Volxbibel - Lästerbibel?

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Moderator: Jörg

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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Ramahia,

nur mal ne kleine Zwischenfrage: Warum nennst Du Dich nach einer indischen Gottheit?
Ich muß abnehmen, Christus aber in mir muß zunehmen.

Hardy
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Beitrag von Hardy »

Ramahia hat geschrieben:Lieber David

Ich bin von diesem Forum verbannt worden. Ich kann mit meinem Computer hier nicht mehr rein um zu posten. Wenn mein HERR durch mich hier etwas zu sagen hat, kann man Ihm weder einen Riegel vorschieben noch Ihm die Türe zusperren, noch Ihn verbannen. Die Christen reden von Wundern. Wenn in ihrer Mitte eines geschieht, so glauben sie nicht. David, Du musst Dich bei Gott beklagen. Mein ganzes Leben gehört Gottes Sohn. Ich tue nur das, was Er will.
Prüfe Deinen Glauben an Hand der Bibel. Jesus Christus hat sich nie geärgert.
Liebe maria, shoham, wasser, ramahia oder wie du sonst noch heissen magst. Lass es einfach. Das was du hier schreibst hat weder etwas mit dem Thema zu tun, noch ist es richtig. Lies deine Bibel und du wirst sehen, dass Jesus sich nirgendwo mit Gewalt zutritt verschafft hat, wo er nicht erwünscht war. Und selbstverständlich hat ER sich geärgert, mehrfach sogar. Kann nur hoffen, dass dein Beitrag vom Admin gelöscht wird.
Jesus allein!
Hardy

storch
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volxbibel - statement von storch (JFI-Ä-Kreis)

Beitrag von storch »

<a href="http://www.jfrs.de/storch/blog/volxbibel.pdf" target="_blank">.:DOWNLOAD PDF:.</a>

<strong>Einige Dinge, die Ihr über die Volxbibel wissen solltet</strong>

Derzeit arbeitet Martin Dreyer an einer Übertragung des Neuen Testamentes. Bei diesem Projekt geht es darum, das NT in die Sprache der heutigen Jugend zu übertragen. Natürlich konnte nicht damit gerechnet werden, dass das reibungslos und unangefochten über die Bühne geht, und so wundert sich eigentlich niemand darüber, dass es mittlerweile viele Christen gibt, die sich an der Volxbibel stoßen und dagegen in Foren und mit Emails vorgehen.

Ich möchte gerne ein paar Brocken in die Diskussion einwerfen, die meiner Meinung nach wichtig sind.

<i>1. Die Volxbibel ist kein Projekt von JFI</i>
Die Volxbibel ist ein Projekt, das Jesus Martin Dreyer aufs Herz gelegt hat. JFI ist nicht direkt daran beteiligt. Ich schreibe ?nicht direkt?, weil es einige personale Verflechtungen gibt: Martin ist Gründer der Jesus Freaks und Mitglied der Remscheider Gemeinde. Eine seiner Lektorinnen ist auch aus dieser Gemeinde, und generell stehen viele Jesus Freaks der Volxbibel positiv gegenüber.
Aber wir als Jesus Freaks International haben diese Bibel nicht in Auftrag gegeben oder ins Leben gerufen. Ganz bestimmt ist die Volxbibel nicht die ?offizielle Freaksbibel?. So sind meine Diskussionsbeiträge auch keine offizielle Stellungnahme von JFI, auch wenn ich Mitglied des Ä-Kreises der Bewegung bin.

