Was ist am Calvinismus besonders?

Nur für Gläubige, die die fünf Punkte des Arminianismus ablehnen

Moderatoren: Der Pilgrim, Leo_Sibbing

lutz
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Beitrag von lutz »

Hallo Jose,
ich möchte zwei Dinge vorausschicken.
Was Gott uns nicht genau sagt, dass können wir nicht genau wissen.
Aber was uns Gott sagt, dass dürfen und sollen wir wissen.
Das bedeutet nicht, dass wir alles sofort in der schönsten Klarheit erkennen.

Über die Prädestinationslehre hatten wir keinen Austausch.
Es wurden lediglich Informationen, um Verzerrungen und Verfälschungen zu begegnen, geliefert.
Calvins Institutio umfasst insgesamt ca. 850 Seiten in der deutschen Ausgabe von Otto Weber. Dieses Buch enthält 4 Bücher. Die Prädestinationslehre wird im 3. Buch behandelt, im 21. Kapitel und die „Bekräftigung dieser Lehre aus Zeugnissen der Heiligen Schrift“ im 22. Kapitel. Das sind ca. 15 Seiten. Im 23. Kapitel beschäftigt er sich mit der „Widerlegung der Verleumdungen, mit denen man diese Lehre zu allen Zeiten unbillig beladen hat“. Das sind ca. 11 Seiten. Das 24. Kapitel behandelt das Thema: „Erwählung und Berufung“. Das sind ca. 14 Seiten.
Diese Information möchte ich dir noch mitgeben um Ort und Umfang dieser Lehre in seinem Lehrbuch zu zeigen.
Diese Lehre wird in knapp 40 Seiten von ca. 850 dargelegt und findet sich am Ende des dritten Buches. Also weder von der Seitenzahl, noch von der Stellung des Themas (nicht am Anfang, nicht in der Mitte) ist eine besondere Ausrichtung auf diese Lehre deutlich.

Da du ja gleich zu Anfang zum Ausdruck gebracht hast, dass du aufgrund der Prädestinationslehre dem Ganzen reserviert gegenüber standest, hast du natürlich dieses Thema vorgegeben.
Ob diese Lehre wahr oder falsch ist, bekomme ich nicht über den Weg der Selbsterkenntnis heraus. Diese Lehre befasst sich mit dem, was Gott tat. Was Gott getan hat, dass muss ich mir von Gott sagen lassen. Dazu haben wir die Schrift.
Die Themen, die dir wichtiger sind, sind keine Themen innerhalb der Prädestinationslehre. Die kommen an anderen Stellen vor und zwar dort, wo es darum geht, was der Mensch tun soll.
Die Prädestinationslehre steht natürlich nicht beziehungslos zu den anderen Themen.

In einem Beitrag hast du auch Folgendes geschrieben:
„wenn bei alledem das Evangelium und die Notwendigkeit der Bekehrung aber nicht unterschlagen werden, dann soll es mich nicht weiter stören.“
und da Spurgeon hier einige Male zitiert worden ist, möchte ich mit einem Zitat von ihm aus:
http://glaubensstimme.de/doku.php?id=au ... men_sollen
abschließen.
„Laß die Vorsehung Gottes tun, was sie will, deine Sache ist, zu tun, was du kannst. So ist es mit einer armen, suchenden Seele; dieser Seele Sache ist es, den Herrn tun zu lassen, was Er will, aber mittlerweile zu schreien: ,Herr, hilf mir.“ Ganz unterwürfig, aber von Herzen anbetend, liege zu Jesu Füßen, und glaube, daß dieser göttliche Heiland jede Seele, die an Ihm hängt, erretten muß und will. Dies ist der Weg der Weisheit, folge ihm. Gott helfe dir, es zu tun, und es sogleich zu tun. Ich denke nicht, daß ich mehr zu sagen brauche, um euch zu trösten, denn dies mag wohl genügen, wenn der Herr euer Herz geneigt machen wird, sogleich sein Angesicht zu suchen. Denkt aber daran, daß es nie eine Seele gab, die zu Christus kam und von Ihm verstoßen wurde. Denkt auch daran, daß es niemals eine solche Seele geben kann, denn Er hat gesagt: ,Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ Denkt auch daran, daß jede Seele, die jemals zu Christus kam, deshalb kam, weil der Vater sie gezogen hatte, und daß jede Seele, die kam, nachher fand, daß es eine Gnadenwahl gebe, in der sie mit einbegriffen sei.“
Lutz

Jose
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Beitrag von Jose »

