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So viele Ihn aber aufnahmen

Verfasst: 18.02.2011 21:29
von Jose
Die Frage richtete sich zwar an Peter, aber die Antwort liegt sicherlich in diesem Wort: "So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben" Joh 1,12. Dieses Aufnehmen hat aber nichts damit zu tun, dass Jesus bereits in uns wohnt, bevor wie wiedergeboren sind, denn die Innewohnung Jesu in uns beginnt erst mit der Wiedergeburt und erst dann, sind wir Christen.

Machen wir es nicht zu kompliziert, wie sollten wir sonst das Wort verstehen: "Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annehmen wird wie ein Kind, wird nicht hineinkommen" Lk 18,17. Ich denke, dass "Aufnehmen" als auch "annehmen" uns hier das gleiche sagen will, daher meine Überzeugung aus der Schrift: Gott wirkt die Wiedergeburt und den Glauben in den Menschen, welche die Botschaft des Evangeliums annehmen und zu Jesus umkehren.

José

Verfasst: 18.02.2011 21:36
von lutz
Mir gefällt die einfache Antwort von "joasch" hier:

http://www.betanien.de/forum/viewtopic. ... burt#14673

Lutz

Sündenerkenntnis

Verfasst: 18.02.2011 23:34
von Jose
Joachim geht im von Lutz erwähnten Beitrag auf die Frage von Joschie ein bezüglich der Heilsordnung, behandelt aber Johannes 1,12 nicht bzw. das Thema "Jesus aufnehmen". Die Bibel lehrt uns aber sehr wohl dieses "auf- oder annehmen".

Betrachten wir den Kerkermeister der zu Paulus und Silas sprach: " Ihr Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde? Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst gerettet werden, du und dein Haus" Apg 16,30-31. Hier hatte der Geist Gottes den Kerkermeister überführt und nun war er an der Reihe, Buße zu tun d.h. umzukehren. Zwar war hier bereits ein beginnender Glaube, aber richtig gläubig wurde er erst, nachdem er wiedergeboren wurde. Ich sehe hier ohne Zweifel das Wirken Gottes, aber auch den Kerkermeister, der das Heil in Jesus annahm.

José

Re: Sündenerkenntnis

Verfasst: 18.02.2011 23:42
von lutz
Jose hat geschrieben: Zwar war hier bereits ein beginnender Glaube, aber richtig gläubig wurde er erst, nachdem er wiedergeboren wurde.
Und du meinst, das macht die "Sache" einfacher?
Kennt die Schrift überhaupt einen Unterschied zwischen einem "beginnenden" und einem "richtigen" Glauben?
Apg 16,30-31. Hier hatte der Geist Gottes den Kerkermeister überführt und nun war er an der Reihe, Buße zu tun d.h. umzukehren. Zwar war hier bereits ein beginnender Glaube, aber richtig gläubig wurde er erst, nachdem ...
Die "Buße" gehört dann zu einem beginnenden Glauben, der aber "das Himmelreich nicht sehen wird", denn Wiedergeburt ist ja momentan noch nicht gegeben???????

