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Die Frauenfrage

Verfasst: 14.03.2011 18:13
von Gast
Liebe Geschwister,

das Thema "Die Rolle der Frau" wird in den letzten Jahrzehnten unter Christen heiß umstritten. Ich halte dieses Thema für äußerst entscheidend, was die Zukunft einer Gemeinde angeht. Wenn eine Gemeinde erst einmal sich dafür entschieden hat Schwestern Aufgaben zu überlassen, die früher einmal nur den Brüdern vorbehalten waren, wird sie ihre Einstellung nicht mehr so schnell, wahrscheinlich gar nicht mehr, ändern.

Meine Sorge ist, dass so etwas sich sehr auch auf unsere Familien auswirken wird. Lassen wir es zu, dass Frauen predigen in unseren normalen Versammlungen, werden die unterschiedlichen Rollen in der Ehe ebenfalls aufgehoben. Wer sich schon mit den Argumenten der feministischen Evangelikalen auseinandergesetzt hat, weiß, dass Gal 3,28 einer der Hauptverse ist, auf den sie sich stützen.

Dabei hebeln sie mit diesem Vers, den sie sicherlich falsch auslegen, eine ganze Menge anderer Bibelstellen zu diesem Thema aus.

Ich vermute die meisten hier in diesem Forum werden eine konservative, traditionelle Sichtweise der Rolle der Frau in der Familie und in der Gemeinde haben.

Die meisten freien evangelischen Gemeinden haben jedoch dem Druck der derzeitigen Ideologie nachgegeben. Brüdergemeinden und einige wenige Freikirchen lehnen die Frauenordination noch ab.

Mich würde interessieren, die ihr diesem Druck noch standhaltet, wie dieses Thema in euren Gemeinden angegangen wird? Steht eure Gemeinde in der Gefahr sich zu öffnen?

Ich halte dieses Thema nicht für zweitrangig. Es hat entscheidenden Einfluss auf unsere Ethik, auf fast alle Bereiche unseres Lebens. Bibelkritik wird sich ausweiten, wenn wir nicht klar Stellung dazu beziehen.

Inwieweit gilt das Schweigegebot aus 1 Kor 14,34? Was darf eine Frau in der Gemeinde? Lieder singen? Sicherlich ja!Musikalisch sich in der Band beteiligen? Beten? Zeugnis geben?
Predigen? Mit Sicherheit nein!

Wenn hier feministische evangelikale sind, die ihre Bibel für wahr halten, aber sie anders verstehen, können wir gerne auch eine Diskussion starten. Für einen Austausch der Positionen wäre ich offen, solange dies auf Basis der Bibel geschieht.

