Die "Stille Zeit" ist nicht biblisch!

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Moderator: Jörg

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Ron
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Die "Stille Zeit" ist nicht biblisch!

Beitrag von Ron »

Thesen zur "Stillen Zeit"
Generell ist nichts gegen eine Zeit einzuwenden, in der man in der Stille betet und/oder Bibel ließt etc.. Aber die "Stille Zeit" als solche, als determinierte christliche Einrichtung, ist an manchen Punkten zu hinterfragen.
1. Der Begriff "Stille Zeit" ist kein biblischer Begriff und wenn man so will auch keine biblische Handlung. Wir finden in der Bibel Menschen die beten und die die Schrift lesen bzw. hören (vgl. 1.Tim.4,13 u.a. – damals konnte lange nicht jeder lesen und schon gar nicht hatte jeder eine "Bibel" gehabt [richtig anders wurde dies übrigens erst im 16.Jhd. mit Erfindung der Buchdruckerkunst - bis dahin konnte nicht jeder lesen, geschweige denn hatte seine eigene Bibel!]; daneben konnten Sklaven froh sein, wenn sie einmal in der Woche die Gemeinde besuchen durften, um Gottes Wort zu hören und Gemeinschaft zu haben!), aber niemanden, der "Stille Zeit" macht. Die Aussagen, dass Jesus oder andere Personen in der Bibel etwas morgens (oder zu einem anderen Zeitpunkt) gemacht haben darf nicht so gedeutet werden, dass (a) wir dies dann auch so machen sollen (es wird z.B. auch nicht berichtet, dass Jesus "jeden Tag" morgens betete!); (b) dies mit der heute so verstandenen "Stillen Zeit" gleichgesetzt werden darf.
2. Die meisten christlichen Kreise, die eine "Stille Zeit" einhalten, machen ein unbiblisches Gesetz daraus. Sie meinen, es wäre Sünde, wenn sie einen Tag (oder länger) ihre "Stille Zeit" nicht "eingehalten" haben. Manche haben schon ein schlechtes Gewissen, wenn sie es nicht morgens (oder zu einem bestimmten Zeitpunkt) schaffen. Sie lesen daran ihre Treue und ihre Disziplin für den Herrn ab - vielleicht sogar ihre Geistlichkeit und ihr Heil (vielleicht auch der "Frömmigkeits-Vergleich" mit anderen: um so früher und desto länger, umso besser!). Als wenn Gott sie bestrafen und/oder seinen Segen (am Tag) wegnehmen würde, wenn sie es nicht (morgens) tun. Damit wird dies zu einem Gesetz, einer religiösen Übung, bei dem man meint, Gott durch das Opfer der Stillen Zeit wohlgefällig zu sein (oder Gott für einen selber wohlgefällig zu machen). Dies artet in Gesetzlichkeit und unbiblischem Frömmigkeitsstreß aus und vermittelt nicht nur ein falsches Heil- und Heiligungsverständnis, sondern auch ein falsches Gottesbild. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Lehre und Praxis der "Stillen Zeit" zumeist in Kreisen auftritt, in denen man die Souveränität (Erwählung, Gnade, Herrschaft) Gottes durch menschliche Werke(freier Wille und Werkgerechtigkeit durch ein falsches Heiligungsverständnis) ersetzen will. Schon allein daran sieht man, dass die "Stille Zeit" als solche nicht in die Lage versetzt, rechte Lehre und rechte Glaubenspraxis zu haben. Denn trotz aller intensiven "Stillen Zeit" lehrt man Werkgerechtigkeit, Schwärmerei oder andere Dinge. Da hilft auch nicht noch ne Stunde länger oder noch ne Stunde eher....! Wer wirklich in die Schrift schaut, der wird so etwas nicht lehren, glauben oder praktizieren!
