Fehler inder Elberfelder bibel (unrev.)

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Moderator: Jörg

C.K.
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Beitrag von C.K. »

MichaelM hat geschrieben:Hi CK,

Schlachter 2000 Elberfelder 1871

bis wir alle zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes
bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und zur Erkenntnis

gelangen,
des Sohnes Gottes,


In beiden Fällen sind doch Einheit des Glaubens und Erkenntnis des Sohnes Gottes mit einem und verknüpft.

Ich sehe beim besten Willen nicht, wie das zur zu einer Trennung von:

- Einheit des Glaubens
- Erkenntnis des Sohnes Gottes

führen soll ?

Gruß
Michael
Es ist eine kleine Nuance.

Bei Schlachter ist es die Einheit des Glaubens und der Erkenntnis, zu der wir hingelangen (Einheit bezieht sich sowohl auf Glaube als auch auf Erkenntnis).
Bei Elberfelder ist es die Einheit des Glaubens zu der wir hingelangen und zur Erkenntnis, zu der wir hingelangen (Einheit bezieht sich auf Glaube). Wenn sich Elberfelder bei Einheit auf beide Worte bezöge, dann müsste es bei Erkenntnis nicht "zur" heissen, sondern "der". Vielleicht wird der Unterschied so deutlicher:

z.B.
bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes

aber es steht eben:
bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und zur Erkenntnis des Sohnes Gottes

Gruss
SOLI DEO GLORIA!

Tob
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Beitrag von Tob »

Hallo MichaelM,

ein Unterschied ist insofern da, als dass die Schlachter die 'Einheit des Glaubens direkt mit dem Sohn Gottes verbindet.
Also etwa so:
bis wir alle zur Einheit des Glaubens des Sohnes Gottes gelangen und bis wir alle zur Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen

Der Elb. Text läßt dies nicht zu, dort ist durch das 'zur' die 'Einheit des Glaubens' vom Satzbau her losgelöst von der 'Erkenntnis des Sohnes Gottes'.

Viele Grüße

Tob


Edt: C.K. war schneller;-)

MichaelM
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Beitrag von MichaelM »

Abgelehnt.
Zuletzt geändert von MichaelM am 22.11.2005 18:40, insgesamt 1-mal geändert.

C.K.
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Beitrag von C.K. »

naja, aber im Griechisch hat es nur eine Präposition und nicht deren zwei....
und: alle andern übersetzen eben anders, was nicht heissen will, dass immer die Mehrheit richtig liegt :wink: - aber ich denke doch, dass Chr. Briem Recht hat, wenn er sagt, dass die unrev. Elb. hier nicht ganz korrekt übersetzt hat

PS: Vielleicht meldet sich hier ja noch ein Grammatikexperte, der uns mehr Licht schenkt $:D
SOLI DEO GLORIA!

Tob
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Beitrag von Tob »

Nachdem ich eben meine unrev. Elb. Bibeln verglichen habe, habe ich soeben eine interessante Entdeckung gemacht:

Die Ausgaben von 1991 und 1999 schreiben in Eph. 4,13:
bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und zur Erkenntnis des Sohnes Gottes ...
Die älteren Ausgaben, von 1989 und von 1955 schreiben:
bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes ...
Es scheint so, als dass der Verlag zwischen 1989 und 1991 die Änderung vorgenommen hat. Demnach wäre der ursprünglichen unrev. Elb. Bibel also doch nicht der Fehler, wie Ch. Briem behauptet anzulasten, sondern den Revisoren.
Ich wußte gar nicht, dass die unrev. Elb. zu diesem Zeitpunkt nochmal überarbeitet wurde.

Die rev. Elb. hat übrigens
... zur Einheit des Glaubens und zur Erkenntnis des Sohnes Gottes ...
Die überarb. Fassung der (unrev.) Elb.
... zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes ...
Kennt jemand noch andere Textstellen, die im Laufe der vergangenen Jahre bei der unrev. Elb geändert wurden? Weiß jemand, warum die Stelle in Eph. 4,13 abgeändert wurde?

Viele Grüße

Tob
Zuletzt geändert von Tob am 28.10.2005 19:58, insgesamt 1-mal geändert.

E.Sluiter
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zu ChrBriem

Beitrag von E.Sluiter »

richtig, Hr. Briem sagte auch, dass es ursprünglich richtig war und dann aus welchem Grund auch immer geändert wurde.

Ich danke Euch für diese spannende Betrachtung. Gibt es - da schließe ich mich an - noch mehr Fehler?


Gruß

Eckhard
Phil. 1,6

MichaelM
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Beitrag von MichaelM »

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C.K.
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Beitrag von C.K. »

zu meinem grössten Erstaunen habe ich nun festgestellt, dass in der Printausgabe von 1871 (Nachdruck 1986) der Erkenntnis steht, ebenfalls in der Printausgabe 1905.

ABER in der online Ausgabe auf bibleworkshop steht sowohl bei der 1871 Version mit Strongnummern und der unrev. 1905 Version zur.

Es stimmen also die Computerversionen nicht überein mit den gedruckten Versionen, höchst bedauerlich!

