Die Eigenschaften und das Wesen Gottes oder wie ?

Lehrfragen in Theorie und Praxis - also alles von Bibelverständnis über Heilslehre und Gemeindelehre bis Zukunftslehre

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Joschie
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Die Eigenschaften und das Wesen Gottes oder wie ?

Beitrag von Joschie »

Die Eigenschaften und das Wesen Gottes oder wie sieht unser Gottesbild aus?

Hallo Ihr!
Ich hatte vor längerer Zeit ein Gespräch, da erzählte man mir eine Begebenheit aus einer Bibelstunde.In dieser Bibelstunde kam man auf Sünde und ihre Folgen und wie Gott dieses sieht. Nach einer längeren Diskussion meinte der Prediger, das man das mit der Sünde nicht so verbissen sehen soll, weil ja Gott ein liebender Gott ist. Nach dem man ihn verschiedene Bibelstellen vorgelesen hat, das es nicht so ist, war seine Erwiederung, das er das totz dieser Bibelstellen nicht so sieht, weil es nicht in seinem Gottesbild passt.Dieser Ich habe mich einige Zeit mit diesem Thema befasst und bin zuerst bei systematischer Theologie, Dogmatik und einigen Bekenntnissen, über die Eigenschaften und das Wesen Gottes als ganzes fündig geworden.Wie sieht es mit unser Gottesbild aus und wodurch ist es geprägt Ich möchte mich gerne mit euch austauschen, welches Verständnis ihr von den Eigenschaften und das Wesen Gottes habt und wie dieses euer praktischen Glaubensleben beeinflußt.
Gruß Joschie
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Peter01
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Beitrag von Peter01 »

Wie du schon gesagt hast, hat jeder Mensch, irgend eine Vorstellung von Gott. Das Problem ist, dass viele, um nicht zu sagen die meisten, sich ihren Gott so vorstellen, wie er der Bibel nicht entspricht. Sie beten zu diesem Gott und dienen ihm und meinen das richtige zu tun. Sie können sogar sehr eifrig dabei sein (vgl. Röm. 10,2: Denn ich gebe ihnen Zeugnis, daß sie Eifer für Gott haben, aber nicht nach Erkenntnis.).

Die Ursache dafür, warum sie eine falsche Gottesvorstellung haben liegt darin, dass sie den wahren Gott, wie die heilige Schrift ihn beschreibt nicht erkennen (natürlich führt dieser Zustand auf die sündige Natur des Menschen zurück) -sie beten daher einen Gott an, der nicht retten kann:

20 Versammelt euch und kommet, nähert euch insgesamt, ihr Entronnenen der Nationen! Es haben keine Erkenntnis, die das Holz ihres geschnitzten Bildes tragen und zu einem Gott flehen, der nicht retten kann (Jes. 45,20)

Der Gott der Bibel wird zumeist als ein liebender Gott dargestellt, dabei wird außer Acht gelassen, dass dieser allmächtige Gott auch ein zorniger Gott ist, ein verzehrendes Feuer, der alles mitreist, was sich ihm in den Weg stellt.

Wichtig ist in hier eine ganz besondere Eigenschaft Gottes hervorzuheben: Es ist klar, dass Gott allmächtig, allwissend, allgegenwärtig usw. ist. Doch was viele abstreiten und damit sich von dem Gott der Bibel loslösen ist, dass Gott souverän ist, d.h. Gott tut alles was er will und das was er tut ist gut und gerecht.

Jose
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Re: Die Eigenschaften und das Wesen Gottes oder wie ?

Beitrag von Jose »

Joschie hat geschrieben:Wie sieht es mit unser Gottesbild aus und wodurch ist es geprägt
Diese Frage begegnet mir nicht zum ersten mal, sondern sehr bald, in meiner Anfangszeit in diesem Forum (siehe hier). Unser Gottesbild ist mit Sicherheit geprägt von unserer religiösen Umgebung und unserer Herkunft, sollte aber durch unsere Bekehrung und Wiedergeburt und dann durch unseren persönlichen Umgang mit Gott im Gebet und im Lesen des Wortes, mit dem Beistand des Heiligen Geistes, korrigiert werden und sich weiterentwickeln gem. dem Wort: "Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht" 2. Kor. 3,18. Wenn wir in Jesu Bild verwandelt werden, so lernen wir dabei mit Sicherheit auch, Gott besser zu erkennen.

