Andachten zu den Psalmen

Basiert auf "Biblische Lehre" - aber damit die Praxis nicht zu kurz kommt, ein Extra-Forum

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Wende meine Augen ab, daß sie nicht sehen nach unnützer Lehre, sondern erquicke mich auf Deinem Wege." Ps. 119, 37.
Es gibt der Eitelkeiten gar vielerlei. Die Narrenkappe und das Glöcklein der Toren, die Luft dieser Welt, der Jubel und der Taumelbecher des Leichtsinns; von alledem weiß die Welt wohl, daß es eitel ist; Sie alle tragen an ihrer Stirn ihren Namen und Titel geschrieben. Weit schädlicher sind aber noch andre eitle Dinge: die Sorgen dieser Welt und der Betrug des Reichtums. Ein Mensch kann in seiner Geschäftsstube gerade ebenso der Eitelkeit und Torheit nachjagen, wie im Theater. Wenn er sein Leben lang darauf hin arbeitet, Schätze zu sammeln, so bringt er seine Tage mit eitelm Tun und Trachten zu. Sobald wir nicht Christo nachfolgen und unsern Gott zum großen Hauptziel unsres Lebens machen, so unterscheiden wir uns kaum nach dem äußern Anschein von den leichtsinnigesten Menschen. ,,Erquicke mich auf Deinem Wege." Der Psalmist bekennt, daß er matt, müde, stumpf und zum Sterben elend ist. Vielleicht fühlst du ewas ganz Ähnliches, liebe Seele. Wir sind so träge, daß die besten Aufmunterungen uns nicht beleben, wenn sie nicht vom Herrn selber kommen. Wie, kann mich die Hölle nicht aufrütteln? Soll ich der Sünden gedenken, die ins Verderben stürzen, und mich nicht aufraffen? Kann mich der Gedanke an den Himmel nicht erquicken? Kann ich beim Hinblick auf den Lohn, der dem Gerechten verheißen ist, noch kalt bleiben? Erschüttert mich der Tod nicht? Kann ich ans Sterben denken und an den Richterstuhl meines Gottes und immer noch träge bleiben in meines Meisters Dienst? Wird mich nicht die Liebe Christi überwinden? Kann ich seiner teuren Wunden gedenken, kann ich unter seinem Kreuze knieen, und nicht aufgestachelt werden zum Ernst und zum Eifer? Es scheint so! Keine bloße Betrachtung vermag uns zur Tatkraft anzuregen, sondern Gott selbst muß es tun, und darum der Ausruf: ,,Erquicke Du mich!" Der Psalmist haucht seine ganze Seele aus in sein inbrünstiges Flehen; Leib und Seele vereinigen sich, bei ihm zum Gebet. ,,Wende meine Augen ab," ruft der Leib; ,,erquicke Du mich," ruft die Seele. Das ist ein rechtes Gebet für alle Tage. O Herr, erhöre dieses Gebet heute abend auch an mir!
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