<i>2. Die Volxbibel ist keine Studienbibel</i>
Die Volxbibel bemüht sich, die Aussagen des Neuen Testamentes so auszudrücken, dass sie ein Jugendlicher von heute versteht. Das bedeutet, dass biblische Bilder ?übersetzt? werden, und dass eine Sprache Verwendung findet, die viele nicht mit der Bibel in Verbindung bringen. Jesus hat sich immer bemüht, seine Botschaft von Gottes Reich so in Gleichnisse zu verpacken, dass die Menschen, die seine Predigten hörten, verstanden, was er meinte. Deshalb hat er z.B. von Weinbergen, Brotteigen und Säen geredet; es waren Bilder, mit denen seine Zuhörer etwas anfangen konnten, weil sie ihnen täglich vor Augen standen.
Wenn Jesus heute in einer deutschen Großstadt predigen würde, würde er andere Bilder gebrauchen. Vermutlich kämen viele Beispiele aus dem Bereich des Sports, oder er würde über Musik und Computer reden. Diesen Ansatz verfolgen ja auch die meisten Prediger, wenn sie eine Geschichte aus der Bibel vorlesen und sie dann mit Beispielen von heute wiederholen. Genauso macht es die Volxbibel. Das bedeutet natürlich, dass sie sehr weit vom Grundtext entfernt ist und viele Feinheiten der Bilder, die die Bibel verwendet, nicht mehr rüberkommen. Das ist okay, denn die Volxbibel will Leute mit dem Wort Gottes erreichen, die sonst keine Bibel lesen. Sie ist eine evangelistische Bibel, die die Lücke zwischen anderen Bibelübersetzungen und den Kids von heute schließen will. Wir würden jedem empfehlen, die Volxbibel nicht als einzige Bibel zu lesen, sondern auch noch eine genauere Übersetzung zu verwenden, um im Glauben zu wachsen.

<i>3. Die Volxbibel ist ein (Sprach)experiment</i>
Gibt es überhaupt eine einheitliche Jugendsprache? Nein, die gibt es ganz bestimmt nicht, aber es gibt trotz regionaler und szenemäßiger Unterschiede Worte und Redewendungen, die flächendeckend vorkommen. So ist die Volxbibel ein Experiment, das versucht, Gottes Wort in eine Sprache zu fassen, die unter Jugendlichen ankommt. Mancher kann sich das schlecht vorstellen, andere halten es für machbar. Mal sehen, was am Ende dabei herauskommt. Es ist eine Herausforderung, der sich noch keiner in Deutschland gestellt hat, und allein die Chance, die Möglichkeit, die Bibel so zu übertragen, dass sie von Deutschlands Teenies gelesen wird, ist es wert, dass man es versucht.
Nirgends verläuft die Sprachentwicklung so rasant wie unter Jugendlichen bis 20 Jahre. Um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, ist die Volxbibel ein Open-Source-Projekt. Ähnlich wie bei manchen Computerprogrammen kann jeder mitwirken, der will. Über ein ?Übersetzerforum? im Internet kann jeder Vorschläge einbringen, wie Verse, Kapitel oder sogar ganze Bücher übersetzt werden können. Die Vorschläge werden von einem Team von Theologen auf inhaltliche Richtigkeit geprüft und dann gegebenenfalls in eine spätere Ausgabe übernommen. So bleibt die Volxbibel von Ausgabe zu Ausgabe aktuell. Dieses System ist absolut einmalig. Weder in der Welt noch in der frommen Szene gibt es ein Buch, an dem alle mitmachen können. Die Volxbibel ist die erste ?Mitmachübersetzung? überhaupt.

<i>4. Die Volxbibel verlässt die Insel der Sprachlosigkeit</i>
Weil die Sprache durch Werbung, MTV und Jugendmagazine immer mehr von Anglizismen, Fäkalausdrücken und Slang geprägt wird, wittern manche aus der älteren Generation einen ?Sprachverfall?, weg vom Deutsch der Dichter, hin zum ?Kanakisch?. Das kann man natürlich so sehen, sollte aber nicht den Schluss ziehen, dass die Bibel deshalb nicht in dieses moderne Deutsch übersetzt werden darf. Ich kann zwar verstehen, dass manche denken, dass Kraftausdrücke und Fäkalsprache nicht in die Bibel gehören, aber meiner Meinung nach sind wir nicht berufen, die Sprache zu retten, sondern Menschen. Wir können aber nur Menschen retten, die uns und Gottes Wort auch verstehen.
Ich fürchte, dass die fromme Szene durch ihren Rückzug in das ?reine Deutsch? immer mehr zu einer Insel der Sprachlosen wird, auf der man zwar weder F- noch Sch-Wörter verwendet, aber auch von keinem mehr verstanden wird. Jesus wählte einen anderen Weg und drückte sich mitunter in seinen Predigten recht deutlich aus (wie würde man wohl heutzutage ?Otterngezücht? wiedergeben?). Schon deshalb bin ich sehr für die Volxbibel; als Jesus Freaks hatten wir uns schon immer auf die Fahnen geschrieben, raus aus dem Ghetto zu gehen, Brücke zu sein und Leute so zu erreichen, wie sie sind. Dabei könnte die Volxbibel eine echte Hilfe sein. Auch wenn es nicht ?unsere Bibel? ist, halte ich es für eine unterstützenswerte Sache.


