Gnade

Lehrfragen in Theorie und Praxis - also alles von Bibelverständnis über Heilslehre und Gemeindelehre bis Zukunftslehre

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Jose
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Gnade

Beitrag von Jose »

Mir ist es ein Anliegen mich mit dem Thema Gnade zu beschäftigen, 1. um selber darüber mehr Klarheit zu bekommen und 2. anderen die Möglichkeit zu geben, mich in meiner Meinung zu korrigieren. Ich bin mir bewusst, dass Anhänger des Calvinismus eine andere Vorstellung von der Gnade haben bzw. im Zusammenhang mit der Lehre des unfreien Willens dem Menschen die Möglichkeit gar nicht einräumen, die am Herzen wirkende Gnade abzulehnen. Aber wir sind alle noch am Lernen und ich möchte lieber hier auf Erden lernen, als vor Gottes Thron meinen Irrtum zu erkennen.

Paulus schreibt in dem Brief an die Epheser: "Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es" Eph 2,8, und für mich, als ehemaliger Katholik, sind diese Worte etwas Wunderbares: Die Annahme der Gnade hat mich befreit aus der Knechtschaft von der katholischen Kirche. Jesus ist unser Mittler, der einzige Mittler, wie wir es so deutlich im Brief an Timotheus lesen können: "Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus" 1. Tim 2,5.

Es erfüllt mich immer wieder mit Trauer, wenn ich mich an Gesprächen erinnere, wo man nicht ohne stolz erzählte, zu Fuß viele Kilometer zurückgelegt zu haben um einen Wallfahrtsort zu erreichen und ein Gelübde zu erfüllen. Nachdem ich vor vielen Jahren mich von meinem Verkehrsunfall etwas erholt hatte, haben einige Verwandte bei verschiedenen Anlässen Kerzen bei sogenannten Heiligen angezündet, und selbst eine alte Tante ging auf den Knien mit mir an der Hand um eine Kapelle herum. Dieses Bild vergesse ich nicht mehr, wie überhaupt der Anblick von vielen Menschen, rutschend auf den Knien um ihre Gelübde zu erfüllen, und doch ohne den zu kennen der uns das Heil kostenlos anbietet.

Wie viel Verblendung und Irrelehre herrscht doch ganz besonders im Katholizismus. Wie einfach hat es uns Gott in Jesus Christus gemacht, wir brauchen es nur anzunehmen. Er will uns dafür die Augen und das Herz öffnen, wie Er es auch bei der Lydia getan hat (Apg. 16,14), wenn wir Ihn darum bitten und Ihn suchen. Wie schwer fällt es aber den Menschen einfach das Heil anzunehmen, sie wollen selber noch etwas dazu tun.

Viele aber durften diese Gnade erkennen, die uns Gott in Jesus Christus anbietet, und haben sie durch den Glauben angenommen und nicht versucht, etwas hinzuzufügen. Das hätte ohnehin keinen Wert gehabt, denn an die Römer schreibt Paulus: "Denn wir urteilen, dass der Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne Gesetzeswerke" Röm 3,28. Und später lesen wir auch: "Denn was sagt die Schrift? »Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet«" Röm 4,3.

Ja, Abraham glaubte Gott, er vertraute auf gar nichts mehr, sondern seine Hoffnung war nur auf Gott gerichtet, insbesondere in dem Moment, als er bereit war seinen erbetenen und geliebten Sohn, Isaak, zu opfern. Und Gott hat Seine Gnade nicht von ihm genommen.

José
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Jose
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Die Gnade ist erschienen

Beitrag von Jose »

Denn die Gnade Gottes ist erschienen (Titus 2,11). Welch eine Wahrheit und wir schwer war es für die Pharisäer damals und allen gesetzestreuen Juden zu erfassen, was diese Botschaft beinhaltete. Selbst an Christus gläubige aus dem Judentum benötigten noch lange, um z.B. auf die Beschneidung zu verzichten (Apg 15,1). Manches benötigt etwas länger, bis es in unsere Herzen dringt und wir es erfassen. Der Mensch aber, bis heute, möchte gerne etwas zu seinem Heil beitragen. Wäre das aber möglich gewesen, hätte Gott nicht Seinen geliebten Sohn opfern müssen, als Sühnung für die Sünden der ganzen Welt.

