Barna, George und Viola, Frank "Heidnisches Christentum

Empfehlungen, Kritik oder Rezensionen von christlichen Büchern und Medien

Moderator: Joschie

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Joschie
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Barna, George und Viola, Frank "Heidnisches Christentum

Beitrag von Joschie »

Hallo Ihr!
Hat jemand von euch das Buch gelesen von Barna, George und Viola, Frank "Heidnisches Christentum"? Über die Hintergründe mancher unserer vermeintlich biblischen Gemeindetradition,Verlag-Glory World.Ein Bruder den ich sehr schätze, möchte das ich das Buch lese.Nur ihn sagen das ich es nicht lese weil es aus diesem Verlag kommt, ist mir zu dürftig.Ich wäre für Informationen und Einschätzung von euch sehr dankbar.
Gruß Joschie
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Joseph
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Beitrag von Joseph »

Hab das Buch nicht gelesen, es gibt aber eine Leseprobe:

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http://www.gloryworld.de/pdf/Leseprobe%20Viola_Barna%20Heidnisches%20Christentum%205-31.pdf
Das Inhaltsverzeichnis hört sich ganz interessant an, wahrscheinlich hat er mit einigen Punkten auch recht.

Der Autor wird in einem Post in Georg Walters Blog erwähnt:

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http://distomos.blogspot.com/2010/06/emerging-nar.html

Der Pilgrim
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Beitrag von Der Pilgrim »

Prinzipiell ist sowas sicher interessant, aber man sollte sich unter Umständen wirklich über den Autor informieren. Gerade bei so einem Thema kann dieser ganz schnell irgend so einem Rekonstruktionskult entsprungen sein (Da gibt es ja mittlerweile ein breites Spektrum mit ständigem Zuwachs), und wenn er aus der Richtung kommt, kann er da auch ohne weiteres solches Gedankengut in so ein Buch einarbeiten, das Thema bietet sich ja wirklich dazu an.
Was diese ganze "Heidentumsdebatte" angeht: Dass viele Bräuche oder Festtagsdatierungen auf heidnische Feste zurückgehen, ist ja heutzutage bekannt. Das Weihnachtsfest deswegen aber bspw. als satanisch/heidnisch zu diffamieren, halte ich für unangebracht und übertrieben. Ich bin weder Traditionalist noch Liberaler, aber nach urchristlichem Vorbild leben ist die eine Sache - dieses ganze "Heilige Namen"-Getue, was man in letzter Zeit vermehrt beobachtet (Jesus darf nur Yeshua genannt werden und alles andere ist heidnisch und falsch) geht - wie ich finde - zu weit und verfehlt das eigentliche Ziel.
Simon W.

Jose
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Re: Barna, George und Viola, Frank "Heidnisches Christe

Beitrag von Jose »

Vorhin sah ich, dass es einen englischen Blog von Frank Viola gibt: http://frankviola.wordpress.com/, unter About Frank finden sich auch Infos über ihn.
Joschie hat geschrieben:Hat jemand von euch das Buch gelesen von Barna, George und Viola, Frank "Heidnisches Christentum"?
Das Buch habe ich (noch) nicht gelesen oder gekauft, aber es scheint interessant zu sein, sich mit dem Buch zu beschäftigen, allerdings hatte ich von Frank Viola bislang nichts gehört und nur die in Beitrag von Joseph angegebene Leseprobe gelesen. Die allgemeine Aussage fand ich aber interessant.

Ohne Zweifel kann man sagen, dass in der Institution Kirche sich sehr viel Tradition angesammelt hat, die nichts mit der biblischen Lehre zu tun hat. Bald findet beispielsweise wieder die Konfirmation statt. Als ich vor einigen Jahren mit einem Pastor darüber sprach und ihn fragte, wie er es mit seinem Gewissen vereinbaren könne, Jugendliche zu konfirmieren die überhaupt nichts mit dem christlichen Glauben zu tun haben wollen, bekam ich die Antwort, dass er sehr ernst mit der Sache umgeht. Als Beispiel nannte er mir einen Fall, bei dem eine Jugendliche ihm sagte, sie wolle überhaupt nicht konfirmiert werden, aber die Mutter bestehe darauf. Daraufhin habe er, der Pastor, mit der Mutter geredet. Sie ließ sich aber von ihrem Wunsch nicht abbringen. Das junge Mädchen wurde dann auch von ihm konfirmiert.

