In Matth. 23, 33 finden wir auch: „Ihr Schlangen, ihr Otternbrut!“ und dennoch steht auch Matth. 23, 2. 3.Christine hat geschrieben: Jesus sagt:
Schlangenbrut, wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz des Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus seinem bösen Schatz Böses hervor.
Matthäus 12, 34-35
Was der böse Mensch hier hervorbringt, kommt aus ihm selber raus. Merkmal eines Heuchlers durch und durch ist aber auch, dass er „angestrichen“ ist. Er sieht „schön“ aus von außen, er sieht „sauber“ aus von außen. Du kannst nur die Farbe wahrnehmen bis … das Böse hervorkommt. (Allein Gott ist nicht beschränkt in dieser Hinsicht. ER sieht das Herz.)
Wenn das Böse so perfekt verschleiert wird nach außen, dass nichts „durchsickert“ – dann fehlt dir jede Handhabe mit dem Finger auf diese Person zu zeigen oder … (Gott wird mit Sicherheit richten.)
In Matth. 12, 22ff. gibt es ein „durchsickern“ (man könnte vielleicht eher „durchfluten“ sagen).
Was macht Jesus in diesem Falle? Er erklärt viel und verurteilt.
Es ist zu erwarten, dass das Böse über kurz oder lang rauskommt. Ob das nun für wirklich jeden Einzelfall im Hier und Jetzt gilt, bezweifle ich. Bestimmen können wir den Zeitpunkt jedenfalls nicht.
Bei einer „Komplettverschleierung“ gibt es keine Handhabe.
Dann könnte der Gedanke aufkommen bei einer Vermutung (egal wie die jetzt zustande kommt) solange zu „kratzen“, zu „testen“ …. – bis man endlich was „Böses“ herausgekitzelt hat.
Die Frage wäre: Ist es das, was wir tun sollen? Haben wir Christus tatsächlich selbst so kennen gelernt?
So etwas würde ich rundweg ablehnen.
Wenn es sich nicht nachweisen lässt, dass es sich um einen Heuchler handelt, dann könnte man auch darauf verfallen: Gut, dann lass uns den Nachweis antreten, dass es „kein Heuchler“ ist. Wo soll das nun wieder enden? Wie will man jemandem beweisen „kein Heuchler“ zu sein? Fromme Werke scheinen ja ausgeschlossen, weil „fromme Werke“ ja den Verdacht der Heuchelei schon nahegelegt haben. Was denn dann? Das Innenleben? Das Aufzählen der eigenen Schandtaten vielleicht – nach dem Motto: „seht ich bin gar nicht so sauber und so schön“?
Dazu kommt noch, dass der „perfekte Heuchler“ selbst das in „Perfektion nach außen“ beherrscht. Der „perfekte Heuchler“ ist nicht dumm – der ist „superschlau“ nach der Weise der Welt.
Du bist also genau so weit im „Entlarven“ wie vorher.
Lutz
PS: „Christus verkündigen“ meint nicht einfach mal „Christus“ in den Raum „brüllen“. Bei Paulus hat dies mit dem „Wort vom Kreuz“ zu tun. Dieses „Wort“ ist Vielen zugänglich. Dieses „Wort“ wird nicht von innen heraus „produziert“. Das hat sowohl der Hörer als auch der „ungläubige Prediger“ nötig. Nur der Inhalt muss auch richtig sein. Aus der Perspektive fällt es dann vielleicht einfacher über „Freude“ zu reden auch im Blick auf Beide (Hörer wie Prediger).