Von Hiob kennen wir die Worte: "Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört, jetzt aber hat mein Auge dich gesehen" Hiob 42,5, dabei war Hiob ein so gläubiger Mann, der schmerzlichste Verluste und Leiden mit Hingabe erduldet hatte, auch wenn es an die Grenzen des tragbaren ging. In einem Psalm lesen wir: "Bevor ich gedemütigt wurde, irrte ich. Jetzt aber halte ich dein Wort" Ps 119,67. Das gilt mit Sicherheit auch für uns, denn gerade in den schweren Prüfungen gestaltet Gott sein Bild in uns.

Was die Menschen für Vorstellungen von Gott haben, interessiert mich im Zusammenhang mit diesem Thread weniger. Viel kritischer finde ich die verschiedenen Vorstellungen unter den Gläubigen. Welches Bild die Gläubigen von Gott haben ist entscheidend geprägt von ihrer Sündenerkenntnis und Bekehrung, davon wie sie Gott in ihrem Leben erfahren haben und wie sich selbst im Lichte Gottes erkannt haben und weiterhin sehen. Und nicht zuletzt ist sehr wichtig, wie wir das Bibelwort verstehen und ausleben, nicht umsonst ermahnt Jakobus: "Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen!" Jak 1,22.
Peter01 hat geschrieben:Wichtig ist in hier eine ganz besondere Eigenschaft Gottes hervorzuheben: Es ist klar, dass Gott allmächtig, allwissend, allgegenwärtig usw. ist. Doch was viele abstreiten und damit sich von dem Gott der Bibel loslösen ist, dass Gott souverän ist, d.h. Gott tut alles was er will und das was er tut ist gut und gerecht.
Diese Aussage von Peter ist richtig, wenn man aber damit besonders den Calvinismus verteidigen möchte, kann es bereits verkehrt sein.

In den letzten Monaten, durch den Austausch in diesem Forum, habe ich viel über das Verständnis des Calvinismus gelernt, aber, wie in mehreren Diskussionen bereits dargelegt, konnte mich insbesondere die Kernlehren des Calvinismus nicht überzeugen. Darunter sehe ich besonders die Lehren der doppelten Prädestination und des begrenzten Sühnopfers, wodurch das Gottesbild im Calvinismus entscheidend geprägt wird. Auch was mein Verständnis von der Verantwortung des Menschen anbetrifft und dass Gott niemanden gegen Seinen Willen errettet, ist fester geworden.

Vieles, was über die Souveränität Gottes in der Bibel gesagt wird, habe ich noch nicht verstanden. Aber kann das überhaupt ein Mensch? Das folgende Wort beschäftigt mich seit Jahren und ist mir eine wichtige Ermahnung und Richtschnur: "Das Verborgene steht bei dem HERRN, unserm Gott; aber das Offenbare gilt uns und unsern Kindern für ewig, damit wir alle Worte dieses Gesetzes tun" 5. Mose 29,28. Gehorsam Seinem Wort gegenüber, das erwartet Gott von uns, von mir. Und nicht umsonst lesen wir: "Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm" Joh 3,36.

Ein sehr wichtiges Anliegen sollte für uns sein, dass das Wort nicht nur klar verkündigt, sondern auch befolgt wird. Das gilt besonders für die Gemeinde. Und dass wir aufeinander achthaben, füreinander beten, aufeinander in Liebe zugehen, um einander zu ermuntern und zu ermahnen. Viele haben bereits hier ein verkehrtes Gottesbild, indem sie behaupten, die Liebe würde alles zudecken. Auf diese Weise, dulden sie die Sünde in der Gemeinde und geben dadurch auch ein falsches Bild über Gott ab.

