Ich würde gerne noch hierauf eingehen:
Samuel A. hat geschrieben:Auch wenn ich meine, dass der Mensch nicht nur die Verantwortung hat zu glauben, sondern auch glauben kann, muss es mit dem Wirken des Heiligen Geistes zusammengesehen werden. Denn die Bibel bezeugt ja mindestens ebenso eindeutig, dass der Heilige Geist die Neugeburt vollzieht, er das Herz öffnet, er die Buße und den Glauben schenkt.
Unbedingt, Samuel. Wir können weder unsere natürliche Geburt selbst bewirken, noch die geistliche. Bezüglich der Wiedergeburt ist es aber so, dass Gott sie dem Menschen nicht aufzwingt, sondern der Mensch dazu auch die Voraussetzung schafft. Gott berücksichtigt den Willen des Menschen, ohne ihm Seinen Willen aufzuzwingen. Etwas anderes habe ich der Schrift bislang nicht gefunden.
Es ist übrigens schwer zu sagen, dass der Mensch eine Verantwortung hätte zu glauben. Der nicht wiedergeborene kann ja noch nicht glauben im biblischen Sinn des Wortes, er kann sich aber sehr wohl Gott zuwenden, d.h. Gott suchen und sich mit Seinem Wort beschäftigen, eigentlich das Verlangen bekunden, eine Beziehung zu Gott aufbauen zu wollen. Und das erwartet Gott von uns. Dieses Verlangen belohnt Gott dann mit dem Glauben, was nur Gnade ist, den unser verdienst ist es nicht. Von Verdienst kann nie eine Rede sein, denn wir hatten nur Zorn verdient. Die Bibel redet von uns, vor unserer Wiedergeburt, als von solchen die tot waren in ihren Vergehungen und Sünden (Eph 2,1), und sagt auch klar, dass wir einst wandelten gemäß dem Zeitlauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten der Macht der Luft, des Geistes (Vers 2), um dann eindeutig festzuhalten: "
Unter diesen hatten auch wir einst alle unseren Verkehr in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten und von Natur Kinder des Zorns waren wie auch die anderen" Eph 2,3.
Dass der Mensch ohne Gott ganz in Sünden tot ist, daran gibt es nichts zu rütteln und daran zweifle ich auch nicht. Was ich aus der Schrift aber klar erkenne, ist die Verantwortung und Fähigkeit des Menschen, sich dafür zu entscheiden, Gottes Wort zu hören und Gott zu suchen. Wie jener Kämmerer, der auf seinem Wagen saß und den Propheten Jesaja las, aber nicht verstand (Apg 8,28). Hier sehen wir, das Suchen des Menschen und die Antwort Gottes. Was mich auch immer wieder beeindruckt sind die Erfahrungen von Missionaren, die immer wieder feststellen, wie selbst in den Herzen von Menschen in tiefster Wildnis auch ein Verlangen nach Sündenvergebung und Ruhe ist, die erst in Jesus Christus gestillt wird. Jesus sagt: "
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben" Joh 5,24. Die Antwort des Menschen auf die Predigt ist: "
Was sollen wir tun?" Apg 2,37, oder aber, wenn der Weg in der Predigt schon klar aufgezeigt wurde, Buße zu tun. Gott schenkt dann die Sündenvergebung und wirkt die Wiedergeburt. Erst hier fängt m.E. der biblische Glaube wirklich an.
Samuel A. hat geschrieben:Aber ich habe dieses Zusammenspiel zwischen dem was der Mensch tut und dem was Gott tut noch nicht verstanden. Bisher bin ich nur soweit, dass ich weiß der Mensch tut etwas, weil Gott etwas getan hat oder tut.
Lieber Samuel, vielleicht können dir die obigen Gedanken auch etwas helfen, Klarheit zu bekommen in dem was dich noch bewegt.
Lieber Benny.
Was du mit der Bezeichnung "Söhne der Natur" genau meinst, hat sich mir leider noch nicht ganz erschlossen, auch nicht nach deiner vorherigen Erklärung. Da muss ich wohl mehr darüber nachdenken. Zu bedenken bitte ich aber insgesamt, dass mache Bilder sich auf Israel beziehen und nicht unbedingt auf die Gemeinde des neuen Bundes übertragbar sind bzw. auf die gesamte Menschheit. Möglicherweise wolltest du aber nur hervorheben, dass wir alle Geschöpfe Gottes sind.
Gott ist mit Sicherheit nicht der Vater aller Menschen. Die Beziehung zu Gott als Vater ist etwas Besonderes und wird uns erst durch die Wiedergeburt zuteil. Erinnern wir uns auch an die Worte Jesu an die Pharisäer: "
Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben" Joh 8,44. Geistlich gesehen sind die Menschen ohne Jesus m.E. als Kinder des Teufels, also der Sünde, zu sehen aber nicht als Kinder Gottes, was aus dem Ausdruck, dass Gott der Vater aller Menschen ist, doch sonst zu entnehmen gewesen wäre.
José