Lutz

Einen kindlichen Glauben

Verfasst: 19.02.2011 01:47
von Jose
Lutz hat geschrieben:Kennt die Schrift überhaupt einen Unterschied zwischen einem "beginnenden" und einem "richtigen" Glauben?
Mit beginnenden Glauben meinte ich das erkennbare Wirken Gottes, wenn wir z.B. die Frage des Kerkermeisters lesen: "Ihr Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde?" Apg 16,30. War denn hier nicht bereits der Glaube am Wirken? Auch die erhaltene Antwort ist interessant: "Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst gerettet werden, du und dein Haus" Apg 16,31. Also war er noch nicht gerettet und wurde aufgefordert zu glauben. Offensichtlich wirkte hier bereits der Glaube, der sich aber erst richtig Bahn brach als der Kerkermeister das Heil annahm, denn wir lesen später, dass er "jubelte, an Gott gläubig geworden, mit seinem ganzen Haus" Apg 16,34. So sind wir hier nun an dem Punkt, dass er erfasst hatte, was Jesus für ihn getan hatte und nun wiedergeboren und gerettet war. Dies bezeichnete ich mit "richtigen" Glauben. Es hat mir geholfen, den Ablauf etwas besser zu verstehen.
Lutz hat geschrieben:Die "Buße" gehört dann zu einem beginnenden Glauben, der aber "das Himmelreich nicht sehen wird, denn Wiedergeburt ist ja momentan noch nicht gegeben??????? "
Meinst du die Bibelstelle: "Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr keinesfalls in das Reich der Himmel hineinkommen" Mt 18,3. Wer umkehrt d.h. Buße tut wird nicht gleich zum Kind (Gottes), das erfolgt erst in der Wiedergeburt, aber Buße/Umkehr ist der erste Schritt in die richtige Richtung, wenn die Bekehrung echt ist. Und das will uns Jesus klar machen, dass unsere Bekehrung, um echt zu sein, daran gemessen wird, ob sie uns dahin führt, dass wir "wie neugeborene Kinder, begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch" werden (1. Petr 2,2).

Aber du hast recht, Hilfsbegriffe können zuweilen eher verwirren anstatt zu besserem Verständnis zu verhelfen. Danke für die Hinweise.

José

Verfasst: 19.02.2011 12:17
von Gast
lutz hat geschrieben:
pit hat geschrieben:
D.h. Gott verpflichtet sich jeden Menschen von Neuem zu gebären, der den Sohn Gottes aufnimmt. Oder ander herum, Gott verpflichtet sich in jeden Menschen hineinzukomen, der ihn aufnehmen wird.
Hallo Peter, das würde bedeuten, erst aufnehmen, dann Wiedergeburt. Wenn erst durch die Wiedergeburt "der Glaube kommt", was ist ein "Aufnehmen im Unglauben?".
Man kann keinen christlichen Glauben ohne den innewohnenden Christus haben.
Gewährleistet eine "Aufnahme im Unglauben", dass "Christus innewohnt"?

Oder wie ist das bei dir zu verstehen?

Lutz

Lieber lutz,

in meiner Interpretation ist sowohl das Aufnehmen, als auch die Wiedergeburt zwei Betrachtungsweisen des Selben. Der Mensch nimmt Gott auf, der Geist Gottes vollzieht die Geburt. Vom Menschen aus gesehen nehmen wir Christus auf und es ist die Wiedergeburt. Von Gott aus gesehen sendet Er Seinen Geist ins Herz eines Menschen und zeugt ihn zur lebendiger Hoffnung.

Was ich vorhin geschrieben habe ist nicht mehr als ich in Joh 1,12 bzw Joh 3:1-8 vorfinde. Dabei möchte ich auch bleiben.

Joh 3.8 Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt, und wohin er geht; also ist jeder, der aus dem Geiste geboren ist.

Gruß
Peter

Verfasst: 19.02.2011 15:42
von Gast
Also wie der Heilige Geist und der Glaube des Menschen bei der Wiedergeburt und der Errettung zusammenspielen ist also ein Geheimnis. Fakt zumindest ist, dass der Bibelabschnitt der die Neugeburt und den rettenden Glauben behandeln, nämlich Johannes 3, die Betonung in den ersten 12 Versen auf dem Wirken des Heiligen Geist gelegt wird und danach erst in den Versen 13-21 die Verantwortung des Menschen an Jesus zu glauben, aufgezeigt wird. Unser geliebte Herr Jesus bestätigt mit der Aussage das "was aus dem Fleisch geboren ist, Fleisch ist, und was aus dem Geist geboren ist, Geist ist", eine Wiedergeburt durch den Heiligen Geist also unverzichtbar ist (Vers 6).
Nachdem Gottes Souveränität in der Errettung eines Menschen von Jesus herausgestellt wurde, sehen wir wie dieser Abschnitt sich nun dem widmet, was der Mensch tun muss, um nicht mehr unter dem Zorn zu stehen: Glauben. "Damit jeder, der an Ihn glaubt, ewiges Leben habe" (Vers 15)

Das der Glaube ein Geschenk Gottes ist, ist mir klar (Eph 2,8; Jak 1,17), doch wird der Glaube also auch von Gott getätigt oder vom erweckten, geisterfüllten Sünder? Ich denke, dass der Mensch derjenige ist, der glaubt, nicht Gott.

