Glaubenstaufe oder Kindertaufe

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Moderator: Jörg

Gast

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mh-ing hat geschrieben:
3. Es gibt nicht nur eine Taufe, sondern derer mehr. Das wird nicht differenziert. Was tauft dich in den Tod Christi? Was tauft dich zum Teil des Leibes Christi? Ist es das Wasser oder ist es der Geist? Erhältst du den Geist bei der Wassertaufe oder bei deiner Bekehrung? Wenn du also diverse Stellen mit Nennung der Taufe anführst, welche Taufe ist da gemeint?
Martin, Du sprichts von verschiedenen Taufen. Ich nehme an Du beziehst Dich auf die Wassertaufe und die Taufe im heiligen Geist.

Das Thema hat ja auch Lutz angesprochen:
lutz hat geschrieben:

ist es völlig daneben auch eine Unterscheidung der Taufe, die Gott allein vollführt und der Wassertaufe zu machen? Denn dann wäre die Wassertaufe das Sichtbarmachen der Taufe, die Gott allein schon vorher vollführt hat.
Mit anderen Worten: Wie sicher steht die Argumentation, dass in jedem Falle von der Wassertaufe die Rede ist?
Danke, Lutz.
Natuerlich geht es dem NT eigentlich um die Taufe im heiligen Geist, nicht um den Ritus der Wassertaufe. Deswegen sagt ja auch Johannes d. Taeufer:
Mat 3:11 Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, so daß ich nicht gut genug bin, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch im heiligen Geist und mit Feuer taufen.

Johannes sagte also dass Jesus mit heiligem Geist taufen wird. Und was hat Jesus gemacht? Er hat die Wassertaufe eingesetzt und mit den Worten
Joh 3:5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!
bestaetigt! Fuer das NT gibt es keinen Unterschied zwischen Geistestaufe, Wiedergeburt und Wassertaufe. Sie sind eins. Daher beziehen sich die von mir genannten Stellen auf Geists- UND Wassertaufe. Deswegen kann Petrus sagen
Act 2:38 und ein jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden; so werdet ihr die Gabe des heiligen Geistes empfangen.
und
1Pe 3:21 rettet nun auch uns die Taufe

Natuerlich ist nicht der Ritus der rettet und die Suendenvergebung bringt, sondern die Wirksamkeit Christi durch den heiligen Geist. Aber ueber diese fuer uns unsichtbare Wirklichkeit sagt Jesus
Joh 3:8 Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, woher er kommt, noch wohin er fährt. Also ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist.


Genau weil wir diese Wirklichkeit nicht sehen, weil wir die Wiedergeburt nicht sehen koennen, hat Gott sichtbare Zeichen gegeben und hat sich durch sein Wort an diese Zeichen gebunden:
Mar 16:16 Wer glaubt und getauft wird, soll gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.

mh-ing hat geschrieben:
Genau aus diesen Gründen gehen vielen deiner Argumente fehl und sind nicht anwendbar. Das biblische Zeugnis kennt keine Trennung der Taufe und der Bekehrung. Wenn sich jemand bekehrt hat, wurde er getauft und hat bei der Bekehrung auch den Heiligen Geist (in Apg. sogar vielfach mit Handauflegung nicht mit Wassertaufe) erhalten.
Genau so ist es. Bekehrung und Taufe sind nicht trennbar. Die Frage ist: Was verstehen wir unter Bekehrung? Ich verstehe auch darunter ein Wirken Gottes, naemlich die Errettung und Wiedergeburt. Das Zum-Glauben-Kommen. Dies wirkt der heilige Geist und sichbar versiegelt er es durch die Taufe!

Martin, ich bin mir voll bewusst, dass mein Denken Dir fremd ist. Deines mir nicht, da ich selber auch schon so gedacht habe. Ich bin selber auch wiedergetauft und habe meine Wiedertaufe als von mir zu leistendes Zeugnis meines Glaubens gesehen. Heute, da ich die Schrift besser verstehe - bzw. mir mal ernsthaft Gedanken gemacht habe und nicht einfach akzeptiert was andere mir sagen - bedauere ich diesen Schritt und sehe ihn als ein Zeichen von MANGELNDEM Glauben!

