Predigten,Andachten und Briefe von Johannes Calvin

Nur für Gläubige, die die fünf Punkte des Arminianismus ablehnen

Moderatoren: Der Pilgrim, Leo_Sibbing

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Gebete zu Hesekiel
Calvin, Jean
Hes. 4
Vers 13

Und Jahwe sprach: Also werden die Kinder Israel ihr Brot unrein essen unter den Nationen, wohin ich sie vertreiben werde.

Allmächtiger Gott! Dieweil du uns bislang in deiner unergründlichen Freundlichkeit getragen hast, so bitten wir dich, du wollest uns geben, daß wir solche große Güte nicht mißbrauchen und mit unserer Widerspenstigkeit deine Strafe wider uns reizen, sondern vielmehr deinem Gericht zuvorkommen und uns dergestalt dir unterwerfen, daß du uns in deine Hut nimmst und wider alle unsere Feinde beschirmest. Auch bitten wir dich, du wollest uns reichlich schenken, was wir nötig haben, und uns, wenn du willst, daß wir ein eingezogenes Leben führen nach Fleisch, dennoch geben, daß uns die geistliche Speise nicht mangle, sondern wir immer neu damit gestärkt werden, bis wir jene Fülle genießen, die uns verheißen, ja auch, die uns bewahrt ist im Himmel, durch Christus, unsern Herrn. Amen.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

An Farel in Neuchatel.
Der Schluss des Wormser Gesprächs. Sendung nach Regensburg.


