Lehrt Bibel zukünftiges Königreich Jesu Christi auf Erden?

Alte, geschlossene Beitragsfolgen

Moderator: Jörg

C.K.
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Beitrag von C.K. »

Albrecht hat geschrieben: ....
So ähnlich ist es auch in dem Artikel von Hendriksen, dort bringt er ein Beispiel aus dem zweiten Weltkrieg, wo ihm eine Schrift in die Hand gekommen ist, die aufgrund von Bibelstellen exakt nachweist, daß Italien den Krieg gewinnen wird. Italien hat wie man weiß den Krieg mit Deutschland zusammen verloren. Jetzt geht Hendriksen her und zieht Rückschlüsse von diesem Beispiel, das er zuvor selbst gebracht hat auf andere Dinge, die mit dem Beispiel selbst nichts zu tun haben. Er will mit dem Beispiel veranschaulichen wie generell falsch eine solche Sichtweise und ein solcher Umgang mit der Bibel ist.

Das ist in höchsten Maße unseriös. Wenn jemand mit der Bibel beweist, daß Italien den Krieg gewinnt, dann ist das schon so merkwürdig und klingt so sektiererisch und nach Zeugen Jehova, daß normalerweise kein ernsthafter Christ sich auf so etwas einlassen würde. Italien war nie Gegenstand der Heilsgeschichte.

Aber Hendriksen überträgt diesen Sachverhalt auf die Sammlung der Zerstreuten Juden und ihre Rückführung in das gelobte Land. Das geht nicht. Man kann nicht solche Zusammenhänge herstellen. Das ist unmöglich. Die Juden wurden zerstreut unter alle Völker, das wissen wir alle, das ist historisch belegt. Diese Zerstreuung wurde in zahlreichen alttestamentlichen Prophetien und auch in neutestamentlichen Prophetien vorausgesagt.

Und jetzt ist es so daß sich auch zahlreiche Prophetien im ganzen Alten Testament verstreut finden, die von einer Sammlung aus allen Nationen und einer Rückführung ins Land der Väter sprechen. Hendriksen bezieht diese Prophetien alle auf die Rückführung aus Babylon, was nicht möglich ist.

Aber, das ist etwas völlig anderes als die Frage ob Italien den Krieg gewinnt. Aber er versucht es genau auf der Ebene einzuordnen, also auf der Sektenebene.

Weiter geht Hendriksen von Voraussetzungen aus, die ich noch nie gehört habe. Ich glaube z.B. daß auch die meisten seriöseren Dispensationalisten einige von den Punkten die er so heftig angreift, genau so angreifen würden und als vollkommen irrig empfinden würden (z.B. die von ihm genannten Punkte 9 + 10). Aber solche Unterscheidungen kennt er gar nicht.

Italien hat den Krieg verloren und damit muß alles andere auch falsch sein, so ist grob gesagt der Tenor. Und das geht nicht. Nur weil die Zeugen Jehova völlig irrige Chiliasmusvorstellungen haben, muß der Chiliasmus von Spener, Rieger oder Löhe noch lange nicht falsch sein.
Ich verstehe Hendriksen so, dass er mit diesem Beispiel bloss die Unseriosität gewisser Ausleger veranschaulichen wollte; dazu brachte er ein gutes Beispiel und stellt die eigentliche Absicht der Schrift daneben:
Hendriksen hat geschrieben:Zu 9) Sprach Amos in 9,14-15 wirklich vom heutigen Staat Israel? Wo in der ganzen Bibel, sei es AT oder NT, nennt der Herr konkret heute Staaten und sagt uns genau, was mit ihnen geschehen und was nicht geschehen wird? Der Schreiber dieser Zeilen erinnert sich an eine Artikelserie in einem religiösen Journal während des 2. Weltkriegs. Darin wurden detaillierte Voraussagen getroffen, die allesamt auf biblischer Prophetie basierten. Eine davon besagte, dass Italien den Krieg gewinnen werde! Diese Artikel waren sehr gefragt. Doch die Geschichte selbst hat diese „Auslegungen“ widerlegt. Das gilt auch für die Schriften jener, die angeblich auf Grundlage der Schrift meinen voraussagen zu können, was mit Ländern wie Deutschland, Russland, China und den USA geschehen wird. Die Sensations- und Spekulationslust der Menschen ist unersättlich. Insofern unsere menschliche Neugier sich auf das fixiert, was Gott offenbart hat, mag sie von reichem Segen sein. Aber wenn diese Begier über die Grenzen von 5Mo 29,29 hinausgeht, bringt sie keinen Segen. Wenn Neugier zu Spekulations- und Sensationslust umschlägt, ist Vorsicht geboten. Schon zu alttestamentlicher Zeit behaupteten manche, Israel, Jerusalem oder der Tempel sei unzerstörbar (vgl. Jer 6,14; 7,4; 8,11; 1Kö 22,6ff; s.a. Josephus: Bell. Jud. VI,2). Aber Jerusalem viel im Jahre 586 v.Chr. und noch einmal in Jahre 70 n.Chr. und abermals 135 n.Chr.

Amos 9,11-12 wird von Jakobus in Apg 15,16-17 zitiert und so interpretiert, dass es sich in der damals beginnenden Heidenmission erfüllt hat. Offenbar hat er diese Schriftstelle unter Gottes Inspiration so verstanden, dass die „verfallene Hütte Davids“ (das Königtum Davids) in Christus wieder hergestellt (vgl. Apg 2,34ff) und somit die Vorbedingung zur Heidenmission erfüllt ist („damit die übrigen der Menschen den Herrn suchen“, Apg 15,17). Die Verse Amos 9,14-15 stehen in demselben Zusammenhang.
Quelle:
http://www.sola-scriptura.de./include.p ... 3572079a96
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H.W.Deppe
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Beitrag von H.W.Deppe »

Zur Info: Ich bin gerade wegen Herzproblemen in ärztl. Behandlung und möchte mir diesen Stress hier mit "Albert" wirklich nicht antun.

@ Albert: Ich fordere dich nochmals auf, dich vorzustellen, eine regelmäßige anonyme Beteiligung ist in diesem Forum nicht vorgesehen.

Grüße, Werner
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Robert
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Beitrag von Robert »

Warum hackt Ihr so auf Albrecht herum?

Ich freue mich darüber, daß auch mal jemand fundiert eine andere Meinung vertritt als die " reformat. Christen " hier im Forum.

Um alle Beiträge wirklich zu lesen bedarf es allerdings viel Zeit und die Fähigkeit allem zu folgen und es zu verstehen.

