Andachten zu den Psalmen

Basiert auf "Biblische Lehre" - aber damit die Praxis nicht zu kurz kommt, ein Extra-Forum

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Wehe mir, daß ich ein Fremdling bin unter Mesech; ich muß wohnen unter den Hütten Kedars." Ps. 120, 5.
Als Christ mußt du inmitten einer gottlosen Welt leben und wohnen, und es nützt dir wenig, wenn du rufst: ,,Wehe mir." Der Herr Jesus hat nicht gebeten, daß du möchtest von der Welt genommen werden, und was Er nicht für dich gebeten hat, brauchst du auch nicht zu wünschen. Weit besser, du gehst der schweren Prüfung entgegen in der Kraft des Herrn, und verherrlichst Ihn durch deinen Kampf. Der Feind ist allezeit auf der Lauer, um in deinem Wandel Fehler und Gebrechen zu entdecken; sei darum recht heilig. Bedenke, daß aller Augen auf dich gerichtet sind, und daß mehr von dir verlangt wird als von andern Menschen. Bestrebe dich, keinen Anlaß zum Tadel zu geben. Laß deine Aufrichtigkeit in Wort und Wandel den einzigen Vorwurf sein, den man dir machen kann. Wie Daniel nötige deine Widersacher, von dir zu sagen: ,,Wir werden keine Sache an diesem Daniel finden, ohne über seinen Gottesdienst." Trachte ferner nicht nur standhaft zu bleiben, sondern auch im Segen zu wirken. Vielleicht denkst du: ,,Wenn ich in einer günstigen Lage wäre, so könnte ich der Sache des Herrn dienen, aber da, wo ich jetzt bin, kann ich das Gute, das ich wirken möchte, nicht vollbringen;" aber je schlimmer die Leute sind, unter denen du wohnst und lebst, umso nötiger sind ihnen deine Ermahnungen; sind sie verschroben, so ist's um so notwendiger, daß du sie gerade streckst; sind sie verkehrt, so mußt du umso mehr ihr stolzes Herz der Wahrheit zuzuwenden suchen. Wo ist der Arzt an seiner rechten Stelle, wenn nicht da, wo's viele Kranke gibt? Wo anders erringt der Krieger Ehre, als im heißesten Feuer des Kampfes? Und wenn du des Kampfes mit der Sünde müde bist, die dir von allen Seiten entgegentritt, so bedenke, daß alle Heiligen diese Prüfung haben bestehen müssen. Sie fuhren nicht auf weich gepolsterten Ruhebetten gen Himmel, und du darfst nicht erwarten, daß du deine Reise bequemer machst als sie. Sie gaben ihr Leben dem Tode preis auf den Höhen des Schlachtfeldes, und auch du wirst die Krone nicht empfangen, wenn du nicht ebenfalls als ein guter Streiter Jesu Christi schwere Kämpfe bestanden hast. Darum ,,wachet, stehet im Glauben, seid männlich und seid stark." ,,Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, dazu du auch berufen bist, und bekannt hast ein gutes Bekenntnis."
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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D.Rappard Wehe mir, daß ich ein Fremdling bin unter Mesech und muß wohnen unter den Hütten Kedars. Ps. 120,5.

M e s e c h und K e d a r sind die Namen öder Gegenden im Norden und Süden Palästinas. Die Orte waren bewohnt von wilden Horden, die den Fremdling beständig befehdeten. - Der Herr führt manchmal seine Kinder in Lagen, die ihnen in geistlicher Beziehung wie Mesech und Kedar vorkommen, und es durchzieht alsdann ihr Herz ein Heimweh nach Zion, nach der Gemeinschaft derer, die den Herrn lieben. - Aber es gibt etwas Besseres als solches Heimweh.

Ein Jünger Jesu wurde aus gesegneter Evangelistenarbeit in den Heeresdienst gerufen. In teilnehmender Liebe wurde ihm geschrieben, es werde ihm wohl schwer geworden sein, seine schöne heimatliche Arbeit zu vertauschen mit der Fremdlingschaft in Mesech. Bald kam fröhliche Antwort: ,,Mein Mesech ist zu einem Bethel geworden; denn Gott ist bei mir!" O, wie köstlich ist solch ein Zeugnis! Bist du vielleicht heute in Mesech, liebes Herz? Wird es deiner Seele bang, zu wohnen bei denen, die den Frieden hassen? O, suche deines Gottes Nähe! Vielleicht hat er dich in diese geistliche Einsamkeit geführt, um sich desto inniger dir zuzugesellen. Naht er sich deiner Seele, so wird auch aus deinem Mesech ein Bethel, eine Himmelspforte, ein Gotteshaus.

