NWO / Antichrist

Lehrfragen in Theorie und Praxis - also alles von Bibelverständnis über Heilslehre und Gemeindelehre bis Zukunftslehre

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H.W.Deppe
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Beitrag von H.W.Deppe »

pit hat geschrieben:Israel fehlt heute noch der Tempel als Anbetungsort, was ich persönlich nur für eine Frage der Zeit halte.
Jesus spricht zu ihr: Frau, glaube mir, es kommt die Stunde, da ihr weder auf diesem Berg, noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. {Ihr} betet an, was ihr nicht kennt; {wir} beten an, was wir kennen, denn das Heil ist aus den Juden. Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. (Joh 4,21-23)

Wir leben in der Zeit, wo nicht mehr das irdische Jerusalem bzw. der von Händen gemachte Tempel der Anbetungsort ist. Die Bibel lehrt auch nicht, dass ein heilsgeschichtlicher Rückwärtsgang eingelegt wird.
StefanP hat geschrieben:Gibt es einen Antichristen als Person, oder eher ein Antichristliches System ??
Ergänzend zu dem bereits zitierten Beitrag möchte ich noch auf Mt 24 verweisen: Dort kündigt der Herr Jesus in V. 5.23.24 viele falsche Christusse an, also Mehrzahl. Bemerkenswerterweise hat sich das schon im jüdischen Krieg 67-70 n.Chr. erfüllt (siehe Flavius Josephus BJ VI, 281 u.a.) - Mt 24 spricht ja zunächst von der damaligen Zerstörung Jerusalems -, kennzeichnet aber weiterhin diese ganze Periode zwischen den beiden Kommen Christi.

Am deutlichsten hat sich das und 2Thes 2 wohl im Papsttum erfüllt. Fast unglaublich, dass sich Abermillionen "Christen" von so einem falschen Christus in Brokatschuhen bzw. "dem, welcher kommt, der einen anderen Jesus verkündigt" (2Kor 11,4) haben verführen lassen - und sich heute auch immer mehr Evangelikale darauf hereinfallen.
"Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum! Wer aber mein Wort hat, rede mein Wort in Wahrheit! Was hat das Stroh mit dem Korn gemeinsam? spricht der HERR." (Jer 23,28)
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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Hallo Ihr
Wenn ihr euch vertiefend mit dem Thema befassen wollt,es gibt jetzt für kurze Zeit,das für mich beste Buch dazu zum Sonderpreis :!: hier
Gruß Joschie
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Beitrag von Gast »

H.W.Deppe hat geschrieben: Wir leben in der Zeit, wo nicht mehr das irdische Jerusalem bzw. der von Händen gemachte Tempel der Anbetungsort ist. Die Bibel lehrt auch nicht, dass ein heilsgeschichtlicher Rückwärtsgang eingelegt wird.
Hallo Hans Werner,

da stimme ich auch zu. Heilsgeschichtlich ist der Tempel nicht notwendig. Der Tempel wird jedoch immer erwähnt im Zusammenhang mit dem Wiederkommen Christi. Die logische Schlussfolgerung daraus - dass der Tempel wiederhergestellt werden muss bevor der Herr wiederkommt.

Wir, die an den Herrn glauben brauchen den Tempel nicht, aber die Juden, die nach wie vor sich an das Gesetz Mose halten, werden den Tempel wiederherstellen.

Gruß

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H.W.Deppe
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Beitrag von H.W.Deppe »

pit hat geschrieben: Der Tempel wird jedoch immer erwähnt im Zusammenhang mit dem Wiederkommen Christi.
Weche Bibelstellen meinst du? Würde ich gern konkret diskutieren.
"Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum! Wer aber mein Wort hat, rede mein Wort in Wahrheit! Was hat das Stroh mit dem Korn gemeinsam? spricht der HERR." (Jer 23,28)
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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Joschie,