Endlich in den letzten Tagen des dritten Monats sind wir nach Hause zurückgekommen. Denn inzwischen dachten die Gegner immer neue Künste aus, ihr Spiel mit uns zu treiben. Da es aber hieß, der Kaiser nahe, so meinten wir, nun hätten sie einen ausreichenden Grund, sich loszumachen. Denn da sie während der ganzen Verhandlung mit den unverschämten Ausflüchten einem Zusammenstoß entwischt waren, warum sollten sie nun nicht vorschützen, es lohne sich nun nicht mehr, von neuem zu beginnen, da der Kaiser schon nach Regensburg reise? Als sich nun alle zur Abreise rüsteten, siehe, da boten sie uns mit einem Mal ganz unerwartet Gelegenheit zum Disputieren; sei es, dass sie hofften, die große Nähe des Kaisers habe uns etwas erschreckt; sei es, dass sie sahen, es stehe doch in ihrer Macht, wegzugehen, wenn es ihnen beliebe; sei es schließlich, dass sie fürchteten, doch der Schande nicht entgehen zu können, wenn sie nicht einmal zum Schein etwas anfingen, da wir doch alle uns von ihnen auferlegten Bedingungen angenommen hatten. Denn darauf verlegten sie sich einen ganzen Monat lang, das Unbilligste von uns zu verlangen, damit sie uns zu irgendeiner Weigerung brächten. Dann hätten sie geprahlt, von uns sei das Hindernis gekommen. Die Unsern aber täuschten diese ihre Erwartung durch Geduld. Denn darauf hatten sie sich versteift, eher jede Bedingung anzunehmen, als den Schein zu erwecken, sie hätten sich [dem Gespräch] entziehen wollen. Sie ließen also zu, was nur gestattet werden konnte, ohne dass dadurch die Verteidigung unserer Sache unmöglich wurde. Man kam zur Disputation. Eck, den die Gegner als Sprecher gewählt hatten, hielt eine zweistündige Rede. Philippus antwortete etwas kürzer. Nach dem Essen donnerte Eck wieder los. Es verkündeten nun die guten und heiligen Richter, es sei genug über diesen Artikel disputiert. Da die Gegner zuerst und zuletzt das Wort gehabt hatten, erwiderten wir, das scheine uns unerträglich. Diese Areopagiten aber beharrten mit unbeugsamem Ernst auf ihrem Spruch. Wir erlangten aber doch, dass man noch einmal reden durfte; nur mit der Bedingung, dass die Gegner das letzte Wort hätten. Am folgenden Tag schloss also Philippus die Disputation ganz vortrefflich. Auch Eck gab viel gemäßigter als gewöhnlich seiner Rede eine Schlussthese. Du wirst sagen, diese Art scheine dir wenig tauglich. Ich gebe zu, eine dümmere hätte sich nicht finden lassen; aber weil wir nach der Vorschrift der Andern verhandeln mussten, war es nötig für uns, auch das zu tun, was uns gar sehr missfiel. Ich will hier nicht berichten, wie stolz, wie kühn, frech und unverschämt der Possenreißer schrie. Mach dir ein Bild von einem barbarischen Sophisten, der unter Leuten, die nicht lesen können, dumm prahlt, so hast du den halben Eck. Von neuem verkündeten die trefflichen Schiedsrichter, die Streitfrage sei nun von beiden Seiten genügend behandelt worden. Es bleibe nur noch übrig, dass vier Gelehrte gewählt würden, um eine Resolution zu verfassen. So könne man zu einer Übereinstimmung kommen. Es würde Granvella überlassen, dazu zu wählen, wen er wollte. Er wählte von uns Philippus und Butzer; von den Gegnern Eck und den Weihbischof von Mainz, den er für gemäßigter hielt als die Andern. Da man aber diesen nicht zu Hause fand, wurde irrtümlich ein anderer beigezogen, ein Dominikaner namens Mensinger, kein Mensch, sondern ein ganz ungeschickter Teufel. Der wollte anfänglich gar nichts Gerechtes zulassen. Als aber Eck, von den Kaiserlichen angeschmiert (denn sie missbrauchen ihn als einen Erznarren), zugab, was er in der ganzen Disputation geleugnet hatte, und Granvella das billigte, legte auch dieser Mensinger seinen Trotz ab und stimmte leichthin bei. Philippus und Butzer sagten, sie sähen darin nichts tadelnswertes, aber sie wollten es uns vorlegen. Während wir berieten, wurden alle von Granvella einberufen und ein Schreiben des Kaisers vorgelesen, das uns beurlaubte. So ging man unverrichteter Dinge auseinander. Aber weil der Kaiser verspricht, er werde zu Regensburg die Religionsfrage untersuchen, beschloss man, auch einige Theologen dorthin mitzunehmen. Sobald man hört, dass der Kaiser direkt dorthin reist, werden wir von hier aufbrechen. Denn der Rat hat mich Butzer beigeordnet. Darauf hatte Philippus sehr gedrungen. Das sage ich deshalb, damit du nicht argwöhnst, es sei meine Absicht, anders wohin gesandt zu werden, damit mich die Genfer nicht nochmals zurückverlangten. Denn als Melanchthon sich bei unserm Gesandten verabschiedete, empfahl er mich ihm so angelegentlich, dass ich in große Verlegenheit geriet. Als ich versuchte, ihn deswegen zur Rede zu stellen, sagte er, er kümmere sich nicht um meine entschuldigenden Ausreden; er habe den besten Grund zu seiner Forderung. Schließlich fügte er bei, er wolle durchaus, dass ich [nach Regensburg] mitgenommen werde. Und wenige Tage vorher hatte er im selben Sinn gesprochen. Denn gerade bevor sie uns das Gespräch anboten, hatten Grynäus, Sturm und ich, weil alle Hoffnung geschwunden schien, gebeten, man möge uns nach Hause reisen lassen. Wir hatten schon fertig gepackt und gingen noch herum, von den Freunden Abschied zu nehmen. Als wir zu Philippus kamen, sagte er: den andern will ichs gestatten; Calvin lasse ich jetzt nicht abreisen, und lief gleich in unser Haus, die Abreise zu verhindern. Du siehst also, lieber Farel, wie ich festgebunden bin, und dass nichts etwa schlau veranstaltet ist, um die Rückkehr nach Genf zu verzögern. Ich bin doch töricht, dass ich einen Verdacht zu widerlegen suche, der weder dir überhaupt aufsteigen, noch auf uns geworfen werden kann.

Als ich heimkam, hatte ich mit Claude viel zu schaffen. Den hast du mit deinen Gründen so getränkt, oder besser berauscht, dass er keinen Widerspruch mehr erträgt. Du weißt, dass ich deinem und seinem Rat schon längst gerne gefolgt wäre, und auch heute bereit wäre, ihm zu folgen, wenn Ihr nur den Damm wegräumt, der mir jetzt noch den Weg versperrt. Obwohl, glaub´ es mir, auch wenn mich niemand ermuntert hätte, ich mir selbst zur Genüge ein fleißiger, ja unermüdlicher Mahner und Antreiber gewesen wäre. Ich hatte sogar beschlossen, wenn man mir nicht erlaubt hätte, nach Genf überzusiedeln, doch selbst wider allen Willen ´gleich hinzureisen, um mich persönlich zu entschuldigen. Denn ich verhehlte mir nicht, wie nützlich diese Höflichkeit zu ihrer Stärkung gewesen wäre. Vielleicht hätte ich ihnen auch einen Rat geben können; hätten sie dem gefolgt, so hätten sie vielleicht ihre Kirche ein wenig aus der Zerstreuung wieder sammeln können. Nun müssen sie mich eben entschuldigen, dass ich ihnen nicht einmal diesen Entschuldigungsbesuch abstatten kann. Eins tröstet und erquickt mich, zu hören, dass geschehen ist, was wir Virets wegen wünschten. Also werde ich nun ungewiss meiner Lage, mein Hauswesen ungeordnet zurücklassend, für sechs bis acht Monate in die Fremde ziehen. Ich will davon schweigen, wie sehr es meiner Haushaltsberechnung im Wege steht, dass ich mich hier nicht fest verpflichten will. Denn es wird mir deshalb meine Besoldung nicht erhöht. Mit der aber, die mir jetzt ausgezahlt wird, kann ich kaum acht Monate auskommen. Aber ich will darüber nicht klagen, weil ich es mir selbst auf die Rechnung setzen muss. Vor unserer Abreise will ich dir noch einmal schreiben. Lebwohl, trefflichster Bruder. Grüße alle Brüder angelegentlich von mir.

