Wolle u. Flachs: Vom Vermischen, vom Trennen und vom Spalten

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Moderator: Jörg

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Stefan Pohl
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Wolle u. Flachs: Vom Vermischen, vom Trennen und vom Spalten

Beitrag von Stefan Pohl »

Roland hat geschrieben:Hallo Stefan,
Was ich sagen wollte, ist: Nicht jede Spaltung ist falsch. Im Gegenteil: Da wir wissen, daß es die Wesensart des Diabolos ist, durcheinanderzumischen, was nicht zusammengehört, damit die Wahrheit verschleiert wird, muß es zu unserer Wesensart gehören, diese Vermischung aufzuzeigen um womöglich Entmischung zu bewirken.
Genau, denn die Bibel unterscheidet zwischen Spaltung und Trennung! Es zeigt sich, dass Willy beide Begriffe nicht auseinander gehalten hat. Wenn dies nicht geschieht, kommt man zwangsläufig zu falschen Schlussfolgerungen. Entweder man lehnt jede Trennung ab oder man spaltet "jedes und jeden".....

Meinst Du es wäre sinnvoll, ein Bibelstudium über die beiden Begriffe zu machen?

Shalom
Roland
Hier also auf Anregung von Roland ein eigener Zweig zu diesem Thema. Tatsächlich sind saubere Begriffsdefinitionen die Grundlage jeder ordentlichen Diskussion, da man sonst nur aneinander vorbeiredet, wie der Zweig zu »Irrtümern« ja auch beispielhaft zeigt. Du wirst, lieber Roland, vermutlich feststellen, daß solche Begriffsvergleiche schwierig sind ohne Zuhilfenahme konkordanter Übersetzungen (auch wenn Du diese nicht liebst), da andere Übersetzungen solche Begriffe wie Spaltung und Trennung u. U. schon synonym verwenden und dadurch bereits Unschärfe in die Argumentation hineintragen.



Nur so zum Aufwärmen also ein außerbiblisches Citat:
Konfuzius (551 – 479 v. Chr.), Philosoph und Sittenlehrer, wurde einmal gefragt, was er als erstes täte, wenn man ihm die Regierung eines Landes übertrüge. Seine Antwort: »Ich würde den Sprachgebrauch richtigstellen.« – »Wie das?«, riefen seine verblüfften Jünger. »Hat denn der Streit um bloße Worte etwas mit den wichtigen Dingen zu tun, die in der großen Politik entscheidend sind?« Darauf sagte Konfuzius:
»Wenn die Worte nicht stimmen, dann ist das, was gesagt wird, nicht das Gemeinte. Wenn das, was gesagt wird, nicht das Gemeinte ist, dann sind auch die Taten nicht in Ordnung. Sind die Taten nicht in Ordnung, so verderben die Sitten. Verderben die Sitten, so wird die Justiz überfordert. Wird die Justiz überfordert, so weiß das Volk nicht, wohin es sich wenden soll. Deshalb achte man darauf, daß die Worte stimmen. Das ist das Wichtigste von allem.«
Nicht daß mir ein Oberschlauer jetzt Konfuzianismus vorwirft; ich hätte das nicht citiert, wenn wir nicht auch bei Paulus eine solche Warnung fänden: »Habe eine Untertypung [Hypotyposis; ein grundlegendes Muster] gesundseiender Worte, die Du meinerseits gehört im Treun und in der Liebe, ja der in Christo Jesu.«