Das gelang mir leider nicht bisher, vielleicht kann ich es nachholen.

Die meisten Beteiligten sind doch auch anonym, oder?

Von mir weiß man auch nichts - oder?

Johannes S.
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Beitrag von Johannes S. »

Robert hat geschrieben:Warum hackt Ihr so auf Albrecht herum?

Ich freue mich darüber, daß auch mal jemand fundiert eine andere Meinung vertritt als die " reformat. Christen " hier im Forum.

Um alle Beiträge wirklich zu lesen bedarf es allerdings viel Zeit und die Fähigkeit allem zu folgen und es zu verstehen.

Das gelang mir leider nicht bisher, vielleicht kann ich es nachholen.

Die meisten Beteiligten sind doch auch anonym, oder?

Von mir weiß man auch nichts - oder?
Hallo

was heißt hier rumhacken? Hast du die Beiträge mal gelesen? Stell dir mal vor, die hier im Forum anwesenden Personen würden sich zufällig an an einer Eisdiele treffen und über dieses Thema reden. Kämen dann wohl solche Stichworte wie "Schäferhund" oder "Psychomethoden, Lüge, Täuschung, Unterstellung, Diffamierung, Totschweigen und Manipulation" oder "verlogene Heiligkeit" vor? NEIN
Ein solches Benehmen ist eine Schande, selbst wenn Albrecht in seinen Thesen recht haben sollte (was ich nicht geprüft habe) und die Kritik an Werner berechtigt sein sollte. Es ist untragbar, wie die Anonymität des Internets missbraucht wird um solche Beschimpfungen auszustoßen (denn auch die Person hinter dem Kürzel "C.K" ist sehr real). Eine Diskussion darf ruhig auch emotional sein, aber so etwas habe ich noch nie gelesen. Für einen Christen ist das ein sehr schlechtes Zeugnis und eigentlich ist hier eine deutliche Entschuldigung fällig!

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

@Robert du kanst ja deine Vorstellung komplett machen da ja jetzt es nicht jeder lesen kann.Ich finde es nicht gut wenn man sich als Nachfolger Christie im Netz versteckt.Das gilt nicht nur für Albrecht :!: :!:

Gruß und Segen vo $:P :wink: n Joschie
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Johannes,
1) Erkenntnis, die nicht mit einem demütigen Geist kombiniert ist, hat die Eigenschaft aufzublähen.
2) Demut ist eine Eigenschaft, die in bibeltreuen foren eher...selten ist (die Demütigen sind meistens auch die, die sich nicht so wichtig nehmen, ihre Energie vor dem PC zu vergeuden, um dem Nächsten zu beweisen, wie unrecht er hat)
3) Damit geht einher, daß man das Recht behalten kann, ohne es zu haben.

Nichtsdestotrotz wünsche auch ich mir, daß wir alle zur Einheit des Christus gelangen, selbst bei unterschiedlichen Positionen in einzelnen Lehrfragen. Ich glaube, daß dies unser Testfeld ist.
Gruß
M.
P.S. warum stellst Du Dich nicht auch mal vor?

Robert
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Beitrag von Robert »

Lieber Joschie, lies meine Vorstellung und Du wirst verstehen.

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Lieber Robert,habe deine Vorstellung noch mal gelese ich verstehe :!: :idea:

Lutz
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Albrecht
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Beitrag von Albrecht »

Lieber Hans Werner,

Du schriebst:
entweder du beschränkst dich ab jetzt auf *sachliche* Beiträge UND stellst dich unter http://www.betanien.de/forum/viewtopic.php?p=6426#6426 vor, oder ich muss dich leider sperren. Meine Nerven möchte ich für wichtigere Dinge einsetzen als für so etwas.
Die allermeisten meiner Beiträge waren sehr sachlich gehalten. Du vermittelst mit dem was Du hier sagst das Gegenteil, und stellst es so dar als wären meine bisherigen Beiträge nicht sachlich gewesen. Du kannst meinen Beitrag vom 26. Jan. zu Recht kritisieren, aber nicht pauschal alle meine Beiträge. Es ist ein Versuch ein falsches, negatives Bild von mir zu zeichnen (man könnte es auch Mobbing nennen).

Habe ich Dich bisher nur genervt, so wie Du es darstellst? Oder habe ich mich in meinen Beiträgen nicht vor allem bemüht dem nachzugehen was die Schrift sagt und es darzulegen? Letzteres entspricht der Wahrheit. Was Du sagst und wie Du es sagst ist es beleidigend.


Werner schrieb:
Das Thema interessiert mich zwar, aber auf solch lange Beiträge in Form eigenständiger Artikel kann ich hier nicht eingehen. Ich wäre nicht der erste, dessen geistliche Prioritäten, Familie und Gesundheit Schaden leiden durch zuviel Zeit vorm Internet!
Ich bitte Dich damit aufzuhören mich zu versuchen psychisch unter Druck zu setzen. Warum versuchst Du mich für mögliche Schäden an Deinen geistlichen Prioritäten, Familie oder Gesundheit verantwortlich zu machen? Ich bin dafür nicht verantwortlich. Auch nicht dadurch, daß ich einen etwas längeren aber sehr leicht lesbaren Beitrag ins Forum eingestellt habe und darin darauf aufmerksam mache, daß die hier vorherrschende und zum Teil recht vehement von Dir vertretene Sichtweise meines Erachtens nicht richtig ist. Das muß unter Brüdern möglich sein, ohne daß man mit solchen Vorwürfen konfrontiert wird.


Werner schrieb:
Zur Info: Ich bin gerade wegen Herzproblemen in ärztl. Behandlung und möchte mir diesen Stress hier mit "Albert" wirklich nicht antun.
dito. Es tut mir leid, daß es Dir zur Zeit gesundheitlich nicht so gut geht, aber es ist nicht in Ordnung, das hier einzubringen und es zu benutzen um damit Druck auf mich ausüben zu wollen.

Ich wünsche Dir trotzdem, daß Du möglichst schnell wieder gesund wirst.