W.MacDonald »Wende meine Augen davon ab, das Eitle zu betrachten.« Psalm 119,37
Dieser Vers ist besonders zutreffend, wenn man ihn auf das Fernsehen anwendet. Die meisten Programme im Fernsehen sind nämlich eitel, dumm und nichtig. Sie zeichnen eine Welt, die es gar nicht gibt und ein Leben, das von unserer Wirklichkeit weit entfernt ist. Das Fernsehen stiehlt uns wertvolle Zeit. Die Zuschauer vergeuden Stunden vor dem Apparat, die unwiederbringlich verloren sind. Im allgemeinen kann man sagen, daß das Fernsehen bei Christen auch eine Nachlässigkeit im Bibellesen bewirkt hat; die Stimme Gottes wird einfach ausgeschaltet, und die geistliche Temperatur des Fernsehzuschauers sinkt ab, ohne daß er es überhaupt merkt. Die schädlichen Auswirkungen des Fernsehens auf Kinder sind wohlbekannt. Ihre moralische Grundeinstellung wird verdorben, weil auf dem Bildschirm Gewalt und Sex verherrlicht werden und Pornographie auf schamlose Weise in der Öffentlichkeit gezeigt wird. Die Kinder leiden auch in bezug auf ihre intellektuellen Fähigkeiten, sie haben keine Zeit und keine Lust mehr zu lesen oder zu schreiben. Ihre Wertvorstellungen werden von dem bestimmt, was sie auf dem Bildschirm sehen, und ihr ganzes Denken wird von einer antichristlichen Propaganda geprägt. Die Witze, die dabei aus der Röhre kommen, sind unsauber, und die Drehbücher stecken voller zweideutiger Anspielungen. Und die Fernsehwerbung ist nicht nur dumm, sondern wirkt sich auch moralisch zerstörerisch aus. Es scheint wirklich so, als ob kein Produkt mehr verkauft werden könnte, ohne daß eine ganze Schar zweifelhafter Damen der Filmbranche dabei beträchtliche Teile ihrer Anatomie zur Schau stellt und all ihre Körpersprache einsetzt, um die Lust am Kaufen anzuregen. In vielen Familien hat das Fernsehen den Zusammenbruch der Kommunikation untereinander bewirkt. Eltern und Kinder sind so gefangengenommen von den Sendungen, und die Gespräche, die überhaupt noch stattfinden, sind leer und inhaltslos geworden. Auf dem Gebiet der musikalischen Unterhaltung sind die Texte oft höchst bedenklich. Sie verherrlichen die körperliche Lust, behandeln Ehebruch und Homosexualität als gleichberechtigte Lebensformen und machen den gewalttätig auftretenden Mann zum absoluten Helden. Wenn man hier einwendet, daß es doch auch inhaltlich gute, informative Sendungen im Fernsehen gibt, dann ist meine Antwort darauf, daß sie nur wie eine Zuckerschicht sind, unter der sich doch eine giftige Pille versteckt. Es ist eine schlichte Tatsache, daß sich die Wirkung des Fernsehens unter dem Strich zerstörerisch auf die geistliche Lebenskraft auswirkt. Mir fällt dazu die Geschichte von einem Christen ein, der einen Fernsehapparat zur Lieferung frei Haus bestellt hatte. Als er den Lieferwagen vorfahren sah, bemerkte er auch den großen Werbespruch darauf: »Das Fernsehen bringt Ihnen die ganze Welt ins Wohnzimmer.« Das war ihm Aussage genug. Er ließ den Apparat sofort wieder zurückgehen. Niemand, der vor dem Fernsehschirm klebt, kann in dieser Zeit Großes für Gott vollbringen. Das Fernsehen ist eine der Hauptursachen für den geistlichen Niedergang unserer Tage.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Gedenke Deinem Knechte an Dein Wort, auf welches Du mich lässest hoffen." Ps. 119, 49.
Was für ein besonderes Anliegen du auch haben magst, so findest du stets leicht irgend eine darauf bezügliche Verheißung im Worte Gottes. Bist du matt und schwach, weil dein Pfad rauh und ermüdend ist? Dann hast du hier eine Verheißung: ,,Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden." Wenn du eine solche Verheißung antriffst, so bringe sie zum großen Verheißer und bitte Ihn, daß Er sein Wort an dir erfüllen wolle. Suchest du Christum und schmachtest du nach innigerem Umgang mit Ihm? Da leuchtet dir wie ein Stern die Verheißung entgegen: ,,Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden." Bringe diese Verheißung immer wieder vor den Thron; wende dich nirgends anders hin, bringe auch nichts andres vor, sondern tritt fort und fort zu Gott und berufe dich darauf: ,,Herr, Du hast's versprochen; tue, wie Du gesagt hast." Bist du traurig und niedergeschlagen über deine Sünden, und gehest du mühselig einher unter der Last deiner Missetaten? Dann höre die Worte: ,,Ich, ich tilge deine Übertretung um meinetwillen, und gedenke deiner Sünden nicht." Du kannst dich auf kein eignes Verdienst berufen, um Anspruch auf Vergebung zu erheben, sondern du mußt dich an seine geschriebenen Verheißungen halten, so wird Er sie erfüllen. Befürchtest du, du möchtest nicht bis ans Ende beharren, und möchtest am Ende verworfen werden, obgleich du geglaubt hast, ein Kind Gottes zu sein? Ist dem also, so bringe dies Gnadenwort vor den Thron und lasse es für dich reden: ,,Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen; aber meine Gnade soll nicht von dir weichen und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der Herr, dein Erbarmer." Hast du das liebliche Gefühl der Gegenwart deines Heilandes verloren, und suchst du Ihn mit bekümmertem Herzen, so denke an die Verheißung: ,,Bekehret euch nun zu mir, so will ich mich zu euch kehren;" ,,Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln." Laß deinen Glauben am Tische des Wortes Gottes Festmahlzeit halten, und was du auch immer fürchten oder begehren magst, so wende dich mit deines Vaters Handschrift an die Bank des Glaubens, und sprich: ,,Gedenke Deinem Knechte an Dein Wort, auf welches Du mich lässest hoffen."
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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Ch.Spurgeon "Das ist mein Trost in meinem Elend, daß dein Wort mich erquickt." Psalm 119,50
Christen haben einen besonderen Trost im Leid. "Das", sagt David, "ist mein Trost in meinem Elend." Lege Nachdruck auf "das" - im Gegensatz zu den Tröstungen anderer Menschen. Der Trunkenbold leert seinen Becher und sagt: "Das ist mein Trost in meinem Elend." Der Geizhals nimmt seine Börse und läßt sein Geld klingen - oh, die Musik dieser goldenen Töne! Er ruft: "Das ist mein Trost in meinem Elend!" Die meisten Menschen haben den einen oder anderen Trost. Manche finden Trost im Mitgefühl der Menschen, in Freundlichkeitsbezeugungen, in philosophischen Erwägungen; aber solche Tröstungen sind gewöhnlich unzulänglich, wenn die Prüfung ernst wird. Wie nun gottlose und weltliche Menschen von diesem oder jenem sagen: "Das ist mein Trost", so tritt der Christ auf und sagt, indem er das Wort Gottes, das voll reicher Verheißungen ist, vor sich hat: "Das ist mein Trost in meinem Elend!" Er schämt sich dieser Tröstungen nicht; offenbar zieht er seinen Trost allem anderen vor und ruft freudig aus: "Das ist mein Trost." Kannst du dasselbe sagen? "Das - diese Verheißung Gottes - ist mein Trost!"? Mancher Christ kann erklären, was es um diesen Trost ist. Viele Christen jedoch beziehen Trost aus dem Wort Gottes und aus dem Glauben an Jesus Christus, aber sie können kaum sagen, worin der Trost besteht. Viele können die Tröstung nicht erklären, aber sie genießen sie. Erfahrungen sind besser als Erklärungen, aber es ist schön, wenn beides zusammengeht, so daß der Gläubige zu seinem Freund sagen kann: "Höre mich an, ich will dir sagen: Das ist mein Trost!"