Zur Einleitung des Themas kopiere ich der besseren Übersicht halber noch einmal meine Beiträge, die dieses Thema betreffen, aus dem Irrtumszweig ( http://www.betanien.de/forum/viewtopic. ... sc&start=0 ) hierher:
Stefan Pohl hat geschrieben:Die interessante Frage ist: Wer ist im konkreten Einzelfall der Spalter? Und das muß durchaus nicht immer der sein, der im historischen Sinne später da war.
Bei geistlicher Beurteilung ist derjenige der Spalter, der sich nach der Spaltung mit seiner Position weiter entfernt vom Haupt, Christus, befindet. Spaltung ist nämlich nicht in erster Linie Spaltung in Bezug auf andere Glieder, sondern Spaltung in Bezug auf das Haupt.
Wenn also – um ein Beispiel zu nennen – 10 Leute aus der Landeskirche geworfen werden (oder freiwillig gehen), weil sie sich taufen lassen haben, dann haben nicht diese sich von der Kirche gespalten, sondern die Kirche hat sich von ihnen gespalten, einfach durch ihr passives Beharren auf einer hauptesfremden Position. Spaltung ist also keine Frage der Quantitäten (die Mehrheit hat recht) sondern eine Frage der Qualitäten (recht hat der, der mit dem Haupt übereinstimmt).

Man kann das sogar vereinfacht graphisch darstellen:

Bild

Der Punkt in der Mitte stellt das Haupt dar. Die kleinen Punkte die Glieder des Hauptes, soweit sie sich noch im Bereich des Leibes (hellgrüne Fläche) befinden. Einige Glieder haben sich zu Clustern zusammengeschlossen (Denominationen), die einerseits illegale Abgrenzungen innerhalb des Leibes darstellen (1. Kor. 1!), andererseits auch Mischformen, da sie wiederum auch eigene Glieder haben, die nicht zum Leib des Christus gehören. Das Wort heräsis (Seitigung) ist grundsätzlich auf Denominationen (Kirchen, Freikirchen) anzuwenden – also auf menschliche (fleischliche) Abgrenzungen innerhalb des Leibes des Christus.
Jede Bewegung von der Mitte weg ist ein Vermehren von Spaltung. Jede Bewegung, die einer der Punkte nun in Richtung Mitte macht, stellt eine Minderung der Spaltung dar – dabei ist ein Nebeneffekt, daß zur Mitte zu ja auch die Abstände zwischen den Punkten geringer werden, da der Raum dort enger ist, also eine größere Nähe unter den Gliedern entsteht. Dabei stellt es keine Spaltung dar, daß man sich, wenn man sich auf das Zentrum zubewegt, vielleicht von einem der großen denominationellen Cluster am Rande lösen muß, vielmehr verharren diese, wenn sie diese Bewegung auf das Haupt zu nicht mitvollziehen, in ihrem Zustand des größeren Gespaltenseins vom Haupt. Spaltung zwischen Gliedern ist also immer sehr relativ; entscheidend ist der Abstand und die Verbindung zum Haupt.
Ansonsten bitte diese Graphik nicht überbewerten und überinterpretieren, sie soll nur einen Sachverhalt illustrieren und hat somit nur gleichnishaften Rang.

Herzliche Grüße, Stefan.
Stefan Pohl hat geschrieben:Natürlich sind mir die Paulusschen Worte vom Anfang des Korintherbriefes gegenwärtig – weit mehr, als den meisten, weshalb ich die Daseinsberechtigung von Denominationen grundsätzlich leugne. Es gibt jedoch Trennungen, die ihre Berechtigung haben. Es gibt also beides – die Trennung aus dem Fleisch und die Trennung aus dem Geist.
Im geistlichen Bereich hat jegliches seine Zeit – das Zerteilen (Trennen, Aufspalten) hat seine Zeit und das Nähen (Verbinden) hat seine Zeit (Pred. 3, 7). Tatsächlich ist das Trennen vermischter Dinge sogar eine der Hauptbeschäftigungen Gottes und damit auch der Herausgerufenen. Schon die Schöpfung war ein Werk des Trennens – Licht von Finsternis, Wasser von Trockenem usw. – um aus »Chaos und Durchstörung« eine wohlgefällige Ordnung zu schaffen. Wie das Schöpfungswerk, so besteht auch das Erlösungswerk aus dem Trennen von Vermischtem. Wir sehen hier zwei gegenläufige Prinzipien am Wirken: Der Diabolos, der Durcheinanderwerfer, vermischt; Gott trennt das Vermischte. Demzufolge wird uns Christus, das Wort Gottes, vorgestellt als »lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Beurteiler der Gedanken und Gesinnungen des Herzens«. Es ist also offensichtlich, daß auch die Herausgerufene, die ja der Leib dieses Christus ist, den Dienst des Trennens und Schneidens innehat.