Auf meine Frage:
Wenn Du auf meinen Beitrag eingehen möchtest.
schrieb Werner:
Nein, möchte ich nicht. Ich möchte aber dieses Forum vernünftig administrieren.
Und wenn dein Beitrag irgendetwas enthalten sollte, was in der Kirchengeschichte noch niemand als Argument für den Chiliasmus vorgebracht hat, dann werde ich vielleicht zu gegebener Zeit und an gegebener Stelle auf dieses neuartige Argument eingehen.[…]

Äähmmm??? Vielleicht noch mal zum mitschreiben: Ich möchte nicht, dass dieses Forum als eine Art myspace-Plattform benutzt wird.
Ich sage das als Administrator und nicht als Vertreter irgendeiner Lehrposition.
Damit sagst Du deutlich, daß ich hier unerwünscht bin. Deutlicher kann man einem anderen nicht sagen daß er hier unerwünscht ist. Auf meinen Vorschlag meinen Beitrag auf eine Deiner Websites online zu stellen bzw. ihn in mehrer Themen zu teilen bist Du dann gar nicht mehr eingegangen.

Werner schrieb:
@ Albert: Ich fordere dich nochmals auf, dich vorzustellen, eine regelmäßige anonyme Beteiligung ist in diesem Forum nicht vorgesehen.


dito. Eine Vorstellung war nicht Voraussetzung für die Teilnahme am Forum. Ich hatte mir die Forumsregeln durchgelesen und akzeptiert. Andere schreiben bereits viel länger hier und haben sich nicht vorgestellt. Trotzdem forderst Du nur mich auf das zu tun und drohst gleichzeitig mit Sperrung (s. erstes Zitat oben). Wieder entsteht der Eindruck daß vor allem Druck ausgeübt werden soll.

Meinen richtigen ersten Vornamen sowie meinen Nachnamen kennt hier im Forum niemand, auch Du nicht. Trotzdem werde ich demnächst mich in dem Rahmen vorstellen in dem es andere hier auch getan haben, wenn ich merke, daß ich hier auch wirklich willkommen bin.

Werner schrieb:
Ich finde es sehr schade, dass häufig versucht wird, lehrmäßige Diskussionen abzublocken, indem man ihnen ein vermeintliches Etikett "lieblos" aufzudrücken versucht. Meine traurige Beobachtung ist, dass immer mehr Geschwister, die die Schrift lieben, aus oberflächlichen Gemeinden herausgemobbt werden, weil Beschäftigung mit Lehrfragen dort unerwünscht sind.
Wie wahr, ich hoffte daß es hier anders ist, das was ich bisher hier, auch von Dir erlebt habe, gibt mir bisher wenig Anlass zu dieser Hoffnung. Würde mich freuen, wenn es anders wird.

Ich bitte Dich die unsachlichen Anschuldigungen von Joschie und Johannes S., die allein die Absicht verfolgen eine Negativ-Stimmung gegen mich aufzubauen, in Zukunft so nicht mehr zuzulassen, oder galt die Aufforderung sich auf *sachliche* Beiträge zu beschränken nur für mich? Ich denke niemand muß sich ständig von Leuten angreifen und beschimpfen lassen, denen er selbst nie etwas zu Leide getan hat. Es gibt weder für Joschie, noch für Johannes S. einen Grund sich in dieser Weise einzumischen und mich zu verurteilen und schlecht zu machen.

Ich wünsche Dir, daß Du möglichst bald wieder gesund wirst,

Grüße, Albrecht

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

@Albert Ob ich mich einmischen oder nicht ist allein meine Sache :!: :!: Ichwill keine Negativ-Stimmung gegen gich aufbringen diese Unterstellung verbitte ich mir.Ich habe demm Eindruck du bist mit deinen Urteilen sehr schnell beianderen aber sebst eine Mimose wenn dir ein Beitrag von anderen nicht passt.

Gruß und Segen vo :roll: :roll: n Joschie
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eugen
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Beitrag von eugen »

Liebe Brüder,

lasst uns doch mit diesen unsinnigen Schuldzuweisungen aufhören! Sonst wird es kein Ende haben. Davon abgesehen, machen wir uns nicht dadurch lächerlich?

2 Tim 2,24 "Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streitsüchtig sein, sondern freundlich gegen jedermann..."


Selbst wenn jemand meint, man habe ihm Unrecht getan, lasst euch doch übervorteilen! Hat der Herr Jesus auf seinem Recht gepocht? Er hätte es tun können! Aber Er tat es nicht! Lass dir deshalb auch Unrecht antun, ohne zurückschießen zu müssen! Tu es wie Jesus!

Deshalb: Hört auf mit diesen Streitereien! Lasst uns biblisch fundiert diskutieren! Vergesst nicht: Wer behauptet er allein habe die Wahrheit erkannt, der ist aufgebläht und hochmütig. Unser Wissen ist Stückwerk und unvollkommen. Wir alle können uns irren! Oder hat jemand die vollkommene wahrhaftige Erkenntnis von euch??? Sicherlich nicht.

Brüder, es ist eine Ehre wenn ein Mann nicht streitet!

Spr 20,3 Eine Ehre ist es dem Mann, dem Streit fernzubleiben; aber die gerne streiten, sind allzumal Toren.

Und vor allem:

2Tim 2,14 Daran erinnere sie und ermahne sie inständig vor Gott, dass sie nicht um Worte streiten, was zu nichts nütze ist, als die zu verwirren, die zuhören.

Wir haben wichtigere Aufgaben zu tun als um Worte zu streiten und um unser Recht zu kämpfen! Oder ihr etwa nicht!?

Deshalb schlage ich vor, dass wir mit all diesen sinnlosen Schuldzuweisungen aufhören und das Thema neu starten. Wirklich sachlich und ohne Polemik!
Eine Bitte noch an Albrecht: Schreib bitte nicht allzu große Beiträge! Du kannst dich ja dafür öfters beteiligen. Lange Beiträge werden nur von wenigsten gelesen und wenn dann nicht so intensiv wie kurze. Außerdem bekommst du auf einen kurzen Beitrag schneller eine Antwort.

Gruß
Eugen

Robert
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Beitrag von Robert »

Man kann überall erleben, daß die, die andere Lehren vertreten und nicht die der Herausgeber eines Forums, schnell angegriffen werden, was dann zur Verteidigung führen muß.

Ich bin für die sehr guten Antworten Albrechts ( den ich leider nicht kenne) sehr dankbar, weil eine Einseitigkeit in der theol. Darstellung einer Frage ( Vorherbestimmung) dadurch unterbleiben konnte und die anderer Auffassung zum Nachdenken gebracht wurden ( hoffe ich jedenfalls).
Auf jeden Fall erwarte ich, daß Albrecht weiter schreibt und sich nicht zurückzieht.