Liebe Freunde, nehmt in Notzeiten Zuflucht zu Gottes Wort. Macht euch mit Gottes Wort vertraut, damit ihr dann die kostbaren Verheißungen ergreifen könnt, die euch in eurer Lage zu trösten vermögen.
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Ich bin entbrannt über die Gottlosen, die Dein Gesetz verlassen." Ps. 119, 53.
Meine Seele, fühlst auch du diesen heiligen Schauder über die Sünden andrer? Denn sonst fehlt es dir an innerer Heiligung. Über Davids Wangen rannen Ströme von Tränen ob der überhandnehmenden Gottlosigkeit; Jeremia wünschte, daß seine Augen Tränenquellen wären, daß er Tag und Nacht beweinen möchte die Missetaten seines Volkes, und Lot trauerte über den Wandel der Leute zu Sodom. Jene, die im Gesichte Hesekiels an ihren Stirnen mit einem Zeichen gezeichnet wurden, waren die, die da seufzten und jammerten über alle Greuel zu Jerusalem. Es kann begnadigte Seelen nur betrüben, wenn sie sehen, wieviel Mühe sich die Menschen geben, um in die Hölle zu kommen. Sie kennen den Schaden der Sünde aus Erfahrung und erschrecken, wenn sie andre gleich Motten in die Flamme fliegen sehen. Die Sünde jagt den Gerechten Entsetzen ein, weil sie das heilige Gesetz verletzt, das zu halten jedes Menschen höchste Pflicht und höchster Vorteil ist; sie stürzt die Pfeiler des Gesamtwohls. Die Sünde andrer flößt einem Gläubigen Entsetzen ein, weil sie ihn an die Bosheit des eignen Herzens erinnert; wenn er einen Übertreter erblickt, ruft er aus: ,,Heute fiel dieser, werde ich vielleicht morgen fallen?" Die Sünde ist einem Gläubigen etwas Furchtbares, weil sie den Heiland kreuzigte; er erblickt in jedem Unrecht die Kreuzesnägel und den Speer. Wie kann eine errettete Seele die entsetzliche heilandsmörderische Sünde ohne Schauder gewahr werden? Sage, meine Seele, stimmst du in allem hiermit überein? Es ist etwas Furchtbares, Gott ins Angesicht zu schmähen. Der liebe Gott verdient eine bessere Behandlung, der große Gott verlangt sie, der gerechte Gott begehrt sie, sonst bezahlt Er dem Sünder die Schmach auf den Kopf. Eine erweckte Seele zittert über die Frechheit der Sünde und entsetzt sich ob ihrer Strafe. Wie ist doch die Empörung etwas so Unnatürliches! Welche furchtbare Verdammnis wartet auf die Gottlosen! Meine Seele, lache nie über Sündentorheiten, sonst fängst du an, Wohlgefallen an ihnen zu finden. Sie ist dein Feind und deines Herrn Feind, betrachte sie mit Abscheu, denn nur so kannst du beweisen, daß du der Heiligung nachjagest, ohne welche wird niemand den Herrn sehen.
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Jörg
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Beitrag von Jörg »

Lieber Joschie, ich möchte Dir an dieser Stelle einmal für die Andachten und für die Zitate ein herzliches Dankeschön sagen. Gott segne Dich!