Hallo Lutz.
Zunächst vielen Dank für deinen Zeilen.
lutz hat geschrieben:Über die Prädestinationslehre hatten wir keinen Austausch.
Auf deine Frage, wann wir uns über die Prädestinationslehre ausgetauscht hätten, konnte ich aus zeitlichen Gründen vorher leider nicht antworten. Ich meinte auch nicht unbedingt den Ausstausch mit dir, sondern den Austausch von verchiedenen Mitgliedern in diesem Forum, z.T. auch ältere Beiträge.
lutz hat geschrieben:Da du ja gleich zu Anfang zum Ausdruck gebracht hast, dass du aufgrund der Prädestinationslehre dem Ganzen reserviert gegenüber standest, hast du natürlich dieses Thema vorgegeben.
Reserviert sein ist nicht gleich Ablehnung. Als ich anfing Gott zu suchen habe ich unter anderem auch gebetet: "Herr, ich möchte Dir begegnen, aber ich kann nicht alles Glauben was in der Bibel steht, wie z.B. die Erschaffung der Welt in 7 Tagen". Dennoch hat Gott sich meiner erbarmt. Ich denke so gerne daran, als Gott mein Herz so berührte, dass ich bekannte: "Der Gott, der meine Sünden vergeben und mich zu Seinem Kind gemacht hat, ist so groß, dass Er die Welt auch an einem Tag hätte schaffen können". Ich bin überzeugt, Gott kann mich auch überführen von meinem Irrtum hinsichtlich der Beurteilung der Prädestinationslehre, sollte ich falsch liegen. Aber es gibt ohnehin vieles, was wir nicht verstehen.

Vielen Dank für das Zitat von Spurgeon. Es ist, wie ich schon mal erwähnte, m.E. nicht heilsnotwendig, ob wir prädestiniert sind zum Heil oder nicht - Gott weiß es. Aber dadurch können viele entmutigt oder gar in Zweifel gezogen werden, ob sie denn vielleicht zur Verdammnis prädestiniert seien. Ich möchte es nicht verantworten müssen.

Prädestination bedeutet "vorgegebenes Schicksal", und damit ist auch gemeint, dass wer zum Heil prädestiniert ist auch in den Himmel muss. Warum betont Jesus an einer Stelle aber z.B., dass es eine Sünde gibt die nicht vergeben werden kann? Wer wird mit diesen Worten Jesu gewarnt? Die zur Verdammnis berufenen? Denen kann es doch egal sein. Die zum ewigen Heil unabänderlich bestimmten? Die können doch nicht verloren gehen. Sollen die also mit unvergebene Sünde im Himmel sein?

Meine Sorge ist, dass dort wo Prädestination übermässig betont wird, die einen entmutigt werden, nach dem Herrn mit Eifer zu suchen, andere aber, in ihrem Lauf oberflächlich werden, vielleicht so wie die Gemeinde zu Laodizea, zu der der Herr sagt: "Also, weil du lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde." Offenbarung 3,16.

Gott segne dich!
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Jose
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Re: C.H. Spurgeon wie ihn keiner kennt

Beitrag von Jose »

Joschie hat geschrieben:Hast du schon mal das Buch gelesen von Iain h. Murray "C.H. Spurgeon wie ihn keiner kennt"?
Hallo Joschie.
Das Buch hatte ich mir, auf deinen Tipp hin, bestellt und bin gerade dabei es zu lesen. Wirklich sehr lesenswert, so mein bisheriger Eindruck.

Was mir dabei sehr positiv auffiel ist, dass Spurgeon, laut Zitate und referenzierte Quellen, sich ganz klar vom Hyper-Calvinismus distanzierte. Nach dem, was ich bislang gelesen habe, würde er z.B. auch nicht pauschal einen Arminianer als verloren bezeichnen. Spurgeon hatte ein großes Herz und ihm war es ein Anliegen, Menschen zu Jesus einzuladen, auch wenn diese noch kein Empfinden hatten, Sünder zu sein. Dieser zitierten Aussage von Spurgeon kann ich voll zustimmen:
Es sei fern von mir, mir einzubilden, dass Zion nur calvinistische Christen in seinen Mauern beherbergt, oder dass niemand gerettet wird, der nicht unsere Ansichten teilt.
Zitat aus "C.H. Spurgeon - wie ihn keiner kennt (Seite 65]
Beim Lesen des Buches entdecke ich neue Seiten von Spurgeon, die ich bislang nicht kannte, aber ich freue mich, dass er dabei dennoch nicht plötzlich ein ganz anderer Spurgeon ist. Das befürchtete ich schon, wenn ich manchen Beitrag las und zwischendrin ein Zitat Spurgeons. Zwar kann ich nicht alles befürworten was Spurgeon lehrte, aber wird es je einen Menschen auf Erden geben, dessen Erkenntnis in allen Stücken vollendet ist und - was nie übersehen werden darf - dessen Wandel ein Vorbild ist in allen Dingen? Ich denke, jeder Mensch hat Seiten an sich die ein anderer nicht unbedingt teilt und in unserem Leben wird es bis zum Ende mangelnde Erfüllung der Erwartung Gottes geben, sowohl in der Erkenntnis Seines Willens als auch im Tun.