Nicht bin ich einsam, Herr, mein Hort, Bist Du mir nah! Nicht bin ich fremd am fremden Ort, Bist Du nur da!
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Beitrag von Joschie »

A.Christlieb Um Jerusalem sind Berge, und der Herr ist um sein Volk her. Psalm 125, 2
Im Sinne dieses Wortes hat Gott der Herr um die zum erstenmal ernstlich bedrohte Gemeinde des Herrn Jesu her gleichsam eine dreifache Mauer gebaut. Die erste Mauer ist d a s W o r t d e s a p o s t o l i s c h e n Z e u g n i s s e s. Die hohen Herren hatten gedacht, leichtes Spiel zu haben mit dieser Handvoll Laienprediger. Aber welche Macht und Wucht lag in deren Worten. Sie konnten sich dagegen innerlich nicht behaupten. Dieser ungeahnten Kraft hatten sie nichts entgegenzusetzen, es sei denn äußerliche, polizeiliche Gewalt; und was nützt diese im Kampf der Geister? Durch alle Jahrhunderte hindurch hat sich das Zeugnis von Jesu erwiesen als eine Feste, an der alle Angriffe aus dem Reiche Satans gescheitert sind. Die zweite Mauer ist die G e b e t s m a c h t. Als in Sanheribs Tagen Jerusalem diesem übermächtigen Tyrannen hilflos zu erliegen drohte, taten Jesaja und Hiskia sich zusammen zum Gebet. Und - um Jerusalem schuf Gottes Allmacht eine Mauer, an welcher der Ansturm der Feinde elend scheiterte. Als Esra mit dem Häuflein der heimkehrenden Israeliten die gefährliche Wüstenreise antrat, lehnte er das Geleit des Königs dankend ab. In heißem Gebet befahl er sich der Allmacht Gottes. Und die hat ihn mehr geschützt, als alle Reiter und Soldaten des Königs Artaxerxes je vermocht hätten. Die innerste Festungsmauer aber, die Gott schuf, war die E i n i g k e i t i n d e r L i e b e. Gott schloß die Gläubigen zusammen zu einer untrennbaren Schar. Sie waren ,,e i n Herz und e i n e Seele". Kein Feind hätte diese Mauer einzureißen vermocht. Diese Einigkeit war möglich, weil alle unter der Zucht des Geistes standen. Keiner suchte das Seine; alle hatten nur im Auge, was Christi Jesu war. Laßt uns zu Gott flehen, daß er in unserer angst- und notvollen Zeit um sein Volk her auch diese feste, dreifache Mauer bauen möge.
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Der Herr hat Großes an uns getan, des sind wir fröhlich." Ps. 126, 3.
Manche Christen geben sich der krankhaften Neigung hin, alles nur von der Schattenseite anzusehen, und mehr auf das Gewicht zu legen, was ihnen Trauriges und Widerwärtiges widerfahren ist, als auf das, was Gott an ihnen getan, wir Er sie gesegnet und fröhlich gemacht hat. Fragt ihr sie nach dem Eindruck, den sie vom Christenleben haben, so schildern sie euch ihre beständigen Kämpfe, ihre schweren Heimsuchungen, ihre traurigen Schicksale, die Sündhaftigkeit ihres Herzens, und kaum berühren sie in leisen Andeutungen die Gnade und Hilfe, die ihnen Gott gewährt hat. Aber ein Christ, dessen Seele sich in einem gesunden Zustande befindet, geht fröhlich einher und spricht: ,,Ich will reden, aber nicht von mir, sondern von der Ehre meines Gottes. Er zog mich aus der grausamen Grube und aus dem Schlamme, und stellte meine Füße auf einen Fels, daß ich gewiß treten kann; und hat mir ein neues Lied in meinen Mund gegeben, zu loben unsern Gott. Der Herr hat Großes an mir getan, des bin ich fröhlich." Solch ein Ausdruck der innern Erfahrung ist das beste, was ein Kind Gottes irgend zum Vorschein bringen kann. Es ist wahr, daß wir müssen durch Trübsal hindurch gehen, aber es ist ebenso wahr, daß wir daraus erlöst werden. Es ist wahr, daß wir unsre Fehler und Gebrechen haben, und wir erkennen es mit Schmerzen, aber es ist ebenso wahr, daß wir einen allvermögenden Heiland haben, der dieses innere Verderben überwindet und uns von seiner Herrschaft befreit. Wenn wir zurückschauen, so wär's unrecht, zu leugnen, daß wir im Sumpf der Verzweiflung lagen und durch das Tal der Demütigung krochen, aber es wäre ebenso erbärmlich, zu vergessen, daß wir wohlbehalten und unverletzt hindurch kamen; wir sind nicht darin zurückgeblieben, dank unsrem allmächtigen Helfer und Hirten, der uns ,,ausgeführt und erquickt" hat. Je tiefer unsre Trübsal, umso lauter unser Dank gegen Gott, der uns hindurchgebracht und bis heute bewahrt hat. Unsre Leiden können den Wohllaut unsres Lobliedes nicht trüben, sie sind nur die tiefere Begleitung unsres Preispsalms: Unser Mund wird voll Lachens, und unsre Zunge voll Rühmens sein. Da wird man sagen unter den Heiden: Der Herr hat Großes an ihnen getan; der ,,Herr hat Großes an uns getan, des sind wir fröhlich."
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W.MacDonald »Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Er geht weinend hin und trägt den Samen zum Säen. Er kommt heim mit Jubel und trägt seine Garben.« Psalm 126,5.6
Im Psalm 126 erinnern sich die Kinder Israel an ihre Rückkehr in ihr Land nach der langen Gefangenschaft in Babylon. Es war so, als ob sie träumten, sie waren voller Lachen und Singen. Selbst ihre heidnischen Nachbarn hatten damals von den großen Dingen geredet, die der Herr an Seinem Volk getan hatte.