Seine Gnade hatte Gott bereits im Alten Testament angekündigt, z.B. in den bewegenden Worten in Jesaja 53, aber Sein Ratschluss stand bereits vor Grundlegung der Welt fest (Apg. 2,23, 1. Petrus 1,20). In Jesus Christus wurde Gottes Gnade dann in unermesslicher Weise für alle sichtbar, am Kreuz auf Golgatha, wo Gott die Gläubigen vom Fluch des Gesetzes befreite (Gal 3,13). Lange hat der Feind versucht, diese Wahrheit wieder zu verdunkeln, und wir können gar nicht genug dankbar dafür sein, dass die Gnade, insbesondere seit Luther, wieder ganz deutlich verkündigt wird. Dafür haben viele ihr Leben auf den Scheiterhaufen gelassen. So grausam ist der Feind der Seelen.

Gott hat sich nicht geändert und bereits im AT war Gott gnädig. Einer der für mich wunderbarsten Zeugnisse diesbezüglich finden wir im Prophet Jona: "Und Gott sah ihre Taten, dass sie von ihrem bösen Weg umkehrten. Und Gott ließ sich das Unheil gereuen, das er ihnen zu tun angesagt hatte, und er tat es nicht " Jona 3,10. Die Stadt Ninive tat Buße, nachdem die Menschen darin die Gerichtsbotschaft Gottes durch Jona vernommen hatten.

Jona predigte der Stadt Ninive, aber er teilte Gottes Anliegen offenbar nicht wirklich, denn nachdem Ninive Buße getan hatte und Gott das Gericht nicht mehr kommen ließ, lesen wir: "Und es missfiel Jona sehr, und er wurde zornig" Jona 4,1. Wahrscheinlich wurde Jona allgemein auf die ganze für ihn unfassbare Situation zornig, weil er damit nicht klar kam, da er noch unter dem Gesetz stand und die Absichten Gottes durch die Gnade noch nicht erfasst hatte. "Und er betete zum HERRN und sagte: Ach, HERR! War das nicht meine Rede, als ich noch in meinem Land war? Deshalb floh ich schnell nach Tarsis! Denn ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, langsam zum Zorn und groß an Güte, und einer, der sich das Unheil gereuen lässt" Jona 4,2.

Ich möchte aus diesem Zeugnis der Schrift lernen, dass Gott ein gnädiger und barmherziger Gott ist. Jesus bestätigte diese Begebenheit an mehreren Stellen und insbesondere beschäftigen mich die Worte: "Männer von Ninive werden aufstehen im Gericht mit diesem Geschlecht und werden es verdammen, denn sie taten Buße auf die Predigt Jonas; und siehe, mehr als Jona ist hier" Mt 12,41. Gottes Gnade ist erschienen, heilbringend allen Menschen. Allen, die da Buße tun.

José
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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Hallo Jose
Ich verstehe den Sinn deiner Beiträge nicht so ganz.Du reihst verschiedene Bibelstellen aneinander.Was genau willst du uns damit sagen?Etwa die Sicht von Jose oder seiner Gemeinde von der Gnade und dem Wesen Gottes? Sollte es so sein, bezeichne auch so das Thema.Stelle bitte direkte Fragen zu einem Thema oder zu den Bibelstellen!Ich halte diesen Monolog für nicht produktiv!
Gruß Joschie
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Anton
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Beitrag von Anton »

Es ist bisher auch nur ein Monolog, weil keiner darauf antwortet. :wink:

Über Gottes Gnade nachzudenken ist schon etwas Wunderbares!
Ich lese jetzt wieder zu Jahresbeginn durch 1. Mose und sehe darin deutlich die Offenbarung von Gottes Gnade.

Die ganze Menschheit lebt ein fürchterliches Leben und beleidigt Gott damit über alle Maßen, sodass Gott einen Schlussstrich zieht und eine Flut hereinbrechen lässt. Aber er lässt nicht alle darin umkommen, obwohl alle es verdient hätten. Nein, er rettet einen Noah mit seiner Familie und allerlei Arten von Tieren in der Arche. Das ist Gnade!

Dann lesen wir, wie sich Gott einem einfachen Mann offenbart und ihm den Segen vieler Völker und eines Landes verheißt und ihn zum Segensträger für alle Nationen machen will. Wie kommt Abraham zu so einer Ehre? Das ist Gnade!