Insgesamt bin ich selber gespannt darauf, wie diese Bibel angenommen wird. Es ist ein Experiment, und man kann vorher nie sagen, was am Ende dabei herauskommt. Schlimmstenfalls wird es ein Flop, aus dem man vieles lernen kann, durch den aber sicher niemand vom Glauben abfallen wird. Aber wer weiß, vielleicht wird auch das Wort Gottes mal wieder in aller Munde sein, und vielleicht werden Leute mit Bibeln in der Tasche rumlaufen, die früher nie eine gelesen hätten. Und dafür sollten wir beten, dass endlich wieder mehr Jugendliche für Jesus erreicht werden.

Falls Ihr weitere Infos zur Volxbibel braucht, schaut mal auf Martins Blog vorbei:
<a href="http://martin-dreyer.blogspot.com/" target="_blank">http://martin-dreyer.blogspot.com/</a>
Das Übersetzerforum ist hier:
<a href="http://25077.dynamicboard.de" target="_blank">http://25077.dynamicboard.de</a>
Hier kann man die Volxbibel beim Verlag bestellen (9,50 pro Exemplar):
<a href="http://fuenf.scm-digital.net/show.sxp/8 ... t_id=87994&" target="_blank">http://fuenf.scm-digital.net/show.sxp/8 ... =87994&</a>
Lob an den Brockhaus-Verlag könnt Ihr unter dieser Adresse loswerden: <a href "mailto=info@brockhaus-verlag.de">info@brockhaus-verlag.de</a>

Ansonsten Gottes Segen,

storch
(<a href="http://the-complex-storch.blogspot.com/" target="_blank">http://the-complex-storch.blogspot.com/</a>)

PS: Ihr könnt die Volxbibel unterstützen:
- indem ihr für Martin und den Verlag betet
- diesen Text weiterleitet oder auf Euren Websites und Blogs verlinkt (www.jfrs.de/storch/blog/volxbibel.pdf) oder
- selbst Einträge zur Volxbibel macht. Je bekannter das Projekt wird, umso besser!

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Jürgen
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Re: volxbibel - statement von storch (JFI-Ä-Kreis)

Beitrag von Jürgen »

[quote="storch"]

... dass endlich wieder mehr Jugendliche für Jesus erreicht werden.[quote]

Du glaubst offensichtlich ernstlich, daß das mit weltlichen Mitteln geschehen kann?

Mit Anbiederung und Hinterherlaufen?

Du bist ein Träumer. So zeugt man nur neue törichte Jungfrauen.

Ist es die Hauptsache möglichst hohe Zahlen zu erreichen?
Ich muß abnehmen, Christus aber in mir muß zunehmen.

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Dafresl
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Beitrag von Dafresl »

@ Storch: Volxbibel wurde schon (vorerst) gestoppt.

Ich bins so langsam leid über solche Grundsätze noch zu reden. Viele Menschen scheinen heute die einfachsten Grundsätze, die klipp und klar in der Bibel stehen einfach zu übersehen und -lesen. Anders kann ich mir Meinungen, die vertreten werden nicht erklären. Leute, lest die Bibel und diskutiert bitte nicht so viel herum. Ich glaube, wenn viele Christen sich mal die Mühe machen würden mal wirklich regelmäßiger und öfter die Bibel zu lesen, gäbe es viele Probleme in der Christenheit gar nicht. Hinweis: Ich meine mit diesem Posting keinen Teilnehmer persönlich. Ich selber bin (leider) oft auch nicht besser. Ich finde es nur sehr wichtig, diesen Aspekt auch zu sehen. Beten is übrigens natürlich auch sehr sehr wichtig.
Gruß, Dafresl

Diebibel
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Beitrag von Diebibel »

Seine Augen aber sind eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Diademe , und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst; und er ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewand, und sein Name heißt: Das Wort Gottes. Offenbarung 19, 12.13 Rev.Elberfelder

Und das Wort des HERRN erging an mich folgendermassen: Was siehst du, Jeremia? Da sprach ich: Ich sehe den Zweig eines Wächterbaumes. Da sprach der HERR zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich werde über meinem Wort wachen, um es auszuführen! Jeremia 1, 11.12 Schlachter 2000

Und er antwortete und sprach zu mir: Das ist das Wort des HERRN an Serubbabel: Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth. Sacharja 4,6 Luther

Chris777
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meine Antwort siehe

Beitrag von Chris777 »

Zu sein wer Du bist und zu werden zu wessen Du berufen.. dies ist die Herausforderung Deines Lebens.

