Entmythologisierung

Lehrfragen in Theorie und Praxis - also alles von Bibelverständnis über Heilslehre und Gemeindelehre bis Zukunftslehre

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Jose
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Entmythologisierung

Beitrag von Jose »

Unter Entmythologisierung verstehe ich die Absicht, alles Übernatürliche aus der Bibel zu verbannen. Die Entmythologisierung war die Methode von Rudolf Bultmann (dt. ev. Theologe, 20. 8. 1884 - 30. 7. 1976; lehrte 1921-1951 in Marburg) die mythischen Vorstellungen der Bibel unter Berücksichtigung des neuzeitl. Weltbilds zu deuten. Seine moderne Theologie hat viel Unheil angerichtet, weil den Menschen der Glaube an den wunderbaren Gott der Bibel, der Wunder tut, genommen wurde. An der E. entzündete sich eine bis heute nachwirkende theolog. u. kirchl. Auseinandersetzung.

Offenbar ist der ev. Kirche der Irrtum mit der modernen Theologie leider noch nicht aufgegangen. Es ist einige Zeit her, da sprach ich mit einem evangelischen Nachbarn und er sagt mir, dass er zu Ostern, nach der Predigt den Pfarrer sagen hörte: "Ich habe euch so gepredigt, aber ich glaube nicht daran" (am Ostergeschehen). Der Nachbar war sehr enttäuscht von diesen Worten und ich fragte mich, warum solche Pfarrer auf die Menschen "losgelassen" werden?

Am Ende eines Artikels über Bultmann schrieb Lothar Gassmann:
Des Weiteren ist es interessant, daß B.s Entmythologisierung den Weg zur neuen Mythologisierung geöffnet hat. Menschen können gar nicht leben ohne einen gewissen Transzendenzbezug. Die Behauptung, dass der Mensch nur mit Radioapparat, Rasierapparat und den weiteren Errungenschaften der Technik glücklich sei, stellt sich als Utopie heraus. Und diese Remythologisierung (Wiederbelebung der Mythen) erleben wir ja heute etwa im New Age.
http://www.bible-only.org
Hat jemand von euch direkt mit moderner Theologie zu tun oder kennt Anhänger davon? Kann jemand, der die Wunder und alles Übernatürliche der Bibel leugnet, einschließlich die Himmelfahrt Jesu, von seinen Sünden überführt und bekehrt sein?


Liebe Grüße,
José

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Hallo Jose!
Die Entmythologisierung ist nach meiner Beobachtung schon in Teilen der Gemeinde angekommen. Ich habe ein Gespräch mitbekommen, wo ein älteres Gemeindemitglied die Sicht vertrat, das Mose nicht der Autor der 5 Bücher Mose gewesen sein kann, da er erst zu Jesajas Zeit gelebt habe. Man kann diesen Sachverhalt beklagen, aber ich frage mich, in welcher Gemeinde wird überhaupt noch gelehrt, das die Bibel Gottes Wort ist. Sind wir überhaupt fähig, auf solche großen lehrmäßigen Verwerfungen zu antworten? Ich habe da so meine Zweifel. Wie reagiert ihr auf solche Antworten, die das Wort Gottes in Frage stellen?
Gruß Joschie!
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Hallo Ihr
Ich stelle mal ein Zitat rein:
Da Gott nirgends eine unfehlbare Überlieferung der Schrift verheißen hat, müssen wir betonen, daß nur
der autographische Text der Originaldokumente inspiriert ist und die Notwendigkeit der Textkritik
festzuhalten, als Mittel zum Aufdecken von Schreibfehlern, die sich im Laufe der Textüberlieferung in den
Text eingeschlichen haben könnten.
Wie ist eure Meinung zur Textkritik und wie geht ihr damit um?
Gruß Joschie
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Jose
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Gottes Wort, die Bibel, ist die Wahrheit

Beitrag von Jose »

