Freier Wille

Nur für Gläubige, die die fünf Punkte des Arminianismus ablehnen

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Bran
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Beitrag von Bran »

Peter01 hat geschrieben:
Bran hat geschrieben:Eine generelle Sündhaftigkeit die potentiell vorhanden ist, muß sich nicht in tatsächlicher Sünde, die eine individuelle Schuld nach sich zieht, niederschlagen.
Ich möchte dich darauf hinweisen Bran, dass die Sünfhaftigkeit nicht nur potentiell vorhanden ist, sondern den ganzen Menschen ausmacht (siehe die angeführten Bibelstellen) Als Gott den Menschen in 1 Mo 6,5 und 8,21 beurteilte, so sprach er nicht von einer potentiellen Sündhaftigkeit, sondern von einer, die im Menschen bereits verankert ist und er ein Sklave der Sünde ist.
Hallo Peter,

ich verstehe 'potentiell' als Eigenschaft der Menschen in ihrem gottfernen Zustand. Sie (die Sünde) ist also vorhanden und hat einen generellen Faktor, den der Unvollkommenheit und damit der Sterblichkeit und einen individuellen Faktor, der seine Ausprägung durch sündhafte Werke erfährt.
Peter01 hat geschrieben:
Bran hat geschrieben:Sind wir also im Vollbesitz unserer geistigen Kräfte besitzen wir eine relative Handlungsfreiheit, die es uns ermöglicht abzuwägen und eine Wahl zu treffen.
Definiere bitte die Ausdrücke: "Vollbesitz unserer geistigen Kräfte" und "relative Handlungsfreiheit". Die Handlungsfreiheit eines geistig toten Menschen ist im Bezug auf das Gute eben nicht gegeben Bran. Der Mensch handelt, aber seine Böse Natur treibt ihn dazu an entsprechend seiner Natur zu handeln.
Eine Definition wäre zu aufwendig, daher würde ich es am besten mit Bewußtseinsgrad beschreiben. Weniges von dem wie wir handeln, aber auch denken, ist tatsächlich bewußt. Meist haben wir teilweise erhebliche Einbußen in Klarheit und Absicht unseres Denkens und Handelns. Dies bedingt eine eingeschränkte Handlungsfreiheit, die anders aussähe, hätten wir Zugang zu unseren unbewußten Motiven und Antrieben.
Was soll eine Böse Natur sein? Wie äußert sich diese? Die Verantwortlichkeit des Menschen ginge gegen Null, wenn er seiner Natur folgen müßte.

lutz
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Beitrag von lutz »

Bran hat geschrieben: Was soll eine Böse Natur sein? Wie äußert sich diese? Die Verantwortlichkeit des Menschen ginge gegen Null, wenn er seiner Natur folgen müßte.
Hallo Bran,
der Sündenfall hat sich auf den ganzen Menschen ausgewirkt. Nichts davon ist unberührt geblieben. Das lässt sich leicht zeigen, wenn du die einzelnen Komponenten (Verstand, Wille, Verlangen …) in der Schrift recherchierst und dabei besonderen Wert auf Beschreibungen legst.
Der Mensch bleibt Mensch und der Sünder ist Sünder. Weil er Sünder ist, sündigt er. Dieses Sündigen kann mit „Menschenaugen“ betrachtet sehr beeindruckend „gut“ aussehen (Pharisäer damals), kann sogar ethisch weit über dem liegen, was man unter Christen so beobachtet … „Gottes Augen“ hingegen sehen anders. Die eigene Gerechtigkeit vor Gott zur Geltung bringen ist Frevel (böse).
Bspw. Römer 1, 18 ff. wären Beschreibungen, wie es sich äußert – immer wenn wir davon lesen, dass auf Verkündigung des Heils hin gespottet, verfolgt … wird – wären solche Entäußerungen dieser Natur …

„Verantwortlichkeit“ ist sehr dehnbar und wird verschieden verstanden.

Da haben wir bspw. „verantwortlich“ im Sinne von: „jetzt bist du dran!“, im Sinne von: „dein Teil, erbringe!“, im Sinne von: „du bist dafür zuständig!“ … Hier spielen Fähigkeiten und Möglichkeiten eine entscheidende Rolle.
Hier hat man je nach Lage verschiedene Maßstäbe angepasst an die Fähigkeiten und Möglichkeiten.

Da haben wir bspw. „verantwortlich“ im Sinne von: „zur Verantwortung ziehen“, im Sinne von: „Rechenschaft geben“. Das muss keineswegs an den Möglichkeiten und Fähigkeiten desjenigen abgeglichen werden, der hier „zur Verantwortung gezogen werden soll.“
Hier reicht ein Maßstab für alle.