Dann (und da bin ich gerade) lesen wir von einem Betrüger. Dieser Betrüger ringt mit seinem Bruder bereits im Bauch der Mutter! Bei der Geburt hält er dann auch noch dessen Ferse fest. Später betrügt er ihn um das Erstgeburtsrecht mit einer Linsensuppe! Und bald darauf betrügt er ihn um den Segen des Vaters. Diesem Betrüger begegnet dann Gott und verheißt ihm Segen. Das ist Gnade!
Der Apostel Paulus hat geschrieben:Römer 9,10-16
Und nicht allein dies, sondern auch, als Rebekka von ein und demselben, von unserem Vater Isaak, schwanger war, als [die Kinder] noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten - damit der gemäß der Auserwählung gefaßte Vorsatz Gottes bestehen bleibe, nicht aufgrund von Werken, sondern aufgrund des Berufenden -, wurde zu ihr gesagt: »Der Ältere wird dem Jüngeren dienen«; wie auch geschrieben steht: »Jakob habe ich geliebt, Esau aber habe ich gehaßt«.
Was wollen wir nun sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Das sei ferne! Denn zu Mose spricht er: »Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und über wen ich mich erbarme, über den erbarme ich mich«. So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.

Epheser 2,1-10
- auch euch, die ihr tot wart durch Übertretungen und Sünden, in denen ihr einst gelebt habt nach dem Lauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten, der in der Luft herrscht, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt; unter ihnen führten auch wir alle einst unser Leben in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten; und wir waren von Natur Kinder des Zorns, wie auch die anderen.
Gott aber :!:, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen Liebe willen, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, mit dem Christus lebendig gemacht - aus Gnade seid ihr errettet! - und hat uns mitauferweckt und mitversetzt in die himmlischen [Regionen] in Christus Jesus, damit er in den kommenden Weltzeiten den überschwenglichen Reichtum seiner Gnade in Güte an uns erweise in Christus Jesus.
Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch - Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.
Wie sieht die einzig passende Antwort darauf aus?
Hören wir mal auf Jakob:
Mose hat geschrieben:1. Mose 28,16-22
Als nun Jakob von seinem Schlaf erwachte, sprach er: Wahrlich, der HERR ist an diesem Ort, und ich wußte es nicht! Und er fürchtete sich und sprach: Wie furchtgebietend ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als das Haus Gottes, und dies ist die Pforte des Himmels!
Und Jakob stand am Morgen früh auf und nahm den Stein, den er unter sein Haupt gelegt hatte, und richtete ihn auf zu einem Gedenkstein und goß Öl auf seine Spitze, und er gab diesem Ort den Namen Bethel; zuvor aber hieß die Stadt Lus.
Und Jakob legte ein Gelübde ab und sprach: Wenn Gott mit mir sein und mich behüten wird auf dem Weg, den ich gehe, und mir Brot zu essen geben wird und Kleider anzuziehen, und mich wieder mit Frieden heim zu meinem Vater bringt, so soll der HERR mein Gott sein; und dieser Stein, den ich als Gedenkstein aufgerichtet habe, soll ein Haus Gottes werden; und von allem, was du mir gibst, will ich dir gewißlich den Zehnten geben!
Herzliche Grüße,
Anton
»Meine Gnade muss dir genügen, denn meine Kraft gelangt in der Schwachheit zur Vollendung.«
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lutz
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Beitrag von lutz »

Hallo Jose,

ich überlege auch schon eine Weile, wie man hier überhaupt einsteigen kann.

Du schreibst:

Mir ist es ein Anliegen mich mit dem Thema Gnade zu beschäftigen, 1. um selber darüber mehr Klarheit zu bekommen und 2. anderen die Möglichkeit zu geben, mich in meiner Meinung zu korrigieren. Ich bin mir bewusst, dass Anhänger des Calvinismus eine andere Vorstellung von der Gnade haben bzw. im Zusammenhang mit der Lehre des unfreien Willens dem Menschen die Möglichkeit gar nicht einräumen, die am Herzen wirkende Gnade abzulehnen. Aber wir sind alle noch am Lernen und ich möchte lieber hier auf Erden lernen, als vor Gottes Thron meinen Irrtum zu erkennen.

Das Thema ist ein wunderbares – ohne Zweifel und wir sind alle noch am Lernen - ist auch ohne Zweifel so.

