Hörendes Gebet

Alte, geschlossene Beitragsfolgen

Moderator: Jörg

Gast

Beitrag von Gast »

Sehr interessant!

Danke fuer diesen Link, Andreas.

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Enrico
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Beitrag von Enrico »

Nun wie auch die Propheten müssen sich alle anderen auch und ebenso die "frühen Kirchen" sich an das Wort Gottes messen lassen.
Und da fällt mir bei dem von dir reingestelltem Link gleich als erstes folgendes auf.
Zitat:
Während die Frühe Kirche und auch die Kirche der Reformation gelehrt haben, dass
Prophetie eine grundlegende Gabe war, die wie das Amt der Apostel mit der Fertigstellung
des Kanons zum Abschluss gekommen ist, weil beide Dienste die für die
Kirche Christi grundlegenden Dienste sind (Eph. 2,20),
In Epheser 2 vers 20 steht geschrieben dass :
auferbaut auf die Grundlage der Apostel und Propheten, während Jesus Christus selber der Eckstein ist,

Wo steht aber im besagtem Vers dass
Prophetie eine grundlegende Gabe war, die wie das Amt der Apostel mit der Fertigstellung
des Kanons zum Abschluss gekommen ist
????

Es war und ist schon immer eine Eigenschaft des Teufels gewesen die geschriebenen Worte Gottes zu verdrehen,
weder steht im besagten Vers etwas von einem Kanon, noch steht da was dass die Zeit der Apostel und Propheten aufgehört hätte... ??!

Wäre auch sehr unbiblisch, denn dann würde das Wort Gottes ja lügen wenn es sagt dass gerade in unserer heutigen Zeit noch ein lebender Apostel vorhanden ist.

In Hebräer 3 vers 1 steht geschrieben:

Daher, ihr heiligen Brüder, Genossen einer himmlischen Berufung, betrachtet den Apostel und Hohenpriester unsres Bekenntnisses, Jesus, 2welcher treu ist dem, der ihn gemacht hat, wie auch Mose, in seinem ganzen Hause

Das Wort Gottes spricht dass Jesus selbst ein Apostel ist.
Wie wahr er selbst wurde GESANDT, war von anfang an dabei und tritt auch in Kraft und Vollmacht auf.
Und ich denke nicht dass hier im Forum irgendjemand ernsthaft abstreiten will dass der Apostel Jesus noch lebt ????? :roll:

Somit deckt sich dies wieder mit dem geschriebenen Wort in 1. Korinther 12 vers 28:
Und Gott hat gesetzt in der Gemeinde aufs erste die Apostel, aufs andre die Propheten, aufs dritte die Lehrer, darnach die Wundertäter, darnach die Gaben, gesund zu machen, Helfer, Regierer, mancherlei Sprachen.

Hebräer 3 vers 1 beweisst dass 1. Korinther 12 vers 28 heute noch genauso gültig ist wie damals, denn Jesus der selbst Apostel ist gmäss dem Worte Gottes lebt ja auch heute noch und in alle Ewigkeit.
Es beweisst auch dass die Aussage dass die Zeit der Apostel mit dem Abschluss des Kanons beendet wäre als FALSCH.

Interessanter Weise betrachtet mal die Reihenfolge wie Gott in der Gemeinde die Ämter eingesetzt hat.
Steht da irgendwo was von zuerst Propheten und dann Apostel ?
Oder ist es nicht viel mehr umgekehrt.
Zuerst Apostel und dann Propheten, am Schluss gar die Gabe der anderen Sprachen.... :wink:

eddi
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Beitrag von eddi »

Ich las diese Woche das neu erschienene Buch von Bernhard Kaiser "Christus allein". (Das Buch kann ich nur jedem wärmstens empfehlen. Es ist nicht leicht zu lesen. Manche Abschnitte musste ich zwei mal lesen, bevor ich sie verstand. Aber die Mühe lohnt sich.)