Straßburg, 31. Januar 1541.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Gebete zu Hesekiel
Calvin, Jean
Hes. 5
Vers 4

Und von diesen sollst du abermals nehmen und sie mitten ins Feuer werfen und sie mit Feuer verbrennen; davon wird ein Feuer ausgehen wider das ganze Haus Israel.

Allmächtiger Gott! Du hast uns an dem Alten Volke ein solches Beispiel deiner furchtbaren Strafe zu schauen gegeben, und nun wollest du uns schenken, daß wir am Schaden anderer klug werden und uns dir in solchem Gehorsam unterwerfen, daß du uns in Gnaden annehmen und dich solchergestalt an uns gnädig erzeigen mögest, daß wir durch deine Vergebung aus dem Tode wieder ins Leben gebracht werden, bis daß wir die ewige Seligkeit genießen dürfen, die uns dein eingeborener Sohn erworben hat, unser Herr. Amen.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Keine theologische Zensur
Diese Bescheidenheit so heiliger Männer soll uns warnen, eine Art theologischer Zensur zu üben und sogleich alle die strengstens zu richten, die nicht auf die von uns verwendeten Begriffe schwören wollen! Nur sollen sie das nicht aus Übermut, Frechheit oder boshafter Schalkheit tun! Institutio I, 13,5
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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Gebete zu Hesekiel
Calvin, Jean
Hes. 5
Vers 17

Und ich werde Hunger über euch senden und böse Tiere, daß sie dich der Kinder berauben; und Pest und Blut sollen über dich ergehen, und das Schwert werde ich über dich bringen. Ich, Jahwe, habe geredet.

Allmächtiger Gott! Da wir so langsam und träge sind, so bitten wir dich, du wollest uns geben, daß wir uns frühzeitig durch deine Drohungen aufwecken lassen und uns deiner Macht unterwerfen, damit wir nicht an unserem eigenen Verderben, wie furchtbar es ist, sondern vielmehr unter deinen Ruten gebessert werden, wenn du uns väterlich züchtigst, und dergestalt umkehren, daß wir im ganzen Lauf unseres Lebens immerfort mit ganzem Eifer nach wahrer Buße trachten, alle Verkehrtheit, allen Schmutz unseres Fleisches von uns tun und zu wahrer Reinheit gestaltet werden, bis wir endlich zum Teilhaben an der himmlischen Herrlichkeit gelangen, die uns bewahrt ist in Christus Jesus, unserm Herrn. Amen.
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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Souveränität Gottes
Wenn sie also in ihrer Verwerfung zugrunde gehen, ... Ist Gott darum nicht ungerecht, wenn er mit seinen Geschöpfen so grausam spielt ?

Ich gestehe nun offen zu, daß alle Kinder Adams in den Elendsstand, dem sie nun verhaftet sind, durch Gottes Willen gefallen sind. Ebendas habe ich zu Anfang gesagt:

Man muß doch immer allein auf die Bestimmung des göttlichen Willens zurückkommen, dessen Begründung in Gott selbst verborgen ist. Aber daraus folgt nicht gleich, Gott solch mißgünstiger Anklage zu unterwerfen. Wir widerstehen solchem Anliegen mit Paulus (Röm. 9,20f) auf diese Weise: O Mensch wer bist du, der du mit Gott rechten willst? Sagt denn ein Werk zu seinem Schöpfer: Warum hast du mich so gemacht? Steht es nicht in der Macht des Töpfers, aus derselben Masse ein Gefäß zur Ehre und ein anderes zur Unehre zu machen?

