Bei diesen Kämpfen geht um die Frage der Trinität Gottes und der Frage des Christologie.
Die Epoche der christologischen Kämpfe im 4./5. Jahrhundert ist sehr umfangreich und Komplex aus diesem Grunde wurde deswegen ein eigner Thread aufgemacht. Dieser gehört zu den großen Bereich Weichenstellung in der Kirchen/Dogmengeschichte
Zum besseren Verständnis des Epoche "Die christologischen Kämpfe im 4./5. Jahrhundert" einige rein geschichtliche Daten.

-306 - Konstantin der Große wird zum Kaiser ausgerufen
-312 - Schlacht an der Milvischen Brücke. Konstantin besiegt seinen Rivalen Maxentius
-337 - Konstantin stirbt und wird am Totenbett getauft
-375 - Die Völkerwanderung setzt ein. Die Hunnen schlagen die Ostgoten auf dem Gebiet des heutigen Südrusslands.
-378 - Die Schlacht von Adrianopel. Die Römer unterlegen den Westgoten. Kaiser Valens verliert dabei sein Leben.
-393 - Die Olympischen Spiele werden vom Kaiser Theodosius verboten
-395 - Aufteilung des Römischen Reiches.
-406 - Vandalen fallen in Gallien ein
-408 - Westgoten belagern Rom
-410 - Westgoten plündern Rom
-429 - Vandalen überqueren die Straße von Gibraltar und erobern die nordafrikanischen Provinzen des Römischen Reiches
-435 - Burgunder fallen in Belgica ein
-451 - Die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern. Die Hunnen werden von Römern und ihren Verbündeten besiegt.
-453 - Der Hunnenkönig Attila stirbt. Ende des Hunnenreichs.

-Diokletian und Galerius (303–311) Fast 50 Jahre nach dem Ende der letzten Verfolgung traf die christlichen Gemeinden noch einmal ein schwerer Schlag: 293 hatte Diokletian eine umfassende Staatsreform durchgeführt, um das Römische Reich zu reorganisieren und zu stabilisieren: Er stärkte die Provinzverwaltungen und teilte seine Macht mit drei Mitherrschern (Tetrarchie: zwei Augusti und zwei Caesares). Das Kaisertum wurde stärker denn je sakralisiert, also durch eine Bindung an die römischen Staatsgötter in eine übermenschliche Sphäre entrückt. Zwei Jahre, bevor sich Diokletian nach Abschluss des Reformwerkes von der Macht zurückzog, begann er 303 eine reichsweite Christenverfolgung. Sie zielte auf die endgültige Zerschlagung der Kirche und Ausrottung ihrer Anhänger und sollte der Stabilisierung des Reiches dienen. Einige antike Quellen behaupten, der eigentliche Drahtzieher sei Diokletians Unterkaiser Galerius gewesen, dessen Rolle hierbei jedoch vermutlich durch die Kirchenschriftsteller Laktanz und vor allem Eusebius stark übertrieben wurde. Für die vorwiegende Verantwortung von Diokletian selbst spricht, dass der Augustus bereits einige Jahre zuvor eine reichsweite Verfolgung der Manichäer angeordnet hatte; diese verweigerten sich wie die Christen den altrömischen Kulten.
-Diokletian erließ Verfolgungsedikte dadurch war was verbot die christlichen Gottesdienste, ordnete die Zerstörung von Kirchen, die Verbrennung christlicher Schriften und die Inhaftierung von christlichen Staatsbeamten an; es enthielt auch ein Ämterverbot für Christen. Dieses „erste“ Edikt erging am 23. Februar 303. Damit verloren Christen entscheidende Bürgerrechte und waren leichter zu belangen. Das Edikt verfügte die Einkerkerung und Folterung aller Gemeindevorsteher, Bischöfe oder Presbyter, um sie auf jede Weise von ihrem Glauben abzubringen; vor allem aber verfügten Diokletian und seine Mitkaiser die Todesstrafe für alle, die das Kaiseropfer weiterhin verweigerten.
-Das Edikt wurde in den Provinzen unterschiedlich streng umgesetzt. Im Ostteil des Reiches, der Galerius unterstand, waren die Verfolgungen sehr blutig und wurden noch intensiver, als Diokletian 305 abdankte und Galerius sein Amt übernahm. Im Westen dagegen endeten danach wohl die meisten Hinrichtungen; stattdessen wurden standhafte Christen bis 311 in die Bergwerke deportiert.