Auf S. 49f schreibt er über das Gebet, was ganz gut zu diesem Thema passt:
Das Gebet ist nicht der Ort des Redens Gottes. Die Schrift lässt an keiner Stelle erkennen, dass Gott während des Gebets zu dem Beter reden möchte. Sie fordert auch nicht auf zu beten, damit Gott währenddessen zum Menschen reden könnte. Er hat wohl im Alten Testament vielfach und auf vielerlei Weise geredet, aber zuletzt und definitiv durch seinen Sohn. Mit dem Zeugnis der Apostel kommt die Offenbarung zu ihrem Abschluss. Damit ist in der Heiligen Schrift alles Nötige gesagt. Es mag wohl sein, dass einem im Gespräch mit Gott ein guter und hilfreicher Gedanke kommt, aber dieser stellt keine Rede Gottes dar, sondern muss im Licht der Schrift auf seine Berechtigung hin geprüft werden.
Ich weiß nicht, ob Kaiser hier explizit vom "Hörenden Gebet" spricht. Jedoch finde ich seine Gedanken zum Gebet plausibel. Entweder wird gebetet oder auf Gott gehört, was immer das Wort Gottes meint und nicht verschiedene Eindrücke.

gruß
eddi

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Enrico
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Beitrag von Enrico »

Hm...was unterscheidet dann aber unser Beten von dem der Moslems und Juden ???
Diese reden auch viel ohne Antwort zu bekommen und auch ohne Antwort zu erwarten.
Ganz nach festem Programm...sie beten somit sogar sehr viel mehr als wir, möchte ich fast sagen ... :roll:
Ich wähnte immer es sei ein reden mit Gott, ich rede---> ER antwortet und umgekehrt.
Ich denke man kann sich vieles einreden, wenn man selbst die Stimme Gottes nicht hört ...vielleicht man gar nicht bekehrt ist ?
Gott einem gar nicht kennt ?
Ist dies vielleicht eine unbewusste Angst von vielen Brüdern, die sehr viel Wissen in der Theologie zwar haben...aber so richtig den Durchbruch nicht geschafft haben und weil sie des eben selbst nicht kennen, deswegen muss es eben aufgehört haben ect....
Jesus sagt ganz klar dass wer ihn liebt, den wird ER sich offenbahren und da ich glaube dass alles was Jesus sagt die Wahrheit ist und auch eben in der heutigen Zeit....darum ohne diese Offenbahrung, kann am ganzen Christsein nicht ganz was stimmen.
Ich bin vorsichtig mit Lesen von anderen Lehrmeinungen in Form von Büchern, heisst es doch in der Schrift dass sich viele von den heilsamen Worten abwenden und sich selber Lehrer suchen nach ihres eigenen Wohlwollens...ich bleibe lieber bei der Bibel und lese diese....

lutz
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Beitrag von lutz »

Hallo Enrico,

ich denke nicht, dass solche Zitate - wie Eddi von B. Kaiser gegeben hat -, darauf zurückzuführen sind, dass jemand den Durchbruch nicht geschafft hätte oder Angst hat vor ...

Hier geht es darum: Was ist Gottes Wort? Wie redet Gott zu Menschen?
Theologie ist nichts anderes als die ausgiebige Beschäftigung mit der Lehre über Gott aus dem Wort Gottes - so sollte es zumindest sein.
Theologie ist auch nicht als eine Art Herrscherin zu verstehen - sondern als Dienerin und insofern hat sie ihre Berechtigung und ist durchaus eine gute Gabe, genau wie gute Lehrer eine gute Gabe sind und des Dankens darüber kann gar kein Ende sein.
Natürlich bin ich so realistisch, dass ich um den vielfachen Missbrauch weiß - aber dies rechtfertigt keine pauschale Verachtung.
Ich kann dich aber insofern gut verstehen, da es heute schwierig und die Angst vor falschen Lehrern und Lehren durchaus angebracht ist.
Gottes Wort ist das einzigste Wort, das unsere Gewissen binden darf - ohne Zweifel.

