Fragen zur Gemeindezucht

Lehrfragen in Theorie und Praxis - also alles von Bibelverständnis über Heilslehre und Gemeindelehre bis Zukunftslehre

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Joschie
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Fragen zur Gemeindezucht

Beitrag von Joschie »

Hallo Ihr!
Aus aktuellem Anlaß stelle ich mal die Fragen, zur Gemeindezucht. Wird in euren Gemeinden, Gemeindezucht und in welcher Form praktiziert? Was soll eigentlich der Auslöser für Gemeindezucht sein?
Gruß und Segen von Joschie
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Ein Beitrag dazu.
Gruß Joschie
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Gast

Beitrag von Gast »

Paulus schreibt in korinther kapietel 5 die gemeindezucht so sollen wir das machen.

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo joschi
Das ist sehr wichtig Gemeindezucht

Jose
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Ja zur Gemeindezucht, aber zuerst und zuletzt die Liebe

Beitrag von Jose »

Wenn ein Gotteskind wieder in Sünde fällt und, trotz Ermahnung in Liebe, von dieser nicht lassen will, ist die Gemeindeleitung verantwortlich, diesen mit Strenge auf die Folgen seines Handelns hinzuweisen. So handelt auch jeder Vater mit seinen Kindern.

Normalerweise wirkt sich die Gemeindezucht zuallererst auf die Teilnahme am Abendmahl aus, d.h. das betroffene Gemeindeglied wird vom Abendmal ausgeschlossen. Dem Betroffennen begegnet man aber weiterhin in Liebe, wenn auch etwas zurückhaltend, denn die Zurechtbringung ist das Ziel.

Ja, bei uns in der Gemeinde wird Gemeindezucht praktiziert. Als Betrachter ist man nicht immer der Meinung, dass es gerechtfertigt ist, als Betroffener normalerweise natürlich erst recht nicht.

Ich würde am Liebsten ohne Gemeindezucht auskommen, aber wie soll man z.B. dann denen begegnen welche wieder die Welt liebgewonnen haben und sich nicht zurechtbringen lassen wollen? Auch um der anderen willen, muss hier eingeschritten werden.

Liebe Grüsse,
Jose

Jörg
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Re: Ja zur Gemeindezucht, aber zuerst und zuletzt die Liebe

Beitrag von Jörg »

Jose hat geschrieben:Wenn ein Gotteskind wieder in Sünde fällt
Herzlich willkommen Jose, ich wünsche Dir einen gesegneten Austausch hier!


Du sprichst von "in Sünde fällt". Bei welchen Sünden ist "Gemeindezucht" angesagt? Tratschsucht oder Geiz, Heuchelei und Lüge? - Oder doch nur bei sexuellen Sünden? Welche sexuellen Sünden?

Viele Grüße

Jörg
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Jose
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Wo ist Gemeindezucht angesagt

Beitrag von Jose »

Danke Jörg, für den lieben Willkommensgruß.
Ich möchte zunächst hervorheben, dass nicht das "in Sünde fallen" sondern das "darin bleiben wollen" die eigentliche Not ist. Dadurch stellt man die eigene Bekehrung in Frage.

Du fragst:
> Bei welchen Sünden ist "Gemeindezucht" angesagt?

Sünden wie Hurerei und Ehebruch dürfen natürlich nicht geduldet werden, aber im Prinzip stellt jede Sünde, für die Jesus am Kreuz starb und die nicht vereinbar ist mit der Berufung eines Christen, eine Gefahr dar. Ich erzittere immer, wenn ich an Apg. 5 denke: Hananias und Saphira sind wegen Lüge und Geltungssucht gestorben. Wie nahe war die Heiligkeit Gottes in jenen Tagen!

Betonen möchte ich, dass Gemeindezucht nicht gedacht ist, um Gemeindeglieder auf eine Linie zu zwingen sondern um den Ernst der Nachfolge Jesu zu zeigen. Gut wäre es, wenn man keine Gemeindezucht bräuchte, weil man sich gerne ermahnen und zurechtbringen lässt.

Herzlichen Gruß,
José

Ernst-Hermann
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Beitrag von Ernst-Hermann »

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Zuletzt geändert von Ernst-Hermann am 22.06.2010 14:34, insgesamt 1-mal geändert.

Jörg
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Beitrag von Jörg »

Na, dann werde ich mal konkret! Mir ist ein verheirateter Mann bekannt, der mit einer anderen Frau im offensichtlichem Ehebruch lebt. Seine Frau tut genau das Gleiche. Sie wissen beide darum und erwecken bei mir nicht den Eindruck, daß ihnen das irgendein schlechtes Gewissen machen würde. Der Mann sprotzt nur so voll Selbstbewußsein und hat keinerlei Probleme dabei, fromme Lieder zu singen oder fromm zu schwätzen. Diese Personen würde ich - wenn sie nicht Buße tun - aus der Gemeinde ausschließen!!! Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß in gewisser Weise auf diese Leute 2. Petrus 2, 17f zutrifft: ".....Denn sie reden stolze Worte, hinter denen nichts ist, und reizen durch Unzucht zur fleischlichen Lust.....(V.18a)


Grüße, Jörg
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Ernst-Hermann
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Beitrag von Ernst-Hermann »

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Zuletzt geändert von Ernst-Hermann am 22.06.2010 14:35, insgesamt 1-mal geändert.