S!R
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ich wundere mich...

Beitrag von S!R »

Ich wundere mich ein bißchen, wie wenig sachlich und auch theologisch, diese Diskussion hier angegangen wird.
Die Volxbibel ist ein Versuch einer Übertragung der Bibel in ein gewissen Ausschnitt der zeitgemäßen Jugendsprache. Sie hat mitnichten einen Stellenwert einer Übersetzung. Immer wieder lese ich zwischen den Zeilen die Befürchtung, dass an der Bibel etwas verändert wird, und das Argument, dass Gott die Bibel schon so geschrieben hat, wie sie sein soll. Hallo ? Jede Bibelübersetzung, egal welche ist sprachwissenschaftlich gesehen schon eine Interpretation des (auf NT bezogen) griechiscxhen Urtextes. Jeder Bibelübersetzer muss sich überlegen, wie er das Vokabular des Urtextes möglichst sinngenau in seinser Sprache wiedergeben kann. Selbst die beste Elberfelder - Übersetzung ist demnach nicht mehr die Bibel, die Gott so inspiriert hat. Selbst bei vielen Manuskripten, die dem Übersetzer vorliegen, ist nicht einmal immer sicher, ob es der original - inspirierte Text ist.

Wieso macht anscheinend vielen diese Übertragung der Volxbibel Angst ?

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Dafresl
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Beitrag von Dafresl »

Du hast recht,
aber die Volxbibel ist eine BEWUSSTE Veränderung der Bibel !!! Sicherlich gibt es in allen Übersetzungen gewisse Fehler, doch GOTT hat manche Übersetzter zum Glück so geleitet, dass die Fehlerzahl sehr sehr klein ist. Beim übersetzen geht leider immer einiges verloren (z.B. besonders bei den Psalmen, das es Gedichte sind) aber die Alternative wäre halt nur Hebräisch und Altgriechsich zu lernen *g*. ich glaube nicht, dass man die Volxbibel in irgendeiner Weise als von GOTT legitimiert angesehen werden kann, ich hab zum Beispiel noch keinen Bibelvers gesehen, der darauf hindeuten würde, dass GOTT hinter so etwas steht (auch nicht auf der Volxbibel-Homepage, da wurde das eher als Vision hingestellt.....)
Gruß, Dafresl

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andy
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Beitrag von andy »

Zunächst muß ich Dafresl rechtgeben. Es geht hier nicht um einen neuen Versuch einer möglichst genauen Übersetzung - auch nicht eine "Übersetzung" in die Jugendsprache.

Davon abgesehen, daß es hier um ein Buch geht, das sich "Bibel" nennen will (und ich dazu ja schon kräftig meine Meinung gesagt habe), gehe ich noch mal auf ein paar grundlegende Probleme ein, die dieses Projekt von vornherein zum Scheitern verurteilen.

Sprache allgemein...

Damit Sprache überhaupt einen Sinn ergibt, muß zu jedem Begriff sowohl beim Verfasser als auch beim Empfänger einer Botschaft dieselbe Definition eines Begriffs zur Entschlüsselung der Botschaft vorhanden sein. (Wenn der Verfasser "Gott" schreibt und den Gott der Bibel meint, der Empfänger beim Lesen des Wortes aber "eine beliebige höhere Kraft" versteht, kann er nie die Wahrheit erkennen.) Daher ist für eine Übersetzung notwendig, daß die verwendete Sprache möglichst nah an einer im allgemeinen Umlauf befindlichen, niedergeschriebenen Norm (Duden etc.) orientiert ist. So kann der Leser beim Auslegen der Botschaft zu diesem allgemein etablierten sprachlichen Maßstab greifen und leicht herausfinden, was in der Botschaft gesagt wird.