Wenn z. B. in der Chicago Erklärung steht:
" ... Die Autorität Christi und die der Schrift sind jedoch eins. Als unser Prophet hat Christus bezeugt, dass die Schrift nicht zerrissen werden kann. ... Christen erweisen sich somit dadurch als treue Diener ihres Herrn, dass sie sich unter die göttlichen Anweisungen in den prophetischen und apostolischen Schriften, die zusammengenommen unsere Bibel ausmachen, beugen. ..." (Autorität: Christus und die Bibel)

und in Tim. 3, 15
" ... dass du ... die Heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Seligkeit ..."

und Calvin in der Auslegung zu Lk. 16, 27 ff. es so formuliert:
" ... Da aber die verkehrte Neugier wie eine Krankheit tief im Menschen steckt, so verlangen die meisten nach stets neuen Offenbarungen. Gott jedoch missfällt nichts mehr, als dass die Menschen zügellos die ihnen gesteckten Grenzen überschreiten: daher verbietet er das Befragen von Zauberern und Wahrsagern, ebenso wie die heidnische Sitte, nach eingebildeten Orakelsprüchen zu haschen, und verheißt gleichzeitig, zur Stillung jenes Verlangens Propheten zu senden, von denen das Volk lernen kann, was zum Heile nötig ist (5. Mos. 18, 10). Wenn aber die Propheten zu dem Zweck gesandt werden, dass Gott sein Volk unter die Leitung seines Wortes halte, so treibt den, der sich an ihrem Wort nicht genügen lässt, nicht wirklicher Lerneifer, sondern gottloser Mutwille. ..." (Johannes Calvins Auslegung der Heiligen Schrift in deutscher Übersetzung, 8. Band, Evangelienharmonie, 1. Hälfte)

dann wird dir vielleicht etwas verständlicher, dass ein hörendes Gebet in dem Sinne:
"Wir erhoffen uns jetzt mal eine ganz spezielle spirituelle Antwort direkt aus dem Himmel durch anwesenden Menschenmund." - eine Schmähung von Gottes Offenbarung in der Schrift ist.
Dies wäre so, als wenn ich Christus ins Angesicht sagte:
Dein Wort ist unzureichend, unklar, völlig unanwendbar und nicht aussagekräftig genug für meine derzeitige Lage. Ich brauche explizit mehr Offenbarung.

Ich hoffe, dass du besser verstehen kannst, was eigentlich hinter mancher Äußerung der Ablehnung steht.

Lutz

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Enrico
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Beitrag von Enrico »

Hallo lieber Lutz,

sicher kann ich dies verstehen,
doch geht es im hörendem Gebet doch viel eher darum dass Gott uns hilft den Weg der Heiligung konsequent zu gehen.
Ja zu gehen bis in den Tod.
Möchte dir mal ein gutes Beispiel geben:

http://www.bibelvideo.com/site/video/3f ... rzeugnisse

in diesem kleinem online Video wird sehr anschaulich dargestellt welche unvorstellbaren Grausamkeiten die Jünger Jesu besonders im römischen Reich ertragen mussten um des Glaubens willen, bevor man sie abschlachtete.
Und auch Paulus sagt ja dass wir in dieser Welt geachtet sind wie die Schlachtschafe und dennoch überwinden wir.

Wenn für mich der lebendige Gott nicht nur eine Theorie ist, sondern reinste Praxis und ich somit diese feste Zuversicht habe, dass ER lebt und ich nach dem Tode bei IHM sein werde, weil ER ja selber mit mir spricht und ich ihn auch in den schlimmsten Qualen bedingungslos vertrauen kann...dann ist solches Überwinden und Durchhalten, wenn Dir die Haut vom Leibe gezogen wird und anschliessend dich in einem Brattopf steckt, durchaus zu verstehen.
Wenn ich weiss dass mit dem irdischen Tode es eben nicht vorbei ist sondern ich beim HERRN bin, weil er selber ja mit mir spricht, dann ist dies durchaus realistisch so durchhalten zu können.

Schau dir doch das neue Testament an, Gott ist nicht stumm.
Er redet durch seinen heiligen Geist zu denen die zu Christus angehören.
Schau zum alten Testament, eigentlich heisst es im Urtext des alten Testament ja gar nicht "Propheten" sondern da steht "Gottbegeisteten" (wohl gemerkt, nicht begeistert, sondern begeistet)
Alle die vielen namentlich nicht bekannten die neben Elia und Elisa auch vorhanden waren, durch sie redete der HERR immerfort...schau mal als Elia gehen musste und Elisa nicht von seiner Seite weichen wollte, wie die anderen "Gottbegeisteten" ihn weissagten.