Raphael
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Beitrag von Raphael »

Hallo tschilli,
ich danke dir für die Berichtigung zum Thema Kinderglaube. Ich habe deine Beiträge mit großem Interesse gelesen, bin aber muss ich ehrlich bekennen nicht so richtig mitgekommen. Könntest du zu den von dir zitierten Bibelstellen etwas mehr sagen. Du sagtest:
Fuer das NT gibt es keinen Unterschied zwischen Geistestaufe, Wiedergeburt und Wassertaufe. Sie sind eins.
Wie bezeichnest du dann das Erlebnis, das die meisten als Kinder getauften (ich rede von Kindern gläubiger Eltern, die auch im Glauben erzogen worden, wie es bei mir z.B. der Fall war) als eine bewusste Hinwendung zum Herrn erleben? Ich habe erst mit 16 Jahren wirklich bewusst für Jesus entschieden (ich bin derselben Ansicht wie du, das Glaube vollkommen eine Gabe Gottes ist). Wo war der Glaube bis dahin? Was war das Wirken der Wiedergeburt bis dahin?
Mit herzlichen Grüßen

Raphael
Fürwahr, Gott ist mein Heil: ich bin voller Zuversicht und fürchte mich nicht! Denn Gott, der HERR, ist meine Stärke und mein Lobgesang, und er ist mir ein Retter geworden! - Jes 12, 2 (Menge)

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Enrico
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Beitrag von Enrico »

@enrico
nein, ich glaube nicht, dass Babys glauben können. Ich zieh eine Trennlinie zwischen "Kind" und "Säugling". Die Trennlinie ist irgendwo schwammig, ich weiß. Mein Standpunkt ist folgender: Getauft werden sollten nur Gläubige. Säuglinge sind nicht gläubig(und selbst, wenn sie es wären, wüssten wir es nicht) und sollten deshalb auch nicht getauft werden.
Tut mir leid lieber maxb,
da habe ich dich missverstanden.
Aber um so besser dass dies geklärt ist...dann können nicht noch unbedarfte LAndeskirchliche Pastoren, wenn sie mal hier vorbeischauen sollten, denken "na was soll es eigentlich, die Brüdergemeinden taufen ja auch ihre Babys"
Dürfte also solches nun nicht mehr drin sein. :wink:

Es wäre jetzt zwar nur meine Meinung, aber ich denke ob Kinder selbst getauft werden, hängt ganz sicher von dem jeweiligen Fall ab...Einzelfallentscheidung sozusagen.
Über alles selbstverständlich das Gebet, fragen nach Gottes Willen, schauen ins Wort Gottes und erforschen seines Willens.
Ich kann mir vorstellen dass wenn ein Kinder von der Strasse ist ohne Eltern, es aber zum Glauben gekommen ist und den Wunsch verspürt sich taufen zu lassen....sehe ich kaum etwas dagegen einzuwenden.
Sollte aber ein Elternpaar kommen und um eine Taufe zu bitten für ihr Kind....hängt auch dies vom jeweiligen Fall ab.

Ich meine...wenn die Eltern kommen und sagen das Kind sei gläubig und es bestätigt sich dass es auch ist, aber die Eltern wollen die Taufe weil sie eben besorgt sind dass das Kind auch ja getauft sei....wäre in dem Fall, die Taufe das denkbar schlechteste Mittel dazu.
Dann wäre es sicherlich für den Pastor oder dem Ältesten sehr viel sinnvoller dem Elternpaar erstmal richtig und gründlich das Wort Gottes zu predigen, damit ihr Glaube begossen wird.
Denn es steht geschrieben in 1. Korinther 7 vers 14
Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durchs Weib, und das ungläubige Weib ist geheiligt durch den Mann. Sonst wären eure Kinder unrein; nun aber sind sie heilig.
Eltern die dennoch ihre Kinder taufen lassen wollen obwohl Gott in seinem Worte sagt dass die Kinder heilig sind durch den Glauben der Eltern....begegnen dem Worte wohl mit Unglauben, denn sonst würden sie auf dies Wort ja vertrauen oder ?????