Lange Beiträge zu lesen fällt mir schwer, auch in anderen Foren.
Daher die Bitte an alle, kurze Beiträge .
Vor allem wenn man mal einige Tage nicht ins Forum konnte, fällt es sehr schwer lange Beiträge nachzuverfolgen.

Gast

Beitrag von Gast »

Ich finde es sehr gut, dass das Gespräch wieder so sachlich wurde. Man findet es nicht all zu oft, dass ein Streit oder ein Disput nach heftiger Phase sich wieder so versachlicht. Da ist auch der Grund, warum ich mich wieder hier angemeldet habe und mich doch wieder in einem anderen Forum beteilige.

Das Problem der Diskussion ist meines Erachtes die Übersicht. Man schlägt sich alles an den Kopf, ohne verstanden zu haben, was eigentlich der andere meint. Jemanden, der nur ab und zu liest, ist diese Diskussion dann kaum mehr nachvollziehbar. Daher würde ich mich freuen, wenn einzelne Argumente separat oder nacheinander abgehandelt würden, um diese Frage des "künftigen Reiches" zu klären. Vielleicht kennt jemanden einen Aufsatz der für oder gegen diese Auffassung spricht und man nimmt diese Argumente als Text her und diskutiert diese Einzelargumente.


Martin

Albrecht
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Beitrag von Albrecht »

Hallo an alle,


Einige haben gesagt, daß die Länge der Beiträge ein Problem ist. Es geht manchmal aber nicht anders. Die Beiträge sind auch nicht lang in dem Sinne, daß so viel hineingepackt ist, sie sind deshalb lang, weil das wenige so ausführlich dargestellt ist, um jedes Missverständnis möglichst zu vermeiden und alles so klar wie möglich darzustellen und das ist hier absolut notwendig.

Dieser Beitrag ist wieder nicht so kurz, aber sehr leicht zu lesen und beschränkt sich ganz auf eine Sache.

Vielleicht läßt sich das ganze Problem, nämlich des falschen Umgangs miteinander, am Besten an einem Beispiel zeigen, mit Worten habe ich es schon mehrfach versucht deutlich zu machen, aber vielleicht wird es durch ein Beispiel erst wirklich klar:

Ich schrieb in meinem Beitrag vom 28. Januar, in dem ich ausführlich auf die von C.K. aufgestellte Behauptung bezüglich der Stelle Apg. 1, 6 + 7 eingegangen bin, die Apostel würden hier eine falsche Erwartung äußeren die Jesus korrigieren würde:
Das alles was der Apostel Paulus hier schreibt stimmt ganz mit den Worten des Jakobus in Apg. 15, überein, wenn er in Vers 14 sagt, daß sich Gott aus den Heiden ein Volk für seinen Nahmen nehmen wird (das war die Folge des Falles Israels, seine Verstockung, nämlich daß das Heil daraufhin zu den Heiden kam (s. a. Apg. 13, 46 – 48 und 28, 26 – 28), und dann zwei Verse weiter sagt:

“Danach“ das heißt, wenn dies geschehen sein wird, wenn diese Sammlung eines Volkes für den Herrn aus den Heiden vollendet sein wird (s. Röm. 11, 25), dann „werde ich wiederkommen“ – d.h. erst kommt der Herr wieder und nimmt die Sünde von Jakob (Röm. 11. 26 und 27) „und werde wieder bauen die Hütte Davids, die zerfallen ist, und ihre Trümmer werde ich wieder bauen und werde sie aufrichten (genau das was Petrus in Apg. 3, 19 – 21 sagt und was den Juden damals angeboten worden war, d.h. was sie damals schon hätten haben können, was sie aber zurückgewiesen haben)“ – das wird der Herr selbst tun! Und jetzt folgt Vers 17: damit die übrigen der Menschen nach dem Herrn fragen, dazu alle Heiden, über welche mein Name genannt ist, spricht der Herr, der das alles tut. (vgl. Jes. 2, 2 + 3 mit Jes. 11, 10 + 12; Jer. 16, 19; Sach. 2, 10 + 11; 8, 23 und 14, 16).
Und hier die Antwort die C.K. darauf gibt:
Ich verstehe Hendriksen so, dass er mit diesem Beispiel bloss die Unseriosität gewisser Ausleger veranschaulichen wollte; dazu brachte er ein gutes Beispiel und stellt die eigentliche Absicht der Schrift daneben:
Hendriksen hat Folgendes geschrieben:
Zu 9) Sprach Amos in 9,14-15 wirklich vom heutigen Staat Israel? Wo in der ganzen Bibel, sei es AT oder NT, nennt der Herr konkret heute Staaten und sagt uns genau, was mit ihnen geschehen und was nicht geschehen wird? Der Schreiber dieser Zeilen erinnert sich an eine Artikelserie in einem religiösen Journal während des 2. Weltkriegs. Darin wurden detaillierte Voraussagen getroffen, die allesamt auf biblischer Prophetie basierten. Eine davon besagte, dass Italien den Krieg gewinnen werde! Diese Artikel waren sehr gefragt. Doch die Geschichte selbst hat diese „Auslegungen“ widerlegt. Das gilt auch für die Schriften jener, die angeblich auf Grundlage der Schrift meinen voraussagen zu können, was mit Ländern wie Deutschland, Russland, China und den USA geschehen wird. Die Sensations- und Spekulationslust der Menschen ist unersättlich. Insofern unsere menschliche Neugier sich auf das fixiert, was Gott offenbart hat, mag sie von reichem Segen sein. Aber wenn diese Begier über die Grenzen von 5Mo 29,29 hinausgeht, bringt sie keinen Segen. Wenn Neugier zu Spekulations- und Sensationslust umschlägt, ist Vorsicht geboten. Schon zu alttestamentlicher Zeit behaupteten manche, Israel, Jerusalem oder der Tempel sei unzerstörbar (vgl. Jer 6,14; 7,4; 8,11; 1Kö 22,6ff; s.a. Josephus: Bell. Jud. VI,2). Aber Jerusalem viel im Jahre 586 v.Chr. und noch einmal in Jahre 70 n.Chr. und abermals 135 n.Chr.