habe mir Auszüge aus dem Buch durchgeschaut. An einer Stelle aber konnte mir eine Anmerkung nicht verkneifen.
Das Gleichnis vom Sauerteig (Mt 13,33) lehrt die gleiche Wahrheit
wie das Gleichnis vom Senfkorn. Das Reich Gottes ist schon
jetzt in kaum wahrnehmbarer Form da und setzt sich in der Geschichte
durch, bis es die ganze Welt durchdrungen hat. Sauerteig
wird in der Bibel zuweilen als ein Bild für die Sünde gebraucht
(Mt
16,6; 1Kor 5,6-8). In diesem Gleichnis steht Sauerteig jedoch nicht
für die Sünde, sondern wird seiner durchdringenden Eigenschaft
wegen als Bild für Gottes Reich verwendet. Ein wenig Sauerteig hat
die Eigenschaft, den ganzen Teig zu durchdringen. So ist es mit dem
Reich Gottes und der Welt.
Der Sauerteig wird nicht zuweilen, sondern stets als ein Bild für die Sünde, bzw Irrlehre gebraucht, folglich ist die weitere Ausführung des Autors unstimmig.

Gast

Beitrag von Gast »

H.W.Deppe hat geschrieben:Weche Bibelstellen meinst du? Würde ich gern konkret diskutieren.
2.Thes 2:3 Laßt euch von niemand auf irgend eine Weise verführen, denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, daß zuerst der Abfall komme und geoffenbart worden sei der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens,
2.Thes 2:4 welcher widersteht und sich selbst erhöht über alles, was Gott heißt oder ein Gegenstand der Verehrung ist, so daß er sich in den Tempel Gottes setzt und sich selbst darstellt, daß er Gott sei.
Hier ist die Rede davon, dass der Antichrist sich in den Tempel Gottes setzen wird und sich selbst als Gott darstellt. Dies setzt die Existenz eines tempels voraus.
Mt 24:14 Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.
Mt 24:15 Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung, von welchem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, stehen sehet an heiligem Orte (wer es liest, der beachte es),
Hier bezieht sich Jesus auf Daniel (s.u.). Der Heiliger Ort ist der Tempel, denn die Rede ist vom Aufhören der Opfer, welche nur im Tempel dargebracht werden.
Dan 9:27 Und er wird einen festen Bund mit den Vielen schließen für eine Woche; und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Und wegen der Beschirmung der Greuel wird ein Verwüster kommen und zwar bis Vernichtung und Festbeschlossenes über das Verwüstete ausgegossen werden.


Daniel spricht vom Aufhören der Schlachtopfern. Diese wurden bekanntlich auf dem Vorhof des Tempels getätigt. Damit sie aufhören können, müssen sie erst wiederhergestellt werden, denn im Moment gibt es sie ja nicht weil der Tempel fehlt.

Gruß

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H.W.Deppe
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Beitrag von H.W.Deppe »

pit hat geschrieben:quote]
Der Sauerteig wird nicht zuweilen, sondern stets als ein Bild für die Sünde, bzw Irrlehre gebraucht, folglich ist die weitere Ausführung des Autors unstimmig.
Es ist exegetisch (also aus dem inspirierten Text selber) sehr schwierig, den Sauerteig in Mt 13,33 als böse zu deuten. Der Text sagt einfach: "Das Reich der Himmel gleicht einem Sauerteig ..."
Die Annahme, dass der Sauerteig hier für Böses steht, ist weniger exegetisch, als vielmehr dogmatisch motiviert: Nicht der Text verlangt es, sondern der Dispensationalismus.
Bezeichnenderweise teilt Joh MacArthur in seiner Studienbibel diese Sicht nicht, obwohl er Disp. ist - da er hier einfach beim Text bleibt (wenn er das doch nur immer tun würde ...).

Donald Carson schreibt in seinem Kommentar:
Bemühungen der meisten Dispensationalisten (z.B. Walvoord), den Sauerteig als Symbol für Böses zu deuten, sind in diesem Zusammenhang nicht besonders überzeugend, weil sie erfordern, dass man hier anachronistische Konzepte einführt wie "die bekennende Kirche". Obwohl Sauerteig im AT normalerweise mit Bösem in Verbindung steht, ist das niht immer der Fall (z.B. 3Mo 7,13; 23,15-18). Solche Metaphern können verschieden gebraucht werden: Der Löwe symbolisiert manchmal Jesus, manchmal aber auch Satan.
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Beitrag von H.W.Deppe »