P.S.: @joschie...wie ist dies gemeint mit "Überschrift, ich verstehe dies jetzt gerade nicht....ist der Thread selbst keine Überschrift ? und wenn dennoch was soll man für eine Überschrift wählen ? Oder was ist damit gemeint ? Ich will mich schon dran halten...aber weiss jetzt nicht was gemeint ist...
Zuletzt geändert von Enrico am 06.05.2008 13:27, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitrag von Gast »

Raphael hat geschrieben:Hallo tschilli,
ich danke dir für die Berichtigung zum Thema Kinderglaube. Ich habe deine Beiträge mit großem Interesse gelesen, bin aber muss ich ehrlich bekennen nicht so richtig mitgekommen.
Danke fuer Deine Ehrlichkeit. Ich dachte immer es ist nur mein Frau, die mich nicht versteht! Ich wuerde mich freuen, wenn Du mir - vielleicht per PN - die Punkte nennst, die nicht klar sind.

Raphael hat geschrieben: Könntest du zu den von dir zitierten Bibelstellen etwas mehr sagen. Du sagtest:
Fuer das NT gibt es keinen Unterschied zwischen Geistestaufe, Wiedergeburt und Wassertaufe. Sie sind eins.
Wie bezeichnest du dann das Erlebnis, das die meisten als Kinder getauften (ich rede von Kindern gläubiger Eltern, die auch im Glauben erzogen worden, wie es bei mir z.B. der Fall war) als eine bewusste Hinwendung zum Herrn erleben? Ich habe erst mit 16 Jahren wirklich bewusst für Jesus entschieden (ich bin derselben Ansicht wie du, das Glaube vollkommen eine Gabe Gottes ist). Wo war der Glaube bis dahin? Was war das Wirken der Wiedergeburt bis dahin?
Erleben das wirklich so viele? Und hat nicht oft auch der Einfluss von aussen eine grosse Rolle? Ich habe mich als Jugendlicher regelmaessig wieder "entschieden". So - hatte man mir gesagt - wuerde man Christ.

Schau wenn ich sage die Taufe rettet und sie ist die Wiedergeburt, meine ich damit NICHT einen Automatisums. Nach dem Motto: Gott steht bereit mit der Schale mit heiligem Geist und giesst die ueber dem Taeufling genau in dem Moment aus, in dem die Wassertaufe vollzogen wird. Gott der heilige Geist steht uns natuerlich NICHT zur Verfuegung. Was ich sage ist, dass Gott uns versprochen hat, uns in der Taufe zu begegnen, an uns zu wirken und uns von Suende, Hoelle, Tod und Teufel zu erloessen. Wann und wie es das tut steht in seiner Hand. Aber wir koennen uns an unserer Taufe festhalten. Wir koennen sie Gott vorhalten und ihn an sein Versprechen uns zu erretten, erinnern.

Die Taufe will gelebt sein UND sie will geglaubt sein, daher gehoert zur Taufe auch die Taufbelehrung und die Tauferinnerung. So wie es Paulus mit den Roemern tut:
Rom 6:3 Oder wisset ihr nicht, daß wir, so viele auf Christum Jesum getauft worden, auf seinen Tod getauft worden sind?
Ohne Glauben ist die Taufe nichts! Nur Wasser. Wie genau dieser Glaube aussieht und wann er kommt ueberlassen wir aber mal besser Gott und halten uns an das was JEsus uns befohlen hat:
Mat 28:19 Gehet [nun] hin und machet alle Nationen zu Jüngern, und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,
Mat 28:20 und lehret sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe.

Gast

Beitrag von Gast »

tschilli hat geschrieben: Fuer das NT gibt es keinen Unterschied zwischen Geistestaufe, Wiedergeburt und Wassertaufe. Sie sind eins. Daher beziehen sich die von mir genannten Stellen auf Geists- UND Wassertaufe.
Hm,
also erhält ein Säugling, der christl. getauft wird, damit die Wiedergeburt? Denn es ist ja wasser-also geistgetauft.

Schreiben wir den biblischen Text doch einfach um:
"Und siehe, Johannes d.Täufer sieht viel Volks auf sich zu an den Jordan kommen. Und alsbald bringen sie ihre Kindlein, und er taufte sie zur Buße. Die Schriftgelehrten und Pharisäer aber, die von ferne standen, brachten ihre Kinder nicht, denn sie dachten bei sich selbst: unsere Kinder bedürfen der Buße nicht, denn sie sind im Gesetz unserer Väter erzogen."

"Sobald ihr aber zusammenkommt, so bringt eure Säuglinge zur Taufe. Denn in ihr stellt sich der Herr zu Ihrer Wohlfahrt. BEachtet aber, daß wort und Taufe zusammengehören, und vergeßt darüber den Glauben nicht. "

Leute, laßt uns ehrlich sein und bei aller Liebe zum Erwählen Gottes und zu seinem Werk doch den Charakter der Taufe nicht pervertieren. Etwas in die Schrift hineinlesen, was man nur mit tricks und Kniffen verstehen wollen muß.
M.