Verfasst: 19.02.2011 16:38
von lutz
Hier haben wir doch Beides sehr schön miteinander dargestellt:

allen aber, die ihn annahmen, verlieh er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, nämlich denen, die an seinen Namen glauben, die nicht durch Geblüt oder durch den Naturtrieb des Fleisches, auch nicht durch den Willen eines Mannes, sondern aus Gott gezeugt (oder: geboren) sind." (Joh. 1, 12. 13)

Der Mensch nimmt ganz tatsächlich selber an, der Mensch glaubt ganz tatsächlich selbst und doch sind es die Menschen, die aus Gott geboren sind, nicht weil sie es selber wollten oder irgendwie hätten beeinflussen können oder ...
Ich trenne Glaube und Wiedergeburt nicht. Ich sehe hier auch keine zeitliche Abfolge.
Auch das Annehmen ist ohne Glauben nicht denkbar, denn ohne Glauben kann man Gott nicht gefallen. Wenn dieses Annehmen "gottgefällig" ist, muss es im Glauben sein.


Das Wirken des Geistes Gottes macht in jedem Fall den Anfang, nicht der Mensch.
Das kann auch gar nicht anders sein, weil der Sünder in der Beschreibung durch Gottes Wort an keiner Stelle einen Anknüpfungspunkt für Gottes Wirken bietet.

Lutz

Verfasst: 19.02.2011 16:53
von Gast
Samuel A. hat geschrieben:Also wie der Heilige Geist und der Glaube des Menschen bei der Wiedergeburt und der Errettung zusammenspielen ist also ein Geheimnis.
Hallo Samuel,

wenn es zu meinem Beitrag irgendwie Bezug haben soll, dann ist es falsch. Dies ist kein Geheimnis. Glaube kommt mit Gott zusammen in den Menschen hinein, genauso wie das ewige Leben, Neue Schöpfung, die Erlösung, Frieden mit Gott, die Sohnschaft usw.

Der tiefe Sinn der Wiedergeburt liegt darin, dass Gott selbst durch Christus als der Geist in den Menschen hinein kommt und eins mit ihm wird. Gott bringt sich selbst in den Menschen hinein und bewirkt in ihm den Glauben. Alles was Gott mit sich bringt ist Geschenk.

Da der Geist Gottes eins mit dem menschlichen Geist wird (1.Kor 6:17), kann man nicht mehr unterscheiden, ob es der Glaube Christi oder der Glaube des Menschen ist. Gott selbst bewirkt im Menschen den Glauben - den Glauben in den Christus hinein (Joh 3:16 griech.).

Christus selbst wird zum persönlichen Geschenk Gottes an den Menschen. Dies ist die Grundlage für alle anderen Auswirkungen der Wiedergeburt wie Erlösung, Errettung, Leben, Licht, Glaube, Umkehr usw.

Jesus glaubt richtig, Er kann es nicht anders. Darum ist Sein Glaube in mir für mich rettend.

Gruß
Peter

Die eherne Schlange

Verfasst: 19.02.2011 19:01
von Jose
Samuel A. hat geschrieben:Das der Glaube ein Geschenk Gottes ist, ist mir klar (Eph 2,8; Jak 1,17), doch wird der Glaube also auch von Gott getätigt oder vom erweckten, geisterfüllten Sünder? Ich denke, dass der Mensch derjenige ist, der glaubt, nicht Gott.
Wenn ich die Worte lese: "Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, ewiges Leben habe" Joh 3,14.15, und dann auch die Begebenheit in der Wüste mir anschaue: "Und Mose machte eine Schlange von Bronze und tat sie auf die Stange; und es geschah, wenn eine Schlange jemanden gebissen hatte und er schaute auf zu der ehernen Schlange, so blieb er am Leben" 4. Mose 21,9, dann erkenne ich die Erwartung Gottes an uns, zum Kreuz aufzublicken. Manch einer mag sich zu schwach und ängstlich fühlen, aber wir dürfen Gott bitten: Herr, hilf mir, nicht auf die Schlangen sondern auf Dich, für mich gekreuzigter, im Glauben zu blicken!

