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Wiedergeburt

Verfasst: 11.11.2019 11:37
von mimamo
Falls es zu diesem Thema einen Beitrag gibt, könnt ihr ihn mir hier verlinken.

Wie denkt ihr über folgende Aussage:

Gott wirkt die Wiedergeburt nach seinem Willen durch den Heiligen Geist, solbald ein Mensch den Glauben an das im Wort offenbarte Evangelium angenommen hat.

Gottes Segen euch beim Antworten

Re: Wiedergeburt

Verfasst: 14.11.2019 07:23
von Peter01
Hallo mimamo,

vielen Dank für deine Frage.

Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Aussage nicht biblisch und deshalb falsch ist. Ein Mensch kann nicht glauben bevor er nicht wiedergeboren wird. Es ist seiner Natur nach tot in Übertretungen und Sünde, wie es Epheser 2,1 und 2,5 so treffend sagt. In diesem Zustand kann er gemäß Römer 3,9-18 (keiner ist gerecht, da ist keiner der etwas Gutes tut), nichts Gutes tun.

Auch trennt diese Aussage zeitlich den Glauben von der Wiedergeburt. Wir können bei Glauben und Wiedergeburt nur von einer logischen Reihenfolge sprechen, jedoch nicht von einer zeitlichen. Zeitlich geschehen Wiedergeburt und Glaube in einem Moment. Logisch gesehen, ist der Glaube die Folge der Wiedergeburt, nicht ihre Voraussetzung.

Gott schenkt die Wiedergeburt (Johnannes 1,13; 1.Petrus 1,3); Gott schenkt den Glauben (Philipper 1,29; 2.Petrus 1,1); und Gott schenkt auch die Buße (2.Timotheus 2,25). Dies geschieht wie gesagt zeitlich alles in einem Moment.

Daher würde die von dir zitierte aussage wie folgt umschrieben:

Gott bewirkt die Wiedergeburt nach seinem Willen durch den Heiligen Geist, indem er den Mensch von seiner Sünde überführt, ihm Glauben und Buße schenkt, ihn mit seinem Heiligen Geist versiegelt, so, dass der Mensch von dem Moment an für die Ehre Gottes lebt.

Viele Grüße
Peter

Re: Wiedergeburt

Verfasst: 14.11.2019 15:25
von mimamo
Danke für deine ausführliche Antwort. Zunächst eine Frage:
Peter01 hat geschrieben: 14.11.2019 07:23 Logisch gesehen, ist der Glaube die Folge der Wiedergeburt, nicht ihre Voraussetzung.
Magst du mir eine Bibelstelle dazu nennen?

Re: Wiedergeburt

Verfasst: 15.11.2019 12:00
von Peter01
Hallo mimamo,

diese Frage ist wird nicht durch eine einzige Bibelstelle beantwortet. Dies ist nur durch Herleitung möglich.
Epheser 2,8 sagt: Dass wir aus Gnaden errettet worden sind mittels des Glaubens. Auch die bekannte Stelle in Johannes 3,16 sagt, dass alle die an ihn glauben, das ewige Leben haben (bzw. gerettet sind). Auch in Markus 16,16 sagt Jesus, „…wer glaubt und getauft wird, wird gerettet werden...“ Weiter antwortet Paulus dem Kerkermeister auf dessen Frage in Apg 16,30: „Was muss ich tun, um gerettet zu werden?“, mit der Antwort im Vers 31: „Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du gerettet werden…“ Folglich ist der gerettet, der glaubt. Gleichzeit lesen wir aber auch, dass niemand in das Reich Gottes eingehen kann, es sei denn er ist wiedergeboren (Johannes 3,3.5). Ferner sagt auch Paulus in Titus 3,5, dass Gott uns durch die Wiedergeburt gerettet hat.
Du siehst also, dass die errettet sind, die sowohl glauben als auch die, die wiedergeboren sind. Demzufolge kann es keine zeitliche Distanz zwischen der Wiedergeburt und dem Glauben liegen. Einer der glaubt, der glaubt weil er wiedergeboren ist und der welcher wiedergeboren ist, ist wiedergeboren, weil er glaubt.
So fasst Johannes in seinem ersten Brief, in Kapitel 5,1 dies sehr schön logisch zusammen: „Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren….“
Eine letzte Anmerkung: Wenn zwischen Glaube und Wiedergeburt eine zeitliche Distanz bestehen würde, was wäre dann mit den Menschen die zwar noch vor der Wiederkunft Jesu zu glauben geschafft haben, jedoch noch nicht wiedergeboren waren und Jesus in der Zeit wiederkommt. Werden sie gerettet? Laut Markus 16,16, Ja. Aber laut Johannes 3,3 und 3,5, nein. Du siehst, dass eine zeitliche Trennung logischer Weise zu dem Entschluss führt, dass die Bibel sich widerspricht und das ist unmöglich.

