während der Wanderung erdulden kannst, ohne sogleich wie die Kinder Israel in der Wüste zu murren und zu klagen, zumal du wegen aller dir erwiesenen Liebe glauben und bedenken mußt, daß dir nichts Bitteres geschieht, was nicht zu deinem eigenen Besten von Gott dir zugesendet ist. Dies also ist das erste, was zur Dankbarkeit gehört: Ein mit allen Fügungen Gottes zufriedenes Herz.

Zum anderen mußt du deinem guten Gott im Gebete auch oft herzlichen Dank und Lob für alle Seine Wohltaten sagen. Fange das Gebet stets mit einem herzlichen Lob an, danke für die väterliche Liebe Gottes, daß Er uns Seinen Sohn gab, für das ganze Verdienst des Sohnes, welches bewirkt, daß keine Sünde dich verdammt, für die Pflege, Zucht und Erquickung des Heiligen Geistes. Sprich wie ein Kind und sage: ,,Heiliger, allerliebster Vater, Dir sei ewig Lob und Dank, daß Du mich durch Deinen Sohn aus dem Reich der Sünde und des ewigen Todes erlöst und mir schon hier das ewige Leben geschenkt hast! Dir sei ewig Lob und Dank, daß ich die schwere Last meiner Sünden nicht mehr zu tragen brauche, auch nicht das Feuer der Hölle schmecken soll, sondern in dem seligen Paradies ewig bei Dir sein werde". Dies ist eine sehr heilsame, liebliche und stärkende Übung für den inwendigen Menschen. Gottes Kinder sollten diese Übung nie versäumen. Und - wie schon einmal gesagt wurde - alle deine Gebete werden ganz anders sein, wenn du anfängst, Gott für das Gute zu danken, das Er dir schon erwiesen hat. Dein sonst so trockenes und lebloses Gebet erhält dadurch neue Freude und Hoffnung, daß Er dir auch jetzt Gutes tun kann.

Drittens muß die Dankbarkeit gegen Gott auch mit Werken bewiesen werden. Sei wegen der großen Gnade Gottes gegen dich auch willig, deinen Mitmenschen gern zu dienen, auch wenn sie es nicht verdienen; tu es wegen des guten Gottes, indem du willig bist, dem Hungrigen Brot, dem Nackten Kleidung zu geben, auch willig bist, zur Verkündigung und Ausbreitung des Wortes Gottes beizutragen und auch das Böse willig erduldest und gern vergibst, weil Gott dich auch so beständig erduldet und dir vergibt. Dies ist die rechte Dankbarkeit, dies sind die wahren guten Werke, die aus der rechten Quelle fließen, und wir werden erkennen, daß die Dankbarkeit gegen Gott der rechte Lebenssaft und die wahre Stärke des ganzen Christentums ist.

Wenn wir dies nun aber nicht nur verstehen, sondern auch recht üben wollen, dann werden wir erfahren, daß wir hierzu die Gnade und die Hilfe des Geistes Gottes nötig haben. Ach, wie elend ist doch unsere Natur! Sie will sich nur freuen und danken, wenn etwas Angenehmes geschieht. Gott, den Herrn) zu allen Zeiten preisen zu können, auch wenn Er uns züchtigt und prüft, das ist allein ein Wunder Gottes, wozu wir nur durch viel Übung, vielen Kampf und viel Gebet bereit werden. Laßt uns Gott fleißig bitten, daß Er uns alles dies um Seines geliebten Sohnes willen verleihen möge! Amen.

Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen, Der große Dinge tut an uns und allen Enden, Der uns von Mutterleib und Kindesbeinen an Unzählig viel zu gut und noch jetzt hat getan.
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W.MacDonald »Groß ist der Herr und sehr zu loben. Seine Größe ist unerforschlich.« Psalm 145,3
Über Gott nachzudenken ist ohne Zweifel das Erhabenste, womit sich das menschliche Denken beschäftigen kann. Erhabene Gedanken über Gott veredeln jeden Aspekt des Lebens. Geringschätziges Denken über Gott zerstört die, die es pflegen.

Gott ist sehr groß. Nach einer erhabenen Beschreibung der Macht und Majestät Gottes sagte Hiob: »Siehe, das sind die Säume seiner Wege; und wie wenig haben wir von ihm gehört! Und den Donner seiner Macht, wer versteht ihn?« (Hiob 26,14). Wir sehen nur die Säume Seiner Wege und hören nur »wenig« (wörtl. »ein flüsterndes Wort«) von Ihm! Der Psalmist macht deutlich, daß der bloße Blick Gottes die Erde beben läßt, und Seine Berührung zu Vulkanausbrüchen führt (Psalm 104,32). Der Herr muß sich herabneigen, um die Dinge im Himmel anzuschauen. (Psalm 113,6). Er ist so groß, daß Er die Sterne alle mit Namen nennt (Psalm 147,4).

