Wächterdienst - Hilfe oder Hindernis?

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Moderator: Jörg

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Sanftwut
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Wächterdienst - Hilfe oder Hindernis?

Beitrag von Sanftwut »

Trotz ihrem Bekenntnis zur Bibeltreue haben die Evangelikalen viele „Streitthemen“, die sie mehr oder weniger heftig umtreiben. Auch in diesem Forum ist das immer mal wieder zu erleben $:)
Besonders spannend wird es wenn bestimmte Brüder aus ihrem Verständnis als Wächter vor bestimmten Entwicklungen oder Lehrauffassungen warnen. Ihre Beweggründe sind meistens in Ordnung; sie wollen die Gemeinde vor falschen Lehren schützen. Dabei ist unverkennbar, dass viele unbiblische Einflüsse auf die Gemeinden wirken und Probleme auslösen. Andererseits wird durch die unausgewogene Weitergabe von Informationen zu strittigen Themen sehr oft Uneinigkeit und Streit hervorgerufen.

Vor diesem Hintergrund will ich der Frage nachgehen, welche Hinweise uns die Bibel zu einem ausgewogenen Wächterdienst gibt und wie wir trotz Aufklärung die Glaubensgeschwister aufbauen und nicht polarisieren. Dazu folgende Thesen:

1.Proportionen beachten.
Verschiedene Themen in Gottes Wort sind unterschiedlich wichtig. Man kann sie in drei Kategorieneinteilen.: Grundsätzliches (z.B. die Gottheit Jesu, Rettung allein durch Gnade) Wichtiges (worüber die Schrift lehrt, wie Taufe, oder Geistesgaben) Nebensächliches (z.B. Familienplanung, Halten des Sabbat) Der Umgang mit Nebensächlichem wird in Römer 14 behandelt, Hier passt der bekannte Spruch: Im Grundsätzlichen Gleichheit; im Wichtigen Einheit; in Nebensächlichem Freiheit, in allem die Liebe.

2.Von Liebe geprägter Umgang.
Liebe ist die Voraussetzung um etwas zu prüfen, zu erkennen und zu beurteilen (Phil.1,9-11). Liebe ist die Grundlage von gesunder Beurteilung und ohne sie können wir unserem Nächten nicht helfen, den Splitter in seinem Auge zu erkennen. Wir brauchen Güte und Barmherzigkeit im Umgang mit dem Andersdenkenden.

3.Aufklärung ja, aber wie?
Aufklärung ist notwendig und sinnvoll, denn es kann nicht zugelassen werden, dass falsche Lehren in die Gemeinden hineinströmen und Fuß fassen. Allerdings sollte die Aufklärung alle Aspekte des geistlichen Lebens umfassen und das Wachstum der Gläubigen fördern. Deshalb ist es gut vor allem Christus vorzustellen und weniger die falschen Lehren im Detail auszubreiten. Gerade der 1. Johannesbrief, der als Reaktion auf Irrlehren geschrieben wurde, macht das deutlich. Er ist ein wunderschönes Beispiel positiver Apologetik, weil Christus als Gegenmittel für falsche Lehren in den Mittelpunkt gerückt wird.

4.Das Gute ansprechen.
Kritik und Vorschläge werden eher angenommen, wenn man das Gute hervorhebt und lobt. Das war auch die Strategie in den Briefen des Apostel Paulus (1.Kor.1)

5 Beide Seiten sehen.
Wer nicht beide Seiten anhört ist ein Dummkopf (Sprüche 18, 13+17). Die Vorteile und Nachteile einer Sache sollten erklärt werden. Was spricht dafür, was dagegen vorstellen, damit die Betroffenen lernen ein klares Urteil zu fällen.

6.Was sagt die Bibel dazu?
In erster Linie ist zu fragen, was die Bibel zu dem jeweiligen Thema sagt. Es ist immer besser von der Bibel her zu argumentieren, als sich auf unsichere Quellen zu stützen. Z.B. ist besser aufzuzeigen, was die Bibel zu verschiedenen Irrtümern der Kath. Kirche sagt, als Hyslops (Autor von „Von Babylon nach Rom“) Informationen zu verwenden, die sich teilweise als falsch erwiesen haben.

7.Anwendung erklären
Nicht nur die Weitergabe von Informationen ist wichtig, sondern auch Ratschläge wie man mit der Information umgehen soll. Z.B. ist es interessant etwas zum Hintergrund des Filmes „Narnia“ zu erklären. Folgende Punkte könnte man erklären: C.S.Lewis verwendete das Stilmittel der Fantasyliteratur um mit einer Parallelwelt biblische Wahrheiten zu erklären. Deshalb habe ich keine Angst, dass jemand der die weiße Hexe und Faune sieht plötzlich für okkulte Einflüsse offen wird. Nutzt die Gelegenheit den Film mit ungläubigen Freunden anzuschauen, um mit ihnen über Glaubensfragen ins Gespräch zu kommen.

8.Menschen abholen, wo sie sind.
Paulus holte seine Zuhörer dort ab, womit sie sich gerade beschäftigten und führt sie dann einige Schritte weiter. (z.B. Predigt in Athen, Apo.17). Wenn wir Menschen erreichen wollen, müssen wir verstanden werden. Wir dürfen nicht den Eindruck erwecken, dass wir uns rumstreiten und mit Haarspalterei beschäftigen. Mit dem Lehrer meiner Kinder, der von Harry Potter begeistert ist und es als Schullektüre verwendet werde ich anders reden als mit einem Gläubigen, der dem Herrn gehorchen will und die Gefahren von Okkultismus versteht.

9.Menschen gewinnen.
Wir sollten uns von den unterschiedlichsten Themen nicht abschrecken lassen, sondern uns auf sie einlassen und uns gut informieren. Gerade wenn wir Menschen für Jesus durch den Aufbau guter Beziehungen gewinnen möchten müssen qwir geistlich fit sein. Die Topthemen in Literatur (Sakrileg) Film (Narnia, Passion) Sport (gläubige Fussballer) sollten von uns als missionarische Chance genutzt werden.

10.Heiligkeit.
Besteht nicht aus einer Reihe von Ge- und Verboten, sondern in einer Beziehung zu Jesus Christus. Wir wollen ihm gehorchen. Wir sind in der Welt, aber nicht von der Welt. Die Beziehung zu Gott soll wachsen. Was trägt dazu bei; was ist ein Hindernis?

11.Anforderungen an die Wächter
Sie sollten in einem Team arbeiten (Sprüche 27,17, sich gegenseitig raten und unterstützen. Sie sollten an ihrem eigenen Charakter arbeiten. Auch dazu ist Korrektur durch andere nötig.

12.Beurteilen der Wächter
Welche Qualifikation hat der Gläubige, der sich als Wächter sieht. (1.Tim.3) Ist er in all seinen Aussagen an die Heilige Schrift gebunden und gegründet. Ist er fest in eine Gemeinde eingebunden und aktiv in Evangelisation und Gemeindebau? Oder ist er irgendein Einzelkämpfer, der seine speziellen Auffassungen weiterverbreitet?

Ein Teil dieser thesen habe ich aus einem Arbeitspapier meines Bruders A. Lindner übernommen.

Gruß
Sanftwut
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Gast

Beitrag von Gast »

Lieber Wolfgang,

Du sprichst hier keine neuen Missstände an. Schon immer waren wir Christen in der Gefahr, das Kind mit dem Bade auszuschütten.

Ich möchte hier einen Artikel von Otto Schopf aus dem Jahr 1907 zitieren. Otto Schopf war einer der ersten und einer der wichtigsten Kritiker der damals in Deutschland erst aufbrechenden Zungenbewegung. Doch er hielt es schon damals für nötig, in seinem Artikel "Einige Anliegen" zu warnen. Meiner Meinung nach sollten wir das noch heute im Auge behalten.



Einige Anliegen

Gärtner 39/1907

Es liegt mir an, auf einige Punkte aufmerksam zu machen.

1. Auch für nüchterne Geschwister besteht die Gefahr, daß in der gegenwärtigen Zeit der Herr in unseren Gedanken in den Hintergrund gedrängt wird, weil wir unnüchternes und gefährliches bekämpfen zu müssen glauben. Diese Bekämpfung ist sicher nötig. Aber nicht nötig ist, daß bei derselben und durch dieselbe der Feind seine Absicht erreicht, unsere Aufmerksamkeit von Christo abzulenken und uns Zeit, Sammlung und Geschmack für den Umgang mit dem Herrn und seinem Wort zu rauben.
2. Es besteht die Gefahr, die ich besonders fürchte, daß man statt die Geister zu prüfen und darauf zu achten, wie weit die Grundzüge gewisser Erscheinungen schriftwidrig sind, bei auffallenden und widerwärtigen Äußerlichkeiten oder Einzelheiten stehen bleibt und diese bekämpft. Nicht die Form, sondern der Ursprung ist die Hauptsache. Dabei darf man allerdings auch den Irrtum nicht aus dem Auge lassen, daß mancher auf falschem Wege zum richtigen Ziel streben und sein Gegenstück, daß manche korrekt in der Form sind und ferne von Unnüchternheit, weil sie von Natur kritisch und Verstandesmenschen sind oder weil sie selbstzufrieden sind und nicht mehr begehren als sie haben.
Wenn wir nur die Erscheinungen bekämpfen und nicht die falsche Wurzel und Richtung, so könnten wir erreichen, daß alles Verkehrte sehr ruhig und in sehr nüchternen Formen vor sich geht, und dann ist die Gefahr noch größer, weil der Irrtum dann seiner wird und tiefer sitzt.
3. Fürchte ich, man könnte Person und Sache verwechseln. Auch das nach verschiedenen Seiten hin. Man könnte einmal auf Warner nicht hören, weil einem ihre Person zu unsympathisch oder zu unbedeutend ist. Dann, man könnte auf irreführende Lehren hören, weil ihre Vertreter sympathisch, vertrauenserweckend und fromm sind oder scheinen. Man sehe auf die Schriftgründe, nicht auf die Personen. Weiter, man könnte Irrende verachten und ihnen das ganze Christentum absprechen, weil sie in einem, vielleicht wichtigen Punkt irren. Selbst ein geisterfüllter Apostel wie Petrus konnte nach Pfingsten noch irre geleitet werden, Gal. 2. Jetzt ist Gelegenheit, in geduldiger, tragender Liebe zu zeigen, wer der Stärkere, Gereiftere und an Erkenntnis Überlegene ist. Mit Sanftmut sollen Irrende zurechtgewiesen werden.
4. Man könnte der Gabensucht und Zeichensucht, die Gabenflucht und Wunderflucht gegenüberstellen und so das Kind mit dem Bade aussschütten. Wir haben Geistesgaben; wir haben aber davon nicht zu viel. Wir können kaum sagen, daß wir genug haben und daß das Wort in allen unseren Gemeinden schon wahr geworden sei: Mein Volk soll meiner Gaben die Fülle haben. Man kann wohl kaum sagen, daß bei uns das Wort beachtet werde: Eifert um die geistlichen Gaben 1.Kor. 14,1. Die Gaben des Geistes sind erforderlich zum Aufbau der Gemeinde und zur Förderung des Geistes. Welche Gaben, wann und wie er sie uns mitteilen will, das ist Sache des Herrn. Aber ob die Beweggründe, aus denen wir sie suchen oder nicht wollen, die Wege, auf denen wir sie suchen, die Art, wie wir ihre Überschätzung bekämpfen die richtige ist, das haben wir an der Schrift und unter Gebet zu prüfen. Und "der Gott des Maßes", wie ihn Paulus 2. Korinter 10,13 nennt, wird uns Treue, Gründlichkeit und jede nötige Gnade zum Forschen und Finden, zum Bewahren des Gefundenen und zur Liebe in allem geben.

Ulrich.B
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Beitrag von Ulrich.B »

Lieber Wolfgang,

ich denke, es geht mir so wie den meisten. Schon bei deinem ersten Punkt komme ich ins grübeln. Wie kann man diese Unterscheidung biblisch belegen? Woraus können wir ableiten, dass Familienplanung oder die Sabbathfrage etwas Nebensächliches sind?

Vielleicht kannst du das mit deiner Sicht von Römer 14 einmal genauer erklären?

herzliche Grüße

Ulrich
Ulrich

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,

ich finde es gut das dieses Thema mal angesprochen wird ! (Wächterdienst)

Früher habe ich darauf gewartet das dieser Dienst auch mal ausgeübt wird, leider vergeblich !
Vielleicht hat man sie auch gleich mit dem Kissen der "Liebe" erstickt, oder ihnen den Mund mit dem Flaster Pharisär zugenät !

Es wird so viel geschwiegen und bagatellisiert und rumgeiert - man macht ein auf Diplomatisch !

Mahnt irgent ein Bruder mal einen diser "STREITTEHMEN" an, wird er gleich wieder auf den Pott gesetzt, wie oben genannt - diese Art von Liebe kann mir gestolen bleiben und diese ART der Liebe ist ein Lämendes Gift für jeglichen Wächterdienst ! Nein - diese STREITEHMEN finden nur ein ende wo sie im Licht der Bibel ausgeräumt werden.

Hast du schon mal eine Träne darüber vergossen das die Geschwister so betrogen werden ? Dieses Seichte dahingeplätscher, Saft und Kraftlosigkeit, so das man sich noch entschuldigen möchte über haupt etwas gesagt zu haben ! Wer Traut sich überhaupt noch den Mund aufzumachen, na ? Plötzlich ist alles still und keiner wart gesehen !

Danke an alle Geschwister die diesen Wächter oder auch Beobachter dienst ausüben, der eine Hinkend und noch unerfahren und der andere geübt und mit Weisheit !

Danke Jesus Christus für diese Geschwister, die auch vor Konflickten nicht Reissausnehmen oder aus Lauheit davor zurückschrecken.
Zuletzt geändert von Gast am 16.05.2006 14:04, insgesamt 2-mal geändert.

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Sanftwut
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Beitrag von Sanftwut »

Ulrich.B hat geschrieben: Wie kann man diese Unterscheidung biblisch belegen? Woraus können wir ableiten, dass Familienplanung oder die Sabbathfrage etwas Nebensächliches sind?

Vielleicht kannst du das mit deiner Sicht von Römer 14 einmal genauer erklären?
Lieber Ulrich,

Röm.14,5 macht deutlich dass einige Gläubige in Rom einen Tag (Sabbath) besonders für sich achteten, andere nicht. Dieses unterschiedliche Denken was aus den unterschiedlichen Herkünften (Judentum oder Heidentum) entsprang sollte in der Gemeinde nicht zu einem Gegenstand des Streitens werden. Wenn jemand meinte das Sabbathgebot oder die Speisegesetze halten zu müssen, so war das nicht verboten. Erst dann wenn diese Gebote auch zum Gesetz für andere gemacht wurden, die die Freiheit hatten, diese nicht zu halten wurde es eine falsche Lehre, die Paulus an anderer Stelle klar zurückweist.