Amos 9,11-12 wird von Jakobus in Apg 15,16-17 zitiert und so interpretiert, dass es sich in der damals beginnenden Heidenmission erfüllt hat. Offenbar hat er diese Schriftstelle unter Gottes Inspiration so verstanden, dass die „verfallene Hütte Davids“ (das Königtum Davids) in Christus wieder hergestellt (vgl. Apg 2,34ff) und somit die Vorbedingung zur Heidenmission erfüllt ist („damit die übrigen der Menschen den Herrn suchen“, Apg 15,17). Die Verse Amos 9,14-15 stehen in demselben Zusammenhang.
Das ist genau die Art gegen die ich mich von Anfang an versucht habe zu wehren. Mit unsachlichen Argumenten, Vergleichen, Gegenstatements, Querverweisen, Hinweisen auf Spekulations- und Sensationslust, vergleichenden Beispielen, die aber als Vergleich nur geeignet sind, den anderen indirekt der Unseriosität zu bezichtigen, etc. wird versucht alles was ich vorgebracht habe in ein schlechtes Licht zu rücken oder zu zerreden.

Während ich mir die Mühe gemacht habe auf das was C.K. vorgebracht hat, einzugehen, es aufzugreifen und darauf konkret zu antworten, geschieht das gleiche nicht umgekehrt. Der Austausch findet nur einseitig statt.

Von mir abgegebene Statements werden mit Gegenstatements beantwortet, auch dann, wenn diese Gegenstatements bereits am Wortlaut der Schrift widerlegt sind.

Bitte C.K. gibt doch mal eine eigene Erklärung dafür ab, warum Du, obwohl ich auf die Stelle Apg. 15, 14 – 17 i. V. m. Amos 9, 8ff. ausführlich eingegangen bin, ein Gegenstatement abgibst, das nicht nur alles was ich dazu bereits ausgeführt habe, sondern den Bibeltext selbst einfach ignoriert und so tut, als würde er ganz anders lauten, als es da steht, und damit eine vorgefaßte Menschenmeinung quasi an die Stelle des Wortes Gottes setzt, die aber gleichzeitig für sich in Anspruch nimmt allein den Sinn von Gottes Wort richtig erfasst zu haben.

Ich weiß nicht was sich Hendriksen, Werner oder Du C.K. denken, wenn sie so etwas veröffentlichen oder zitieren. Ist es „nur“ Verirrung? Jedenfalls werden Brüder in ein schlechtes Licht gerückt, mit Kritik die teilweise schon in Schmähkritik übergeht überzogen und der falschen Lehre bezichtigt – und das zu Unrecht! Denkt mal einen Augenblick nach und überlegt mal was Ihr hier tut.

Der Bibeltext selbst ist so klar und eindeutig, daß, hätten Hednriksen oder Werner ihn zu Wort kommen lassen, sie sofort von ihrer falschen Auffassung überführt worden wären:

Nachdem Barnabas und Paulus erzählten wie große Zeichen und Wunder Gott durch sie getan hatte unter den Heiden (Vers 12)

Sprach Jakobus:

13. Ihr Männer und Brüder höret mir zu!
14. Simon hat erzählt, wie Gott zum ersten Mal die Heiden besucht hat, um sich aus ihnen ein Volk für seinen Namen zu nehmen.
15. Und damit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht:
16. Danach werde ich [Jesus] wiederkommen und werde wieder bauen die Hütte Davids, die zerfallen ist, und ihre Trümmer werde ich wieder bauen und werde sie aufrichten,
17. damit die übrigen der Menschen nach dem Herrn fragen, dazu alle Heiden, über welche mein Name genannt ist, spricht der Herr, der das alles tut.


Der Wiederaufbau der jetzt zerfallenen Hütte Davids ist an die Wiederkunft Christi geknüpft und durch ein deutliches Danach von dem was jetzt ist - nämlich daß Gott sich ein Volk für seinen Namen aus den Heiden sammeln wird (Vers 14, 2. Halbsatz)-, zeitlich abgegrenzt. Zuerst geschieht das eine (Sammlung eines Volkes für den Namen Christi aus allen Heidenvölkern), danach das andere (sein Wiederkommen und damit verbunden der Wiederaufbau der zerfallenen Hütte Davids).

Der Wortlaut ist eindeutig. Wird aber von denjenigen die sich gegen den Chiliasmus wenden, nicht beachtet bzw. unterschlagen. Wer den Chiliasmus von vornherein ablehnt, muß dem Wortlaut dieser Stelle aus dem Weg gehen, heißt ihn gar nicht erst zu Wort kommen zu lassen. Für einen Christen der sich zum Prinzip des „sola scriptura“ bekennt eine ausgeschlossene Vorgehensweise. Das „sola scriptura“ wird zur bloßen Leerformel.

Vers 14 weist Jakobus auf das Ereignis hin, das Petrus in Cäsarea, bei dem Hauptmann Cornelius erlebt hatte (Apg. 10 und 11). Es war sowohl für Petrus (s. Apg. 10, 14 + 28 + 34) als auch für die übrigen christusgläubigen Juden (s. Apg. 11, 1 – 3) außerhalb ihrer Vorstellungsfähigkeit was dort passiert war.

Wie außerhalb jeder denkbaren Möglichkeit das für die christusgläubigen Juden war zeigen ganz besonders auch die Stellen Apg. 15, 1 + 2 und 5 sowie Gal. 2, 11ff. Sogar der Apostel Petrus, der dieses unglaubliche Erlebnis in Cäsarea mit dem Hauptmann Cornelius hatte, wo Gott den Heiligen Geist ohne besondere Voraussetzungen auf die Heiden ausgegossen hat, und der damals dieses Zeugnis ablegte: „Nun erfahre ich in Wahrheit, daß Gott die Person nicht ansieht; sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt, der ist ihm angenehm.“ (Apg. 10, 34) konnte es auch später immer noch nicht richtig begreifen und sogar Barnabas, wurde mit fortgerissen (Gal. 2, 13).

Sie glaubten, daß den Heiden nur dann das Heil zuteil werden würde, wenn sie sich zuvor dem Judentum unterwarfen (durch Annahme des Gesetzes und der Beschneidung). Sie konnten nicht begreifen, daß das Heil jetzt an den Juden vorbei zu den Heiden gekommen war. Der einzige der das klar erkannt hatte war der Apostel Paulus, es war seine Berufung (Gal. 1, 11 + 12, Röm. 16, 25 + 26; Eph. 3, 1 – 9; Kol. 1, 25 – 27; Röm. 11, 13 + 25; 1. Tim. 2, 7; 2, Tim. 1, 11) die nur er hatte und keiner der Zwölf. Das Reich war von Israel genommen und den Heiden gegeben (Matth. 21, 43). Das war seine Botschaft. Nicht die der Zwölf. Dazu war er berufen, ausgesondert und ausgesendet worden, nachdem die Juden das Zeugnis der Zwölf verworfen hatten.

