lutz hat geschrieben:Wenn "Gott" warten würde, bis der Sünder selbst ... , dann wären wir alle verdienstvoll auf ewig verloren.
In diesem Sinne "Erwartung Gottes" zu gebrauchen ist Unsinn, weil es gerade Gott selbst ist, der uns in seinem Wort über den total hoffnungslosen Zustand des Sünders in Kenntnis setzt. Wir würden aus uns heraus niemals zu einem solchen Urteil über den Menschen kommen.
Wir würden aus uns heraus auch niemals zu einem Urteil kommen, dass es allein die Barmherzigkeit Gottes ist, die wir brauchen - vom Anfang bis zum Schluss!
Habe ich mich so missverständlich ausgedrückt? Gott wartet nicht, ER hat uns ja Seinen Sohn gesandt und hat Ihn am Kreuz für unsere Schuld sterben lassen als wir noch Sünder waren. Seine Hände streckt Gott nach allen Menschen aus und wirkt an den Herzen. Tragisch ist nur, dass viele, obwohl sie erkennen wie Gott an ihre Herzen zieht, der Gnade widerstehen. Gott
erwartet von uns, dass wir, nachdem ER uns zur bestimmten Zeit Sein Heil offenbart hat, zu Ihm kommen wenn Sein Ruf "Tut Buße" an uns ergeht. Viele kommen leider erst, wenn sie sozusagen mit dem Rücken zur Wand stehen oder die äußeren Umstände so schwer werden, dass sie keinen Ausweg mehr sehen.
Als Nikodemus bei Nacht zu Jesus kam sagte er:"
Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen, denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm" Joh 3,2. Wir wissen, bezeugte Nikodemus hier. Ja, die Pharisäer wussten vieles, aber die meisten waren nicht aufrichtig. Und auch die Menschen unserer Tage wissen so vieles, aber sie unterdrücken oft ihr Gewissen, aus welchen Gründen auch immer. In diesem Zusammenhang rede ich von der
Erwartung Gottes an uns.
Wir können jetzt die Bibel zitieren und sagen: "
Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen; denn es muß geistlich gerichtet sein" 1. Kor. 2,14 (Lu1912), aber gilt diese Wort auch schon wenn es darum geht, auf die Mahnung des überführten Gewissens einzugehen? In den Psalmen lesen wir: "
Der Gottlose denkt hochnäsig: »Er wird nicht nachforschen.« »Es ist kein Gott!«, sind alle seine Gedanken" Ps 10,4, und wie viele Menschen reden heute genauso so und behaupten es gäbe keinen Gott. Die so sprechen, werden vor Gott keine Ausreden haben am Tag des Gerichts und sie werden auch keine Entschuldigung haben, warum sie Gott nicht gesucht haben, wenn sie doch wissen mussten, dass es einen Gott gibt.
Der natürliche Mensch ist nicht in der Lage, seinen total verderbten Zustand zu erkennen, da stimme ich dir zu. Wobei auch viele Gotteskinder hier noch Lernbedarf haben. Als ich 1982 angefangen hatte Gott zu suchen, tat ich es hauptsächlich aus dem Grund, weil ich sehr unter meiner körperlichen Behinderung litt. Jemand sagte mir: "Bitte Gott darum, Ihm vertrauen zu können, dass ER dir hilft". Da ich aber noch nicht bekehrt war wurde mir noch geraten, Gott alles zu sagen was mich bewegt und auch, dass ich nicht einmal wüsste, ob es Ihn wirklich gibt. Ich kann nur bezeugen, dass ich irgendwann es erfassen durfte, dass Gott bei mir war. In der Folge erkannte ich auch meinen verlorenen Zustand und erfasste zum ersten Mal, warum Jesus für mich am Kreuz gestorben war. Mein Zustand war dann nicht mehr das Thema, sondern meine Sünden.
Gott hatte Sein Werk in mir begonnen, so wusste ich es nun genau, aber eigentlich hatte ER schon früher, bei vielen Gelegenheiten, an meiner Herzenstür geklopft, in Seiner
unaussprechlichen Barmherzigkeit. Ich bin so dankbar, dass auch ich irgendwann vertrauensvoll zum Kreuz schauen durfte und erfahren, was auch in diesem Lied so schön zum Ausdruck kommt:
Wer Jesus am Kreuze im Glauben erblickt.
José