Sexualität in der Bibel

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Moderator: Jörg

MichaelM
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Beitrag von MichaelM »

mir hat auch das AT viel für heute zu sagen
Klar doch. Aber Du kannst z.B. nicht die Reinheitsgebote oder die Beschneidung für heutige Bekehrte als noch gültig betrachten:

...inem ihr das Wort Gottes ungültig machet durch eure Überlieferung, die ihr überliefert habt; und vieles dergleichen Ähnliche tut ihr. Und als er die Volksmenge wieder herzugerufen hatte, sprach er zu ihnen: Höret mich alle und verstehet! Da ist nichts, was von außerhalb des Menschen in denselben eingeht, das ihn verunreinigen kann, sondern was von ihm ausgeht, das ist es, was den Menschen verunreinigt. Wenn jemand Ohren hat zu hören, der höre! ... Markus 7,ff14ff

Gruß
Michael

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andy
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Beitrag von andy »

Hallo Michael,

daß der Verzicht auf Selbstbefriedigung "Götzendienst am eigenen Fleisch" sein soll, das finde ich belustigend. Ein freiwilliger Verzicht auf Alkohol, Tabak und Weinbergschnecken dann wohl auch... sind ja alles Geschenke Gottes, ebenso wie das schöne Gefühl, wenn man eine schöne Frau ansieht und sich insgeheim alles mögliche mit ihr vorstellt, obwohl das in der Bibel nun wieder klar umrissen ist... wo ist bei Dir die Grenze? Wie kannst Du etwas als Geschenk Gottes bezeichnen und dabei lediglich ein schönes Gefühl als Nachweis zu Rate ziehen. Erkläre mir dann doch bitte, was Deiner Auslegung nach mit der "Lust des Fleisches" gemeint ist, die die Bibel verurteilt? Wo fängt diese an? Entsteht diese etwa erst durch äußere Umstände und Taten, oder ist diese Lust nicht vielmehr ein Problem unserer Herzen, die so wenig auf den Geist und so sehr auf das Fleisch ausgerichtet sind?

Ein Dilemma, zwei Möglichkeiten

Letzten Endes gibt es für Dich nur zwei Möglichkeiten beim Thema der Selbstbefriedigung, wenn Du diese nicht pauschal ablehnen willst:

Erste Möglichkeit: Du bist tatsächlich reinen Herzens bei der ganzen Sache und hast keine Gedanken, die biblisch gesehen problematisch wären. Du würdest es also irgendwie schaffen, krampfhaft bei dieser Tätigkeit nicht an eine schöne Frau zu denken, mit der Du Deine geschlechtliche Identität gern gemeinsam ausleben würdest. Das wäre erstens schade, denn dann wäre es Dir gelungen, Deinen Sexualtrieb völlig vom von Gott dafür vorgesehenen Zweck der intimen Partnerschaft abzukoppeln. Dabei ist es bei uns Männern zugegebenermaßen eben doch gerade dieser Trieb (neben anderen Dingen), der uns immer wieder zum weiblichen Geschlecht hinzieht. Zweitens wäre genau das doch die krampfhafte und unnatürliche Selbstkasteiung, die Du so scharf verurteilst. Diese Möglichkeit kommt also nicht in Frage.