Hiermit will ich nicht behaupten, dass alle Konfirmierten nicht gläubig sind, sondern möchte darauf hinweisen, dass die Institution Kirche sich selber bei bestimmten Themen in eine Sackgasse hineinmanövriert hat und nur schwerlich daraus heraus kommt, außer durch Umkehr zum Wort Gottes und das Ablegen von unbiblischen Handlungen.

Wenn das erwähnte Buch kritisch mit nachweislich unbiblischen Inhalte in der Institution Kirche umgeht, aber auch in vielen Freikirchen, bei denen die Tradition auch sehr Fuß gefasst und den lebendigen Glauben verdrängt hat, dann kann es eine Hilfe sein, den eigenen Stand und die gegenwärtige Situation zu überprüfen.

José

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Pilgrim hat geschrieben:Gerade bei so einem Thema kann dieser ganz schnell irgend so einem Rekonstruktionskult entsprungen sein (Da gibt es ja mittlerweile ein breites Spektrum mit ständigem Zuwachs), und wenn er aus der Richtung kommt, kann er da auch ohne weiteres solches Gedankengut in so ein Buch einarbeiten, das Thema bietet sich ja wirklich dazu an.
Was genau verstehst du unter Rekonstruktionskult?Kannst du Bücher oder Autoren dazu angeben?
Gruß Joschie
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Der Pilgrim
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Beitrag von Der Pilgrim »

Unter den Begriff "Restaurationskult" fallen bei mir alle Gruppen, die diese Entpaganisierung so exzessiv betreiben, dass sie essentielle christliche Lehren ablehnen und sich immer mehr dem Judentum annähren. Oft entspringen sie dem Adventismus (Die STAs können da eigentlich auch als Vertreter zugerechnet werden, immerhin halten sie ja den Samstag als Feiertag und halten sich streng an die alttestamentlichen Speisegebote)

Krassere Beispiele dafür wären das "Yahweh's Restorations Ministry" (http://www.yrm.org/), das "Assembly of Yahweh" (http://www.assembliesofyahweh.com). Die Glaubensgrundsätze des "Yahweh's Restoration Ministry" kannst du auch hier nachlesen: http://www.yrm.org/YRM_statement_of%20belief.htm

Sicher fallen dir da ein paar Parallelen zu den ZJ auf... Das ist auch kein Zufall, wenn man bedenkt, dass sie ja ebenfalls "adventistischen Hintergrund" haben.
Diese ganzen (vorwiegend amerikansichen) Bewegeungen betreiben diese "Entpaganisierung" (Also das Abschaffen angeblich heidnischer Bräuche) so radikal, dass sie dabei schwerwiegende Fehler begehen, beispielsweise den Herrn Jesus ("Yeshua") als Geschöpf ansehen, Werksgerechtigkeit lehren und den Heiligen Geist als Kraft bezeichnen. Dafür halten sie dann Speisegebote, benutzen nur die "heiligen Namen", feiern jüdische Feste, manche lassen sich glaube ich sogar beschneiden. Ich habe auch schon einen "individuellen" Prediger aus dieser Bewegung erlebt, der aus dem Neuen Testament der Heiligen Schrift nur das Matthäus und das Johannesevangelium anerkannt hat!
Simon W.