Aber ich weiß nach wie vor nicht, wie du dir einen Austausch wirklich vorstellst – auch nach den vielen Monaten nicht …

Ich nehme trotzdem mal ein Beispiel:
Paulus schreibt in dem Brief an die Epheser: "Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es" Eph 2,8, und für mich, als ehemaliger Katholik, sind diese Worte etwas Wunderbares: Die Annahme der Gnade hat mich befreit aus der Knechtschaft von der katholischen Kirche. Jesus ist unser Mittler, der einzige Mittler, wie wir es so deutlich im Brief an Timotheus lesen können: "Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus" 1. Tim 2,5.
Du schreibst die Annahme der Gnade hat dich befreit.
Was meinst du damit? Wessen Annahme hat dich befreit? Deine eigene Annahme?

Das wäre z. B. etwas, was man durch die Bibel gemeinsam recherchieren kann: Hat mich meine eigene Annahme befreit? Wie ist Epheser 2, 8 zu verstehen?

Lutz

Jose
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Einer den Gottes Gnade fand

Beitrag von Jose »

Vorrangig geht es mir wirklich darum, mich selber mit dem Thema Gnade zu beschäftigen und bei diesem Thema bewegt mich vieles. Ich könnte versuchen Fragen zu stellen, weiß aber selber nicht genau wie ich manche Fragen formulieren soll. Die Fragen kommen aber sicherlich als Teil der Beiträge. Die verschiedenen Bibelstellen zeigen die Grundlage, auf die meine Überzeugung aufbaut.

Als ich mich mit Jona beschäftigte wurde ich überwältigt von der Liebe Gottes und Seinem Bemühen, Menschen zu retten. Gott hat keine Freude am Tod des Sünders. Als ich von Jonas trotzige Reaktion las, nachdem Gott das Gericht über Ninive abwandte, da wurde ich persönlich an verschiedenen Begebenheiten erinnert und war beschämt und ermahnt, mich selbst nicht als Richter aufzuspielen. Besonders als Jona wegen des vertrockneten Rizinus betrübt wurde, haben mich die Worte Gottes berührt: "Du bist betrübt wegen des Rizinus, um den du dich nicht gemüht und den du nicht großgezogen hast, der als Sohn einer Nacht entstand und als Sohn einer Nacht zugrunde ging. Und ich, ich sollte nicht betrübt sein wegen der großen Stadt Ninive, in der mehr als 120 000 Menschen sind, die nicht unterscheiden können zwischen ihrer Rechten und ihrer Linken, und eine Menge Vieh?" Jona 4,10-11. Das ist Gott, so wie ich Ihn aus der Bibel erkenne, der betrübt ist über die Menschen die verloren gehen. Und das bewegt mich sehr, denn es ist die Gnade, die auch mich erreicht hat.

Wer, so wie ich, aus einer Kirche wie den Katholizismus kommt, der war umgeben von vielen Fesseln und Mächten der Finsternis und darin unterwiesen, auf seine eigenen Werke zu vertrauen bzw. auf die "allein seligmachenden Kirche". Durch Gottes Güte durfte ich diese Irrtümer erkennen und die Gnade, die Gott uns in Jesus offenbart hat, im Glauben persönlich annehmen. Wir dürfen die Werksgerechtigkeit nicht unterschätzen, durch die wir die Gnade zunichte machen, und die katholische Kirche, so ist mein Eindruck, arbeitet gerade jetzt wieder verstärkt daran, auf Maria als die Mittlerin aller Gnaden hinzuweisen anstatt allein auf Jesus, in dem die Gnade sichtbar wurde und ohne den uns die erbarmende Hilfe Gottes nicht zuteil werden kann.

Zu Esau und Jakob möchte ich sagen, dass der Mensch ein Gewissen und eine Verantwortung vor Gott hat. Das Problem beim Esau war, dass für ihn Gott nicht wirklich wichtig war und dies wurde besonders darin ersichtlich, indem er das Erstgeburtsrecht verachtete. Jakob hat sich menschlich gesehen sehr verkehrt verhalten, und doch war sein Herz anders Gott zugewandt. Wir können zwar darüber nachdenken, warum Gott den Jakob und nicht den Esau erwählt hat, aber ich meine, dass Gott es uns nicht erklärt. Es ist Seine Souveränität, aber die Schuld des Menschen dürfen wir auch nicht übersehen.