pit hat geschrieben:
2.Thes 2:3 Laßt euch von niemand auf irgend eine Weise verführen, denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, daß zuerst der Abfall komme und geoffenbart worden sei der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens,
2.Thes 2:4 welcher widersteht und sich selbst erhöht über alles, was Gott heißt oder ein Gegenstand der Verehrung ist, so daß er sich in den Tempel Gottes setzt und sich selbst darstellt, daß er Gott sei.
Hier ist die Rede davon, dass der Antichrist sich in den Tempel Gottes setzen wird und sich selbst als Gott darstellt. Dies setzt die Existenz eines tempels voraus.
Mt 24:14 Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.
Mt 24:15 Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung, von welchem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, stehen sehet an heiligem Orte (wer es liest, der beachte es),
Hier bezieht sich Jesus auf Daniel (s.u.). Der Heiliger Ort ist der Tempel, denn die Rede ist vom Aufhören der Opfer, welche nur im Tempel dargebracht werden.
Dan 9:27 Und er wird einen festen Bund mit den Vielen schließen für eine Woche; und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Und wegen der Beschirmung der Greuel wird ein Verwüster kommen und zwar bis Vernichtung und Festbeschlossenes über das Verwüstete ausgegossen werden.


Daniel spricht vom Aufhören der Schlachtopfern. Diese wurden bekanntlich auf dem Vorhof des Tempels getätigt. Damit sie aufhören können, müssen sie erst wiederhergestellt werden, denn im Moment gibt es sie ja nicht weil der Tempel fehlt.
Du hattest doch behauptet:
Der Tempel wird jedoch immer erwähnt im Zusammenhang mit dem Wiederkommen Christi.
Was meinst du mit "immer"? Immer, wenn der Tempel erwähnt wird, oder immer wenn die Wiederkunft Christi erwähnt wird? In den von dir genannten Stellen geht es ja nur im Zusammenhang von 2Thes 2 um die Wiederkunft Christi. Mt 24 behandelt sowohl die damalige Tempelzerstörung als den gesamten Zeitraum bis zur Wiederkunft. Daniel 9 einen noch früher zurückliegenden Zeitraum (wobei sich sich er letzte Abschnitt typologisch womöglich bis in die Zukunft erstreckt)

Zu 2Thes 2: Woher schließt du, dass mit dem Tempel Gottes ein von Händen gemachter Tempel gemeint sei?

Zu Mt 24: Das hat sich doch schon am 30.8.70 erfüllt, als der Tempel zerstört wurde. Vgl. die Lukasparallele "Gräuel der Verwüstung" ~ "Jerusalem von Heerscharen umzingelt"

Zu Dan 9: Hier ist die Rede von einer Zeit die 69,5 "Jahrwochen" nach dem Erlass, Jerusalem wiederherzustellen, war. Also zur Zeit Jesu. Damals haben die Opfer aufgehört. Und die Verwüstung kam damals dann ja auch, durch die Römer. Ist schon bemerkenswert, dass Dispensationalisten dieses wichtige heilsgeschichtliche Ereignis so oft ausblenden.
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Gast

Beitrag von Gast »

Sorry, "immer" war das falsche wort, ist mir ausgerutscht. Mein Fehler.

In 2.Thes 2 ist von einem konkreten Menschen die Rede, darum schliesse ich auch auf einen konkreten Tempel.

Mt 24, was Greuel, Opfer und die Zerstörung des Tempels angeht hat sich sicherlich in 70. n.C. erfüllt, das versprochene Ende ist aber noch nicht eingetreten, d.h. Christus ist nicht zurückgekommen, die Gerichte nicht stattgefunden usw. Darum lege ich die Stelle nicht endgültig zu den Akten.

Dan 9: Du schreibst selbst, dass die Stelle auf die Zukunft angewendet werden kann und gerade auf diese Aussage bezieht sich Jesus in Mt 24.
Zu Dan 9: Hier ist die Rede von einer Zeit die 69,5 "Jahrwochen" nach dem Erlass, Jerusalem wiederherzustellen, war. Also zur Zeit Jesu. Damals haben die Opfer aufgehört. Und die Verwüstung kam damals dann ja auch, durch die Römer. Ist schon bemerkenswert, dass Dispensationalisten dieses wichtige heilsgeschichtliche Ereignis so oft ausblenden.
Wie rechnest du 69,5 Wochen? Ich kenne nur 7, 62 und 1/2 + 1/2. Wobei dieses "und" eine undefinierte Zeit bedeutet. Ich habe deinen letzten Absatz nicht verstanden.

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H.W.Deppe
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Beitrag von H.W.Deppe »

pit hat geschrieben:Sorry, "immer" war das falsche wort, ist mir ausgerutscht. Mein Fehler.
Gut, ok!
pit hat geschrieben:In 2.Thes 2 ist von einem konkreten Menschen die Rede, darum schliesse ich auch auf einen konkreten Tempel.
Der Herr Jesus ist auch ein konkreter Mensch und er sprach davon, den Tempel wieder aufzubauen, meinte aber keinen Tempel aus Stein. Deine Schlussfolgerung ist also nicht zwingend. Zudem ist es von der Gesamtheit der biblischen Aussagen über den Antichristen bzw. Antichristusse schwierig zu sagen, dass es nur 1 konkrete Person sei.
Ich kann wenn gewünscht noch ausführlicher begründen, warum mit "Tempel Gottes" in 2Thes 2 kein von Händen gemachter Steintempel gemeint ist.
pit hat geschrieben:Mt 24, was Greuel, Opfer und die Zerstörung des Tempels angeht hat sich sicherlich in 70. n.C. erfüllt, das versprochene Ende ist aber noch nicht eingetreten, d.h. Christus ist nicht zurückgekommen, die Gerichte nicht stattgefunden usw. Darum lege ich die Stelle nicht endgültig zu den Akten.
Du hast Vers 14 und 15 so zitiert, als gehörten sie unmittelbar zusammen. Aber in V. 15 beginnt ein neuer Abschnitt. In V. 4-14 skizziert der Herr den Charakter dieser gesamten Zeit (wobei diskutiert werden kann, ob mit dem "Ende" seine Wiederkunft oder nur erst die Zerstörung der jüdischen Kultuszentrale gemeint ist). Ab V. 15 kommt er dann konkret zurück auf die Umstände der Belagerung Jerusalems und gibt seinen Jüngern Anweisungen diesbezüglich. Von daher bekommt man einen verwirrenden Eindruck, wenn man nur V. 14-15 isoliert zitiert.
pit hat geschrieben:Dan 9: Du schreibst selbst, dass die Stelle auf die Zukunft angewendet werden kann und gerade auf diese Aussage bezieht sich Jesus in Mt 24.
Die Tempelzerstörung 70 n.Chr. ist jetzt keine Zukunft mehr ... und was darüber hinausgeht, bezieht sich nicht auf einen Steintempel, oder wo siehst du den in Dan 9 über die Zerstörung von 70 n.Chr. hinaus?
pit hat geschrieben:Wie rechnest du 69,5 Wochen? Ich kenne nur 7, 62 und 1/2 + 1/2. Wobei dieses "und" eine undefinierte Zeit bedeutet. Ich habe deinen letzten Absatz nicht verstanden.
7 + 62 + 1/2 = 69,5. Vorher war ja schon die Rede von 70 Wochen. Also gehören sie zusammen. Warum soll das "und" einen undefinierten Einschub bedeuten? Auch hier: Das gibt der Text nicht her, diese Sicht ist nicht exegetisch motiviert, sondern aufgrund der Vorannahme des Dispensationalismus.

LG und für heute gute Nacht
"Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum! Wer aber mein Wort hat, rede mein Wort in Wahrheit! Was hat das Stroh mit dem Korn gemeinsam? spricht der HERR." (Jer 23,28)
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Beitrag von Gast »

Hallo Hans Werner,
danke für die Wünsche, ich habe sehr gut geschlafen. :-)
H.W.Deppe hat geschrieben:Der Herr Jesus ist auch ein konkreter Mensch und er sprach davon, den Tempel wieder aufzubauen, meinte aber keinen Tempel aus Stein.
Dann steht die Erklärung gleich im Text (Joh 2:21), um Missverständnisse zu vermeiden. In 2.Thes 2 ist keine Erklärung dabei, darum muss es konkret verstanden werden, so wie es da steht. Dass der Tempel jetzt gerade mal nicht da ist, sollte uns nicht stören. Ein Israel als eine Einheit konnte man vor hundert Jahren auch nicht vorstellen.
Ich sehe in der besagten Stelle keine Möglichkeit auf einen korporativen Sohn des Verderbens zu schliessen. Gerade in der Gesamtheit der Aussagen. Wie soll schon bitte ein korporativer Antichrist getötet werden und auferstehen? (Köpfe in derOffenbarung sind nun mal konkrete Personen)
Christus ist konkret, der Antichristus wird genauso konkret werden. Der Leib Christi als die Gemeinde ist das Geheimnis Christi und jetzt noch nicht offenbar, obwohl jetzt schon am Wirken. Genauso ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit schon jetzt am Wirken aber noch nicht offenbar (2.Thes. 2:7), dieses Geheimnis wird durch viele konkrete Glieder dieses Gesetzlosen am Wirken. Diese sind die vielen Antichristusse.

Zu Mt. 24. Ich gebe dir Recht, die zwei Verse nebeneinander gestellt gehören zu zwei Abschnitten. Dennoch sprechen sie über das selbe. Beide Abschnitte betrachten nich verschiedene Dinge.
Der zweite Abschnitt endet mit Drangsal der Entrückung und dem Kommen Christi. Diese Ereignisse sind mit dem Ende verbunden. Das die Zerstörung des Tempels im 70 n.Ch. nicht das Ende war, wissen wir ja aus der Geschichte. Israel gibt es wieder, Jerusalem gehört wieder zu Israel und der Tempel ist nur Frage der Zeit.
7 + 62 + 1/2 = 69,5.
Ach soooo! Das war ja einfach. :-)
H.W.Deppe hat geschrieben:Zu Dan 9: Hier ist die Rede von einer Zeit die 69,5 "Jahrwochen" nach dem Erlass, Jerusalem wiederherzustellen, war.
Wo ist die Rede von 69,5 ? Ich finde 7, finde 69, finde 1=1/2+1/2.
Aus welchem Grund nimmst du die eine Wochenhälfte hinzu und läßt die andere raus?
Wenn ich richtig verstehe beziehst du die Tempelzerstörung im Jahre 70 n.C. auf diesen Termin (69,5). Wie verträgt es sich mit Hinwegnahme des Messias nach 69 Jahrwochen, da liegen nun mal über 30 Jahre zwischen? also deutlich mehr als eine halbe Jahrwoche.
Daniel 9
24 Siebzig Wochen sind über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt, um die Übertretung zum Abschluß zu bringen und den Sünden ein Ende zu machen, und die Ungerechtigkeit zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit einzuführen, und Gesicht und Propheten zu versiegeln, und ein Allerheiligstes zu salben.
25 So wisse denn und verstehe: Vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis auf den Messias, den Fürsten sind sieben Wochen und 62 Wochen. Straßen und Gräben werden wiederhergestellt und gebaut werden und zwar in Drangsal der Zeiten.
26 Und nach den 62 Wochen wird der Messias weggetan werden und nichts haben. Und das Volk des kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören, und das Ende davon wird durch die überströmende Flut sein und bis ans Ende: Krieg, Festbeschlossenes von Verwüstungen.
27 Und er wird einen festen Bund mit den Vielen schließen für eine Woche; und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Und wegen der Beschirmung der Greuel wird ein Verwüster kommen und zwar bis Vernichtung und Festbeschlossenes über das Verwüstete ausgegossen werden.
Liebe Grüße und Gnade sei mit Dir

P.S.
H.W.Deppe hat geschrieben: Warum soll das "und" einen undefinierten Einschub bedeuten?
Weil es diesen Einschub gibt, das folgt direkt aus Dan 9:26 und weil die Dauer dieses Einschubes nicht definiert ist.

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Pit hat geschrieben:Ein Israel als eine Einheit konnte man vor hundert Jahren auch nicht vorstellen
Meinst du mit eine Einheit denn Staat Israel?Gabe es niemand in der Geschichte der Christenheit der eine Sicht darauf hatte das der Staat Israel wiederentsteht :?:
Gruß Joschie
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Beitrag von Gast »

Joschie hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Ein Israel als eine Einheit konnte man vor hundert Jahren auch nicht vorstellen
Meinst du mit eine Einheit denn Staat Israel?Gabe es niemand in der Geschichte der Christenheit der eine Sicht darauf hatte das der Staat Israel wiederentsteht :?:
Gruß Joschie
Ich meine, dass die Situation vor hundert Jahren die war, dass kaum einer die Entstehung eines Staates Israel für möglich gehalten hat. Es kann schon gut sein, dass es einige gegeben hat, an Wiederaufbau Israels geglaubt hatten. Aber was ich vor allem unterstreichen wollte, dass die Entstehung Israels sehr überraschend kam? Genauso überraschend kam die Eroberung Jerusalems zustande.