Gott haßt Vermischung. Dies ist im Gesetz sinnbildlich vorgeschattet z. B. in 5. M. 22, 11: »Nicht bekleidest du dich mit Mischgewebe, Wolle und Flachs vereint.«

Der Beginn jeglichen geistlichen Lebens ist, daß ein Mensch sich auf den Weg macht um auszuziehen aus Babylon, dem Ort der Vermischung. Ausziehen, sich absondern, das sind geistliche Grundbegriffe. Deswegen scheitern diejenigen, die meinen, sie wären cleverer als Gott und könnten das Beste aus beiden Welten haben – Babel und Jerusalem.

Wenn wir die hier wirkenden Prinzipien verstanden haben, ist es z. B. nicht schwer zu verstehen, daß Holgers Religionsvermischung schärfere Entgegnung erfordert als »normales« Heidentum.

Was ich sagen wollte, ist: Nicht jede Spaltung ist falsch. Im Gegenteil: Da wir wissen, daß es die Wesensart des Diabolos ist, durcheinanderzumischen, was nicht zusammengehört, damit die Wahrheit verschleiert wird, muß es zu unserer Wesensart gehören, diese Vermischung aufzuzeigen um womöglich Entmischung zu bewirken. Dies ist ein normaler Vorgang, der in uns selbst abläuft, etwa wenn wir erkennen, daß bestimmte Denkmuster nicht christusgemäß sind und diese dann verabschieden, uns also von diesen trennen. Aber auch im Verkehr mit unserer Umwelt wird sich dieser Wesenszug zeigen müssen, gerade auch in der Herausgerufenen (Gemeinde). Das was sich nicht freiwillig durch den Einfluß des Wortes trennen läßt, wird durch Feuer getrennt (geläutert) werden. Das ist der Sinn des Feuergerichtes: Bildlich gesprochen – was nicht stofflich recycliert werden kann, wird thermisch recycliert.

Herzliche Grüße, Stefan.

Gast

Beitrag von Gast »

hallo Stefan
5. Mose 22, 9 Du sollst in deinem Weinberg nicht zweierlei Dinge säen, sonst verfällt das Ganze, was du ansäst und was der Weinberg trägt, dem Heiligtum. 10 Du sollst nicht mit Rind und Esel zusammen pflügen. 11 Du sollst kein Gewebe anziehen, das aus Wolle und Leinen zusammengewirkt ist.

In deiner Bibel stehen zwar andere Dinge als in den geläufigen, aber hier geht es eindeutig um das Thema Zweiheit und genauso aussagefähig wie

5. Mose 22, 6 Begegnet dir zufällig auf dem Wege, auf irgendeinem Baum oder am Boden ein Vogelnest mit Jungen oder mit Eiern, und sitzt die Vogelmutter auf den Jungen oder Eiern, dann darfst du die Mutter mitsamt den Jungen nicht ausnehmen. 7 Laß erst die Mutter fortfliegen, dann nimm die Jungen aus, damit es dir wohlergehe und du lange lebst!

Du erinnerst mich mit deiner Vor- und Nachschattung an Thomas von Aquin = recht katholisch das Ganze - und ziemlich an den Haaren herbeigezogen.

Alles Liebe
Holger

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Stefan Pohl
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Beitrag von Stefan Pohl »

Erwartest Du darauf eine Antwort? Willst Du das Thema konstruktiv entwickeln oder stänkern?