Also ich kann mir da ehrlich nicht helfen lieber Lutz,
ich weiss woran und an WEN ich glaube und mir gegenüber ist Gott nicht stumm.
Er hat sogar Träume dazu benutzt um mich zum Glauben zu führen.
Komme ja aus der ehemahligen DDR, keinerlei Religionskunde und zum Glauben kam ich schliesslich als er für mich richtig hörbar sagte dass ich mich taufen lassen sollte und dies ist durchaus biblisch, zuerst zu Glauben dann getauft zu sein.
Ich könnte dir so unendlich viele Zeugnisse geben wie Gott zu mir gesprochen hat seit meinen 5 einhalb Jahren, dass du daraus sicher ein sehr dickes Buch machen könntest.
Fakt ist eines, dies alles hat mit dazu beigetragen, dass ich felsenfest mich auf meinen Heiland dem Sohn Gottes Jesus dem Christus gründe, der ins Fleisch kam um meine Sünden ans Kreuz zu tragen und um meiner Gerechtigkeit willen aufzuerstehen und dies aber nicht nur für mich, sondern einem jeglichem der dies auch für sich in Anspruch nimmt.
Zu mir hat Gott eben auch sehr oft geredet. ich muss eben anhand der Schrift immer prüfen ob es sich gerade wirklich von Gott handelt.
Gerade wenn ich Bibel lese und ich schwere Sorgen oder Probleme habe, dann tröstet mich der HERR sehr oft in seinem Wort oder es wird mir eine Stelle sehr deutlich und trifft mich ins Herz wenn ER mich ermahnen muss.
Nein....ich weiss an WEN ich glaube und mein Gott spricht zu mir, er gibt mir keine neuen Offenbahrungen, die ich auch ablehnen würde, weil Paulus vor warnt aber er tröstet mich oft, er stärkt und ermahnt mich oft am Worte festzuhalten und den Weg der Heiligung zu gehen,
oftmals in speziellen Problemem hilft ER mir meiner "Vergesslichkeit" auf,
so zum beispiel als ich meine Bibel in der Stadt verloren hatte und nicht mehr wusste wo sie ist...da weinte ich fast daheim und bat Gott immens im Gebet er mir zeigen möge wo sie liegen könnte und dann fiel ich in eine Art Schlaf und sah im "Traume" wie ich in eins der Geschäfte ging und dort die Tasche mit der Bibel abstellte, dann wachte ich auf.
Ich rief sofort in dem Laden an und siehe da....dort war die Bibel dann.
Glaub mir lieber Lutz....sowas vergisst du nicht, wenn du solches erlebst....ich pries den Vater durch den Sohn und preise IHN abermals.
Einmal wollte ich mit der Gemeinde zu einem Wochenendausflug mitkommen hatte aber keine Möglichkeit dahin zu kommen und alle Möglichkeiten der Gemeinde selbst waren ausgeschöpft und ich musste zu Hause bleiben...da ward ich sehr traurig und betete zum Herrn und mir kam ein Eindruck in meinem Herzen ich solle nach draussen auf die Strasse gehen, also zog ich mich an und ging hin und plötzlich hält direkt vor meinen Füssen das Auto des Pfarrers der mir dann sagte "Komm enrico, steig ein"....ein Hammer nicht ?
Preis dem HERRN.
wie schon gesagt...ich könnte sehr sehr viel mehr schreiben solcher sachen...wenn du sowas erlebst lieber Lutz und du hörst und liesst dann von Geschwister die dir ernsthaft einreden wollen dass Gott nicht mehr rede, kommst du dir vor als wollen sie dich entweder "veralbern" oder du denkst, dass sie über den lebendigen Gott zwar sehr viel reden, aber zu kennen scheinen sie IHN noch nicht.
So kommts mir jedenfalls vor.
Dies ist nicht bös gemeint wenn ich solches sage und will auch gar nicht richten.
Aber wenn du selbst lieber Lutz in einem blauem Auto sitzt und du weisst dass darin du sitzt ein Auto ist und dies die Farbe Blau hat und nun sagen dir einige Leute du sitzt in einem gelben Zug und in keinem Auto...was würdest du dann denken ? ??! :mrgreen: :wink:

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Enrico
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Beitrag von Enrico »

Ach hier auch noch ein sehr schönes Erlebnis mit Gott und seinem Reden, welches mich auch sehr stark beeindruckt hatte und mich nur noch fester dran festhalten lässt.