Viele Grüße

Jörg
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

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Beitrag von Joschie »

D.Rappard Deine Gnade müsse mein Trost sein, wie Du Deinem Knechte zugesagt hast. Ps. 119,76.
Früher oder später kommt für jeden Menschen eine Stunde, da er Trost bedarf. Auf Erden blüht kein unwandelbares Glück. ,,Freude wechselt über Nacht mit Leiden, auch vom Liebsten muß die Liebe scheiden." O, dann braucht man Trost! - Es kommt aber alles darauf an, daß man den rechten Trost besitzt. Manche suchen ihren Trost in irdischen Dingen; aber sie müssen es erfahren, daß zerbrechliche Stäbe gebrochene Herzen nicht stützen können.

Der Psalmist hatte einen besseren, einen unvergänglichen Trost: die Gnade. Sie war ihm gegeben und zugesichert durch das Wort seines göttlichen Herrn. Diese Gnade ist auch uns angeboten im Evangelium. Wer sie sucht, wird sie finden. Ein Ehepaar hatte einst unser Textwort zum Wahlspruch für die Lebensreise erkoren. Das Wort bewährte seine Kraft durch ein langes, wechselvolles Leben. Da ging der Gatte heim. Wenige Tage darauf wurde der Witwe eine Spruchkarte gesandt mit den Worten: D e i n e G n a d e i s t m e i n T r o s t (Ps. 109, 21). Mit Tränen des Dankes durfte sie es bekennen: Die Gnade, die wir in den sonnigen Tagen des Glücks zu unserem Trost gewählt haben, hat nicht versagt. Sie i s t in der dunklen Stunde des Leides mein überschwenglicher Trost.

Herr, Deine Gnade ist die Quelle der Freude im Leben, und der Grund allen Trostes im Leiden und im Tode.
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon "Ich bin wie eine Haut im Rauch; aber ich vergesse Deiner Rechte nicht." Psalm 119, 83.
Das Bild, "eine Haut im Rauch", bezieht sich ganz auf morgenländische Sitten und Gebräuche. Die Morgenländer pflegen trockene und flüssige Dinge in ledernen Schläuchen, die aus Ziegen- oder Schafhäuten bereitet werden, aufzubewahren. Diese Schläuche werden an den Dächern oder Mauern der Hütten aufgehängt, damit sie nicht beschädigt werden. Da die Hütten oder Häuser der Morgenländer keine Kamine zur Ableitung des Rauches haben, so werden die Zimmer voll Rauch, so oft ein Feuer angezündet wird. Dieser Rauch, dem die ledernen Gefäße beständig ausgesetzt sind, macht sie ganz schwarz und bringt ihnen auch einen Rauchgeschmack bei. Auch werden diese Schläuche, wenn sie keine Flüssigkeit enthalten, ganz zusammengeschrumpft, daß man sie vorher in's Wasser legen muß, ehe man sie wieder gebrauchen kann. Ohne Zweifel hatte David als Wanderer solche Schläuche in seinem Zelte hängen, und darum verglich er seinen damaligen Zustand mit solchen Gefäßen. "Ich bin," sagt er, "durch Not und Trübsal, durch Anfechtung und Verfolgung, wie eine Haut im Rauch geworden; aber doch vergesse ich Deiner Rechte nicht."
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Beitrag von Joschie »

S.Keller Psalm 119, 94: «Ich bin dein, hilf mir; denn ich suche deine Befehle.»
Gerade, weil ich weiß, daß ich Jesu Eigentum bin, kann ich mit Fug und Recht schreien: Hilf mir! Sollte er für das Seine nicht ein Herz und eine Hand haben? Das, was mein ist an Sorgen und Plagen, Fehlern und Schmerzen, das macht mich schwach; darum wende ich mich an ihn, daß er mit seinem Reichtum und seiner Kraft sich heute noch meiner erbarme. Ich traue ihm ein so starkes deutliches Helfen zu, weil ich sein bin, daß ich schon ein Stückchen stiller werde, sobald ich in dieser Richtung bete. Wenn ich aber stiller geworden bin, erscheint mitten in den rauschenden Wassern ein Weg: das sind seine Befehle. Sobald ich diesen seinen Willen klar erkannt habe, werde ich ganz stille. Denn jetzt geht mich meine Not und mein Schmerz gar nichts mehr an. Jetzt habe ich es nur noch mit dem Nächsten zu tun; das sind seine Befehle. Die Gedanken, die sich auf die Ausführung seiner Befehle richten, haben keinen Raum mehr gelassen für das Mitleid mit mir selbst und die Angst vor einer Gefahr. Damit fängt seine Hilfe schon an. Wie man eines weinenden Kindes Tränen blitzschnell trocknen kann, wenn man ihm einen wichtigen Auftrag gibt. Ehe ich mich's versehe, ist die Hilfe mächtiger als alles andere.