Bsp.: (Kirchengeschichte)
Zitat aus: http://www.cbuch.de/Boice-Ryken-Die-Leh ... ade-p2852/
(Die Lehren der Gnade, Boice und Ryken, Betanien)
„Aber Pelagius verstand nicht, wie wir für etwas verantwortlich sein können, wenn wir in dieser Sache keinen freien Willen haben. Wenn wir etwas tun müssen, behauptete er, müssen wir auch die Fähigkeit dazu haben. Pelagius sagte der Wille sei neutral und nicht an die Sünde gebunden – so dass er in jedem Augenblick und in jeder Situation frei sei, sich für das Gute oder das Böse zu entscheiden. …
Augustinus erkannte, dass Sünde in der Bibel stets mehr ist als einzelne und individuelle Handlungen. Die Bibel spricht von einer ererbten Verdorbenheit, aufgrund der es dem Einzelnen schlichtweg nicht möglich ist, mit dem Sündigen aufzuhören. Augustinus entwarf einen Begriff für die grundsätzliche Unfähigkeit: non posse non peccare, „nicht fähig, nicht zu sündigen“. Ohne Gottes Eingreifen kann ein Mensch einfach nicht aufhören zu sündigen und sich stattdessen für Gott entscheiden. …
Der Wille ist frei von Gerechtigkeit, aber unter die Sünde versklavt. Er ist frei, sich von Gott abzuwenden, aber nicht, sich ihm zuzuwenden.“
(S. 86 / 87)

„Gottes Souveränität vs. Verantwortung des Menschen“ wurde in diesem Forenteil hier thematisiert: viewtopic.php?t=323

Lutz

lutz
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Beitrag von lutz »

Bibeltreuer-Christ hat geschrieben:Die Handungsfreiheit eines wiedergeborenen überhaubt. Ich habe mich immer gefragt, als Adam in die frucht gebissen hatte und die erkenntnis von gut und böse hatte, ob auch wir diese erkenntnis geerbt haben, aber nach all den antworten, bin ich mir nicht mehr sicher. Da unsere Natur böse ist und wir in uns nicht gutes haben, denke ich nich.
Lass mich so anfangen:
Vor dem Sündenfall erließ Gott ein Gebot an Adam und Eva. Von allen Bäumen durften sie essen, nur von einem nicht (Strafe: Tod).
Wussten Adam und Eva was gut und böse war. Sicher, sie wussten:
von allen Bäumen essen ist gut – von einem speziellen Baum essen ist böse.

Was bedeutet jetzt dieser „Baum der Erkenntnis von gut und böse“?

Bedeutet es, dass Adam und Eva nicht wissen dürfen, was gut und böse ist?
Nein. Das wussten sie vorher schon und das muss und soll der Mensch wissen.

Jetzt zitiere ich mal einen Ausschnitt von Calvin:
(Johannes Calvins Auslegung der Heiligen Schrift in deutscher Übersetzung, 1. Band, Das erste Buch Mose, Verlag der Buchhandlung des Erziehungsvereins Neukirchen, Moers)
Zitat: „1. Mose 2, 16
…der Mensch sollte in seinem Streben nach Erkenntnis sich von Gottes Rat und Gabe abhängig wissen. … Der Mensch sollte wissen, dass er einen Herrn und Lenker seines Lebens habe, von dem er in allem abhänge. Und wahrlich, dies ist die einzige vernünftige Lebensregel für die Menschen: Gott gehorsam sein. …
Die Bedeutung des Gebotes ruht darin, dass der Mensch Gott als seinen Herrn erkennt.
Halten wir die Hauptsache im Auge: das ist die rechte Lebensweise für uns, Gott gehorchen und seinen Willen zur Richtschnur alles unseres Strebens zu nehmen.“


Was wir geerbt haben, ist die Anmaßung: selber bestimmen ohne Gott, was gut und böse ist. Eigentlich bestimmt Gott, was gut und böse ist. Wer wie Gott sein will, der will auch Bestimmer sein über „gut“ und „böse“.

Der Wiedergeborene hat eine andere Handlungsfreiheit. Er ist frei dem Willen Gottes zu folgen. Er ist frei davon, selber Gott sein zu wollen oder sich andere Götter zu formen …
Das schließt viel ein:
Lies nur mal 1. Petrus 2 ab Vers 9 bis Ende des 2. Kapitels.
Hier siehst du auch, dass es keine Freiheit ist im Sinne von: „Sei faul und kümmere dich nicht!“ oder „Alles ist jetzt erledigt, jetzt hast du niemanden mehr über dir!“ …
Der Wiedergeborene ist „Knecht“, ist „Sklave“ seines Herrn Jesus Christus, des guten Hirten.
Der Wiedergeborene ist Kind des himmlischen Vaters.
So soll es sich auch nach außen zeigen.

Liebe Grüße Lutz

Paulusbuch
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Beitrag von Paulusbuch »

Hallo bruder und schwestern ich bin neu hier.Das ist ein gutes tema.Wir sind unter sünde verklavt und nur gott kann uns da raus hollen.Es steht ja auch in der schrieft,das gott das wollen in uns vollbringt.
S.liebelt

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Peter01
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Beitrag von Peter01 »

Paulusbuch hat geschrieben:Hallo bruder und schwestern ich bin neu hier.
Hallo,

dann möchte ich dich hier ganz herzlich willkommen heißen und dir viel Freude und Wachstum in der Erkenntnis wünschen, wodurch du Gott noch mehr verherrlichen kannst.

Gruß

Peter

Paulusbuch
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Beitrag von Paulusbuch »

Danke Peter das ihr mich herzlich aufgennomen habt.Ich wünsche euch alle gottes segen.
S.liebelt

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