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Pilgrim hat geschrieben:Unter den Begriff "Restaurationskult" fallen bei mir alle Gruppen, die diese Entpaganisierung so exzessiv betreiben, dass sie essentielle christliche Lehren ablehnen und sich immer mehr dem Judentum annähren.
Wird deswegen auch von ihnen die Dogmen-Kirchengeschichte abgelehnt?
Die Glaubensgrundsätze des "Yahweh's Restoration Ministry" kannst du auch hier nachlesen: http://www.yrm.org/YRM_statement_of%20belief.htm
Leider geht der letzte Link nicht.Es wäre schon hilfreich wenn du einen Link auf deutsch hättest :oops:
Dafür halten sie dann Speisegebote, benutzen nur die "heiligen Namen",
Was sind die "heilige Namen" ??!
Gruß Joschie
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Der Pilgrim
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Beitrag von Der Pilgrim »

Wird deswegen auch von ihnen die Dogmen-Kirchengeschichte abgelehnt?
Soweit ich weiß dürfte von ihnen die komplette Kirchengeschichte abgelehnt werden. Das schließt alle Konzile und Dogmen mit ein.
Leider geht der letzte Link nicht.Es wäre schon hilfreich wenn du einen Link auf deutsch hättest
Dürfte daran liegen, dass da ein Leerzeichen drin ist (wie sie das hingekriegt haben weiß ich auch nicht), wenn man den Link kopiert müsste es aber funktionieren. Auf Deutsch habe ich es leider nicht gefunden (da es sich - Gott sei Dank - noch nicht in Deutschland ausgebreitet hat).
Hier mal eine Zusammenfassung einiger Punkte, die ich für unorthodox halte (dem verlinkten Glaubensbekenntnis entnommen):

- Das Nicht-Benutzen des Namens "Yahweh" für Gott ist verwerflich/sündhaft
- "Yashuah" (Jesus) ist nicht wesensgleich mit dem Vater
- "Yashuah" starb an einem Pfahl und nicht an einem Kreuz (wem kommt das nicht bekannt vor :wink: )
- Ablehnung der Trinität als heidnische Irrlehre (siehe ZJ)
- Der Heilige Geist ist eine Bezeichnung für die Kraft "Yahwehs" (keine Person!)
- Alle alttestamentlichen Gesetze, Gebote und Rechtsvorschriften (bis auf Beschneidung und Tieropfer) müssen praktiziert werden
- Erlösung erfolgt nicht durch Glauben alleine
- Am Samstag (Sabbat) darf nicht gearbeitet oder gekocht werden
- Das Passah-Fest muss gefeiert werden
- Das Fest der Ungesäuerten Brote muss gefeiert werden
- Das Wochenfest muss gefeiert werden
- Das Neujahrsfest muss gefeiert werden
- Der Versöhnungstag muss gefeiert werden
- Das Laubhüttenfest muss gefeiert werden
- Das Neumondfest muss gefeiert werden
- Es gibt keine ewige Hälle (=> Annihilationslehre, gibts auch bei den STA und ZJ)
- Speisegebote sind einzuhalten (wie bei STAs)
Was sind die "heilige Namen"?
Die hebräischen Namen für alle biblischen Personen (wie hier Yahweh oder Yashuah), manchmal wird auch Elohim für Gott verwendet.
An sich wäre das in meinen Augen nicht schlimm, wenn diese Leute nicht behaupten würden, dass man diese Namen benutzen muss und dass der Name Jesus eine heidnische Verfälschung wäre und kein Heil bringen würde.
Simon W.

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Hallo Pilgrim
Vielen Dank für die vielen Infos.Ich war heute in der Buchhandlung und da ist mir aufgefallen das dort auf einmal noch mehr Bücher vom Verlag Glory World standen.Ich habe folgendes Zitat gelesen
Frank Viola ist eine einflussreiche Stimme in der Bewegung hin zu einfachen, organischen Formen des Christseins. Er ist ein Kenner der zweitausendjährigen Geschichte des Christentums und der ursprünglichen, neutestamentlichen Gemeindepraxis. Darüber hat er etliche leicht verständliche Bücher verfasst. Er lehrt weltweit über diese Themen und gründet und begleitet organische Gemeinden. Mit seiner Familie lebt er in Florida/USA.
Was hat es mit organischer Gemeinde auf sich ??!
Gruß Joschie
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Der Pilgrim
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Beitrag von Der Pilgrim »

