Andachten zu den Psalmen

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Joschie
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Andachten zu den Psalmen

Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon Von der Welt - nicht von der Welt.Psalm1.2


Ob du von, oder nicht von der Welt bist, kannst du prüfen in der Einsamkeit und in der Gesellschaft. Du kannst es leicht entdecken in der Einsamkeit: Wenn du mit Gott und seinem Wort umgehst, wenn du immer an Ihn denkst, zu Ihm betest, Ihn suchst, einen Drang nach Vereinigung mit Ihm fühlst, und allein deine Arbeit vor seinem Angesicht verrichtest, kurz wenn du in seiner Gegenwart wandelst, so kannst du erkennen, ob du von der Welt bist, oder nicht. Der Weltmensch wandelt nicht vor Gott.

Noch mehr kannst du in der Gesellschaft der Menschen deinen wahren Charakter kennen lernen. Du wirst z.B. zu einer Abendgesellschaft eingeladen - allerlei Ergötzlichkeiten werden veranstaltet, welche nicht gerade sündlich sind, aber welche doch gewiß nicht fromme Vergnügungen genannt werden können. Du sitzt da mit den anderen Menschen; vieles wird geredet, gegen das du nicht gerade protestieren magst. Alles ist vergnügt gewesen, die Freunde haben dir alle Freundlichkeit erzeigt - und doch, wenn du fort bist, bist du geneigt, zu sagen: "Ach! das tut sich nicht für mich; ich wollte lieber in einer Gebetsversammlung sein; ich wollte lieber in einer armseligen Hütte mit dem Volk Gottes zusammensein, als in den schönen Zimmern mit all' den Leckerbissen und Köstlichkeiten, die man hat ohne den Umgang mit Jesus. Mit Gottes Gnade will ich alle diese Plätze meiden, so gut ich kann. Dies ist ein gutes Prüfungsmittel, das dir zeigt, ob du nicht von der Welt bist. Und so gibt es noch viele andere Mittel, die ich nicht alle erwähnen kann. Hast du diese Mittel aus Erfahrung kennengelernt, und kannst du sagen: "Ich weiß, ich bin nicht von der Welt, ich fühle und erfahre es!" Lehre ist wohl gut, aber Erfahrung ist besser, und beruhigt und erbaut.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Psalm 1, 3

Beitrag von Joschie »

S.Keller Psalm 1, 3: «... der seine Frucht bringt zu seiner Zeit ...»

Beim jungen Baum kommt's noch nicht so sehr aufs Fruchtbringen als aufs rechte Wachstum an. Auch beim Beschneiden sieht man nicht aufs Fruchtholz, sondern auf die für die Zukunft wichtige Form. Was habe ich als blutjunger Pfarrer mich ums Früchtebringen gesorgt und gegrämt! Damals sollte ich Holz ansetzen, starke Äste bekommen und eine ordentliche Krone - und ich meinte, ich müßte schnell recht viel Früchte bringen. Zu seiner Zeit! Der Frühling soll Blüten bringen und der Herbst Früchte. Wenn wir vor der rechten Zeit Früchte erzwingen wollen, sind sie danach: unreifes, unechtes Zeug. So wird ein Rückblick auf unser Leben beides bringen: Beschämung über unsere Ungeduld und demütige Anbetung der Weisheit und Geduld Gottes. Aber, wenn der Herbst des Lebens naht, und wir sehen doch so wenig Frucht? Weißt du, was für ein bewahrender Einfluß von dir ausgeht, ohne laute Erfolge vor den Leuten? Was du andern durch dein bloßes Dasein, durch dein gewisses Sosein für eine Hilfe und Trost bist, kannst du nicht ermessen. Das, was augenfällig vor andern gezählt werden kann, sind die Äpfel einer Ernte; der Apfelbaum aber bleibt.

Behalte mich in deiner Pflege, der du dem Tode mich entrückt, daß nicht der Wahn der eignen Wege mich kaum Erlösten neu umstrickt. Du kennst mein Herz in seinem Trutze, du kennst's in seiner Kreuzesflucht. Behalte mich in deinem Schutze! Behalt mich, Herr, in deiner Zucht! Amen.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Psalm 2,1

Beitrag von Joschie »