Viele Grüße
Peter

Re: Wiedergeburt

Verfasst: 20.11.2019 16:00
von mimamo
Auch trennt diese Aussage zeitlich den Glauben von der Wiedergeburt. Wir können bei Glauben und Wiedergeburt nur von einer logischen Reihenfolge sprechen, jedoch nicht von einer zeitlichen. Zeitlich geschehen Wiedergeburt und Glaube in einem Moment. Logisch gesehen, ist der Glaube die Folge der Wiedergeburt, nicht ihre Voraussetzung.
Wieso oder Inwiefern trennt die o.g. Aussage den zeitlichen Aspekt?

Wenn nun Glaube und Wiedergeburt in einem Moment geschehen, ist dann der Glaube die Voraussetzung der Wiedergeburt?

Re: Wiedergeburt

Verfasst: 21.11.2019 09:09
von Peter01
mimamo hat geschrieben:Wieso oder Inwiefern trennt die o.g. Aussage den zeitlichen Aspekt?
Das habe aufgrund dieser Konstellation des Satzes angenommen. Derjenige, der diesen Satz gesagt hat, müsste dies dann näher erläutern ob er eine zeitliche Distanz voraussetzt.
mimamo hat geschrieben:Wenn nun Glaube und Wiedergeburt in einem Moment geschehen, ist dann der Glaube die Voraussetzung der Wiedergeburt?
Ganz klar nein! In der logischen Reihenfolge nach, geht die Wiedergeburt dem Glauben voraus. Dies geht aus den Bibelstellen hervor, die ich oben anführte. Lazarus konnte nicht aus dem Grab herauskommen, eher er nicht zum neuen Leben erweckt wurde. Genauso ist es auch im geistlichen Leben. Ein geistlich Toter (Eph 2,1.5) kann nicht glauben, eher er nicht zum Leben erweckt wurde.

Re: Wiedergeburt

Verfasst: 24.12.2019 10:23
von albi
Ich sehe es so.

In der Bibel wird immer wieder die Buße und der Glaube geboten. Gott gebietet allen Menschen überall, Buße zu tun und zu Glauben. Das bedeutet: Gott sagt den Menschen, sie sollten etwas tun. Er erwartet, dass wir etwas tun.

Dann aber sagt die Bibel genauso, dass der Sünder tot ist und Gott hasst. Besonders in den ersten etwa 12 Kapitel von Jeremia steht immer wieder, wie Gott Israel ruft, sie wollen aber nicht. Man sieht: Es ist nicht Gott, der sich weigert, Sünder zu erlösen; es sind die Sünder, die sich weigern, zu Gott umzukehren. Das hat man ja in der ganzen Geschichte des AT.

Wenn Gott nun aber Sünder erlösen will, die Sünder aber nicht wollen, greift Gott eben zur Gnadenwahl: Er greift ein, damit wenigstens einige der unwilligen Sünder erlöst werden, indem er ihnen aus reiner Gnade ein neues Herz schafft, mit dem sie dann glauben können und umkehren. Das Verlangen nach Gott kommt daher von Gott selbst; der Sünder hat von sich aus keinerlei Verlangen nach Christus, sein Verstand ist verfinstert und sein Wille verdorben. Du musst dir vorstellen: Der Wille ist ja nicht "frei"; der Wille ist immer an den Verstand und die Empfindungen gebunden. Wahrscheinlich wirst du dich nicht mit aller Willenskraft zwingen können, ein Stück Kot zu essen. Warum? Weil dir dein Verstand sagt, dass Kot sehr ungesund ist, und die Empfindungen / dein Geschmack sagen dir, dass es ekelerregend ist. Vielleicht kannst du ein kleines Stück in den Mund tun, aber dann spuckst du es angewidert wieder aus. Dein Wille wird also kaum Macht haben und dazu frei sein, ein Stück Kot zu essen. Außerdem fragst du dich: Warum sollte ich Kot essen?

