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Wie lange war Jesus tot?

Verfasst: 17.06.2009 18:15
von Ralf_Wtal
Hallo zusammen,

in diesem Forum habe ich Beiträge zu „Christlichen Festen“ gefunden, und möchte gerne Argumente gegen die „Ostertradition“ beisteuern.

Motiviert bin ich durch einen Artikel in der Zeitschrift "NEUES LEBEN - Ausgabe 1-2009" Auf Seite 38 - "Harte Frage: Wie lange war Jesus tot?" beschreibt ein Professor der Bibelschule Wiedenest den Ablauf des Karfreitag und kommt zu dem Ergebnis, daß Jesus Christus 40 Stunden tot war. Hat Jesus Christus sich geirrt ? Die Folgen wären fatal! [Die Glaubwürdigkeit der Heiligen Schrift wird durch solche Artikel in Frage gestellt und die Worte Jesu (z.B. Matth. 12,40 - DAS ZEICHEN DES JONA) werden für falsch erklärt]
Was ist in der Woche, in der Jesus starb, tatsächlich geschehen?
Die Juden feiern jährlich im Gedenken an den Auszug aus Ägypten das Passahfest (4. Mose 28,16.17). Am 14. Nisan, dem Rüsttag zu diesem Fest wird Jesus Christus als das wahre Passahlamm (1. Kor. 5,7) hingerichtet und noch am Abend vor Anbruch des Sabbath unter Anwesenheit der Frauen in die Gruft gelegt (Luk. 23, 54.55). Am 15. Nisan ist Ruhetag (Passahfest). Die Pharisäer gehen an diesem Tag zu Pilatus und bitten um die Grabwache (Matth. 27, 62-66). Am 16. Nisan nach dem Passahfest (Markus 16,1) kaufen die Frauen wohlriechende Spezereien. Der 16. Nisan ist ein normaler Werktag. Am 17. Nisan ist der Wochen-Sabbath. An diesem Tage ruhen die Frauen nach dem Gebot (Luk.23,56). Am 18. Nisan, nach den Sabbathen (Matth. 28,1 - hier steht tatsächlich der Plural) machen sich die Frauen frühmorgens zur Gruft auf. Die Grabwache erstarrt zu Tode (Matth. 28,4), weil ein Engel des Herrn den Stein wegwälzt. Es wird nicht berichtet, daß jemand bei der Auferstehung anwesend war. Am frühen Morgen ist das Grab längst leer. Jesus Christus ist nicht am Ostersonntag (dem Tag des Sonnengottes) auferstanden, denn sonst hätte er 4 (!) Nächte im Grab gelegen. Damit kommen wir zu dem schönen Ergebnis, daß die Bibel recht behält und die Auferstehung mit einem heidnischen Fest nichts, rein gar nichts zu tun hat.
Das OSTER(A)- Fest ist entstanden, als das Christentum zur Staatsreligion erhoben wurde. Heidnische Feste und Bräuche wurden mit dem Christentum synkretisiert und werden bis heute tradiert. (Zu diesem Thema gebe ich gerne Literaturhinweise)
Eine persönliche Bitte zum Schluss: Ich schreibe in diesem biblischen Forum, weil ich meine Bibel verstehen möchte und freue mich, wenn das Wort Gottes in harmonisierter Form öfter zitiert wird. (sola scriptura)
Ralf

Verfasst: 17.06.2009 21:23
von Bibel lover
Hi Ralf
gute Frage, einfache Antwort.:wink:
Wenn man weiß wie die Jüdische Zeitrechnung geht ist das Rätsel gelöst.
In Israel wir jeder angefangene Tag als Tag gezählt. Also Freitag, der Todestag ist Tag 1. Samstag Tag 2 und Sonntag wo auch die Auferstehung ist Tag 3.
So war Jesus nach dieser Zeitrechnung drei Tage im Grab...

LG Johannes

Verfasst: 17.06.2009 22:53
von Raphael
Hallo Ralf,
selbst wenn Jesus am selben Tag auferstanden wäre an dem heute das heidnische Ostera-fest gefeiert wird ist das Adiaphora (Nebensächlichkeit). Genauso wie die Frage nach dem Tannebaum zu Weihnachten in der Kirche oder dem Skatspiel mit (angeblich) okultem Hintergrund.
Was allerdings nicht nebensächlich ist, wie du richtig gesagt hast, ist die Glaubwürdigkeit der Schrift. Wobei ich es bisher auch wie Johannes gehalten habe, mich aber gern korrigieren lasse.
Herzliche Grüße

Raphael

Verfasst: 29.06.2009 19:15
von albra-hdh
@Bibel Lover,

deine Angaben können unmöglich stimmen, da es keine 3 vollen Tage ergeben. Bei den Juden fängt der neue Tag immer abends an. Jesus war aber am Sonntagmorgen schon nicht mehr im Grab:

Joh 20,1
Am ersten Tag der Woche kommt Maria von Magdala früh, als es noch finster war, zum Grab und sieht, dass der Stein vom Grab weg war.