Ich bin dein, Herr Jesu! Beanspruche dein Eigentum, dann kann mich nichts mehr erschüttern. Erquicke mich durch deine Befehle. Hier stehe ich und warte auf dich. Nimm mich und brauche mich. Amen.
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Beitrag von Joschie »

W.MacDonald »Verständiger bin ich als alle meine Lehrer. Denn deine Zeugnisse sind mein Überlegen. Einsichtiger als Greise bin ich.« Psalm 119,99.100
Wenn wir diese Verse lesen, klingen sie zuerst wie die Worte eines unreifen Angebers oder eines aufgeblasenen Egoisten. Ja, wir könnten sogar überrascht sein, solche Sätze in der Bibel zu finden. Sie hören sich so gar nicht christlich an.

Doch wenn wir sie aufmerksamer betrachten, finden wir ein Schlüsselwort, das die Schwierigkeiten beseitigt. Der Psalmist gibt ja einen Grund an für sein hervorragendes Verständnis. Er sagt: »Denn deine Zeugnisse sind mein Überlegen.« Mit anderen Worten: Er hat mehr Weisheit als alle seine Lehrer, die die Heilige Schrift nicht kennen. Er versteht mehr als die Alten, deren Weisheit nur weltlicher Art ist. Er vergleicht sich also nicht mit anderen Gläubigen, sondern mit den Menschen dieser Welt.

Und dann hat er natürlich recht! Der schlichteste Gläubige kann auf den Knien liegend mehr sehen, als der gelehrteste Ungläubige erkennen kann, wenn er sich auf die Zehenspitzen stellt. Das wollen wir an einigen Beispielen erläutern.

Da ist ein führender Mann in der Regierung, der seinem Volk versichert, daß es Frieden in der Welt geben wird, wenn eine bestimmte Richtung eingeschlagen wird und wenn man dies und jenes tut. In einem weit entfernten Dorf hört ein christlicher Bauer diese Rede in seinem Radio. Er weiß aber, daß es niemals Frieden geben wird, bis der Friedefürst einmal Sein Reich auf der Erde aufrichtet. Erst dann werden die Menschen aus ihren Schwertern Pflugscharen machen und aufhören, Kriege zu führen. Hier hat der Bauer mehr Verständnis als der Diplomat.

Oder da ist ein bekannter Naturwissenschaftler, der die Lehre verkündet, daß das Weltall, so wie wir es kennen, ohne göttliches Eingreifen entstanden ist. Einer seiner Studenten ist ein junger Mann, der sich vor kurzem zu Jesus Christus bekehrt hat. Durch seinen Glauben versteht er, »daß die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind, so daß das Sichtbare nicht aus Erscheinendem geworden ist« (s. Hebräer 11,3). Dieser Student hat eine Einsicht gewonnen, die der Professor nicht besitzt.

Oder denken wir an den Psychologen, der versucht, das menschliche Verhalten zu erklären, aber nicht bereit ist, die Tatsache der uns allen angeborenen Sünde anzuerkennen. Der Gläubige, der Gottes Wort kennt, weiß wohl, daß jeder Mensch schon eine böse, verdorbene Natur geerbt hat, und daß man, solange man das nicht einsieht, nur zu scheinbaren Lösungen für die Probleme des Menschen kommen kann.

So war der Psalmist also kein eitler Angeber, als er sagte, daß er mehr Einsicht hätte als alle seine Lehrer. Die, die im Glauben leben, haben eine bessere Sicht als die, die sich nur auf ihre eigenen Augen verlassen wollen. Diejenigen, die über Gottes Zeugnisse nachdenken, sehen Wahrheiten, die vor den Weisen und Klugen verborgen sind.
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Beitrag von Joschie »

C.O.Rosenius Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. Psalm 119, 105.
Bedenke, wie grausam diejenigen ihre Seele behandeln, die sich dieser Himmelsspeise, der einzigen Arznei und des einzigen Lebensbrotes, des Wortes Gottes, enthalten! Gott hat uns gnädig vom Himmel herab ein sichtbares Mittel geschenkt, in welchem er wohnt und wirkt, und von dessen richtigem oder falschem Gebrauch die ewige Seligkeit abhängt. Dennoch sieht man nicht nur die blinde Welt diese Perlen verachten und mit Füßen treten, sondern man sieht auch, was noch erschrecklicher ist, daß diejenigen, die einst erleuchtet gewesen sind und das gute Wort Gottes geschmeckt haben, sich durch die Welt und das Fleisch oft so von ihm abhalten lassen, daß vielleicht Tage, um nicht zu sagen Wochen dahingehen, ohne daß sie eine einzige Stunde zur Nahrung ihrer Seele anwenden. Oder wenn sie sich eilig dem Wort zuwenden, sind die Gedanken und das Herz so mit weltlichen Dingen angefüllt, daß - gleichwie ein stürmisches und brausendes Meer unmöglich von den Strahlen der Sonne erwärmt werden kann - als Frucht von solchem Umgang mit dem Wort nur vermehrte Unlust dazu entsteht.