José

Re: Die eherne Schlange

Verfasst: 19.02.2011 19:23
von lutz
Jose hat geschrieben: ..., dann erkenne ich die Erwartung Gottes an uns, ...
Das habe ich bei dir, Jose, auch schon öfters gelesen: "Gott erwartet von uns".
Das klingt so nach: Gott wartet darauf, dass du ...
Wer ist hier mit "du" gemeint? Der Sünder, so wie die Schrift ihn beschreibt - oder ein Mensch in dem Gott bereits gehandelt hat????

Das Ganze bekomme ich aus deiner Sicht jetzt nicht hin.

Lutz

PS: Meinst du dieser "Schlangenbericht" ist auf das ewige Heil anwendbar?

Ich werde alle zu mir ziehen

Verfasst: 20.02.2011 00:15
von Jose
lutz hat geschrieben:Meinst du dieser "Schlangenbericht" ist auf das ewige Heil anwendbar?
Ja, es ist ein wunderbares Bild, wie vieles im AT, aber die Botschaft ist deutlich. Stelle dir mal die Israeliten vor, wie sie von Schlangen gebissen wurden, aber anstatt sich mit den Schlangen und mit den Wunden zu beschäftigen auf die eherne Schlange schauen sollten. So sollen auch wir, wenn Gott uns zeigt, dass wir diesen Schlangengift der Sünde haben, auf das Kreuz blicken.

Es ist der Sünder gemeint, aber es ist Gott, der die Menschen zu Jesus zieht, denn ER kommt zuerst auf uns zu und macht immer den ersten Schritt. Daher sagte Jesus auch: "Und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. Dies aber sagte er, um anzudeuten, welches Todes er sterben sollte" Joh 12,32.33. Da ist niemand ausgeschlossen, aber es wird auch niemand gezwungen. Allerdings soll auch niemand meinen, er könne zu Jesus kommen wann es ihm gefalle, denn ernst ist das Wort: "Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht" Joh. 6,44.

Es ist nicht unser Verdienst, wenn wir auf das Kreuz blicken, aber in Joh. 6,44 steht nichts davon, dass Gott nicht alle zu Jesus ziehen will. Daher bleibe ich dabei, dass Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (1. Tim. 2,4). Aber, und hier kommt die Verantwortung des Menschen, "Deshalb, wie der Heilige Geist spricht: »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht, wie in der Erbitterung an dem Tage der Versuchung in der Wüste" Hebr 3,7.8.

José

Re: Ich werde alle zu mir ziehen

Verfasst: 20.02.2011 01:09
von lutz
Jose hat geschrieben:
Ja, es ist ein wunderbares Bild, wie vieles im AT, aber die Botschaft ist deutlich. Stelle dir mal die Israeliten vor, wie sie von Schlangen gebissen wurden, aber anstatt sich mit den Schlangen und mit den Wunden zu beschäftigen auf die eherne Schlange schauen sollten. So sollen auch wir, wenn Gott uns zeigt, dass wir diesen Schlangengift der Sünde haben, auf das Kreuz blicken.
Die erhöhte Schlange wird durchaus als Bild im NT gebraucht (du hast es ja angeführt).
Nur wie verhält es sich jetzt mit denen die damals die reale erhöhte Schlange "schauen sollten und geschaut haben"?
Ist es hier auch noch ein Bild auf das ewige Heil?
Also von "ewigem Heil" kann ich hier nichts lesen. Dass auch der Ungläubige alles tut, um sein irdisches Leben zu erhalten, würde ich nicht bestreiten - obwohl es auch da Ausnahmen gibt.
Dass dieses "Engagement" uns als Gläubige hinterfragen sollte, die wissen, dass es um mehr geht als "Irdisches", bestreite ich auch nicht.