Hmm, es gibt die "Organische Christusgeneration" (OCG), die sich ja ähnlich anhört, aber wenn man sich das hier durchliest, dürfte es sich kaum um das gemeinte handeln (Trotzdem finde ich es interessant):
Organische Christus-Generation (OCG)

Kurzinformation
Andere Namen und verbundene Werke: Obadja, Panorama-Zentrum, Elaion-Verlag.

Ivo Sasek, Gründer und Leiter der Organischen Christus-Generation (OCG), wurde 1956 in Zürich geboren und absolvierte eine Ausbildung als Automechaniker. Aufgewachsen in einem überzeugt atheistischen Elternhaus bekehrte sich Sasek 1977 zu einem Christentum evangelikaler Prägung und schloss sich im Jahr darauf der damaligen Newlife-Bewegung an. Von der Bibelschule der Newlife-Bewegung wurde Sasek allerdings 1982 weggewiesen, weil er sich pfingstlerischen Lehren öffnete. Sasek arbeitete in der Folge in der christlichen Drogenrehabilitation «Villa Akazia» in Zihlschlacht/Thurgau mit und gründete 1984 mit Absolventen dieser Organisation ein eigenes Drogenrehabilitationszentrum unter dem Namen Obadja in Walzenhausen(AR, Schweiz). Seine dortige Liegenschaft wurde unter der Bezeichnung «Panorama-Zentrum» zum Mittelpunkt von Saseks verschiedenen Aktivitäten. Neben die Drogenrehabilitation Obadja trat ein Gemeindelehrdienst: Sasek hält Vorträge in Gemeinden und wirbt dort für seine Auffassung des Christentums. Bücher, Kleinschriften und Audio-Kassetten Saseks erscheinen im hauseigenen Elaion-Verlag. Seine Lehrtätigkeit sieht Sasek im Rahmen eines apostolischen und prophetischen Dienstes, zu welchem er berufen sei. Ziel dieses apostolischen Dienstes wäre eine Unterweisung ganzer Gemeinden im Sinne der Theologie Saseks. De facto verlassen aber die meisten von Sasek überzeugten Menschen ihre Gemeinde und schliessen sich einem Hauskreis an, der im Sinne Saseks wirkt. Für dieses Hauskreissystem ist in den letzten Jahren der Begriff «Organische Christus-Generation» OCG geprägt worden.

Die saseksche Theologie zeichnet sich durch eine betonte Radikalität aus: Wichtiges Anliegen ist die Hingabe an Gott und seinen Willen, ausgedrückt mit dem Begriff des Ganzopfers. Alles, was die Gottesbeziehung stören könnte, ist zu lassen, z.B. Hobbys, die dem einzelnen wichtig sind und gerade darum die Gottesbeziehung konkurrenzieren. Das ganze Leben ist allein auf Gott und seinen Willen auszurichten. Ziel ist der Zustand des «Christus in uns», welchen Sasek als einen Stand von Heiligkeit entwirft, wo nur noch Gottes Wille im Leben wirkt.

Dabei gestaltet Sasek seine Lehre sehr stark in Abgrenzung zur evangelikalen «Normaltheologie», welcher er mangelnde Radikalität vorwirft. Die anfängliche Anerkennung Saseks in Teilen der evangelikalen Bewegung ist in den letzten Jahren einer weitgehenden Ablehnung gewichen, was Sasek als Rückweisung seines apostolischen Dienstes deutet und wogegen er mit recht schrillen Tönen kontert. Von evangelikaler Seite wird in diesem Zusammenhang angemahnt, dass Sasek nicht bereit sei, Kritik von aussen in irgendeiner Form aufzunehmen.