Zweite Möglichkeit: Dir ist oben geschilderte Problematik egal und Du läßt Deinen Gedanken freien Lauf. Das wäre ja viel "natürlicher", eben weil es unserer fleischlichen Natur entspricht. Dann mußt Du aber zuerst erfolgreich wegargumentiert haben, daß wir mit so etwas in unserem Herzen die Ehe brechen. Auch lebst Du dann Deine Sexualität nicht in der Wirklichkeit, sondern in Deiner Phantasie aus, was fatale Konsequenzen haben kann. Erstens malt man sich vieles anders aus, als dies in der Realität geschehen würde; man erschafft sich selbst ein utopisches Bild dessen, wie sowas denn eventuell aussehen könnte. Und das führt später in der Ehe zu einer Art Enttäuschung, weil auch in diesem Bereich nicht jeden Tag Sonntag ist und man dann auch nicht selber im Mittelpunkt steht, sondern das Miteinander. Da muß man selber liebevoll zurückstecken können - was schwierig ist, wenn man sich anhand von Selbstbefriedigung angewöhnt hat, daß körperliche Befriedigung dieser Art dann verfügbar sein muß, wenn man dies wünscht. Zweitens verändert es Dich. Deine Vorstellungen von einer imaginären Partnerin prägen Dein Bild von Frauen im allgemeinen. Und dieses Bild basiert nicht auf bedingungsloser Liebe, oder auf dem Prinzip, daß innere Werte wichtiger sind als äußerliche (und rasch vergängliche) Dinge wie Maße und Hautbeschaffenheit. Obwohl es also nur ein Gedankenspiel ist, hat es Konsequenzen, die Dich - je länger, desto mehr - beeinflussen und zu einem fleischlichen und für Satan extrem angreifbaren Christen machen.

Den Fakten ins Auge sehen... oder weiterträumen

Wie man es also dreht und wendet - beide Möglichkeiten haben entscheidende Nachteile. Ich schreibe dies alles mal so offen, weil ich annehme, daß Du im einen oder anderen Bereich vielleicht doch einzelne der Punkte aus Deinem Leben wiedererkennst, die ich aus eigener Beobachtung, aus guten Büchern und auch aus Gesprächen mit reifen christlichen Männern schildere. Natürlich habe ich hier somit lediglich aus menschlicher Erfahrung dargestellt, zu welchen Problemen man gelangt, wenn man die beiden gegebenen Möglichkeiten bis zum Ende durchdenkt. Ich erhebe keinen Anspruch darauf, daß dies alles so in der Bibel bis ins Detail wiederzufinden ist; aber in der Bibel steht auch nichts über das Berühren von heißen Herdplatten, und es tut trotzdem weh. Ein wenig mitdenken muß man also schon. Dies zu unterlassen wäre ja auch eine Ablehnung eines Geschenkes Gottes, nämlich unseres Verstandes ;o)

Selbstverständlich gibt es immer einen einfachen Ausweg: Man erträumt sich ein eigenes Gottesbild. Ein Bild von Gott, der uns Errettung anbietet ohne jegliche Verbindlichkeit. Wo wir uns aus seinem Wort herauspicken können, was uns paßt. Und wenn uns etwas in unserer "Freiheit" einschränkt, dann pochen wir auf "Gesetzeslücken" herum, die wir geschickt ausnutzen. Das Wort "Freiheit" schreibe ich hier absichtlich in Anführungszeichen... denn wenn wir der Sünde nachgeben, dann ist dies zwar vermeintlich Freiheit, in Wirklichkeit aber eine Gebundenheit, von der uns Jesus nur freimachen wird, wenn wir dies zulassen. Daß Du es Dir so einfach machst, unterstelle ich Dir ausdrücklich nicht... denn sonst würdest Du nicht mit uns das Gespräch darüber suchen. Das ist also ein gutes Zeichen :o)

joasch
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Liebe virtuelle Korinther...

Beitrag von joasch »

@ MichaelM:

Hast Du schon mal überlegt, wie Dein Motto „Soli Deo Gloria“ (Gott allein die Ehre) mit der Art und Weise vereinbar sein könnte, wie Du hier verbale Keulenschläge austeilst? :roll: Etwa Dein Posting vom 20.09.05, 17:13 Uhr:
Das ist Deine Meinung - aber biblisch unbelegt und somit ein Lüge.
Eine Lüge ist per Definition nicht eine unbelegte, sondern eine unwahre Aussage, die mit dem Vorsatz der Täuschung erfolgt.

Nun zum Thema.