Gruß und Gottes Segen
Samuel

Verfasst: 14.03.2011 23:03
von Der Pilgrim
Ich kann dir nur zustimmen wenn du sagst, dass Galater 3,28 womöglich falsch ausgelegt wird, wenn man daraus den Schluss zieht, dass Frauen in der Gemeinde preidgen sollen/dürfen.
Zu deutlich sind die Aussagen von 1.Korinther 14,34-35 - diese Verse und auch einige mehr lassen keinen Zweifel daran, dass sich die Bibel deutlich gegen die von Frauen gehaltene PRedigt ausspricht. Um dem zu entgehen, habe ich auch scho nfeministische Theologen argumentieren hören, diese Verse seien Paulus nachträglich zugeschoben worden und er hätte sie gar nicht verfasst... Man sieht, wohin es führt, wenn man krampfhaft versucht, die Frauenordination mit der Bibel rechtfertigen zu wollen!
Nur leider wird man eben, wenn man zu dieser biblischen Wahrheit steht, schnell als Frauenfeind dargestellt, was ich äußerst beklagenswert finde.
Und obwohl ich dir in sehr vielen Aussagen nur zustimmen kann, will ich dennoch zu dieser Aussage hier Stellung nehmen:
Musikalisch sich in der Band beteiligen? Beten? Zeugnis geben?
Predigen? Mit Sicherheit nein!
Das sehe ich nicht ganz so... Apostelgeschichte 2,17 macht deutlich, dass auch Frauen (Töchter) weissagen werden. 1. Korinther 11,5 spricht ebenfalls von betenden und weissagenden Frauen (Wenn sie das nicht dürften, würde das Kapitel ja keinen Sinn ergeben :wink: )
Auch sehe ich bei dir nicht den Unterschied zwischen "Lieder singen" und "sich muskilaisch in der Band" beteiligen. Abgesehen davon, dass ich Worship-Bands gegenüber tendenziell skeptisch eingestellt bin (so gerne ich auch Musik außerhalbd er Gemeinde höre), kann ich deine Aussage, eine Frau dürfe singen, aber nicht in einer Band spielen nicht ganz nachvollziehen, eventuell issverstehe ich dich in diesem Punkt aber auch. Ich denke die beiden oben angesprochenen Verse aus dem ersten Korintherbrief und der Apostelgeschichte zeigen zumindest, dass 1. Korinther 14,34 nicht so interpretiert werden sollte, dass die Frau mucksmäuschenstill in der Ecke sitzen muss und ja keinen Ton von sich geben darf, weil sie sonst aus dem Gottesdienst verwiesen wird. Das wäre unmenschlich und unchristlich. Vielmehr denke ich, dass uns diese Verse lehren sollen, dass sich die Frau - wie auch im restlichen Leben - nicht über den Mann erheben sollte, der ja das Haupt der Frau ist (1. Korinther 11,2), und das hat eben auch zwangsläufig Konsequenzen für die Gestaltung des Gottesdienstes. Die Frau soll sich nicht in den Mittelpunkt stellen (etwa durch die Predigt), wer aber lehrt, dass im wahrsten Sinne des Wortes nicht den Mund aufmachen darf, fällt in meinen Augen in die Gesetzmäßigkeit zurück und widerspricht zudem dem klaren Zeugnis der Schrift.

Segensreiche Grüße
Simon

Verfasst: 15.03.2011 10:03
von Gast
Entschulding Simon,

ich hätte besser nach jeder Aufzählung ein Nein oder Ja hinzufügen sollen. Das mit "Sicherheit Nein" war von mir nur auf letztere, das Predigen, bezogen. Ich gehe nicht so weit Frauen das Beten, das Musizieren, das Zeugnis geben in der normalen Versammlung zu verbieten.

Re: Die Frauenfrage

Verfasst: 15.03.2011 21:52
von Jose
Samuel A. hat geschrieben:Mich würde interessieren, die ihr diesem Druck noch standhaltet, wie dieses Thema in euren Gemeinden angegangen wird? Steht eure Gemeinde in der Gefahr sich zu öffnen?
Das ist eigentlich kein Thema bei uns in der Gemeinde, zumindest ist mir nicht bewusst, dass es diesbezüglich schon mal Probleme gegeben hätte. Zwar weiß ich von Glaubensschwestern die aus der Gemeinde ausgetreten sind und dann selber einen Hauskreis oder ähnliches angefangen haben, aber ob sie deswegen ausgetreten sind, weil Frauen bei uns in der Gemeinde nicht predigen dürfen, habe ich nicht nachgefragt.

In meiner früheren Gemeinde hörte ich sagen, während wir uns über das Wort Gottes austauschten, Paulus hätte damals den Frauen nicht gestattet zu lehren wegen der Christenverfolgungen, da besonders die Verkündiger des Wortes verfolgt wurden und er die Frauen davor bewahren wollte. Ich war noch sehr jung im Glauben und nahm diese Aussage so auf, aber mir war unwohl dabei.

Als ich mich selber mit dem Wort Gottes beschäftigte und 1. Tim 2,12-14 las: "Ich erlaube aber einer Frau nicht zu lehren, auch nicht über den Mann zu herrschen, sondern ich will, dass sie sich in der Stille halte, denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva; und Adam wurde nicht betrogen, die Frau aber wurde betrogen und fiel in Übertretung", da fiel mir auf, dass Paulus auf den Sündenfall verwies. Ich ging zu einem der predigenden Brüder, der sich besonders um die Jugend kümmerte, und teilte ihm das mit. Er meinte, dass meine Feststellung stimmte und Paulus die Begründung selber anführt.

