Gedanken zur Einheit in der Gemeinde Jesu

Lehrfragen in Theorie und Praxis - also alles von Bibelverständnis über Heilslehre und Gemeindelehre bis Zukunftslehre

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Jörg
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Gedanken zur Einheit in der Gemeinde Jesu

Beitrag von Jörg »

Hallo,

von Kurt Vetterli sind folgende Zeilen zum Thema "Einheit", die ich sehr ausgewogen finde:

Gedanken zur Einheit in der Gemeinde Jesu

Immer wenn ich über die Einheit der Christen nachdenke, dann beschleicht mich ein leichtes Unbehagen und ich komme zu dem Schluss, dass dieses Thema noch nicht befriedigend und abschliessend diskutiert ist. Ich habe den Eindruck, dass die Einheit, wie sie Jesus den Jüngern (und damit auch uns) verordnete, etwas ist, das weder die oekumenisch Gesinnten noch die abgegrenzt konservativen Christen so ganz richtig leben. Ich zähle mich tendenziell eher zu der zweiten Gruppe. Und mich beunruhigen solche Aussagen Jesu wie: damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, daß auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, daß du mich gesandt hast (Joh 17,21) oder Anordnungen des Apostels Paulus wie: Ich ermahne euch aber, Brüder, durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus, daß ihr alle einmütig redet und nicht Spaltungen unter euch seien, sondern daß ihr in demselben Sinn und in derselben Meinung völlig zusammengefügt seiet.(1Kor 1,10). Ich denke, dass wir (und ich) mehr das Gespräch mit Andersdenkenden suchen sollten, als uns von ihnen abzugrenzen, wenn sie in einer Lehre nicht unserer Auffassung entsprechen. Mit Andersdenkenden meine ich nicht Leute, die in den zentralen Lehren des Christlichen Glaubens von der Bibel abweichen. Mit solchen Leuten sollen wir keine (religiös orientierte) Gemeinschaft haben. Ich meine solche Christen, die in Fragen, die nicht direkt die Heilslehre oder die Lehre vom Wesen Gottes betreffen, anderer Meinung sind.
Ich meine auch nicht, dass wir uns einfach alle umarmen und sagen sollen, dass wir diese Unterschiede (wie z.B. unterschiedliche Tauf-Auffassung, unterschiedliche Sicht über das Weiterbestehen der Geistesgaben, etc) einfach ignorieren, als ob es sie nicht gäbe und fröhlich zusammenarbeiten. Dennoch muss es, so wie ich die Bibel verstehe, eine Einheit geben, die besser ist als das, was gegenwärtig in der evangelischen Christenheit besteht. Ich bin mit Martyn Lloyd-Jones einer Meinung darin, dass die vorhandenen Spaltungen eine Tragödie darstellen, derentwegen uns Schuld trifft1, denke aber ebenso wie er, dass wir uns auch schuldig machen, wenn wir die biblische Forderung nach Einheit zu einer undifferenzierten Oekumene überdehnen. Also folgt die Frage nach der biblischen Ausgewogenheit. Ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, möchte ich im Folgenden versuchen, einige Antworten auf zwei Grundfragen zu geben. Die beiden Fragen sind: "Welche Einheit kann nicht gepflegt werden?" und "Wie sieht der Weg zur biblischen Einheit aus?"

Einheit: unmöglich!

Es gibt Menschen oder Gruppierungen, mit denen eine christliche Einheit und Zusammenarbeit nicht möglich ist. Wo uns das Wort Gottes ganz klar die Abgrenzung gebietet oder empfiehlt. In 2Kor 6,14 gebietet der Apostel: Geht nicht unter fremdartigem Joch mit Ungläubigen! Aber nicht nur offensichtlich Ungläubigen sollen wir unsere (geistliche) Gemeinschaft verweigern, sondern auch solchen, die sich Brüder nennen und sich aber nicht dementsprechend verhalten: Zum Beispiel ordnet Paulus im 1Kor 5 an, dass ein Mann, der sich im Rahmen der Gemeinde bewegte und schwere sexuelle Sünde auf sich lud und damit nicht aufhören wollte, aus der Gemeinschaft der Heiligen ausgeschlossen werden soll. In 1Kor 15 warnt Paulus vor dem Umgang mit Leuten, die die Auferstehung Christi ablehnen. Ebenso dürfen wir auch keine Einheit haben mit sogenannten 'Brüdern', die falsche Lehren verbreiten: Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht! (2Joh 1,9-10). Es gäbe weitere Beispiele aus der Bibel anzuführen.

