Die Einheit von Taufe, Glaube und Bekehrung

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Moderator: Jörg

Gast

Beitrag von Gast »

Mephiboscheth hat geschrieben:
tschilli hat geschrieben:
Also ist die Taufe eigentlich nicht so wichtig und ein nice-to-have?
Nein,
sie ist ein Gebot des Herrn. Daher wichtig, wie alle anderen Gebote des Herrn eben auch. Und sie gehört, wie Martin richtig sagte, zur äußerlichen Bestätigung des inneren Machtwechsels dazu. Genauso wird es auch heute von den meisten Gläubigen in China und Nordafrika gehalten: die Taufe ist das öffentliche Bekenntnis des Christseins. Oft folgt danach eine Welle der Verfolgung bis hin zum Tod.
M.
Nun, richtig, die Taufe steht am Anfang des Christenlebens und fuer Menschen in vielen Laendern bedeutet sich zum Christentum bekennen, Lebensgefahr. Aber ist die Taufe dieses Bekenntnis? Muss die Taufe oeffentlich sein um "richtig" zu sein? Ist das der Zweck, zu dem Christus die Taufe eingesetzt hat, um uns die Moeglichkeit zu bieten, ein - unter Umstaenden toedliches - Bekenntnis zum Glauben abzugeben?

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Till,
gehe doch zurück zu dem Anfang der Taufe, wie ihn die Bibel beschreibt. Johannes taufte öffentlich mit Wasser. Jeder, der dort hinging bekannte (ob öffentlich oder nicht steht nicht) sich als Sünder und tat Buße. Als Zeichen der innere Umkehr ließ er sich dann taufen.
Keiner tauft sich selbst, sondern es sich im Mindestfall 2 Menschen da (siehe Phillipus und der Kämmrer).

Die Taufe ist ein Symbol dessen, was ich im Glaube annehme und diesen inneren Glauben bezeuge ich nach außen durch die Taufe. Ohne inneren Glauben gibt es nichts zu bezeugen. Und ohne Zeugnis fehlt dem Glauben das Bekennen (welches eben der Herr auch unbedingt verlangt).

Martin

Gast

Beitrag von Gast »

Hi tschilli,
ich glaube, die taufe ist eine Funktion der Gemeinde, muß es aber nicht sein. Von daher ist es schön, wenn die Gemeinde dabei ist. Schön auch, wenn man Freunde, Familie usw. dazu einlädt, auch, um Zeugnis abzulegen. Eine wunderbare Möglichkeit. Dieser Aspekt ist aber sicher nicht Hauptziel und -zweck der Taufe, vielleicht eine Art "Kollateralsegen" .
M
Zuletzt geändert von Gast am 09.05.2008 14:39, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitrag von Gast »

Mephiboscheth hat geschrieben: Dieser Aspekt ist aber sicher nicht Hauptziel und -zweck der Taufe.
Sondern was? Was ist Hauptziel und Hauptzweck der Taufe?

Gast

Beitrag von Gast »

mh-ing hat geschrieben:Hallo Till,
gehe doch zurück zu dem Anfang der Taufe, wie ihn die Bibel beschreibt. Johannes taufte öffentlich mit Wasser. Jeder, der dort hinging bekannte (ob öffentlich oder nicht steht nicht) sich als Sünder und tat Buße. Als Zeichen der innere Umkehr ließ er sich dann taufen.
Keiner tauft sich selbst, sondern es sich im Mindestfall 2 Menschen da (siehe Phillipus und der Kämmrer).

Die Taufe ist ein Symbol dessen, was ich im Glaube annehme und diesen inneren Glauben bezeuge ich nach außen durch die Taufe. Ohne inneren Glauben gibt es nichts zu bezeugen. Und ohne Zeugnis fehlt dem Glauben das Bekennen (welches eben der Herr auch unbedingt verlangt).

Martin
Das heisst der Mensch wird gerettet durch bekannten Glauben. In der Taufe bezeuge ich - der Mensch - meinen Glauben. Und dieses Bekenntnis verlangt Christus von mir - dem Menschen.

Und jetzt zeig mir bitte wo die Schrift das lehrt.