W.Nee Warum toben die Völker? Psalm 2,1

Die Antwort folgt sogleich: weil »die Herrscher miteinander ratschlagen wider den Herrn und seinen Gesalbten«. So sehr sich die irdischen Machthaber auch feind sind, in einem sind sie sich einig: sie stehen gegen die Herrschaft Christi. Wir selber halten die Völker teils für schlecht, teils für gut; die Schrift aber deutet auf den »Fürsten dieser Welt«, der hinter ihnen allen steht. Von ihm angestachelt, trachten die Herrscher der Erde heute danach, die Bindungen, die die Gebote Christi ihnen auferlegen, abzuschütteln. Sie wollen nicht mehr Liebe, nicht mehr Demut, nicht mehr Wahrheit. »Laßt uns zerreißen ihre Bande«, rufen sie, »und von uns werfen ihre Fesseln!« Dies ist die einzige Stelle in der Schrift, wo es heißt, Gott lache. Gott hat seinen König schon auf seinem heiligen Berge eingesetzt! Die Gemeinde der Frühzeit war sich der Herrschaft Christi sehr bewußt. Mehr denn je haben wir es heute nötig, uns ihrer zu erinnern. Bald, vielleicht noch zu unseren Lebzeiten, wird er die Völker leiten mit eisernem Stabe. Uns liegt es ob, den Menschen zuzureden: »Werdet weise! Vertraut auf ihn!«
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Psalm 2, 6:

Beitrag von Joschie »

S.Keller Psalm 2, 6: «Aber ich habe meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berg Zion.»

Was draußen die Feinde Gottes toben mögen, wie weit es mit der Bosheit Satans kommen möge - sie bringen es zu keinem Reich, das Bestand hat, zu keiner ordentlich und natürlich wachsenden, einheitlichen Herrschaft. Das Durcheinander, die Regellosigkeit, die Unordnung ist bezeichnend für das Böse. Gott aber hat seinen König, Jesus Christus, eingesetzt auf seinem heiligen Berg Zion. Wir haben einen und denselben König seit bald zwei Jahrtausenden ohne Nachfolger. Das System wechselt nicht, das Grundgesetz des Reiches bleibt dasselbe, die Wirkungen desselben Königs halten seine Herrschaft heute gerade so lebendig, wo über 400 Millionen Christen auf dem Erdball zerstreut leben, wie damals, als er die elf ersten Untertanen in seinen Dienst nahm. Bei anderen Staaten mag mal ein besonderer König drei Jahrzehnte lang viel bedeuten - bei uns bedeutet unser König seit bald zwei Jahrtausenden alles! - Soll ich da nicht heute lernen, mein Alltagsgeschick mit allen Schmerzen und Sorgen diesem großen König vorzutragen, der jeden seiner Untertanen stündlich hört bei Tag und Nacht?

Darum will ich, ehe ich mich zu Bett lege, dieses Tages Plage, Herr Jesus, zu deinen Füßen niederlegen. Als Kind habe ich's erlebt, daß meine Mutter, während ich schlief, meine Tageskleider flickte - als Mann trau ich's dir zu, daß du ohne mich zurechtbringst, was mich bekümmert. Du bist mein König und mein Heiland! Sorge du für mich. Amen.
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Ps. 2, 11

Beitrag von Joschie »

C.Eichhorn Gefühlschristen Freuet euch mit Zittern! Ps. 2, 11
Die Freude, mit der viele das Evangelium aufnehmen, ist verfrüht. Weil sie nicht durch Sündennot gegangen sind, ist ihre Freude ein Rausch, der vorübergeht. Sie hält nicht stand in den Anfechtungen, weil sie mehr in seelischen Gefühlen besteht. Man bekehrt sich nur bis zu einem gewissen Punkt. Man will noch geehrt und geliebt sein und schreckt zurück vor Verzicht und vor dem Gehorsams- und Sterbensweg. Man liefert sich dem Herrn nicht ganz aus. Man ist nur ein Jünger des Herrn in guten Tagen. Kommt Spott und Verfolgung über einen, versagt man und fällt ab. Es ist Gefühlsfreude gewesen; aber unsere natürlichen Gefühle sind wechselnd. Da geht es auf und nieder: himmelhochjauchzend - zu Tode betrübt. "Eine kleine Zeit" ist man fröhlich bei dem Licht, das in unser Erdendunkel hereindringt; dann verliert es seine Anziehungskraft, die Stimmung senkt sich wieder. Seelische Gefühle sind täuschend und gaukeln uns etwas vor. Man meint, ein durchgedrungener Christ zu sein, weil man sich so glücklich fühlt. Aber was man in der Stimmung oder im Gefühl besitzt, hat man noch lange nicht in Wirklichkeit. Man kann aus den Himmeln der Freude plötzlich herunterstürzen und mit Beschämung innewerden, daß man sich weit überschätzt hat. Ein Petrus fühlte eine Liebe zu seinem Meister, die so stark war, daß er sich bereit fand, mit ihm ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. Aber das Gefühl täuscht; einige Stunden darauf verleugnete er ihn. - Maria X. wurde in einer Evangelisation tief ergriffen. Es ging durch göttliche Traurigkeit zu überströmender Freude. Eltern und Nachbarn bewunderten die Veränderung und den Zeugenmut. Wochen sonniger Freude folgten. Dann kam die Werbung eines Ungläubigen. Die Freude am Herrn verblaßte, und aus innerem Ungehorsam gegen des Herrn Wort kam das "Ja" für den Bewerber. Die natürlich-seelischen und fleischlichen Gefühle hatten die Macht. Jahre innerer Erkaltung und Gottferne folgten. Leid auf Leid brach herein, aber Maria verstand ihren Herrn nicht. Ihre erste feurige Hingabe war nur Gefühlssache. - Traue dem Gefühl nicht! Es darf nicht das Fundament deines Christenstandes bilden, auch nicht der Maßstab sein, nach dem du deinen Christenstand beurteilen darfst. Es sind nicht die gefördertsten Christen, die immer von Freude überquellen. Es sind nicht die schlechtesten Christen, die oft noch innerlich durch viel Gericht und Traurigkeit hindurchmüssen und zuweilen noch recht unter dem Druck stehen. Freue dich mit Zittern, und wenn du zitterst und zagst, dann verzage nicht, sondern freue dich, daß du dennoch trotz Sünden und Mängeln des Herrn Jesu Eigentum bist!
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Ps. 2, 11