Lieber Joschie, ich vermute, du hast diese Frage nicht wirklich so gemeint:
Joschie hat geschrieben:…ich frage mich, in welcher Gemeinde wird überhaupt noch gelehrt, das die Bibel Gottes Wort ist.
Wenn in einer Gemeinde Gottes Wort nicht mehr die Grundlage ist, dann haben wir es nicht mehr mit Gemeinde Jesu zu tun. Es gibt natürlich Unterschiede in vielen Gemeinden, aber das liegt an dem verschiedenen Erkenntnisstand bzw. an bestimmten Schwerpunkten, die irgendwann entstanden sind. Aber wer an den Grundfesten der Gemeinde rüttelt:
Tod Jesu am Kreuz zur Sühnung unserer Schuld, Auferstehung Jesu am 3. Tag zu unserer Rechtfertigung, Himmelfahrt Jesu, wo Er bis zu Seiner Wiederkunft zur Rechten des Vaters sitzt und uns vertritt, stellt wohl seine Bekehrung in Frage.
Joschie hat geschrieben:Wie reagiert ihr auf solche Antworten, die das Wort Gottes in Frage stellen?
Wir suchen Gemeinsam nach der Antwort in der Bibel. Gottes Wort ist die Wahrheit und in der Gemeinde sollte es keine Diskussionen um diese grundsätzliche Erkenntnis geben. Mein Verständnis von Gemeinde ist, dass dazu nur Gläubige gehören, die zwar, wie auch ich, noch längst nicht alles erkannt haben, die aber an der Autorität der Bibel nicht zweifeln.
Joschie hat geschrieben:Wie ist eure Meinung zur Textkritik und wie geht ihr damit um?
Bibelkritik macht keinen Halt vor dem Originaltext. Hat man nicht selbst Jesus kritisiert, der doch das fleischgewordene Wort Gottes hier auf Erden war? Wir haben sehr gute Übersetzungen und ich persönlich vergleiche sie zuweilen miteinander. Das größte Problem liegt m.E. nicht an der Notwendigkeit eines möglichst genauen Textes, sondern daran, ob wir wirklich auf Gottes Wort eingehen und es befolgen wollen.


Paulus schrieb an Timotheus:
"Dies schreibe ich dir in der Hoffnung, bald zu dir zu kommen; wenn ich aber zögere, damit du weißt, wie man sich verhalten muss im Hause Gottes, das die Gemeinde des lebendigen Gottes ist, die Säule und Grundfeste der Wahrheit. Und anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit: Der offenbart worden ist im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, gesehen von den Engeln, gepredigt unter den Nationen, geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit" 1. Tim. 3,14-16.


Die Gemeinde des lebendigen Gottes ist die Säule und Grundfeste der Wahrheit. Das ist die Erwartung Gottes an die Gemeinde. Das ist Seine Erwartung an uns, denn aus uns bildet ER Seine Gemeinde.


Liebe Grüße,
José
Bibelzitate sind, wenn nicht anders angegeben, nach der rev. Elberfelder (PC-Ausgabe)

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Jose hat geschrieben:Lieber Joschie, ich vermute, du hast diese Frage nicht wirklich so gemeint:
Joschie hat geschrieben:…ich frage mich, in welcher Gemeinde wird überhaupt noch gelehrt, das die Bibel Gottes Wort ist.
Wenn in einer Gemeinde Gottes Wort nicht mehr die Grundlage ist, dann haben wir es nicht mehr mit Gemeinde Jesu zu tun. Es gibt natürlich Unterschiede in vielen Gemeinden, aber das liegt an dem verschiedenen Erkenntnisstand bzw. an bestimmten Schwerpunkten, die irgendwann entstanden sind. Aber wer an den Grundfesten der Gemeinde rüttelt:
Tod Jesu am Kreuz zur Sühnung unserer Schuld, Auferstehung Jesu am 3. Tag zu unserer Rechtfertigung, Himmelfahrt Jesu, wo Er bis zu Seiner Wiederkunft zur Rechten des Vaters sitzt und uns vertritt, stellt wohl seine Bekehrung in Frage.
Jose leider ist die Frage genau so gemeint wie ich sie gestellt habe.Meine Festellung bezieht sich natürlich auf die Gemeinden die ich kenne.Es wird noch gesagt die Bibel ist Gottes Wort aber oder sie enthält Gottes Wort.Ich kann mich nicht an eine Predigt erinnern die als Thema "die Bibel ist Gottes Wort" beinhaltet.Es wird oft nicht so direkt der Zweifel an Gottes Wort geäußert aber im Gespräch wird gesagt, so genau kann man es nicht sehen.Dieses ist mir bei einem Gespräch über das Thema in Sprachen singen passiert, als ich gesagt habe, dieses steht nirgends in der Bibel(ich wurde engstirnig genannt und das ist nicht das erstemal)
Wir suchen Gemeinsam nach der Antwort in der Bibel. Gottes Wort ist die Wahrheit und in der Gemeinde sollte es keine Diskussionen um diese grundsätzliche Erkenntnis geben
Schön für dich das du so eine Gemeinde gefunden hast $:P
Bibelkritik macht keinen Halt vor dem Originaltext. Hat man nicht selbst Jesus kritisiert, der doch das fleischgewordene Wort Gottes hier auf Erden war?
Ist für dich Bibelkritik gleichTextkritik?Was genau sind die Originaltexte?
Gruß und Segen von Joschie
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Jose
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Textkritik / Bibelkritik