Wenn Jesaja sagt, daß die Schleppen von Gottes Herrlichkeit den Tempel erfüllten (Jesaja 6,1), dann überläßt er es unserer Vorstellungskraft, wie gewaltig die volle Erscheinung Seiner Herrlichkeit sein muß. Später schildert er Gott als den, der die Ozeane mit Seiner hohlen Hand mißt und die Himmel mit Seiner Spanne abgrenzt (Jesaja 40,12). Für Ihn sind die Nationen wie ein Tropfen am Eimer oder ein Sandkorn auf der Waagschale (40,15). Alle Wälder des Libanongebirges und alle seine Tiere würden nicht ausreichen zu einem Seiner Größe würdigen Brandopfer (40,16).

Der Prophet Nahum sagt: »Der Herr - im Sturmwind und im Gewitter ist sein Weg, und Gewölk ist der Staub seiner Füße« (Nahum 1,3). Mitten in einer weiteren atemberaubenden Schilderung der Herrlichkeit Gottes sagt Habakuk: »Und daselbst ist die Hülle seiner Macht« (Habakuk 3,4). Damit meint er, daß sich die menschliche Sprache einfach bei jedem Versuch einer Beschreibung Seiner Herrlichkeit erschöpft. Wenn wir in den nächsten Tagen einige der Eigenschaften Gottes betrachten, dann sollte uns das bewegen zu:

Bewunderung - weil Er wunder-bar ist. Anbetung - über das, was Er ist und alles, was Er für uns getan hat. Vertrauen - weil Er unseres vollen ungeteilten Vertrauens würdig ist. Dienst - weil es eines der größten Vorrechte im Leben ist, einem solchen Herrn zu dienen. Nachahmung - weil es Sein Wille ist, daß wir Ihm immer ähnlicher werden.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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W.MacDonald »Er hat nicht ... Gefallen an den Beinen des Mannes.« Psalm 147,10

Was für eine interessante Erkenntnis! Der große, transzendente Gott hat kein Wohlgefallen an den Beinen des Mannes! Wir können dabei an die Welt des Sports denken. Der Läufer, schlank und schnell, der das Zielband zerreißt, die Arme im Siegestaumel emporgerissen. Der Basketballspieler, der sich geschickt in den gegnerischen Strafraum spielt, um den entscheidenden Korb zu werfen. Der Fußballheld, der am Verteidiger vorbeidribbelt und kraftvoll zum Siegestor einschießt. Die Zuschauer rasen. Sie springen auf und schreien, jubeln, pfeifen. Sie sind Fanatiker, die bei jedem Spiel mit tiefster Seele dabei sind. Wir könnten sagen, daß sie Wohlgefallen haben an den Beinen des Mannes - d.h. an seinen spielerischen Fähigkeiten.

Unser Vers hat nicht die Absicht, ein gesundes Interesse am Sport zu verurteilen. Die Bibel spricht an anderer Stelle über den Wert leiblicher Übung. Aber Gottes mangelndes Interesse an den Beinen des Mannes sollte uns daran erinnern, unsere Prioritäten ausgewogen zu halten.

Es ist leicht für einen jungen Gläubigen, so in einer Sportart aufzugehen, daß es die Leidenschaft seines Lebens wird. Alle seine Anstrengungen sind darauf ausgerichtet, in seiner Disziplin Spitzenleistungen zu erzielen. Er teilt genau seine Zeit ein, seine Nahrungsaufnahme, seinen Schlaf. Er praktiziert ohne Unterlaß, um sein Können in möglichst vielen Spielen zu perfektionieren. Er hält sich streng an ein Trainingsprogramm, das ihn physisch in Topform halten soll. Er denkt und redet über seinen Sport, als wäre er sein Leben. Vielleicht ist es tatsächlich so. Manchmal ist ein solcher junger Christ bestürzt, wenn ihm plötzlich klar wird, daß Gott kein Gefallen hat an den Beinen des Mannes. Wenn er in Gemeinschaft mit Gott leben möchte, muß er sich Gottes Perspektive aneignen.