Gruß

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Beitrag von Gast »

Hallo Hans Werner,

würdest du bitte mir auf folgende Frage antworten.
H.W.Deppe hat geschrieben:Zu Dan 9: Hier ist die Rede von einer Zeit die 69,5 "Jahrwochen" nach dem Erlass, Jerusalem wiederherzustellen, war.
Wo ist die Rede von 69,5 ? Ich finde 7, finde 69, finde 1=1/2+1/2.
Aus welchem Grund nimmst du die eine Wochenhälfte hinzu und läßt die andere raus?
Wenn ich richtig verstehe beziehst du die Tempelzerstörung im Jahre 70 n.C. auf diesen Termin (69,5). Wie verträgt es sich mit Hinwegnahme des Messias nach 69 Jahrwochen, da liegen nun mal über 30 Jahre zwischen? also deutlich mehr als eine halbe Jahrwoche.
Daniel 9
24 Siebzig Wochen sind über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt, um die Übertretung zum Abschluß zu bringen und den Sünden ein Ende zu machen, und die Ungerechtigkeit zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit einzuführen, und Gesicht und Propheten zu versiegeln, und ein Allerheiligstes zu salben.
25 So wisse denn und verstehe: Vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis auf den Messias, den Fürsten sind sieben Wochen und 62 Wochen. Straßen und Gräben werden wiederhergestellt und gebaut werden und zwar in Drangsal der Zeiten.
26 Und nach den 62 Wochen wird der Messias weggetan werden und nichts haben. Und das Volk des kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören, und das Ende davon wird durch die überströmende Flut sein und bis ans Ende: Krieg, Festbeschlossenes von Verwüstungen.
27 Und er wird einen festen Bund mit den Vielen schließen für eine Woche; und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Und wegen der Beschirmung der Greuel wird ein Verwüster kommen und zwar bis Vernichtung und Festbeschlossenes über das Verwüstete ausgegossen werden.
Danke und Gnade mit Dir.

Gast

Beitrag von Gast »

H.W.Deppe hat geschrieben:Es ist exegetisch (also aus dem inspirierten Text selber) sehr schwierig, den Sauerteig in Mt 13,33 als böse zu deuten. Der Text sagt einfach: "Das Reich der Himmel gleicht einem Sauerteig ..."
Die Annahme, dass der Sauerteig hier für Böses steht, ist weniger exegetisch, als vielmehr dogmatisch motiviert: Nicht der Text verlangt es, sondern der Dispensationalismus.
Ich weiß nicht wo du diese Schlussfolgerungen her nimmst, ich nehme an aus dogmatisch Gründen. Man brauch nicht nach 3.Mose zu gehen um die exegetische Ausführung künstlich undurchsichtig zu machen. Lass uns doch den Herrn selber beim Wort nehmen.
Mt 16:11 Wie, verstehet ihr nicht, daß ich euch nicht von Broten sagte: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadducäer?
Mt 16:12 Da verstanden sie, daß er nicht gesagt hatte, sich zu hüten vor dem Sauerteig des Brotes, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadducäer
Weitere am nächsten stehenden Aussagen über den Sauerteig finden wir wiederum im NT bei dem Apostel Paulus:
1.Kor 5:6 Euer Rühmen ist nicht gut. Wisset ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig die ganze Masse durchsäuert?
1.Kor 5:7 Feget den alten Sauerteig aus, auf daß ihr eine neue Masse sein möget, gleichwie ihr ungesäuert seid. Denn auch unser Passah, Christus, ist geschlachtet.
1.Kor 5:8 Darum laßt uns Festfeier halten, nicht mit altem Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit Ungesäuertem der Lauterkeit und Wahrheit.
Lk 12:1 Als sich unterdessen viele Tausende der Volksmenge versammelt hatten, so daß sie einander traten, fing er an, zu seinen Jüngern zu sagen, zuerst: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, welcher Heuchelei ist.
Wir finden im NT keine Verwendung des Sauerteiges für etwas Positives.

Sauerteig ist also im Neuen Testament falsche Lehre, Bosheit, Schlechtigkeit, Heuchelei. In diesem Zusammenhang Mt 13:33 im genau entgegengesetzten Sinne auszulegen würde ich persönlich statt exegetisch willkürlich nennen.

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