Beitrag von Jose »

Joschie hat geschrieben:Ist für dich Bibelkritik gleichTextkritik?
Danke, dass du nachgefragt hast, Joschie. Textkritik ist natürlich nicht gleich Bibelkritik, aber dieses Zitat von dir (ich weiß nicht wo es herkommt)
Joschie hat geschrieben:
Da Gott nirgends eine unfehlbare Überlieferung der Schrift verheißen hat, müssen wir betonen, daß nur der autographische Text der Originaldokumente inspiriert ist und die Notwendigkeit der Textkritik festzuhalten, als Mittel zum Aufdecken von Schreibfehlern, die sich im Laufe der Textüberlieferung in den Text eingeschlichen haben könnten.
hat mich an Aussagen von Menschen erinnert, die insgesamt die Bibel in Frage stellen, mit der Begründung, dass es ja doch Menschenwort wäre usw.

Des Weiteren hast du geschrieben:
Joschie hat geschrieben:Was genau sind die Originaltexte?
Es sind schon einige Jahre her, dass ich mich mit der Entstehung der Bibel beschäftigt habe, aber ich habe gelernt, dass es keine Originaltexte mehr gibt. Unsere "Originaltexte" sind nur Abschriften die untereinander verglichen davon zeugen, dass sie echt sind. Darum ist es immer wieder ein wunderbares Ereignis, wenn wieder eine Abschrift eines Bibelteiles oder sogar ein ganzes Bibelbuch gefunden wird, wodurch die Echtheit der jetzigen guten Übersetzungen bestätigt wird.

Ich habe festes Vertrauen darauf, dass im Laufe der Jahrhunderte wirklich gewissenhafte und treue Menschen an der Zusammenstellung der Bibel gearbeitet haben. Am meisten bin ich davon überzeugt, dass Gott darüber gewacht hat.

Textkritik übe ich durchaus auch, beispielsweise beim Vergleich von Übersetzungen oder in der Ablehnung von Bibelausgaben die den Namen nicht verdienen. Natürlich sind auch Bibelbücher, die als Apokryphen gelten abzulehnen oder Übersetzungen, die entstanden sind um die eigene Lehrmeinung zu unterstützen, wie z.B. die Neue-Welt-Übersetzung der ZJ.

Es kommt nicht zunächst darauf an, ob eine Predigt über das Thema "Die Bibel ist Gottes Wort" gehalten wird, sondern ob die Predigt aus dem Wort Gottes kommt. Alles was verkündigt wird, muss anhand der Bibel geprüft werden, es ist die Speise der Gläubigen.