Natürlich ist es gut die Bibel zu kennen (nicht nur zu lesen!) - aber es ist wichtig (wichtiger) sie richtig zu kennen, und nicht im Raster einer falschen Traditions-Theologie (oder sonst einem unbiblischen Raster). Es ist nicht nur ein Segen gewesen, dass alle Menschen die Bibel in der Hand hatten und lesen konnten. Es wurden dadurch viele individuelle und falsche Lehren weitergegeben - und dies ist auch heute so. Es geht aber gerade nicht darum, was die Bibel "mir" oder "unserer Gemeinde" sagt, sondern es geht darum, was die Bibel wirklich sagt - und dies sagt sie dann auch ausnahmslos allen gleich! Wir sollen schon das Wort Gottes reichlich in uns wohnen haben - aber in rechter Weise (Kol.3,16; vgl. Ps.119,97; Jos.1,9 [obwohl dies für die Priester und Leiter des Volkes galt, die dann andere darin führen und lehren sollten]). Wir sollen die Aussagen der Bibel "Tag und Nacht" an und in uns haben und unser Denken und Handeln davon bestimmen lassen - nicht nur eine Stunde am Morgen! Bibelwissen hilft nichts, wenn es nicht recht verstanden wird - im Gegenteil schadet es, da man sogar meint, den rechten Glauben zu haben, weil man die Bibel eben so verstehe. Es ist auch wichtig zu beten - aber wirklich zu beten und nicht nur als eine Frömmigkeitsübung zur Segenserhaltung und Gewissensberuhigung. Wir sollen allezeit (nicht nur bei "Stille Zeit"!)beten - nicht in dem Sinne, ständig in der Stille zu sein, sondern immer und überall an Gott denken und das Leben völlig von ihm durchdringen lassen. Dass Stoßgebet, dass Gebet im Kämmerlein, dass Gebet als Gemeinde etc. ist richtig und gut und sollte auch praktiziert werden (der "normale" Gläubige wird dies auch tun - und zwar ohne den Druck, dies als "Stille Zeit" "einzuhalten"). Aber alle diese Dinge sind eben keine "Stille Zeit", wie man es heute versteht. Jesus sagt in Mt.5 nicht, dass man jeden Tag bestimmte "fromme Bibelles- oder Gebetsübungen" im Kämmerlein zu praktizieren hat. Auch Gemeindegebet etc. kam natürlich vor und wird auch selbstverständlich von Gläubigen getan, aber eben nicht im Sinne eines "Solls" oder als "tägliche Stille Zeit" was als Prüfstein der Geistlichkeit etc. gewertet wird. Hier hilft m.E. auch die Antwort von Jesus bzgl. des Fastens: wenn es soweit ist und nötig ist, werden die Gläubigen auch wie selbstverständlich (ohne pharisäerhaften Werkgerechtigkeits- und Frömmigkeitsdruck und Streben) fasten. Ebenso das Gebet: echte Christen beten und kommen unter Gottes Wort. Sie brauchen dazu keine pharisäerischen Regeln und Gesetze - frei aus der befreiten Liebesbeziehung zum Herrn. Denn ansonsten kann das „Stille Zeit-Gebet“ zu dem werden, was Jesus „Plappern“ nennt; und das Lesen der Schrift kann dann zu dem Urteil Jesu führen: „hören werden sie, aber doch nicht verstehen“ (Mt.13,14; vgl. Joh.5,45-47).
Am schlimmsten finde ich die Argumentation: "wenn du den Herrn wirklich lieb hast, dann wirst du auch kein Problem haben, morgen früh aufzustehen und Stille Zeit zu machen". Hier wird die Stille Zeit als Messeinheit der Liebe zum Herrn gemacht (eine dem Pharisäertum sehr ähnliche Denkweise!). Nein, dies ist nicht christlich und schon gar nicht neutestamentlich bzw. biblisch!
Ich rufe zur Vernachlässigung auf: aber zur Vernachlässigung (bzw. Ablegen) von gesetzlichen und unbiblischen religiösen Frömmigkeitsübungen; und rufe zum geistlichen Leben oder Frömmigkeit (mit Gebet und allem was dazugehört) in der Freiheit Christi und des Evangeliums auf!
Lieben Gruss
Ron