Was sagt uns Hebräer 3, 16 - 4, 3 bspw. in diesem Zusammenhang oder Psalm 106?

Was passiert wenn einem Sünder Christus vor Augen gestellt wird und "Gott" würde einfach warten, was dieser Sünder dann tut?

Die Bibel lässt uns darüber nicht im Unklaren.

aus einem älteren Beitrag:
http://www.betanien.de/forum/viewtopic. ... ght=#17412
Den Unglauben hat der Mensch bereits (Erbsünde) und der Unglaube wird zu keiner Entscheidung für den Glauben (Verleihen, Empfang) führen (die Auswirkungen der Erbsünde sind total und allumfassend). Wer keinen Durst hat, der wird sich für ein Glas Wasser zur Stillung seines Durstes nicht entscheiden. Wer meint gesund zu sein, wird keinen Arzt aufsuchen, noch sich einen aufschwatzen lassen …
Wer den lebendigen Glauben, der ja Inhalte hat, als Torheit beurteilt – der wird sich nicht für diese Torheit entscheiden.
Wer eine Gesinnung hat, die Feindschaft wider Gott ist, der wird sich nicht für seinen Feind, den er mit Inbrunst bekämpft, entscheiden …
Wessen Herz durch und durch böse ist, aus dem bekanntlich alles Weitere fließt, wird keine vor Gott gute Entscheidung fällen. Aus dem Bösen wird kein Gutes, das Böse entwickelt sich nicht zum Guten … Er kann auch das Böse nicht zum Guten verwenden, dazu müsste er einen guten Willen haben …
Wenn es von dem Menschen nach dem Sündenfall heißt, dass er nichts annimmt, von dem, was Gottes ist, wird er nichts annehmen ….
Wenn dieser Mensch nichts anderes kann als sündigen (in Abstufungen, aber dennoch sündigen), dann tut er nichts anderes als sündigen …
Wenn dieser Mensch die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhält, dann wird er die Wahrheit weder fördern, noch begrüßen, …
Wenn dieser Mensch Gott zwar in gewissem Maße erkennen kann ihn aber nicht ehrt, dann führt auch diese Kenntnis nicht zu einer Beugung unter Gott …
Wer sich selbst für weise hält, der wird die Weisheit Gottes nicht suchen …
Wessen Herz verstockt und unbußfertig ist, der wird nur verstockt und unbußfertig handeln können …
Wer „Gewissensbisse“ nur mit Anklagen und Selbstentschuldigungen löst, der wird die Lösung nicht bei Gott suchen …
Wir könnten die Reihe fortsetzen.
Wenn "Gott" warten würde, bis der Sünder selbst ... , dann wären wir alle verdienstvoll auf ewig verloren.
In diesem Sinne "Erwartung Gottes" zu gebrauchen ist Unsinn, weil es gerade Gott selbst ist, der uns in seinem Wort über den total hoffnungslosen Zustand des Sünders in Kenntnis setzt. Wir würden aus uns heraus niemals zu einem solchen Urteil über den Menschen kommen.
Wir würden aus uns heraus auch niemals zu einem Urteil kommen, dass es allein die Barmherzigkeit Gottes ist, die wir brauchen - vom Anfang bis zum Schluss!