Das Thema hier ist Entmythologisierung. Ich weiß, dass es Menschen gibt welche behaupten, die Jünger Jesu hätten die wunderbaren Geschichten des NT sich erdacht. Auch über das AT gibt es ähnliche Behauptungen. Solche Menschen sollten sich aufrichtig mit der Bibel und Gott auseinandersetzen. Vielleicht würden sie eine ähnliche Erfahrung machen wie Felix, der Paulus zuhörte: "Als er aber über Gerechtigkeit und Enthaltsamkeit und das kommende Gericht redete, wurde Felix mit Furcht erfüllt und antwortete: Für jetzt geh hin! Wenn ich aber gelegene Zeit habe, werde ich dich rufen lassen" Apg 24,25. Felix hatte erfahren, was wir in Hebräer lesen: "Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens" Hebr 4,12. Sein Gewissen wurde angerührt, aber er ist nicht darauf eingegangen. Mir ist leider nicht bekannt, dass Felix wieder gelegene Zeit fand.


Liebe Grüße,
José
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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Hallo Jose!
Entschuldige bitte, das Zitat stammt aus "Den Chicagoerklärungen zur biblischen Irrtumslosigkeit der Schrift und Hermeneutik" hier
Jose hat geschrieben:Es kommt nicht zunächst darauf an, ob eine Predigt über das Thema "Die Bibel ist Gottes Wort" gehalten wird, sondern ob die Predigt aus dem Wort Gottes kommt. Alles was verkündigt wird, muss anhand der Bibel geprüft werden, es ist die Speise der Gläubigen.
Ich halte es für elementar wichtig, das in der Gemeinde gelehrt wird, das die Bibel Gottes Wort ist.Wo schon da das Fundament nicht stimmt, wird auch kaum noch die Predigt an Hand der Bibel geprüft.
Das Thema hier ist Entmythologisierung
Das ist schon klar aber die Entmythologisierung kommt in vielen Gewändern daher.Ich meine jetzt nicht die Volkskirchen, sondern Freikirchen und Gemeinschaftsverbände, da wird das ist so meine Beobachtung, die Biblische Botschaft für die Zuschauer zurechtgestutzt(Damals waren halt andere Zeiten).Das ging in einem Fall soweit, das man die Stunden mit den Kindern "Abenteuer mit J." nannte, weil man mit den Namen Jesus Anstoss nemen würde.Wie prüfst du die Predigt bei dir in der Gemeinde?
Gruß und Segen von Joschie
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Jose
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Die Bibel ist Gottes Wort

Beitrag von Jose »

Joschie hat geschrieben:Ich halte es für elementar wichtig, das in der Gemeinde gelehrt wird, das die Bibel Gottes Wort ist.
Danke, dass du erneut Nachdruck darauf legst. Ich stimme völlig überein mit dir, dass es unbedingt wichtig ist, auf die Gültigkeit der Bibel als Fundament des christlichen Glaubens zu verweisen. Wenn du es konkret wissen willst, ja, bei uns in der Gemeinde habe ich schon Predigten und sogar Predigtreihen genau über das Thema gehört. Es wird auch immer wieder betont, so dass es mir eigentlich schon so selbstverständlich ist.

Es gilt aber für uns alle, dass es nicht damit getan ist, auf die Bibel als Gottes Wort zu verweisen, sondern entscheidend ist, dass wir uns danach richten. Nicht umsonst sagt Jesus: "Glückselig, die das Wort Gottes hören und befolgen!" Lk 11,28, oder: "Jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut, den werde ich mit einem klugen Mann vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute" Mt 7,24. Es gibt so viele, die lehren, dass die Bibel Gottes Wort ist, und dennoch gibt es so viele, teilweise gravierende Unterschiede zwischen manchen Glaubensrichtungen.
Joschie hat geschrieben:Das ist schon klar aber die Entmythologisierung kommt in vielen Gewändern daher.
Da hast du Recht, von daher sind deine Hinweise sehr berechtigt. Da aber die Entmythologisierung der Versuch ist, die Bibel von allem Übernatürlichen zu befreien, wird darin bereits deutlich, dass die Bibel dann nicht mehr ernst genommen wird. Mit jemandem, der beispielsweise nicht an die Himmelfahrt Jesu glaubt, brauche ich auch nicht über die Wiederkunft Jesu zu reden, usw.
Joschie hat geschrieben:Wie prüfst du die Predigt bei dir in der Gemeinde?
Indem ich nicht vor Menschen stehe, dem Prediger und seinen Ausführungen zu Bibelstellen aufmerksam zuhöre und im Herzen vor Gott bewege. Dabei lese ich gerne die Bibelstellen mit. Ich möchte aber betonen, dass auch ein rechter Prediger selber vor Gott ringt, dass Er durch Sein Wort, die Bibel, zu uns allen reden möge. Es sollte dem Prediger ein ernstes Anliegen sein, dass Gottes Wort verkündigt wird und nicht Menschenwort.