Gast

Beitrag von Gast »

Mephiboscheth hat geschrieben:
Leute, laßt uns ehrlich sein und bei aller Liebe zum Erwählen Gottes und zu seinem Werk doch den Charakter der Taufe nicht pervertieren. Etwas in die Schrift hineinlesen, was man nur mit tricks und Kniffen verstehen wollen muß.
Ja dann zeige doch Du mal den Charakter der Taufe und zeige, welche Tricks und Kniffe ich angewandt habe. Ich bin bereit zu lernen und meine Gedanken zur Taufe wieder zu aendern. Du musst es mir aber schon beweisen.

And by the way: Von Erwaehlung habe ich nichts gesagt!

Gast

Beitrag von Gast »

Hi tschilli
ich halte mich an das neutestamentliche Vorbild. Und da lese ich, bis auf die vielstrapazierte Stelle in Apg. 16,33 von Erwachsenen, die sich taufen ließen (passiv). Glaube--> Taufe. Oder als Zeichen der Buße, wie bei Joh. d.T. Aber das war eine freiwillige Angelegenheit derer, die sich bußwürdig erkannten. Von Säuglingen steht da nichts.
Der usus in der ev. Kirche ist aber die Kindertaufe. Und die Theologie, die dahintersteckt, geht ziemlich -ich nenne es krumme- Wege, um ihre Praxis zu rechtfertigen. Man liest Dinge in die Schrift hinein, zieht Analogien zur Beschneidung etc.pp. Mir ist das zu obskur.
Im Übrigen finde ich es überflüssig, darüber zu streiten. Das hast Du ja bereits beim Eröffnen der Diskussion mehrfach angesprochen, daß eigtl. schon alle Argumente ausgetauscht wurden. Du wirst Dich nicht bewegen, ich auch nicht. Unser ewiges Heil wird sich darüberhinaus nicht daran entscheiden. Wobei ich Deine Haltung zum Modus der Wiedergeburt nur eingeschränkt teile. Das könnte aber auch an Mißverständnissen liegen.

Ich frage mich aber immer öfter, warum Christen so unterschiedlich auslegen, wo doch angeblich derselbe Geist in dieselbe (?) Wahrheit führt.
Gruß
M

P.S.: daß der o.g. Einwand polemischer Natur war, hast Du sicher bemerkt. Ich will dies jedoch nicht als persönl. Angriff verstanden wissen.

Gast

Beitrag von Gast »

Mephiboscheth hat geschrieben:
Im Übrigen finde ich es überflüssig, darüber zu streiten. Das hast Du ja bereits beim Eröffnen der Diskussion mehrfach angesprochen, daß eigtl. schon alle Argumente ausgetauscht wurden.
Ich wollte diese Diskussion eigentlich gar nicht. D.h. nicht dass es mir nicht auch Spass macht aber das Thema kam eigentlich per Zufall auf in einem anderen Thread. Offensichtlich gibt es aber hier noch Teilnehmer, denen noch nicht alle Arguments bekannt sind.
Mephiboscheth hat geschrieben: Ich frage mich aber immer öfter, warum Christen so unterschiedlich auslegen, wo doch angeblich derselbe Geist in dieselbe (?) Wahrheit führt.
Ich frage mich eigentlich immer warum Gott uns nicht ein Lehrbuch der Sytematischen Theologie gegeben hat an stelle dieser schwammigen, ungenauen Bibel! Aber offensichtlich war es sein souveraener Wille.

Gast

Beitrag von Gast »

tschilli hat geschrieben: Ich frage mich eigentlich immer warum Gott uns nicht ein Lehrbuch der Sytematischen Theologie gegeben hat an stelle dieser schwammigen, ungenauen Bibel! Aber offensichtlich war es sein souveraener Wille.
Aber tschilli,
er hat uns ein solches Buch gegeben. Nur der Mensch versteht es nicht. Es ist zu einfach geschrieben und der Mensch hat es gern etwas kompliziert.
Insofern...
laßt uns werden wie die Kinder. Die denken ziemlich einfach.
Gruß
M.