1 D.M. Lloyd-Jones; Einig in Wahrheit, 3L-Verlag

Eine gute Orientierungshilfe bietet hier das Vorgehen, das uns von der historischen Kirche überliefert ist. Wir finden hier das biblische Prinzip fortgesetzt, dass grundsätzlich keine Einheit oder geistliche Zusammenarbeit möglich ist, wo jemand entweder in der Christologie oder in der Soteriologie von dem gemeinsamen Bekenntnis der biblischen Lehre abweicht.
Das heisst konkret: jemand (oder eine Gruppe/Kirche), der in seiner Sicht der Person Jesu Christi, dem Bekenntnis zu seiner Gottheit und seinem vollkommenen Menschsein, von der biblischen Lehre abwich, wurde aus der allgemeinen christlichen Kirche ausgeschlossen. Ebenso wurde jemand, der die Lehre vom Heil, die Begründung für die Annahme bei Gott, die Rettung des Menschen, falsch lehrte, aus der Kirche ausgeschlossen.
Dieses Prinzip sollten wir beibehalten, denn es ist von der Praxis der Apostel abgeleitet.

Wahre Einheit: möglich!

Nun sollte die Frage aber nicht so gestellt werden, dass wir uns fragen: "Wen dürfen wir alles ausschliessen, von wem dürfen wir uns abgrenzen?" Sondern diese Ausschlüsse von der Gemeinschaft der Heiligen sind etwas Trauriges und sind jeweils die letzte Möglichkeit, die Gemeinde Jesu rein zu halten.
Wir sollten aber danach trachten, eine gute, herzliche Gemeinschaft und Einheit untereinander suchen. Darum ist wohl die wichtigere Frage: "Wie ist Einheit möglich, wie sieht der Weg zur
Die vom Herrn Jesus und den Aposteln geforderte Einheit ist eine Einheit auf der Grundlage der Wahrheit. Echte Einheit kann nur und soll auf der Grundlage des richtigen Verständnisses der biblischen Lehre bestehen. Das Gebot, nach Einheit zu streben, ist eigentlich das Gebot, dass wir uns in der richtigen Sicht von Gott, von Christus und dem Heil vereinen sollen. Wir sollen danach streben, zusammen mit anderen Christen zu erkennen, was die biblische Wahrheit über diese Fragen ist und uns dann gemeinsam darüber freuen und den gemeinsam anhand der Schrift erkannten Gott anbeten.
Hier kommen wir dann kaum mehr ohne die Hinzunahme der Bekenntnisse der historischen Christenheit aus. Das heisst nicht, dass die Bibel allein nicht genügt, um die Wahrheit zu erkennen. Es heisst, dass die Bekenntnisse uns helfen, zu sehen, welche Wahrheiten wir nicht mehr von neuem in der Schrift suchen müssen. Die Bekenntnisse helfen uns, die Wahrheit der Bibel über die Jahrhunderte hinweg gemeinsam mit den Heiligen aller Zeiten zu erkennen und zu bekennen. Durch die Bekenntnisse sagt die Kirche: "Es gibt absolute Wahrheit, die Gott uns in der Schrift offenbart hat. Wir sind alle miteinander der Überzeugung, dass sie so und so lautet."
So werden die Bekenntnisse ein Mittel zur Einheit.
Sicher werden trotz Bekenntnissen oder auch je nach Bekenntnissen, die wir als Grundlage für unser Christ- oder Kirche-sein haben, Fragen offen bleiben. Wir werden unter Geschwistern, die nach dem Gebot des Herrn Einheit in Liebe haben, immer wieder unterschiedliche Ansichten haben über Fragen der Gottesdienstgestaltung, der Taufpraxis, über gewisse ethische Fragen. Wo wir erkennen und vorläufig annehmen müssen, dass wir die Bibel in den Punkten verschieden auslegen.
Hier ist das anhaltende Gespräch wichtig. Es ist ein Gespräch unter Geschwistern, die bereits Einheit haben in den wichtigen Fragen des Wesens Gottes und des Heils, die aber in den wichtigen Nebenfragen noch verschiedener Sicht sind.
Das kann heissen, dass ich auch mit einem Bruder zusammen sitze, der die Überzeugung hat, dass Geistesgaben wie Prophetie oder Sprachenrede noch nicht vergangen sind. Oder der denkt, dass wir nur Psalmen singen und keine Musikbegleitung im Gottesdienst haben sollten. Oder dass das Neue Testament die Taufe von Kleinkindern nicht zulässt. Dass ich ihm zuhöre, wenn er erklärt, warum er auf eine solche Sicht kommt und er mir zuhört, wenn ich ihm erkläre, warum ich nicht glaube, dass er die Bibel an dem Punkt richtig versteht. Das gemeinsame Gebet um die richtige Erkenntnis in diesen oder anderen Fragen wird ebenso die richtige, biblische Einheit fördern.
Diese Art Einheit zu praktizieren ist sicher für viele von uns eine Herausforderung. Für mich jedenfalls ist es das. Ich würde oft lieber nur mit denen zusammensitzen, die alles genau gleich sehen wie ich. Das ist bequemer. Aber es ist stolz und es fördert eine Spaltung im Leib Christi, die nicht sein soll.
Ausserdem haben wir, wenn wir sehen, dass ein Bruder eine falsche Sicht von etwas hat, die Verantwortung, ihm das Richtige zu zeigen. Wir haben die Verantwortung, ihn in Liebe zur Schrift zu führen und mit ihm das Subjekt zu studieren.
Wenn wir das tun, werden wir entdecken, wie viele unserer Ansichten nur auf einer bestimmten Tradition beruhen und nicht auf der Schrift. Ja, dass auch wir selbst traditionelle Vorstellungen hegen, die nicht anhand eines gründlichen Schriftstudiums gefestigt sind, sondern nur aus Bequemlichkeit übernommen sind. Tradition, vor allem solche Tradition, die nicht anhand der Bibel reflektiert wurde, ist nicht nur eine Gefahr für die Einheit, sondern auch ein Hindernis für ein gesundes Glaubensleben.
Und eine demütige Haltung, die nicht die eigene Erkenntnis als unfehlbar und unbedingt richtig voraussetzt, ist ebenso nicht nur die einzige Haltung, die anhaltendes geistliches Wachstum möglich macht, sondern auch die beste Grundvoraussetzung für geistliche Einheit unter Geschwistern.