José

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Jose hat geschrieben:Was die Menschen für Vorstellungen von Gott haben, interessiert mich im Zusammenhang mit diesem Thread weniger. Viel kritischer finde ich die verschiedenen Vorstellungen unter den Gläubigen. Welches Bild die Gläubigen von Gott haben ist entscheidend geprägt von ihrer Sündenerkenntnis und Bekehrung, davon wie sie Gott in ihrem Leben erfahren haben und wie sich selbst im Lichte Gottes erkannt haben und weiterhin sehen. Und nicht zuletzt ist sehr wichtig, wie wir das Bibelwort verstehen und ausleben, nicht umsonst ermahnt Jakobus: "Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen!" Jak 1,22.
Das Bild, das Gläubige von Gott haben, ist zuerst geprägt durch das Bibellesen und die Verkündigung(lehrmäßiger Unterweisung)in der Gemeinde. Sollte es aber nur auf Erfahrung im Leben oder Bekehrungserlebnissen gegründet sein, ist dieses bestenfalls eine morsche Krücke.
Gruß Joschie
Jose hat geschrieben:
Peter hat geschrieben:Wichtig ist in hier eine ganz besondere Eigenschaft Gottes hervorzuheben: Es ist klar, dass Gott allmächtig, allwissend, allgegenwärtig usw. ist. Doch was viele abstreiten und damit sich von dem Gott der Bibel loslösen ist, dass Gott souverän ist, d.h. Gott tut alles was er will und das was er tut ist gut und gerecht.
Diese Aussage von Peter ist richtig, wenn man aber damit besonders den Calvinismus verteidigen möchte, kann es bereits verkehrt sein.

In den letzten Monaten, durch den Austausch in diesem Forum, habe ich viel über das Verständnis des Calvinismus gelernt, aber, wie in mehreren Diskussionen bereits dargelegt, konnte mich insbesondere die Kernlehren des Calvinismus nicht überzeugen. Darunter sehe ich besonders die Lehren der doppelten Prädestination und des begrenzten Sühnopfers, wodurch das Gottesbild im Calvinismus entscheidend geprägt wird. Auch was mein Verständnis von der Verantwortung des Menschen anbetrifft und dass Gott niemanden gegen Seinen Willen errettet, ist fester geworden.

Vieles, was über die Souveränität Gottes in der Bibel gesagt wird, habe ich noch nicht verstanden. Aber kann das überhaupt ein Mensch? Das folgende Wort beschäftigt mich seit Jahren und ist mir eine wichtige Ermahnung und Richtschnur: "Das Verborgene steht bei dem HERRN, unserm Gott; aber das Offenbare gilt uns und unsern Kindern für ewig, damit wir alle Worte dieses Gesetzes tun" 5. Mose 29,28. Gehorsam Seinem Wort gegenüber, das erwartet Gott von uns, von mir. Und nicht umsonst lesen wir: "Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben
Jose, ich hatte dieses Thema eröffnet, weil ich die Not immer mehr sehe, das es in den Gemeinden ein sehr verzehrtes Gottesbild gibt und über die Eigenschaften und das Wesen Gottes, so gut wie nicht gelehrt wird. Ich wollte mich gerne mit möglichst vielen darüber austauschen. Mir geht es hier nicht um ein bestimmtes Gottesbild, sondern um die Viuelfalt des Gottesbildes, das in der bibel steht. Aber anscheinend ist es so, welches Thema auch kommt, du antwortest mit deiner Abneigung, gegenüber den Calvinismus. Ich würde mich freuen, wenn wir uns mal generell über die Eigenschaften Gottes und was sie bedeuten, austauschen.
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Jose
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Was sind die Eigenschaften Gottes? Wie ist Gott?

Beitrag von Jose »

Joschie hat geschrieben:Das Bild, das Gläubige von Gott haben, ist zuerst geprägt durch das Bibellesen und die Verkündigung(lehrmäßiger Unterweisung)in der Gemeinde. Sollte es aber nur auf Erfahrung im Leben oder Bekehrungserlebnissen gegründet sein, ist dieses bestenfalls eine morsche Krücke.
Beides gehört unbedingt zusammen, Joschie. Die klare Belehrung und das Handeln nach Gottes Wort. Was wir gelehrt bekommen und nicht tun, haben wir nicht wirklich verstanden, geschweige erkannt und erlebt. Nicht umsonst sagt Jesus: "Wenn ihr dies wisst, glückselig seid ihr, wenn ihr es tut!" Joh 13,17.