Eines ist mir aber besonders wichtig geworden: Ich möchte mich nicht auf Menschen berufen, wie wunderbar sie auch von Gott gebraucht wurden. Die Bibel muss die Grundlage unserer Überzeugung sein. Wer weiß, ob die Vorbilder der Gemeinden in den vergangenen Jahrhunderten nicht manche Lehren revidieren würden, wenn sie heute in unserer Mitte stünden.

Liebe Grüße,
José

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Zuletzt geändert von Jose am 06.07.2010 14:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Hallo Jose
Der Austausch über Spurgeon würde hier den Rahmen sprengen, wir können ihn ja hier fortsetzen. http://www.betanien.de/forum/viewtopic. ... 40ff622359
Wer weiß, ob die Vorbilder der Gemeinden in den vergangenen Jahrhunderten nicht manche Lehren revidieren würden, wenn sie heute in unserer Mitte stünden.
Ich denke sie würde eher vieles noch klarer sagen und über die heutige lehrmäßige Beliebigkeit in sehr vielen Gemeinden tief traurig sein $:( :cry:
Gruß Joschie
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Jose
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Das Problem beim Arminianismus !?

Beitrag von Jose »

Der Calvinismus wird gerne dem Arminianismus gegenübergestellt. Ein Forumteilnehmer hat seine Erfahrung mit dem Arminianismus wie folgt dargelegt:
Das Problem beim Arminiasmus war, dass ich vorher in mir selbst horchte und meine Errettung am Glauben und an der Buße festmachte und nicht am Erlösungswerk Christi. Eigentlich wollte ich aus Gesetzeswerken gerecht werden. Ständig hatte ich Angst nicht genug Buße getan zu haben und nicht genug Glauben zu besitzen, noch nicht alle Gebote Jesu entdeckt zu haben und nach ihnen zu handeln.
Persönlich machte ich die Erfahrung des obigen "Problems" auch, aber erst nachdem ich bereits eine ganze Weile im Glauben stand und durch verschiedene Umstände sehr angefochten wurde und mich Zweifel überfiel. Es gilt aber, dass wir nicht erlöst sind weil wir es fühlen, sondern weil wir Jesus am Kreuz im Glauben erblicken und erfassen durften und weil uns dabei die Last unserer Schuld und Sünde so sehr niederbeugte, dass wir mit dankbarem Herzen am Fuß des Kreuzes niederknieten, wo die schwere Last, ohne unser dazutun, abfiel. Jesus im Glauben kann man aber nur erfassen, wenn man weiß, man hat selbst nichts zu bringen.

Der Feind, Satan, versucht uns dann zwar die Glaubensgewissheit, dass wir diese unaussprechliche Gabe Gottes empfangen haben, wieder zu nehmen, aber da gilt es im Glauben der Anfechtung zu widerstehen und wirklich den Glauben nicht von den eigenen Empfindungen abhängig zu machen. Das ist aber ein Lernprozess, ein Wachsen in der Gnade, ein Durchdringen in den Zustand der Erlösung, damit wir im Glauben gefestigt werden, was wiederum nur durch Gnade geschieht.

Die unbeschreibbare Freude, die nach unserer Bekehrung in unser Herz zog, fühlen wir nicht immer, aber sie ist tief in unserem Herzen da. Das Wunder der Wiedergeburt lässt sich nicht in Worten nachvollziehbar anderen erklären, aber wir sind eine neue Schöpfung. Das alles aber von Gott, denn "Aus ihm aber kommt es, dass ihr in Christus Jesus seid, der uns geworden ist Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung" 1. Kor 1,30.


Frage:
Kennt ein Anhänger der Prädestinationslehre keine Anfechtungen, wie z.B. "ob er wirklich zu den Auserwählten gehört" oder "ob er wirklich schon wiedergeboren ist" ?