Wie Jona war Jesus 3 Tage und 3 Nächte im Bauch (= Grab). Die von dir angegebenen Angaben können somit also unmöglich stimmen?

Gruß
Alex

Das Zeichen des Jona

Verfasst: 30.06.2009 16:00
von Ralf_Wtal
Hallo albra-hdh,

es freut mich sehr, daß jemand meinen Artikel verstanden hat.

Die Rechtfertigung des Synkretismus ist die Übertretung des 1. Gebotes !

Ostern ist das Auferstehungsfest des sol invictus (unbesiegbarer Sonnengott, der von Kaiser Konstantin glühend verehrt wurde und die Auferstehung Christi im Jahre 321 auf den Sonn-tag gelegt hat) ; die Vorschattung des Antichristen (Offb. 13,3)

Ralf

Verfasst: 30.06.2009 17:34
von Joschie
Ostern ist das Auferstehungsfest des sol invictus (unbesiegbarer Sonnengott, der von Kaiser Konstantin glühend verehrt wurde und die Auferstehung Christi im Jahre 321 auf den Sonn-tag gelegt hat) ; die Vorschattung des Antichristen (Offb. 13,3)
Woran machst du die Vorschattung genau fest ??!
Joschie

Auferstehung

Verfasst: 01.07.2009 08:05
von Ralf_Wtal
Hallo Joschie,

Offenbarung 13 greift Prophetie aus dem Buch Daniel auf. Es gibt hier viele Parallelen. Sei mir nicht böse, wenn ich das stark kürzen muss. Wir haben das Tier aus dem Meere, ein widergöttliches Weltreich aus den Nationen (Babylon) und das Tier aus der Erde, eine widergöttliche Richtung aus dem Judentum. Erde steht für das verheißene Land. Nun hat diese Tier Köpfe und Hörner; Zeichen der Herrscher und der Macht und wir sehen einen seiner Köpfe wie zum Tode geschlachtet. (Das Wort schlachten erinnert an das Opfer Christi). Ich kann mir gut vorstellen, daß der Antichrist (ich glaube, daß es ihn in Person geben wird und daß er noch nicht da ist) das Werk Christi nachahmen wird. Das widergöttliche Prinzip ist die Nachahmung, es sieht nur täuschend echt aus. Wenn der Antichrist Tod und Auferstehung Christi nachstellt (wie zum Tode geschlachtet), also Karfreitag stirbt und Ostersonntag aufersteht, wird diese Inszenierung so perfekt sein, daß alle, die nicht im Buche des Lebens stehen, darauf hereinfallen und ihn als Gott verehren.

Der Gedanke an einen kommenden Erlöser ist in der Religionsgeschichte weit verbreitet. Bereits im babylonischen ISCHTAR-TAMMUZ-Kult und im ägyptischen ISIS-OSIRIS-Kult wird Tod, Auferstehung und Reinkarnation widergöttlich nachgebildet. Der Madonna-Kind-Kult (regina coelis, als Maria und Jesus verkauft) hat hier seinen Ursprung.

Ralf

Verfasst: 01.07.2009 09:01
von Joschie
Hallo Ralf
Was hat dieses mit Kaiser Konstantin zu tun. ??!
Lieben Gruß Joschie

Kaiser Konstantin

Verfasst: 01.07.2009 17:49
von Ralf_Wtal
Hallo Joschie,

Kaiser Konstantin hat aus politischen Gründen das Christentum zur Staatsreligion erhoben. Den Preis, den das Christentum dafür bezahlt hat, ist die Vermischung (Synkretismus) mit dem Heidentum. Konstantin hat nichts anderes als Ahab und Isebel im Buch der Könige getan.

Ralf

3 Tage von Jonas

Verfasst: 29.08.2011 18:40
von harri
Hallo,
Das ganze ist total einfach wenn man es im Griechisch liest.
Die 3 Tage von jonas im Bauch des Fisches bedeuten natuerlich nicht 3 Tage im Grab, da das Grab nichts zu tun hat mit dem Bauch des grossen Fisches. Der grosse Fisch deutet Satan an. 3 Tage und 3 Naechte musste Jesus in der Gewalt Satans sein, dies faengt im Garten Getsehmani an, als Jesus gefangen genommen wurde. Er sagte ja an anderer Stelle dass es 3 Tage vieles von den Hohepriestern leiden muesste und dann am dritten Tag auferstehen.

