Das Gemeingut aller Christen

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Moderator: Jörg

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Gast

Das Gemeingut aller Christen

Beitrag von Gast »

Folgenden Text von meiner Webseite möchte ich hier zum Gespräch stehen mit der Frage, ob und inwieweit Ihr mit dem Autor übereinstimmen könnt und wo nicht:
Laut Christenbote hat Pfarrer Dr. Schmidt, gest. 1892 in Untertürkheim, in einem seiner katechetischen Hilfsbücher 25 Punkte aufgestellt, die Gemeingut aller Christen sein müssen.

Alle Christen haben:

* denselben Gott: Ich fahre auf zu meinem Gott und zu eurem Gott. (Joh. 20,17)
* denselben Vater: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater (Joh. 20,17)
* dieselbe Natur: Daß ihr teilhaftig werdet der göttlichen Natur (2. Pet. 1,4)
* dieselbe Heiligung: Ich heilige mich selbst für sie, auf daß auch sie geheiligt seien in der Wahrheit (Joh. 17,19)
* dieselbe Auferstehung: Er hat uns samt ihm auferweckt (Eph. 2,5)
* dasselbe Leben: Denn ich lebe und ihr sollt auch leben (Joh. 14). Gott hat uns samt Christo lebendig gemacht (Eph. 2,5)
* dieselbe Umwandlung: Er hat uns samt ihm ins himmlische Wesen versetzt (Eph. 2,6)
* dieselbe Erbschaft: Erben Gottes und Miterben Christi (Röm. 8)
* dasselbe Leiden: Wenn wir anders mit ihm leiden (Röm. 8,17)
* dieselbe Stellung außerhalb der Welt: Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin (Joh. 16,16)
* dieselbe Verfolgung von der Welt: Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen.
* dieselbe Freude: Auf daß sie in ihnen haben meine Freude vollkommen (Joh. 17,13)
* denselben Frieden: Meinen Frieden gebe ich euch (Joh. 14,27)
* dieselbe Liebe: Auf daß die Liebe, damit du mich liebest, sei in ihnen und ich in ihnen (Joh. 17,26)
* dieselben Worte: Denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben (Joh. 17,8)
* dieselbe Belehrung vom Vater: Denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, habe ich euch kundgetan (Joh. 15,15)
* dieselbe Macht im Gebet: So ihr den Vater etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird ers euch geben (Joh. 16,23)
* denselben Geist: Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein (Röm. 8,9)
* dieselbe Sendung an die Welt: Wie mich mein Vater gesandt hat, so sende ich euch (Joh. 20,21)
* dasselbe Grab: So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod. (Röm. 6,4)
* dieselbe Heimat: Auf daß ihr seid, wo ich bin (Joh. 14,3)
* dieselbe Herrlichkeit: Ich habe ihnen gegeben die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast (Joh. 17,22). Auf daß auch wir mit zur Herrlichkeit erhoben werden (Röm. 8,17)
* denselben neuen Namen: Ich will auf ihn schreiben meinen Namen, den neuen (Off. 3,12)
* denselben Familienzug: Wie wir getragen haben das Bild des irdischen, also werden wir auch tragen das Bild des himmlischen (1. Kor. 15,49). Wir wissen aber, wenn er erscheinen wird, daß wir ihm gleich sein werden (1. Joh. 3,2)
* dieselbe Ruhe: Denn wer zu seiner Ruhe gekommen ist, der ruhet auch von seinen Werken, gleichwie Gott von seinen. So lasset uns Fleiß tun, einzukommen zu dieser Ruhe. (Heb. 4,10)

Der Gärtner 23.08.1925

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,
guter Artikel, was die Theorie angeht. In praxi aber finden sich in den foren Beiträge, wie ( frei ): "Anfänger fallen auf Unitarismus,..., Cavinismus,...etc... herein, jeder reife Gläubige ( der sich vom Geist Gottes leiten läßt) wird aber irgendwann diese Lehren verlassen"
Tscha- da frage ich doch: stimmt das?
Ich kenne durchaus gestorbene Brüder (G.Whitfield, Spurgeon,...) oder noch lebende ( Benedikt Peters...), die demnach in den Kinderschuhen des Glaubens steckengeblieben sein müssen.
Ich vertrete zwar nicht calvinistische Lehren, fasse mich aber bei der Lektüre solcher Beiträge an den Kopf ( was sich dann darin abspielt, lassen wir unerwähnt).
Wird hier nicht Erkenntnis ( subjektiv) mit Inspiration ( objektiv)verwechselt?
Also Glückwunsch an alle hier im forum, die objektiv urteilen können, die erkannt haben, wie man erkennen darf, die sich nicht mehr demütig unter den Bruder ( der anders erkannt hat) stellen müssen, weil sie das Wort recht teilen. Um mit einem berühmten Vorbild zu sprechen: " gehet von uns, denn wir sind sündige Menschen!" ( Vorsicht, kann Ironie enthalten)
Herzlich,
M.