Beitrag von Joschie »

C.Eichhorn Gefühlschristen Freuet euch mit Zittern! Ps. 2, 11

Die Freude, mit der viele das Evangelium aufnehmen, ist verfrüht. Weil sie nicht durch Sündennot gegangen sind, ist ihre Freude ein Rausch, der vorübergeht. Sie hält nicht stand in den Anfechtungen, weil sie mehr in seelischen Gefühlen besteht. Man bekehrt sich nur bis zu einem gewissen Punkt. Man will noch geehrt und geliebt sein und schreckt zurück vor Verzicht und vor dem Gehorsams- und Sterbensweg. Man liefert sich dem Herrn nicht ganz aus. Man ist nur ein Jünger des Herrn in guten Tagen. Kommt Spott und Verfolgung über einen, versagt man und fällt ab. Es ist Gefühlsfreude gewesen; aber unsere natürlichen Gefühle sind wechselnd. Da geht es auf und nieder: himmelhochjauchzend - zu Tode betrübt. "Eine kleine Zeit" ist man fröhlich bei dem Licht, das in unser Erdendunkel hereindringt; dann verliert es seine Anziehungskraft, die Stimmung senkt sich wieder. Seelische Gefühle sind täuschend und gaukeln uns etwas vor. Man meint, ein durchgedrungener Christ zu sein, weil man sich so glücklich fühlt. Aber was man in der Stimmung oder im Gefühl besitzt, hat man noch lange nicht in Wirklichkeit. Man kann aus den Himmeln der Freude plötzlich herunterstürzen und mit Beschämung innewerden, daß man sich weit überschätzt hat. Ein Petrus fühlte eine Liebe zu seinem Meister, die so stark war, daß er sich bereit fand, mit ihm ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. Aber das Gefühl täuscht; einige Stunden darauf verleugnete er ihn. - Maria X. wurde in einer Evangelisation tief ergriffen. Es ging durch göttliche Traurigkeit zu überströmender Freude. Eltern und Nachbarn bewunderten die Veränderung und den Zeugenmut. Wochen sonniger Freude folgten. Dann kam die Werbung eines Ungläubigen. Die Freude am Herrn verblaßte, und aus innerem Ungehorsam gegen des Herrn Wort kam das "Ja" für den Bewerber. Die natürlich-seelischen und fleischlichen Gefühle hatten die Macht. Jahre innerer Erkaltung und Gottferne folgten. Leid auf Leid brach herein, aber Maria verstand ihren Herrn nicht. Ihre erste feurige Hingabe war nur Gefühlssache. - Traue dem Gefühl nicht! Es darf nicht das Fundament deines Christenstandes bilden, auch nicht der Maßstab sein, nach dem du deinen Christenstand beurteilen darfst. Es sind nicht die gefördertsten Christen, die immer von Freude überquellen. Es sind nicht die schlechtesten Christen, die oft noch innerlich durch viel Gericht und Traurigkeit hindurchmüssen und zuweilen noch recht unter dem Druck stehen. Freue dich mit Zittern, und wenn du zitterst und zagst, dann verzage nicht, sondern freue dich, daß du dennoch trotz Sünden und Mängeln des Herrn Jesu Eigentum bist!
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Psalm 3, 4

Beitrag von Joschie »

S.Keller Psalm 3, 4: «Ich rufe an mit meiner Stimme den Herrn, so erhört er mich von seinem heiligen Berge.»