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Martin,

nachdem ich vorher ja schon auf einen deiner Punkte eingegangen bin, wollte ich jetzt auch zu den anderen beiden noch etws schreiben.
mh-ing hat geschrieben: 1. Christus hat die Kinder als Art, wie wir Erwachsenen Glauben sollen hingestellt. Er sagt nicht, dass wir Kinder werden sollen. Es geht hier in dem Vergleich um die Glaubenshaltung. Nicht ausgedrückt ist aber der Gegenstand des Glaubens, nämlich der Glaube an Gott und Jesus Christus. Dieser Aspekt geht hier etwas unter. Doch das nur am Rande.
Christus hat nicht gesagt, dass wir Kinder werden sollen aber so demuetig und vertrauensvoll wie Kinder. Aber es geht nicht nur um die Glaubenshaltung. Der Gegenstand des kindlichen Glaubens ist auch klar genannt:
Mat 18:6 Wer aber irgend eines dieser Kleinen, die an mich glauben,

und indirekter
Mat 21:15 Als aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten die Wunder sahen, welche er tat, und sie Kinder, die im Tempel schrieen und sagten: Hosanna dem Sohne Davids! -
Mat 21:16 wurden sie unwillig und sprachen zu ihm: Hörst du, was diese sagen? Jesus aber spricht zu ihnen: Ja, habt ihr nie gelesen: "Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet"?
Ich denke die Stellent sind klar: der Gegenstand des kindlichen Glaubens ist Gott und Jesus. Kinder koennen kein Athanasisches Glaubensbekenntnis oder einen Heidelberger Katechismus formulieren, aber das kann ich auch nicht. Auch der Gegenstand meines Glaubens - und ich bin 37 Jahre - ist oftmals sehr unklar und unbewusst.

mh-ing hat geschrieben: 2. Bei allen Beispielen, die du als Beweis für die Wirksamkeit der Taufe anführst, liegt dieses Ereignis direkt zeitlich bei der Bekehrung. Es ist mit Bußaufruf, Begegnung mit Christus, Predigt usw. verbunden, d.h. wir haben den unbedingten zeitlichen Zusammenhang mit dem Aufruf und der nachfolgenden Taufe. Da jetzt eine zeitliche Trennung einzuführen, wie es ja die Kindertaufe tut, bricht den Text und lässt dich aus dem biblischen Rahmen fallen.
...
Genau aus diesen Gründen gehen vielen deiner Argumente fehl und sind nicht anwendbar. Das biblische Zeugnis kennt keine Trennung der Taufe und der Bekehrung. Wenn sich jemand bekehrt hat, wurde er getauft und hat bei der Bekehrung auch den Heiligen Geist (in Apg. sogar vielfach mit Handauflegung nicht mit Wassertaufe) erhalten.
Gut, das ist natuerlich das staerkste Argument gegen die Kindertaufe. Die im NT explizit genannten Beispiele von Taufen sind Taufen an Erwachsenen. Wir haben gute Gruende anzunehmen, dass bei diesen Beispielen teilweise auch Kinder dabei waren aber wir wissen es nicht.

Nur: wo steht im NT dass die Taufe nur an Erwachsenen, die bewusst den Glauben angenommen haben und diesen Glauben bekannt haben, durchzufuehren ist? Koennen wir wirklich aus diesen Mustern die Bedeutung der Taufe entnehmen? Mit gleichen Argumenten sagen manche Pfingstler, dass alle Christen als Zeichen der Geistestaufe in Zungen sprechen koennen muessen. Da ja alle Beispiele von Geistestaufen in der Apostelgeschichte von Zungen begleitet wurden.

Das Argument die Taufe sei nur fuer Erwachsene weil das NT nur von Taufen an Erwachsenen berichtet, ist letztendlich eine reine Mutmassung und bedarf der Unterstuetzung durch andere Argumente aus der Schrift. Naemlich durch klare Aussagen der Schrift zur Bedeutung der Taufe. Nach dem Motto: "die Taufe ist die Vollendung oder Bestaetigung der Busse. Sie ist erst nach dem durch Bekenntnis klar gewordenen zum Glaubenkommen durchzufuehren". Diese Stellen gibt es aber nicht. Dafuer gibt es Stellen, die von der wiedergebaerednen Wirksamkeit des hl. Geistes in der Taufe sprechen; Stellen, die von der durch die Taufe geschehenden Erretung sprechen; Stellent, die von der durch die Taufe geschehenen Vereinigung mit Christus sprechen; Stellent, die vom durch die Taufe geschehenden Abwaschen von Suenden sprechen. Merkst du was? Das sind alles Dinge, die wir NICHT tun koennen. Gott tut sie. Und versiegelt es uns durch die Taufe.