Liebe Grüße,
José
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Jörg
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Beitrag von Jörg »

Lieber José,

hab´heute morgen eine wunderbare Predigt von dem gesegneten Pfarrer Wilhelm Busch gehört. Er geht ab 23:18 auf das Thema der Erwählung ein. Dort zitiert er einen Satz von Dr. Paul Humburg, der mir sehr wichtig ist:

"Die Lehre von der ewigen Erwählung Gottes vor Grundlegung der Welt ist nicht ein Problem für spitzfindige Gehirne, sondern ein Trost für Gläubige."


Hier kannst Du die Predigt runterladen:

http://www.sermon-online.de/search.pl?l ... lay=0&tm=2

Viel Segen beim Hören wünscht

Jörg
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

eugen
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Beitrag von eugen »

Jörg hat geschrieben:"Die Lehre von der ewigen Erwählung Gottes vor Grundlegung der Welt ist nicht ein Problem für spitzfindige Gehirne, sondern ein Trost für Gläubige."
Danke für das schöne Zitat, Jörg. $:o

Jose
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Wilhelm Busch und die Erwählung

Beitrag von Jose »

Jörg hat geschrieben:hab´heute Morgen eine wunderbare Predigt von dem gesegneten Pfarrer Wilhelm Busch gehört. Er geht ab 23:18 auf das Thema der Erwählung ein.
Danke für den Link, Jörg. Vorhin habe ich mir die Predigt angehört. Ich schätze Wilhelm Busch als Evangelisten sehr und seine Predigten und auch Bücher sind mir schon sehr zum Segen gewesen. Seine Stellung zur Erwählung war für mich in der Form allerdings neu. Es war sehr interessant, seine Aussagen dazu zu hören und es gelang ihm m.E. sehr gut die Problematik rüber zu bringen.

Zufriedenstellend konnte Wilhelm Busch, wie er es selber einräumte, die Thematik natürlich nicht klären, daher ließ er sich wohl zu Aussagen wie "die Bibel ist ein unlogisches Buch" und später sogar "total unlogisches Buch" verleiten. Auch die folgende Aussage, so wie ich es akkustisch verstanden habe, war nicht unbedingt hilfreich:
wenn Menschen ein Buch geschrieben hätten, hätten sie die Sache mit der Erwählung klipp und klar eingebaut - Calvin hat es versucht in seinem Institutio, ist aber beinahe dabei zerbrochen
Das Zitat von Dr. Paul Humburg
"Die Lehre von der ewigen Erwählung Gottes vor Grundlegung der Welt ist nicht ein Problem für spitzfindige Gehirne, sondern ein Trost für Gläubige.
ist zweifelsohne beachtenswert, spitzfindige Gehirne sind aber leider überall unterwegs und nicht nur beim Thema der Erwählung.

Für mich beinhaltet die Lehre der Erwählung, an die ich glaube in der Weise wie die Bibel sie uns lehrt, nicht zuallererst Trost, sondern wirkt in mir vorrangig Ehrfurcht vor Gott. In Seinem tiefen Leid hat Hiob ausgerufen: "Doch ich weiß: Mein Erlöser lebt; und als der Letzte wird er über dem Staub stehen" Hiob 19,25, und hier liegt für mich der wahre Trost. Jesus als Erlöser zu haben, der mich mit dem Vater nach Vorkenntnis Gottes vor Grundlegung der Welt erwählt hat, das ist Trost. Ein Hohepriester, der Mitleid haben kann mit unseren Schwachheiten, weil er in allem in gleicher Weise wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde (Hebr 4,15).

Apropos Hiob
Mich bewegt das Zeugnis Gottes über ihn immer wieder: "Denn es gibt keinen wie ihn auf Erden - ein Mann, so rechtschaffen und redlich, der Gott fürchtet und das Böse meidet!" Hiob 1,8. Besonders dann, wenn ich auch die demütigen Worte Hiobs, nachdem sich Gott ihm etwas mehr offenbarte, im Herzen bewege: "Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört, jetzt aber hat mein Auge dich gesehen. Darum verwerfe ich mein Geschwätz und bereue in Staub und Asche" Hiob 42,5-6.

Ich bin nicht ein Mann wie Hiob, mir werden die Augen noch viel mehr aufgehen. Darum möchte ich offen sein, für alles was Gott mir sagen will. Gott ist übrigens nicht unlogisch, aber wir haben viel Mangel an Erkenntnis, sicherlich auch deswegen, weil wir im irdischen Kleid die Herrlichkeit Gottes nicht fassen könnten und dabei am Leben bleiben.