@ alle:

In der Tat finden wir in der Bibel keine direkte Aussage zur Selbstbefriedigung. (Ich vermute, das liegt daran, daß die biblischen Autoren noch nicht so schamlos waren wie unsere Generation.) Aber die Bibel sagt uns sehr wohl einige grundsätzliche Dinge zum Thema Sexualethik.

Fangen wir mal ganz vorne an.

1. Wie wird denn „Liebe“ definiert?
Der Apostel Paulus hat geschrieben:„Die Liebe ... sie sucht nicht das Ihre“ (1Kor 13,4+5).
Da Selbstbefriedigung ausschließlich auf die Befriedigung der eigenen Lust zielt statt darauf, den Ehepartner zu erfreuen, ist sie somit nichts weiter als sexueller Egoismus. Und was von Egoismus zu halten ist, darüber sollte bei Christen eigentlich kein Zweifel bestehen. (Diejenigen, die der modernen Irrlehre auf den Leim gegangen sind, Selbstliebe sei etwas Gutes und von Gott geboten, möchte ich auf 2Tim 3,1+2 hinweisen; dort wird sie an erster Stelle (!) aller Übel der letzten Tage genannt.)

2. Ist Sexualität Sünde?
Eindeutig nicht! Sexualität ist eine gute Schöpfungsgabe Gottes:
Mose hat geschrieben:„Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie. 28 Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: ‘Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde...’“ (1Mose 1,27-28)
Sünde ist allerdings, wenn der Mensch diese gute Gabe Gottes mißbraucht, indem er sie außerhalb des für sie vorgesehenen Rahmens ausübt.

3. Ist alle Sexualität außerhalb der Ehe Sünde?
Allerdings! Und hierzu äußert sich die Bibel so deutlich, daß man entweder mit Blindheit geschlagen sein muß, um das nicht zu sehen, oder ihr Gewalt antun muß, um es wegzuerklären. Oben wurde diskutiert, wie man denn als Unverheirateter mit einer unverheirateten Person Ehebruch begehen könne. Herzliches Beileid zu solcher Gedankenakrobatik. Die Bibel verurteilt nicht nur Ehebruch, sondern auch das, was sie Unzucht oder Hurerei nennt. Und damit ist nicht allein Sex für Geld gemeint, sondern eben genau das: jeglicher außerehelicher Geschlechtsverkehr.
Der Apostel Paulus hat geschrieben:„Laßt uns anständig wandeln wie am Tag; nicht in Schwelgereien und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und Ausschweifungen, nicht in Streit und Eifersucht; 14 sondern zieht den Herrn Jesus Christus an, und treibt nicht Vorsorge für das Fleisch, daß Begierden wach werden!“ (Röm 13,13-14)

„Die Speisen sind für den Bauch und der Bauch für die Speisen; Gott aber wird sowohl diesen als auch jene zunichte machen. Der Leib aber ist nicht für die Hurerei, sondern für den Herrn und der Herr für den Leib...
15 Wißt ihr nicht, daß eure Leiber Glieder Christi sind? Soll ich denn die Glieder Christi nehmen und zu Gliedern einer Hure machen? Das sei ferne! 16 Oder wißt ihr nicht, daß, wer der Hure anhängt, ein Leib mit ihr ist? «Denn es werden», heißt es, «die zwei ein Fleisch sein». 17 Wer aber dem Herrn anhängt, ist ein Geist mit ihm.
18 Flieht die Unzucht! Jede Sünde, die ein Mensch begehen mag, ist außerhalb des Leibes; wer aber Unzucht treibt, sündigt gegen den eigenen Leib. 19 Oder wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes in euch ist, den ihr von Gott habt, und daß ihr nicht euch selbst gehört? 20 Denn ihr seid für einen ‹hohen› Preis erkauft worden. Verherrlicht nun Gott mit eurem Leib!“ (1Kor 6,13-20)
Selbstbefriedigung wird also nicht direkt in der Bibel erwähnt; obiges macht aber deutlich, daß sie nicht dem Willen Gottes entspricht, folglich Sünde ist. Und nur am Rande: Der aufmerksame Leser sieht, daß Paulus diese Aussagen mit dem Alten Testament begründet. Dieses ist daher in Sachen Sexualethik keineswegs passé. Und deutlicher als die o.g. Bibelstellen kann man es wohl kaum sagen.