Was Familienplanung angeht bin ich als siebenfacher Vater stehe ich mit meiner Frau in der Verantwortung die Kinder von Gott zu empfangen, die er mir schenken möchte. Bei der Erforschung des Willerns Gottes zu diesem Thema, darf ich durchaus auch den Verstand und die mir von Gott geschenkte Weisheit einsetzen, um zu erkennen, wie groß unsere Familie sein sollte. Kriterien sind in erster Linie Kinder als ein Geschenk Gottes anzusehen, aber auch die mögliche Belastungsgrenze vor allem meiner Frau zu erkennen. Im Sinne der Kategorisierung die ich vorgeschlagen habe, fällt dieser Teil für mich in den persönlichen Verantwortungsbereich jeden Ehepaares und ist nicht Gegenstand von Gemeindegrundsätzen.

Herzlicher Gruß
Wolfgang
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Sanftwut
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Beitrag von Sanftwut »

Janand hat geschrieben:. Man sehe auf die Schriftgründe, nicht auf die Personen. Weiter, man könnte Irrende verachten und ihnen das ganze Christentum absprechen, weil sie in einem, vielleicht wichtigen Punkt irren. Selbst ein geisterfüllter Apostel wie Petrus konnte nach Pfingsten noch irre geleitet werden, Gal. 2. Jetzt ist Gelegenheit, in geduldiger, tragender Liebe zu zeigen, wer der Stärkere, Gereiftere und an Erkenntnis Überlegene ist. Mit Sanftmut sollen Irrende zurechtgewiesen werden.
Hi Andreas,

danke für die gute Ergänzung von der ich besonders den obigen Absatz unterstreichen möchte.

Gruß
Wolfgang
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Aaron
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Beitrag von Aaron »

Janand hat geschrieben:.... weil sie in einem, vielleicht wichtigen Punkt irren.
Es kommt immer darauf an, wie wichtig und in Bezug auf was. Kleines Beispiel: In Reutlingen starb ein Ehepaar. Es unterlag einem Irrtum. Es hatte Herbstzeitlose gesammelt und gegessen; statt Bärlauch.

Wie wichtig war jetzt der Irrtum?

Hüten wir uns vor Geschwafel.

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,

schade das das Thema wieder auf andere Punkte abschweift !
Ich bin der gleichen Ansicht wie Sanftwut, wenn es darum geht jemanden auf einen Irrtum hinzuwesen und Ihm nicht dabei seine Gottes Kindschaft abzusprechen, sofern er den ein Kind Gottes ist. Doch nützt es niemanden so zu tun als ob es eine bagatelle ist wenn man einem Irrtum Aufgesessen ist !

Irrtum muss benannt und bekannt werden, so soll dieser Irrtum auch ausgeräumt werden !

Soll derjenige der an die "Allversöhnungslehre Glaubt seinen Irrtum vor den Geschwistern zum besten geben auf das noch mehr diesen Irrtum Glauben, oder soll die Wahrheit hervorgehoben werden, damit der Irrtum erkannt und ausgeräumt werden kann ?

Wie schon gesagt, es giebt im Netz gute Literatur zu diesem Thema
Müsst halt mal suchen gehen

Meine erfahrung hat mich gelert, das das was wir heute in vielen Liberalen und Ökumenischen Häusern (ich gebrauche bewusst nicht den ausdruck Gemeinden) sehen können, das resultat einer Liebe ist die "Wahrheit" ersäuft und die Lüge begünstigt.

So wie wir es heute vermehrt an unserer Schandhaften Richtsbarkeit sehen - Opfer sind die deppen, Diebe Mörder usw. bekommen Händchenhalter, PsychoFritzen verdteidiger die sie noch als Opfer dastellen.


Irrtümer werden heute mit Weichspüler und Aufhellern gewaschen, damit sie besser Aussehe als sie in wirklichkeit sind - man muss ja nicht son wind machen !

Es soll endlich was Passieren - weg mit den Luftiküssen und der Weichspüler mentalietät, diese hat niemanden etwas gebracht, nein sie hat uns Kampf und Leidensunfähig gemacht !!! Lagerfeuer und Partystimmung ist zwar schön, aber auf dem Schlachtfeld ist soetwas kaum angesagt, mit Grillspiessen kann man den Feind nicht besiegen und mit Weinkrämpfen, die man bekommen hat, weil das EGO etwas auf die Birne bekommen hat, nimmt der Wiedersacher keine Rücksicht.

Wächterdienst soll auf gefahren hinweisen - nicht einseitig da stimme ich zu - alles muss auf Jesus Christus hinweisen und SEin Wort muss Richtschnur und Orientierung geben !

Was meint ihr wie das ist dreizehn jahre Geschwister zu bitten nicht bei der ACK, der Ökumenischen Bewegung mitzumischen, in liebe und in Sanft mut, und nun kommt ein sooooo Lieber Bruder und sagt mir "Ach Arne - ist doch gar nicht so schlimm", ich zeige ihn Fakten - Er sagt na und !

Bitte entschuldigt, aber da werde ich SAUER ! Was für Ignoranz und dann muss ich mir sagen lassen, ich bin "Lieblos", das ist ein Hohn, ein Spott, das ist Lächerlich.
Für einen der sagt er Liebt Jesus Christus, ist das eine Schande, EINE SCHANDE !