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Roland
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SCHISMA und HAIRESIS

Beitrag von Roland »

Hallo Stefan,

danke für Deine anschauliche und gut nachvollziehbare Erklärung zu diesem Thema. Hier noch einige Gedanken meinerseits:

Denn erstens höre ich, daß, wenn ihr in der Gemeinde zusammenkommt, Spaltungen (gr. SCHISMA) unter euch sind, und zum Teil glaube ich es. Denn es müssen auch Parteiungen (oder Trennungen, gr. HAIRESIS) unter euch sein, damit die Bewährten unter euch offenbar werden. (1. Kor. 11,18-19, Rev. Elberfelder Übersetzung)

SCHISMA (= verwandt mit gr. 'Schizo' = spalten, trennen, zerteilen, zerreißen). SCHISMA bezeichnet die durch persönlich motivierte Streitigkeiten verursachten Risse in der Gemeinde.

HAIRESIS (= Parteiung durch Lehrmeinung, Gesinnung, Denkungsart, Wahl-Möglichkeit, aber auch Schule, Partei, Gruppe). Das Substantiv bedeutet Teilung, Verteilung, Zuteilung, aber auch Einteilung und Unterscheidung (!).

Bei HAIRESIS sind es biblische Gründe (, z. B. Irrlehren ('Häresie') - nach vorausgehender Prüfung und Unterscheidung), die zur Trennung führen, im Ggs. zu SCHISMA, das durch fleischliche Motive bestimmt wird.

Wovor Paulus in 1. Kor 1,10 gewarnt hat, das ist offenbar schon eingetreten; Risse durchziehen die Einheit der Gemeinde. Die Streitereien in Korinth, ausgelöst durch die jeweilige Berufung auf christliche Führergestalten, haben deutliche Spuren hinterlassen und sich in Aufspaltungen verfestigt.

Diejenigen, die am Wort CHRISTI unbeirrbar festhalten, werden geschieden, müssen sich trennen, denn es gibt keine Gemeinschaft mit unbelehrbaren Menschen (vgl. Mt 18,17; 1. Joh 2,19). In solchen Auseinandersetzungen erweisen sich die bewährten und gegründeten Christen. GOTT prüft die Echtheit. Wo der Satan sein Zerstörungswerk mitten in die Gemeinde tragen kann und zu siegen scheint, werden seine Angriffe denen, die unbeirrbar am Wort und damit am HERRN bleiben, zum Segen; sie werden als bewährt und echt erwiesen.

Mir ist in diesem Zusammhang noch eine andere Bibelstelle wichtig:
Wir haben einen Altar, von dem zu essen die kein Recht haben, die dem Zelt dienen. Denn die Leiber der Tiere, deren Blut durch den Hohenpriester für die Sünde in das Heiligtum hineingetragen wird, werden außerhalb des Lagers verbrannt. Darum hat auch JESUS, um das Volk durch Sein eigenes Blut zu heiligen, außerhalb des Tore gelitten. Deshalb laßt uns zu ihm hinausgehen, außer- halb des Lagers, und seine Schmach tragen. (Hebräer 13,10-13)

In diesem Textabschnitt wurden ursprünglich die Judenchristen angesprochen. Sie mußten sich von ihrem bisherigen Lager völlig trennen, weil für wahre Anbetung kein Platz mehr war. Für uns bedeutet das, dass überall dort, wo aus einer personalen Beziehung zu JESUS CHRISTUS ein religiöses System entstanden ist, ebenfalls eine Absonderung nötig macht. Überall da, wo das Fleisch regiert und nicht mehr Gottes Wort, haben bibeltreue Christen dieselbe Aufgabe, wie damals die Judenchristen. Der göttliche Imperativ ist eindeutig:

.....Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht an ihren Sünden teilhabt und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt, denn ihre Sünden sind aufgehäuft bis zum Himmel, und GOTT hat ihrer Ungerechtigkeiten gedacht. (Offenbarung 18,4b.5)

Der lebendige GOTT ruft Seinen Kindern zu, das religiöse System (Hure Babylon) zu verlassen.