Zu unserem Gottesbild sollte daher auch unbedingt gehören, dass je mehr Belehrung wir empfangen, auch unsere Verantwortung zunimmt, denn wir lesen: "Jener Knecht aber, der den Willen seines Herrn wusste und sich nicht bereitet noch nach seinem Willen getan hat, wird mit vielen Schlägen geschlagen werden; wer ihn aber nicht wusste, aber getan hat, was der Schläge wert ist, wird mit wenigen geschlagen werden. Jedem aber, dem viel gegeben ist - viel wird von ihm verlangt werden; und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man desto mehr fordern" Lk 12,47-48.
Joschie hat geschrieben:Jose, ich hatte dieses Thema eröffnet, weil ich die Not immer mehr sehe, das es in den Gemeinden ein sehr verzehrtes Gottesbild gibt und über die Eigenschaften und das Wesen Gottes, so gut wie nicht gelehrt wird.
Ich weiß nicht, von welchen Gemeinden du sprichst. Ich bin aber überzeugt, dass jede Gemeinde und jeder einzelner Christ sich immer wieder in Demut vor dem Herrn prüfen muss. Mich persönlich beschämt es, dass ich selbst nach über 25 Jahren in der Nachfolge immer noch so viele Mängel an mir erkenne und mich frage, in wie weit Gott Seinen Willen in meinem Leben bereits umsetzen konnte. Er hat Sein Wort erfüllt: "Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben" Hes 36,26, und doch habe ich Ihn noch so wenig erkannt und bin Ihm noch so wenig ähnlich. Dies ist meine persönliche Erkenntnis, aber ich darf dankbar sein, für all die Segnungen Gottes bis hierher und bin überzeugt, dass ER Sein Werk an mir hat.


Zum Thema fand ich auf der Webseite www.gotquestions.org folgenden Beitrag:
Frage: "Was sind die Eigenschaften Gottes? Wie ist Gott?"

Antwort: Bei der Beantwortung dieser Frage sind wir glücklicherweise in der Lage zu sagen, dass wir viel über Gott erfahren können! Wer diese Erklärung näher untersuchen will, mag es hilfreich finden, sie zuerst einmal ganz durchzulesen und dann beim zweiten Lesen die angegebenen Bibelstellen zum besseren Verständnis nachzuschlagen. Die Schriftstellen sind notwendig, denn ohne die Autorität der Bibel wären die Zusammenstellung von Worten nur menschliche Meinung, die in sich selbst Gott oft falsch versteht (Hiob 42,7). Es ist völlig ungenügend zu sagen, es sei wichtig, Gott einfach zu verstehen! Wenn wir nicht wissen, wer Gott ist, setzen wir falsche Götter ein, jagen ihnen nach und beten sie an gegen seinen Willen (2. Mose 20,3-5).

Nur was Gott über sich selbst offenbart, kann man wissen. Eine der Attribute oder Eigenschaften Gottes ist “Licht”, d.h. er erteilt Auskunft über sich selbst (Jesaja 60,19; Jakobus 1,17). Die Tatsache, dass Gott Wissen über sich selbst geoffenbart hat, sollte nicht missachtet werden, damit keiner von uns es versäumt, in seine Ruhe einzugehen (Hebräer 4,1). Die Schöpfung, die Bibel und das fleischgewordene Wort (Jesus Christus) helfen uns zu wissen, wie Gott ist.

Beginnen wir damit, dass Gott unser Schöpfer ist und wir ein Teil seiner Schöpfung sind (1. Mose 1,1; Psalm 24,1). Gott sagt, dass der Mensch nach seinem Bilde geschaffen wurde. Der Mensch steht über aller Schöpfung und soll über sie herrschen (1. Mose 1,26-28). Die Schöpfung ist durch den ‘Sündenfall’ verunstaltet worden, aber gewährt dennoch einen Blick in seine Werke (1. Mose 3,17-18; Römer 1,19-20). Indem wir die Grösse, Zusammensetzung, Schönheit und Ordnung der Schöpfung betrachten, gewinnen wir einen Eindruck von der ehrfurchtsvollen Grösse Gottes.