Gast

Beitrag von Gast »

tschilli hat geschrieben: Das heisst der Mensch wird gerettet durch bekannten Glauben. In der Taufe bezeuge ich - der Mensch - meinen Glauben. Und dieses Bekenntnis verlangt Christus von mir - dem Menschen.

Und jetzt zeig mir bitte wo die Schrift das lehrt.

Ohne mich lustig zu machen, Till, es ist doch Mk 16:16a "Wer glaubt und getauft wird, wird gerettet werden." Beim überlegten Lesen mit Gebet wird es doch ganz offensichtlich, oder dir etwa nicht?
Dieser Vers zeigt offensichtlich, dass der Herr es von uns verlangt. Die Taufe jedoch als persönliches Bezeugen sieht man aus vielen anderen Stellen heraus. Etwas in der Taufe von dem Kämmerer oder in der Taufe am Pfingsten oder auch im Haus des Kornilius.

Um zu wissen, wovon die Taufe errettet müssen wir jedoch die Briefe lesen und die Bilder der Taufe im AT betrachten. Die Taufe errettet NICHT von der ewigen Verdammnis, den das tut der Glaube allein. Sie errettet jedoch uns von der Welt und von dem Fleisch. Ausserdem fügt sie uns der Gemeinde hinzu.
Sie ist das Zeugnis für die sichtbare und die unsichtbare Welt über den Tod in und mit Christus. Sie ist mein "vorzeitiger" Tod und somit mein Freispruch von der Sünde, denn "wer gwstorben ist, ist freigesprochen von der Sünde". Ohne den Wissen aber kann man es nicht in Anspüruch nehmen, weil der Teufel uns selbstverständlich fleißig von dem Gegenteil überzeugen will.

Der Schächer auf dem Kreuz wurde gerettet, ohne getauft zu werden. Er brauchte keine Taufe, weil er eh in Kürze sein irdisches Leben ablegen musste. Wenn du aber al ein Lebender im Tod Christi wandeln willst, musst du dich taufen lassen und so dich im Tod Christi begraben lassen.

Um das Beispiel der Ehe zu benutzen. Der Eheschein funktioniert nur wenn beide Ehepartner wissen was er eigentlich bedeutet.

So sieht es auch mit den ganzen "zwangsbabygetauften" Menschen, man hat ihr Gewissen ruiggestellt, weil sie nun traditionskonform sind. Diese selbst haben jedoch keinerlei Heilssicherheit. Diese Menschen sind nämlich ungläubig, weil sie nie Gott persönlich gekannt haben. Johannes 3:5 funktioniert nur wenn man tatsächlich von dem Wasser und Geist geboren wird. Eine rituelle Anwendung des Wassers in der Hoffnung, dass der Geist automatisch mitwirken würde ist ein grosses Irrtum. Nur ein paar Verse weiter steht, dass der Geist weht da wo ER will. Es ist kein Zufall, die Wiedergeburt ist nur mit dem Souveränem Handeln Gottes verbunden. Niemand kann einen anderen durch Gott zwangswiedergebären lassen. Gott ist doch keine Schlampe, dass Er sich manipulieren läßt.
Wenn Gott selbst als Geist nicht in dem Menschen wohnt, dann hilft keine Taufe, sei es klein oder erwachsen. Es gibt nur einen einzigen Weg , welcher zum Vater führt, über den Sohn Gottes - Jesus Christus. Dieser Weg funktioniert über das Hören des Glaubens über die subjektive Erkenntnis des Dreieinen Gottes als des Geistes im eigenen Geist.
Gruß
Zuletzt geändert von Gast am 09.05.2008 18:34, insgesamt 1-mal geändert.

Jörg
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Beitrag von Jörg »