Unter dem Eindruck dieses Wortes muß ich nachdenken über viele kleine und große Erfahrungen meines Lebens, wo es mir mit meinem Gebet gerade so ergangen ist. Von meiner Seite nichts als das Erheben meiner Stimme, d.h. das vertrauensvolle Rufen, Klagen, Bitten, das Anrufen des Herrn, als sähe mein Auge ihn, als müßte er mich hören. Bisweilen kam die Erhörung fast buchstäblich, wie ich gebeten hatte, sofort; bisweilen nach Monaten oder Jahren. Aber es kam auch anders: es gab Gelegenheiten, wo der Verlauf sich so gestaltete, daß ich ein ,,Nein!" herauszuhören meinte. Jetzt galt es, sich in diese Absage zu finden und sich bis dahin durchzukämpfen, daß man ihn auch trotz der Absage herzlich, fröhlich lieb hatte. Kaum war dieser Friedensstand erreicht, brach das Licht der Erhörung überraschend und beschämend hindurch, und das Ende konnte demütiges, tief bewegtes Loben und Danken sein. Manche Gebete wurden mir innerlich gleichsam verboten (wie Paulus 2. Korinther 12, 9), aber statt der Erhörung eine andere Gnade geschenkt. In ganz seltenen Fällen der Nichterhörung kam es nach Jahren heraus, warum die Erhörung mir schädlich gewesen wäre. So muß ich über meinem Beten doch das Psalmwort stehen lassen: Ich rufe - Er erhört!

Lieber Heiland, du kannst nicht anders als königlich mit deinem Knechte umgehn, nicht anders als väterlich mit deinem Kinde! Ich danke dir und preise dich immerdar! Amen.
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Ps. 3, 8.

Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Bei dem Herrn findet man Hilfe." Ps. 3, 8.

Hilfe, Heil, Seligkeit ist Gottes Werk. Er allein ist's, der die Seele, die ,,tot ist durch Übertretung und Sünden," zu erquicken vermag, und Er allein auch erhält die Seele in ihrem geistlichen Leben. Er ist beides, ,,das A und das O, der Anfang und das Ende." ,,Bei dem Herrn findet man Hilfe." Wenn ich anhalte am Gebet, so hat mir Gott den Geist des Gebets gegeben; sind mir Gnadengaben geschenkt, so sind's Gottes Gaben; wenn ich aufrichtig wandle und einhergehe in einem gottgefälligen Leben, so geschieht's darum, daß Er mich hält und leitet an seiner Hand. Ich kann auch nicht das Geringste tun, mich zu bewahren, wenn Gott es nicht zuerst in mir wirkt. Alles, was ich habe, all mein Gutes kommt allein von dem Herrn. Worin ich sündige, das ist mein eigen; worin ich aber recht tue, das ist von Gott, völlig und vollständig. Wenn ich einen geistlichen Feind überwunden habe, so hat des Herrn Kraft meinen Arm gestärkt. Lebe ich vor den Menschen ein heiliges Leben? Nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Bin ich geheiligt? Nicht ich selber habe mich rein gemacht; Gottes Heiliger Geist heiligt mich. Bin ich von der Welt entwöhnt? Dann bin ich entwöhnt durch Gottes Züchtigungen, die zu meinem Besten geheiligt wurden. Wachse ich in der Erkenntnis? Der große Lehrer unterweist mich. Alle meine Kleinode sind ein Erzeugnis himmlischer Kunst. In Gott finde ich volle Genüge für alle meine Bedürfnisse; in mir selber aber finde ich nichts als Sünde und Elend. ,,Der Herr ist mein Hort, meine Hilfe, mein Schutz." Lebe ich vom Wort? Dies Wort wäre keine Erquickung für mich, wenn nicht der Herr es mir zur Speise machte und mich damit nährte. Lebe ich von dem Manna, das vom Himmel kommt? Was ist dies Manna anders, als der fleischgewordene Heiland Jesus Christus, dessen Leib ich esse und dessen Blut ich trinke. Empfange ich allezeit neue Kraft und Macht? Woher kommt mir diese Stärkung? Meine Hilfe kommt von des Himmels Höhen: ohne Jesum vermag ich nichts. Gleich wie die Rebe kann keine Frucht bringen von sich selber, sie bleibe denn am Weinstock; also auch ich nicht, ich bleibe denn in Ihm. Was Jona in der Tiefe des Meeres erfuhr, was Davids Hoffnung und Stern war in der Nacht der Anfechtung, das will ich heute lernen im Kämmerlein: ,,Bei dem Herrn findet man Hilfe."
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Psalm 4,1

Beitrag von Joschie »

W.MacDonald »In Bedrängnis hast du mir Raum gemacht.« Psalm 4,1

Es ist wahr, daß »ruhige See noch nie einen Seemann hervorgebracht hat«. Durch Drangsal entwickeln wir Geduld. Durch Druck wird uns Raum gemacht und wir kommen voran.