Pelikan
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Beitrag von Pelikan »

Ron, was Du da gesagt hast, mir fehlen fast die Worte. Es ist einfach sehr, sehr gut.
Ich habe es kopiert und verschicke es bald an meine Freude, die echt darunter leiden.
Bitte bete auch für mich, denn theoretisch weiß ich, dass Du Recht hast, nur in der Praxis fällt es mir schwer, dies umzusetzen.
Dein Pelikan

Campino
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Re: Die "Stille Zeit" ist nicht biblisch!

Beitrag von Campino »

Ron hat geschrieben: 2. Die meisten christlichen Kreise, die eine "Stille Zeit" einhalten, machen ein unbiblisches Gesetz daraus. Sie meinen, es wäre Sünde, wenn sie einen Tag (oder länger) ihre "Stille Zeit" nicht "eingehalten" haben.
Ron
naja, des wär ja schon sektenhaft, oder? ;-)
ich kenn jedenfalls keine gmeinde, wo kontrolliert wird, bzw, verlang wird, sounsovel stunden bibel zu lesen...
markus-campino

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User1211
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Gemeindestunden sind nicht biblisch!!!

Beitrag von User1211 »

Hallo Ron,

ich finde, wo Du doch schon so ein flammendes Statement gegen die Stille Zeit abgegeben hast, dass wir auch gegen die Gemeindestunden mobil machen sollten. Auch das ist doch irgendwie Zwang. Jeden Sonntag und Mittwoch (zumindest in der Gemeinde, die ich besuche) sind die Stunden zu genau fest gesetzten Zeitpunkten. Kaum ist man mal nicht da, schon rufen anderen aus der Gemeinde an und fragen warum man fehlte. Auch da sollte man sich von frei machen. Wenn denn dann die Zeit für Gemeinde ist, werden schon alle kommen (siehe Dein Argument unterstützt vom Fasten)!!

________________________


Ich hoffe, dass mir jeder abnimmt, dass ich oben SEEEHR ironisch gewesen bin.

Lieber Ron,

bitte erläutere mir doch die folgende Frage: Wir praktizierst Du Bibelstudium und Gebet? Wann tust Du es und mit welcher Regelmäßigkeit?

Woher weißt Du so genau, was die Intention der Geschwister ist, die für eine "Stille Zeit" sind? Woher weißt Du, dass sie Werkgerechtigkeit und anderes predigen?

Was schlägst Du denjenigen vor, die bis heute "Stille Zeit" praktiziert haben und nun auf Grund Deines Postings damit aufhören wollen? Wie soll ihre Gemeinschaft ganz praktisch mit dem Herrn aussehen?

Das sind ehrliche Fragen und keine Ironie. Ich hoffe, dass Du sie mir beantwortest.
Lieben Gruß
Thorsten

Ron
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Beitrag von Ron »

Hallo Thorsten,
a) Ein gemeinschaftliches Zusammenkommen mit anderes erfordert Termine und feste Zeiten. Daher ist die persönliche „Stille Zeit“ damit nicht zu vergleichen
b) Ich bin aber auch dagegen, dass man jede Veranstaltung einer Gemeinde besuchen „muss“. Man soll das Zusammenkommen zwar nicht meiden, dies heißt aber nicht, dass man immer oder zu jeder Verantstaltung kommen muss. Vor allem unter irgendwelchen geistlich-psychischen Druck sollte niemand gesetzt werden. Entweder ein Christ kommt weil er davon überzeugt ist, oder er kommt nicht. Aber mit Druck und Zwang oder gar Drohungen bekommt man vielleicht die Kirche voll, aber der Glaube und das Herz der Leute erreicht man so nicht. Der echte Christ wird die Gemeinschaft suchen (so wie er auch das Gebet und die Bibel suchen wird). Es scheint ja eine echt strenge Gemeinde zu sein, wenn sie schon anruft falls man „mal“ (!) nicht kommt. Ich kenne solche „Kontrollgemeinden“ und ich halte davon nichts. Dies hat auch nichts mit Gemeindezucht zu tun. Denn ein „nicht Besuchen einer gemeindlichen Veranstaltung“ ist keine Sünde!
c) Ich lese jeden Tag Gottes Wort oder zitiere es in meinem Gedächtnis und Herzen. Auch beten tue ich an jedem Tag und bei verschiedenen Gelegenheiten. Feste Zeiten oder eine festgelegte Regelmäßigkeit habe ich nicht.
d) Ich habe nicht gesagt, dass die „Intention“ immer so ist. Sie ist aber meistens so und ich kenne viele Christen, die dies so glauben und praktizieren!
e) Wie dies auszusehen hat, habe ich bereits geschrieben: Beten und Bibellesen etc. – nur nicht mehr unter einem unbiblischen Gesetz, sondern in aller Freiheit und im Glauben.
Gruss
Ron

twiediger
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Beitrag von twiediger »

Ich kann die Absicht von Ron gut verstehen, weg von einem starren (hohlen?) Stille-Zeit-Machen wegzukommen, um in einer Freiheit Christus in seinem Wort und Gebet zu begegnen. Klar ist die "Stille-Zeit" kein Wert an sich, sondern nur dann, wenn ich sie als Gemeinschaft mit meinem Herrn verstehe.