In der letzten Zeit zeigt sich eine zunehmende Distanzierung Saseks vom Evangelikalismus durch Ausbildung oder Uebernahme diverser Sonderlehren, z.B. diejenige einer "Erlöser-Generation", die das Werk des Messias Jesus Christus fortsetze und mindestens potenziell sündlos sei. Dabei wird diese Erlöser-Generation in der Praxis wohl als im Wesentlichen mit der Gemeinschaft OCG deckungsgleich wahrgenommen. Ebenso finden sich Ansätze zu einer Lehre fortlaufender Offenbarung und zu Verschwörungstheorien. Auch die Ansprüche des eher kleinwüchsigen Sasek bezüglich der Bedeutung seiner eigenen Person scheinen tendenziell zu steigen, so erlebt er sich als zum Völkerapostel berufen.

Wer sich Sasek anschliesst, findet sich in Walzenhausen zu «Bemessungs-Tagen» ein. Hier wird von Sasek und Mitstreitern der Glaubensstand des Einzelnen bemessen, oft mit dem Befund, dass der Gottesbeziehung noch Hinderliches im Wege steht, das fürderhin zu lassen ist.

Ins Gespräch gekommen ist Sasek insbesondere im Jahr 2001 einerseits durch eine aufgebotsartige Einladung an die Leiterschaft von Freikirchen im deutschsprachigen Raum, sich zu einer Veranstaltung mit prophetischer Warnbotschaft einzufinden, und andererseits durch seine Lehre von der Notwendigkeit der Züchtigung von Kindern mit der Rute. Inzwischen wird die Züchtigung nicht mehr öffentlich gelehrt, wohl aber weiterhin geübt.

Zeitschrift: Der Oelbaum

Adresse: Ivo Sasek, Nord 33, CH-9428 Walzenhausen

Statistik: keine Zahlen bekannt. Wohl ein paar Dutzend Gruppen mit Schwergewicht in Süddeutschland und in der Schweiz, mehrere Hundert Menschen umfassend.

Kommentar
Ivo Saseks radikale Theologie vermag auf den ersten Blick zu beeindrucken, geht aber in ihrer absoluten Fassung des «Christus in uns» über die Faktizität des Menschlichen hinweg. Die Folge ist Verdrängung, die sich in säuberungsartigen Psychodynamiken in Saseks Gemeinde und in schrillen Drohreden gegenüber Gemeinden, die sich Saseks vermeintlichem apostolischen Auftrag nicht unterordnen wollen, Bahn bricht. Dass sich mit dem theologischen Anliegen menschliche Geltungswünsche verbinden, kann Sasek nicht sehen, weil er keine Korrektur von aussen anzunehmen bereit ist. Eine zunehmende Zahl von Sonderlehren ist weitere Folge dieser mangelnden Kritikfähigkeit. Das traurigste Kapitel ist aber die Züchtigung der Kinder mit der Rute, die Sasek nicht nur an seinen eigenen Kindern übt, sondern auch von den Menschen, die sich seinem Werk anschliessen, als Glaubenspflicht forderte.
Georg Otto Schmid, 2002
Quelle: http://www.relinfo.ch/obadja/kurz.html
Simon W.

lutz
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Re: Barna, George und Viola, Frank "Heidnisches Christe

Beitrag von lutz »

Joschie hat geschrieben: Ein Bruder den ich sehr schätze, möchte das ich das Buch lese.
Hallo Joschie, wenn es ein Bruder ist, den du sehr schätzt und mit dem du vielleicht sogar persönlichen Umgang pflegst, dann denke ich schon, dass du es „ihm zuliebe“ lesen kannst.
Kaufen würde ich es nicht. Du könntest es dir von ihm leihweise zur Verfügung stellen lassen, wenn ihm soviel daran liegt, dass du es liest.
Wenn du dich anhand des Buches mit ihm auseinandersetzt, findest du vielleicht eher Gehör für Problemfelder.