Das Lesen einiger Namen Gottes kann uns bei der Suche nach dem Wesen Gottes helfen. Sie sind wie folgt:

Elohim - der Starke, Göttliche (1. Mose 1,1)
Adonaj - Herr, das die Beziehung zwischen Meister und Knecht anzeigt (2. Mose 4,10.13)
El Elyon - der Allerhöchste, der Stärkste (1. Mose 14,20)
El Roi - der Starke, der sieht (1. Mose 16,13)
El Schaddaj - der allmächtige Gott (1. Mose 17,1)
El Olam - der ewige Gott (Jesaja 40,28)
Jahwe - HERR “Ich bin”, d.h. der ewige, selbstexistente Gott (2. Mose 3,13-14)

Wir fahren fort, indem wir weitere Eigenschaften Gottes untersuchen. Gott ist ewig, d.h. er ist ohne Anfang und sein Dasein hat kein Ende. Er ist unsterblich, unendlich (5. Mose 33,27; Psalm 90,2; 1. Timotheus 1,17). Gott ist unwandelbar; das bedeutet, dass Gott absolut zuverlässig und vertrauenswürdig ist (Maleachi 3,6; 4. Mose 23,19; Psalm 102,27-28). Gott ist unvergleichlich, d.h. niemand gleicht ihm in Taten oder im Wesen; er ist unübertroffen und vollkommen (2. Samuel 7,22; Psalm 86,8; Jesaja 40,25; Matthäus 5,48). Gott ist unergründlich, d.h. er ist unerforschlich und unserem Verständnis bleibt er unfassbar (Jesaja 40,28; Psalm 145,3; Römer 11,33-34).

Gott ist gerecht, d.h. bei Gott gibt es kein Ansehen der Person im Sinne der Bevorzugung (5. Mose 32,4; Psalm 18,31). Gott ist allmächtig; er kann tun, was ihm gefällt, aber immer so, dass seine Taten im Einklang stehen mit seinem übrigen Wesen (Offenbarung 19,6; Jeremia 32,17.27). Gott ist allgegenwärtig, er ist überall, was nicht heisst, dass er alles ist (Psalm 139,7-13; Jeremia 23,23). Gott ist allwissend, d.h. er kennt Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, sogar was wir momentan denken. Weil er alles weiss, richtet er immer gerecht (Psalm 139,1-5; Sprüche 5,21).

Gott ist der eine, das bedeutet nicht nur, dass es keinen anderen gibt, sondern auch, dass er der einzige ist, der das tiefste Bedürfnis und Verlangen unseres Herzens zu stillen vermag, und dass er allein unserer Anbetung und Hingabe würdig ist. Gott ist rechtschaffen, d.h. er kann und wird keine Missetat übergehen. Wegen Gottes Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit und um der Vergebung unserer Sünden willen, musste Jesus das Gericht Gottes erfahren, als unsere Sünden ihm zugerechnet wurden (2. Mose 9,27; Matthäus 27,45-46; Römer 3,21-26).

Gott ist souverän, d.h. er ist unumschränkt; seine gesamte Schöpfung, ob bewusst oder unbewusst, vermag nicht seine Ziele zu vereiteln (Psalm 93,1; 95,3; Jeremia 23,20). Gott ist Geist, d.h. er ist unsichtbar (Johannes 1,18; 4,24). Gott ist eine Dreieinigkeit, d.h. er ist drei in eins, gleich im Wesen, der Kraft und Herrlichkeit. Beachten Sie, dass in der ersten angegebenen Bibelstelle das Wort “Name” in der Einzahl steht, obwohl es sich auf drei Personen bezieht, “Vater, Sohn und Heiliger Geist” (Matthäus 29,19; Markus 1,9-11). Gott ist Wahrheit, d.h. er steht im Einklang mit allem, was er ist; er bleibt unvergänglich und kann nicht lügen (Psalm 117,2; 1. Samuel 15,29).

Gott ist heilig, d.h. er ist jeglicher moralischer Verderbtheit fern und abhold. Gott sieht alles Böse und es erbost ihn. In der Heiligen Schrift werden Feuer und Heiligkeit oft zusammen erwähnt. Gott wird ein verzehrendes Feuer genannt (Jesaja 6,3; Habakuk, 1,13; 2. Mose 3,2.4.5; Hebräer 12,29). Gott ist gnädig - das schliesst ein sein Gutes, seine Güte, Barmherzigkeit und Liebe - Worte, die seine Gutartigkeit beschreiben. Gäbe es nicht die Gnade Gottes, würden alle übrigen Eigenschaften uns von Gott fern halten. Gott sei Dank ist dies nicht der Fall, denn er möchte jeden von uns persönlich kennen (2. Mose 3,7; Psalm 31,20; 1. Petrus 1,3; Johannes 3,16; 17,3).