Mit freundlichen Grüßen
Joachim

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andy
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Beitrag von andy »

@joasch -

Danke für Deinen erfrischend klaren Beitrag, und dafür, daß Du Dir die Mühe gemacht hast, die wirklich entscheidenden Stellen zum Thema herauszusuchen. Es ist Dir in drei Absätzen gelungen, das zusammenzufassen (und zu belegen), was ich in mehreren Beiträgen rüberzubringen versuchte.

Das tat jetzt mal richtig gut :o)

MichaelM
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Beitrag von MichaelM »

Hi joasch,
eine unwahre Aussage, die mit dem Vorsatz der Täuschung erfolgt
Lüge ist auch Lüge, wenn sie ohne Vorsatz geschieht. Der Massstab für die Lüge ist das Wort Gottes und wenn jemand etwas behauptet, was nicht geschrieben steht, oder was sich aus dem Wort ableiten läßt, ist es eine Lüge.

Deine humanistisch/philisophischen Begriffe wie "Sexualethik" und "sexueller Egoismus" bzw. "Sexualität" kennt die Bibel nicht. Sie beruht eher, wie der Begriff Sexualethik selbst auf heidnischen Denkmodellen:

"[einem] Teilbereich der Ethik, der sich mit dem Geschlechsverhalten des Menschen und dessen Beurteilung beschäftigt. Dabei erfolgt die Beurteilung anhand von gesellschaftlichen Normen, die vom Volk, der Kultur und der Epoche abhängig sind. Als Folge des vermehrten kulturellen Austauschs in der Neuzeit, gibt es eine neue Vielfalt von Wertvorstellungen gegenüber der menschlichen Sexualität. " (Wikipedia)


Deine Aussage:
Diejenigen, die der modernen Irrlehre auf den Leim gegangen sind, Selbstliebe sei etwas Gutes und von Gott geboten
ist ebenso gelogen da:

"Es ist in Wahrheit so, wie du sagst, dass es nur einen Gott gibt und keinen anderen außer ihm; und ihn zu lieben mit ganzem Herzen und mit ganzem Verständnis und mit ganzer Seele und mit aller Kraft und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, das ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer!" Markus 12,32-33

Es wundert mich dann auch nicht, da Du Dich selbst nicht lieben kannst/willst, es Dir überhaupt an einer vernünftigen Einstellung zu Deinem Körper zu fehlen scheint und Du somit auch die Selbstbefriedigung zu verdammen suchst.

»Rühre das nicht an, koste jenes nicht, betaste dies nicht!« – was doch alles durch den Gebrauch der Vernichtung anheim fällt – nach den Weisungen und Lehren der Menschen, die freilich einen Schein von Weisheit haben in selbst gewähltem Gottesdienst und Demut und Kasteiung des Leibes, [und doch] wertlos sind und zur Befriedigung des Fleisches dienen. Kolosser 2,23


Gruß
Michael

Silke
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Beitrag von Silke »

Hallo Michael,

um nochmal auf den Punkt "Gott ehren", den Joasch gebraucht hat, zu kommen... Wie sollte Gott durch Selbstbefriedigung geehrt werden?

Herzlichst, Silke
so bitten wir nun stellvertretend für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott! (2Kor 5,20)

MichaelM
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Beitrag von MichaelM »

Hallo Silke,
Wie sollte Gott durch Selbstbefriedigung geehrt werden?
Wie sollte Gott dadurch geehrt werden, wenn ich mich einmal übergeben müsste oder wenn ich auf die Toilette gehe ... ? Die Frage macht keinen Sinn. Genauso das: "was ist mit dem oder dies - könnte Dir da Jesus zuschauen ..."