Ich möchte einmal - ohne es zu werten- ein Beitrag von Wilhelm Busch zitieren: "Wenn die Taufe wirklich "Einverleibung in den Leib Christi", "Wiedergeburt" usw. wäre, dann müßte man den Apostel Paulus energisch zur Ordnung rufen. Denn im ersten Kapitel des ersten Korintherbriefes redet er in einer Weise von der Taufe, die jedem kirchlichem Baptisten (oder baptistischen Lutheraner) die Haare zu Berge treiben muß. Da sagt Paulus: "Ich danke Gott, daß ich niemand unter euch getauft habe außer..." Und dann zählt er einige Leute auf, die er getauft hat. Darauf fährt er fort: "Weiter weiß ich nicht, ob ich etliche oder andere getauft habe. Denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu predigen..." Die klugen Theologen haben allerlei Stellen aus den Paulusbriefen herangezogen, um die Wiedergeburt durch die Taufe zu beweisen. Nun, wenn Paulus geglaubt hätte, daß man durch die Taufe wiedergeboren wird, dann hätte er niemals die obengenannte Stelle schreiben können. Im übrigen ist es eine Vergewaltigung der so häufig angeführten Bibelstellen, wenn man aus ihnen eine Wiedergeburt durch die Kindertaufe ableiten will. Was ist denn die Taufe nach dem Verständnis der Schrift? Wir wollen vor allem den einen Satz aufstellen: Die Taufe gibt nicht mehr, als das Wort Gottes auch gibt. Wer behauptet, daß die Taufe mehr gäbe als das Wort Gottes, befaßt sich mit Magie, aber nicht mehr mit dem Evangelium. Das Wort Gottes sagt: Wenn ein Kind zur Welt geboren ist, dann steht über ihm die Tatsache, daß Jesus Christus, der Sohn Gottes, für dieses Kind gestorben ist. Und genau dasselbe wird in der Taufe dem Kind gesagt. Es ist wirklich nicht so, daß das Evangelium verkündigte: "Jesus starb für dich" und daß man durch die Taufe nun in diese Gnade hineingepflanzt würde. Nein, so ist es nicht! Sondern die Taufe versichert - wie das Wort Gottes: "Jesus starb für dich." Was der Mensch mit dieser Botschaft macht, ist eine zweite Frage. Hören wir doch entlich auf mit diesen abergläubischen Vorstellung, als wenn an dem Kinde irgendein geheimnisvoller Vorgang durch die Taufe vollzogen würde! Ich meine, es sei ganz herrlich und übergenug, wenn es über diesem Kinde ausgesprochen wird: "Jesus starb für dich" Die Predigt der Kirche aber hat Getaufte und Ungetaufte zu rufen, daß sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht. (aus W.Busch, "Was bremst den da?" S.23f Vorher schreibt er: "Es geht nicht um die Auseinandersetzung, ob die Kindertaufe oder ob die "Glaubenstaufe" der Baptisten die richtige sei. Hierüber wäre gewiß viel zu sagen. Aber darum geht es jetzt nicht. Wenn meine baptistischen Brüder meinen, sie können aus diesem Artikel Wasser auf ihre Mühlen leiten, dann antworte ich ihnen: Auch bei Euch gibt es weithin eine Überschätzung der Taufe, die total unbiblisch ist."
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Gast

Beitrag von Gast »

Jörg hat geschrieben: Wir wollen vor allem den einen Satz aufstellen: Die Taufe gibt nicht mehr, als das Wort Gottes auch gibt. Wer behauptet, daß die Taufe mehr gäbe als das Wort Gottes, befaßt sich mit Magie, aber nicht mehr mit dem Evangelium.
Da kann ich Wilhelm Busch nur zustimmen. So sahe es ja auch Martin Luther:
ZUM DRlTTEN
Wie kann Wasser solch große Dinge tun?

Wasser tut' s freilich nicht,
sondern das Wort Gottes, das mit und bei dem Wasser ist,
und der Glaube, der solchem Worte Gottes im Wasser traut.
Denn ohne Gottes Wort ist das Wasser schlicht Wasser und keine Taufe;
aber mit dem Worte Gottes ist's eine Taufe,
das ist ein gnadenreiches Wasser des Lebens
und ein Bad der neuen Geburt im Heiligen Geist;
wie Paulus sagt zu Titus im dritten Kapitel:
"Gott macht uns selig durch das Bad der Wiedergeburt
und Erneuerung im Heiligen Geist,
den er über uns reichlich ausgegossen hat durch Jesus Christus, unsern Heiland, damit wir, durch dessen Gnade gerecht geworden,
Erben des ewigen Lebens würden nach unsrer Hoffnung".
Das ist gewißlich wahr.