- 325 (Ökumenisches Konzil von Nicäa):Trinität, Gottheit Christi am Anfang des Arianischen Streites
-(Konzil von Ephesos (449)Auch als Räuberkonzil bekannt wurde nicht als Konzil anerkannt)
-381 (Ökumenisches Konzil von Konstantinopel): Trinität, Gottheit des hl. Geistes,Nicäno-Konstantinopolitanum, beendete den Arianischen Streit
- 431 (Ökumenisches Konzil von Ephesus):Christologie, Christus nur eine Person, Maria ist „Gottesgebärerin“ (theotokos)
-451 (Ökumenisches Konzil von Chalcedon): Christologie, Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch, unvermischt und
ungeschieden. Zwei-Naturen-Lehre

-Die frühesten deutlich dreiheitlich strukturierten Formeln begegnen als Taufformeln und in Taufbekenntnissen.(Römisches Taufbekenntnis), die mit drei Fragen und Antworten die Übereignung an Vater, Sohn und Geist vorbereiten und dann vollziehen.
-Auch die regula fidei bei Irenäus, die u.a. in der Taufkatechese Verwendung fand, ist trinitarisch strukturiert.
-Die christliche Theologie war in den ersten Jahrhunderten nicht eindeutig definiert. Es gab jedoch schon früh Abgrenzungen zu extremen Varianten der Christologie, wie dem Adoptianismus (Jesus wurde bei der Taufe von Gott adoptiert) oder Doketismus (Jesus war rein göttlich und erschien nur als Mensch). Unter diversen Versuchen befanden sich einige – wie Adoptionismus und modalistischer Monarchianismus (der Vater und der Sohn sind „nur“ verschiedene Erscheinungsformen des einen Gottes) –, die von den führenden Kirchenvätern einmütig als Häresie verurteilt wurden.
-Justin der Märtyrer verwendet zahlreiche trinitarische Formeln.
-Irenäus von Lyon entwickelt – unter anderen auf dem Prolog des Johannesevangeliums (1,1–18 ELB) aufbauend – eine Logos-Theologie. Jesus Christus, der Sohn Gottes, wird mit dem präexistenten Logos als wesentlichem Akteur der Schöpfung und der Offenbarung Gottes gleichgesetzt. Auch eine eigenständige Pneumatologie arbeitet Irenäus aus. Der Heilige Geist ist Gottes Weisheit. Geist und Sohn gehen nicht durch eine Emanation hervor, welche sie auf eine andere ontologische Stufe zum Vater stellen würde, sondern durch „geistige Emanation“.
-Tatian versucht einen eigenständigen Sonderweg, wobei der Geist auch als Diener von Christus, dem Logos, auftritt und einem weltjenseitig-unwandelbaren Gott nachgeordnet wird.
-Athenagoras Das griechische Wort trias für Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist wird erstmals erwähnt in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts bei dem Apologeten Athenagoras von Athen:
„Sie [die Christen] kennen Gott und seinen Logos, wissen, was die Einheit des Sohns mit dem Vater ist, was die Gemeinschaft des Sohnes mit dem Vater ist, was der Geist ist, was die Einheit dieser Trias, der Geist, der Sohn, und der Vater, ist, und was ihre Unterscheidung in der Einheit ist.“
-Tertullian In die Westkirche wurde, wenige Jahrzehnte nachdem Athenagoras von „trias“ gesprochen hatte, das entsprechende lateinische Wort trinitas von Tertullian eingeführt. Es ist eine eigens hierfür geschaffene Neubildung aus tres – drei und unitas – Einheit. Von Haus aus Jurist, erklärte er die Wesenheit Gottes in der Sprache des römischen Rechtswesens. Er führt den Begriff personae (Plural von persona – Partei im rechtlichen Sinn) für Vater, Sohn und Heiligen Geist ein. Für die Gesamtheit von Vater, Sohn und Heiligen Geist verwendete er den Begriff substantia, das den rechtlichen Status in der Gemeinschaft bezeichnet. Nach seiner Darstellung ist Gott in der substantia einer, aber in der monarchia – der Herrschaft des einen Gottes – wirken drei personae, Vater, Sohn und Heiliger Geist.
-Origenes betont einerseits die "Einheit Gottes"
anderseits :Verschiedenheit kommt viel stärker zum Zuge.
-im strengen Sinn nur Vater=Gott
-Gottheit vom Sohn und den HG nur abgeleitet
-drei Personen=drei Hypostostasen(="inviduelle Wesenheiten")
-Widersprüche in seiner eigenen Lehre:
Sohn=Geschöpf des Vaters
Sohn dem Vater steng untergeordnet
wider das NT: nur Gott-Vater darf angebetet werden, nicht der Sohn
(allerdings: "durch dem Sohn und im Heiligen Geist")

-Monarchianismus von griechisch „mon-archä”, „einziger Urgrund” - bezeichnet eine Richtung im Christentum des 2. und 3. Jahrhunderts, die im Gegensatz zur Lehre von der Dreieinigkeit Gottes stand. Sie wollte den Monotheismus im Christentum wiederherstellen und betonte daher die Einheit Gottes.
-Die Adoptianisten lehrten, dass Christus, obwohl durch ein Wunder geboren, bis zu seiner Taufe nur Mensch gewesen sei. Erst dann habe ihn der Heilige Geist durch Adoption zum Sohn Gottes gemacht.
-Die Patripassianer glaubten an die Göttlichkeit Christi, betrachteten die Dreieinigkeit jedoch als drei Manifestationen oder Seinsweisen eines einzigen göttlichen Wesens. Sie lehrten, dass der Vater auf die Erde kam und in der Seinsweise des Sohnes litt und starb.