Jörg
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Beitrag von Jörg »

Ernst-Hermann hat geschrieben:
dann schließ sie doch aus ... :mrgreen:
Hallo Ernst-Hermann,

wie soll das gehen? - Sie gehen nicht in meine Kirche. Und selbst wenn, kann ICH niemanden ausschließen. Trotzdem ist es gegen die Schrift, daß an diesen Leuten, die sich ja Christen nennen, keine Gemeindezucht geübt wird! Diese Aufgabe erledigt auch nicht Christus für uns, sondern ist der Gemeinde aufgetragen. So sieht es jedenfalls der Apostel Paulus! Er schreibt an die Korinther: "Ich habe euch in dem Brief geschrieben, daß ihr nichts zu schaffen haben sollt mit den Unzüchtigen. Damit meine ich nicht allgemein die Unzüchtigen in dieser Welt oder die Geizigen oder Räuber oder Götzendiener; sonst müßtet ihr ja die Welt räumen. Vielmehr habe ich euch geschrieben: Ihr sollt nichts mit einem zu schaffen haben, der sich Bruder nennen läßt und ist ein Geiziger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber; mit dem sollt ihr auch nicht essen. Denn was gehen mich die draußen an, daß ich sie richten sollte? Habt ihr (Anmerkung: wie gesagt, diese Aufgabe erledigt nicht Christus für uns)nicht die zu richten, die drinnen sind? Gott aber wird, die draußen sind, richten. Verstoßt ihr den Bösen aus eurer Mitte!" (1. Korinther 5, 9-13)

Wie weit haben wir uns doch von Paulus entfernt! - Und wenn wir es auch noch so fromm kaschieren.

Gruß, Jörg
Zuletzt geändert von Jörg am 05.06.2010 19:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Jose
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Gemeindeausschluss wegen Hurerei und Ehebruch

Beitrag von Jose »

Mir sind Fälle bekannt, wo Menschen leider aus der Gemeinde ausgeschlossen werden mussten, weil sie in der Sünde der Hurerei und des Ehebruchs lebten und darüber nicht Buße taten. Ein Gemeindeausschluß ist aber für die Verantwortlichen der Gemeinde keine einfache Entscheidung sondern eine schmerzliche Massnahme und man trägt auch tiefes Leid über die Unbußfertigen. Aber auch das Gegenteil kenne ich (ich rede von nicht zusammen hängenden Gemeinden) wo sündige Menschen in der Gemeinde geduldet wurden.

Wenn offenbare Sünde in der Gemeinde vorliegt, müssen die Hirten handeln. In der Begebenheit in Korinth musste Paulus eingreifen, weil der dortige Gemeindeleiter in dieser Sache seine Pflicht nicht erfüllt hatte. Paulus schreibt: „Und ihr seid aufgeblasen und habt nicht etwa Leid getragen, damit der, der diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte entfernt würde!" 1. Kor 5,2. Hier werden nicht die Gemeindeglieder getadelt, sondern die Ältesten der Ortsgemeinde.

Lieber Jörg.
Meinerseits habe ich gesagt was ich zu diesem Thema zu sagen hätte. Es ist nur sehr traurig, dass heutzutage in vielen Gemeinden so lässig mit dem Thema umgegangen wird, nicht nur im Zusammenhang mit Hurerei sondern überhaupt im Umgang mit der Sünde. Allerdings, auch im Urchristentum, siehe 1. Kor. 5, haben offenbar nicht alle Gemeindeleiter treu ihres Amtes gewaltet. Gut, dass es damals Menschen wie Paulus, Petrus oder Johannes gab, die der Herr gebrauchen konnte, um auch die Gemeindeleider zu ermahnen.

In Jesus verbunden,
José

Jörg
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Beitrag von Jörg »

Interessant finde ich auch 1. Korinther 5, 5 "soll dieser Mensch dem Satan übergeben werden zum Verderben des Fleisches, damit der Geist gerettet werde am Tage des Herrn". Auch wenn ich mir nicht sicher bin, was es bedeutet einen Menschen "dem Satan zu übergeben", geht es bei einem Gemeindeausschluß doch letzlich um ein Rettungsakt...."damit der Geist gerettet werde am Tage des Herrn" Wiliam McDonald schreibt in seinem Kommentar: "Exkommunikation ist nie Selbstzweck, sondern nur ein Mittel zum Zweck."
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Ernst-Hermann
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Beitrag von Ernst-Hermann »

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Zuletzt geändert von Ernst-Hermann am 22.06.2010 14:35, insgesamt 1-mal geändert.

Jörg
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Beitrag von Jörg »

Ernst-Hermann hat geschrieben:
Zu welcher Gemeinde gehören denn die beiden? Leben sie mit Dir im selben Ort? Hast Du eine persönliche Beziehung zu ihnen oder einem von ihnen? Hast Du mit einem der beiden darüber gesprochen? Um bei den Worten des Paulus zu bleiben: Sind die beiden überhaupt "in der Mitte"? (Man wird sie dort nur "heraus tun" können, wenn Sie darin sind.) Und noch einmal gefragt: Hast Du schon mit dem Herrn über die beiden gesprochen?


Hallo Ernst-Hermann, ich weiß ehrlich gesagt nicht, was diese Fragen zur Sache beitragen! Warum ist es Dir z. B. so wichtig, ob ich eine persönliche Beziehung zu diesen Leuten habe und für diese Leute bete? Was ändert das an den Fakten?

Mal ein konkrete Frage an Dich: Wenn dieses Ehepaar Mitglieder Deiner Gemeinde wären und Du deren Pastor, wie würdest Du handeln, wenn sie nicht Buße tun?

Grüße, Jörg
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