allerdings habe ich große Sorge davor, zu versuchen die eigene Auffassung in die Bibel hineinzulesen
Guter Ansatz, gilt aber für jede Auffassung
Zitat:
Nach Joh 3 sollen wir von Neuem bzw. von oben geboren werden.
Das ist aber nicht die Aussage in Johannes 3
???
Nach meinen Verständnis lässt sich auf jeden Fall nicht behaupten, dass mit „Wiedergeburt“ in Mt 19,28 das gleiche gemeint ist wie in Joh. 3
Das habe ich ja auch nicht behauptet.
und persönlich konzentriere ich mich auf das, was eindeutig ist.
Bleiben wir beim Eindeutigen:
Wiedergeburt
Mt 19:28 paliggenesia
Tit 3:5 paliggenesia (Errettung durch das Bad der Wiedergeburt)
wiedergeboren
1. Pt 1:3 anagennao (=wieder gezeugt)
1. Pt 1:23 anagennao (=wieder gezeugt)
Joh 3:3 gennao anothen (zeugen/gebären/hervorbringen + lokales Adverb: von oben)
Joh 3:7 gennao anothen (zeugen/gebären/hervorbringen + lokales Adverb: von oben)
Wenn ich mir die Stellen im Kontext anschaue, finde ich keine Wiedergeburt bei der Bekehrung, aber ein Von-oben-gezeugt werden. Das finde ich eindeutig.
So, wie in der evangelikalen Welt der Begriff 'Wiedergeburt' verwendet wird, kennt ihn die Bibel m. E. nicht. Auch das halte ich von meinem Verständnis der Schrift her für eindeutig.
Adoption ist genauso wenig ein biblischer Begriff [1]. Er bringt aber zum Ausdruck, dass nur Jesus der Sohn Gottes ist und wir angenommene Kinder sind.
Die Vulgata übersetzt hier auch 'renatus', also eher neugeboren als wiedergeboren.
Wie auch immer. Bei solchen Fragen ...
Bist du von neuem geboren, kannst du mit Gewissheit und freudig bezeugen, dass du ein Gotteskind bist?
... sind wir ganz schnell bei einem Argumentum ad hominem. Oder was bezweckst du damit? Ich vermute mal, du erwartest, dass ich dir jetzt erkläre, warum ich nicht wiedergeboren bin, damit du dann feststellen kannst, ich bin ja kein Christ.
Aber ich halte dir noch deine eigene Formulierung vor:
Dass wir durch die Wiedergeburt Gotteskinder werden ...
Eigentlich hättest du schreiben müssen: Dass wir durch Wiedergeburt Gotteskinder sind. Zwischen 'sind' und 'werden' liegt ein wesentlicher Unterschied. Du hast hier (Freud'sche Fehlleistung?) ebenfalls wie ich einen Prozess zugrundegelegt.
Übrigens: Ich finde keine Abwertung darin, wenn Gott mich adoptiert. Damit bin ich genauso Erbe wie sein eigener Sohn Jesus Christus.
sdg
Peter
[1] Diese Aussage ist nicht ganz korrekt, da die Vulgata den Begriff Sohnschaft (z. B. in Röm 8:15.23; 9:4 oder Gal 4:5) mit adoptionem filiorum übersetzt. Von daher gibt es den Begriff Adoption.
Röm 1:16: "Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben."