Die Heile/ Selbstverletzungsgemeinde

Lehrfragen in Theorie und Praxis - also alles von Bibelverständnis über Heilslehre und Gemeindelehre bis Zukunftslehre

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Jose
Beiträge: 978
Registriert: 29.05.2010 19:23

Vergib uns unsere Schuld

Beitrag von Jose »

In den letzten Jahren ist mir besonders wichtig geworden, dass ich die Schuld der anderen nicht wirklich beurteilen kann, wenn ich mir meiner eigenen Schuld nicht absolut bewusst bin. Im sogenannten "Vaterunser", nach dem Lukasevangelium, lesen wir: "und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir selbst vergeben jedem, der uns schuldig ist" Lk 11,4, und im Matthäusevangelium lesen wir: "und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben haben" Mt 6,12. Es ist für mich auffallend, dass Jesus unsere eigene Schuld an die erste Stelle setzt und die Vergebung unserer Schuld davon abhängig macht, dass auch wir vergeben haben. Das ist keine Kleinigkeit.

Immer wieder muss ich an die Begebenheit im Paradies denken: Adam versuchte seine Schuld auf Eva zu schieben, Eva wiederum auf die Schlange. Das ist so mit unserer Gesinnung. Daher ist meine persönliche Bitte zu Gott, wenn ich denke irgendeine Schuld bei einem Bruder oder Schwester entdeckt zu haben, Gott möge mir mein eigenes Herz zeigen und eventuell auch eigene Schuld hinsichtlich der Schuld des anderen. Dann erkenne ich mich sehr schnell auf derselben Stufe mit dem anderen, was meine Schuld vor Gott anbetrifft. Aus dieser Haltung heraus, vermag Gott uns aber dann zu gebrauchen, um ernstlich füreinander zu beten und auch in Liebe zu ermahnen.

Vielleicht haben andere Leser auch schon ähnliche Gedanken gehabt oder vielleicht sogar diesbezüglich ganz persönliche Erfahrungen gemacht. Aus Zeugnissen und eigenem Erleben habe ich gelernt, dass nicht selten eigene Schuld das Hindernis ist, um sich mit anderen zu versöhnen. Dadurch kann der Feind so viel Leid über uns und über die Gemeinde bringen.

José

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo José,

ein wichtiger Punkt, den du da ansprichst, denn ich denke sogar, Gott vergibt uns nur soviel, wie auch wir vergeben. Ich finde es außerordentlich wichtig, vor der reinen Anbetung Gottes (nicht das allg.Gebet), vorher eine regelrechte "Gedanken u.Herzenshygiene" - in Bezug: wo sind wir noch schuldig - zu machen.
Selbstverständlich sollte dies auch täglich geschehen, doch die pure Anbetung des allmächtigen Gottes, kann nur aus der absoluten Reinheit unserer Herzenshaltung, für Gott ein Geschenk sein. (Daher schmerzt mich auch der moderne Lobpreis so sehr, da der Mensch sich selbst dabei erbaut)
Darum ist es auch so wichtig, unsere Geschwister in Liebe hinzuweisen, wo sie sich schuldig gemacht haben, oder wir uns selbst von ihnen verletzt fühlen, damit auch ihr Gebet erhört wird.
So erkennen wir, wie sehr wir in der Verantwortung stehen, den "Leib Christi" gemeinsam rein zu halten.

Auch wenn das Opfer unseres HERRN vollkommen war, sollten wir uns täglich prüfen.

Adam hat sogar Gott selbst angesprochen als er sagte:..die Frau, die DU mir zur Seite gegeben hast. 1.Moses3,12 (eine indirekte Schuldzuweisung?)

Grüße, Doris

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