Bei „organischer Gemeinde“ wird es sich um Folgendes handeln:
Auf dieser Webseite findet man den Begriff der „organischen Gemeinde“ und auch den Namen Frank Viola. Hier sind mal die „15 Thesen zur Re-Inkarnation der Kirche“:

http://gemeindedna.wordpress.com/inhalt/

Vor einigen Jahren wurde mir ein Buch angepriesen und ausgeliehen, das ähnliche Inhalte aufweist: Wolfgang Simson, „Häuser, die die Welt verändern“, C & P, 1999.
Dieser Name ist ebenso auf dieser Webseite vertreten.
Auch mir wurde dieses Buch ans Herz gelegt und weil es für diese Person so wichtig war, dass ich es lese, las ich es. Als meine Auseinandersetzung (Tabelle mit drei Spalten: „aus dem Buch zitiert“ / „die Bibel sagt“ / „zu klärende Fragen“) dann die fünfte Din A 4 Seite erreichte, beendete ich meine Lese und ging ins Gespräch damit.

Sollte das Ganze noch aktuell sein und solltest du dich entscheiden, es doch zu lesen, dann kann ich dir mal meine Seiten als „Muster“ sozusagen zusenden. Sag einfach Bescheid über PN.

Lutz
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PS: Die Leseprobe sagt nicht viel zu „organischen Gemeinden“ – aber auch hier gäbe es Ansätze für ein Gespräch anhand der Schrift.
Diese Erkenntnis bestätigt sich zudem auch durch meine Erfahrung in der Arbeit mit organischen Gemeinden. (Eine organische Gemeinde ist einfach eine Gemeinde, die aus geistlichem Leben hervorgegangen ist. Sie wurde also nicht von menschlichen Institutionen ins Leben gerufen und wird auch nicht durch religiöse Programme zusammengehalten. Organische Gemeinden zeichnen sich aus durch Treffen, die vom Heiligen
Geist geleitet werden und bei denen sich alle offen und aktiv beteiligen können, sowie durch eine nicht-hierarchische Leiterschaft. Dies steht in starkem Kontrast zu einer von einem Klerus geleiteten und durch eine
Institution bestimmten Gemeinde.)
(S. 13/14 der PDF)
Organische Gemeinden sind natürlich je nach Kultur unterschiedlich. Folgt eine Gemeinde jedoch dem ihr innewohnenden Leben Gottes, wird sie niemals jene unbiblischen Praktiken entwickeln, die in diesem Buch behandelt werden.7
(S. 14 der PDF)

Organische Kirche/Gemeinde
Damit ist kein ganz bestimmtes Gemeindemodell gemeint. (Wir glauben nicht, dass es ein vollkommenes Modell gibt.) Stattdessen glauben wir, dass das Neue Testament die Gemeinde als etwas Organisches sieht. Eine organische Gemeinde ist ein lebendiger, dynamischer und gemeinschaftlicher Ausdruck des Leibes Christi, bei dem alle Mitglieder aktiv mitwirken und Jesus im Zentrum steht. Bitte beachten Sie, dass wir nicht das Ziel haben, in diesem Buch eine vollständige Beschreibung der organischen Gemeinde zu geben. Wir befassen uns nur mit ihr, wenn das notwendig ist.
(S. 24 der PDF)

Jose
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Registriert: 29.05.2010 19:23

Re: Restaurationskult ?!

