Moment mal. Was liest du aus diesem Vers heraus?Jose hat geschrieben: Gottes Wort ist sehr klar und betont eindeutig die Notwendigkeit des Gehorsams, übrigens sogar als Voraussetzung für den Empfang des Heiligen Geistes: "Und wir sind Zeugen von diesen Dingen und der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen" Apg 5,32.
Dieses „den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen“ lässt gar keine Aussage über Voraussetzung zu. „Die ihm gehorchen“, „denen hat er gegeben“ – ist eine andere Konstruktion als ein „die ihm vorher gehorchten, denen hat er nachher gegeben“ oder „weil diejenigen gehorchten, hat er ihnen gegeben“. …
Apg. 5, 32: „Für diese Tatsachen sind wir Zeugen und auch der heilige Geist, den Gott denen verliehen hat, die ihm gehorsam sind.“
Man kann aus dem Satz Folgendes ziehen: Die gehorchen, denen hat Gott auch den Heiligen Geist gegeben. Es ist derselbe Heilige Geist, der für diese Tatsachen zeugt so wie „wir“ hier dafür vor „euch“ zeugen.
Aber eine Abhandlung über Ursache und Wirkung steht hier nicht.
Wieso verwendest du nicht die Lehrbriefe? Dazu sind doch die Abhandlungen dort da.
Und zu Römer 6, 17 ist es sicher vorteilhaft auch Römer 8 hinzuzunehmen und dann den Stellenwert der Ermahnungen von Römer 12 ff. zu erfassen.Wir sollten auch unbedingt beachten, dass wir ohne Gehorsam zum Wort Gottes die Echtheit unseres Glaubens verleugnen. Das wird uns in sehr deutlich gemacht in vielen Stellen der Schrift, z.B.: "Gott aber sei Dank, dass ihr Sklaven der Sünde wart, aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Bild der Lehre, dem ihr übergeben worden seid!" Röm 6,17, und: "Denn dazu habe ich auch geschrieben, dass ich eure Bewährung kennenlernte, ob ihr in allem gehorsam seid" 2. Kor 2,9.
Und zu 2. Kor. 2, 9 ist sicher vorteilhaft auch 2. Kor. 3, 12 ff. oder 2. Kor. 4 zu betrachten.
Eigentlich könnte man alle Lehrbriefe mal systematisch den Fragen: Wo kommt der Gehorsam her? oder Womit wird der Gehorsam begründet? Ist Gehorsam eine Wirkung oder eine Ursache für das Heil? unterziehen. Fällt dir da gar nichts auf?
Gott hatte Sein Werk an Saul – kann man sagen. Der Text lässt uns aber auch wissen, dass es sich um ein konkretes „Wozu?“ handelt.Zum Saul im alten Bund:
Über Saul lesen wir: "Und es geschah, als er sich umwandte, um von Samuel wegzugehen, da gab ihm Gott ein anderes Herz" 1. Sam. 10,9. Hier erkennen wir sehr deutlich, dass Gott an Saul Sein Werk hatte. Aber sein Herz überhob sich, daher lesen wir später die Worte Samuels, die er im Auftrag Gottes zu Saul sprach: "Wurdest du nicht, als du gering in deinen Augen warst, das Oberhaupt der Stämme Israels? Und der HERR salbte dich zum König über Israel" 1. Sam. 15,17. Und dann wird Samuel ganz konkret: "Warum hast du denn der Stimme des HERRN nicht gehorcht und bist über die Beute hergefallen und hast getan, was in den Augen des HERRN böse ist?" 1. Sam. 15,19. Auch hier werden wir wieder mit dem Ungehorsam Gott gegenüber konfrontiert und den Folgen daraus.
Kennzeichen eines Gläubigen oder eines „zum Glauben kommen“? – da habe ich so meine Schwierigkeiten, nämlich:
„Da wird dann der Geist des Herrn auch über dich kommen, so dass du mit ihnen in Begeisterung gerätst und in einen andern Menschen verwandelt wirst. Wenn nun diese Zeichen bei dir eingetroffen sind, so tu, wozu du dich gerade getrieben fühlst, denn Gott ist mit dir!“(1. Sam. 10, 6. 7) – aber auch 1. Sam. 10, 10.
Also ich denke wirklich, dass es das Beste ist die Sache mit dem „zum Glauben kommen“ und die Rolle des Gehorsams noch einmal aufmerksam durch alle Lehrbriefe zu studieren.Denn Gehorsam führt nicht nur zum Glauben, sondern Gehorsam bewahrt auch im Glauben.
Eines möchte ich aber noch dazu sagen: das „allein aus Gnade“ führt nur gemäß der Logik des natürlichen Menschen zu mehr Sünde und zu mehr Ungehorsam – nicht nach der Logik der Schrift.
Lutz
PS: Eigentlich sind wir aber nicht so richtig bei der eigentlichen Themenstellung. Aber das Thema hast du eröffnet und ich konzentriere mich auf deine Beiträge.