Zu Epheser 2,8 ist mein Verständnis, dass wir völlig aus Gnaden gerettet sind, also ohne unser dazu tun, aber Gott erwartet unseren persönlichen Glauben, unser Vertrauen. Dies finden wir auch bei Abraham, daher Römer 3,28 und 4,3. Nachdem Abraham in seinem Leben einige Male an Gott gezweifelt hatte, glaubte und vertraute er nun völlig: "Durch Glauben hat Abraham, als er geprüft wurde, den Isaak dargebracht, und er, der die Verheißungen empfangen hatte, brachte den einzigen Sohn dar, über den gesagt worden war: »In Isaak soll deine Nachkommenschaft genannt werden«, indem er dachte, dass Gott auch aus den Toten erwecken könne, von woher er ihn auch im Gleichnis empfing" Hebr 11,17-19. Aber auch das ist Gnade, dass Gott Mittel und Wege findet, Seine Kinder zu erziehen.

José
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Anton
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Re: Einer den Gottes Gnade fand

Beitrag von Anton »

Jose hat geschrieben:Zu Esau und Jakob möchte ich sagen, dass der Mensch ein Gewissen und eine Verantwortung vor Gott hat. Das Problem beim Esau war, dass für ihn Gott nicht wirklich wichtig war und dies wurde besonders darin ersichtlich, indem er das Erstgeburtsrecht verachtete. Jakob hat sich menschlich gesehen sehr verkehrt verhalten, und doch war sein Herz anders Gott zugewandt. Wir können zwar darüber nachdenken, warum Gott den Jakob und nicht den Esau erwählt hat, aber ich meine, dass Gott es uns nicht erklärt. Es ist Seine Souveränität, aber die Schuld des Menschen dürfen wir auch nicht übersehen.

Zu Epheser 2,8 ist mein Verständnis, dass wir völlig aus Gnaden gerettet sind, also ohne unser dazu tun, aber Gott erwartet unseren persönlichen Glauben, unser Vertrauen. Dies finden wir auch bei Abraham, daher Römer 3,28 und 4,3. Nachdem Abraham in seinem Leben einige Male an Gott gezweifelt hatte, glaubte und vertraute er nun völlig: "Durch Glauben hat Abraham, als er geprüft wurde, den Isaak dargebracht, und er, der die Verheißungen empfangen hatte, brachte den einzigen Sohn dar, über den gesagt worden war: »In Isaak soll deine Nachkommenschaft genannt werden«, indem er dachte, dass Gott auch aus den Toten erwecken könne, von woher er ihn auch im Gleichnis empfing" Hebr 11,17-19. Aber auch das ist Gnade, dass Gott Mittel und Wege findet, Seine Kinder zu erziehen.
Richtig, genau so sieht es auch ein echter Calvinist! $;)

Viele Grüße,
Anton
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lutz
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Re: Einer den Gottes Gnade fand

Beitrag von lutz »

Jose hat geschrieben: Zu Epheser 2,8 ist mein Verständnis, dass wir völlig aus Gnaden gerettet sind, also ohne unser dazu tun, aber Gott erwartet unseren persönlichen Glauben, unser Vertrauen. Dies finden wir auch bei Abraham, daher Römer 3,28 und 4,3. Nachdem Abraham in seinem Leben einige Male an Gott gezweifelt hatte, glaubte und vertraute er nun völlig: "Durch Glauben hat Abraham, als er geprüft wurde, den Isaak dargebracht, und er, der die Verheißungen empfangen hatte, brachte den einzigen Sohn dar, über den gesagt worden war: »In Isaak soll deine Nachkommenschaft genannt werden«, indem er dachte, dass Gott auch aus den Toten erwecken könne, von woher er ihn auch im Gleichnis empfing" Hebr 11,17-19. Aber auch das ist Gnade, dass Gott Mittel und Wege findet, Seine Kinder zu erziehen.
Sagt das Epheser 2, 8 wirklich?:
Wir sind völlig aus Gnaden gerettet (ohne unser Zutun), aber Gott erwartet unseren persönlichen Glauben?

Du bist zu schnell in dem, was du zusätzlich denkst (Zusatz: „aber Gott erwartet“).
Die Belege für den Zusatz („aber Gott erwartet“) fehlen.
Deine Überzeugung, so wie du sie im Ganzen darstellst, kann nicht auf den Versen fußen, die du angibst.