Sie werden jedoch verneinen, daß so die Ehre Gottes verteidigt werden kann. Man wird behaupten, auf diese Weise werde eine Ausflucht erschlichen, die diejenigen vorzubringen pflegen, denen eine rechte Entschuldigung fehlt. Denn was schein hier anderes gesagt zu werden, als daß Gott eine Macht besitzt, die sich nicht hemmen läßt, alles das auszuführen, was immer sie will.

In Wirklichkeit liegen die Dinge anders. Denn was kann als noch wesentlichere Überlegung vorgebracht werden als der Befehl, darüber nachzudenken, wer Gott denn sei ?

Auf welche Weise sollte denn dem irgendeine Ungerechtigkeit, der der Richter des Erdkreises ist ?

Deshalb liebt er ganz natürlich die Gerechtigkeit und wendet sich von der Ungerechtigkeit. ... der Apostel ... weist darauf hin, der Beweggrund göttlicher Gerechtigkeit sei tiefgründiger, als daß er durch menschliches Vermögen gemessen oder durch Schwachheit menschlichen Geistes erfaßt werden könnte. Allerdings bekennt der Apostel, diese Tiefe der göttlichen Gerichte sei derart, daß aller Menschengeist davon aufgezehrt wird, wenn er es unternimmt hier einzudringen. Aber er lehrt auch, wie unwürdig es ist, die Werke Gottes zu einem Gesetzt herabzuziehen, das wir selbst sogleich abzuurteilen wagen, wenn uns ihre Berechtigung nicht einleuchten. Institutio III 22,11
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Beitrag von Joschie »

Gott nur im Wort suchen
Wir sollen uns nicht in den Sinn kommen lassen, Gott irgendwo anders zu suchen als nur in seinem heiligen Wort oder über ihn etwas zu denken als allein unter Leitung seines Wortes oder etwas zu reden als allein das, was aus seinem Wort kommt. Institutio I, 13,21
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Beitrag von Joschie »

Über die Kunst
zumindest jedoch zum Vergnügen


Ich bin jedoch nicht so kleinlich zu urteilen, daß man überhaupt kein Bild dulden oder ertragen dürfte: aber, je mehr die Kunst des Malens und der Bildhauerei Gottes Gaben sind, um so mehr verlange ich, daß deren Anwendung rein und begründbar gewährleistet ist, damit das, was Gott den Menschen für seinen Ruhm und ihr Wohl gegeben hat, nicht verdreht und durch ungeregelten Mißbrauch beschmutzt wird, und nicht nur das: auch noch in unseren Verfall umschlagen wird [ ].

Wenn man folgern wollte, daß es keinesfalls zulässig ist, irgendeine Malerei auszuführen, so hieße dies, das Zeugnis Moses schlecht zu vernehmen. Manche sind zu einfältig und sagen: "Es ist überhaupt nicht zulässig, ein Bild anzufertigen." Das heißt, kein Bild und keinerlei Portrait zu machen; nun zielt die Heilige Schrift aber nicht darauf ab, wenn gesagt wird, daß es nicht zulässig ist, Gott darzustellen, weil er keinen Körper hat; bei den Menschen hingegen ist das eine andere Sache, denn das, was wir sehen, wird in der Malerei sich abbilden können [ ].

Es bleibt, daß man nur Sachen malt oder in Stein haut, die man mit dem Auge sieht. So soll die Herrlichkeit Gottes, die zu hoch ist für menschliches Sehen, keinesfalls durch Geister verschlechtert werden, die ihr nicht angemessen sind. Was das angeht, daß man gravieren oder malen darf, so gibt es Geschichten, deren Erinnerung man bewahrt, oder eine Abbildung oder Rundrelief von Tier, Stadt oder Land. Die Geschichten können durch irgendeinen Hinweis oder Erinnerungen vorteilhafter werden, die man ihnen entnimmt, die einen übrigens bewegen; ich weiß nicht, wozu es nützt, zumindest jedoch zum Vergnügen [ ].
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Beitrag von Joschie »