Und jetzt, wo sie wieder in ihrem Heimatland waren, mußten sie auch die Felder neu bestellen. Aber da gab es Probleme. Sie hatten nur eine begrenzte Menge an Getreide mitgebracht. Das konnten sie jetzt für ihr eigenes Essen nehmen, denn schließlich war ja auf den Feldern nichts gewachsen, was sie ernten konnten. Oder aber sie konnten es als Saatgut einsetzen und es in die Erde säen, in der Hoffnung auf eine reiche Ernte in späterer Zeit. Wenn sie sich dafür entschieden, das meiste als Saatgut zu gebrauchen, dann hieß das, daß sie jetzt sehr bescheiden leben und bis zur Erntezeit viele Opfer bringen mußten. Sie entschieden sich aber für diesen Weg.

Wenn der Bauer dann auf sein Feld ging, die Hand in die Körner tauchte und sie breitwürfig auf das gepflügte Land ausstreute, dann vergoß er manchmal Tränen bei dem Gedanken daran, welche Not er und seine Familie noch erdulden müßten, bis die Zeit der Ernte herankam.

Aber später, als die Felder voller goldener Ähren standen, wurden seine Tränen in Freude verwandelt, wenn er schließlich die gereiften Garben zurück in seine Scheune brachte. Für alle Opfer, die sie gebracht hatten, würden sie jetzt reichlich entschädigt werden.

Wir können hier auch die Verbindung herstellen zu unserer eigenen Haushalterschaft in materiellen Dingen. Der Herr vertraut jedem von uns eine begrenzte Menge Geld an. Das können wir für unsere eigenen Wünsche ausgeben und uns kaufen, wonach unser Herz verlangt. Oder aber wir können sehr sparsam leben und Geld in die Arbeit des Herrn investieren, in Missionsgesellschaften, die im Ausland arbeiten, in christliche Literatur, in Rundfunksendungen, die das Evangelium verbreiten, in unsere Ortsgemeinde und in viele andere Formen der evangelistischen Arbeit. In diesem Fall wird das heißen, daß wir selbst einen bescheidenen Lebensstil haben, damit alles, was über das Lebensnotwendige hinausgeht, in die Arbeit des Herrn fließen kann. Wir kommen dann mit einem eingeschränkten Haushalt aus, damit nicht irgendwo Menschen verloren gehen, nur weil sie nichts vom Evangelium gehört haben.