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Arne,

ich habe kein Wort davon gesagt, einer falschen Lehre nicht zu widersprechen - so sehr mir das auch immer wieder unterstellt werden mag.

Ich sehe nur, dass wir Christen immer wieder das Kind mit dem Bade ausschütten und denjenigen, der nicht "Glinus" (Gläubig in unserem Sinne ist, gleich zu verdammen und ihm das Christsein abzusprechen.

Was Allversöhnung angeht, muss ich nicht im Netz suchen - meine Homepage enthält genug Material darüber.

Aber: In vielen Punkten sind wir Christen nun einmal unterschiedlicher Meinung (oder, um es frommdeutsch zu sagen: Wir haben unterschiedliche Erkenntnis). Die Arbeit an der Glaubensstimme - ich hatte es schon vorher einmal erwähnt - machte mir klar: Es gibt genug Christen, für die
- Martin Luther
- Johannes Calvin
- Huldrych Zwingli
- Die Familie Krummacher
- Origenes
- Tertullian
- Augustinus
- Charles Haddon Spurgeon
- Charles Grandison Finney
- John Nelson Darby
- Bernhard von Clairvaux
Irrlehrer sind und die mich - teilweise sogar ultimativ - aufgefordert haben, die Texte dieser Brüder von meiner Seite zu nehmen, wenn ich nicht in die Hölle kommen wollte. (BtW: Ich vermute, dass jetzt, nachdem ich als Vertreter der Gnadentaufe ein Täuferarchiv eröffnet habe, wieder einige solcher Mails bei mir ankommen werden).

Ich beharre darauf, dass unsere Erkenntnis Stückwerk ist. Das bedeutet nicht, dass ich einer Beliebigkeit das Wort rede. Aber wenn ich jemanden erlebe, der eine Irrlehre verbreitet, dann fessel und knebel ich ihn nicht, damit er seine Lehre nicht weiter verbreiten kann, sondern ich führe, so weit dies möglich ist, eine Diskussion anhand der Bibel mit ihm. Dies ist auch in unserem Forum - und glücklicherweise auch hier - Praxis. Eine Sperre oder ein Rauswurf eines Bruders, der eine Irrlehre vertritt, darf immer erst das letzte Mittel sein, wenn zuvor alles andere versucht wurde.

Aber ich gehe noch einen Schritt weiter: Im Neuen Testament sehe ich keinen Job für selbsternannte Wächter. Ich sehe, daß Christus uns diie Aufgabe gibt, sein Evangelium zu verkündigen, ich sehe ernste Warnungen vor Irrlehrern, die kommen werden - aber ich sehe weder eine Inquisition noch einen Papst, der entscheidet, was zu glauben und was abzulehnen ist.

Sehen wir doch einmal in die Bibel, wie es die Urgemeinde hielt, als die ersten ernsten Irrlehren in Ihren Reihen auftauchten (Apg. 15):

1 Und etliche kamen von Judäa herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr nicht beschnitten worden seid nach der Weise Moses', so könnt ihr nicht errettet werden.

Ein wirklich essentieller Punkt - nicht Jesus allein rettet, sondern Jesus und ...

2 Als nun ein Zwiespalt entstand und ein nicht geringer Wortwechsel zwischen ihnen und dem Paulus und Barnabas, ordneten sie an, daß Paulus und Barnabas und etliche andere von ihnen zu den Aposteln und Ältesten nach Jerusalem hinaufgehen sollten wegen dieser Streitfrage.
3 Sie nun, nachdem sie von der Versammlung das Geleit erhalten hatten, durchzogen Phönicien und Samaria und erzählten die Bekehrung derer aus den Nationen; und sie machten allen Brüdern große Freude.
4 Als sie aber nach Jerusalem gekommen waren, wurden sie von der Versammlung und den Aposteln und Ältesten aufgenommen, und sie verkündeten alles, was Gott mit ihnen getan hatte.
5 Etliche aber derer von der Sekte der Pharisäer, welche glaubten, traten auf und sagten: Man muß sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz Moses' zu halten.

6 Die Apostel aber und die Ältesten versammelten sich, um diese Angelegenheit zu besehen.
7 Als aber viel Wortwechsel entstanden war, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: Brüder ihr wisset, daß Gott vor längerer Zeit mich unter euch auserwählt hat, daß die Nationen durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und glauben sollten.

Komisch - Petrus und Jakobus sagen nicht einfach, daß es Unsinn sei, was dort gelehrt wird, sondern es gibt "viel Wortwechsel" oder (wie es in einer anderen Bibel heisst) "heftige Diskussionen". Und dabei kommen alle zu Wort - nicht nur die Rechtgläubigen, sondern auch die Irrlehrer.