Ein weiterer Punkt ist noch sehr interessant: In Hebr. 13,10 steht, dass es außerhalb des Lagers einen Altar gibt. Der Altar befand sich normalerweise in der Mitte des Volkes GOTTES. Für uns bedeutet das, dass wir nur dort einen Altar haben, wo wir uns außerhalb des religiös-christlichen Systems befinden. Dieser Ort des Gottesdienstes, ist außerhalb der „christlichen Mauern" - dort dürfen wir dem HERRN „...Opfer des Lobes darbringen."

Jetzt könnte jemand natürlich sagen, daß er noch im religiösen System bleiben möchte, um es zu verändern. Diese Auffassung hatte ich früher auch. Ich war Mitglied in der röm.-kath Kirche. Und ich wollte in dieser Kirche bleiben, um sie zu verändern. Wie sieht das Ergebnis aus? Die röm.-kath. Kirche hat sich bis heute nicht verändert und der HERR hat mich aus diesem religiösen System herausgeholt. Woran liegt das?

Nach 1. Kor. 5 kann man das Böse aus der Mitte entfernen. Wenn dies nicht möglich ist, bleibt nur noch eine Möglichkeit: Weggehen (2. Timotheus 2,14-26). Eine dritte Möglichkeit gibt es nicht. Ein Christ kann mit dem Bösen nicht zusammenbleiben, denn es wird dadurch nicht besser werden. Aber die bibeltreuen Christen werden von dem Bösen angegriffen. Das ist die Wirkung des Sauerteiges; das ist der Krebs (2. Tim. 2,17a).

Niemand würde sagen: „Lassen wir das Krebsgeschwulst einfach wuchern, hauptsache der restliche Körper ist gesund". Wir alle wissen, daß sich Metastasen (Tochtergeschwülste) im ganzen Körper absetzen und der ganze Körper wird durch die Metastasen infiltriert. So ist es auch im geistlichen Bereich.

Shalom
Roland
Wer JESUS nicht kennt, der hat sein Leben verpennt!

Gast

Beitrag von Gast »

Mir geht es nicht darum die RKK zu verteidigen, auch wenn bei einigen vielleicht der Eindruck entstanden ist. Mir geht es darum gemeinsam mit euch über die Lehren Jesu und seiner Apostel nachzudenken.

Wegen meiner freikirchlichen Vergangenheit verstehe ich die Argumentation von Roland sehr gut. Auch ich habe diese Argumente in Auslegungsbüchern gelesen und auch lange Zeit geglaubt.

Paulus sagt in 1.Kor.11,18-19 keineswegs, dass diejenigen die sich Spalten im recht sind. Im Zusammenhang mit 1.Joh.2,19 und Gal.5,19-20 wird genau das Gegenteil deutlich.

Hebräer 13,10-13 zeigt uns, dass die Leiden Jesu bereits im AT durch die Opferung der Tiere außerhalb des Lagers Israels sinnbildlich angezeigt wird. So wie Jesus Christus außerhalb des jüdischen Lagers gelitten hat, so haben auch wir kein Teil an der jüdischen Religion (der Hebräerbrief beschäftigt sich in besonderer Weise damit)und tragen außerhalb des Judentums seine Schmach. D.h. wir sollen das Evangelium von Jesus Christus allen Menschen bringen und müssen dafür auch mit Spott und Schmach der Menschen rechnen.

Die Absonderungslehre (Christen sollen sich von Christen absondern, weil die einen besser sind als die anderen ist gefährliche Sektenlehre und entsprechend sind diese Gruppen auch zu beurteilen. Auf Jesus Christus und seine Apostel können diese Bibelausleger sich jedenfalls nicht berufen) der geschlossenen Brüdergemeinde, die auf diese Biblestelle basiert, geht daneben.