Wir sehen also, dass alle richtig liegen, kommt nur drauf an, welche Grundlagen man heranzieht! :mrgreen:
SOLI DEO GLORIA!

MichaelM
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Beitrag von MichaelM »

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Zuletzt geändert von MichaelM am 22.11.2005 18:41, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,

es ist wirklich Traurig, seid ich erfahren habe das Nestle-Aland das Wort Gottes zerklopt, mag ich diese Bibeln auch nicht umbedingt mehr zum Bibelstudium herranziehen !
Ein Kuckucksei !

Was haltet ihr von der "Septurginta" als übersetzungs grundlage für das AT ?
Die Juden damals haben einige Texte des AT nicht in die "Masorischen Texte" übernommen oder nicht korreckt widergegeben, wieso übersetzt man nicht uns zuliebe mal die Septurginta ins Deutsche damit wir uns selbst mal Überzeugen können.

Giebt es die Septurginta schon auf deutsch ?

Tob
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Beitrag von Tob »

Hallo MichaelM,

darf ich Dich bitten, zu definieren, was Du unter 'bibelkritisch' verstehst?

Die unrev. Elb. Übersetzung orientiert sich übrigens nicht am Nestle-Aland-Text, wessen Herausgeber ja ähnlich fragwürdig sind wie der Herausgeber des Textus Receptus, dem Humanisten Erasmus von Rotterdam, sondern am Mehrheitstext.

Viele Grüße

Tob

MichaelM
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Beitrag von MichaelM »

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Zuletzt geändert von MichaelM am 22.11.2005 18:41, insgesamt 1-mal geändert.

Tob
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Beitrag von Tob »

Hallo MichaelM,

um Deine Gedanken nachvollziehen zu können, wäre es sicherlich hilfreich, wenn Du erklären könntest, was Du unter 'bibelkritisch' verstehst. Daher möchte ich Dich nochmal um Deine Definition bitten.

Darby hat den TR nicht verworfen.
Er schreibt in seinem Vorwort zur englischen Ausgabe von 1871:
following the received text unchanged where the true reading was a disputed point among them
Die unrev. Elb folgt genauso wie die 'A New Translation by J.N. Darby' also dem TR, wo es zwischen den Forschern aus den verschiedenen Lagern Uneinigkeit gab. Nur wo die erhaltenen Manuskripte wirklich eindeutig (wie in Apg 8, 37) gegen den TR sprechen, ist er vom TR abgewichen.

Aufgrund einer völlig unsicheren Grundlage des TR bei der Offenbarung hat er sich dort nicht auf den TR bezogen:
I have always stated the Textus Receptus in the margin where it is departed from, except in the Revelation, Erasmus having translated that from one poor and imperfect MS., which being accompanied by a commentary had to be separated by a transcriber; and even so Erasmus corrected what he had from the Vulgate, or guessed what he had not. There was not much use in quoting this.
Ich verstehe nicht, warum man blind dem Werk eines Humanisten folgen soll. Zwar ist der TR schon sehr vielen Menschen zum Segen geworden, das stellt ihn aber nicht über jegliche Kritik, da es doch nur Menschenwerk ist.

Vielleicht hilft es Dir, das ganze Vorwort zu lesen, das in der 'A New Translation by J.N. Darby' zu finden ist. Schade, dass es solch ein ausführliches Vorwort in der unrev. Elb nicht gibt.
Du kannst es auch unter folgendem Link einsehen:
http://www.ccel.org/bible/jnd/darby.htm

Viele Grüße

Tob

MichaelM
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Beitrag von MichaelM »

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Zuletzt geändert von MichaelM am 22.11.2005 18:41, insgesamt 1-mal geändert.

Tob
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Beitrag von Tob »

Hallo MichaelM,

hier geht es nicht um meine Meinung vs. die des Bibelbundes, sondern um die Aussage des Übersetzers (Darby) vs. den Bibelbund.

Fakt ist, dass J.N. Darby selber deutlich macht, dass er den TR als Grundlage für das NT genommen hat (außer bei der Offenbarung). Dies ist seinen von mir angeführten Zitaten mMn eindeutig zu entnehmen.

Außerdem gibt es keinen Anhang in der unrev. Elb., sondern Fußnoten.
Leider sind die Behauptungen des Artikels nicht belegt, insofern auch nicht nachvollziehbar. Da ich Teile von Darby's Büchern gelesen habe, vertraue ich ihm eher, als einem Autoren des Bibelbundes, den ich genausowenig kenne wie Du mich.

'Bibelkritik' wird von 'wikipedia' ua. wie folgt definiert:
Während gläubige Christen von der göttlichen Inspiriertheit ausgehen, sieht die Bibelkritik in der Bibel zuerst ein Werk menschlicher Verfasser. Demnach ist die Bibel nicht unmittelbar Wort Gottes, sondern antike Literatur und als solche natur- und geisteswissenschaftlich kritisierbar.
Den Übersetzern der unrev. Elb Bibel den Vorwurf der Bibelkritik zu machen halte ich nach wie vor für haltlos und unbegründet.

Viele Grüße

Tob

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