Sogar Menschen dieser Welt haben erkannt, daß Schwierigkeiten uns erziehen und weiterkommen lassen. Charles Kettering sagte: »Probleme sind der Preis des Fortschritts. Bringt mir nichts anderes als Probleme. Gute Nachrichten schwächen mich.«

Aber besonders in der Welt der Christen finden wir Zeugnisse des aus Drangsalen erwachsenen Nutzens.

Wir lesen zum Beispiel: »Leiden vergeht, aber Gelittenhaben bleibt in alle Ewigkeit.«

Der Dichter bekräftigt dies mit den Worten: Und manch ein begeisternder Sänger unter den Söhnen des Lichts Wird sagen von seiner schönsten Musik: »Die lernte ich in der Nacht;« Und manche gewaltige Hymne, die strömt durch des Vaters Haus Erlebte seufzend ihre erste Probe im Dunkel eines finsteren Raums.

Spurgeon schrieb in seiner unnachahmlichen Weise: »Ich fürchte, daß all die Gnade, die ich durch meine angenehmen und leichten Augenblicke und glücklichen Stunden erhalten habe, fast auf einem Penny Platz hat. Aber das Gute, das ich durch meine Schmerzen und Leiden und Kümmernisse erfahren habe, ist in seiner Gesamtheit unermeßlich. Was gibt es, das ich nicht dem Hammer und der Feile verdanke? Drangsal ist das beste Möbelstück in meinem Haus.«

Warum sollte uns das eigentlich noch überraschen? Sagt uns nicht der ungenannt gebliebene Schreiber des Hebräerbriefes: »Nun freut sich allerdings niemand darüber, wenn er gestraft wird; denn Strafe tut weh. Aber später wird sich zeigen, wozu das alles gut war. Wer auf diese Weise den Gehorsam lernte, der hat gelernt, im Frieden Gottes und nach Seinem Willen zu leben« (Hebräer 12,11; Hoffnung für alle).
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Ps. 4, 2.

Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Liebe Herren, wie lange soll meine Ehre geschändet werden?" Ps. 4, 2.

Es hat einmal jemand zusammengestellt, was für Ehrenbezeugungen das verblendete Volk Israel seinem langersehnten Messias erwiesen hat. O, es ist ein trauriges Verzeichnis. 1) Sie gaben Ihm ein Ehrengefolge, an welchem römische Kriegsknechte, jüdische Priester, Männer und Weiber teilnahmen, und Er trug sein Kreuz. Das ist der Triumphzug, welchen die Welt Dem bereitet, der da kommt, des Menschen furchtbarste Feinde zu überwinden. Höllisches Hohngelächter ist der Begrüßungsjubel, der Ihm entgegentönt, und teuflischer Spott die Lobhymne, die Ihn empfängt. 2) Sie reichten Ihm einen Ehrentrunk. Statt des goldenen Bechers voll edlen Weins boten sie Ihm den betäubenden Todeskelch niedriger Verbrecher dar; aber Er verweigerte ihn, denn Er wollte die unverhüllte Bitterkeit des Todes in seiner ganzen Schärfe kosten; und als Er später schrie: ,,Mich dürstet," gaben sie Ihm Essig mit Galle vermischt und boten es Ihm zum Munde dar mit einem Schwamm auf einem Rohr. O! welch eine entsetzliche, abscheuliche Ehrenlabung ward hier dem Königssohn zuteil! 3) Man gab Ihm eine Ehrenwache, die Ihm ihre Ehrfurcht damit bezeugte, daß sie um sein Gewand das Los warf, und seine Kleider als Beute wegnahm. Das war die Leibwache Des, den alle Himmel anbeten: eine Rotte frecher Spieler. 4) Ein Ehrenthron ward Ihm zuteil am blutigen Kreuz; keine weichere Ruhestätte wollten die aufrührerischen Menschen ihrem rechtmäßigen Herrn gönnen. Das Kreuz war in der Tat der volle Ausdruck dessen, was die Welt gegen Ihn fühlte. ,,Hier," schienen sie zu sagen, ,,hier, Du Sohn des Allerhöchsten, siehst Du, was Gott selber von uns zu erwarten hätte, wenn wir Ihn erreichen könnten." 5) Sein Ehrentitel war nach den Buchstaben: ,,König der Juden," aber das verblendete Volk verwarf diesen Namen und hieß Ihn in der Tat den ,,Schächerkönig"; denn sie baten Barabbam los und gaben Jesu den schimpflichsten Platz zwischen den beiden Schächern. So ward seine Ehre von den Menschenkindern in allen Dingen in Schande verkehrt, aber dennoch entzückt seine Herrlichkeit die Augen aller Heiligen und herrlichen Engel von Ewigkeit zu Ewigkeit.
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Ps. 4, 3