Aber was ist falsch an einer Regelmäßigkeit? Ron, bei deinem letzten Posting kam es mir so vor, als wenn Unregelmäßigkeit an sich schon ein Wert wäre. Du liest jeden Tag in der Bibel und betest, aber du hast keine festen Zeiten und Regelmäßigkeiten.

Ich bin eher ein chaotischer Mensch, in dessen Leben es kaum irgenetwas regelmäßiges gibt. Und ich habe gemerkt, dass mir feste Zeiten sehr hilfreich sind. Viele, die selbstständig sind, wissen, was ich meine. Sich selbst zu organisieren und die Zeit zu planen, kann eine große Hilfe sein, den Tag wirklich zu nutzen.

Die Zeit, in der ich Bibel lese und bete, gehört für mich genauso dazu. Deshalb finde ich es toll, immer mal wieder zwischendurch was in der Bibel lesen zu können oder Jesus bei einer Autofahrt einfach mal meine Freude über ihn und seine Schöpfung auszudrücken. Doch sind die festen Zeiten auch eine große Hilfe für mich, solche Spontaneität im Alltag zu erleben.

Mit meiner Frau genieße ich es auch, feste Zeiten zu haben, die wir füreinander einplanen. Wenn dies nicht so wäre, würden mir die "zufälligen" Begegnungen sicherlich nicht ausreichen.

Was ich damit sagen will: Ich denke, dass sich feste Termine mit Jesus und die spontanen Gebets- und Bibellesezeiten am Tag nicht ausschließen, sondern sich im Gegenteil sogar befruchten können.

Gruß, Thorsten

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H.W.Deppe
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Beitrag von H.W.Deppe »

Mk 10,1 Und er stand auf von dannen und kommt in das Gebiet von Judäa und von jenseit des Jordan. Und wiederum kommen Volksmengen zu ihm zusammen, und wie er gewohnt war, lehrte er sie wiederum.

Lk 2,42 Und als er zwölf Jahre alt war und sie nach Jerusalem hinaufgingen, nach der Gewohnheit des Festes,

Lk 4,16 Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen war; und er ging nach seiner Gewohnheit am Sabbathtage in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen.

Lk 22,39 Und er ging hinaus und begab sich der Gewohnheit nach an den Ölberg; es folgten ihm aber auch die Jünger.

Mk 1,35 Und frühmorgens, als es noch sehr dunkel war, stand er auf und ging hinaus und ging hin an einen öden Ort und betete daselbst.

Hebr 5,14 die feste Speise aber ist für Erwachsene, welche vermöge der Gewohnheit geübte Sinne haben zur Unterscheidung des Guten sowohl als auch des Bösen.

Fazit: Gesetzliche Regel und Druck sind falsch, aber Gewohnheit und Disziplin sind gut und geistlich wertvoll.
Gruß, Werner

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User1211
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Beitrag von User1211 »

Hallo Werner,

vielen Dank, Du bist mir zuvorgekommen. Ich wollte etwas ähnliches schreiben.

Ich komme ursprünglich aus einer extrem exklusiven Brüdergemeinde. Dort wurde auch Wert auf die Stille Zeit gelegt, jedoch nie darauf bestanden, dass sie ein "MUSS" für einen wiedergeborenen Christen ist. Es wurde auch darauf verwiesen, dass es eine gute Gewohnheit sein "sollte".

Was ich weiter oben schrieb bezüglich der Anrufe nach dem Versäumen einer Gemeindestunde soll nicht falsch verstanden werden. Da geht es nicht darum auf den Zwang zum Besuch einer Gemeindestunde hinzuweisen, sondern um die Besorgnis der Geschwister untereinander.

Und genauso verstehe ich es auch, wenn jemand fragt, wie meine "Stille Zeit" denn funktioniert. Da wird einfach danach gefragt, ob ich auch Kontakt mit meinem HERRN habe (außerhalb der Gemeindestunden). Wie will ich IHN den besser kennenlernen und mit ihm über Freuden, Probleme und Nöte reden, wenn ich keine "Zeit der Stille" mit ihm habe.

Ich finde toll, wenn Du (Ron) es schaffst die Gemeinschaft mit Deinem Herrn zu pflegen, ohne dass Du bestimmte Zeiten dafür reservierst. Ich schaffe es nicht! Mir daraus jetzt aber einen Strick zu drehen und zu sagen, dass ich die Ansicht Werkgerechtigkeit betreiben zu müssen habe, finde ich nicht gut. Du unterstellst Motive, die Du gar nicht beurteilen kannst, da Du gar nicht jeden kennst, der für eine feste "Stille Zeit" am Tag eintritt oder sie sogar hat!! Nach den von Werner zitierten Stellen müsstest Du jetzt sogar unserem HERRN eine solche Einstellung unterstellen.