Der daraus entstandene Konflikt war der Grund, warum dieses Apostelkonzil einberufen worden war! Den Zwölfen war nie der Auftrag gegeben worden das Evangelium an Israel vorbei zu den Heiden zu bringen. Das lag außerhalb ihres Vorstellungsvermögens. Nach ihrer Vorstellung musste Israel zuerst das Evangelium annehmen und dann würde das Evangelium von dem Wiedergeborenen Israel aus, weiter getragen werden zu allen Völkern, - Israel als Heilsträger für alle Völker - so war die Vorstellung der Zwölf.

Israel hat aber das Zeugnis der Apostel verworfen (s. mein letzter Beitrag), und der Gnade Gottes widerstanden (Apg. 7, 51ff.), Gott hat den Apostel Paulus berufen (das allein war der Grund seiner Berufung!), damit er das Evangelium zu den Heiden brächte und das Evangelium wurde durch den Apostel Paulus - an Israel vorbei - zu den Heiden gebracht und während Israel in die Verstockung ging, und bei Seite gestellt wurde, kam das Heil zu den Heiden.

Und Jakobus sagt genau das in Vers 14.

Im ersten Teil des Satzes macht Jakobus eine Feststellung, er sagt: „Simon hat erzählt, wie Gott zum ersten Mal die Heiden besucht hat,…“

Er spielt auf das in Apg. 10 beschriebene Ereignis in Cäsarea, bei dem heidnischen Hauptmann Cornelius an. Gott hat in Cäsarea das Unvorstellbare getan, er hat die Heiden besucht, obwohl Israel nicht bekehrt war.

Im zweiten Teil des Satzes gibt Jakobus die Deutung dieses Ereignisses: „um sich aus ihnen ein Volk für seinen Namen zu nehmen.“ (vgl. dazu Tit. 2, 14)

Jakobus ist als dem Einzigen klar geworden, was die Ereignisse in Cäsarea zu bedeuten hatten. Cäsarea folgte auf die Steinigung des Stephanus, auf die Zurückweisung des Zeugnisses der Zwölf durch die religiösen Führer des Volkes (vgl. Apg. 5, 30 – 33 + 40 und 7, 51 – 60), nachdem die Juden das Zeugnis von dem gekreuzigten und auferstandenen Jesus zurückgewiesen und damit ihren Messias zum zweiten Mal verworfen hatten. Jakobus sagt das, was der Herr Jesus bereits in Matth. 21, 43 geweissagt hat:

„Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch [gemeint sind die Juden als nationale Einheit] genommen und einem Volk gegeben werde, das seine Früchte bringt.“

Das gleiche sagt der Apostel Paulus in Apg. 13, 46. Euch [gemeint sind die Juden] musste zuerst das Wort Gottes gesagt werden; da ihr es aber von euch stoßt und achtet euch selbst nicht wert des ewigen Lebens (der Mensch der einen freien Willen hat, mit dem er der Gnade wissentlich widerstehen kann), siehe, so wenden wir uns zu den Heiden.

Da die Juden das Heil von sich stießen, und dadurch sich als Träger des Heiles für die Heiden verweigerten, musste das Heil an den Juden vorbei zu den Heiden kommen.

Die Juden wurden beiseite gestellt und Gott begann sich nun anstatt der Juden, ein Volk aus den Heiden zu sammeln, die hinfort sein Heil der Welt bezeugen sollten.

Das ist die Aussage die Jakobus hier in Vers 14 macht.

Jetzt gehen Hendriksen und auch leider Werner her und ohne den Zusammenhang zu berücksichtigen deuten sie die nun folgenden Verse, die von der Hütte Davids sprechen so:

„In Apostelgeschichte 15,16 zitiert Jakobus den Propheten Amos, der die „Wiederaufrichtung der Hütte Davids“ vorausgesagt hatte. Jakobus sieht dies in der Heidenmission erfüllt. Viele weitere Beispiele könnten angeführt werden.“ (so Werner in seinem Aufsatz „Der Mythos der konsequenten Buchstäblichkeit“).

Es wird (dem Titel des Aufsatzes entsprechend!) das Gegenteil von dem in die Schrift hineingelesen was da steht. Wörter werden ausgelassen, bzw. ausgeblendet („Danach“ und „werde ich wiederkommen“) andere Wörter umgedeutet („Hütte Davids“), bzw. man macht sich gar nicht die Mühe zu untersuchen was eigentlich da steht, kann man gar nicht, denn dann müßte man dem Wort Gottes Recht geben und die eigene Fehlvorstellung korrigieren.

Nachdem Jakobus die Ereignisse aus Apg. 10 und die Ereignisse von denen Barnabas und Paulus erzählt hatten (s. Apg. 14, 27 und 15, 12: „Da schweig die ganze Menge still und hörte Barnabas und Paulus zu, die erzählten, wie große Zeichen und Wunder Gott durch sie getan hatte unter den Heiden.“) auf die Gemeinde – das Volk das Gott sich für seinen Namen aus den Heiden sammeln wird - gedeutet hatte (Apg. 15 Vers 14 2. HS), erhebt sich doch nun die Frage, ja und was ist mit Israel? Was ist mit den Juden, denen das Zeugnis doch zuerst gebracht werden musste?

Und darauf geht Jakobus jetzt in dem zweiten Teil seiner Rede ein, in dem er mit einem deutlichen „Danach“ (Luther) bzw. "Nach diesem" (Elberfelder) beginnt und das nun folgende dadurch deutlich von dem vorher gesagten zeitlich abgrenzt.

"Nach diesem werde ich wiederkommen"

Sowohl das „Nach diesem“ als auch das „werde ich wiederkommen“ unterschlagen Hendriksen und Werner einfach („Mythos der konsequenten Buchstäblichkeit“!).

Hier wird, wie schon Apg. 3, 19ff. vom Wiederkommen des Herrn Jesus gesprochen!!

Vergleiche die Stelle mit Amos 9, 11 wo genau diese Worte fehlen! Jakobus hat sie hier vom Geist Gottes getrieben hinzugefügt und dadurch die Weissagung von Amos präzisiert!