Dieses „Gott erwartet“ lässt sich zudem mindestens auf zweierlei Weise verstehen:
1. „Gott erwartet“ im Sinne einer Forderung: „Gott fordert!“ und
2. „Gott erwartet“ im Sinne eines: „Gott wartet darauf, dass du gibst, was du schon vorher hattest.“
Wie passt „Gott erwartet unseren persönlichen Glauben.“ zur Aussage von Epheser 2, 8?
--------------------
Römer 3, 28:
„So kommen wir nun zu dem Schluss, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes.“

Erwartet hier Gott den Glauben?
Forderte Gott von Abraham den Glauben? Steht das hier?
Erwartete Gott von Abraham einen Glauben, den Abraham schon vorher selbst hatte? Steht das hier?
--------------------
Römer 4, 3:
„Denn was sagt die Schrift? „Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet“.“

Forderte Gott von Abraham den Glauben? Steht das hier?
Erwartete Gott von Abraham einen Glauben, den Abraham schon vorher selbst hatte? Steht das hier?

--------------------
Hebr. 11, 17 – 19.

Sagt der Text, dass Abraham damit nun völlig glaubte und vertraute nach vielen Zweifeln?
Sind das die Belegstellen dafür, dass Gott von Abraham forderte?
Sind das die Belegstellen dafür, dass Gott von Abraham etwas erwartete, was er schon vorher selbst hatte?

Der Text sagt einfach: „durch Glauben“ und nimmt uns etwas tiefer in den Inhalt dieses Glaubens hinein. Eine Hintergrundinformation sozusagen.

Lutz

Gast

Beitrag von Gast »

erwarten kann auch erhoffen, erwünschen oder vorraussehen bedeuten.
Gott erwartet den Glauben wird daher meines wissens häufig auch in bezug auf 1.Tim 2,4 oder 2.Petrus 3,9 gesehen ...


Ist Joh 14.1 >>Glaubet an Gott und glaubet an mich! << keine Forderung?


Grüße und Segen
Benny

lutz
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Beitrag von lutz »

Hallo Benny,

mit dem "erwarten" bin ich nicht alles Mögliche durchgegangen - deshalb habe ich ja auch "mindestens" geschrieben.

Konzentriert habe ich mich auf Epheser 2, 8 und die weiteren angegebenen Bibelstellen. Aber das kann man ja mit den angegebenen Bibelstellen auch mal durchdenken.
Wie passt "Gott erwartet" jeweils da rein?
Wenn eine Bibelstelle dazu nichts aussagt, dann kann man mit dieser Bibelstelle nicht argumentieren.

Lutz

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Anton
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Beitrag von Anton »

Ich weiß im Moment keine Bibelstelle, die davon spricht, dass Gott etwas im menschlichen Sinn "erwartet". Dass Gott aber fordert steht außer Frage. Z.B. auch den Glauben! Das Problem besteht ja auch nicht darin, ob Gott fordert oder nicht, sondern darin, dass der Mensch Gottes Forderung nicht nachgehen will! Was man jetzt übrigens sehr schön an der Wissenschafts-Depatte sehen kann (Darwinismus / Creationismus). Da der gefallene Mensch Gottes Forderungen nicht erfüllen will, geht die Heilige Schrift sogar so weit, dass sie sagt, dass er es auch nicht kann:
Paulus hat geschrieben:Römer 8,7
... weil nämlich das Trachten des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist; denn es unterwirft sich dem Gesetz Gottes nicht, und kann es auch nicht;
Die Forderung Gottes ist dadurch nicht unangebracht (nicht zu sagen "unfair"), denn Gottes Maßstab und Heiligkeit hängen nicht davon ab, was der Mensch leisten kann oder auch nicht, sondern von Seinem Wesen!

Gottes Gnade verändert ein Menschen-Herz dahin, dass der Mensch Gottes Forderungen gehorchen will und mit Seiner Kraft auch kann, wobei er auf Erden aber stets gegen die gefallene Natur zu kämpfen hat.
Paulus hat geschrieben:Philipper 2,13
denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen.
Liebe Grüße,
Anton
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Jose
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Gesetz und Gnade

Beitrag von Jose »

Heute las ich in einem Kalender: "Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden" Joh 1,17. Beim lesen dieses Wortes blieb ich an die zwei Begriffe Gnade und Wahrheit hängen, die hier verbunden werden. Das Gesetz hat nichts zur Vollendung gebracht, sondern dadurch wurde die Sünde umso deutlicher offenbar. Durch die Gnade werden wir unverdient gerecht gemacht, weil Jesus für uns alles vollbracht hat und uns alles anbietet. Das Wort Wahrheit hier beschäftigt mich noch, aber ich denke, dass es sehr wichtig ist, für die Wahrheit offen zu sein, auch wenn wir vieles nicht verstehen.