Zeige mir bitte die Schriftstelle, die Glauben und Busse explizit zur Voraussetzung der Taufe macht. In Apostelgeschichte 2 heisst es ja
Act 2:38 Tut Buße, und ein jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden.


und nicht:
Act 2:38 Tut Buße und erhaltet die Vergebung eurer Sünden, damit ihr euch dann taufen lassen koennt



Noch mal: Zeige mir die Stelle, die Busse und Glaube zur Voraussetzung der Taufe macht und ich rufe sofort das Anathema ueber allem was ich geschrieben habe aus. Aber so viel ich weiss, gibt sie es nicht. Daher: Wer hat das Recht den Kinder die Taufe zu verwehren?!


Schau, die grosse Frage ist: Was hat Vorrang: Unser Verstand, unser Rationalisms, unser moderner Individualismus oder das Wort? Mit welcher Brille lesen wir das Wort? An was fuer einen Gott glauben wir? Den, der unseren Vorstellungen entspricht oder den, den die Schrift bezeugt? Und meiner Ansicht nach ist der Gott der Schrift einer, der sich festgelegt hat: Ich rette durch die Taufe!



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Joschie
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Evang.Kirche:Es wird immer später getauft

Beitrag von Joschie »

Hallo Ihr
Zum Thema Taufe ein Beitrag aus der Evang.Kirche http://www.idea.de/index.php?id=181&tx_ ... 6222d0b602
Joschie
Zuletzt geändert von Joschie am 12.05.2008 20:40, insgesamt 1-mal geändert.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Jörg
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Beitrag von Jörg »

Wer behauptet, die Bibel sagt nichts über "Säuglingstaufe", dem möchte ich antworten, die Bibel sagt auch an keiner Stelle, dass die Apostel das Abendmahl an eine Frau gespendet haben. Außerdem glaube ich, dass die Verheißung: "Ich bin der Gott deiner Nachkommen (deiner Kinder)" in 1. Mose 17,7 jedem Gläubigen gilt. Es ist schon ein Unterschied, ob Kinder gläubige Eltern haben oder nicht, denn Paulus sagt, ein Kind, das einen gläubigen Vater oder eine gläubige Mutter habe, sei geheiligt (1.Kor. 7,14). Ich schließe mit Worten von Calvin: "Wer immer die Gnade Gottes uns und unseren Kindern gegenüber kleiner machen will, als sie gegenüber dem jüdischen Volke war (in Bezug auf die Beschneidung), der tut Jesus Christus großes Unrecht und schmäht ihn."
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

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Heilige Kinder

Beitrag von Joschie »

Jörg schreibt:
Es ist schon ein Unterschied, ob Kinder gläubige Eltern haben oder nicht, denn Paulus sagt, ein Kind, das einen gläubigen Vater oder eine gläubige Mutter habe, sei geheiligt (1.Kor. 7,14).
siehe dazu der Beitrag von Eugen http://www.betanien.de/forum/viewtopic.php?t=513
Joschie
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Gast

Re: Heilige Kinder

Beitrag von Gast »

Jörg hat geschrieben:Wer behauptet, die Bibel sagt nichts über "Säuglingstaufe", dem möchte ich antworten, die Bibel sagt auch an keiner Stelle, dass die Apostel das Abendmahl an eine Frau gespendet haben. Außerdem glaube ich, dass die Verheißung: "Ich bin der Gott deiner Nachkommen (deiner Kinder)" in 1. Mose 17,7 jedem Gläubigen gilt. Es ist schon ein Unterschied, ob Kinder gläubige Eltern haben oder nicht, denn Paulus sagt, ein Kind, das einen gläubigen Vater oder eine gläubige Mutter habe, sei geheiligt (1.Kor. 7,14). Ich schließe mit Worten von Calvin: "Wer immer die Gnade Gottes uns und unseren Kindern gegenüber kleiner machen will, als sie gegenüber dem jüdischen Volke war (in Bezug auf die Beschneidung), der tut Jesus Christus großes Unrecht und schmäht ihn."
Vielen Dank Joerg!