Beitrag von Joschie »

C.Eichhorn Wunderlich, doch seliglich! Erkennet doch, daß der Herr seine Heiligen wunderbar führt! Ps. 4, 3

Ich bin vor vielen wie ein Wunder, sagte einmal der fromme Sänger. Gott geht mit seinen Leuten besondere Wege. Das zeigte sich im Leben Davids. Er, der Mann nach dem Herzen Gottes, steht als entthronter König wie ein von Gott Verworfener da. Selbst in seiner Umgebung hört er Stimmen völligen Kleinmuts. Es ist, als hätte Gott seine Hand von ihm abgezogen und ihn fallen lassen. David selbst aber wird nicht irre. Er ist der göttlichen Erwählung gewiß. Er weiß, wenn es auch ganz tief hinuntergeht und alle Aussichten versperrt sind: Gott kann mich doch wieder emporführen. "Er macht seinen Heiligen zu einem Wunder." Es geht durch Ehre und Schande, durch böse Gerüchte und gute Gerüchte. Die Gottesknechte werden als Verführer von der Welt gebrandmarkt, aber alle, die noch verständig sind, erkennen sie als wahrhaftig. Sie werden verkannt, aber sie finden auch Anerkennung bei allen, welche die Wahrheit lieben. Sie sind Sterbende und scheinen hoffnungslos dem Tod verfallen. "Sie erfahren viele und große Angst." Aber auf einmal kommen sie doch wieder zum Leben. Sie werden gezüchtigt, aber nicht getötet. Sie kommen in Verlegenheit, sie sehen keinen Weg mehr, aber sie brauchen nicht zu verzagen. Gott findet einen Ausweg. Sie sprechen mit dem Lied: "Du weißt den Weg für mich, das ist genug!" Sie werden verfolgt, aber doch nicht dem Feinde preisgegeben. Manchmal werden sie wohl auch zu Boden gestreckt, aber sie bleiben nicht liegen. Gott führt mit den Seinen ein wunderbares Schauspiel auf. Die Apostel, seine Knechte, die den höchsten Platz einnehmen, machte er zum Auskehricht. Sie befinden sich in seiner genauesten Obhut, aber vor der Welt stehen sie da als Schlachtschafe, die dem Untergang geweiht sind. Warum tut das Gott? Er tut es zur Erziehung der Seinen und zur Erprobung ihres Glaubens. Er tut es, um seine Herrlichkeit und Macht zu erweisen. Wenn alles aus zu sein scheint, dann tritt er auf den Plan. Wenn menschliche Kraft und Einsicht am Ende ist, fängt seine Macht und Weisheit an. In der völligen Ohnmacht kommt seine Kraft zur Geltung. Wenn alle Stützen brechen, streckt er seinen Arm aus. Wo es ganz dunkel wird, läßt er sein Antlitz leuchten. "Aus der Enge in die Weite, aus der Tiefe in die Höh' führt der Heiland seine Leute, daß man seine Wunder seh'." Darum laßt uns nicht stutzig oder gar irre werden, wenn's vorerst wunderlich und seltsam zugeht! Gott zeigt gar oft das Widerspiel von dem, was in seinem Herzen ist. "Vertraue seinen Wunderwegen, sie enden sich in Lieb' und Segen! Genug, wenn du ihn bei dir hast! Verzage nicht, warte! Es triumphiert zuletzt sein hoher Rat.
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Ps. 4, 6

Beitrag von Joschie »

C.Eichhorn Zum neuen Jahr Viele sagen: "Wer wird uns Gutes sehen lassen?" Aber, Herr, erhebe über uns das Licht deines Antlitzes! Ps. 4, 6