Quelle: Ev.-ref. Kirche W.B. Basel
http://www.reformiert-wb.ch/basel/download.html


Viele Grüße

Jörg
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Hier ist das anhaltende Gespräch wichtig. Es ist ein Gespräch unter Geschwistern, die bereits Einheit haben in den wichtigen Fragen des Wesens Gottes und des Heils, die aber in den wichtigen Nebenfragen noch verschiedener Sicht sind.
Sehe ich auch so aber was die wichtigen Fragen des Wesens Gottes und des Heils?
Gruß Joschie
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Jörg
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Beitrag von Jörg »

Joschie hat geschrieben:
Hier ist das anhaltende Gespräch wichtig. Es ist ein Gespräch unter Geschwistern, die bereits Einheit haben in den wichtigen Fragen des Wesens Gottes und des Heils, die aber in den wichtigen Nebenfragen noch verschiedener Sicht sind.
Sehe ich auch so aber was die wichtigen Fragen des Wesens Gottes und des Heils?
Gruß Joschie
Hallo Joschie,

sehr wichtig ist hier das Apostolische Glaubensbekenntnis:

Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen.



Hier scheiden sich schon viele Geister! Wie viele der sogenannten Theologen und (Namens)Christen glauben nicht mehr an die fundamentalen Glaubensgrundlagen, wie z. B. die Jungfrauengeburt, den stellvertretenen Opfertod des Herrn am Kreuz, die Auferstehung im körperlichen Sinn, die Personalität und Wirksamkeit des Heiligen Geistes.

Natürlich ist damit Deine Frage noch nicht ausreichend beantwortet - aber ich denke, das ist schon mal ein Anfang! Auf weitere Antworten bin ich gespannt.

Lieben Gruß

Jörg
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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Ich fang mal an mit den Grundlehren;
:arrow: Die Lehre von dem Vater
:arrow: Die Lehre von dem Sohn
:arrow: Die Lehre von dem Heiligen Geist
:arrow: Die Lehre von der Gemeinde
:arrow: Die Lehre von der Endzeit
Fallen euch noch andere ein :?:
Gruß Joschie
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Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

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Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

Jörg
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Beitrag von Jörg »

Leo_Sibbing hat geschrieben:

Betrifft die Lehre von der Endzeit direkt die Lehre der Errettung oder die Lehre des Wesens Gottes?
Klar, Jesus wird wiederkommen, darauf sollte man sich einigen, aber was dann alles danach geschieht und wann denn nun das Gericht folgt und ob es ein TJR gibt oder nicht, das ist doch sehr nebensächlich oder? Wir werden es doch sehen, wenn es dann soweit ist! Das Jesus wieder kommt und das alle Menschen von Gott gerichtet werden, darauf sollte man sich einigen.... meine Meinung.
Ach, das Thema "Endzeit"! Für so manche Christen scheint es die Hauptbotschaft zu sein. Was für eine Akzentverschiebung! Wenn ich nur damals an die Zeit denke, wo Wim Malgo eine gewisse Rolle in meinem Leben spielte - was ist da nicht alles behauptet worden! Für jedes politische Ereignis schien es eine direkte Erklärung anhand der Bibel zu geben. Im Rückblick hat sich so manches als falsche Prophetie herausgestellt. Wie viel Spekulation, ja auch die Neigung "Verschwörungstheorien" zu erliegen. Solche Gruppen erwecken den Eindruck, alles zu 100 Prozent zu wissen. Als ich damals in Stuttgart eine Veranstaltung mit Wim Malgo besuchte - als Jugendlicher - hatte ich in keiner Weise das Gefühl, auferbaut worden zu sein; vielmehr bewirkte diese Veranstaltung ein Gefühl der Angst und Furcht.

Bleiben wir doch bei dem, was wirklich wichtig ist: "von dort wird er kommen zu richten, die Lebenden und die Toten" und verkündigen den Menschen: "Wer Jesu Wort hört und glaubt dem, den er gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hinduchgedrungen." (nach Johannes 5, 24)

Lieben Gruß

Jörg
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Jörg
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Beitrag von Jörg »

Noch eine Ergänzung, weil ich den Namen Wim Malgo erwähnte:

http://www.bibelbund.de/htm/2002-2-27.htm

Unter der Überschrift "Falsche Prophetie von Endzeitautoren" geht es u. a. auch um Wim Malgo.
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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Leo_Sibbing hat Folgendes geschrieben:



Betrifft die Lehre von der Endzeit direkt die Lehre der Errettung oder die Lehre des Wesens Gottes?

Das muß man schon trennen :idea: Hier ein Link zum Wesen Gottes
http://www.life-is-more.at/life/studien ... ttes.shtml
Gruß Joschie
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Leo_Sibbing
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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Hallo Ihr
Kann ich die eine Lehre richtig ohne die andere verstehen ??!
Gruß und Segen vo :wink: n Joschie
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Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Wieleicht kann man diese als Maßstab nehmen :?:
Hebräer
6 1 Deshalb wollen wir das Wort vom Anfang des Christus lassen und uns der vollen Reife zuwenden und nicht wieder einen Grund legen mit der Buße von toten Werken und dem Glauben an Gott, 2 der Lehre von Waschungen und der Handauflegung, der Totenauferstehung und dem ewigen Gericht
Was verstehst du unter die Lehre der Endzeit Leo ??!
Gruß und Segen von Joschie
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Jörg
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Beitrag von Jörg »

Hallo, ich möchte einen Abschnitt von Martyn Lloyd-Jones wiedergeben, der betont, wie man beim Thema Endzeit “abdriften” kann, und das führt dazu, dass man auf falsche Nebengleise gerät, die die Einheit der Gemeinde gefährden - und hier wären wir ja wieder beim eigentlichen Thema:

“Ich bedaure, es sagen zu müssen, aber hier muss ich mich unter anderem auf einige der Kapriolen beziehen, die hinsichtlich der “prophetischen Lehre” auftauchen. Manche Leute werden darüber schlichtweg zu Spinnern. Sie greifen ein besonderes Thema auf und betonen es so sehr, als wäre es alles. Sie sprechen ständig darüber, sie sehen nichts anderes mehr und interessieren sich für nichts anderes mehr. Prophetische Lehre - das, was geschehen wird, in Bezug zu dem, was bereits gesehen ist - erfüllt ihre Sicht. Die Umstände und die tatsächlichen Ereignisse zwingen sie häufig, ihre Lehre zu ändern, weil das, was sie behauptet hatten, nicht wirklich eintritt. Dann greifen sie eine andere Linie auf. Und so geht es immer und immer weiter; und die ganze Frage der Prophetie wird vor den Augen der Öffentlichkeit in Verruf gebracht und verspottet. Es gibt natürlich unterschiedliche Schwerpunkte, doch weisen sie alle diesen besonderen, allgemeinen Nachdruck auf, dass die Prophetie für sie alles ist.