Das kann man genauso übertragen auf einen verlorenen Sünder. Für den Sünder ist Christus sein ganzes Leben anzuvertrauen und Buße zu tun wie ein Stück Kot essen. Es ekelt ihn an, er widert sich davor. Sein vom bösen Weltgeist beherrschter Verstand sagt ihm, dass Christus ein großer Verlust für ihn sei, seine Empfindungen erregen Hass und Abneigung gegen Christus, und sein Wille folgt dem Verstand und den Gefühlen und sagt "NEIN!"

Nun lässt aber Gott den Sünder so nicht allein, sondern greift ein und gibt manchen dieser verlorenen Sünder Erkenntnis Jesu Chrisi.

Petrus erkannte, dass Jesus der Christus ist. Und darauf kommentiert Jesus: "Nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel". (Mt 16) Ebenso sagt Paulus in Galater 1, dass es Gott gefiel, zu seiner Zeit Christus in ihm zu offenbaren; außerdem sagt Paulus, dass Gott ihn schon "im Mutterleibe" ausgesondert habe und dann "durch seine Gnade berufen" hat. Paulus wurde niht erst ausgesondert, als er glaubte. Und dann sehen wir auch bei Paulus, dass ihn Christus offenbart wurde, obwohl Paulus ihm nicht glauben wollte und er sogar die Jünger des Herrn /Jesus selbst verfolgte und ermordete. In Jeremia 1,5 sehen wir auch das Geheimnis der Erwählung: "Ehe ich dich im Mutterleib bildete, habe ich dich erkannt, und bevor du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt; zum Prophetne für die Völker habe ich dich bestimmt!" Genau wie bei Paulus.

Was mich weiter von dieser Lehre überzeugt: Gott wirkt offensichtlich die Buße. Er öffnete Lydia das Herz, so dass sie aufmerksam achtgab auf alles, was Paulus sagte (was wäre, wenn er ihr nicht das Herz geöffnet hätte? Hätte sie dann auch geglaubt? Apg. 16). Wir lesen genau das auch im AT in 2. Chronika 30:

"8 So seid nun nicht halsstarrig wie eure Väter, sondern ergebt euch dem HERRN und kommt zu seinem Heiligtum, das er auf ewig geheiligt hat, und dient dem HERRN, eurem Gott, so wird sich die Glut seines Zorns von euch wenden!
9 Denn wenn ihr zum HERRN umkehrt, so werden eure Brüder und eure Kinder Barmherzigkeit finden vor denen, die sie gefangen halten, sodass sie wieder in dieses Land zurückkehren können. Denn der HERR, euer Gott, ist gnädig und barmherzig, und er wird das Angesicht nicht von euch wenden, wenn ihr zu ihm umkehrt!
10 Und die Läufer gingen von einer Stadt zur anderen im Land Ephraim und Manasse und bis nach Sebulon; aber man verlachte und verspottete sie.
11 Doch etliche von Asser und Manasse und Sebulon demütigten sich und kamen nach Jerusalem.
12 Auch in Juda wirkte die Hand Gottes, dass er ihnen ein einmütiges Herz gab, das Gebot des Königs und der Obersten zu erfüllen nach dem Wort des HERRN."

Hier wird in Vers 10 und 11-12 zwei Leute gegenübergestellt. Die einen bleiben ungläubig und gottlos und verlachen und verspotten die Boten, also Gott selbst; die anderen aber gehorchen und kommen, und warum? Es steht ausdrücklich da, dass hier Gottes Hand wirkte und er ihnen ein gehorsames Herz "gab".

Zusammen mit Bibelstellen im NT wie 2. Timotheus 2,25 "Gott ihnen Buße gibt zur Erkenntnis der Wahrheit" und Philipper 1,29 "von Gott die Gnade verliehen, an Christus zu glauben", überzeugt es mich, dass die Apostel und Propheten lehren, dass Glaube und Buße von Gott gewirkt werden.

Nun gibt es viele Leute, die in ihrer Torheit Gott anklagen und sagen: "Warum rettet er dann nicht alle?" Da mag ich nur sagen: Er will nicht alle retten, und er hat auch nicht die Pflicht, einen einzigen zu retten. Wir sollen Gott preisen und loben, dass er überhaupt so viele Sünder annimmt und für sie Christus opferte, anstatt ihm vorzuwerfen, warum er nicht "alle" rettet. Das ist wie in Seenot, wenn ein Schiff kommt und sehr viele Ertrinkende aus den Fluten rettet, und die Medien den Kapitän dann anklagen, dass er nicht "alle" gerettet habe anstatt Danke zu sagen, dass so viele verlorene Seelen gerettet wurden.