Verfasst: 29.08.2011 21:09
von Peter01
Hallo harri,

der Sinn der Worte Jesu über Jonas 3-tägigen Aufenthalt im Bauch eines Riesenfisches (Mt. 12,39-40) ist nicht, jedem einzelnen Detail eine Bedeutung zu geben. Wichtig ist hier der Hauptgedanke: Sowie Jona in dem Bauch des Fisches war, so wird der Sohn des Menschen im Schoß der Erde sein. Dies ist ein Zeichen bzw. ein Sinnbild für den Tod und die Auferstehung Jesu.
Er sagte ja an anderer Stelle dass es 3 Tage vieles von den Hohepriestern leiden muesste und dann am dritten Tag auferstehen.


So steht es sicherlich nicht geschrieben. Die drei Tage beziehen sich auf die Todesdauer Jesu. Dies macht unter anderen die folgende Bibelstelle deutlich:

Mar 9:31 Denn er lehrte seine Jünger und sprach zu ihnen: Der Sohn des Menschen wird in die Hände der Menschen ausgeliefert; und sie werden ihn töten, und nachdem er getötet worden ist, wird er am dritten Tag auferstehen. (Beachte: Nachdem er getötet wird...)

Übrigens beachte auch die Erklärung von "Bibel lover": Denn dies genau trifft hier zu. Jeder angefangene Tag wird mit einem Tag gerechnet. Dazu auch die folgende Bibelstelle, die dies bestätigt:

Lk. 13,32: Und er sprach zu ihnen: Geht hin und sagt diesem Fuchs: Siehe, ich treibe Dämonen aus und vollbringe Heilungen heute und morgen, und am dritten Tag bin ich am Ziel.
(auch eine Andeutung auf das Sterben und die Auferstehung Jesu - vgl auch Mt. 16,21 u. 27,63)
3 Tage und 3 Naechte musste Jesus in der Gewalt Satans sein
Er war nicht in der Gewalt Satans, sondern im Schoß der Erde. Dies heißt als begrabener bei den Toten (vgl. Röm 10,7; Eph 4,9). Auch wenn Satan Jesus bildlich gesprochen die Ferse zermalmt hat (dazu 1Mo 3,15), so war er niemals völlig dem Satan übergeben und so unter seiner Gewalt. Vielmehr war er derjenige, der dem Satan mit dem Tod und der auferstehung den Kopf zermalmte (wiederum 1Mo 3,15).

Gruß

Peter

Verfasst: 27.04.2012 06:16
von Joseph28
Hallo, Brüder...

Es gibt einen Feiertag im jüdischen Kalender, der ein „beweglicher“ Sabbat ist. Dieser Feiertag ist das Passah („Passover“), das das Fest des ungesäuerten Brotes erinnert. Das heißt, je nach dem Jahr kann dieser besondere Hochsabbat an jedem Tag der Woche fallen. (Genau wie unser Geburtstag, das Datum bleibt immer gleich, aber der Tag ändert sich von Jahr zu Jahr.) Das Datum dieses Passahs ist immer der 15. Nisan.

Im Jahr 30 n. Chr. fiel dieses bestimmte Datum (und damit begann dieser Feiertag) am Donnerstagabend um 18:00 Uhr.

Als Jesus am Kreuz am Donnerstag gekreuzigt wurde, fiel dieser „bewegliche“ Hochsabbat an einem Donnerstagabend um 18:00 Uhr (und die meisten von Freitag), und daher dieser Sabbat war direkt vor dem normalen wöchentlichen Sabbat, der am Freitagabend/Samstag fiel. Also, als Jesus Christus am Kreuz am Donnerstag starb, bildeten diese beiden Sabbat zwei aufeinander folgenden Tagen. Deshalb wurde Jesus beerdigt in das Grab am Donnerstagabend vor 18:00 Uhr, wann der Hochsabbat „Passah“ begann.

Bild
Anmerkung: Diese Darstellung ist meine eigene, und ich habe damit keine Urheberrechte oder Beschränkungen ihrer Nutzung von andere gesetzt.

Diese Daten liefern nicht nur die Chronologie der alttestamentlichen Schlachtung des Passah-Lammes, als Moses die Israeliten aus Ägypten gefuhrt hatte, sondern auch tragen sie sehr tiefe (und schwierige) theologische Einsichten in Bezug auf das Lamm Gottes, das für die Sünden der Welt geschlachtet wurde. Damit kann man das Neue Testament im Licht des Alten Testaments besser verstehen.