Aber alle solche Opfer werden gar nicht mehr der Erwähnung wert sein, wenn die Erntezeit kommt, wenn wir im Himmel Männer und Frauen sehen werden, die aufgrund unseres opferbereiten Handelns dort sind. Ein Mensch, der vor der Hölle bewahrt blieb und von jetzt an bis in alle Ewigkeit das Gotteslamm anbetet, der ist doch jedes Opfer wert, das wir hier nur bringen können.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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M.Luther Wo der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Psalm 127, 1.
Laß also diesen Herrn Haus bauen und haushalten, greif ihm nicht in sein Werk; ihm gebührt, darüber zu sorgen, dir aber nicht. Denn wer Hausherr ist und haushält, den laß sorgen. Gehört viel in ein Haus, wohlan, so ist ja Gott größer als ein Haus. Der Himmel und Erde füllt, der wird ja auch ein Haus füllen können, besonders, weil er sich dessen annimmt und es gelingen läßt. Ist es ein Wunder, daß viel in einem Haus fehlt, wo Gott nicht Hausherr ist? Weil du den nicht siehst, der das Haus füllen soll, so müssen wahrlich alle Winkel leer scheinen. Wenn du ihn aber ansiehst, so wirst du nimmer gewahr, ob ein Winkel leer sei. Es dünkt dich, alles sei voll, und es ist auch alles voll. Ist's aber nicht voll, so ist's Schuld deines Sehens gleichwie des Blinden, daß er die Sonne nicht sieht. Wer aber recht sieht, dem kehrt Gott das Wort um und spricht nicht, es gehört viel in ein Haus, sondern: es geht viel aus einem Haus.
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Gedenke Deinem Knechte an Dein Wort, auf welches Du mich lässest hoffen." Ps. 119, 49.
Was für ein besonderes Anliegen du auch haben magst, so findest du stets leicht irgend eine darauf bezügliche Verheißung im Worte Gottes. Bist du matt und schwach, weil dein Pfad rauh und ermüdend ist? Dann hast du hier eine Verheißung: ,,Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden." Wenn du eine solche Verheißung antriffst, so bringe sie zum großen Verheißer und bitte Ihn, daß Er sein Wort an dir erfüllen wolle. Suchest du Christum und schmachtest du nach innigerem Umgang mit Ihm? Da leuchtet dir wie ein Stern die Verheißung entgegen: ,,Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden." Bringe diese Verheißung immer wieder vor den Thron; wende dich nirgends anders hin, bringe auch nichts andres vor, sondern tritt fort und fort zu Gott und berufe dich darauf: ,,Herr, Du hast's versprochen; tue, wie Du gesagt hast." Bist du traurig und niedergeschlagen über deine Sünden, und gehest du mühselig einher unter der Last deiner Missetaten? Dann höre die Worte: ,,Ich, ich tilge deine Übertretung um meinetwillen, und gedenke deiner Sünden nicht." Du kannst dich auf kein eignes Verdienst berufen, um Anspruch auf Vergebung zu erheben, sondern du mußt dich an seine geschriebenen Verheißungen halten, so wird Er sie erfüllen. Befürchtest du, du möchtest nicht bis ans Ende beharren, und möchtest am Ende verworfen werden, obgleich du geglaubt hast, ein Kind Gottes zu sein? Ist dem also, so bringe dies Gnadenwort vor den Thron und lasse es für dich reden: ,,Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen; aber meine Gnade soll nicht von dir weichen und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der Herr, dein Erbarmer." Hast du das liebliche Gefühl der Gegenwart deines Heilandes verloren, und suchst du Ihn mit bekümmertem Herzen, so denke an die Verheißung: ,,Bekehret euch nun zu mir, so will ich mich zu euch kehren;" ,,Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln." Laß deinen Glauben am Tische des Wortes Gottes Festmahlzeit halten, und was du auch immer fürchten oder begehren magst, so wende dich mit deines Vaters Handschrift an die Bank des Glaubens, und sprich: ,,Gedenke Deinem Knechte an Dein Wort, auf welches Du mich lässest hoffen."
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M.Luther Ich harre des Herrn, meine Seele harrt, und ich hoffe auf sein Wort. Psalm 130, 5.
Es sind etliche, die wollen Gott das Ziel weisen, Zeit und Maß legen und ihm auch gleich selbst vorschlagen, wie ihnen geholfen werden soll. Und wenn es ihnen nicht so widerfährt, verzagen sie, oder sie möchten anderswo Hilfe suchen. Diese harren nicht, nicht sie warten auf den Herrn, sondern Gott soll auf sie warten und alsbald bereit sein und nicht anders helfen, als wie sie es vorgemalt haben; die aber auf den Herrn harren, die bitten um Gnade, aber sie stellen es Gottes gutem Willen frei, wann, wie, wo und wodurch er ihnen hilft. An der Hilfe zweifeln sie nicht, sie geben ihr auch keinen Namen, sie lassen sie Gott bestimmen und nennen, und sollte sie auch lange und ohne Maß auf sich warten lassen. Wer aber Gott die Hilfe selbst benennt, dem wird sie nicht; denn er mag Gottes Rat, Willen und Verziehen nicht leiden.
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Beitrag von Joschie »