Willy

Silke
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Beitrag von Silke »

Hallo Willy,
Christen sollen sich von Christen absondern, weil die einen besser sind als die anderen ist gefährliche Sektenlehre und entsprechend sind diese Gruppen auch zu beurteilen
dazu müssen aber beide erstmal Christen sein...

Vielleicht haben wir aber auch nur eine unterschiedliche Definition von "Christ"?

Herzlichst, Silke
so bitten wir nun stellvertretend für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott! (2Kor 5,20)

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Silke,
dazu müssen aber beide erstmal Christen sein...
Nur Gott schaut in die Herzen der Menschen. Jesus Christus scheidet am Ende die Schafe von den Böcken. Die heutigen Gemeinden bestehen sowohl aus Christen, als auch aus Namenschristen. Wir können sie kaum unterscheiden, weil viele sich ganz einfach verstellen.

Zu Sardes Of.3,1 sagt der HERR: Du hast den Namen, dass du lebst, aber bist tot. Vers 4: Aber einige haben ihre Kleider nicht besudelt... Das entspricht unsere heutige Situation.

Mit Philadelphia ändert sich diese Situation. Der Grund liegt an der kommenden, weltweiten Christenverfolgung. Namenschristen lassen sich nicht verfolgen, weil sie nicht glauben.

Willy

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Roland
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Beitrag von Roland »

Hallo Willy,

was ist jetzt nicht verstanden habe: Wie wird man nach Deiner Meinung Christ?

Du hattest auch einmal geschrieben, dass Du durch eine außerbiblische Quelle erfahren hast, dass Petrus angeblich Bischof von Rom war. Kannst Du die Quelle konkretisieren?

Viele Grüße
Roland
Wer JESUS nicht kennt, der hat sein Leben verpennt!

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Roland,

wir wollen das Thema des geschlossenen Threads hier nicht weiter führen. Als ehemaliger Katholik müßtest du das doch viel besser wissen, als ich. Aber hier nur kurz zu deiner Info dieser Link.


http://de.wikipedia.org/wiki/Bischof_von_Rom
was ist jetzt nicht verstanden habe: Wie wird man nach Deiner Meinung Christ?
So wie die Jünger Jesu Christusnachfolger waren, so ist es auch heute noch. Menschen, die den Lehren Jesu glauben und sie in ihrem Leben auch tun. Dazu gehört auch die Vergebung der Sünden durch Jesus Christus. Diese Kriterien erfüllen nicht alle Christen. Es gibt große Probleme bei den Lehren Jesu und seiner Umsetzung. Oft sind es nur wertlose Lippenbekenntnisse, statt echter Glaube.

Deshalb sagt der HERR zum gläubigen Teil von Sardes, dass sie ihre Kleider nicht besudelt haben. Das bedeutet, dass sie Sündenvergebung bekommen haben. Damit haben sie Zutritt. Aber loben kann er sie nicht. Das Wort und die Lehren haben sie nicht bewahrt, von der Umsetzung ganz zu schweigen.

Willy

Silke
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Beitrag von Silke »

Hallo Willy,
WillyNolte hat geschrieben:Menschen, die den Lehren Jesu glauben und sie in ihrem Leben auch tun. Dazu gehört auch die Vergebung der Sünden durch Jesus Christus. Diese Kriterien erfüllen nicht alle Christen. Es gibt große Probleme bei den Lehren Jesu und seiner Umsetzung. Oft sind es nur wertlose Lippenbekenntnisse, statt echter Glaube.
Ich entnehme der Reihenfolge deiner Aufzählung der notwendigen Dinge, um Christ zu werden, dass wir tatsächlich eine unterschiedliche Definition des Christ-Werdens haben.
Deiner Definition nach wurde der Schächer am Kreuz nicht gerettet. Er hatte Verbrechen begangen, wofür er verurteilt wurde. Er konnte die Lehren Jesu in seinem Leben nicht mehr umsetzen. Nein, er konnte "nur" die Vergebung seiner Sünden durch Jesus Christus annehmen, was nicht nur ein Beiwerk (ausgedrückt durch dein "auch") ist, sondern der einzige Weg zur Errettung! Keines unserer Werke könnte auch nur ein wenig zu unserer Erlösung beitragen! Sie sind "lediglich" Früchte eines neuen Lebens, aber doch niemals der Weg dorthin!