Wir alle sollten uns für die prophetische Lehre interessieren, weil sie ganz eindeutig ein Bestandteil der biblischen Lehre ist. Allerdings hege ich keinen Zweifel, dass die Nebengleise und Kapriolen und Überspanntheiten, welche in den letzten hundert Jahren in der prophetischen Lehre so offensichtlich waren, viele Menschen in der heutigen Kirche dazu geführt haben, dass sie prophetische Themen meiden. Sie wollen keine Spinner werden, und die Folge ist, dass sie der prophetischen Lehre komplett ausweichen. Das ist natürlich genauso schlecht. Der Teufel kommt und sagt: “Ach ja, ganz richtig, Prophetie! Insbesondere heute! Sieh dir die Fakten an!” Unsere Freunde sind sich nicht bewusst, dass er schon im Laufe der letzten Jahrhunderte so geredet hat. Sie sagen: “Wir müssen in den letzten Tagen sein.” Doch gewisse Leute sagten dies vor zweihundert und mehr Jahren genauso zuversichtlich. Sie haben es im Laufe der Jahrhunderte immer wieder gesagt. “Aber, ach, sieh doch…” Dem stimme ich zu, aber auch andere haben das behauptet, und auch wir können uns irren. Die Gefahr ist, dass man sich zu sehr darauf konzentriert und unvermittelt von der Gesamtheit der Wahrheit abschweift; und sobald man von ihr abweicht, ist man von dem großen Kreis der Wahrheit abgeirrt.

Ein weiteres Beispiel dafür ist das Interesse an biblischen Zahlen. Ich habe gesehen, wie viele Menschen von der Zahlensymbolik komplett abgelenkt worden sind. Sie ist ein sehr interessantes Thema - das unterliegt überhaupt keinem Zweifel. Allerdings fördert der Teufel dieses Interesse auf ungebührliche Weise. Christen lesen viele Bücher über sie, und am Ende sind sie in der Lage, fast alles zu beweisen. Sie schreiben bestimmte Zahlen auf die gewissen besonderen Buchstaben entsprechen, sie nehmen ihre Additionen und Subtraktionen vor und verbringen ihre ganze Zeit mit dem biblischen Zahlen. Dies ist ein sehr realer Fallstrick.”

(aus Martyn Lloyd-Jones “Der geistliche Kampf - Leben als Christ”, S. 217f, 3LVerlag, Hervorhebungen von mir)

Lieben Gruß

Jörg
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Leo_Sibbing
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Beitrag von Jörg »

Hallo, aus der Zeitschrift IDEA (Ausgabe 11, Seite 35) stammt folgender Artikel:

Evangelischer Allianztag: Aufsplitterung in kleine Gruppen ist Folge „von Sünde und Schuld“

Steeb: Konfessionelle Vielfalt ist nicht nur positiv

Die Vielfalt der Konfessionen ist aus Sicht
des Generalsekretärs der Deutschen Evangelischen
Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart),
nicht nur positiv zu sehen. Dass es
heute rund 35.000 verschiedene christliche
Konfessionen gebe, entspreche „nicht
dem ursprünglichen Willen von Jesus
Christus“, sagte Steeb auf einem Treffen
von Allianzvertretern der Region Niederrhein-
Ruhr-Südems in Düsseldorf. Die
Aufsplitterung in viele kleine Strömungen
sei nicht das Ergebnis einer schöpferischen
Vielfalt, sondern „von Sünde und
Schuld“. Gleichwohl könne Gott jede neu
entstehende Kirche oder Konfession segensreich
nutzen. Als Beispiel nannte er
die Anglikanische Kirche: Sie sei in England
entstanden, weil der britische König
seine Ehe vom Papst annullieren lassen
wollte. Da dieser der Bitte nicht nachkam,
gründete der König eine eigene Kirche.
Trotz dieser Gründungsgeschichte sei die
Anglikanische Kirche aber „auf vielfältige
Weise gesegnet“ worden, sagte Steeb.

Schluss mit dem Streit!

Der Generalsekretär sprach sich zudem
dafür aus, weniger über geistliche und
theologische Fragen zu streiten. Stattdessen
solle man die Zeit nutzen, um gemeinsam
mit Christen aus anderen Konfessionen
den Menschen zu helfen und das
Evangelium zu verkünden. Entscheidend
für die Zusammenarbeit sei, dass alle „auf
den gemeinsamen Hirten (Jesus) hören“.
Der Präses der Evangelischen Allianz
Niederrhein-Ruhr-Südems, Michael Voss
(Wuppertal), ermutigte die Allianzvertreter
bei ihren Bemühungen, weitere Christen
aus anderen Gemeinden für die Arbeit
zu gewinnen. Um dieses Ziel der Einheit
zu erreichen, brauche es Zeit. Man müsse
Vorurteile abbauen und hartnäckig bleiben.
Zu dem regionalen Zusammenschluss
gehören 75 Ortsallianzen.

Gruß, Jörg

PS: Mich bewegt allerdings die Frage, wie ich das alles mit 1. Korinther 11, 19 (Denn es müssen ja Spaltungen unter euch sein, damit die Rechtschaffenen unter euch offenbar werden) in Übereinstimmung bringen kann?
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