Beim Jahresschluss in den Gemeinden werden gerne Bibelworte verteilt, oder man darf sich ein Wort ziehen, sozusagen als persönliche Losung. Ein Erlebnis bleibt für mich unvergesslich. Eine junge Frau, die sich noch nicht zu Jesus bekehrt hatte, zog das Wort: "Denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und zwar Gnade um Gnade" Joh 1,16. Beim vorlesen des Wortes fing sie an zu weinen, konnte das Wort kaum zu Ende lesen und rannte dann weg. Nicht lange danach hat sie ihr Leben Jesus übergeben und ist nun bereits seit einigen Jahren ein treues Gotteskind. Aus Seiner Fülle haben alle empfangen, sagt das Wort. Wir sind nur empfangende, wirken weder den Glauben noch sind wir an unserem Heil beteiligt, aber wir müssen Ja sagen zu Gottes überschwängliches Gnadenangebot.

Vor einigen Tagen habe ich einer Andacht die Begebenheit am Kreuz erneut gelesen. Zur linken und zur rechten Jesu waren zwei Verbrecher mitgekreuzigt. Wir lesen, dass die Vorübergehenden, und auch die Hohenpriester mit den Schriftgelehrten und Ältesten, Jesus verspotteten, und Matthäus berichtete über die zwei Verbrecher: "Auf dieselbe Weise schmähten ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren" Mt 27,44. Im Verlauf der Zeit, dort hängend am Kreuz, geschah aber eine Veränderung bei einem der Verbrecher. Als der andere immer noch über Jesus lästerte: "Bist du nicht der Christus? Rette dich selbst und uns!", wurde er von dem einen zurechtgewiesen: "Auch du fürchtest Gott nicht, da du in demselben Gericht bist? Und wir zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Ungeziemendes getan. Und er sprach: Jesus, gedenke meiner, wenn du in dein Reich kommst!" Lk 23,39-42. Diese Bitte hat Jesus gerne erhört und gerade hier wird die Größe der Gnade so wunderbar offenbar, die jeder unverdient empfangen darf, der da ruft: Jesus, erbarme dich meiner.

Ich weiß nicht, wie Gott diese Veränderung bewirkt hat, aber hier fand eine echte Bekehrung statt. Sehr auffallend ist, dass der nun gläubiger Verbrecher anschließend dem anderen ins Gewissen redet. Ganz gewiss hätte die Gnade hätte auch für den anderen gereicht, wie sie auch für den Kerkermeister gereicht hat, der rief: "Ihr Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde? Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst gerettet werden, du und dein Haus" Apg 16,30-31.

José
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Anton
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Beitrag von Anton »

Jose hat geschrieben:Ganz gewiss hätte die Gnade hätte auch für den anderen gereicht, wie sie auch für den Kerkermeister gereicht hat
Lieber Jose,

Du tust einen großen Fehler, wenn du annimmst, Gottes Gnade sei lediglich etwas passives und könnte reichen oder auch nicht ausreichen. Die Vorstellung "es reicht" oder "es reicht nicht" ist übrigens tief katholisch, wie du zweifellos weist! Gott ist entweder gnädig oder Er ist es nicht. Er hat keine Verpflichtung allen gegenüber gleich zu handeln:
Paulus hat geschrieben:Römer 9,15+18
Denn zu Mose spricht er: »Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und über wen ich mich erbarme, über den erbarme ich mich«.
[...]
So erbarmt er sich nun, über wen er will, und verstockt, wen er will.
Wenn einem Mensch Gottes Gnade widerfährt, dann ist es etwas wunderbares, etwas das völlig unverdient ist (verdient haben wir nur die ewige Verdammnis), etwas das außerordenlich ist (weil es nicht jeder tut) und schließlich etwas, das allein in Gottes Wesen begründet ist und nicht in unserem!

Gnade ist etwas besonderes und nicht normales. Warum wurde dieser Verbrecher am Kreuz gerettet und nicht der andere? Die Frage sollte unser Innerstes vor Gott erbeben lassen: "Warum ich und nicht der andere?"

