300 angeblich gefälschte Stellen von Ebertshäuser

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Moderator: Joschie

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Manfred01
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300 angeblich gefälschte Stellen von Ebertshäuser

Beitrag von Manfred01 »

Ich habe mir die Mühe gemacht, diese 300 Stellen nach den Handschriften Sinaiticus und Vaticanus und anderen nachzuprüfen und korrigiert.

Bibelfundi


http://www.grundtexte.de/index.php?opti ... oad&id=288
1.Kor.14. 26: Lasset alles geschehen zur Auferbauung.

lutz
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Re: 300 angeblich gefälschte Stellen von Ebertshäuser

Beitrag von lutz »

Bibelfundi hat geschrieben:Ich habe mir die Mühe gemacht, ...
Du bist nicht der Einzigste, der sich mit dieser Frage beschäftigt hat.
Z. Bsp.:
http://home.sdirekt-net.de/jschmitsdorf ... tr_na.html
(Verfälschter Urtext? - Eine Stellungnahme zur neueren Diskussion um den Textus Receptus)
Der seelsorgerische Aspekt darf in solchen Diskussionen nicht vernachlässigt werden. Deswegen werde ich auch speziell dazu verschiedentlich zitieren.
Aus der Einführung:
Nachdem es in den USA schon geraume Zeit eine Auseinandersetzung über die Frage gibt, ob der Urtext des Neuen Testaments durch den sog. Textus Receptus (nachfolgend TR abgekürzt) oder durch moderne wissenschaftliche Ausgaben wie etwa den Nestle-Aland (NA)[1] besser wiedergeben wird, hat dieser Streit seit einigen Jahren auch im deutschsprachigen Raum Fuß gefaßt. Nicht selten behaupten dabei Anhänger des TR, dieser sei mit dem Urtext identisch, die neueren textkritischen Ausgaben hingegen (bzw. die alexandrinischen Bibelhandschriften) seien das Werk von Irrlehrern bzw. Ungläubigen, die wichtige Lehren aus der Bibel entfernt und diese so verfälscht hätten.

Das sind schwere Vorwürfe, die zahlreiche Gläubige verunsichern. Können wir noch darauf vertrauen, daß unsere Bibeln das Wort Gottes zuverlässig wiedergeben? Kein wahrer Christ kann diese Frage auf die leichte Schulter nehmen.[2] Darum soll denjenigen, die der biblischen Sprachen nicht kundig sind, mit folgender Gegenüberstellung eine Handreichung geboten werden.
Aus der Zusammenfassung:
Alle Handschriften des NT wie auch alle Textausgaben stimmen insgesamt in erstaunlich hohem Maß überein. Obwohl der TR eine relativ minderwertige Bearbeitung nur weniger später Handschriften ist, die ihrerseits schon vom Urtext abweichen, muß dennoch betont werden, daß er mit dem NA zu 98 Prozent identisch ist; keine der abweichenden Lesarten stellt auch nur eine einzige neutestamentliche Lehre ernsthaft in Frage. Man kann daher nur dankbar anerkennen, daß Gott sein Wort durch die Jahrhunderte trotz aller menschlicher Fehler bewahrt hat.
Die Behauptung, moderne textkritische Ausgaben des Griechischen NT beruhten auf gnostisch gefärbten Handschriften und verfälschten das Wort Gottes, entbehrt jeder Grundlage und muß als unhaltbar und irreführend zurückgewiesen werden. Die „Gründe“, die dafür ins Feld geführt werden, sind maßlos übertrieben und vernachlässigen sträflich den Zusammenhang der jeweiligen Bibeltexte.
Weder der Textus Receptus noch der Nestle-Aland geben also Anlaß dazu, daß das Evangelium neu definiert werden müßte. Niemand muß meinen, er habe eine „schlechte“ Bibel, weil diese auf dem MT, dem TR oder dem NA beruht.
Im Forum wurde bzgl. Bibelübersetzungen auch diskutiert, verlinkt …
http://www.betanien.de/forum/viewtopic.php?t=32
(Umfrage: Mehrheitstext oder Nestle Aland, letzter Beitrag am: 4. 6. 2005 im Archiv derzeit auf Seite 10)
Die obige Stellungnahme ist als PDF noch hier: http://home.sdirekt-net.de/jschmitsdorf ... /tr_na.pdf
Was mich wundert, ist der Anspruch deiner PDF:
Zitat: „Deswegen werde ich jede Stelle hier behandeln und aufzeigen, warum die eine oder andere Stelle angeblich weggelassen wurde.“
Mir sind bei 300 Stellen weniger als 20 Begründungen aufgefallen.
Diese Begründungen bewegen sich in drei Kategorien: „möglicherweise unecht“, „mit Sicherheit nicht ursprünglich“, „nach Westcott-Hort und Codex D als unecht bezeichnet“.