Woran hat Gott nun Gefallen? Der elfte Vers von Psalm 147 sagt es uns: »Der Herr hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, an denen, die auf seine Gnade harren«. Mit anderen Worten: Gott ist am Geistlichen mehr interessiert als am Leiblichen. Der Apostel Paulus spiegelt dieses Wertsystem, wenn er sagt, daß »die leibliche Übung zu wenigem nütze« ist (1. Timotheus 4,8). Hundert Jahre später, wenn der Beifall erstorben, das Stadion leer und das Spielergebnis vergessen ist, zählt allein ein Leben, das zuerst nach dem Reich Gottes und Seiner Gerechtigkeit getrachtet hat.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Das Volk, das Ihm nahe ist." Ps. 148, 14.
Die Ordnung des Alten Bundes richtete heilige Schranken der Unnahbarkeit auf. Sogar wenn Gott seinem Knecht Moses erschien, sprach Er: ,,Tritt nicht herzu; ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen." Und als Er sich auf dem Berge Sinai seinem auserwählten und geheiligten Volke offenbarte, bestand eines seiner ersten Gebote darin: ,,Mache ein Gehege um den Berg, und heilige ihn." Sowohl in der gottesdienstlichen Ordnung der Stiftshütte, als in derjenigen des Tempels war stets der Gedanke der heiligen Absonderung vorherrschend. Die Menge des Volkes durfte nicht einmal den äußeren Vorhof betreten. In den inneren Vorhof durften sich nur die Priester begeben; während das Allerheiligste, der innerste Raum, einmal im Jahr vom Hohenpriester allein durfte betreten werden. Es war, wie wenn der Herr in jenen früheren Zeiten dem Menschen hätte zum Bewußtsein bringen wollen, wie sehr Er die Sünde verabscheue, und daß Er um ihretwillen die Menschen wie Aussätzige betrachten müsse, die vom Lager ausgestoßen seien; und auch wenn Er sich ihnen nahte, ließ Er sie den weiten Abstand fühlen zwischen einem heiligen Gott und einem unreinen Sünder. Als aber das Evangelium kam, wurden wir auf einen ganz andren Standpunkt gestellt. Das Wort ,,Gehe" ward mit dem freundlichen ,,Komm" vertauscht; die Entfernung mußte der Nähe Raum machen, und wir, die wir weiland ferne gewesen, sind nun nahe geworden durch das Blut Christi. Die menschgewordene Gottheit hat keine feurige Mauer mehr um sich her. ,,Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken," das ist die fröhliche Botschaft Gottes, da Er im Fleisch erschienen ist. Er läßt den Aussätzigen seine Krankheit nun nicht mehr entgelten durch Verbannung aus seiner Nähe, sondern gibt sie ihm nur dadurch zu fühlen, daß Er selbst die Strafe seiner Verunreinigung auf sich nimmt. Welch ein Gefühl der Sicherheit und der Bevorzugung wird uns doch durch die Nähe Gottes in Christo Jesu geschenkt! Kennt ihr's aus Erfahrung? Und wenn ihr's kennt, lebt ihr in seiner Kraft? Wunderbar ist diese Nähe, und doch soll noch eine innigere Annäherung erfolgen, wenn es einmal heißt: ,,Siehe da, eine Hütte Gottes bei den Menschen, und Er wird bei ihnen wohnen."
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Israel freue sich Des, der ihn gemacht hat." Ps. 149, 2.
Sei fröhlichen Herzens, lieber Christ, aber habe acht, daß deine Freude ihre Quelle in dem Herrn habe. Du hast sehr viel Ursache zur Freude in deinem Gott, denn du kannst mit David singen: ,,Gott, der meine Freude und Wonne ist!" Sei fröhlich, daß der Herr herrschet, daß Jehovah König ist! Freuet euch, daß Er auf dem Stuhl sitzet und regieret alle Dinge! Jede Eigenschaft Gottes sollte ein neuer Strahl im Farbenbogen unsrer Freude sein. Das sollte uns fröhlich machen, daß Er weise ist, dieweil wir unsre Torheit kennen. Das Er mächtig ist, sollte uns, die wir ob unsrer Schwachheit mit Furcht und Angst erfüllt sind, zur Freude stimmen. Daß Er ewiglich bleibet, sollte allezeit unsres Lobliedes Inhalt sein, weil wir wissen, daß wir hinwelken wie das Gras und wie des Grases Blume. Daß Er unwandelbar ist, sollte uns einen unaufhörlichen Preisgesang in den Mund geben; denn wir verändern uns stündlich. Daß Er voller Gnade ist, daß Er von Gnade überströmt, und daß Er uns diese Gnade in seinem Bund und Testament geschenkt hat; daß sie für uns da ist zu unsrer Reinigung, zu unsrer Bewahrung, zu unsrer Heiligung, zu unsrer Vollendung und zu unsrer Verherrlichung, das alles sollte uns zur Freude in Ihm auffordern. Solche Freude in Gott gleicht einem tiefen Strom; wir haben kaum erst seine Gestade berührt, wir wissen etwas Weniges von seinen klaren, lieblichen, himmlischen Fluten; aber droben fließt er majestätischer, tiefer, und seine Strömung ist gewaltiger und hinreißender. Der Christ fühlt, daß er sich nicht bloß freut über das, was Gott ist, sondern auch über alles, was Gott in den vergangenen Zeiten getan hat. Die Psalmen beweisen uns, daß in den vorigen Zeiten das Volk Gottes viel und oft eingedenk war der Taten Gottes, und für jede einzelne der herrlichen Offenbarungen seiner Macht einen Lobgesang besaß. So soll denn auch noch heute das Volk des Herrn erheben die Taten des Herrn, seines Gottes! Sie sollen erzählen die gewaltigen Siege seines herrlichen Arms und sollen rühmen: ,,Lasset uns dem Herrn singen, denn Er hat eine herrliche Tat getan!" Gleichwie einen Tag um den andern ihnen neue Gnadenströme zufließen, so sollte auch ihre Freude über ihres Herrn Liebestaten in der Vorsehung und Gnadenführung sich erzeigen in anhaltendem Danken und Lobpreisen. Seid fröhlich, ihr Kinder Zions, und freuet euch in dem Herrn, eurem Gott.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Der Herr hat Wohlgefallen an seinem Volk." Ps. 149, 4.