Ich sehe das genau so wie Du. Wer haette es gedacht? :wink:

Es gibt noch viele andere Stellen, die eine bundestheologische Begruendung des Taufens von Kindern Glaeubiger liefern. Die refomierten Vertreter der Kindertaufe stuetzen sich auf diese und sie haben recht darin.

Allerdings gehen sie meiner Meinung nach nicht weit genug, denn die eigentliche Begruendung der Kindertaufe liegt meines Erachtens im Wesen der Taufe: In dem was die Taufe wirkt. Wie ja auch die Gegner der Kindertaufe ihre Ablehnung derselben letztendlich in ihrem Verstaendnis des Wesens der Taufe begruenden. Das Problem das ich mit der reformierten Tauflehre und allgemein Sakramentslehre habe, ist dass sie - um des lieben Friedens zwischen Genf und Zuerich willen - den Feind ins eigene Haus gelassen haben: der Zwinglianismus. Es ist kein Zufall, dass die ersten Wiedertaeufer in Zuerich auftraten. Zwingli hat mit ihnen verkehrt und eine Weile lang zur Ablehnung der Kindertaufe geneigt. Warum er das nicht getan hat ist mir unverstaendliche, denn dieser Schritt waere die logische Konsequenz seines Denkens gewesen. Meiner Meinung nach selbstverstaendlich ein falscher Schritt.

Joschie hat geschrieben:Jörg schreibt:
Es ist schon ein Unterschied, ob Kinder gläubige Eltern haben oder nicht, denn Paulus sagt, ein Kind, das einen gläubigen Vater oder eine gläubige Mutter habe, sei geheiligt (1.Kor. 7,14).
siehe dazu der Beitrag von Eugen http://www.betanien.de/forum/viewtopic.php?t=513
Joschie


Eine interessante Diskussion. Die hatte ich ganz vergessen. Meiner Meinung nach zeigt das Segnenlassen von Kindern nur, den Wunsch vieler Eltern ihre Kinder zu Gott zu bringen. Tragisch dass viele Kirchen ihnen das von Jesus selber eingesetzte Mittel verwehren.

In der Diskussion schreibt Robert:
Robert hat geschrieben: Nicht gesegnete Kinder kommen aber genauso in den Himmel (solange sie Kinder sind) wie gesegnete.
Wir haben keine Gewissheit über ihren Lebensweg.
Vielleicht erinnert sich der eine oder die andere dass ich letztes Jahr mal die Frage gestellt habe was die Schrift zur Errettung von Kindern sagt. Damals war ich gerade dabei mich von einer reformierten, paedobaptistischen Ansicht - die natuerlich NIEMALS etwas mit der furchtbaren Irrlehre der Taufwiedergeburt zu tun haben wollte - zu einer traditionelleren Meinung, man kann wohl sagen einer lutherischen zu bewegen.

Die Frage ist fuer mich immer noch unbeantwortet. Was Robert schreibt ist ja weit verbreitet Meinung in credo-baptistischen Kreisen. Ich hatte sie frueher selber. Wo diese Meinung herkommt weiss ich immer noch nicht und bin mir eigentlich je mehr desto sicherer, dass sie einfach nur eine menschliche Ueberlegung ist. Die Schrift sagt etwas anderes:
Mar 16:16 Wer da glaubt und getauft wird, wird errettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.

Gast

Taufe immer in Verbindung mit Bekehrung und Glaube

Beitrag von Gast »

Hallo Till und andere,

es sind jetzt schon so viele Beiträge, dass es schlicht unmöglich ist, hier noch sinnvoll und sachorientiert einzelne Punkte zu besprechen. Ich mache es daher so, dass ich nun einen Punkt ausgliedere und hoffe, dass wir uns halbwegs an das Thema halten können.

Neuer Thread: Die Einheit von Taufe und Glaube und Bekehrung

Jedoch möchte ich einen Punkt hier nicht ausklammern, der in den letzten Beiträgen wohl Zustimmung findet:

Man schließt aus dem "Nichts sagen" der Bibel auf ein "schon möglich" und damit zulässig. Die Logik ist naheliegend, so dass wohl der nächste den Papst und die Marienverehrung damit auch rechtfertigen kann.

Bleiben wir daher lieber bei dem, was direkt steht und lassen das Hineinlegen von "Nicht gesagten" jenen, die sich darauf besser verstehen.

Martin

Gesperrt