8 Und Gott, der Herzenskenner, gab ihnen Zeugnis, indem er ihnen den Heiligen Geist gab, gleichwie auch uns;
9 und er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, indem er durch den Glauben ihre Herzen reinigte.
10 Nun denn, was versuchet ihr Gott, ein Joch auf den Hals der Jünger zu legen, das weder unsere Väter noch wir zu tragen vermochten?
11 Sondern wir glauben durch die Gnade des Herrn Jesus in derselben Weise errettet zu werden wie auch jene.
12 Die ganze Menge aber schwieg und hörte Barnabas und Paulus zu, welche erzählten, wie viele Zeichen und Wunder Gott unter den Nationen durch sie getan habe.
13 Nachdem sie aber ausgeredet hatten, antwortete Jakobus und sprach: Brüder, höret mich!
14 Simon hat erzählt, wie Gott zuerst die Nationen heimgesucht hat, um aus ihnen ein Volk zu nehmen für seinen Namen.
15 Und hiermit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht:
16 "Nach diesem will ich zurückkehren und wieder aufbauen die Hütte Davids, die verfallen ist, und ihre Trümmer will ich wieder bauen und sie wieder aufrichten;
17 damit die übrigen der Menschen den Herrn suchen, und alle Nationen, über welche mein Name angerufen ist, spricht der Herr, der dieses tut",
18 was von jeher bekannt ist.
19 Deshalb urteile ich, daß man diejenigen, welche sich von den Nationen zu Gott bekehren, nicht beunruhige, sondern ihnen schreibe,
20 daß sie sich enthalten von den Verunreinigungen der Götzen und von der Hurerei und vom Erstickten und vom Blute.
21 Denn Moses hat von alten Zeiten her in jeder Stadt solche, die ihn predigen, indem er an jedem Sabbath in den Synagogen gelesen wird.
22 Dann deuchte es den Aposteln und den Ältesten samt der ganzen Versammlung gut, Männer aus sich zu erwählen und sie mit Paulus und Barnabas nach Antiochien zu senden: Judas, genannt Barsabas, und Silas, Männer, welche Führer unter den Brüdern waren.
23 Und sie schrieben und sandten durch ihre Hand [folgendes]: "Die Apostel und die Ältesten und die Brüder an die Brüder, die aus den Nationen sind zu Antiochien und in Syrien und Cilicien, ihren Gruß.
24 Weil wir gehört haben, daß etliche, die aus unserer Mitte ausgegangen sind, euch mit Worten beunruhigt haben, indem sie eure Seelen verstören [und sagen, ihr müßtet beschnitten werden und das Gesetz halten] denen wir keine Befehle gegeben haben,
25 deuchte es uns, einstimmig geworden, gut, Männer auszuerwählen und sie mit unseren Geliebten, Barnabas und Paulus, zu euch zu senden,
26 mit Männern, die ihr Leben hingegeben haben für den Namen unseres Herrn Jesus Christus.
27 Wir haben nun Judas und Silas gesandt, die auch selbst mündlich dasselbe verkündigen werden.
28 Denn es hat dem Heiligen Geiste und uns gut geschienen, keine größere Last auf euch zu legen, als diese notwendigen Stücke:
29 euch zu enthalten von Götzenopfern und von Blut und von Ersticktem und von Hurerei. Wenn ihr euch davor bewahret, so werdet ihr wohl tun. Lebet wohl!"

Das Ergebnis der Diskussion ist nicht das Machtwort des Jakobus oder des Petrus oder des Paulus - nein, durch das Wirken des Heiligen Geistes sind sie einstimmig geworden. Die Gemeinde hatte nicht einen Wächter, der entschied, was richtig oder falsch ist, sie hatten nicht einen oder einige wenige Warner, die über die Reinheit der Lehre wachten - die Gemeinde besprach sich, und jeder trug seines dazu bei!

Petrus, Paulus und die anderen verboten den Irrlehrern auch nicht einfach das Wort - das war die spätere Praxis der römischen und noch später auch der evangelischen und freien Gemeinden. Das sind Methoden von Menschen, die ihrer Meinung nicht sicher sind, die keine Argumente haben oder keine Liebe für den irrenden Bruder. Der Weg, jemanden durch Diffamierung mundtot zu machen, ist eben nicht der Weg der Gemeinde Christi. Diese kämpft, ringt und streitet solange, bis Einmütigkeit entsteht - alles andere ist der römische Sauerteig.

Gast

Beitrag von Gast »

Auf die eingangs gestellte Frage, ob Wächterdienst Hilfreich oder Hindernis ist möchte ich Antworten - Hilfreich "Ja" und Hindernis "Nein"

Ein Hindernis ist eher für die schleichende Verweltlichung und das sehe ich als sehr Positiv und auch im Sinne unseres Herrn.

Wenn man mitbekommt wie bei einer Hochzeit in einer Gemeinde, eine Bauchtänzerin ihr bestes giebt und keiner der Anwesenden Gläubigen dieses Treiben beendet ist das schon Trasurig, oder ?
Ich bin darmals rausgegangen, um ein Zeichen zusetzen, eine Muslimische Türkin ebenfalls, ich sagte ihr, ist das nicht Traurig, wie kann soetwas in einem Gemeindehaus von Christen (Baptisten) überhaupt möglichsein ?
Es war ihr anstössig und hat sie angewiedert !
Trauriges Zeugnis für eine Christliche Versammlung !
Hinterher habe ich es angesprochen, man ging dieser konfontration aus dem Weg und kehrte es unter den Tepich - aus Liebe ?
man könnte diese liste weiter führen !
Eine Frau trennte sich von ihrem Mann und Heiratete einen Schwarzen Muslimen, beide waren anschliessend immer noch Gemeinde Mitglieder, aus liebe hat man sie nie darauf angesprochen, wie es sein könnte das sie einen Moslem als Christin geheiratet hat und ihren Gläubigen man entsorgt hat - ist das auch Liebe ?
Hätte ich das wieder zur ansprache gebracht - währe ich wieder der Dumme gewesen - ACH Arne, du immer !