Das bedeutet insgesamt: Die Wiedergeburt geht dem Glauben voraus. Der Glaube löst die Wiedergeburt nicht aus. Nicht der Mensch tut etwas, worauf Gott dann reagiert; sondern Gott tut etwas, worauf dann der Mensch reagiert.

So geht also die Gnade Gottes immer allen menschlichen Tun und Wollen voraus. Ohne die freie Gnade, die Gott gibt, wem er will, kann der Mensch nichts geistlich Gutes tun. Und was ist ein schöneres Werk vor Gott, als an seinen Sohn zu glauben?

Liebe Weihnachtsgrüße

Re: Wiedergeburt

Verfasst: 19.01.2020 11:21
von Jose
mimamo hat geschrieben: 11.11.2019 11:37 Falls es zu diesem Thema einen Beitrag gibt, könnt ihr ihn mir hier verlinken.
Hallo Mimamo, siehe z.B.: hier
mimamo hat geschrieben: 11.11.2019 11:37 Wie denkt ihr über folgende Aussage:

Gott wirkt die Wiedergeburt nach seinem Willen durch den Heiligen Geist, solbald ein Mensch den Glauben an das im Wort offenbarte Evangelium angenommen hat.
Das ist eine sehr alte Diskussion, die auch in diesem Forum schon sehr ausführlich diskutiert wurde und sicherlich weiterhin diskutiert wird. Die Wiedergeburt kann nur Gott schenken, der Glaube aber ist ein Geschenk, denn der Mensch annehmen oder ablehnen kann. So verstehe ich die Botschaft der Bibel. Es kann aber niemand von neuem wiedergeboren sein, der nicht glaubt, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Hier beginnt der Glaube aber erst und dann gilt es im Glauben und in der Heiligung zu wachsen.

Diese drei Bibelstellen aus dem Johannesevangelium zeigen mir sehr deutlich, dass biblischer Glaube und Wiedergeburt zeitlich zusammenhängen:
11 Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an;
12 so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben;
13 die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.
Joh 1,11-13 (Rev. Elberfelder)

Was übrigens Lydia in Apostelgeschichte 16 anbetrifft, so ist mir vor einiger Zeit wichtig geworden, dass geschrieben steht: "Und eine Frau mit Namen Lydia, eine Purpurkrämerin aus der Stadt Thyatira, die Gott anbetete, hörte zu; deren Herz öffnete der Herr, dass sie achtgab auf das, was von Paulus geredet wurde" Apg 16,14. Gott tat ihr das Herz auf, aber sie suchte Gott und hörte zu. Das ist das, was der Mensch machen kann. Gott öffnet dann das Herz, schenkt den Glauben und wirkt die Wiedergeburt.

Re: Wiedergeburt

Verfasst: 27.01.2020 09:14
von Peter01
Jose hat geschrieben: 19.01.2020 11:21 Was übrigens Lydia in Apostelgeschichte 16 anbetrifft, so ist mir vor einiger Zeit wichtig geworden, dass geschrieben steht: "Und eine Frau mit Namen Lydia, eine Purpurkrämerin aus der Stadt Thyatira, die Gott anbetete, hörte zu; deren Herz öffnete der Herr, dass sie achtgab auf das, was von Paulus geredet wurde" Apg 16,14. Gott tat ihr das Herz auf, aber sie suchte Gott und hörte zu. Das ist das, was der Mensch machen kann. Gott öffnet dann das Herz, schenkt den Glauben und wirkt die Wiedergeburt.
Hall José,
da muss ich dich leider korrigieren! Gott tat das Herz der Lydia nicht auf, weil sie Gott suchte. In diesem Bezug ist die Schrift klar:

Röm 3,10-11: "Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; 11 da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der Gott sucht.

Der Mensch ist tot in Übertretungen und Sünden (Eph 2,1-5).

Wenn ein Mensch Gott sucht, dann nur weil Gott ihn zieht und nicht umgekehrt, was eine Errettung aus Werken wäre.

Gruß
Peter

Re: Wiedergeburt

Verfasst: 27.01.2020 12:34
von mimamo
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Wenn ein Mensch Gott sucht, dann nur weil Gott ihn zieht und nicht umgekehrt, was eine Errettung aus Werken wäre.