Herzlichst, Silke
so bitten wir nun stellvertretend für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott! (2Kor 5,20)

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Roland
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Beitrag von Roland »

Hallo Willy,

es gibt verschiedene Legenden, die vom angeblichen Bischof Petrus zu Rom berichten. Der Wikipedia-Artikel gibt leider auch keine Quelle an. Hier steht lediglich: "Die christliche Gemeinde der Stadt Rom führt in ihrer Bischofsliste an erster Stelle den Apostel Petrus." Leider fehlt die Abfassungszeit, ob diese Bischofliste auf Echtheit geprüft wurde bzw. ob die Bischofliste wirklich exisitiert oder ob diese auch ins Reich der Märchen gehört. Die Frage nach der Quelle ist offensichtlich gar nicht so leicht zu beantworten..... Klingt alles ziemlich vage.

Du schreibst (wenn ich Dich richtig verstanden habe), dass derjenige Christ ist, der die Lehren JESU für wahr hält (= glauben) und die Dinge, so gut wie es geht, in sein Leben in die Praxis umsetzt. Ich formuliere dies mal so, wie ich Dich verstanden habe. Dann schreibst Du, dass die Gläubigen zu Sardes das Wort und die Lehren nicht bewahrt und damit auch nicht umgesetzt haben. Aber sie haben trotzdem Sündenvergebung bekommen und haben damit Zutritt.

Ist das nicht ein Widerspruch zu Deiner obigen Aussage, nämlich dass derjenige Christ ist, der an die Lehren JESU glaubt. Wenn die Gemeindeglieder zu Sardes nicht die Lehre JESU bewahrt haben, wie können sie dann Sündenvergebung bekommen?

Shalom
Roland
Wer JESUS nicht kennt, der hat sein Leben verpennt!

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Roland,
Wenn die Gemeindeglieder zu Sardes nicht die Lehre JESU bewahrt haben, wie können sie dann Sündenvergebung bekommen?
Ich möchte dir das an einem alttestamentlichen Beispiel erklären. Abraham glaubte Gott. Gott machte mit Abraham einen Bund und erklärte ihm die Zukunft. Abraham wird Freund Gottes genannt.

Von Lot lesen wir, dass er gerecht war. Lot lebte in Sodom. Er wird aus dieser Stadt nur mit knapper Not gerettet.

Beide werden in Lukas 17 genannt und repräsentieren unterschiedliche Gruppen von Christen. Abraham kannte den Plan Gottes, weil er Gott glaubte. Lot steht für die Christen, die nicht wachen wollen.

Unsere Beziehung zu Jesus Christus soll sich nicht allein auf die Vergebung unserer Sünden beschränken. Dies ist natürlich sehr wichtig, es ist aber erst der Anfang. Wenn sich danach bei uns nichts ändert, dann ist unser Christsein wohl nur ein wertloses Lippenbekenntnis.

Die Lehren Jesu zu bewahren geht weit über Sündenvergebung hinaus. Of.3,8 Die Philadelphiagemeinde hat das Wort bewahrt und den Namen Jesu nicht verleugnet. Diese Formulierung erinnert an Petrus, der den HERRN dreimal verleugnete, weil er den Tod fürchtete. In dieser Gemeinde gibt es keine Namenschristen. Die endzeitliche Christenverfolgung treibt sie aus dieser Gemeinde. Die Christen dieser Gemeinde sind nicht nur gerettet, sondern Gott macht sie zu Säulen in seinem heiligen Tempel. Es sind die klugen Jungfrauen, die den HERRN mit Licht und Öl entgegen gehen.

