Peter01 hat geschrieben:Ich beziehe mich hier auf jede biblische Lehre, die im Wort Gottes klar ersichtlich ist.
Alle ernsten Gläubigen beziehen sich auf das, was für sie im Wort Gottes klar ersichtlich ist. Denke also bitte nicht, dass z.B. die, welche die einfache Prädestination verkündigen, nicht ernstlich alle Aussagen der Schrift dazu überprüft hätten. Wenn ich nun etwas konkret werde, soll nicht der Eindruck entstehen, ich wolle jemand kränken. Wir wollen einander helfen, um gemeinsam das Ziel zu erreichen, die himmlische Herrlichkeit. Daher sollten wir wissen, worauf unser Glaube ruht.
Jesus Christus ist für alle Menschen am Kreuz gestorben, die Gnade ist für alle da. Jesus hat nicht nur die Sünden der Erwählten getragen, sondern die Sünden der ganzen Welt, lesen wir doch im 1. Johannesbrief: "
Und er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt" 1.Joh 2,2.
Das ist die eine ganz wichtige Erkenntnis aus dem Wort Gottes, dass Gottes Gnade nicht mehr nur einzelnen gilt, sollten allen Menschen. Darum auch: "
Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde" Joh 3,16.17. Wenn du nun von jede biblische Lehre, die im Wort Gottes klar ersichtlich ist, schreibst, wo bleibt die eindeutige Begründung, wenn z.B. mit der "begrenzten Sühne" argumentiert wird? In der Bibel findest du die nicht.
Wenn damit argumentiert wird, dass Bibelstellen ausgesucht werden um die eigene Überzeugung zu bestätigen, so ist es zunächst nicht verkehrt. Wenn man aber darauf hingewiesen wird, dass es andere Bibelstellen gibt, die z.B. die Lehre der doppelten Prädestination in Frage stellen oder die Lehre der unwiderstehlichen Gnade, dann sollte man das ernst nehmen. Hast du z.B. schon über dieses Wort gedacht: "
Zu dieser Zeit waren aber einige zugegen, die ihm von den Galiläern berichteten, deren Blut Pilatus mit ihren Schlachtopfern vermischt hatte. Und er antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer vor allen Galiläern Sünder waren, weil sie dies erlitten haben? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen" Lk 13,1-3. Wir sind alle gleich vor Gott und wer nicht Buße tut, geht verloren.
Peter01 hat geschrieben:Jose hat geschrieben:Dazu müssen wir allemal die Schriften untersuchen und nicht über das hinausgehen, was die Schrift uns bezeugt.
Das stimmt Jose, aber es ist genauso gefährlich eine im Wort Gottes klar dargelegte Lehre zu vertuschen versuchen.
Das Problem liegt eher darin, dass Aussagen der Bibel genommen werden, um das Fundament einer Ausrichtung zu zementieren. Die Schrift sagt aber klar: "
Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus" 1.Kor 3,11. Zu Thomas sagte Jesus: "
Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Glückselig sind, die nicht gesehen und doch geglaubt haben!" Joh 20,29. Es kommt darauf an, was wir mit den Offenbarungen Gottes in unserem Leben machen. Wenn Gott uns zeigt, dass Jesus für uns gestorben ist, und Sein Wort wahr ist, dann sind wir gefordert, uns danach auszustrecken.
Es ist gefährlich, sich so zu verhalten wie die Menschen hier: "
Dennoch aber glaubten auch von den Obersten viele an ihn; doch wegen der Pharisäer bekannten sie ihn nicht, damit sie nicht aus der Synagoge ausgeschlossen würden; denn sie liebten die Ehre bei den Menschen mehr als die Ehre bei Gott" Joh 12,42-43. Gott hatte auch an den Herzen dieser Menschen gewirkt, aber sie liebten die Ehre bei den Menschen mehr. Andere haben Furcht vor Menschen, aber Jesus sagt: "
Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig" Mt 10,37. Auch hier erkennen wir, dass in Gottes Ratschluss, den wir nicht ergründen können, der Mensch verantwortlich eingebunden ist.
Jesus ist das Fundament, darauf schenkt der Herr die rechte Belehrung. Aber selbst dort, wo die rechte Belehrung noch nicht angenommen wurde, heißt es nicht, dass die Person noch nicht gerettet sei. Das beurteilt letztlich Gott. Aber wir müssen wachsam sein, um in Jesus zu bleiben. Es gibt die tatsächliche Gefahr, und berechtigte Warnungen im Wort Gottes, dass ein Christ sich so von Gott entfernen kann, dass er am Ende kein Christ mehr ist.
Du hattest Offenbarung 22,19 erwähnt, aber der Vers 18 ist genauso wichtig: "
Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand etwas zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen hinzufügen, die in diesem Buch geschrieben sind" Offb 22,18. Es ist gefährlich, etwas nicht zu tun, was uns klar bezeugt wurde, aber ebenso gefährlich, etwas zu tun, was keine wirkliche Grundlage in der Bibel hat.
Die Bibelstelle aus Jesaja 55,8.9 mahnt uns zur rechten Demut im Umgang mit Dingen, die wir letztlich nicht ergründen können. Ich möchte auch aus dem Zeugnis Hiobs lernen: "
»Wer ist es, der den Ratschluss verhüllt ohne Erkenntnis?« So habe ich denn meine Meinung mitgeteilt und verstand doch nichts, Dinge, die zu wunderbar für mich sind und die ich nicht kannte" Hiob 42,3. Und doch sagte Gott über Hiob: "
Und es geschah, nachdem der HERR jene Worte zu Hiob geredet hatte, da sprach der HERR zu Elifas von Teman: Mein Zorn ist entbrannt gegen dich und gegen deine beiden Freunde: Denn ihr habt über mich nicht Wahres geredet wie mein Knecht Hiob" Hiob 42,7. Auch wenn Hiob vieles nicht verstand und sich in seinen Worten viel Schmerz und Not vermischte, Gott sah, dass Hiob doch von ganzen Herzen an IHM hing.
Gruß, José