Anstatt der Worte in Amos 9, 11. “An jenem Tage“

Sagt Jakobus hier: “Nach diesem werde ich wiederkommen“

D.h. “jener Tag“ von dem Amos 9, 8ff. spricht, ist der Tag an dem

1. die Sammlung eines Volkes für den Namen des Herrn aus den Heiden abgeschlossen sein wird (das was Jakobus Vers 14 HS. 2 sagt; vgl. dazu Röm. 11, 25 + 26)
2. der Herr Wiederkommen wird

Jakobus hat die alttestamentliche Prophezeiung des Amos ergänzt und vervollständigt. Dies Ergänzung und Vervollständigung war aber erst jetzt möglich! Erst als Israel das Zeugnis der Zwölf verworfen hatte, und Vers 14 zweiter Halbsatz zur Gewißheit geworden war.

Damit ist auch ganz eindeutig und für immer klar auf welches „Israel“ sich Amos 9 bezieht und wann Amos 9 in Erfüllung gehen wird! Ein Apostel des Herrn, inspiriert vom Heiligen Geist, hat dies damit ein für alle Mal klar gemacht. Es geht um das nationale Israel und um eine Zeit, in der die Sammlung eines Volkes für den Namen des Herrn aus den Heiden, von der Jakobus in Vers 14 spricht, vollendet sein wird.

Und, es konnte erst jetzt so klar gemacht werden, erst nachdem die Juden das Zeugnis der Zwölf endgültig verworfen hatten. Erst jetzt stand fest, das Königreich für Israel ist aufgeschoben, bzw. in veränderter Form, so wie der Herr Jesus es in seinen Gleichnisreden in Matth. 13 vorausgesagt hat, auf die Heiden übergegangen.

Und kein Mensch der Welt hat das Recht, das umzubiegen oder umzudeuten.

Eines kann man jetzt jedoch mit absoluter Sicherheit sagen, daß die vielen, Verheißungen im Alten Testament, die auf das gleiche zukünftige Ereignis wie Amos hinweisen, also die vielen Parallelweissagungen zu Amos 9, ihre Erfüllung noch nicht gefunden haben, sondern erst noch findet werden, wenn der Herr Jesus wiederkommt. (s. Jes. 2, 1 – 4 und 11, 10; Micha 4, 1 – 3; Jer. 16, 19; Sach. 2, 10 – 13; 8, 23 und 14, 16 u.v.a.m.).

Der Schriftbeweis ist eindeutig, und deshalb ist in meinen Augen diese Stelle auch eine der Stellen, die von den Vertretern einer „reformatorischen Eschatologie“ am meisten bekämpft und verdunkelt worden ist (neben den Stellen in Röm. 11, Matth. 24, 15ff. und Offb. 20, 1ff.). Mir bleibt immer noch die Frage warum Christen so etwas tun. Warum verrennen sie sich dermaßen in eigene Anschauungen und wirken dadurch nur Uneinigkeit und Spaltung?


D.h. die Wideraufrichtung der Hütte Davids = die Wiedergeburt des nationalen Israel folgt

1. "nach diesem", also wenn die in Vers 14 genannte Sammlung eines Volkes für den Herrn aus den Heiden abgeschlossen sein wird (vgl. Röm. 11, 25: „bis die Vollzahl der Heiden eingegangen sein wird“);
2. wenn der Herr wiederkommen wird (vgl. Röm. 11, 26: „Es wird kommen (Zukunft!) aus Zion der Erlöser, …“; ein Zitat aus Jes. 59, 20 (vgl. dazu Apg. 1, 11 und Sach. 14, 4))

Die Folgen davon werden sein, daß "die übrigen der Menschen" nach dem Herrn fragen. Also all diejenigen die jetzt den Herrn noch nicht erkennen (vgl. die oben bereits genannten alttestamentlichen Schriftstellen: Jes. Jes. 2, 1 – 4 und 11, 10; Micha 4, 1 – 3; Jer. 16, 19; Sach. 2, 10 – 13; 8, 23 und 14, 16).

Zu demselben Ergebnis kommt der Apostel Paulus in Röm. 11 (s. insbesondere die Verse 12 und 15; s. dazu was ich in meinem letzten Beitrag dazu geschrieben habe, insbesondere auch die alttestamentlichen Bibelstellen die dort genannt sind).

Und jetzt noch ein Satz, zu Röm. 11, 25 bzw. 26, der von denselben Brüdern auch immer in ihrer eigensinnigen, falschen Weise ausgelegt wird.

An C.K. der den Inhalt von Vers 25 in seinem letzten Beitrag auch angeführt hat eine Frage:

Von wem glaubst Du wird der Erlöser die Gottlosigkeit abwenden, wenn er aus Zion kommen wird (Vers 26)? Wird er die Gottlosigkeit von der Gemeinde abwenden? Oder wer ist mit „Jakob“ gemeint? Ist es sein Leib, die Gemeinde die bis dahin ganz gottlos geworden ist, so daß er kommen muß um ihre Gottlosigkeit von ihr zu nehmen? Und würde Jesus wirklich dann wiederkommen um seine von ihm abgefallene und gottlos gewordene Gemeinde als Lohn dafür, daß sie abgefallen und gottlos geworden ist, von ihrer Gottlosigkeit erlösen oder würde er sie nicht vielmehr ausspeien und richten?

Was mir sehr, sehr schwer fällt, ist, daß wegen solcher systemgebundener Lehre große Spaltungen im Leib Christi entstehen. Die Einigkeit geht verloren und Brüder trennen sich im Unfrieden. Ich komme im Gegensatz zu den allermeisten hier wirklich aus der reformatorischen Theologie. Ich besitze Luthers sämtliche Schriften (Walch II), ich besitze die Dogmatiken der orthodoxen Lutheraner Nordamerikas (Pieper und Hoenecke), die die reformatorische Lehre mit Abstand am reinsten bewahrt haben und viele andere Schriften orthodoxer Lutheraner (und auch einige Schriften von Calvin u.a. die Institutio), das ist meine geistliche Heimat und auch mein Fundament und ich habe große Schwierigkeiten mit Christen, die glauben sie bräuchten das nicht mehr. Aber das was einige hier vertreten ist nicht „reformatorisch“, sie schmücken sich mit diesem Attribut, es ist in Wahrheit „pseudoreformatorisch“ (nicht böse sein).

Sie glauben sich mit dem Attribut „reformatorisch“ aufwerten und über andere Christen erheben zu können. Vielleicht sind sie aber weiter von den Reformatoren entfernt als so mancher „Dispensationalist“, der hier offenbar als „Christ II. Klasse“ rangiert (in meinen Augen ist das ganz schlimm).