Raphael
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Beitrag von Raphael »

Hallo tschilli,
aber Luther macht eben gerade das aus der Taufe, was Wilhelm Busch in dem oben zitierten Text ablehnt. Er lehrt das die Taufe Wiedergeburt sei oder zur Wiedergeburt führe (oder liege ich da verkehrt, aber der Text den zitierst gibt genau das wieder). Es ist ja eben fraglich ob die Bibel an eine äußerliche Handlung wie die Taufe ein inneres Geschehen wie die Wiedergeburt anknüpft. Das die Taufe mehr ist als nur ein Bekenntnis leuchtet mir ein, aber das aus ihr Wiedergeburt erwachsen soll nicht. Es ist hinterfragbar ob in Versen wie:
1Co 12:13 Denn wir wurden alle in einem Geist zu einem Leibe getauft, seien wir Juden oder Griechen, Knechte oder Freie, und wurden alle mit einem Geist getränkt.
1Co 6:11 Und solche sind etliche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen unsres Herrn Jesus Christus und in dem Geist unsres Gotte
Tit 3:4 Als aber die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unsres Retters, erschien,
Tit 3:5 hat er (nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit) uns gerettet durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des heiligen Geistes
etc. die Taufe mit Wasser oder nicht vielmehr nur! die Taufe mit dem Heiligen Geist und die Wiedergeburt gemeint sind.[/quote]
Raphael
Fürwahr, Gott ist mein Heil: ich bin voller Zuversicht und fürchte mich nicht! Denn Gott, der HERR, ist meine Stärke und mein Lobgesang, und er ist mir ein Retter geworden! - Jes 12, 2 (Menge)

Jörg
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Beitrag von Jörg »

Noch einmal möchte ich einen Abschnitt von Wilhelm Busch zitieren; vielleicht sind ja ein paar hilfreiche Gedanken dabei?! "Die Prediger dieser verderblichen Tauflehre gehen mit zwei ergreifenden Geschichtlein hausieren, die man immer wieder hören kann. Es gibt bald keinen jungen Kanditaten der Theologie mehr, der nicht in seinen ersten drei Predigten diese Geschichtlein an den Mann brächte. Die erste Geschichte handelt von Luther. Der soll einst in seiner großen Anfechtung gesagt haben: "Baptizatus sum"="Ich bin getauft" Sooft ich etwas gegen die unbiblische Handhabung der Taufe in der evangelischen Kirche gesagt habe, ist mir diese Geschichte entgegengehalten worden. Dahinter stand die Drohung: "Gegen Luther wirst Du doch nichts sagen wollen!" Nun bin ich ernsthaft der Ansicht, daß Luther nicht zu den Aposteln zählt. Und ich bin weiter der Ansicht: Wenn Luther geahnt hätte, was aus diesem Wort gemacht wird, hätte er sich deutlicher ausgedrückt und hätte die Anfechtungen Satans zurückgeschlagen mit dem Wort: "Jesus starb für mich!" Oder: "Ich bin erkauft!" In diesem Fall möchte ich mit Luther sagen: "Man widerlege mich mit der Bibel und nicht mit den Kirchenvätern." Wir bitten alle Kanditaten der Theologie, diese Geschichte endlich vom Programm abzusetzen..... Es geht nicht um die Auseinandersetzung, ob die Kindertaufe oder ob die "Glaubenstaufe" der Baptisten die richtige sei. Hierüber wäre gewiß viel zu sagen. Aber darum geht es jetzt nicht. Wenn meine baptistischen Brüder meinen, sie können aus diesem Artikel Wasser auf ihre Mühlen leiten, dann antworte ich ihnen: Auch bei Euch gibt es weithin eine Überschätzung der Taufe, die total unbiblisch ist." (aus W. Busch "Was bremst denn da? Aufsätze für ein unverkrampftes Christsein" Aussaat Verlag, Seite 22f)
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Gast

Beitrag von Gast »

tschilli hat geschrieben: Das heisst der Mensch wird gerettet durch bekannten Glauben. In der Taufe bezeuge ich - der Mensch - meinen Glauben. Und dieses Bekenntnis verlangt Christus von mir - dem Menschen.