Vor Zehn jahren sagte man mir, wir machen nichts auf Ökumene und wollen auch gar nicht wissen was das ist, weil wir ja die Bibel haben, heute haben 70 % dort einen Ökumeneischen Kniefall gemacht, - Einen Schritt näher Aktiv in der ACK.

Das ist mal aus der Praxsis !

Wisst ihr was ich echt lustig finde.

Da kann das Wort Gottes zerdäbbert werden, entstellt usw, von der Masse hört man kein Piep, so leise das man eine Stecknadel fallen lassen könnte und alle würden sie hören, lass es in einer Predigt sein !
Würde aber jemand diese Missstände Anprangern, ihr Glaubt nicht wievielle Liebevoll umsorgte Geschwister um einen herrum surren und besänftigen wollen. Plötzlich bekommt man eine Unterweisung im Liebevollen umgang mit Geschwistern. Ich finde das seltsam, das es gerade die sind die den Mund nicht aufbekommen wenn gerade das das Wichtigste in diesem Augenblick gewesen währe.

Als Jungbekehrter habe ich mich nach einer Väterlichen Hand gesehnt und nach Geschwistern die mit Wachen Auge und Hörenden Ohre für mich da gewesen währen - die eben auch erkennen was da um sie herrum geschied. Es interessiert heute niemanden so Richtig ob der Pastor nachmittigs vielleicht auf einer Nachbesprechung der NPD ist, oder ob er einer Freimaurer Loge angehört ! Das schickt sich als liebevoller Christ nicht. Ich muss ja an meinen Balken im Auge denken, der es mir verwert jemanden auf seinen Irrtum hinzuweisen.

Ne - das ist HEUCHELEI, da lügt man sich die Taschenvoll und findet das Fromm und Liebevoll.

Liebevoll währe es diesen Bruder nach mehrmaligem hinweis auf diesen Irrtum um seinet und der anderen Geschwister wegen aus der Versammlung auszuschliessen, wenn er nicht bereit ist seinen Irrtum zu bekennen ! Sollte er einsichtig sein, kann er wieder voller liebe zurückkehre ! Wir sollen niemanden, trotz irrtum, Hassen, sondern für ihn bitten.

liebe Grüsse

Aaron
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Beitrag von Aaron »

Mit der Bezeichnung "Wächterdienst" sind die Akzente falsch gesetzt. Es gibt gar keinen.

Wir haben neutestamentlich keine Wächter in der Gemeinde, sondern Älteste oder besser gesagt; solche die diesen Dienst ausüben sollten. Das in íhren Dienst auch das "wachen" über bestimmte Entwicklungen fällt ist sicherlich richtig, ist aber nur ein Teil ihrer Aufgabe.

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Arne, hallo Aaron!

Ich stimme Dir bei den von Dir genannten Vorfällen ja durchaus bei. Da geht es aber auch nicht um Fragen der Lehre, sondern da wird das Zeugnis der Gemeinde ad absurdum geführt. Ich glaube, da wäre ich mit Dir gegangen - genauso, wie ich einen Gottesdienst verlasse, wenn dort falsche Lehre gepredigt wird.

Was Du in den beiden Fällen erlebt hast, kann aber auch eine andere Ursache haben, nämlich die, dass der Warner, die zu oft warnen (oder bei jeder Kleinigkeit, die sie sehen) nicht mehr in ernsten Fällen ernst genommen wird.

Wir sind ja in vielen Punkten nicht so weit voneinander entfernt. In den Fällen, wo es sich um wirklich wichtige Fälle handelt, bin ich der Meinung, dass ein Gemeindeausschluss nach den Anweisungen Jesu notwendig ist. Auch hier stimme ich Dir zu, was das Gebet für denjenigen angeht - allerdings sollte dies schon vorher geschehen, auch vor den Gesprächen. Wer dies unterläßt, sollte lieber sich selber prüfen als den Bruder.

Aber:
Wenn ein Bruder die Allversöhnung glaubt, sie jedoch nicht lehrt, sie nicht weiterverbreitet - soll ich dann Richter seines Glaubens sein? Um mit Paulus zu sprechen: Das sei ferne!