Alles Gute,
Anton
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lutz
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Beitrag von lutz »

Und wenn es stimmt, was Anton schrieb:

Da der gefallene Mensch Gottes Forderungen nicht erfüllen will, geht die Heilige Schrift sogar so weit, dass sie sagt, dass er es auch nicht kann:
Paulus hat Folgendes geschrieben:
„Römer 8,7
... weil nämlich das Trachten des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist; denn es unterwirft sich dem Gesetz Gottes nicht, und kann es auch nicht;“
und
Gottes Gnade verändert ein Menschen-Herz dahin, dass der Mensch Gottes Forderungen gehorchen will und mit Seiner Kraft auch kann, wobei er auf Erden aber stets gegen die gefallene Natur zu kämpfen hat.
Paulus hat Folgendes geschrieben:
„Philipper 2,13
denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen.“
Dann ist dieses „Ja-sagen“ hier:
Jose hat geschrieben:
Wir sind nur empfangende, wirken weder den Glauben noch sind wir an unserem Heil beteiligt, aber wir müssen Ja sagen zu Gottes überschwängliches Gnadenangebot.
wenn es denn ein willentliches ist – nichts anderes als das „Gnadenwirken“ Gottes nach Seinem Wohlgefallen, für das wir einfach nur danken und über welches wir nur staunen können – auch wenn wir wohl ganz oft im Detail dieses sagen müssen:
Jose hat geschrieben:
Ich weiß nicht, wie Gott diese Veränderung bewirkt hat, aber hier fand eine echte Bekehrung statt ...
Lutz

Jose
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Gottes erbarmende Liebe

Beitrag von Jose »

Anton hat geschrieben:Du tust einen großen Fehler, wenn du annimmst, Gottes Gnade sei lediglich etwas passives und könnte reichen oder auch nicht ausreichen. Die Vorstellung "es reicht" oder "es reicht nicht" ist übrigens tief katholisch, wie du zweifellos weist! Gott ist entweder gnädig oder Er ist es nicht.
Nach meiner Erfahrung kennt der Katholizismus keine Gnade, zumindest habe ich von dort noch nie etwas von der biblischen Gnade gehört. Im Katholizismus ist die Werksgerechtigkeit herrschend. Gottes Gnade ist selbstverständlich nichts Passives. Mit "reicht" meinte ich, dass auch der zweite Verbrecher am Kreuz um Gottes Erbarmen hätte bitten können, aber sein Herz war wohl schon zu sehr verhärtet.

Mir ist die Bibelstelle: "Denn er sagt zu Mose: »Ich werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarme, und werde Mitleid haben, mit wem ich Mitleid habe.«" Röm 9,15, bekannt und es wäre vermessen zu denken, wir könnten Gott zu etwas zwingen was Er nicht in Seiner erbarmenden Liebe und Gnade tun will.

Wenn ich z.B. die Begebenheit lese "Die Heilung der Tochter der kanaanäischen Frau" (Mt 15,22-28), da sehe ich das demütige handeln dieser Frau, die auf das Ziehen Gottes eingegangen ist, und ich erkenne das erbarmende Handeln Jesu: "Sie aber kam und warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir! Er antwortete und sprach: Es ist nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hunden hinzuwerfen. Sie aber sprach: Ja, Herr; doch es essen ja auch die Hunde von den Krumen, die von dem Tisch ihrer Herren fallen. Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an".

Ich kann nicht anders, als davon überzeugt zu sein, dass Jesus alle annimmt, die demütig zu Ihm kommen. Allerdings ist es auch so, dass viele ihre Entscheidung aufschieben, und irgendwann ist die Tür der Gnade zu. Gott weiß bereits vor dem Beginn unseres Lebens wie wir uns entscheiden werden, das entbindet und aber nicht davon, dass wir uns entscheiden müssen. Und wenn wir uns entschieden haben, je länger wir im Glauben wandeln und Gott näher kommen, desto mehr wird es uns klar: Herr, es ist alles nur Gnade. Es ist schwierig zu verstehen, aber ein Trost für betrübte Seelen, damit sie mit Zuversicht und Demut Gott suchen.

José
Bibelzitate sind, wenn nicht anders angegeben, nach der rev. Elberfelder (PC-Ausgabe)

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