Schließlich müssen wir damit rechnen, dass nicht alle Dogma und Tradition, die wir von unseren Vorgängern im Glauben empfangen, unbedingt in der Tat wahr sind. (Zum Beispiel, wurde Christus nicht am Freitag gekreuzigt gemäß Dogma und Tradition, sondern am Donnerstag meiner Meinung nach.) Wir erhalten die Traditionen unserer protestantischen Vorfahren mit viel Ehrfurcht und Demut, aber nur ist die Bibel hier Gottes Wort und damit muß es die höchste Autorität des unseren Glaubens immer so bleiben.

Liebe Grüße,
Joseph

Verfasst: 27.04.2012 12:03
von Manfred01
Hier noch eine andere Variante:

Wann ist Jesus gestorben und auferstanden?
Übersicht des Passahs im Jahre des Todes Jesu, 32n. (Nisan = April)

14.Nisan = 14./15.4.32, Sonnenuntergang MO bis Sonnenuntergang DI jeweils 18 Uhr
Jesus wird verspottet und geschlagen und geht nach Golgatha, in der 3.Stunde, 9 Uhr gekreuzigt und in der 9. Stunde, 15 Uhr gestorben. Seine Grablegung vor dem Festsabbat dem 15.Nisan, dem Fest der ungesäuerten Brote.

15.Nisan = 15./16.4.32 Sonnenuntergang. DI bis Sonnenuntergang. MI jeweils 18 Uhr Großer Festsabbat, Grab wird versiegelt, Jesus die erste Nacht und der erste Tag im Grab, Dienstag/Mittwoch

16.Nisan = 16./17.4.32 Sonnenuntergang MI bis Sonnenuntergang DO jeweils 18 Uhr . Fest der Garbe des
Anfangs, kein Sabbat-Tag. Jesus die zweite Nacht und der zweite Tag im Grab, Mittwoch/Donnerstag

17.Nisan = 17./18.4.32 Sonnenuntergang. DO bis Sonnenuntergang. FR jeweils 18 Uhr.
Jesus die dritte Nacht und der dritte Tag im Grab,
Donnerstag/Freitag Frauen kaufen Aromen und bereiten sie zu.

Also ist Jesus von Dienstagabend 14.Nisan bis Freitagabend 17.Nisan 3 Tage und 3 Nächte im Grab.

Zählbeginn der 50 Tage bis Pfingsten.
Jesus steht auf in aller Stille, „kurz bevor der Sabbat (Samstag) um 18 Uhr anfing.
Der jüdische Tag fängt immer um 18 Uhr an!
Nach jüdischer Auffassung ist der Geist des Menschen noch drei Tage nach seinem Tod in ihm; deswegen ging Jesus auch bei Lazarus erst am 4. Tag zu ihm.
Hier gingen die Frauen erst am Ende des dritten Tages an das Grab.

Siehe den jüdischen Kalender 32 n. Leider muss man mit Hand die Jahre zurückstellen.


http://www.hagalil.com/kalender/monate.htm

Verfasst: 13.05.2012 08:01
von Joseph28
Lieber Manfred...

Der 14. Nisan ist der Tag der Vorbereitung, und so war der Tag, wann die Opferlamm geschlachtet wurde vor Passah, das am 18.00 am selben Abend begann (15. Nisan). Entnimm bitte von der Tabelle (unten), dass der Tod Christi im Jahr 30 n.Chr. geschah. Anmerkung: es gibt mehrere Almanache im Internet zur Verfügung, die die Tage für diese jeweiligen Jahre bieten.

Bild

Da Herodes der Große in 4 v.Chr. starb, und da Jesus während seiner Regierungszeit geboren wurde (Matthäus 2, 19), können wir folgern, dass Jesus in 4 v. Chr. geboren wurde. Wenn Jesus im Alter von 33 gekreuzigt wurde, dann wurde er am Donnerstagmorgen gekreuzigt und starb am 5. April 30 n. Chr. (14. Nisan). Bitte sieh meine frühere Darstellung in meinem früheren Beitrag von 27.04.2012 (oben). Bitte denk daran, dass die Zeitspanne zwischen 1 v. Chr. und 1 n. Chr. zwolf Monate ist -- mit anderen Worten, gab es keine „0 v.Chr.“ oder keine „0 n.Chr.“, und daher starb Jesus im Alter von 33 Jahren.

Liebe Grüße,
Joseph