Dies Wort ist gesprochen in dunkler Zeit. Als David von Saul verfolgt wurde, war es gewiß schwere Zeit. Aber noch viel schmerzlicher waren die Tage, die er infolge der Empörung des eigenen Sohnes durchmachen mußte. Wie mußte es ihm in die Seele schneiden, wenn er sah, wie sein geliebtes Volk ihm schnöde und undankbar den Rücken kehrte! Gerade in Jerusalem mußte er die bitterste Erfahrung von Treulosigkeit machen. Selbst einer seiner nächsten Freunde und Räte, Ahitophel, wurde zum Verräter. Von einem Häuflein weniger Getreuer umgeben, mußte er seine Residenz verlassen und nach der Wüste Juda flüchten. Unterwegs beschimpfte ihn Simei aufs ärgste und warf nach ihm. Nun befand sich die kleine Schar in der trostlosen Wüste, und jeden Augenblick konnten Absaloms Streitkräfte über sie herfallen.

"Wer wird uns Gutes sehen lassen?" Das war die Stimmung in der Umgebung Davids. "Wir haben die schlimmsten Aussichten, wir sind verloren." Doch David verzagte nicht. Äußerlich betrachtet war er so elend daran wie noch nie in seinem Leben, und doch war er in tiefem Frieden. In seiner Seele war es licht. Der Herr war sein Trost und sein Teil. "Du erfreust mein Herz", ruft er triumphierend aus. Seine Feinde waren im Besitz des ganzen Erntesegens; er hatte alles zurücklassen müssen, war aber unendlich reicher als sie. Seine ernste Lage bereitete ihm keine schlaflosen Stunden. Er legte sich nieder und schlief im Frieden; denn der Herr umgibt ihn von allen Seiten. - Auch unser Weg geht ins Dunkel. Was wird uns dieses Jahr bringen? Wer die äußeren Verhältnisse überblickt, kann nur mit tiefer Niedergeschlagenheit den Weg antreten. "Aber, Herr, erhebe über uns das Licht deines Antlitzes!" Wenn ein heller Schein vom Antlitz Gottes ins Herz fällt, dann mag alles irdische Freudenlicht untergehen, drinnen im Herzen ist gleichwohl Sonnenschein. - Nicht lange vor diesem schweren Zusammenbruch war es in der Seele Davids ganz dunkel. Es war nach seinem tiefen Fall in Ehebruch und Blutschuld. Da hatte sich ihm das Antlitz Gottes verhüllt. Äußerlich stand er auf der Höhe des Glücks. Aber innerlich war er der unglücklichste Mensch. Erst als er mit seiner Sünde ans Licht ging, wendete sich's. "Da vergabst du mir die Missetat meiner Sünde." Friede und Freude zogen in die Seele ein.

Laßt uns nicht bei unserer trostlosen Lage stehenbleiben! Wir wollen die Augen nicht davor verschließen und uns darüber hinwegtäuschen, aber wir wollen mit der Bitte in das neue Jahr hineingehen: Herr, erhebe über uns das Licht deines Antlitzes! Wenn das gnadenvolle Antlitz Gottes über uns leuchtet und nicht durch unsere eigene Schuld verdunkelt wird, dann dürfen wir triumphierend ausrufen: "Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir."
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Ps. 5,2.

Beitrag von Joschie »

D.Rappard Vernimm mein Schreien, mein König und mein Gott! Ps. 5,2.
Schöner und reichhaltiger als alle älteren und neueren Gebetbücher der Welt ist jenes uralte, das sich in der Mitte unserer Bibel befindet, d a s B u c h d e r P s a l m e n. Wunderbar ist es, wie das Dürsten der Seele nach Gott, das Schreien nach seiner Hilfe und der Lobpreis seiner Wohltaten heute nach dreitausend Jahren noch so genau dasselbe ist und dieselben Ausdrücke sucht und findet, wie damals. Der Geist, der die Männer Gottes des Alten Bundes durchwehte, ist derselbe, der auch in uns wirkt. Nimm dies goldene Schatzkästlein zur Hand, bekümmerte Seele, wenn du keine Worte findest zum Gebet. Sprich die Bitten nach, die deine Vorgänger im Glauben emporsandten zu Gott. Er erhört auch dich.

Wie kühn bei aller Demut ist David seinem Gott gegenüber! Er schämt sich seines Schreiens nicht. Es ist das Schreien der Bedürftigkeit. So schreit das Kindlein, wenn es Nahrung braucht; es schreit bis die Mutter herbeieilt. So ist das Schreien des Herzens zu Gott das sicherste Mittel, seine Hilfe zu erfahren.

Wenn mehr solches Schreien emporstiege zum Thron unseres Gottes, so kämen mehr gnädige Erhörungen hernieder, und es klänge dann auch mehr Jubel der Errettung.