Wie allumfassend ist doch die Liebe Jesu! Es ist in dem, was sein Volk angeht, nichts, was Er nicht berücksichtigt, und nichts, was sich auf ihr Wohlergehen bezieht, ist Ihm gleichgültig. Gläubiger Bruder, Er sieht in dir nicht nur ein unsterbliches Wesen, sondern Er denkt auch daran, daß du sterblich bist. Leugne es nicht, und zweifle nicht daran, daß auch ,,die Haare auf eurem Haupte alle gezählt" sind. ,,Von dem Herrn wird des gerechten Mannes Gang gefördert, und Er hat Lust an seinem Wege." Es wäre traurig für uns, wenn dieser Mantel der Liebe nicht alle unsre Bedürfnisse bedeckte, denn welcher Schaden könnte uns nicht erwachsen in dem Teil unsrer Arbeit, der nicht unter des Herrn Obhut stünde! Gläubige Seele, verlaß dich darauf, daß das Herz Jesu sich auch deiner kleinen Anliegen annimmt. Der Odem seiner zärtlichen Liebe ist so sehr von Mitleid erfüllt, daß du in allen Dingen deine Zuflucht zu Ihm nehmen darfst; denn wer euch ängstiget, der ängstiget Ihn auch, und wie sich ein Vater über seine Kinder erbarmet, so erbarmet Er sich über euch. Die unbedeutendsten Angelegenheiten aller seiner Heiligen ruhen in dem weiten Schoß des Sohnes Gottes. O, was hat Er doch für ein Herz, das nicht nur die Personen seines Volkes umfaßt, sondern auch die verschiedenen und zahllosen Anliegen jedes einzelnen unter ihnen berücksichtigt! Meinest du, lieber Christ, du könntest die Liebe Christi ermessen? Denke daran, was seine Liebe dir erworben hat: Rechtfertigung, Kindschaft, Heiligung, ewiges Leben. Der Reichtum seiner Güte ist unerforschlich; du wirst nie imstande sein, sie zu nennen oder auch nur zu überblicken. Ach, welch eine Breite und Weite der Liebe Christi! Wird eine so große Liebe unsre Herzen auch nur halb besitzen? Wird ihr mit einer kalten Liebe vergolten werden? Soll Jesu wunderbare Leutseligkeit und zarte Sorgfalt nur einer schwachen Erwiderung und einer trägen Anerkennung begegnen? O, meine Seele, stimme deine Harfe zu freudigen Liedern des Danks! Gehe ein zu deiner Ruhe mit Freuden, denn du bist kein verlassener Fremdling, sondern ein liebes Kind, das dein Herr überwacht, versorgt, behütet und beschützt. ,,Die Heiligen sollen fröhlich sein und preisen und rühmen auf ihren Lagern."
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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W.Nee Die Frommen frohlocken und lobpreisen und jauchzen auf ihren Lagern. Psalm 149,5
Dies ist ein Bild der Christen, die wahrhaft im Genuß des Sieges Christi sind. Im Frieden mit ihm, ruhen sie in jubelnder Freude auf ihren Lagern. Bedenke, was diese Lage bedeutet. Gelassen und voller Vertrauen lassen sie Welt Welt sein und sind dem Himmel zugewandt. Solche »Lager« sind nicht nur Liegestätten zum Ruhen, zum Sammeln neuer Kraft, sondern auch Plattformen für wirksamen Dienst. Bist du vielleicht gezwungen, im Bett zu liegen? Mögen auch dann noch die Lobpreisungen Gottes in deinem Munde sein!
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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