Lutz

Gottes Erwartung an uns

Verfasst: 20.02.2011 13:26
von Jose
lutz hat geschrieben:Wenn "Gott" warten würde, bis der Sünder selbst ... , dann wären wir alle verdienstvoll auf ewig verloren.
In diesem Sinne "Erwartung Gottes" zu gebrauchen ist Unsinn, weil es gerade Gott selbst ist, der uns in seinem Wort über den total hoffnungslosen Zustand des Sünders in Kenntnis setzt. Wir würden aus uns heraus niemals zu einem solchen Urteil über den Menschen kommen.
Wir würden aus uns heraus auch niemals zu einem Urteil kommen, dass es allein die Barmherzigkeit Gottes ist, die wir brauchen - vom Anfang bis zum Schluss!
Habe ich mich so missverständlich ausgedrückt? Gott wartet nicht, ER hat uns ja Seinen Sohn gesandt und hat Ihn am Kreuz für unsere Schuld sterben lassen als wir noch Sünder waren. Seine Hände streckt Gott nach allen Menschen aus und wirkt an den Herzen. Tragisch ist nur, dass viele, obwohl sie erkennen wie Gott an ihre Herzen zieht, der Gnade widerstehen. Gott erwartet von uns, dass wir, nachdem ER uns zur bestimmten Zeit Sein Heil offenbart hat, zu Ihm kommen wenn Sein Ruf "Tut Buße" an uns ergeht. Viele kommen leider erst, wenn sie sozusagen mit dem Rücken zur Wand stehen oder die äußeren Umstände so schwer werden, dass sie keinen Ausweg mehr sehen.

Als Nikodemus bei Nacht zu Jesus kam sagte er:"Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen, denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm" Joh 3,2. Wir wissen, bezeugte Nikodemus hier. Ja, die Pharisäer wussten vieles, aber die meisten waren nicht aufrichtig. Und auch die Menschen unserer Tage wissen so vieles, aber sie unterdrücken oft ihr Gewissen, aus welchen Gründen auch immer. In diesem Zusammenhang rede ich von der Erwartung Gottes an uns.

Wir können jetzt die Bibel zitieren und sagen: "Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen; denn es muß geistlich gerichtet sein" 1. Kor. 2,14 (Lu1912), aber gilt diese Wort auch schon wenn es darum geht, auf die Mahnung des überführten Gewissens einzugehen? In den Psalmen lesen wir: "Der Gottlose denkt hochnäsig: »Er wird nicht nachforschen.« »Es ist kein Gott!«, sind alle seine Gedanken" Ps 10,4, und wie viele Menschen reden heute genauso so und behaupten es gäbe keinen Gott. Die so sprechen, werden vor Gott keine Ausreden haben am Tag des Gerichts und sie werden auch keine Entschuldigung haben, warum sie Gott nicht gesucht haben, wenn sie doch wissen mussten, dass es einen Gott gibt.

Der natürliche Mensch ist nicht in der Lage, seinen total verderbten Zustand zu erkennen, da stimme ich dir zu. Wobei auch viele Gotteskinder hier noch Lernbedarf haben. Als ich 1982 angefangen hatte Gott zu suchen, tat ich es hauptsächlich aus dem Grund, weil ich sehr unter meiner körperlichen Behinderung litt. Jemand sagte mir: "Bitte Gott darum, Ihm vertrauen zu können, dass ER dir hilft". Da ich aber noch nicht bekehrt war wurde mir noch geraten, Gott alles zu sagen was mich bewegt und auch, dass ich nicht einmal wüsste, ob es Ihn wirklich gibt. Ich kann nur bezeugen, dass ich irgendwann es erfassen durfte, dass Gott bei mir war. In der Folge erkannte ich auch meinen verlorenen Zustand und erfasste zum ersten Mal, warum Jesus für mich am Kreuz gestorben war. Mein Zustand war dann nicht mehr das Thema, sondern meine Sünden.

Gott hatte Sein Werk in mir begonnen, so wusste ich es nun genau, aber eigentlich hatte ER schon früher, bei vielen Gelegenheiten, an meiner Herzenstür geklopft, in Seiner unaussprechlichen Barmherzigkeit. Ich bin so dankbar, dass auch ich irgendwann vertrauensvoll zum Kreuz schauen durfte und erfahren, was auch in diesem Lied so schön zum Ausdruck kommt: Wer Jesus am Kreuze im Glauben erblickt.

José

Verfasst: 20.02.2011 17:06
von lutz
Danke, Jose, dass du dir dennoch die Zeit genommen hast, es noch einmal so ausführlich darzustellen.

Lutz