Darbysmus - Spaltungsbewegung wegen Dispensationalismus?

Alte, geschlossene Beitragsfolgen

Moderator: Jörg

Gesperrt
Benutzeravatar
Klaus Pehlke
Beiträge: 76
Registriert: 07.04.2005 16:18
Wohnort: Essen

Darbysmus - Spaltungsbewegung wegen Dispensationalismus?

Beitrag von Klaus Pehlke »

Liebe Brüder,

kaum eine Bewegung in der Christenheit hat sowiel Spaltungen hervorgebracht wie gerade jene, welche sich um den "Tisch des Herrn" durch "Absonderung vom Bösen" auf dem "Boden der Einheit" versammeln will. Am "Tisch des Herrn" erscheinen mir da fortlaufend die Tischtücher zerschnitten und auf dem "Boden der Einheit" gibt es vor dem Rest der christlichen Welt interessante Kämpfe zu beobachten - da raucht dann nicht nur oft die Lunge eines "Bruders" sondern oft eine ganze, zerbrochene Gemeinde, pardon, Versammlung.
Gäbe es so einer Art "Bundesliga des Darbysmus" könnten irgendwann auch "Deutsche Meisterschaften" ausgetragen werden. Es mangelt weder an Fauls, roten Karten, Gesperrte, Verletzte, gekündigte Trainer und importierte Stammspieler. Sogar hier im Ruhrgebiet gibt es, meiner subjektiven Beobachtung nach, eine Art Bezirksliga mit neuer Benennung und scheinbarer Verbandsfreiheit dennoch unter Beibehaltung des sogenannten "Darbysmus". Ja, sogar Schiedsrichter werden unter Druck gesetzt, wenn nicht sogar als bestechlich zu werten sein (Vorteilsannahme). Da spuckt auch einer den anderen schon mal ins Gesicht oder beschimpft den Schiedsrichter, bekommt Platzsperre - und wird sogar in einer anderen Mannschaft leitender Stammspielsitzer "am Tisch des Herrn" und das ohne Begleitbrief einer Legitimation eines Verbands-Präsidenten ;-)

Ich habe bildhaft und subjektiv geschildert und möge kein "getroffener Hund" bellen sondern wenn dann ernsthaft antworten - nicht aus deren Gattung dann als beissender.

Kann Dispensationalismus und sich die (von mir so unterstellte) assoziierte Lehre vom Prämillenialismus tatsächlich Gemeinden und Brüder spalten müssen, fast im Sinne des Wortes:

1Kor 11,18 -19
Denn erstens höre ich, daß, wenn ihr in der Gemeinde zusammenkommt, Spaltungen unter euch sind, und zum Teil glaube ich es;
denn es müssen ja auch Parteiungen unter euch sein, damit die Bewährten offenbar werden unter euch!

Der Dispensationalismus ist in der Pfingstbewegung und der charismatischen Bewegung vertreten, also, wenn diese Bewegungen von unten seien - dann doch auch der Dispensationalismus?
Diese Lehre entstand übrigens in historischer Nähe ;-)

Muß auch eine unterschiedliche Sicht auch in der Eschatologie zu Spaltungen führen?
Sind der Prämillenialist und der Amillenialist nicht zur Bruderschaft in Christus befähigt?

Es tun sich mir schwere Fragen auf - und ich bete mehr denn je für einen Bruder wie den Verantwortlichen dieser Liste, sich unbeirrt von "Brüdern" allein von der Bibel her leiten zu lassen und nicht wie ein Petrus aus Angst vor denen "aus den Juden" ;-) der Heuchelei zu verfallen.

Lieber Gruß
Klaus Pehlke

Zu Begriffserklärungen "Eschatologie" Links, unterschiedlicher Art, nicht unbedingt akribisch genau!


http://www.nikodemus.net/456
http://www.dispensationalismus.de/
http://www.soundwords.de/Dispensationalismus.asp

Markus Keiser
Beiträge: 18
Registriert: 07.04.2005 19:03
Wohnort: Schweiz

Beitrag von Markus Keiser »

Hallo Bruder Pehlke

Obwohl ich selber nie in einer Brüdergemeinde gewesen bin, aber mit einigen Geschwistern aus dieser Bewegung zu tun hatte, glaube ich, dass Dein Ansatz die Probleme in dieser Bewegung in ihrem eschatologischen System zu suchen, falsch ist. Man versteht die Situation vieler Brüdergemeinden meines erachtens besser, wenn man Darbys Sonderlehren unter die Lupe nimmt.

http://www.efg-hohenstaufenstr.de/downl ... teil2.html

Es mag sein, dass der systematisierte Dispensationalismus durch Darby bei gewissen Gläubigen dieser Bewegung, das Tüpfchen auf dem "i" war, um die "Klarheit" ihrer Theologie durch die Beantwortung endzeitlicher Fragen zu konstatieren.