Liebe Grüße,
José
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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Hallo Ihr
Ich denke man sollte hier einen Punkt setzen und das Thema beenden.
Gruß Joschie
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Jose
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Thema schließen!

Beitrag von Jose »

Joschie hat geschrieben:Ich denke man sollte hier einen Punkt setzen und das Thema beenden.
Ich bin damit einverstanden. Da so eine Vorgabe aber einer Sperrung entspricht, bitte ich dich das Thema zu sperren. damit nicht jemand versehentlich hier weiter schreibt. Danke.

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Joschie
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Re: Thema schließen!

Beitrag von Joschie »

Jose hat geschrieben:
Joschie hat geschrieben:Ich denke man sollte hier einen Punkt setzen und das Thema beenden.
Ich bin damit einverstanden. Da so eine Vorgabe aber einer Sperrung entspricht, bitte ich dich das Thema zu sperren. damit nicht jemand versehentlich hier weiter schreibt. Danke.
Jose ich hatte diesen Beitrag am 21.10.2010 um 10:44 geschrieben und heute am 18.12.2010 um 18:07 also nach fast zwei Monate reagierst du erst auf diesen Beitrag ??!
Joschie
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Jose
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Re: Thema schließen!

Beitrag von Jose »

Tut mir Leid, Joschie. Das Missverständnis lag darin, dass ich deinen Beitrag vom 21.10.2010 10:44 als Sperrung dieses Themas verstanden hatte. Ich hätte hier überhaupt nicht mehr reagiert, da du dem Thema einen Punkt und somit für mich eine Sperrung gesetzt hattest. Nun hatte es mich befremdet, durch eine andere Diskussion, dass das Thema doch nicht gesperrt worden war.

Dies aber nur zur Klarstellung, warum ich erst nach so eine lange Zeit hier wieder reagiert habe. Ich hoffe, dass du mich nun verstehen kannst. Danke für deine Geduld.

Einen lieben Gruß,
José

Nachträglich editiert, einfacher formuliert und unnötigen Link entfernt.
Zuletzt geändert von Jose am 31.12.2010 21:29, insgesamt 1-mal geändert.

lutz
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Beitrag von lutz »

Also ich als Leser verstehe dich überhaupt nicht, Jose!

Lutz

PS: Im Oktober hat Joschie "den Punkt" gesetzt mit der Einschränkung "ich denke" - jetzt ist Dezember.

Jose
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Was ist am Calvinismus besonders?

Beitrag von Jose »

Dieses Thema hatte ich im Bereich "Austausch für »reformatorisch« eingestellte Christen" eröffnet. Beim Eröffnen dieses Themas im Juni hatte ich geschrieben:
Warum muss ich das Gottesbild der Calvinisten verstehen? Sind Calvinisten, wenn sie es nicht nur dem Namen nach sind, nicht wiedergeborene Christen wie Lutheraner auch, wenn sie die Gnade Jesu erfasst und sich von Herzen bekehrt haben?

Es gibt leider verschiedene Richtungen mit verschiedenen Schwerpunkten, wenn bei alledem das Evangelium und die Notwendigkeit der Bekehrung aber nicht unterschlagen werden, dann soll es mich nicht weiter stören. Wir haben leider noch nicht alle Erkenntnis.
Von Calvin wusste ich bis vor einigen Monaten nur, dass er ein Reformator der Schweiz war und insbesondere lehrte, dass Gott von vorne herein bestimmt hatte, wer gerettet wird oder nicht. Wenn man sich aber in einem Forum beteiligt, in dem der Calvinismus eine prägende Grundlage ist, sollte man sich damit beschäftigen. Das habe ich getan und insbesondere der Austausch mit Anhängern des Calvinismus war für mich sehr bedeutsam. Danke allen, die sich dazu Zeit genommen haben.