Das Wort Gottes will mit einem stillen, betrachtenden Geist angenommen werden, wenn es das Herz erwärmen soll. Aber hieran hindert das fesselnde Irdische oder das, was Jesus mit den ,,Dornen, die den guten Samen ersticken" meint, nämlich ,,die Sorgen und die Wollust dieses Lebens", Fleischeslust, Trägheit und die vielerlei Sorgen und Verrichtungen, die in den Augen der verblendeten Seele alle wichtiger als das Himmlische sind. Jetzt heißt es: ,,Ich habe keine Zeit, das Wort so fleißig zu benutzen, denn das und das muß getan werden." Und das, was getan werden muß, ist etwas Irdisches, was aber außer acht gelassen werden soll, ist das Himmlische, das nun weniger bedeutet! So ist die Seele bezaubert und verblendet!

Du sagst: ,,Die Pflicht des Berufes ist eine heilige Pflicht; und wer nicht für sein Haus sorgt, ist ärger als ein Heide." Jesus aber spricht: ,,Dies sollte man tun und jenes nicht lassen." Wenn du deines Amtes und Hauses aufs vollkommenste wartetest, das Gnadenleben aber absterben ließest, so kann das treu besorgte Amt und Haus dir im Tod und im Gericht nicht helfen. Wer aber vorwendet, daß dein Haus und dein Amt darunter leiden würden, wenn du dich dem Wort Gottes widmetest, ist nur der Betrüger, die alte Schlange, sowie der Heide in deiner Brust, der Unglaube deines Herzens, der nichts von einem Segen Gottes weiß, weil er das Himmlische nicht achtet, sondern lieber zehn Stunden verspielt und verschwätzt, als eine zur Andacht anzuwenden. Welch große, heidnische Verachtung Gottes und deiner unsterblichen Seele! Du hast Gelegenheit zu dem seligen, hohen und ehrenvollen Umgang mit dem Herrn des Himmels und der Erde, mit deinem Heiland und Seligmacher, Gelegenheit dazu, Ihn reden zu hören, was durch das Wort geschieht, und mit Ihm zu reden, was im Gebet geschieht, und du sprichst, du hättest keine Zeit dazu; von nichtigen Dingen aber unter den Menschen zu hören und zu reden, dazu hast du Zeit! Muß das nicht heißen, vom Teufel bezaubert zu sein? Vor all deinen Geschäften hast du keine Zeit dazu, auch nur eine von den vierundzwanzig Stunden des Tages zur Nahrung deiner Seele anzuwenden. Wenn Gott dich nun schlüge und ein Jahr krank liegen ließe, stünde dann nicht dennoch die Welt? Dann hast du geringen Dank von all den weltlichen Dingen, die du so treulich besorgt hast; sie können dir nun nicht helfen. Gott aber und Sein Wort hast du verachtet, willst du jetzt wohl den Verachteten um Hilfe anrufen?