...und Jugendsprache im besonderen

Nun kommen wir zur Volxbibel: Was ist die Jugendsprache überhaupt? Sie ist eine Sprache, die Menschen nur in einem bestimmten Altersspektrum sprechen, in dem sie persönlich meist instabil sind und enorm viele Prägungen aus der ständig veränderlichen Medienwelt mit einfließen lassen. Eine "Weitergabe" dieser Sprache von Generation zu Generation gibt es nur sehr eingeschränkt, und somit haben wir es mit einer vorübergehenden "Sprache" zu tun, die nur jenes Vokabular besitzt, das zum Ausdrücken der üblicherweise in jenem Alter gängigen Themen notwendig ist. Zudem werden Botschaften oft stark durch nonverbale Kommunikation und Ausrufe übermittelt, so daß die Sprache manchmal völlig ersetzt wird. ("Was bedeutet das?" => "Hä?", "Das ist aber klasse" => "Boah, geil, ey!" etc.) Die Volxbibel will also Gottes komplette Botschaft an uns Menschen in eine minimalistische und sich ständig verändernde Sprache zwängen, ohne sich eines großen Teils ihrer nonverbalen Bestandteile bedienen zu können?

Wer ist das Volk?

Nebenbei müßte man definieren, wer das "Volk" ist, an die sich die "Volxbibel" richtet... die Berliner Jugendszene hat eine vüllig andere Sprache als die Hamburger Jugendszene; und in Stuttgart oder München sprechen die jungen Leute in der Innenstadt nochmals völlig anders. Selbst der Begriff "Sch..." heißt in einigen Städten Kot, in anderen ist es ein Ausruf der Begeisterung oder des Erstaunens.

Sollte dieses Buch je auf den Markt kommen, hätten wir einen Trost: Dieses Buch wäre in ein paar Jahren wieder völlig überholt und lächerlich.

S!R
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Endlich eine konstruktive Diskussion

Beitrag von S!R »

Nun ich freue mich, dass nach der sehr unsachlichen und im Übrigen auch ungeistlichen Auseinandersetzung das Ganze etwas an Tiefe und an Wert gewinnt. ich denke auf dieser Ebene lässt sich weiterdenken.

Da nun ein gewisses Mass an Kommunikationstheorie ins Spiel kommt, ein Gedanke aus der systemischen Theorie, bei der es im Kontext der Kommunikation um Anschlusfähigkeit geht. Kommunikation ist dann anschlussfähig, wenn etwas mitgeteilt wird, verstanden wird und als Information (überraschender neuer Sinninhalt) gewertet wird. Der Versuch der Übertragung der Volxbibel ist genau dies: Das Bemühen um eine anschlußfähige Sprache, um das Evangelium mitzuteilen, welches dann wiederum als etwas überraschend neues im Kontext der Selbsterlösungsversuche dieser Geselschaft gewertet wird. Dass sich Sprache verändert ist uns allen klar. Jedoch versuchen viele der Volxbibelkritiker an der "heiligen" Sprache Luthers festzuhalten (die im Übrigen gar nicht so heilig ist), der damals ebenfalls versucht hat, Gottes Wort in einer für damalige Menschen anschlussfähigen Sprache wieder zu geben. Soweit meine Griechischkenntnisse reichen, ging das manchmal sehr auf Kosten der Übersetzungsgenauigkeit. Ganz zu schweigen von modernen Übersetzungen von Hfa oder Guter Nachricht.
Die Volxbibel ist ein weiterer Versuch, sprachlich up to date zu sein und wird natürlich in 10 Jahren überholt sein. So what ? Vielleicht gibt es ja dann eine neue Übertragung. Leute, die sich an so etwas in harter Arbeit und tiefen Gebet und Verbindung ransetzten gibt es ja anscheinend.
Ob Gott dieses Projekt legitimiert ? Hmmm, wir können uns gegenseitig Bibelstellen in Kampfmanier um die Ohren schlagen (der wohl oft dämlichste Mißbrauch der Heiligen Schrift) oder um die Wette beten? Jeder wird aus seiner Perspektive zu einem anderen Ergebnis kommen. An den Früchten dieses Projektes wird wahrscheinlich am meisten zu beurteilen sein. Bis dahin sollten wir uns davor hüten, unüberlegt und emotional solchen Projekten Steine in den Weg legen zu wollen.
ich kenne M. Dreyer sehr gut und bin von seiner tiefen Motivation und seinen integeren und brennenden Motiven sehr berührt.
Vielleicht sollten wir uns mit bestimmten Beurteilungen noch ein bis zwei Jahre gedulden.
In brüderlichen Grüssen,
S!R