Diese Diskussion ist in der Tat recht ehrlos, da sie unserem Schöpfer keine Ehre gibt, weil wir seine Gaben verachten. Evtl richten wir unsere Augen zu sehr auf unser Fleisch und sind deshalb zu sehr auf uns fixiert, als dass wir frei wären, Gott die Ehre zu geben.


Gruß
Michael

Christoph
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Beitrag von Christoph »

hallo micha,hallo silke,
ich habe so die letzten beiträge gelesen und möchte noch etwas beisteuern.man kann nicht die leiblichen abläufe mit all ihren ausscheidungen gleichsetzen mit sünde(selsbstbefriedigung).ich hatte damals dieses nur als bild gebraucht zum verständnis,für das was ich sagen wollte.(s.meinen beitrag vom 19.09.) zudem steht z.B.in 1.kor.6;12-20,der leib ist ein tempel des heil.geistes und das wir uns nicht selbst gehören.wenn ich etwas besitze,was mir nicht gehört,gehe ich nicht in selbstsüchtiger weise damit um. in der ehe gehört der leib des mannes nicht mehr ihm,sondern seiner frau.und der leib der frau gehört dem mann und nicht mehr ihr.
noch eine zweite stelle möchte ich nennen.Röm.13;13+14.
da steht :"laßt uns ehrbar leben wie am tage,nicht in fressen und saufen,nicht in unzucht und ausschweifung,nicht in hader und eifersucht; sondern zieht an den Herren Jesus Christus und sorgt für den leib nicht so, daß ihr den begierden verfallt.
micha noch ein tipp,lies dir die bibelstellen im zusammenhang durch,bevor du sie hier anführst. kol.2;23 z.B.,scheint eine deiner lieblingsstellen zu sein.die hast du schon mehrmals angeführt.und es erweckt den eindruck, dass du damit nur deine meinung untermauern willst.
dabei steht diese nur im zusammenhang mit speise, trinken, feiertag,sabbat usw.
und ich bleibe dabei,dass alle,außerhalb der ehe praktizierte,sexualität
sünde ist.denn die sexualität die mir Gott gegeben hat,ist für meine partnerin bestimmt.und alle sexualität die meine partnerin bekommen hat von Gott ist für mich bestimmt alles andere ist selbstsüchtig und von Gott nicht gewollt.wenn sich ein unverheirateter an seinem leib vergreift,vergreift er sich an dem was Gott gehört vorausgesetzt,er ist wiedergeboren.aber Gott kann auch diesem vorübergehend das verlangen danach nehmen.
Gott segne Euch und ich grüße Euch,
Christoph!

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andy
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Beitrag von andy »

MichaelM hat geschrieben:Lüge ist auch Lüge, wenn sie ohne Vorsatz geschieht. Der Massstab für die Lüge ist das Wort Gottes und wenn jemand etwas behauptet, was nicht geschrieben steht, oder was sich aus dem Wort ableiten läßt, ist es eine Lüge.
Hallo MichaelM,

Lüge: Nicht in der Bibel erwähnt, oder nicht mit der Bibel vereinbar...?

Deine oben zitierte Äußerung ist meines Erachtens Unsinn. Wenn ich sage, "auf dem Schreibtisch meines Kollegen steht eine Keksdose", dann ist das doch keine Lüge, nur weil es nicht in der Bibel steht und sich nicht aus der Bibel ableiten läßt?!