Beitrag von Jose »

Hallo Simon.
Zunächst möchte ich Bezug nehmen auf deine Beiträge. Mal redest du von Rekonstruktionskult und mal von Restaurationskult, meinst damit aber sicherlich das gleiche.
Der Pilgrim hat geschrieben:Gerade bei so einem Thema kann dieser ganz schnell irgend so einem Rekonstruktionskult entsprungen sein…
Auszug aus Beitrag vom 23.02.2011 22:30
Der Pilgrim hat geschrieben:Unter den Begriff "Restaurationskult" fallen bei mir alle Gruppen, die diese Entpaganisierung so exzessiv betreiben, dass sie essentielle christliche Lehren ablehnen und sich immer mehr dem Judentum annähren. …
Auszug aus Beitrag vom 28.02.2011 20:02
Du scheinst dich ja mit sehr vielem beschäftigt zu haben, allerdings denke ich, man sollte nicht jedes Bemühen, sich ernsthaft mit dem biblischem Christentum zu beschäftigen und auch auszuleben, gleich in die Richtung von Sekten wie die STA oder ZJ usw. schieben.

Was die großen kirchlichen Institutionen unserer Zeit anbetrifft, so ist die katholische Kirche meiner Meinung nach keine wirkliche Kirche sondern die größte Sekte und christliche Irrlehre. Die Protestanten hatten durch die Reformation von Gott die Gnade erfahren, sich wieder auf die biblische Lehre zu konzentrieren. Leider geriet die Reformation ins Stocken und die evangelische Kirche nähert sich in der Ökumene immer mehr der katholischen Kirche wieder an, wie auch viele Freikirchen.

Ich komme aus dem Katholizismus und meine Frau aus der evangelischen Kirche. Wir haben uns in unserer jetzigen Gemeinde kennen gelernt, zu der wir beide zwischenzeitlich seit über 20 Jahren gehören. Unser Anliegen war damals, den toten Traditionen der Kirche zu entfliehen, ohne dabei behaupten zu wollen, es gäbe in diesen von der Tradition geprägten Kirchen keine Gläubigen. An unserer Überzeugung hat sich seitdem nichts geändert sondern wir sind froh, den Schritt damals gewagt zu haben.


Hallo Joschie.
Leider kam ich nicht dazu, mich weiter mit dem Buch zu beschäftigen. Bist du nun dabei es zu lesen? Es wird beispielsweise bei Amazon angeboten. Als ich vorhin die bisherigen 3 Kundenrezensionen dazu las, hätte ich es fast bestellt um mir selber eine Meinung über den Inhalt zu machen.

José

Der Pilgrim
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Beitrag von Der Pilgrim »

Hallo,
Stimmt, in diesem Punkt war ich inkosequent, das liegt hauptsächlich daran, dass ich beide Begriffe (im Englischen) schon gehört habe und sie - wie du ja richtig sagst - letztendlich beides das selbe meinen. Natürlich ist das auch ein Kunstbegriff, der nur zur Beschreibung eines Phänomens dienen soll und bei dem man eben auf in diesen Kreisen kursierende Begriffe zurückgreift, und da die Anhänger dieser Bewegung sich Namen wie das "Yahweh Restoration Assembly" geben und davon sprechen, dass ursprüngliche Christentum wiederherzustellen (rekonstruieren) kommen beide Begriffe gelegentlich vor, wobei mir Restauration/Restoration bis jetzt häufiger begegnet ist.

Was du an der evangelischen bzw. katholischen Kirche kritisierst, kann ich (und ich denke da wird mir der Großteil des Forums zustimmen) sehr gut nachvollziehen.
Ich wollte hier ja auch niemanden in die Sektenschublade stecken, es tut mir leid, sollte ich diesen Eindruck erweckt haben. Aber uns wird doch auch aufgetragen, die Geister zu prüfen (1. Johannes 4,6) und wenn mir dann jemand erzählt, dass man bspw. das Laubhüttenfest feiern muss um erlöst zu werden, dann werde ich eben misstrauisch.
Ich wollte auch nicht sagen, dass dieses Buch aus dieser Ecke kommt, sondern lediglich darauf hinweisen, dass es eventuell daher kommen könnte. Ich habe es nicht gelesen und kann es folglich nicht beurteilen. Aber da diese Bewegung in Deutschland langsam Fuß zu fassen scheint, wollte ich diese Befürchtung zumindest einmal angesprochen haben.
Grüße
Simon
Simon W.

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