Um den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren, muss aber auch hier gesagt werden:
Von deiner Webseite über den TR: http://www.grundtexte.de/index.php?opti ... oad&id=288
(als Quelle (Webseite): „bibelbrunnen.de“)
Darum wird die Streitfrage um den Textus Receptus auch so erbittert und oft sehr emotional geführt. Man sollte über dieser ganzen Auseinandersetzung jedoch nie vergessen, dass die Unterschiede des Textus Receptus zu anderen griechischen Ausgaben insgesamt gesehen nur gering sind. An etwa 7000 Stellen unterscheidet sich der Textus Receptus von der Textausgabe von Nestle-Aland. Auf den ersten Blick scheint das sehr viel zu sein. Bedenkt man jedoch, dass das griechische Neue Testament etwa 140.000 Wörter hat dann sieht man, dass ungefähr 95% des Textes feststeht. Viele der 5% Unterschiede sind reine Rechtschreibvarianten des Griechischen oder grammatische Eigenheiten, die oft so speziell sind, dass man die feinen Unterschiede in einer deutschen Übersetzung überhaupt nicht ausdrücken könnte. Die Unterschiede des Textus Receptus zu anderen Textausgaben betreffen nur selten eine zentrale biblische Wahrheit und nie eine heilsnotwendige Wahrheit. (S. 6)
Lutz

PS: Nachdem du mehrmals auf deine Webseite hingewiesen hast, kann man dich jetzt mit deinem richtigen Vornamen ansprechen oder muss es immer noch das Pseudonym „bibelfundi“ sein?

Manfred01
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Beitrag von Manfred01 »

Vielen Dank für diese ausführlichen Berichte.
Es war schon immer klar, dass solche, die sich ein wenig mit Handschriften beschäftigen nicht behauptet haben, irgendetwas wäre verfälscht. (Wie Herr Ebertshäuser).
Selbst das eingefügte Comma Johanneum, ist keine Fälschung, sondern ein Zusatz aus dem 14. Jahrhundert.

Du kannst mich gerne nennen wie du willst.

Herzliche Grüße
Manfred (Bibelfundi)
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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Hallo Ihr!
Zum besseren Verständnis setze ich mal den Link zu den Beiträgen von Rudolf Ebertshäuser, zum Textus Receptus/Nestle-Aland rein.
Gruß Lutz
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Ein Zwischenruf!

Beitrag von Joschie »

Hallo Ihr!
Vor einigen Tagen habe ich auf der Seitedistomos den Beitrag "Licht in der Finsternis" die verschwiegene Geschichte der Bibel entdeckt.Diesen Beitrag gibt als ein Video. Dieser geht 2.56 h oder es gibt ihn in 18 Einzelbeiträgen. Das Video beginnt mit einem sehr selektiven Gang durch die Kirchengeschichte, in Verbindung mit dem Betrachten der Geschichte der Bibel. Ich fragte mich nach einiger Zeit, was die Verfasser mit, "die verschwiegende Geschichte der Bibel" meinten? Im Beitrag 16 fällt der Satz, "die beste Errungenschaft der Reformation ist die King James Bibel von 1611".Die nächsten Beiträge sind eine abstruse Mischung von Verschwörungstheorien, Verdächtigungen und Halbwahrheiten. Diese sollen belegen, dass das Novum Testamentum Graece von Nestlé-Aland, die Texte von Westcott-Hort und der Codex Sinaiticus, Werke von Jesuiten, im Auftrag der katholischen Kirche sind. Dadurch sollte die Gegenreformation weiter voran getrieben werden und den reformatorischen Christen ihrer wirksamsten Waffe, die King James Bibel/Textus Receptus beraubt werden. Mir fehlt das Wissen und die Sprachkenntnisse, um die verschiedenen Textgrundlagen richtig einzuschätzen. Ich merke aber sehr wohl, wo man versucht, die Kirchengeschichte zu instrumentalisieren, um den eigenen Standpunkt durchzusetzen, in dem man auch nicht vor Verschwörungstheorien, Verdächtigungen und Halbwahrheiten zurückschreckt.Nach dem Motto nichts genaues weiß man nicht, aber es könnte ja doch was an den Unterstellungen dran sein. Die Art und Weise der Argumentation bei den letzten Teilen von "Licht in der Finsternis" die verschwiegene Geschichte der Bibel"erinnert schon etwas an die „King-James-Only“-Leuten wie Ruckman oder Riplinger.Ich hoffe, dass es bei weiteren Kontroversen über dieses Thema wieder sachlich zugeht und das man solche dumme wie billige Polemik gar nicht erst zulässt.
Gruß Joschie
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Manfred01
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Beitrag von Manfred01 »

Es gab zum Beispiel schon am Anfang, als der Codex Sinaiticus entdeckt wurde, solche Theorien und Anfechtungen.

siehe:
http://www.grundtexte.de/index.php?opti ... oad&id=162

http://www.grundtexte.de/index.php?opti ... oad&id=163

Manfred

P.S. Lutz: Wenn Du meine Überprüfung der Thesen von Ebertshäuser liest, findest Du kein "vielleicht oder möglicherweise, sondern ein Vergleich mit den ältesten und zuverlässigsten Handschriften.
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