Gruß
Peter
[/quote]

Welchen Sinn hat dann die Verkündigung? Immerhin kommt der Glaube aus der Verkündigung...

Warum hat Gott den Menschen bei Noah 120 Jahre Zeit gegeben, wenn sie eh nicht kommen konnten, weil Gott es nicht wollte?

Re: Wiedergeburt

Verfasst: 27.01.2020 17:34
von Peter01
Hallo mimamo
mimamo hat geschrieben: 27.01.2020 12:34 Welchen Sinn hat dann die Verkündigung? Immerhin kommt der Glaube aus der Verkündigung...
Weil Gott mit der Vorherbestimmtung auch die Mittel dazu bestimmt hat, wie die Menschen zum Glauben kommen. Beachte den folgenden Bibelvers:

Denn weil die Welt durch [ihre] Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott, durch die Torheit der Verkündigung diejenigen zu retten, die glauben. (1Kor 1,21)
mimamo hat geschrieben: 27.01.2020 12:34 Warum hat Gott den Menschen bei Noah 120 Jahre Zeit gegeben, wenn sie eh nicht kommen konnten, weil Gott es nicht wollte?
Wo liest du in 1. Mose 6, dass Gott den Menschen 120 Jahre für Buße Zeit gegeben hatte???

mimamo, glaubst du dem Wort Gottes, wenn es heißt, dass keiner Gott sucht? Glaubst du, dass der Mensch von seiner Natur aus unfähig ist das Gute zu wollen, geschweige denn zu tun? Glaubst du, dass der Mensch von sich aus unfähig ist, Gott zu suchen, zu Gott zu kommen, sich Gottes Gesetz zu unterwerfen oder das Göttliche annehmen? Wenn NEIN sagst, was sagst du dann zu den folgenden Bibelstellen?

Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, dass ihn der Vater zieht, der mich gesandt hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag (Joh 6,44)

Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater gegeben! (Jo 6,65)

weil nämlich das Trachten des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist; denn es unterwirft sich dem Gesetz Gottes nicht, und kann es auch nicht;(Röm 8,7)

Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt werden muss. (!Kor 2,14)

Re: Wiedergeburt

Verfasst: 27.01.2020 21:23
von Jose
Peter01 hat geschrieben: 27.01.2020 09:14 Hall José,
da muss ich dich leider korrigieren! Gott tat das Herz der Lydia nicht auf, weil sie Gott suchte. In diesem Bezug ist die Schrift klar
Peter, ich weiß, wie du es siehst und ich bin bemüht, dich zu verstehen. Ich kann dich nur bitten und dich ermuntern, das Wort, die Bibel, im ganzen Kontext zu lesen, und zwar immer.

Es kann niemand zu Gott kommen, es sei denn, der Vater ziehe hin - das ist richtig. Aber der Vater hat keine Freude am Tod des Gottlosen, sondern, dass der Gottlose sich bekehre und lebe. Und der Herr Jesus lädt alle ein, zu Ihm zu kommen, die da mühselig und beladen sind.

Ich bin froh und dankbar, dass Gott die Welt so geliebt hat, dass ER seinen eingeborenen Sohn gegeben hat, damit alle, die an Ihn glauben nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.

Die Bibelstellen hierzu und viele mehr kennst du. Ich weiß, du verstehst all die Bibelstellen anders als ich, aber die Ewigkeit wird es zeigen und wir werden uns dann austauschen und vielleicht miteinander lachen, über unsere beschränkte Erkenntnis hier auf Erden, anstatt uns kindlich zu freuen an der Liebe des Vaters, der Seinen Sohn für uns gegeben hat.

Jesus hat gesagt: "Und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen" Joh 12,32. Alle sind eingeladen, aber die meisten wollen nicht kommen. Dabei sagt Jesus so ernst: "Geht hinein durch die enge Pforte! Denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die auf ihm hineingehen. Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden" Mt 7,13-14.

Re: Wiedergeburt

Verfasst: 28.01.2020 06:11
von Peter01
Hallo José

dein letzter Beitrag ist ganz allgemein gehalten und geht überhaubt nicht auf die Bibelstellen ein, die ich anführte. Es wäre für die Diskussion hilfreich wenn du ganz direkt auf die Bibelstellen eingehst, die ich anführte und nicht die Bibelstellen mit anderen Bibelstellen zu relativieren oder gar zu widerlegen versuchst. Man könnte meinen, dass du glaubst, die Bibel würde sich widersprechen. Keiner streitet ab, dass Gott keinen Gefallen hat am Tode des Gottlosen, er ist gütig gegen jeden und will und wird die retten, die er retten will (Joh 1,12-13; Phil).