Ich hatte einmal einen Nebenjob als Regalauffüller in der Metro in München-Pasing, ich musste in der Früh um ca. 7.00 Uhr für eine Stunde hinfahren mit dem Bus um Brote und Semmeln einzuräumen.
Es war ein sehr schöner Morgen, kaum Wolken am Himmel, so richtig angenehm klar und die Sonne kam auch schon zum Vorschein raus $:D

Ich trank meinen Kaffe, zog meine Jacke an und nahm meine Arbeitstasche um zum Bus zu gehen.
Doch da überkam mir ein Wort in meinem Herzen dass ich den Regenschirm einpacken solle.
Du kannst dir gar nicht vorstellen was dies für ein inneres Ringen in mir auslöste.
ich sagte zu Ihm "Herr, schau doch selbst....da ist kein Regen, es kommt auch keiner, sind ja keine Wolken da"
ich sagte "ist auch nichts angekündigt dass es regnen solle"
Ich hatte sichtlich mühe Gott zu gehorchen, denn bei so schönem Wetter am frühem Morgen mit einem Regenschirm in der Hand im Bus zu sitzen...ist schon etwas "peinlich" :mrgreen:

Ich wollte ohne den Schirm losgehen, aber der HERR lies nicht locker, ich solle den Schirm unbedingt mitnehmen

ich sagte "ich bin doch höchsten 3 stunden weg, vielleicht 3 einhalb ausser haus, wozu ein Regenschirm udn den müsse ich ja auch noch hintragen...WOZU ???"

Also ich wollte nicht...da bekam ich ein richtig schlechtes Gewissen auf Gott nicht gehört zu haben, so dass ich mich schliesslich "geschlagen" gab und schweren Herzens den Regenschirm vom Haken nahm und mit ihm loszog.

Und richtig unterwegs musterten mich die Leute etwas amüsiert wie mir schien vor allem im Bus, da ich den Regenschirm in der Hand hielt, ist ja ein sehr grosser den konnte ich nicht einfach so in die Tasche packen.
Ich kam in die Metro an, arbeitete meine Stunde Brot einräumen und verabschiedete mich wieder um nach Hause mit dem Bus zu fahren.

Und es regnete in Strömen, finsterer Himmel alles voller Wolken und ich war der einzige weit und breit, bis ich nach Hause ankam, der einen Regelschirm dabei hatte...da war keiner mehr über mich amüsiert und ich dankte und pries Gott den Vater durch den Sohn Jesus Christus meinem Herrn.

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Naomi-Liebliche
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Beitrag von Naomi-Liebliche »

Ein echt schönes Zeugnis.

Enrico danke dass Du es erzählt hast...
Zu mehr als Überwindern hat er uns gemacht, seien wir es auch...Bild

lutz
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Beitrag von lutz »

Hallo Enrico,

deine Erlebnisse will dir doch keiner nehmen.
Wenn du aber Folgendes schreibst:
" ... Geschwister, die dir ernsthaft einreden wollen, dass Gott nicht mehr rede ... " oder mit deinen Zeugnissen in die Richtung gehst, dass bei anderen Schafen Gott dann stumm sei ...
denke ich, dass du es eben nicht verstanden hast.

Diejenigen, die davon ausgehen, dass Gottes Reden mit den Menschen heute - ein Reden durch Sein Wort ist und nicht ein Reden durch Eindrücke, Träume, inspirierte Gesichte ... behaupten damit nicht, dass Gott stumm wäre.
Erlebnisse, die Gebetserhörungen sind - basieren auch auf Gottes Wort, nämlich Seinen Zusagen darin, was Bewahrung, Versorgung ... angeht. Ja, unser Gott ist so gar noch größer als unser Gebetseifer - Er erhält und versorgt uns auch dann, wenn wir nicht darum bitten.
Er lässt so gar die Sonne aufgehen über Gut und Böse. Er füllte das Herz Seiner Feinde mit Speise und Fröhlichkeit, tat ihnen Gutes und gab ihnen Regen vom Himmel und fruchtbare Zeiten (Apg. 14, 15 - 17).