Und jetzt zeig mir bitte wo die Schrift das lehrt.
Hallo,
lies Römer 10,10. Soviel zum ersten Teil.
Taufe bedeutet im Kontext aller Aussagen zur Taufe einmal Reinigung aber, wie pit bereits sagte, v.a. IDENTIFIKATION, Gleichgemacht-werden-mit. Dazu Römer 6. Eine Taufe, losgelöst vom inneren Prozeß des Sterbens und Auferstehens mit Christus wäre so wie das Verteilen von Eheringen ohne Heirat (um mit Martin zu sprechen).
M.

Gast

Beitrag von Gast »

Raphael hat geschrieben: Es ist hinterfragbar ob in Versen wie:
1Co 12:13 Denn wir wurden alle in einem Geist zu einem Leibe getauft, seien wir Juden oder Griechen, Knechte oder Freie, und wurden alle mit einem Geist getränkt.
1Co 6:11 Und solche sind etliche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen unsres Herrn Jesus Christus und in dem Geist unsres Gotte
Tit 3:4 Als aber die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unsres Retters, erschien,
Tit 3:5 hat er (nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit) uns gerettet durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des heiligen Geistes
etc. die Taufe mit Wasser oder nicht vielmehr nur! die Taufe mit dem Heiligen Geist und die Wiedergeburt gemeint sind.
[/quote]

Hallo Raphael,

Das ist eines sehr gute Frage und unabhaengig von der Kindertaufe eine sehr wichtige. Ich denke, dass das das NT hier keinen Unterschied macht, sondern die Wassertaufe als die sicht- und spuerbare Realitaet eine sehr enge Verbindung mit der unsichtbaren Realitaet hat. Wie erkennen wir denn die Taufe mit dem heiligen Geist und die Wiedergeburt? Wie koennen wir sicher sein, dass Gott uns von neuem geboren, uns unsere Suenden vergeben und uns zu einem Teil seines Leibes gemacht hat? Wenn wir kein sichtbares, objektives Zeichen haben, an das wir unseren Glauben binden koennen, da Gott sich durch sein Wort an dieses Zeichen gebunden hat, dann sind wir auf unser innerliches Erleben angewiesen. Das war der Hauptirrtum des Pietismus. Wer die Taufe von der unsichtbaren Realitaet, auf die sie hinweisst trennt, kommt auf sehr gefaehrlichen Grund.

lutz
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Wassertaufe und Geisttaufe eins?

Beitrag von lutz »

Hallo Till,

du schreibst, wer Wassertaufe und Geisttaufe trennt, kommt auf sehr gefährlichen Grund. Der Glaube würde sich dann nur an das innerliche Erleben binden können.

Ist dies aus deiner Sicht die einzige gefährliche Frucht?

Wenn ich Geist- und Wassertaufe in eins setzen würde, dann wäre die logische Konsequenz, dass Zwangstaufen im großen Stil eingeführt werden könnten - wenn mir das Heil aller Menschen am Herzen liegt. Ich würde mich dann auch nicht damit zufrieden geben, das Heil über die Wassertaufe nur einer Spezialgruppe (heilige Kinder) zukommen zu lassen.
Die ungläubigen Ehepartner, die ebenfalls als heilig deklariert sind - müssten dann auch notfalls zwangsgetauft werden bzw. an dieser Stelle den Glauben vorauszusetzen ist doch völlig unnötig.
Auf jeden Fall kann ich in den Lehrbriefen über das Thema Taufe eben keine Unterscheidung von Erwachsenentaufe und Säuglingstaufe finden. Es ist eine Taufe!
Also bei einer Vermischung von Geist- und Wassertaufe sehe ich eine Menge gefährlicher Konsequenzen für das Glaubensleben!

Lutz

Gast

Beitrag von Gast »