Ob „reformatorisch“ oder „dispensationalistisch“, es ist ganz gleichgültig, denn die einen sind nicht besser als die anderen. Zwischen der Auslegung Martyn Lloyd Jones über Apg. 15, 14 – 17 und der Auslegung Darbys über 2. Thess. 2, 1 – 5 besteht kein Unterschied. Die Herangehensweise ist identisch. Beide blenden den Wortlaut des Bibeltextes aus und drücken dem Text von Anfang an ihr Vorverständnis auf, gnadenlos und bis hin zur Vergewaltigung des Textes selbst. Beide haben andererseits auch sehr gute Bibelauslegungen geschrieben, Martyn Lloyd Jones nüchterner.

Der Fehler liegt im Systemdenken. Was nicht ins System passt, wird an das System angepasst. Davon müssen sich Christen lösen. Schaffen sie das nicht, werden immer Uneinigkeit und Spaltungen die Folge sein.

Gott will aber nicht, daß sich Christen spalten. Er will daß wir fleißig sind, zu halten die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens (Eph. 4, 3). Das ist ein Gebot, keine Sache die man tun oder auch lassen kann (vgl. 1. Kor. 1, 10).

Die Einigkeit kann aber nur da bewahrt bleiben, wo die Christen in der Wahrheit und im Wort bleiben, also festhalten am Wort der Wahrheit vor allem anderen (2. Tim. 1, 13 + 14 und 1. Tim. 6, 3 + 4), keine Sonderlehren aufstellen, nicht über die Schrift hinaussinnen (1. Kor. 4, 6 und 2. Joh. 9), dazu gehört auch von jeder Form von Spekulation abzulassen und nicht die echte oder vermeintliche Lehre großer Lehrer über die Wahrheit der Schrift erheben (1. Kor. 3, 1ff.).

Die Concordienformel sagt es so:

"Wir glauben, lehren und bekennen, daß die einige Regel und Richtschnur, nach welcher zugleich alle Lehren und Lehrer gerichtet und geurtheilet werden sollen, sind allein die prophetischen und apostolischen Schriften altes und neues Testaments, wie geschrieben stehet: "Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege", Ps. 119. Und St. Paulus: "Wenn ein Engel vom Himmel käme, und predigte anders, der soll verflucht sein", Gal. 1. Andere Schriften aber der alten oder neuen Lehrer, wie sie Namen haben, sollen der heiligen Schrift nicht gleich gehalten, sondern alle zumal mit einander derselben unterworfen, und anders oder weiter nicht angenommen werden, denn als Zeugen, welcher Gestalt nach der Apostel Zeit und an welchen Orten solche Lehre der Propheten und Apostel erhalten worden."

und:

"Nach dieser Anleitung, wie oben vermeldet, sollen alle Lehren angestellet, und was derselben zuwider, als unseres Glaubens einhelliger Erklärung entgegen, verworfen und verdammet werden. Solcher Gestalt wird der Unterschied zwischen der heiligen Schrift altes und neues Testaments und allen anderen Schriften erhalten , und bleibt allein die heilige Schrift der einige Richter, Regel und Richtschnur, nach welcher, als dem einigen Probierstein, sollen und müssen alle Lehren erkannt und geurtheilt werden, ob sie gut oder bös, recht oder unrecht sein. Die anderen Symbola aber und angezogene Schriften sind nicht Richter wie die heilige Schrift, sondern allein Zeugniß und Erklärung des Glaubens, wie jederzeit die heilige Schrift in streitigen Artikeln in der Kirchen Gottes von den damals Lebenden verstanden und ausgelegt, und derselben widerwärtige Lehre verworfen und verdammet werden."


Der von mir bereits an anderer Stelle zitierte C.F.W. Walther hat es so ausgedrückt:

a. Gottes geschriebenes Wort ist die einzige Regel und Richtschnur des Glaubens und Lebens.

b. Gottes geschriebenes Wort ist das einzige christliche Erkenntnisprincip.

c. Gottes Wort ist immer buchstäblich zu nehmen und nicht ohne zwingende Gründe uneigentlich zu verstehen.

d. Gottes Wort ist aus sich selbst, nicht aus der Vernunft, Tradition oder neuen Offenbarungen auszulegen.

Wenn wir diese Prinzipien aufgeben, und an ihre Stelle eine vermeintliche „reformatorische Lehre“ setzen, dann ersetzen wir die Schrift durch ein von Menschen gemachtes Lehrsystem. Ein Lehrsystem kann aber, wie Till bereits gesagt hat, immer nur „Krücke“ sein, immer nur Wegweiser zur Schrift hin, darf aber niemals an die Stelle der Schrift selbst treten. Die Wahrheit muß immer wieder neu aus dem Wort Gottes gewonnen werden, sonst besteht die Gefahr der Erstarrung.

freundliche Grüße an alle,

Albrecht

Albrecht
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Registriert: 06.01.2008 13:33

Beitrag von Albrecht »

Hallo C.K.,

ich habe den Eindruck, daß bei denjenigen, die die Lehre von einem zukünftigen Königreich Jesu Christi auf Erden bzw. von einem künftigen Königreich für Israel, ablehnen, für die Ablehnung dieser Lehre oft eigene unbiblische Vorstellungen maßgeblich sind.

Z.B. sprichst Du in Deinem letzten Beitrag von einem „Zwischenreich“. Was soll man sich darunter vorstellen? Eher war vielleicht die Abendländische Christenheit ein solches „Zwischenreich“, vergleicht man diese mit der Heidenwelt außen herum.

Oder Du sprichst davon, daß es keine Rückkehr zu „vor-neutestamentlichen Zuständen“ geben wird.

Natürlich wird es das nicht geben. Das wäre absurd. Aber solche unbiblischen Vorstellungen darf man doch nicht zur Grundlage für die eigene Sichtweise in diesen Dingen machen.

Glaubt man der Schrift ist es so, daß dann die neutestamentlichen Zustände dann erst richtig anfangen -, nämlich wenn Israel als Nation, aus der Gottlosigkeit befreit, in den Neuen Bund eingetreten sein und der Teufel auf der Grundlage des Neuen Bundes gebunden und im Abgrund verschlossen sein, und der Herr Jesus die Herrschaft über die Erde übernommen haben wird, während wir jetzt erst einen Vorgeschmack davon erleben (Röm. 11, 12 + 15; Apg. 15, 16 + 17; Jes. 2, 1 – 4 und 11, 10; Micha 4, 1 – 3; Jer. 16, 19; Sach. 2, 10 – 13; 8, 23 und 14, 16).

So herum ist es richtig.

Grüße, Albrecht

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