Wo soll ich fliehen hin in meiner Armut? Mein König und mein Gott, zu Dir, zu Dir! Du bist reich über alle, die Dich anrufen; gib auch mir aus Deiner
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Ps. 5, 8.

Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Herr, leite mich in Deiner Gerechtigkeit, um meiner Feinde willen." Ps. 5, 8.

Die Feindschaft der Welt gegen das Volk Christi ist gar bitter. Menschen vergeben einander gern tausend Fehltritte, aber die geringste Beleidigung gegen einen Jünger Jesu verherrlichen und preisen sie. Anstatt uns darüber zu betrüben, wollen wir es uns zur Aufmunterung dienen lassen, und weil so viele über unser Tun und Lassen wachen, so soll es uns ein ganz besonderer Sporn sein, recht sorgfältig in den Wegen Gottes zu wandeln. Wenn wir sorglos dahinleben, so entdeckt es die luchsäugige Welt recht bald, und mit ihren hundert Zungen breitet sie es aus, und die Verleumdung übertreibt und verdreht die Sache mit geschäftigem Eifer. Die Welt frohlockt siegreich: ,,Seht, so muß es kommen! Ach, wie doch die Christen handeln, sie sind alle Heuchler und alle gleich!" So widerfährt der Sache Christi großer Nachteil und sein heiliger Name wird hart geschmäht. Das Kreuz Christi ist schon an sich der Welt ein Stein des Anstoßens; hüten wir uns, daß wir diesen Anstoß nicht aus eigner Schuld vergrößern. Es ist ,,den Juden ein Ärgernis": erinnern wir uns, daß wir kein Ärgernis geben, wo schon so viel des Argen vorhanden ist. ,,Den Griechen ist es eine Torheit": wir wollen nicht mit eigner Torheit Anlaß geben zum Spott, mit welchem die Weisheit dieser Welt das Evangelium verhöhnt. Wie sorgfältig sollten wir auf unsrer Hut sein! wie strenge unser Gewissen bewahren! In Gegenwart von Widersachern des Kreuzes, welche auch unsre besten Handlungen zum übelsten ausdeuten und uns unlautere Absichten unterschieben, wo die an unsrem Tun nichts zu tadeln finden, können wir nicht vorsichtig genug sein. Die Zionspilger ziehen wie verdächtiges Gesindel durch die Stadt Eitelkeit. Nicht nur stehen wir unter Aufsicht, sondern geheime Kundschafter umgeben uns von allen Seiten. Der Verrat lauert überall auf uns, daheim und draußen. Fallen wir dem Feind in die Hände, so mögen wir ehr von einem Wolf Großmut erwarten, oder Gnade von einem Feind, als irgendwelche Nachsicht mit unseren Schwachheiten von den Menschen, welche ihren Abfall von Gott mit Lästerungen gegen sein Volk zudecken.

O Herr, leite uns in Deiner Hut, damit uns unsre Feinde nicht überfallen
!
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Psalm 8,1 und 9

Beitrag von Joschie »

W.Nee Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen! Psalm 8,1 und 9


In einer Zeit, da die Menschen den Namen des Herrn schmähen, kann der Psalmist nicht anders als in den Ausruf des Staunens angesichts seiner Größe ausbrechen. Obgleich er ein Dichter ist, fehlen ihm die Worte, diese Größe auszudrücken. Er kann nur ausrufen:

»Wie herrlich!« Und diese unaussprechliche Größe zeigt sich »in allen Landen«. Hier klingen die Worte des Schöpfungsberichtes aus 1. Mose 1 an, wo alles, was Gott ansah, »sehr gut war«. Der Dichter beginnt den Psalm mit dem Lobpreis des herrlichen Namens Gottes, und mit dem gleichen Lobpreis beschließt er ihn, und zwar ohne den Fall des Menschen auch nur zu erwähnen. Hätten wir den Psalm geschrieben, wir hätten uns verpflichtet gefühlt, den Sündenfall mit hineinzubringen. Aber Gott bleibt immer der gleiche, und nach der Meinung des Psalmisten konnte selbst Adams Sünde Seinen Plan, daß am Ende der Mensch »Herrscher« sein sollte, nicht umstoßen. Denn hier tritt Jesus, der Herr, auf den Plan. Die Erläuterung des 8. Psalms finden wir im zweiten Kapitel des Hebräerbriefes. Jesus Christus ist jener »Mensch«, und er hat die Sünde schon getilgt. In ihm sind alle Wünsche Gottes verwirklicht, und Er hat uns Brüder genannt. Bei Gottes Wegen gibt es kein Abweichen, sie führen immer zum Ziel. »O Herr, wie herrlich!«
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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