Habe mal eine Geschichte gehört, ob Wahr oder nicht, urteilt selbst. ein junger katholischer Missionar zog durch afrikanische Dörfer und missionierte halt die Bewohner, so wie er es konnte. In einem Dorf sah er M'gomo, einen jungen Mann und sagte ihm, dass er an Gott glauben soll und sich taufen lassen soll, damit er nicht in die Hölle gehe. So hat sich M'gomo gleich taufen lassen, und daraufhin gab der Missionar ihm einen neuen Namen, Philippus und sagte: Philippus, nun bist du ein Christ und es ist die Fastenzeit da, du darfst in der Fastenzeit kein Fleisch essen, verstanden? Du darfst nur Fisch essen. M'gomo verstand und der Missionar zog zum nächsten Dorf.
In ein paar Tagen aber auf dem Rückweg kam der Missionar wieder am Haus des M'gomos vorbei. Vom Weitem roch schon das gegerillte Schweinefleisch. Empört fand er M'gomo und fragte, wieso er wohl sündige, er sei doch nun Christ, welcher in der Fastenzeit kein Fleisch und schon gar nicht Schwein essen dürfe. Worauf M'gomo ganz ruig entgegnete: "Ich esse kein Schwein, Herr Missionar, ich esse Fisch". "Wieso Fisch, M'gomo, ich kann doch wohl Schwein vom Fisch unterscheiden?". "Ganz einfach Herr Misiionar, ich habe das Schwein mit Wasser besprengt und gesagt: nun bist du, Schwein, kein Schwein mehr, sondern du bist Fisch. Jetzt esse ich nur Fisch, Herr Missionar."

Wahrscheinlich ist es nur ein Witz. Wahrscheinlich gab es die Geschichte in Wirklichkeit nicht (wobei ganz auszuschliessen ist es auch nicht). Die Geschichte bringt jedoch sehr deutlich das Problem hervor auf welche Art und Weise die Gemeinde zu einer "christlichen Welt" degradierte. Wir müssen aufhören auf eine sakramentalische Weise zu denken.
Wenn wir keine "getauften Schweine" sein wollen, müssen wir Gott durch unseren Lebenswandel zum Ausdruck bringen. Da hilft keine Prise Wasser. Da hilft ganzes Meer voll Wasser nicht ein bisschen. Wenn wir Menschen, die nicht glauben taufen, dann produzieren wir "getaufte Schweine". Dann wird Gemeinde zum "Schweinestall". Lehrt uns nicht die Geschichte selbst, dass es ein Irrweg ist? Es fing langsam an und hörte in den dunklen Jahrhunderten auf, wo selbst die Bibel nicht mehr zugänglich, ja, sogar verboten wurde.
Jeder richte sich selbst, denn wir werden alle von Gott nach unseren Werken gerichtet werden.
Wir können die Sakramente nicht erzwingen.
Blindes Taufen eines Säuglings gleicht dem, wenn ein Blinder einen Blinden führt und am Ende beide im Graben landen. Dies ist die Geschichte des katholischen Christentums.

Gast

Re: Wassertaufe und Geisttaufe eins?

Beitrag von Gast »

lutz hat geschrieben:
Wenn ich Geist- und Wassertaufe in eins setzen würde, dann wäre die logische Konsequenz, dass Zwangstaufen im großen Stil eingeführt werden könnten - wenn mir das Heil aller Menschen am Herzen liegt. Ich würde mich dann auch nicht damit zufrieden geben, das Heil über die Wassertaufe nur einer Spezialgruppe (heilige Kinder) zukommen zu lassen.
Die ungläubigen Ehepartner, die ebenfalls als heilig deklariert sind - müssten dann auch notfalls zwangsgetauft werden bzw. an dieser Stelle den Glauben vorauszusetzen ist doch völlig unnötig.
Auf jeden Fall kann ich in den Lehrbriefen über das Thema Taufe eben keine Unterscheidung von Erwachsenentaufe und Säuglingstaufe finden. Es ist eine Taufe!
Also bei einer Vermischung von Geist- und Wassertaufe sehe ich eine Menge gefährlicher Konsequenzen für das Glaubensleben!

Lutz
Zum etwa einhundertsten Mal: Natuerlich muss zur Taufe der Glaube hinzukommen, sonst ist sie nutzlos. Aber unser Glaube konstituiert nicht die Taufe sondern das Wort Gottes, der verspricht durch die Taufe Suenden abzuwaschen und neu zu gebaeren.

Schau mal 1. Korinther 10. Da vergleicht Paulus die Taufe mit der Errettung Israels von dern Aegyptern durch die Teilung und den Durchzug durchs Meer. Er nennt das die Taufe des Moses. Uns sagt dass alle Israeliten auf Mose getauft wurden. Trotzdem haben nur wenige das gelobte Land erreicht. Der Glaube NACH der Taufe ist worauf es ankommt.

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