Derjenige, der schon einmal durch finstere Täler gegangen ist - weiß zu schätzen, dass Gott durch Sein Wort redet - egal ob damit Eindrücke, erhebende Gefühle ... einhergehen. Ja, selbst wenn unser Herz uns verdammt, ist Gott doch größer als unser Herz.
Oder wie der Liederdichter es so schön formuliert:
"Und wenn ich gleich nichts fühle von deiner Macht, du führst mich doch zum Ziele auch durch die Nacht."

Lese ich Gottes Wort, dann weiß ich mit Sicherheit, dass Gott zu mir redet - Eindrücke, ... sind niemals so sicher, wie du selbst zugibst - du musst sie erst prüfen. Gottes Wort braucht nicht geprüft zu werden, woher es kommt.
Herrliches Vorrecht!

Mir geht es darum, dass diejenigen Seiner Herde, die jetzt nicht in der Lage sind Bücher füllende spektakuläre Erlebnisse zusammenzubekommen - nicht denken mögen, sie seien umgeben von einem stummen Gott oder leben vielleicht in Gottesferne.
Dem ist nicht so!

"Mein Mut ist in den Staub gesunken:
belebe mich wieder nach deinem Wort.
Ich habe dir meine Lage geschildert, da hast du mich erhört:
lehre mich deine Satzungen.
Lass mich den Weg verstehn, den deine Befehle gebieten,
so will ich sinnen über deine Wunder.
Mein Herz zerfließt vor Kummer in Tränen;
richte mich auf nach deinen Worten."
(Ps. 119, 25 - 28)

Lutz

PS.: Übrigens bin ich auch in der ehemaligen DDR geboren und aufgewachsen - Jahrgang ´63.

Pickeboe
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Registriert: 25.11.2008 09:28

Beitrag von Pickeboe »

Uff... meine Güte, kaum ein paar Tage weg, schon quillt der Thread fast über. ;)
Aber es ist schön. Als ich meine Frage formulierte, hatte ich nicht im Ansatz daran gedacht, dass so viele Querverweise zu tangierenden Themen entstehen würden. Hier gäbe es x Themen, die man separat stundenlang besprechen könnte.

Wie auch immer - ich danke euch allen für eure Gedanken, für die vielen Denkanstöße, Links und Bibelstellen. Ihr habt mir ja eine Menge zu Lesen gegeben...

Im Grunde empfinde ich Enrico's Sicht der Dinge, bezogen auf seine biblischen Belege, ziemlich plausibel. Auf der anderen Seite hörte und las ich in den letzten Jahren sehr viel in Sachen "Die Offenbarung ist mit der Bibel abgeschlossen". Es ist richtig, dass die Gemeinden damals keine "vollständige" Heilige Schrift in den Händen halten konnten, wie wir. Insofern sind Briefe von den Aposteln und Prophetien unumgänglich gewesen, um die Gemeinde aufzubauen und in die richtigen Wege zu führen und entsprechend zu lehren. Wenn man heute sagt, die Bibel ist ja das geoffenbarte Wort Gottes - mehr brauchen wir nicht - möchte ich Folgendes entgegenstellen bzw. damit zum Nachdenken anregen:

* In allen großen (und einigen kleineren) Religionen gibt es Schriften (manche davon werden heilig genannt), die entweder aus einer, ich sag mal, "religiös mystischen" Dimension stammen oder von irgendwelchen inspirierten Leuten geschrieben wurden. Rein von der Sache her muss man die Bibel dazu zählen - das inspirierte Wort Gottes.

* Unsere Kultur ist derart mit "Lehren", "Erkenntnissen" und "Wissen" übersättigt und gleichzeitig massiv mit Übernatürlichem angereichert, dass es nahezu unmöglich ist, zu unterscheiden - was ist gut und erbaulich, was biblisch akzeptabel - und was nicht.

Persönlich denke ich, dass gerade der zweite Punkt Anlass zur Sorge geben dürfte. Wie wollen wir uns als Christen zurechtfinden, wenn wir keine "live-info" erhalten. Selbstverständlich sollen wir alles anhand der Heiligen Schrift prüfen. Allerdings steht einerseits nicht drin ob ich nun 8.15 oder erst 8.16 aufs Klo gehen soll und auf der anderen Seite soll sie nicht als "Orakel" herhalten.