Aber sollte das nicht selbstverständlich sein? Die Worte des Paulus an Timotheus gelten doch allen dienenden Brüdern zuerst, aber auch allen Gläubigen überhaupt: "Strebe danach, dich Gott bewährt zur Verfügung zu stellen als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit in gerader Richtung schneidet!" 2. Tim. 2,15.

Liebe Grüße,
José
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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Jose hat geschrieben:Indem ich nicht vor Menschen stehe, dem Prediger und seinen Ausführungen zu Bibelstellen aufmerksam zuhöre und im Herzen vor Gott bewege. Dabei lese ich gerne die Bibelstellen mit. Ich möchte aber betonen, dass auch ein rechter Prediger selber vor Gott ringt, dass Er durch Sein Wort, die Bibel, zu uns allen reden möge. Es sollte dem Prediger ein ernstes Anliegen sein, dass Gottes Wort verkündigt wird und nicht Menschenwort.
Was meinst du genau mit "Indem ich nicht vor Menschen stehe"?Ja er sollte zuerst Gottes Wort verkündigen, da stimme ich voll mit dir überein!Aber genau das ist in meinen Augen nicht gegeben, bei Gottesdiensten die ganz auf besucherfreundlich ausgerichtet sind und das sind so meine Beobachtungen immer mehr!
Gruß und Segen vo $:P n Joschie
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Jose
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Nicht vor Menschen stehen

Beitrag von Jose »

Joschie hat geschrieben:Was meinst du genau mit "Indem ich nicht vor Menschen stehe"?
Ich höre dem Prediger zu, aber es ist Gott der zu mir reden will durch Sein Wort. Infolgedessen stehe ich nicht vor Menschen sondern vor Gott und achte darauf, ob das gepredigte Wort mit der Botschaft der Bibel übereinstimmt und der Prediger seine Botschaft auf dem Fundament der Heiligen Schrift baut.
Joschie hat geschrieben:Ja er sollte zuerst Gottes Wort verkündigen, da stimme ich voll mit dir überein!Aber genau das ist in meinen Augen nicht gegeben, bei Gottesdiensten die ganz auf besucherfreundlich ausgerichtet sind und das sind so meine Beobachtungen immer mehr!
Zunächst wäre für mich wichtig zu wissen, ob das ein Eindruck ist, oder ob es nachgewiesen werden kann durch Irrtümer in der Verkündigung bzw. bewusstes verschweigen von bedeutungsvollen Wahrheiten, um niemanden zu brüskieren. Du kennst sicherlich das Wort: "Denn rede ich jetzt Menschen zuliebe oder Gott? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefiele, so wäre ich Christi Knecht nicht" Gal 1,10. Wenn du ausgehend von diesem Wort und deiner Prüfung des verkündigten Wortes anhand der Schrift, zu der Überzeugung kommst, dass hier mehr die Ehre bei Menschen als bei Gott gesucht wird, dann solltest du mit dem Prediger und den Verantwortlichen deiner Gemeinde reden. Wir stehen nicht vor Menschen sondern vor Gott.