Du hast Stellung zur Lydia bezogen, dass Gott ihr Herz nicht geöffnet hätte, hätte sie ihn nicht gesucht. Hast du das so gemeint? Wenn ja, habe ich dir darauf biblisch geantwortet, dass es nicht so gewesen ist. Lydia war eine religiöse Frau, das nichts mit dem Christentum zu tun hatte. Weiter kannst du anhand meinen angeführten Stellen deutlich sehen, dass du Unrecht hast. Lydia konnte Gott nicht aufrichtig und aus guter Herzenshaltung suchen. Beziehe Stellung zu den angeführten Bibelstellen und führe nicht immer neue an, die das was Gott sagt widerlegen sollen. Gott und sein Wort widersprechen sich nichts.

Re: Wiedergeburt

Verfasst: 28.01.2020 22:01
von Jose
Peter01 hat geschrieben: 27.01.2020 09:14 Wenn ein Mensch Gott sucht, dann nur weil Gott ihn zieht und nicht umgekehrt, was eine Errettung aus Werken wäre.
Da bin ich ganz mit dir einig, Peter, dass der Mensch nur deswegen überhaupt nach Gott fragt, weil Gott es in seinem Herzen legt. Aber Gott erwartet auch von den Menschen, dass sie Ihn suchen und nach Ihn fragen, darum auch der Aufruf zur Buße in der Bibel, an vielen Stellen.
Peter01 hat geschrieben: 27.01.2020 17:34
mimamo hat geschrieben: 27.01.2020 12:34 Warum hat Gott den Menschen bei Noah 120 Jahre Zeit gegeben, wenn sie eh nicht kommen konnten, weil Gott es nicht wollte?
Wo liest du in 1. Mose 6, dass Gott den Menschen 120 Jahre für Buße Zeit gegeben hatte???
Eine interessante Aussage von mimamo und es wäre sicherlich hilfreich, sich damit zu beschäftigen, weil die Menschen damals ganz offensichtlich nicht nach dem Willen Gottes lebten, obwohl Gott es von ihnen erwartete: "Und der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen auf der Erde groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag. Und es reute den HERRN, dass er den Menschen auf der Erde gemacht hatte, und es bekümmerte ihn in sein Herz hinein" 1.Mose 6,5-6.

Auch lesen wir im Petrusbrief über die Menschen damals, "die einst ungehorsam gewesen waren, als die Langmut Gottes in den Tagen Noahs abwartete, während die Arche gebaut wurde, in die wenige, das sind acht Seelen, durchs Wasser hindurchgerettet wurden" 1.Petr 3,20. Kannst du, Peter, erklären, warum es Gott „reute“ warum ER die Menschen wegen ihres Ungehorsams vernichtete, die nach deinem Verständnis doch so waren, wie Gott es bestimmt hatte?

Ich verstehe nicht alles, aber ich verstehe Gottes Wort so, dass Gott die Menschen nicht vernichten wollte. Gott hätte auch Sodom und Gomorra nicht vernichtet, wenn 10 Gerechte dort gelebt hätten. Gott will den Tod des Sünders nicht und er ist traurig darüber, dass so viele Menschen gar nicht nach Ihn fragen, obwohl ER sie ruft.

Du hast gefragt:
Peter01 hat geschrieben: 28.01.2020 06:11 Du hast Stellung zur Lydia bezogen, dass Gott ihr Herz nicht geöffnet hätte, hätte sie ihn nicht gesucht. Hast du das so gemeint?
Ja, wobei ich es sehr wohl so sehe, dass es Gott war, der den Wunsch in Lydias Herz hineinlegte. Aber es lag dann auch an ihr, zu hören und sich mit dem Wort Gottes zu beschäftigen, so dass Gott Sein Werk der Wiedergeburt in ihr wirken konnte.

Peter, wir haben uns nun schon über einige Jahre ausgetauscht und du bist bei deiner Überzeugung geblieben und ich bei meiner. Du argumentierst, nach bestem Wissen und Gewissen, nach deinem biblischen Verständnis, und ich, so wie ich es verstehe. Ich wünsche dir Gottes Segen und Seinen Frieden.