P.S.: ich habe in meinen Beiträgen mein Bedauern über manche Stilblüte zum Ausdruck gegeben, ohne viel "Substanz" zu den jeweiligen Themen zu geben. Das liegt daran, daß ich bifo.de neu entdeckt habe und mit viel Interesse zunächst einmal die Alten und neuen Beiträge gelesen habe. Beim Lesen gewinnt man dann sehr schnell einen Eindruck von den jeweiligen usern.

P.P.S.: ich wurde per PN von einem Bruder darauf hingewiesen, daß B. Peters nur 50% TULIPaner sei. Ich lasse es mal so stehen, um Mißverständnissen bzgl. der Person Peters vorzubeugen.

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Sanftwut
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Beitrag von Sanftwut »

Mephiboscheth hat geschrieben:Hallo,
Ich kenne durchaus gestorbene Brüder (G.Whitfield, Spurgeon,...) oder noch lebende ( Benedikt Peters...), die demnach in den Kinderschuhen des Glaubens steckengeblieben sein müssen.
Hi,

sicher kannst du deine Behauptung, dass B.Petres noch in den Kinderschuhen des Glaubens steckt entsprechend begründen.
Diese Begründung würde mich sehr interessieren.

Gruß
Sanftwut
Critically examine everything.
Hold on to the good. (1.Thess.5,21)

Gast

Beitrag von Gast »

Ich vermute, es bezog sich auf die frei wiedergegebene Argumentation:
"Anfänger fallen auf Unitarismus,..., Calvinismus,...etc... herein, jeder reife Gläubige ( der sich vom Geist Gottes leiten läßt) wird aber irgendwann diese Lehren verlassen"
wobei Benedikt Peters wohl unter etc. fällt.

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo
@sanftwut
es ist so, wie janand schreibt , ich beziehe mich auf die Aussagen von forenteilnehmern.
Gruß,
M

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Sanftwut
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Beitrag von Sanftwut »

Mephiboscheth hat geschrieben: es ist so, wie janand schreibt , ich beziehe mich auf die Aussagen von forenteilnehmern.
Alles klar. Hatte ich nicht richtig gelesen :roll:
Critically examine everything.
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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,

es ist schön endlich mal Geschwister zu sehen die ihr Wort nicht über die erkenntnis eines anderen stellen - werde mal sehen was ich von euch lernen kann (':roll:')

grüsse Arne

Robert
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Beitrag von Robert »

Betreffs Spurgeon und andere sei von mir festgestellt, Irren ist menschlich.Auch große Männer Gottes können irren und verbohrt eine falsche Lehre vertreten. Zur Zeit läuft eine Aufklärungsserie über Augustinus im Deutschlandfunk. Vieles davon wußte ich schon, aber manches war neu.(und erschreckend)
Wie sich Christen auf diesen Menschen berufen können ist mir rätselhaft.
Spurgeon hat es getan.Wenn sich jemand auf solche Personen bezieht, bleibe ich ihm gegenüber sehr skeptisch.
Ich bleibe dabei:Wer Calvinist ist oder die Allversöhnung vertritt, sollte die Bibel noch einmal von vorne anfangen zu lesen und GOTTES HEILIGEN GEIST um Beistand und Verständnis bitten.Dann werden sie Klarheit über diese falschen Lehren erhalten. Lieben Gruß Robert.

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Robert,

bloß mal gut, dass es wenigstens einen gibt, der Ahnung hat und die Bibel dort versteht, wo glaubensmäßige oder theologische Nullen wie Luther, Zwingli, Calvin, Whitefield, Spurgeon, Krummacher und wie sie alle heißen ganz arg jämmerlich versagt haben. Schade, dass Du sie damals nicht belehren konntest - die Reformation hätte mit Dir an der Spitze bestimmt das Papsttum endgültig weggefegt.