C.O.Rosenius Meine Seele wartet auf den Herrn von einer Morgenwache bis zur anderen. Ps. 130, 6.
Es ist ein die Kinder Gottes auszeichnender Zug, daß sie einen kindlichen Geist empfangen haben, durch welchen sie rufen: ,,Abba, lieber Vater". Wenn sie in dieser Weise nicht vertraulich mit Ihm reden können - von einer solchen Schwachheit und Ohnmacht werden sie oft befallen - ergreifen in ihren Herzen ein Seufzen nach dem Herrn und ein Harren auf Ihn Platz. Der Heiland, Seine Gnade und Nähe sind das Lebensbedürfnis ihrer Seele, so daß das Harren auf den Herrn der Atemzug des neuen Menschen ist. Und der Herr läßt Seine Freunde nicht vergebens Seiner harren und begehren. Er sagt: ,,Wer mich liebt, den wird mein Vater lieben, und Wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen."

Denke aber nun nicht, daß du Ihn immer nahe sehen und empfinden wirst! Im Gegenteil! - Es ist gerade ein Hauptzug Seiner Haushaltung mit uns, daß Er sich verbirgt und uns allerlei Böses sehen und fühlen läßt, wie z. B. Sünde, Ohnmacht und gräßliche Anfälle des Teufels. Uns scheint, daß der Heiland tausend Meilen entfernt sei und neben unserer eigenen Bosheit und der der Welt uns nur böse Geister in ihrer Gewalt hätten. Dann seufzt die Tochter Zion: ,,Der Herr hat mich verlassen, der Herr hat meiner vergessen." Dann geht die Braut in der Dunkelheit der Nacht und ,,sucht den, den ihre Seele liebt". Dann steht Maria am leeren Grab und weint darüber, daß ihr Herr verloren sei. Das ist die kleine Zeit, von der der Herr sagte: ,,Über ein kleines, so werdet ihr Mich nicht sehen; und ihr werdet weinen und heulen."

Beachte und vergiß es nie! Es gehört zur Haushaltung des Herrn mit uns, daß Er sich so verbergen wird. Es wird dir durchaus nicht wie das Verbergen während einer kurzen Zeit, sondern stets wie ein ganzes Verlassen erscheinen, gewissermaßen als gerechte Folge einer begangenen Sünde und Untreue. Käme es dir nicht so vor, dann würde es keine wirkliche Prüfung sein. Nun soll es aber eine ernsthafte Übung deines Glaubens, deines Gebetes und deines Harrens auf den Herrn sein. - Aber so gewiß, wie Gott selbst Seinem Zion erklärt: ,,Ich habe mein Angesicht im Augenblick des Zorns ein wenig vor dir verborgen; aber mit ewiger Gnade will Ich Mich deiner erbarmen," und so unmöglich es ist, daß Christus der weinenden Maria am Grabe oder den zwei Jüngern, die nach Emmaus gingen und die Ihn als für immer verloren ansahen, fernbleiben konnte, ebenso unmöglich ist es auch, daß eine einzige Seele jetzt des Herrn harren und Tag und Nacht zu Ihm rufen könnte und dennoch in ihrem Harren zuschanden werden müßte. Das streitet ganz gegen das gnädige Wesen Gottes. Der Herr führt die Seinen wundersam, aber stets mit einer ewigen Treue. Und es mag mit deinen Sünden und deinem Zustand sein, wie es wolle, - wenn nur deine Seele des Herren harrt, - ob du auch kein einziges Gebet über deine Lippen bringen kannst, sondern dein gequältes Herz in Ohnmacht und unaussprechlichen Seufzern nur des Herrn harrt, - dann kann Er unmöglich fernbleiben. Sieh die eigenen Versicherungen unseres Herrn Christus, wenn Er von einer Witwe und einem ,,ungerechten Richter" bei Luk. 18 redet, oder von dem, der, um Mitternacht, da die Tür verschlossen war, Besuch von seinem Nachbarn erhält, der Brot zu leihen begehrt (Luk. 11). Mit diesen Gleichnissen will Er uns helfen einzusehen, daß es Seinem Herzen nicht möglich ist, einem Notleidenden Seine Hilfe zu verweigern. Er fordert aber, daß wir eine Zeitlang Seinem bloßen Worte glauben; denn es gehört zur Prüfung, daß man das Gefühl hat, als ob alles vergebens wäre. Und es ist gerade der Zweck der Prüfung, daß der Glaube geübt werden soll.