Wenn die Bibel "nur" Referenz sein soll - und geistliche, d.h. "übernatürliche" Fähigkeiten (wie bspw. Prophetie, Heilung usw.) nicht mehr gegeben sind... was genau macht dann eigentlich noch der Heilige Geist? Brauchen wir den überhaupt noch? Ich habe schon oft die These gehört, dass der Heilige Geist in der Hauptsache gesendet wurde; "um euch an alles zu erinnern, was ich euch gelehrt habe." - sagte Jesus. Wörtlich genommen hat er dies. Das Ergebnis: die Bibel. Daraus könnte man jetzt schließen, dass die Erkenntnis vorbei ist - die Offenbarung vollständig. Aber da liegt auch schon das Problem begraben: Ist "unsere" Bibel vollständig? Ich glaube nein. Verschiedene Informationen belegen sogar offiziell, dass die Bibel absichtlich manipuliert wurde. Manches davon wird in manchen Revisionen korrigiert, anderes nicht. Warum? Das sei jetzt mal dahingestellt. Und nun heißt es, dass das Wirken des Heiligen Geistes, in Form der Gaben Prophetie und Erkenntnis, nur solange relevant war, bis der so genannte biblische Kanon fertigstellt wurde. Nun ja... wer hat diesen Kanon verfasst? Richtig: die Kirche. Und zwar nicht nur irgendeine Dorfkirche... Hinzu kommt, dass ich keine diesbezügliche Information in der Bibel finde. Wäre es nicht auch widersinnig dem Heiligen Geist damit vorschreiben zu wollen wann er wie lange auf welche Weise zu wirken hat? Ich glaube eher, "der Geist weht wo er will" und er will bestimmt gerade heute helfen die "manipulierte" Bibel richtig zu lesen und zu verstehen. Denn dann haben wir einen riesigen Vorteil, einen riesigen Unterschied zu allen anderen mystischen bzw. "heiligen" Büchern.

Hier sieht man also welch weite Kreise das zieht. Ich reiße nur ein paar Themen an, um zu zeigen, dass ich der Auffassung bin, dass alle (!) geistlichen Gaben nach wie vor relevant sind und wir sie bitter nötig haben. Eben gerade in unserem, von Irrlehren, Übernatürlichem und allgemeiner Verwässerung, verseuchten Umfeld (bzw. dieser Kultur).

Ist meine Meinung dabei so verkehrt? Ich meine... theoretisch wäre damit sogar - um mal zum Kern zurückzukommen - eine Art hörendes Gebet denkbar. Allerdings in anderer Form. Da ich grundsätzlich nicht davon ausgehe, dass ich Gott, respektive seinen Heiligen Geist, wie einen Automaten oder einen Dämonen "rufen" kann, um daraufhin eine direkte Antwort zu erhalten, betrachte ich das eingangs erwähnte "hörende Gebet" eher kritisch. Es erinnert mich doch allzu sehr an Geisterbeschwörung...

Tom

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Enrico
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Beitrag von Enrico »

Hier übrigens für alle die es interessiert ein kleiner Vortrag von einem Bibelorientalisten und Textforscher aus der LMU-München Dr. Martin Heide den er mal im christlichen Radio München gesendet hat, als der Film "Da Vinci Code" in die Kinos kam.

Er spricht dort über die zuverlässigkeit des neuen Testamentes, welche Änderungen daran vorgenommen worden sind, was verschwiegen wurde und was nicht....sehr interessant:

http://www.bibelradio.net/dr_heide.mp3


Ein Vortrag mal über die Bibel aus wissenschaftlicher Sicht, sehr interessant

lutz
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Beitrag von lutz »

Hallo Tom,

du hast gefragt, ob deine Meinung so verkehrt sei.
Um dich nicht falsch zu verstehen, möchte ich dir vorab noch einige Fragen stellen.

1. Was ist eine "live-info" - also was meinst du damit?
2. Gibt es Glaubensinhalte, die du als ausreichend bezeugt allein in Gottes Wort ansiehst?
3. Wenn es solche Glaubensinhalte gibt, woher hast du Sicherheit, dass dies die absolute Wahrheit ist?

Lutz

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