Der Gebrauch der Gaben Gottes führt nicht vom rechten Weg
Der Hauptgrundsatz soll dabei folgender sein: der Gebrauch der Gaben Gottes geht nicht vom rechten Wege ab, wenn er sich auf den Zweck ausrichtet, zu dem uns der Geber selbst diese Gaben erschaffen und bestimmt hat. Er hat sie nämlich zu unserem Besten erschaffen und nicht zu unserem Verderben. Deshalb wird keiner den rechten Weg besser innehalten als der, welcher diesen Zweck fleißig im Auge behält. Wenn wir nun also bedenken, zu welchem Zweck er die Nahrungsmittel geschaffen hat, so werden wir finden, daß er damit nicht bloß für unsere Notdurft sorgen wollte, sondern auch für unser Ergötzen und unsere Freude! So hatte er bei unseren Kleidern außer der Notdurft auch anmutiges Aussehen und Anständigkeit als Zweck im Auge. Kräuter, Bäume und Früchte sollen uns nicht nur mancherlei Nutzen bringen, sondern sie sollen auch freundlich anzusehen sein und seinen Wohlgeruch haben. Wäre das nicht wahr, so könnte es der Prophet nicht zu den Wohltaten Gottes rechnen, daß „der Wein des Menschen Herz erfreut“ und daß „seine Gestalt schön werde vom Öl“ (Ps.104,15). Dann könnte uns die Schrift auch nicht immer wieder zum Lobpreis seiner Güte daran erinnern, daß er selbst solches alles den Menschen gegeben hat! Auch die natürlichen Gaben der Dinge selbst zeigen uns ausreichend, wozu und wieweit man sie genießen darf. Hat doch der Herr die Blumen mit solcher Lieblichkeit geziert, daß sie sich unseren Augen ganz von selber aufdrängt, hat er ihnen doch so süßen Duft verliehen, daß unser Geruchssinn davon erfaßt wird - wie sollte es dann ein Verbrechen sein, wenn solche Schönheit unser Auge, solcher liebliche Duft unsere Nase berührte? Wie, hat er denn nicht die Farben so unterschieden, daß die eine anmutiger ist als die andere? Wie, hat er nicht Gold und Silber, Elfenbein und Marmorstein solche Schönheit geschenkt, daß sie dadurch vor anderen Metallen und Steinen kostbar werden? Hat er nicht überhaupt viele Dinge über den notwendigen Gebrauch hinaus kostbar für uns gemacht? Institutio III 10,2
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Beitrag von Joschie »

Begrenzte Erkenntnis
Wer meint nicht, die Menschen würden eher von der blinden Planlosigkeit des Glücks umhergewirbelt und hin und her geschoben als von der Vorsehung Gottes geleitet ? ...

Doch darin sind wir einander sehr ähnlich, daß wir uns alle von dem einen wahren Gott ab- und seltsamen Tändeleien zuwenden. Institutio I, 5,11
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Beitrag von Joschie »

Jesus kein zweiter Mose
Leute, die das nicht verstanden haben, haben aus Christus einen zweiten Mose gemacht, der das "Evangelische Gesetz" gegeben hätte, das den Mangel des mosaischen Gesetzes ausgefüllt hätte. Daher kommt denn auch der bekannte Satz von der Vollkommenheit des "Evangelischen Gesetzes", das weit über das alte Gesetz emporrage - ein in vieler Beziehung sehr gefährlicher Satz! Institutio II, 8,7
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Beitrag von Joschie »

Versöhnung
Wir können uns Gott nicht anders als gegen uns zornig vorstellen. Der dazwischengetretene Mittler [Jesus Christus] bewirkt, daß wir uns als versöhnt ansehen dürfen. Kommentar zu 2.Korinther 5,19
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Beitrag von Joschie »

Gott verhilft zur Erkenntnis seiner selbst
Wenn der Mensch Hilfe sucht, um seiner Armut abzuhelfen, so muß er von sich selbst wegsehen und diese Hilfe von anderswoher erwarten. Das hat seinen Grund darin, daß Gott sich ohne Veranlassung aus freien Stücken in Christus darbringt, in welchem er für unser Elend die ganze Glückseligkeit, für unsere Armut seinen Reichtum anbietet, in welchem er uns die himmlischen Schätze auftut, damit unser ganzer Glaube seinen geliebten Sohn schaue, von ihm unsere ganze Erwartung abhänge, in ihm unsere ganze Hoffnung sich gründe und ruhe. Das ist freilich eine geheimnisvolle und verborgene Philosophie, die durch irgendwelche Schlußfolgerungen nicht erlernt werden kann, die aber jene erlernen, denen Gott selber die Augen öffnet, damit sie in seinem Lichte das Licht sehen.
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Beitrag von Joschie »

Gott ist es unmöglich, nicht barmherzig zu sein

Die Güte Gottes ist untrennbar verbunden mit seinem Wesen, es für ihn unmöglich zu machen, nicht barmherzig zu sein. Kommentar zu Psalm 77
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Beitrag von Joschie »

Von Gott milde gerufen
Wenn unsere Seele von der ganzen Schärfe des Gesetzes befreit ist und wenn sie dann hört, wie sie von Gott in väterlicher Milde gerufen wird, dann wird sie seinem Rufe fröhlich und in großer Freudigkeit antworten und seiner Führung folgen. Institutio III,19,5
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