Liebe Grüße,
José
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Jose
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Biblische Gemeinde

Beitrag von Jose »

Joschie hat geschrieben:Jose leider ist die Frage genau so gemeint wie ich sie gestellt habe.Meine Festellung bezieht sich natürlich auf die Gemeinden die ich kenne.Es wird noch gesagt die Bibel ist Gottes Wort aber oder sie enthält Gottes Wort.Ich kann mich nicht an eine Predigt erinnern die als Thema "die Bibel ist Gottes Wort" beinhaltet.Es wird oft nicht so direkt der Zweifel an Gottes Wort geäußert aber im Gespräch wird gesagt, so genau kann man es nicht sehen.Dieses ist mir bei einem Gespräch über das Thema in Sprachen singen passiert, als ich gesagt habe, dieses steht nirgends in der Bibel(ich wurde engstirnig genannt und das ist nicht das erstemal).
Lieber Joschie, ich muss doch noch auf deine obige Aussage zurückkommen, denn die geht mir immer noch nach und macht mich seitdem traurig. Solche Gemeinden, wie du sie oben schilderst, besuche ich nicht mehr um geistliche Nahrung zu empfangen. Dabei würde ich auch zu viel Unbekömmliches erhalten.

Die Bibel, Gotteswort, ist das Fundament, die Speise eines Gläubigen. Kein Prediger darf sich erlauben, zu lehren ohne immer darauf hinweisen, dass die Bibel die Grundlage unseres Glaubens ist und dass es nicht nur in unseren Worten sondern besonders in unseren Taten, in unserem Wandel, offenbar werden muss. Unser Leben muss sich an der Bibel ausrichten. Solche Lehren erwarte ich übrigens auch von einem biblischen Forum.

Gott schenke dir allezeit Gnade, denen die dir verkehrtes predigen immer wieder in Liebe und Klarheit zu sagen, dass du von der Bibel abweichende Lehren nicht annehmen kannst.


Liebe Grüße,
José

Der Pilgrim
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Beitrag von Der Pilgrim »

Ich bin momentan ja noch in der Schule (aber auch nicht mehr lange) und im Religionsunterricht haben wir viel Bultmann und Tillich behandelt. Ich fand beides zutiefst abschreckend... Obwohl ich mich nicht mit diesen "Theologen" anfreunden konnte, unsere Lehrerin jedoch mit ihnen zu sympathisieren schien, war sie immerhin so gerecht, mir auch meine ablehnende Haltung zu respektieren.
Für mich ist Tillich und Bultmann Philosophie aber keine Theologie und hat deswegen auch nicht direkt etwas mit dem christlichen Glauben zu tun. Tillich versteht die christlichen Glaubensinhalte nur als symbolische Sprache, die auf keinen Fall absolut gedeutet werden darf; Bultmann will alles, was er nicht mit dem übereinbringen kann, was ihm die moderne Welt vorlebt, wegrationalisieren und auf die Essenz minimieren. Was diese sein soll, habe ich jedoch nie so recht verstanden.
Simon W.

Jose
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Rudolf Bultmann

Beitrag von Jose »

Hallo Simon. Ich bin ja sehr gespannt auf deine Beiträge hier. Als Teilnehmer in diesem Forum Freue ich mich über jeden guten Austausch. In diesem Sinne, willkomen.
Der Pilgrim hat geschrieben:Bultmann will alles, was er nicht mit dem übereinbringen kann, was ihm die moderne Welt vorlebt, wegrationalisieren und auf die Essenz minimieren. Was diese sein soll, habe ich jedoch nie so recht verstanden.
Zu Rudolf Bultmann hatte ich oben von Lothar Gassmann diesen Artikel verlinkt. Nach allem was ich über Bultmann gelesen habe, geht es prinzip darum, dass alles Übernatürliche als Mythen bezeichnet wird und somit defakto als unwahr. Also kein Himmel, keine Hölle, aber auch keine Jungfrauengeburt, keine Auferstehung und keine Himmelfahrt. Für den natürlichen Menschen mag das interessant sein, aber nicht für die, welche nach Vergebung und Erlösung und eine lebendige Hoffnung verlangen, wie sie uns nur in Jesus zuteil wird. Diesen biblischen und lebendigen Glauben können wir uns aber nicht selber erzwingen, der wird durch Gott in uns gewirkt im Zusammenhang mit der Wiedergeburt. Den natürlichen Glauben Bultmanns kann man sich selber aneignen, aber der errettet nicht.

Herzliche Grüße,
José

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