Fataler scheint mir jedoch die Tatsache, was der Dispensationalismus an fehlerhaften Deutungen in prophetischen Fragen ausgelöst hat. Verschiedene ernsthafte Christen liesen sich zu katastrophalen Aussagen hinreissen, die in der Bibel nie und nimmer zu finden sind.

Franz Stuhlhofer hat in seinem leider vergriffenen Buch "Das Ende naht! - Die Irrtümer der Endzeitspezialisten“, auf deutlichste nachgewiesen, was für unverantwortliche Aussagen, gewisser „Propheten“ gemacht wurden, die sich diesem Endzeitsystem verpflichtet fühlten. Leider habe ich noch nie eine öffentliche Stellungnahme von jemandem gelesen, (rsp. seine Verfehlung bekannt hätte), der so furchtbar daneben gehauen hat

http://www.glaubensstimme.de/ik/inhalt.html

Ich sage das mit Wehmut, weil einer der im Buch beschriebenen „Endzeitpropheten“, meine Frau und mich vor Jahren getraut hat und ich diesen Mann sonst in vielerlei Hinsicht sehr geschätzt habe.
Muß auch eine unterschiedliche Sicht auch in der Eschatologie zu Spaltungen führen?
Zu dieser Frage kann ich aus eigener Erfahrung sprechen und muss leider sagen, dass sich "wahre Orthodoxie" scheinbar oft über das eschatologische System definiert und - somit der Same der Spaltung gestreut ist. Oder wie es ein geschätzter Bruder sagt, das "Schibboleth für Bibeltreue" - was meines erachtens ein Mangel an Kirchengeschichtlicher Kenntnis ist und die nötige Demut missen lässt.

Obwohl man natürlich eschatologische Fargen nicht als Nebensächlichkeit abtun kann, sollte das Unterscheidungsvermögen da sein, dass man die Fragen zu dieser Thematik auch in ihrer biblischen Priorität richtig einzuordnen vermag.

Herzliche Grüsse

Markus Keiser

Robert
Beiträge: 326
Registriert: 11.08.2005 12:29
Wohnort: Norddeutschland

Beitrag von Robert »

Endzeitfragen sind interessant, aber weder heilsnotwendig noch sind diese Fragen für Trennungen geeignet. Ich kann bestens mit Brüdern zusammen beten, gemeinsam das Mahl des Herrn einnehmen, gemeinsam Gottesdienst feiern, obwohl diese echte Dispens. sind und darauf bestehen, daß sie die "Gnade der Offenbarung " von Gott erhalten haben, daß diese Lehre die "Richtige" Lehre über Endzeitfragen ist. Anders sieht es aus mit Pfingstlern. Sie vertreten eine "Lehre der Offenbarung von Gott", die sehr wohl trennend ist. Andere Geistestaufe mit obligatorischer Zungensprache als Zeichen des Heiligen Geistes. Ihr Gründer , Ch. Parham war Freimaurer, stand dem Ku Klux Kan sehr nahe (eine direkte Mitgliedschaft konnte bisher nicht nachgewiesen werden) und es gab eine Anklage wegen Homosexueller Handlungen gegen ihn (unter merkwürdigen Umständen wurde diese Anklage durch einen befreundeten Richter dann beendet, der auch Freimaurer gewesen sein soll).Dennoch stehen alle (oder fast alle ) Pfingstler zu ihm und berufen sich auf dieses Ereignis 1901 und verteidigen dies mit aller Kraft. Alle meine Versuche darüber mit Pfingstlern zu reden blieben ergebnislos. So wird es auch in der Frage des Dispensionalismus gehen, nur sind die Folgen weniger wichtig. Sie irren halt mit ihren Aussagen über bestimmte Zeitgeschehen. Was habe ich schon alles gelesen über solche Dinge, die sich als Flop erwiesen haben, gerade mit der Zahl 666.Hier wird fast nur dummes Zeug gefaselt.In Brüssel sollte ein Computer stehen das "Biest" genannt, ein Supercomputer ... , alles dummes Zeug.Gerade der von mir so geschätzte Mitternachtsruf verbreitet hier viele falsche Folgerungen, z.B. vor einiger Zeit über den Irak Krieg aus Sicht der Offenbarung. Hat sich wie viele dieser Aussagen als falsch erwiesen.Diese dauerhaften Falschprophetien sollten endlich zum Nachdenken führen, woran dies liegt. Für mich ist klar, daß die dahinterliegende Lehre falsch ist. Gruß, Robert.

Gesperrt