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Dafresl
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Beitrag von Dafresl »

Hi,
ich finde du gehst von der falschen Seite an das Problem heran. Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist abzuwarten, nach dem Motto :"Ja mach doch einfach mal, mal gucken, was dabei herauskommt." Das ist bestimmt nicht GOTTES Wille. Ein glühender Eifer für GOTT ist zudem noch lange keine Legitimation.....
Ich kann zudem nur noch mal wiederholen, dass die bisherigen Übersetzungen zumindest versucht haben, sich am Urtext zu orientieren, während die Volxbibel das eben nicht tut. Wenn man z.B. gesehen hat, dass Gnade mit "Gute Sachen" übersetzt (siehe auch oben), dann sieht man schon, das bei einer solchen Übertragung anscheinend unglaublich viel verloren geht.
Ich glaube übrigens, dass es sehr wichtig ist, dass man die Bibel in solche Entscheidungen mit einbezieht. Woher sollen wir sonst erkennen, was GOTTES Wille ist, wenn nicht dadurch ? Dabei muss man jedoch drauf achten, dass man die Bibel dann nicht nur so lesen soll, dass man möglichst viele Argumente, die für die eigene These sprechen, findet, sondern vielmehr nach GOTTES Willen forscht.
Gruß, Dafresl

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andy
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Beitrag von andy »

Optimierte Zielgruppenansprache statt maximaler Wahrheitstreue

Ich habe im anderen Thread zum Thema "Neue feministische Bibel" ähnliches geschrieben und die Problematik der zielgruppenorientierten Bibelversionen weiter ausgeführt. Es paßt auch in diesen Thread.

Hier klicken:
http://www.betanien.de/forum/viewtopic.php?t=140#1507

S!R
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Lieber dafresl

Beitrag von S!R »

Lieber dafresl,
ich hätte an deiner Stelle nicht den "Mut" in einer solchen Bestimmtheit zu sagen, was Gottes Wille ist und was nicht.
Gnade "charis" mit "Gute Sache" zu übersetzen halte ich von der griechischen Bedeutung her in gewissen Kontext her sogar für möglich. Übrigens orientieren sich Leute, die dieses Projekt gestalten am Urtext. Ich selbst habe gewisse Übertragungen direkt aus dem Griechischen abgeleitet, soweit ich das kann. Bin nunmal nur "Hobbytheologe" mit Griechischkenntnissen. Ich halte aber den Brockhaus für so seriös, dass er dort noch einmal Experten dransetzt, um das ganze auf stabile Beine zu stellen.
Inwieweit orientierst Du Dich denn beim Bibellesen am Urtext ???

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Dafresl
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Beitrag von Dafresl »

Öhm, an dem Projekt, konnte JEDER mitarbeiten, der Lust dazu hatte, also nix mit Orientierung am Grundtext. Meist wurde nur probiert möglichst viele Worte aus der "Gossensprache" einzubauen.
Gnade ist übrigens meiner Meinung nach weit mehr als "gute Sachen". Gnade hat für mich auch etwas mit Barmherzigkeit zu tun und mit dem erlangen von etwas, was man eigentlich gar nicht verdient hat. Das sind im enddefekt zwar auch gute Sachen, trotzdem ist der Begriff bei weitem nicht ausreichend. Siehst du, wieviel "Schönheit der Sprache" dabei verloren geht ? Ist schon so schlimm genug, dass bei der Übertragung vom Hebräischen/Griechischen ins Deutsche soviel verloren geht.
Ich denke der wesentliche Aspekt dabei sind auch nicht die Griechischkenntnisse.
Die Originalsprachen der Bibel zu lernen ist natürlich trotzdem sehr nützlich, weshalb ich mich in einem bescheidenen Alter von (damals noch) 16 Jahren schon daran gemacht habe Altgriechisch zu erlernen. Leider reicht das bisherige eine Jahr noch nicht zum Bibelstudium aus :-)
Ein schöner Gruß vom Dafresl

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