Ich möchte keinen Streit über dieses Thema lostreten, sondern lediglich für eine andere Position in dieser Frage um Verständnis werben.

PS: Damit keine Verwirrung auftritt: Es gibt hier zwei Thorsten (twiediger und mich). Nicht das jemand auf den Gedanken kommt, hier schreibt ein und dieselbe Person mit zwei Usernamen.
Lieben Gruß
Thorsten

Ron
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Beitrag von Ron »

Hallo Thorsten, hallo Werner
ich habe – wie ich schon betonte – niemals eine Regelmäßigkeit, Disziplin oder Ordnung in Frage gestellt. Mein ganzes „Posting“ wendet sich gegen ein „Stille-Zeit-Gesetz (bzw. Dogmatik)“ und ein damit falsch verstandenes Gottesbild und Heilsverständnis. Wenn jemand feste Zeiten zum Gespräch oder zum Gebet am Tag braucht oder dies so haben will ist nichts schlimmes daran, solange man daraus nicht das macht, was ich in meinen Thesen oben beschrieben habe. Jeder muss sich selber in dieser Sache prüfen.
Außerdem sprechen die Zitate bzgl. „Gewohnheit“ an keiner Stelle von einer „Stillen Zeit“. Mk.10,1 spricht vom lehren; Lk.2,42 vom jüdischen Fest; Lk.4,16 vom Sabbatgottesdienst der Synagoge. Und das Jesus etwas morgens („ohne Gewohnheit“!) oder auf dem Ölberg („auch nicht jeden Morgen bzw. jeden Tag!“) tat beudeutet nicht, dass dies auch für uns so sein muss. Hebr 5,14 spricht von Gewohnheit. Aber Gewohnheit, Ordnung oder Diziplin bedeutet keine „feste Zeit“ und schon gar nicht „frühmorgens“ usw. Ich bitte diesbzgl. nochmals meine obigen Ausführungen zu lesen.
Und Thorsten - ich wiederhole mich(!) -, ich habe bereits betont, dass ich nicht geschrieben habe, dass alle "Stille-Zeit-Praktiker" gleich daraus eine Werkgerchtigkeit machen. Daher bitte ich darum - wenn man schon eine Antwort schreibt - erst das Statement des anderen gründlich zu lesen.
Gruss
Ron

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Dafresl
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Beitrag von Dafresl »

Hallo Ron,
es gibt doch eine Stelle in der Bibel, die auf eine Art von "Stiller Zeit" hinweist. Der Mann, der sie praktizierte, ist einer der eindrucksvollsten Männer der Bibel und ging für seine "Gewohnheit" sogar in Lebensgefahr.
Daniel 6,11
Und als Daniel erfuhr, daß die Schrift aufgezeichnet war, ging er in sein Haus; und er hatte in seinem Obergemach offene Fenster gegen Jerusalem hin; und dreimal des Tages kniete er auf seine Knie und betete und lobpries vor seinem Gott, wie er vordem getan hatte.
Daniel 6,14
Hierauf antworteten sie und sprachen vor dem König: Daniel, einer der Weggeführten von Juda, achtet nicht auf dich, o König, noch auf das Verbot, welches du hast aufzeichnen lassen; sondern er verrichtet dreimal des Tages sein Gebet.
Nicht umsonst wird hier betont, dass er das regelmäig machte, obwohl es sogar verboten war. Natürlich ist das altes Testament und natürlich kann man da auch keine Gesetzmäßigkeit draus ziehen, aber ich denke es ist auf jeden Fall nützlich, wenn man eine vorbestimmte Zeit am Tag hat. Das sollte aber jeder halten wie er meint das es ihm guttut. Das allerdings ein Gesetzt aus der Stillen Zeit gemacht wurde und dass das ein Muss war, habe ich noch nirgendwo gehört.
Gruß, Dafresl

psalms126,5
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Registriert: 12.08.2007 08:35

Beitrag von psalms126,5 »

hallo zusammen
ich musste auch die ganze zeit beim durchlesen an daniel denken.
un dann kam das posting $:D
aber ich verstehe ron auch.
es steht auch in gottes wort das man nix hinzufügen soll oder weglassen
so ein stille zeit gesetz wäre für mich z etwas hinzugefügtes

liebe grüße

Gesperrt