Was waren für mich in den zurückliegenden Monate wichtige Erkenntnisse?
  • Am Calvinismus ist die Betonung der Gnade etwas ganz besonderes. Die Überzeugung teile ich, dass wir aus Gnade gerettet werden und es zu keinem Zeitpunkt unser Verdienst ist. In einem Lied heißt es: "Gnade muss es sein, Gnade ganz allein! Alles andre geht in Stücke, ist nur eine schlechte Krücke, Gnade hält allein, Gnade muss es sein", und diesen Worten kann ich voll zustimmen.
  • Was mich sehr erschrocken hat ist die z.T. überzogene Gewissheit, man könne überhaupt nicht mehr verloren gehen, wenn man zu den Erwählten gehört, gleichgültig welche Lebensführung man nach seiner Bekehrung auch einschlagen sollte. Das war die Meinung in mindestens zwei Beiträgen von Teilnehmern des Forums. Die Links kann ich nachträglich einfügen, falls gewünscht.
  • Traurig machte mich die Lehre, dass Gott nicht alle Menschen erretten will. Nach allem was ich aus der Schrift erkannt habe, von verschiedenen anderen Gemeinden kenne und auch aus Schriften von anderen Verlagen entnommen habe, will Gott dass alle Menschen errettet werden, aber Er zwingt nicht zum Heil. In mehreren Beiträgen habe ich versucht meine Überzeugung dazu darzulegen.
  • Nachdenklich hat mich gemacht, dass für manche die Überzeugung, dass ein Gotteskind nicht mehr verloren gehen kann, etwas sehr wichtiges ist. Wenn ich in der Schrift lese: "Ich bin ebenso in guter Zuversicht, dass der, der ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollenden wird bis auf den Tag Christi Jesu" Phil 1,6, dann ermuntert mich diese Zuversicht des Apostel Paulus, ebenso dieses Vertrauen zu Gott zu haben. Glaube ist eine persönliche und vertrauensvolle Beziehung zu Gott, dem Vater im Himmel, gegründet auf die Gewissheit, dass Er Seine Kinder, die in Jesu Blut erkauft wurden, nicht enttäuschen kann.
Mir ist es im Herzen nun so, mich in diesem besonderen Bereich in Zukunft sehr zurückzuhalten bzw. gar nicht mehr zu beteiligen. Im offenen Bereich würde ich mich aber gerne weiterhin im Forum beteiligen.

José

Nachträglich editiert, da mein ursprünglicher Hinweis am Ende nicht in der rechten Herzensstellung geschah.
Zuletzt geändert von Jose am 30.12.2010 10:55, insgesamt 2-mal geändert.
Bibelzitate sind, wenn nicht anders angegeben, nach der rev. Elberfelder (PC-Ausgabe)

lutz
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Re: Was ist am Calvinismus besonders?

Beitrag von lutz »

Jose hat geschrieben: Was mich sehr erschrocken hat ist die z.T. überzogene Gewissheit, man könne überhaupt nicht mehr verloren gehen, wenn man zu den Erwählten gehört, gleichgültig welche Lebensführung man nach seiner Bekehrung auch einschlagen sollte.
Das ist nichts Besonderes am Calvinismus, weil dieser Punkt gar nicht zu den Lehren des Calvinismus gehört. Ich wiederhole mal:
Grundlage: „Die Lehren der Gnade – Eine Erklärung und Verteidigung der fünf Punkte des Calvinismus“, Betanien
http://www.cbuch.de/product_info.php/in ... Gnade.html

Punkt 5:
Bewahrende Gnade
Zitat:
„Diese Lehre besagt, dass diejenigen, die Gott zum Glauben an Jesus Christus gebracht hat – die von Gott in der ewigen Vergangenheit zuvorerkannt und vorherbestimmt wurden, die in diesem Leben berufen, wiedergeboren und gerechtfertigt wurden und die auf dem Weg zur letztlichen Verherrlichung sind, so dass von diesem Höhepunkt sogar in der Vergangenheitsform gesprochen werden kann - , niemals verloren gehen können.“

Zitat:
„Gott bewahrt seine Heiligen, so dass sie ausharren.“

Zitat:
„Das Ausharren der Gläubigen bedeutet nicht, dass Christen vor allen geistlichen Gefahren gefeit sind, nur weil sie Christen sind.“

Zitat:
„Das Ausharren der Gläubigen bedeutet nicht, dass Christen immer vor Sünde bewahrt werden, nur weil sie Christen sind.“

Zitat:
„Das Ausharren der Gläubigen bedeutet nicht, dass Menschen, die nur behaupten, Christ zu sein, aber nicht wiedergeboren wurden, Heilssicherheit haben.“

Diese Lehre besagt nicht, dass ein „toter Glaube“ ans Ziel führt (in Anlehnung an den Jakobusbrief).
Diese Lehre besagt nicht, dass die Werke des „lebendigen Glaubens“ der notwendige Eigenanteil des Gläubigen sei, den er erbringen muss, um anzukommen.
Lutz

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