In anderen Fällen würde ich niemals von Irrlehre sprechen, wenn es um eine in der Christenheit anerkannte Lehre geht, bei der es unterschiedliche Einstellungen gibt und geben kann. Hier einige Beispiele:
- Gnadentaufe oder Glaubenstaufe
- Erwählung oder Entscheidung
- Sabbat oder Sonntag
- lutherisches oder reformiertes Abendmahlverständnis

@Aaron:

Leider ist es so, dass sich immer mehr ernste und entschiedene Christen als Wächter verstehen - noch dazu (was ich persönlich für viel entsetzlicher halte) als einzelgängerische Wächter, als Lone Riders für den wahren Glauben. Sie sehen nicht die Gefahren, die darin enthalten sind. Sie sehen nicht den Grund dafür, dass Jesus seine Jünger zu zweien oder dreien aussendet Sie sind glühende Kohlen, doch weit weg von anderen Kohlen, und so verglühen sie langsam, bis sie erloschen sind.

Auch Gemeinschaften von Warnern, die keine andere Aufgabe haben als eben zu warnen, laufen in dieselbe Gefahr. Denn sie sind nur ein frommer Verein - sie sind keine Gemeinde. Und für fromme Vereine hat die Bibel keine Verheißungen.

Lasst uns also beten für unsere Gemeinden, für unsere Ältesten, aber auch für die Brüder, die irren.

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Sanftwut
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Beitrag von Sanftwut »

Aaron hat geschrieben: Das in íhren Dienst auch das "wachen" über bestimmte Entwicklungen fällt ist sicherlich richtig, ist aber nur ein Teil ihrer Aufgabe.
Um nichts anderes geht es bei dem Eingangsposting

Gruß
Sanftwut
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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo noch was zum Wort "Wächterdienst",

was das "Wachen" angeht, sind wir eigentlich alle gefordert, dazu bedarf es kein Wächteramt !
Auch ist der Wächterdienst nicht als im Gabenkatalog der Bibel aufgeführte Geistesgabe, sondern eher als eine Aufgabe die jedem zufällt - die Augen und Ohren aufzuhalten zu Wachen und nicht vor Misständen zu schweigen !
Nur wird es in der Regel von den meisten nicht mehr getan - aus falsch verstandener Rücksichtnahme und Liebe!

Als einen Dienst muss man ihn schon sehen, denn da wo die Gemeinde döhst, braucht es jemanden der sie Weckt, Wahrt und ermahnen, AUFZUWACHEN !

Nennen könnte man das was den "Wächterdienst" ausmacht auch anders !

Bereitschaft zum Einstehen für die Wahrheit - als Beispiel !

Ein Beitrag zu diesem Thema von Bruder Ebertsaeuser
http://www.bibelkreis.ch/Ebertsaeuser/B ... sd-1A4.doc

Janand hat geschrieben:

Leider ist es so, dass sich immer mehr ernste und entschiedene Christen als Wächter verstehen - noch dazu (was ich persönlich für viel entsetzlicher halte) als einzelgängerische Wächter, als Lone Riders für den wahren Glauben. Sie sehen nicht die Gefahren, die darin enthalten sind. Sie sehen nicht den Grund dafür, dass Jesus seine Jünger zu zweien oder dreien aussendet Sie sind glühende Kohlen, doch weit weg von anderen Kohlen, und so verglühen sie langsam, bis sie erloschen sind.

Auch Gemeinschaften von Warnern, die keine andere Aufgabe haben als eben zu warnen, laufen in dieselbe Gefahr. Denn sie sind nur ein frommer Verein - sie sind keine Gemeinde. Und für fromme Vereine hat die Bibel keine Verheißungen.

Antwort von mir:

Wie war das noch mit dem Kind im Bade - oder sollte das jetzt ein Beispiel aus der Praxsis sein ?

Also ich bin sehr dankbar für mancher dieser zusammenzschlüsse - bei ihnen kann man noch konturen erkennen, trotz mancher unzulenglichkeit ! Lieber Profiel und Kontur, als Stumpfes nichtssagendes Relativieren der Wahrheit, welches den Irrtum liebevoll in den Schlaf schauckelt !

Andere haben ein Problem damit klare Grenzen zu ziehen, welche oft die schon angesprochene verwirrung hervorruft !

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Stefan Pohl
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Beitrag von Stefan Pohl »

Aaron hat geschrieben:Mit der Bezeichnung "Wächterdienst" sind die Akzente falsch gesetzt. Es gibt gar keinen.
Jes. 62, 6f: Auf deine Mauern, Jerusalem, habe ich Wächter bestellt; den ganzen Tag und die ganze Nacht werden sie keinen Augenblick schweigen. Ihr, die ihr Bild erinnert, gönnet euch keine Ruhe und laßt ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem befestigt und bis er es zum Ruhme macht auf Erden!

Ich denke schon, daß das eine Entsprechung im Neuen Bund hat. Das neutestamentliche Wort Äpiskopos (Philp. 1, 1; Apg. 20, 28; 1. Tim. 3, 1f; Tit. 1, 7) heißt ja wörtlich übersetzt Aufseher, Achthabender – mithin sinngemäß Wächter. In 1. Petr. 2, 25 wird Christus als Hirt und Aufseher unserer Seelen bezeichnet, was erklärt, daß diese Funktion auch ihre Entsprechung in seinem Leib hat – also im Dienste des Äpiskopos.

Interessant ist das Detail, daß der alttestamentliche Wächter hier nicht das Volk erinnern sollte, sondern Bild.

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