Diese Übung im Glauben haben wir oft dadurch, daß wir nichts vom Geistlichen empfinden, weder Kummer noch Erquickung, weder Sünde noch Gnade; sondern eine Totenstille und Dürre in der Seele lassen uns befürchten, daß unser geistliches Leben ausgelöscht sei und daß wir uns in der Ruhe des Todes befänden. Für aufrichtige und wachsame Christen kann diese Stille, Leere und Ohnmacht schon die schwerste Prüfung werden. Aber gerade diese Furcht vor einem heimlichen Tod ist nicht nur der kräftigste Beweis dieser Gefahr, sondern auch das einzige Mittel gegen dieselbe. Diejenigen hingegen, die sich nie vor sich selbst fürchten, haben wirklich allen Grund, sich zu fürchten.

Aber nun, wie wunderlich der Herr uns auch führt, so kann Er doch nicht immer verborgen bleiben. ,,Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft" - und bekommen von Zeit zu Zeit auch Seine Herrlichkeit zu sehen, so daß sie von einer unsagbar seligen Verwunderung über den lebendigen und gegenwärtigen Gott erfüllt werden, der so wundersam, aber auch so treu ist. Wenn sie während einer langwierigen Prüfung schließlich angefangen haben, zu meinen, daß sie ganz vom Herrn verlassen seien, dann gibt Er ihnen unvermutet einen so wunderbaren Gnadenbeweis, daß sie wie Daniel ausrufen, als diesem in der Löwengrube Speise gesandt wurde: ,,Herr Gott, Du denkst ja noch an mich! Ich meinte, Du hättest meiner vergessen." O, wie die geprüfte Seele dann die Lieblichkeit Gottes schmeckt, ja, etwas ,,von den Kräften der zukünftigen Welt" erfährt; jetzt will sie mit David auch für die Trübsal ihrer Seele danken!

So merke dann, der du mußt klagen, Daß Gott deiner so ganz vergißt, Daß deinen Jammer Er nicht wüßt': Nicht Gott noch Sein Christ Sich ändern in wechselnden Tagen. Kannst du es auch nimmer verstehn, In Christo du immer bist schön.
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Beitrag von Joschie »

W.Nee Wie fein und lieblich ist's, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen! Wie das köstliche Öl auf dem Haupte ... Psalm 133,1 - 2
Der 133. Psalm wurde von Wallfahrern gesungen, wenn sie dreimal im Jahr nach Jerusalem hinaufzogen, um anzubeten. Alle möglichen Menschen befanden sich dann auf dem Weg dorthin, aber sie hatten eines gemeinsam: sie strebten nach Zion, der Wohnstätte Gottes. Diese Menschen, unter sich so verschieden, waren alle einträchtige Brüder. Warum? Der Psalm erklärt es. Es ist wie das Öl. Es gibt ein »heiliges Salböl«: der Geist Gottes. Und der Fluß des Öls geht abwärts (Vers 2), nicht aufwärts! Mit anderen Worten, Seine Salbung geschieht nicht direkt an den Gliedern, sondern an Christus, dem Haupt. Der Geist findet Ruhe und Befriedigung in Christus und nirgends sonst. Halte am Haupt fest, gehorche Ihm in allem, und du wirst sehen, daß du mit allen, die das auch tun, im gleichen Schritt gehst. Für die Gesellschaft mögen Vorschriften gut sein, aber der »Leib« hat nur ein Gesetz: das Gesetz des Geistes, der Leben ist. Mißachte den salbenden Geist, und schon ist alles voll Unruhe: gehorche ihm, und dein Herz erfüllt Friede. Deshalb ist das Leben der Gotteskinder so einfach! Das viele Fragen ist unnötig!
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W.Nee Lobet ihn, ihr Knechte des Herrn! Die ihr stehet im Hause des Herrn, in den Vorhöfen des Hauses unseres Gottes! Psalm 135,1 -2
Welches Glück, lobpreisend vor dem Herrn zu stehen! Mir scheint, wir Menschen von heute wollen immer in Bewegung sein; wir können nicht stillstehen. So viele Dinge fordern unsere Aufmerksamkeit, daß wir immerzu auf dem Trab sind. Nicht einen Augenblick vermögen wir haltzumachen. Der geistlich Gesinnte dagegen weiß, wie man stillsteht. Er kann anbetend vor Gott stehen, während Gott ihm seinen Willen kundtut. Er kann innehalten und auf Weisungen warten.