Solche Erfahrungen haben mich geprägt, wenn es darum geht, Gott zu bitten mir zu helfen Sein Wort vorbehaltlos zu lesen und im Herzen zu bewegen, auch wenn manche Aussagen mir hart vorkommen.

Was den Predigtdienst oder die Gemeindeleitung anbetrifft, sehe ich diese Aufgabe ausschließlich bei den Brüdern. Ich bin aber so dankbar für Schwestern, die treu sind im Zeugen- und Gebetsdienst, viel mehr als ich. Andere gehen in die Mission und nehmen viele Nöte auf sich. Und wenn ich an die Kinderstunden denke, da unterscheiden sich die Gemeinden oftmals nicht von den Kindergärten und Grundschulen. In diesen, für die Kinder so prägenden Jahre, sind die Frauen oftmals die welche vorne stehen.

Gott erhalte uns die Gnade, auf Sein Reden einzugehen. Da stört mich auch nicht, wenn eine Schwester zu mir kommt und mich ermahnt oder mich aus dem Wort Gottes belehrt. Wie freue ich mich, wenn ich die Bibelstelle lese: "Und dieser fing an, freimütig in der Synagoge zu reden. Als aber Priszilla und Aquila ihn hörten, nahmen sie ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes genauer aus" Apg 18,26. Ich lese hier nichts davon, dass Apollos Anstoß genommen hätte an die Belehrung durch Priszilla und Aquila.

Liebe Grüße,
José

Frauen gemaess Gal 3:25

Verfasst: 29.08.2011 19:21
von harri
Hallo
Gal 3:25 sagt dass wir keine Schulmeister mehr noetig haben, die uns zum Glauben fuehren, da wir ja schon glaubig sind. Sobald man in Christ ist, hat man keine Schulmeister mehr noetig, die einem erklaeren wie man zu Christus kommen kann.
Es spielt keine Rolle ob man Frau oder Mann ist, sobald man als Frau in Christus ist, dann braucht man keinen Lehrer, der dir erklaert wie Du zu Christus kommen kannst, denn Du bist ja schon in Christus.
Texte immer im Kontext interpretieren, sonst muessten Sklaven sich ja auch nicht den Obrigen mehr unterstellen, da es ja keine Sklaven und Herren mehr gaebe (laut falscher Auslege)

Verfasst: 29.08.2011 21:24
von Peter01
Hallo harri,

ich bitte Dich Gal 3 komplett zu lesen, denn offensichtilch verstehst du etwas ganz falsch und betrachtes Gal 3,25 nicht im Kontext. Mit Lehrmeister, meint Paulus nicht Menschen, sondern das Gesetz. Jemand, der eine Neue Schöpfung is (laut 2Kor 5,17) ist nicht mehr Sklave der Sünde, und somit ein Sklave Gottes. So wie er seine Glieder als Waffen der Ungerechtigkeit gebrauchte, gebrtaucht er sie nun als Waffen der Gerechtigkeit.

Rom 6:18 Nachdem ihr aber von der Sünde befreit wurdet, seid ihr Knechte der Gerechtigkeit geworden.


Das heißt, einer, der ein Diener Gottes ist, er dient nicht mehr der Sünde (was nicht heißt dass er Sündlos ist), sondern Gott. Und weil er nicht mehr unter der Sünde ist, steht er nicht mehr unter der Vormundschaft des Gesetzes. Er ist schon eine neue Schöpfung.

Dies soll aber nicht heißen, dass er nun keine Lehrer mehr braucht, denn du wirst die bestimmt an die folgende Stelle erinnern:

Eph 4:11 Und Er hat etliche als Apostel gegeben, etliche als Propheten, etliche als Evangelisten, etliche als Hirten und Lehrer, 12 zur Zurüstung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes des Christus, 13 bis wir alle zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zur vollkommenen Mannesreife, zum Maß der vollen Größe des Christus; 14 damit wir nicht mehr Unmündige seien, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre durch das betrügerische Spiel der Menschen, durch die Schlauheit, mit der sie zum Irrtum verführen,


Gruß

Peter