Dies war nur ein bescheidener Versuch, eine der Grösse Gottes angemessene Frage zu beantworten. Bitte lassen Sie sich zu einer weiteren Suche nach ihm ermutigen (Jeremia 29,13).

Quelle: http://www.gotquestions.org/Deutsch/Got ... aften.html
José

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Jose hat geschrieben:
Joschie hat geschrieben:Jose, ich hatte dieses Thema eröffnet, weil ich die Not immer mehr sehe, das es in den Gemeinden ein sehr verzehrtes Gottesbild gibt und über die Eigenschaften und das Wesen Gottes, so gut wie nicht gelehrt wird.
Ich weiß nicht, von welchen Gemeinden du sprichst. Ich bin aber überzeugt, dass jede Gemeinde und jeder einzelner Christ sich immer wieder in Demut vor dem Herrn prüfen muss. Mich persönlich beschämt es, dass ich selbst nach über 25 Jahren in der Nachfolge immer noch so viele Mängel an mir erkenne und mich frage, in wie weit Gott Seinen Willen in meinem Leben bereits umsetzen konnte. Er hat Sein Wort erfüllt: "Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben" Hes 36,26, und doch habe ich Ihn noch so wenig erkannt und bin Ihm noch so wenig ähnlich. Dies ist meine persönliche Erkenntnis, aber ich darf dankbar sein, für all die Segnungen Gottes bis hierher und bin überzeugt, dass ER Sein Werk an mir hat.
Jose, ich meine hier evangelikale Gemeinden und dieses als Sammelbegriff.Mit dem Prüfen hast du vollkommen recht und was daraus folgt ist ja die Heiligung.Darum geht es mir aber nicht, sondern welches Gottesbild hat die Gemeinde/Gläubige und woraus wird dieses gespeist?
Dazu einige Zeilen von A.W.Tozer
Unsere eigentliche Gottesvorstellung kann unter dem Schutt
landläufiger religiöser Auffassungen vergraben liegen, und es bedarf einer wohlüberlegten und entschlossenen Suche, damit sie schließlich ausgegraben und erkennbar gemacht werden kann.Nur durch eine schmerzhafte Selbstprüfung ergibt sich für uns die Möglichkeit, herauszufinden, was wir im tiefsten Grunde über Gott denken.
Eine richtige Gottesvorstellung ist nicht nur die Grundlage für die systematische Theologie, sondern auch für das praktische Glaubensleben. Sie ist das Fundament des Gottesdienstes. Ist es zu klein oder falsch gebaut, so muß das ganze Gebäude früher oder später zusammenstürzen . Ich glaube kaum, daß es irgendwelche Irrtümer in der Lehre oder Versagen im praktischen Christenleben gibt, die nicht letzten Endes alle auf unvollkommene und niedrige Gottesvorstellungen zurückgeführt werden können.
Meiner Meinung nach ist die Auffassung der heutigen Christen von Gott so dekadent, daß sie in keiner Weise der Würde Gottes,des Allerhöchsten, entspricht. Daß dies auch bei ernsthaften Gläubigen so ist, ist beinahe so etwas wie eine moralische Katastophe
Ich finde es gut, wenn wir mal gemeinsam zusammentragen, was die Bibel zu den Eigenschaften und das Wesen Gottes sagt und uns danach austauschen was wir darunter verstehen.
Gruß Joschie
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Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

:-)
Zuletzt geändert von Leo_Sibbing am 22.12.2021 18:14, insgesamt 1-mal geändert.
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

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Beitrag von Joschie »

Leo_Sibbing hat geschrieben:
Joschie hat geschrieben:Ich finde es gut, wenn wir mal gemeinsam zusammentragen, was die Bibel zu den Eigenschaften und das Wesen Gottes sagt und uns danach austauschen was wir darunter verstehen.
Das hört sich doch sehr interessant an. Ich würde es auch gut finden.
Wollen wir dafür einen neuen Thread anlegen?

Gruß Leo
Da von dir der Vorschlag kam lege bitte ein neuen Thread an :!:
Gruß Joschie
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