Darf ich dich fragen, lieber Amtsbruder, läuft nicht deine ganze Arbeit nach einem festgelegten Programm ab? Und muß sie nicht in großer Hast getan werden? Läßt du dich dazu bringen, von Zeit zu Zeit innezuhalten und eine Weile lobpreisend vor Gott zu stehen? Du wirst dadurch vieles lernen.
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C.H.Spurgeon ,,Sie singen auf den Wegen des Herrn." Ps. 138, 5.
Die Christen fangen an zu singen auf den Wegen des Herrn, wenn sie ihre Last am Fuße des Kreuzes los geworden sind. Selbst das Loblied der Engel erschallt nicht so lieblich, wie der erste Preisgesang des Entzückens, der aus der innersten Tiefe der Seele eines Kindes Gottes hervorquillt, wenn es Frieden gefunden hat. Ihr wißt, was Bunyan in seiner Pilgerreise davon schreibt: Er sagt, als der arme Pilger am Kreuze sich seiner Last entledigt habe, sei er vor Freuden hoch aufgesprungen und singend weiter gezogen: ,,Heil Dir, o Kreuz und Tod! Heil Dem, der hat erduldet Des Todes bittre Not Für mich, der ich's verschuldet!" Du gläubige Seele, erinnerst du dich der Stunde, da deine Fesseln fielen? Gedenkst du noch der Stätte, wo der Herr Jesus dir begegnete und zu dir sprach: ,,Ich habe dich je und je geliebt; ich vertilge deine Missetat wie eine Wolke und deine Sünde wie den Nebel, und soll deiner Sünde nicht wieder gedacht werden ewiglich." O, was ist das doch für eine selige Zeit, wenn der Herr Jesus die Sündenschuld wegnimmt. Als mir der Herr zuerst die Sünden vergab, war ich so voller Freude, daß ich sprang und tanzte. Als ich aus dem Hause heimkehrte, wo mir meine Freiheit war zur Gewißheit geworden, da meinte ich, ich müßte den Steinen auf der Straße die Geschichte meiner Erlösung verkündigen. So voller Freude war meine Seele, daß ich hätte mögen jeder Schneeflocke, die vom Himmel fiel, von der wunderbaren Liebe Jesu erzählen, der die Sünden eines seiner ärgsten Widersacher ausgetilgt hatte. Aber nicht nur im Anfang des christlichen Lebens haben die Gläubigen allen Grund zu Lobgesängen; so lange sie auf Erden pilgern, finden sie Ursache, zu singen auf den Wegen des Herrn; und alles, was sie von seiner beständigen Liebestreue erfahren, nötigt sie zu dem Bekenntnis: ,,Ich will den Herrn loben allezeit, sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein." Siehe zu, lieber Bruder, daß du heute den Herrn erhebest. ,,So lange wir Auf Erden wallen, Soll für und für Sein Lob erschallen!"
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D.Rappard Wenn ich mitten in der Angst wandle, so erquickst Du mich und hilfst mir mit Deiner Rechten. Ps. 138,7.
Es liegt eine wunderbare Kraft in Gottes Wort. Wie einzigartig weiß David in der vor uns liegenden Stelle mit einem Wort die ganze Not eines Menschenherzens und die ganze Fülle göttlichen Trostes zu zeichnen. M i t t e n i n d e r A n g s t, wenn die Bedrängnis am schwersten, wenn die Nacht am dunkelsten, wenn die Gefahr am furchtbarsten ist, kann der Glaube die Hand ausstrecken und Gott erfassen. Luther sagt irgendwo sogar: M i t t e n i n d e r S ü n d e knie hin und schreie zu dem Gott, der dir hilft.

Wenn die Not am größten, ist die Hilfe am nächsten. Wage es, mitten in der Angst auf Gottes Güte zu hoffen. Die Sonne ist doch da, wenn auch Wolken sie dir verhüllen. Gottes Liebe wankt nicht, wenn du auch augenblicklich nur die Züchtigung empfindest. Der Glaube, daß der Hirte bei dir ist im finsteren Tal, ist schon der Anfang der Erquickung, von der unser Psalmwort spricht. Du erquickest. Du streckst Deine Hand aus über den Zorn meiner Feinde. Du hilfst mir mit Deiner Rechten. Es ist alles Du, nur Du! Damit hat der geängstete Wanderer seinen Kompaß, ja, seine Sonne wieder, und mitten aus der Angst erklingt ein Lobgesang.