Ebenso kann man Wahrheit nicht ausschließlich daran messen, ob eine entsprechende Aussage wortwörtlich so in der Bibel steht. Man muß sich mangels detaillierter Anweisungen teilweise damit begnügen herauszufinden, ob etwas im Einklang mit der Gesamtbotschaft der Bibel steht oder nicht. Man muß z.B. bereit sein, zu akzeptieren, daß "Du sollst nicht töten" auch den Gebrauch von biologischen Waffen einschließt, obwohl die Tötung der Menschen technisch gesehen nicht durch den Befehlshaber oder den Piloten des Abwurfflugzeugs, sondern durch einen mikrobiologischen Krankheitserreger erfolgt. Die Details sind oft nebensächlich - man muß die Absichten Gottes dahinter sehen, und kann sich nicht mit technischen Einzelheiten herausreden. Im Zweifelsfall schaut man sich das Leben Jesu an. Während dort triviale Dinge des Alltags wie Abendessen, Füße waschen, Müdigkeit, Gebet im Park und Steuern zahlen erwähnt werden, ist Sexualität offenbar kein Thema. Ist ja auch klar, zumal Jesus nie heiratete.

Deiner Interpretation nach wäre Deine unsachgemäße Verwendung von Kolosser 2,23 sicherlich ebenfalls eine Lüge, da Du in keiner Weise den von Dir selbst stets so lauthals geforderten Nachweis erbringen kannst, daß Selbstbefriedigung hier überhaupt auch nur im entferntesten gemeint sein könnte. In einem Forum wäre es natürlich sinnvoll, anderen eher einen Irrtum vorzuwerfen als eine Lüge, da letztere allgemein durchaus als vorsätzliches Täuschungsmittel verstanden wird und somit bei anderen Diskussionsteilnehmern der Eindruck erweckt wird, Du hättest eine zumindest etwas unkonventionelle Art und Weise, Deinen Geschwistern im Herrn in Liebe zu begegnen.

Auf Deine Irrtümer (ich vermeide absichtlich den Begriff "Lügen") gehe ich wie folgt ein:

1) Den anderen lieben wie sich selbst

"Den anderen lieben wie sich selbst" ist kein Aufruf, sich zuerst selbst zu lieben (womöglich, um dann auch den anderen lieben zu können?!). Diese Formulierung stellt lediglich fest, daß wir Menschen aufgrund unserer sündigen Natur von vornherein derart extrem selbstverliebt sind, daß sich in unserem Leben alles um uns selbst dreht. Daß wir den anderen so lieben sollen wie uns selbst, das bedeutet einfach, daß wir unserem Nächsten die Position in unserer Prioritätenliste einräumen sollen, die wir bisher selbst beansprucht haben. Hier ist nicht die Absicht, eine Balance zwischen Selbstliebe und Nächstenliebe zu schaffen, sondern die Selbstliebe in Nächstenliebe umzuwandeln und all die Kraft, mit der man bisher sich selbst gutes tat, in andere zu investieren - genau wie Jesus es tat. Sein Beispiel macht klar, daß Selbstliebe keinen Platz im Evangelium hat... und Christ sein heißt nichts anderes, als dem Beispiel Jesu nachzufolgen.

2) Kolosser 2,23...

Die Stelle aus dem Kolosserbrief hast Du völlig aus dem Kontext gerissen und daher auch nicht richtig interpretiert. Korrekt muß man mindestens von Vers 20 beginnen:
Paulus hat geschrieben:20 Wenn ihr mit Christus den Grundsätzen der Welt abgestorben seid, was lasset ihr euch Satzungen auferlegen, als lebtet ihr noch in der Welt?
21 zum Beispiel: Rühre das nicht an, koste jenes nicht, befasse dich nicht mit dem! ...
Paulus sagt in Kolosser 2 gerade nicht, man solle alle derartigen Satzungen ignorieren. Er kritisiert lediglich, daß man sich Menschensatzungen ungeprüft auferlegen ließ, obwohl diese nicht im Einklang mit Gottes Wort standen. Selbstverständlich gab und gibt es viele Satzungen, die Menschen aus dem Wort Gottes ableiteten, und die auch völlig in Ordnung sind (z.B. eine einheitliche Einigung über die maximale Länge von Röcken bei Frauen in einer Gemeinde, obwohl die Problemschwelle hin zu unreinen Gedanken bei jedem potentiellen Betrachter woanders liegen wird). Das bedeutet:

Christus ist das Haupt der Gemeinde; die Gemeinde ist der Leib. Laßt nicht zu, daß irgendein Teil der Gemeinde so tut, als wäre er das Haupt. Was Christus uns in Gottes Wort sagt, das tut. Wenn sich etwas als Konsequenz aus dem ergibt, was Christus sagt, dann tut auch dies. Wenn euch jemand etwas lehrt, das im Einklang mit Gottes Wort steht, so ist das ebenfalls eine gute Sache. Wenn ihr euch hinsichtlich einer Sache nicht sicher seid, wo die Grenze ist, dann geht kein Risiko ein, so daß ihr nicht fallt. Aber darüberhinaus laßt euch nicht von solchen Leuten einschüchtern, die behaupten, bestimmte Gegenstände, Speisen oder Personen oder was auch immer hätten Macht über euch, um euch zu schaden (wie es im Aberglauben nicht nur in Korinth geglaubt wurde).

Gottes Wort oder menschliche "Vernunft"?

Von vielen guten Argumenten gegen die Selbstbefriedigung wurde von seiten der befürwortenden Seite nur auf wenige eingegangen. Dann auch meistens nicht sehr sachlich. Kritikpunkte waren Wortwahl (z.B. Verwendung angeblich "heidnischer" Begriffe wie "Sexualität"), und so weiter. Dann wird jede außerbiblische Literatur als Quelle vehement abgelehnt, dennoch kurze Zeit später aus der Wikipedia zitiert.

Was ist mit dem zuvor beschriebenen Dilemma, dem man als Befürworter der Masturbation hinsichtlich seiner Herzenshaltung zwangsläufig ausgesetzt ist? Selbstbefriedigung unter krampfhaftem Vermeiden der Gedanken, die eigentlich untrennbar mit der Sexualität einhergehen - oder Zulassen der Gedanken und Ablehnung der Tatsache, daß Ehebruch in Gedanken auch Ehebruch ist? Da kann man lange über Begriffe streiten; es ändert nichts.
MichaelM hat geschrieben:Es wundert mich dann auch nicht, da Du Dich selbst nicht lieben kannst/willst, es Dir überhaupt an einer vernünftigen Einstellung zu Deinem Körper zu fehlen scheint und Du somit auch die Selbstbefriedigung zu verdammen suchst.
Wenn eine "vernünftige" (also aus der Vernunft stammende) Einstellung forderst, weil diese zur Akzeptanz der Selbstbefriedigung führt, dann zeigt das lediglich, daß Du Dich auf Deine Vernunft verläßt statt auf das Wort Gottes und den Heiligen Geist. Dazu gönne ich Dir noch ein Zitat aus der Wikipedia, die Du als Quelle anzuerkennen scheinst:
Wikipedia hat geschrieben:Mit Vernunft als philosophischem Fachbegriff wird die Fähigkeit des menschlichen Geistes bezeichnet, universelle Zusammenhänge in der Welt und ihre Bedeutung zu erkennen und danach zu handeln - insbesondere auch im Hinblick auf die eigene Lebenssituation. Die Vernunft ist das oberste Erkenntnisvermögen, welches den "analytischen" Verstand kontrolliert und diesem Grenzen setzt bzw. dessen Beschränkungen erkennt. Sie ist damit das wichtigste Mittel der geistigen Reflexion und das wichtigste Werkzeug der Philosophie. Dieses, als Diskussionsgrundlage immer noch maßgebliche Verständnis von Vernunft, steht in der Tradition der Philosophie Immanuel Kants.
Und eine auf solch philosophischem Unfug basierende Einstellung empfiehlst Du hier? Eine "vernünftige Einstellung" ermöglicht Dir zwar scheinbar, "universelle Zusammenhänge in der Welt und ihre Bedeutung zu erkennen und danach zu handeln" - aber diese Erkenntnis ist nicht von Gott. Die Bibel sagt und jedenfalls, daß das in Gottes Augen bestenfalls Torheit ist.

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