Willy

Ulrich.B
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Beitrag von Ulrich.B »

Hallo Willy,

es bedarf ohne Frage deines besonderen Verständnisses um in Lukas 17, am Tage des Sohnes Menschen zwei Gruppen von Christen zu sehen. Sicherlich muss man auch bei den von dir ausgeführten Gedanken ein wenig Fantasie mitbringen.

Es gelingt aber beim besten Willen nicht, den von dir erwähnten Abraham in Lukas 17 überhaupt ausfindeig zu machen.

Du hast geschreiben:
Ich möchte dir das an einem alttestamentlichen Beispiel erklären. Abraham glaubte Gott. Gott machte mit Abraham einen Bund und erklärte ihm die Zukunft. Abraham wird Freund Gottes genannt.

Von Lot lesen wir, dass er gerecht war. Lot lebte in Sodom. Er wird aus dieser Stadt nur mit knapper Not gerettet.

Beide werden in Lukas 17 genannt und repräsentieren unterschiedliche Gruppen von Christen. Abraham kannte den Plan Gottes, weil er Gott glaubte. Lot steht für die Christen, die nicht wachen wollen.
Vielleicht hast du eine andere Kapiteleinteilung, in keiner meiner Übersetzungen kommt Abraham in Lukas 17 vor.
Ulrich

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Roland
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Beitrag von Roland »

Hallo Willy,

ich möchte mich Ulrich's Beitrag anschließen und habe noch eine zusätzliche Frage: Wo steht in der Bibel, dass GOTT die klugen Jungfrauen zu Säulen in Seinem heiligen Tempel macht?

Shalom
Roland
Wer JESUS nicht kennt, der hat sein Leben verpennt!

Gast

Beitrag von Gast »

Entschuldigung in Lukas 17 werden Noah und Lot genannt. Aber das ändert nichts an meinen Aussagen dazu. Noah kennt Gottes Plan. Er ist deshalb genau orientiert, auch zeitlich. Das trifft auch auf die klugen Jungfrauen zu, die nach dem mitternächtlichen Geschrei aufwachen und ihrem HERRN mit Licht und Öl entgegen gehen.

Wir leben heute vor Mitternacht, deshalb schlafen alle Jungfrauen(kluge und törichte) noch und gehen auch noch gemeinsam in die Gemeinden. Die Endzeitvorstellungen der Christen unserer Zeit entsprechen deshalb natürlich auch nicht den Lehren Jesu und seiner Apostel. Dennoch ist die Kirche hier näher bei den Lehren Jesu, als die Spaltungen.
Wo steht in der Bibel, dass GOTT die klugen Jungfrauen zu Säulen in Seinem heiligen Tempel macht?


Die erwachten, klugen Jungfrauen werden von ihrem HERRN abgeholt. Die Gemeinde Philadelphia wird vor der Stunde der Versuchung bewahrt und damit auch abgeholt. Beides geschieht also zur gleichen Zeit. Die Philadelphiachristen sind die erwachten klugen Jungfrauen. Damit sind sie auch Säulen Of.3,12.

Für uns gilt heute 1.Thess.5,3: Wenn sie sagen werden: «Friede und Sicherheit», dann wird sie das Verderben plötzlich überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen.

Die Wehenzeit liegt vor uns, die Jesus Christus seinen Jüngern in Mat.24,7ff beschreibt. Dann werden die Jungfrauen auch erwachen und die Philadelphiazeit wird beginnen. In der Offb. ist es die Siegel- und Posaunenzeit.

Nur bin ich damit nun vom eigentlichen Thema Spaltungen völlig abgeschweift.

Willy

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