Wenn nun das Versäumen des Wortes Gottes zur Folge hat, daß du täglich dem inwendigen Menschen nach ermattest, daß der Glaube verdunkelt wird und die Gottesfurcht und alle Gnadenkräfte abnehmen, dann klagst du vielleicht über Schwachheiten und Versuchungen, die du nicht überwinden kannst. Wie war das anders zu erwarten? Daß du das Böse in dir ohne Gnadenmittel überwinden sollst, erwarten weder Gott noch Menschen. Solche Kräfte liegen nicht in uns. Deshalb gab Gott uns das Mittel von oben herab. Wenn du es richtig anwendetest, dann würde nichts unmöglich sein, was zum Leben und zur Gottesfurcht dient. Wenn du sagst, daß du das Wort Gottes zu lesen versucht hast, trotzdem aber nicht besser geworden bist, dann verstehst du entweder deine Besserung nicht - du meinst, plötzlich eine gewisse Höhe an Kraft, Frömmigkeit und Heiligkeit zu erreichen, und weißt nicht, daß der Weg dazu durch das Tal der Erniedrigung und Armut geht, - oder aber du hast, wenn du wirklich noch ein Sklave der Sünde bist und wenn du neues Leben, neue Lust, neue geistliche Kräfte noch nicht erhalten hast, das Wort nicht richtig gebraucht. Vielleicht hast du die Ordnung Gottes umgekehrt und zuerst das Böse in dir zu überwinden gesucht, bevor du dir das Verdienst Gottes angeeignet hast, Frucht zu bringen gesucht, bevor du in Christus eingepfropft wurdest. Beginne nun, dem Wort zu gehorchen, welches sagt: ,,Flieht erst zu Jesus, sucht dort Gnade, hernach ihr wahre Kraft empfangt." Laß die böse Eigengerechtigkeit fahren, wirf dich mit allen Mängeln und Widersprüchen in die Arme der Gnade, und du wirst erfahren, ,,wo die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die Gnade viel mächtiger geworden." Jetzt wird diese übermächtige Gnade dein armes Herz so erfreuen, zerschmelzen und umwandeln, daß es nicht mehr an dem Bösen, das dich früher gefangenhielt, Geschmack finden wird, sondern das Gute, das du nicht zu tun vermochtest, wird nun deine Lust werden. So lehrt das Wort. Wende dies mit Gehorsam an, dann ist auch dir das zur Seligkeit Notwendige möglich.
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Ch.Spurgeon "Es ist Zeit, daß der Herr handle; sie haben dein Gesetz gebrochen!" Psalm 119,126
Wir stellen fest, daß heutzutage viele die Inspiration der Heiligen Schrift leugnen, und das bedeutet, das Gesetz des Herrn zu brechen. Welchen Nutzen hätte die Bibel für uns, wenn sie nicht vom Heiligen Geist inspiriert wäre? Da, wo ein Schritt ins Verderben führen kann, ist ein irrender Führer so schlecht wie gar keiner. Wenn dieses Buch nicht wirklich Gottes Wort ist, dann ist es um sein Wesen, um seine Autorität und um seine Kraft geschehen.

Gewisse Männer brechen das Gesetz Gottes, indem sie einen Moralkodex oder ein ethisches System lehren, das nicht mit dem Wort Gottes übereinstimmt. Eigentumsrechte werden dreist mißachtet, als ob der Herr niemals gesagt hätte: "Laß dich nicht gelüsten!" Von Keuschheit, die der Einrichtung des Familienlebens Festigkeit gibt, will man nichts mehr wissen und statt dessen der Lust den Platz einräumen, der nur der ehelichen Liebe gebührt.

Eine andere Richtung bricht das Gesetz Gottes, indem sie äußere Formen vermehrt und Zeremonien zu einer Stellung erhebt, die sie niemals einnehmen dürfen. Von den meisten unter ihnen möchte ich sagen: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." Sie brechen das Gesetz Gottes durch ihre Traditionen. Um ihre selbst erfundenen Formen und Zeremonien zu rechtfertigen, geben sie uns Auslegungen, die das Evangelium verschleiern, und liefern Deckmäntel für Priestererfindungen, für das Mönchtum, für den Marienkult und für die Bilderanbetung. Beachtet, daß es Sünde ist, Gott anders zu verehren, als er es angeordnet hat. Die Anbetung der Maria ist eine Beleidigung des Herrn. Uns vor einem Kruzifix zu beugen heißt, unter dem Vorwand der Ehrerbietung Götzendienst zu betreiben. Der Aberglaube ist ein ebenso wirklicher Widersacher der Wahrheit wie der Unglaube.

Das Wachsen des Bösen sollte uns ins Gebet treiben. Wenn unser Herzenszustand richtig wäre, würden wir bei jedem Fluch, den wir auf der Straße hören, beten: "Herr, die Sünde ist tätig; sei du es auch!"
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C.H.Spurgeon Laß kein Unrecht über mich herrschen. Ps. 119, 133.
"Ein Vogel, der durch einen Faden angebunden ist, scheint mehr Freiheit zu haben, als ein Vogel in einem Käfig; er flattert auf und ab, und doch wird er festgehalten."

Wenn ein Mensch meint, daß er der Knechtschaft der Sünde im allgemeinen entronnen sei, und doch augenscheinlich unter der Herrschaft irgendeiner Lieblingslust bleibt, so irrt er sich traurig in seinem Urteil über seine geistliche Freiheit. Er mag sich rühmen, daß er aus dem Käfig heraus ist, aber der Faden ist unzweifelhaft um sein Bein. Wer alle seine Fesseln abgeworfen hat, bis auf eine Kette, ist noch ein Gefangener. "Laß kein Unrecht über mich herrschen," ist ein gutes und weises Gebet; denn eine gehätschelte Sünde wird die Seele ebenso sicher töten, wie eine Dosis Gift den Körper. Es ist nicht nötig, daß ein Reisender von zwanzig tödlichen Vipern gebissen wird, der Zahn einer einzigen Kobra ist durchaus genügend, sein Verderben zu sichern. Eine Sünde gleich einem Zündholz kann die Feuer der Hölle in der Seele anzünden. Die praktische Anwendung dieser Wahrheit sollte von dem Bekenner Christi gemacht werden, der ein Sklave des Trunkes, des Geizes oder der Leidenschaft ist. Wie kannst du frei sein, wenn eine dieser Ketten dich noch festhält? Wir haben Christen angetroffen, die hochmütig sind und andere verachten; wie können diese freie Leute des Herrn sein, wenn Stolz sie umgibt? In Willen und Absicht müssen wir jedes Band der Sünde brechen, und fortfahren mit Heiligung in der Furcht Gottes, sonst können wir nicht hoffen, daß der Sohn uns frei gemacht hat. O Du, der Du der freie Geist bist, breche jedes Band der Sünde, ich bitte Dich! (Th.Manton)
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J.MacArthur "Dein Gesetz ist Wahrheit ... Alle deine Gebote sind Wahrheit ... Die Summe deines Wortes ist Wahrheit" (Ps. 119,142.151.160).
Die Schrift ist die Quelle göttlicher Wahrheit.