Mitten in der Angst fliehe ich an Dein Herz. Mitten in der Finsternis bist Du mein Licht. Du hast gesagt: Ich will dich nicht verlassen noch versäumen.
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C.H.Spurgeon ,,Der Herr wird es ein Ende machen, um meinetwillen." Ps. 138, 8.
Ganz offenbar ist das Vertrauen, das der Psalmist mit diesen Worten ausspricht, ein göttliches Vertrauen. Er sagt nicht: ,,Ich stehe in solcher Gnade, daß ich es werde ein Ende machen können; mein Glaube ist so unerschütterlich, daß er nicht wankt; meine Liebe ist so warm, daß sie nie erkaltet; mein Entschluß ist so fest, daß ich durch nichts davon abzubringen bin;" so spricht er nicht, sondern all seine Zuversicht und sein Vertrauen ist allein der Herr. Wenn wir auf irgend etwas unser Vertrauen setzen, was nicht auf den Fels der Zeiten gegründet ist, so ist unsre Zuversicht und Zuflucht von geringerm Halt als ein Traum, sie stürzt über uns zusammen und begräbt uns unter ihren Trümmern, zu unserm tiefsten Schmerz, zu unsrer größten Bestürzung. Der Psalmist war weise, er baute seine Zuversicht auf nichts Geringeres als auf das Werk des Herrn. Der Herr allein ist's, der das gute Werk in uns angefangen hat; Er ist's, der's auch hinausführt; und wenn Er es nicht vollendet, so wird's stets unvollendet bleiben. Wenn an dem himmlischen Kleid unsrer Gerechtigkeit auch nur ein einziger Stich ist, den wir selbst hineingeflickt haben, dann sind wir verloren; unsre Zuversicht aber steht darauf, daß der Herr das, was Er angefangen hat, auch vollendet. Er hat alles getan, Er muß alles tun, und Er wird alles tun. Unsre Zuversicht darf nicht auf das abstellen, was wir getan haben, noch auf das, wozu wir fest entschlossen sind, sondern ganz und gar nur auf das, was der Herr tun will. Der Unglaube flüstert uns zu: ,,Du wirst's nimmermehr hinausführen, du bist nicht standhaft genug. Siehe deines Herzens Tücke an, du kannst die Sünde nicht überwinden; denke an die sündlichen Vergnügungen und Versuchungen der Welt, die dich locken, sie werden dich gewiß betören und irre leiten." Ach ja, wir müßten wahrlich ins Verderben stürzen und umkommen, wenn wir auf unsre eigne Kraft angewiesen wären. Wenn wir ohne himmlischen Beistand unser gebrechliches Fahrzeug müßten über ein so wildes Meer steuern, so müßten wir die Fahrt verzweifelnd aufgeben; aber Gott sei Dank, Er wird es ein Ende machen um unsertwillen und uns landen am ersehnten Ziel. Wir vertrauen nie zu viel, wenn wir auf Ihn allein unser Vertrauen setzen; wir sind nimmermehr betrogen, wenn wir eine solche Zuversicht haben.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

D.Rappard Siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das Du, Herr, nicht alles wissest. Von allen Seiten umgibst Du mich und hältst Deine Hand über mir. Ps. 139,4.5.
Von der Allgegenwart und der Allwissenheit Gottes handelt unser Psalm. Ich redete einst darüber mit einem Jüngling; da sagte er betroffen: ,,D a s i s t e i n s c h r e c k l i c h e r G e d a n k e." Nicht lange hernach las ich den Psalm einer alten, blinden Christin vor. ,,O, w e l c h e i n T r o s t," rief sie, ,,d a ß G o t t a l l e s w e i ß." Ja, was für des Königs Feinde ein Schrecken, ist für seine Freunde eine Wonne.

An dieser Tatsache kann sich jeder prüfen. Wer zu des Königs Freunden zählt, ist froh zu wissen, daß er all unser geheimes Sehnen, unsere Kämpfe, ja auch unsere Sünden kennt. Wir freuen uns, daß er uns erforscht; denn er will uns heilen. Darum beten wir: Erforsche mich, Herr! (V. 23.) Laß gar nichts Unreines in mir!

Und in aller Dunkelheit, die uns umgibt, ist es so herrlich zu wissen, daß bei ihm alles Licht ist. Die tausend Fragen, die uns im Blick auf die Zukunft bewegen, sind keine Fragen für ihn. Er weiß, wie er die verschlungenen Fäden entwirren soll. Das Ende liegt klar vor ihm. Seine Gerechtigkeit und seine Liebe sind Gewähr dafür, daß er alles wohl machen will. In dieser Erkenntnis wollen wir voll Vertrauen ruhen.

Mich tröstet's in der dunkeln Nacht, Mich labt's, wenn brennt die Sonne heiß, Mich stärkt's mit wunderbarer Macht, Wenn's klingt in meinem Herzen sacht: Der Vater weiß.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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