Es erstaunt, wie viel Zeit die Menschen damit zubringen, die Wahrheit zu suchen. In seinem Gedicht Mirjam drückt John Greenleave Whittier ebenfalls sein Verwundern darüber aus:

Nach der Wahrheit ging ernstlich mein Sehnen, nach dem Guten, dem Reinen, dem Schönen. Stand's auf Gräbern, in Büchern der Alten? Bei den Dichtern und ihren Gestalten? Doch ich suchte und forschte vergebens, Bis ich endlich die Quelle des Lebens Und das wahre, vollkommene Wesen in dem Buch fand, das Mutter gelesen.

Gott hatte nie die Absicht, die Wahrheit in Geheimnissen zu verbergen. Sein Wort ist die Fundgrube der Wahrheit, die alle Grundsätze enthält, die wir fürs Leben und Denken nötig haben.

Aber die Erkenntnis der Wahrheit beginnt mit der Erkenntnis Gottes, von dem sie stammt. In 1. Johannes 5,20 steht: "Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben."

Und der Psalmist ruft aus: "Die Taten deiner Hände sind Wahrheit und Recht. Zuverlässig sind alle seine Gebote, festgegründet auf immer und ewig, ausgeführt in Wahrheit und Geradheit" (Ps. 111,7-8).

Als Christen wandeln wir in der Wahrheit; denn so beschreibt uns Jesus in Seinem Gebet zu Seinem Vater: "Heilige sie durch die Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit" (Joh. 17,17). Genauso sagt Johannes: "Eine größere Freude habe ich nicht als dies, dass ich höre, dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln" (3. Joh. 4). Im Gegensatz dazu sind Ungläubige solche, "welche die Wahrheit in Ungerechtigkeit niederhalten" und sich dadurch selbst zum Ziel des göttlichen Zorns machen (Röm. 1,18).

Gott lieben, heißt die Wahrheit lieben; und die Wahrheit lieben, heißt das Wort Gottes lieben. Mögest du heute und immerfort in der Wahrheit des göttlichen Wortes wandeln!
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

D.Rappard Ich bin wie ein verirrt und verloren Schaf; suche Deinen Knecht; denn ich vergesse Deiner Gebote nicht. Psalm 119,176.
Ist dies nicht ein seltsames Gebet? Täte das verirrte Schaf nicht besser, sich aufzumachen und den Hirten zu suchen? O nein! Das Gebet zeugt von innerer Erfahrung, gelernt in der Schule der Demut, und ist darum ein weises und berechtigtes.

Ein verlorenes Schaf, - das weiß jeder Kenner - findet sich nie wieder zur Hürde zurück. Es hat nicht den Instinkt des Hundes. Ist es einmal auf falscher Fährte, so irrt es immer weiter fort. Es kann nichts anderes und nichts besseres tun als s c h r e i e n. Und der Hirte, der es gewiß schon sucht, eilt herbei und trägt es heim.

In einem Bergdorf wurde einst ein kleiner Junge vermißt. Mit Angst suchten es Eltern und Nachbarn, lange Zeit vergebens. Da hörte jemand aus einer Schlucht einen klagenden Ton, trat näher und vernahm den Ruf: ,,I c h b i n v e r l o r e n!" Es war die Stimme des kleinen Jungen. So wurde er gefunden.

Lieber Leser, fühlst du vielleicht gerade heute etwas von solchem Verlorensein? Suche nicht dich selbst aus deiner Lage zu befreien. Rufe wie der Psalmist: Herr, s u c h e m i c h! Ich bin ja doch Dein. Laß mich Deine Fußtritte vernehmen, Deine Stimme hören! Komm, und laß mich ruhen in Deinen Armen!

Herr, warum bist Du fern von mir? Mein ganzes Herze schreit nach Dir. Du weißt, wohin ich mich verirrt: O suche mich, mein treuer Hirt.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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