Puh - das musste jetzt sein.

Sag mal, merkst Du eigentlich noch etwas? Offenbar bist Du von Deinen 0,02$ Erkenntnis bereits so aufgebläht, dass Du nicht wahrnimmst, wie das, was Du machst, bei anderen ankommt. Oder es ist Dir egal.

Ulrich.B
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Registriert: 01.11.2005 05:30

Beitrag von Ulrich.B »

Hallo Janand,

ich gehe einmal davon aus, dass du, besonnen und überlegt, wie es deiner Antwort an Robert zu entnehmen ist, das $-Zeichen bewußt gedrückt hast. Meine Frage: Wieviel $ ist deine Kenntnis wert?

Wahrscheinlich hat der Dr. Schmidt das aber mit seinen 25 Punkten so gemeint wie du das hier praktizierst.

Nachfolgend einmal ein Text von Dave Hunt. Ich kann nur jedem dringend raten "What Love is this" zu lesen, dann merkt man nämlich, dass so gut wie keiner der so genannten Calvinisten TULIP gelehrt hat. Das haben sich die meisten, einschließlich Spurgeon, gar nicht getraut, ihre Ehrfurcht vor dem großen Gott war einfach zu groß um ihn so zu entehren.
"Leugnung der uneingeschränkten Liebe Gottes für alle Menschen"

"Leider führt die Annahme dieser Theorie [Anm, PS: dass Gott angeblich einigen unwiderstehlich die Wiedergeburt schenken und andere dabei ausklammern will] zu einer logischen Konsequenz, die noch unbiblischer ist und dem eigentlichen mitleidigen Wesen widerspricht, das Gott auch für nicht- wiedergeborenen Menschen hat: nämlich die, dass Gott die ganze Menschheit zwar retten könnte, er aber bewußt der gesamten Menschheit das Heil vorenthält, das er den Erwählten ja gewährt. Offensichtlich könnte Gott genau das, was er für die Erwählten tut (die ja genauso "völlig verdorben" sind), genauso auch für alle anderen tun - wenn er es nur wollte. Da er es aber nicht tut, würde das bedeuten, dass demjenigen, der die Liebe ist, die Liebe zur gesamten Menschheit fehlt - was im Widerspruch zur gesamten Schrift steht: "Welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen" (1Tim 2,4).

Wenn verlorene Sünder das Problem haben, dass sie allein durch Gottes souveränen Akt der Wiedergeburt gerettet werden könnten (und alle Menschen nicht gerettet werden), heißt das, dass Gott sein Erbarmen und seine Gnade nur auf eine bestimmte Gruppe beschränkt. Als einer der glühensten Calvinisten, schreibt Arthur W. Pink über die Erwählten: "Sieht man also nicht, dass es am mangelnden Vermögen bei Gott nicht liegen kann...dass andere Rebellen nicht errettet werden ? Wenn Gott in der Lage war, Deinen Willen zu brechen und Dein Herz zu gewinnen, und das ohne Deine moralische Verantwortung zu beeinflussen, warum könnte er das dann nicht für alle anderen [d.h. für die Nicht-Erwählten] genauso ? Natürlich könnte er das tun !"

Hier stossen wir an eine Hauptproblem im Calvinismus und das ist die Leugnung der uneingeschränkten Liebe für alle; nämlich dass Gott, der immer wieder seine Liebe zur ganzen Menschheit betont, nur einige retten will und alle anderen die ewige Verdammnis erleiden lässt - dies wäre im Widerspruch zu seiner eigenen Natur der unbegrenzten Liebe und Gnade, wie ihn die Bibel ja beschreibt. Die Verdammnis von vielleicht Millionen jedoch, wie von Calvinisten behauptet, ist seit Ewigkeit vorherbestimmt, weil es Gott angeblich erfreuen und verherrlichen würde ! Das Westminster Glaubensbekenntnis, das das umschreibt, was Calvin selbst sagt, erklärt, dass Gott Menschenmassen zur ewigen Strafe verdammt, die er aber genauso gut auch zum ewigen Leben hätte bestimmen können:

"Durch Gottes Ratschluss und zur Demonstration seiner Herrlichkeit, sind einige Menschen und Engel zum ewigen Leben vorherbestimmt...Diejenigen Menschen, die zum Leben vorherbestimmt sind, hat Gott...in Christus zur ewigen Herrlichkeit bestimmt...zum Lob seiner herrlichen Gnade...Es gefiel Gott, den Rest der Menschen, nach seinem unergründlichen Ratschluss seines eigenen Willens..zur Ehre seiner souveränen Macht über seine Geschöpfe...zur Schande und zum Zorn über ihre Sünden zu bestimmen, um seine herrliche Gerechtigkeit zu preisen"

Sogar Sproul gibt zu, dass "wenn einige Menschen nicht zum Heil erwählt sind, dann scheint es, dass Gott überhaupt keine Liebe zu ihnen hat. Weiter scheint es so, dass Gott liebevoller gewesen wäre, wenn er es gar nicht zugelassen hätte, dass diese geboren wären. Genau das ist nämlich der Punk"

Gottes Liebe ist jedoch unbegrenzt und vollkommen. Von daher ist es ein Widerspruch anzunehmen, dass Gott "überhaupt keine Liebe" zu manchen oder "mehr Liebe" hätte haben können. Kein Calvinist konnte jemals zufriedenstellend den Mangel an Liebe erklären, den sie Gott ja vorwerfen. Wer könnte von so einer riesigen Missdeutung unseres liebenden Schöpfers nicht zutiefst betroffen sein ?

Der große Apostel Paulus konnte uneingeschränkt festhalten: "Ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht!". Fast scheint es so zu klingen, also ob Sproul einige Vorbehalte gegen das Evangelium des Calvinismus hat. Wenn das Evangelium keine gute Botschaft für jeden, sondern nur für Erwählte ist, wäre das nicht Grund genug für uns, sich eines Gottes zu schämen, der "nicht alle gleich liebt" ?
Es sollte mittlerweile klar sein, dass der Calvinismus auf der Voraussetzung aufbaut, dass Gott nicht alle liebt oder zu allen gnädig ist oder alle retten will, sondern vielmehr Freude daran hat, Millionen zu verdammen, die er durch souveräne Wiedergeburt, hätte retten können, wenn er nur gewollt hätte. Wenn das der Gott der Bibel ist, dann hat der Calvinismus recht. Wenn das aber nicht der Gott der Bibel ist, der ja "die Liebe" ist (1Joh 4,8), dann ist der Calvinismus falsch. Die Kernfrage ist Gottes Liebe und Charakter im Hinblick auf die Menschheit, so wie sie in der Schrift steht. Der Titel des Buches "Welche Liebe?", stellt dem Calvinismus genau die Frage, worauf er keine Antwort geben kann.

Wie wir schon angesprochen haben, befand sich Spurgeon (den Calvinisten gerne zitieren, wenn er den Calvinismus befürwortet) in einem großen Konflikt:

Er hat jeden aufgefordert zu Christus zu kommen - obwohl das seiner Überzeugung der "begrenzten Versöhnung" widerspricht, mit der Folge, dass Spurgeon Menschen aufgefordert hat zu Christus zu kommen, obwohl er gar nicht glaubte, dass Christus für alle gestorben ist. Doch das Gewissen und das Wissen um Gott hatten es ihm nicht erlaubt, der Tatsache zu entkommen, dass genauso wie Gott befiehlt "liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst", so auch Gott selbst die ganze Menschheit eigentlich lieben müsste. Wie wir vorhin bemerkt haben, hat Spurgeon in Bezug zu 1Tim 2,4 erklärt: "So wie es MEIN Wunsch ist und EUER Wunsch.. so ist es Gottes Wunsch, dass alle Menschen gerettet werden sollten...Er ist nicht weniger wohlwollend als wir es sind".

Spurgeon war im Netz der vom Calvinismus gesponnenen Widersprüche verstrickt: Wie kann es möglich sein, dass ein Gott, dessen Souveränität ihm erlaubt, alles zu tun, was er will (ein Eckstein des Calvinismus), nicht im Stande sei, diejenigen zu retten, die er eigentlich gerne retten würde ?

(aus Dave Hunt: "What love is this", S.123ff, Übers.:PS).
Ich habe zwar bei PS nicht um Erlaubnis gefragt, bin mir aber sicher, dass er einverstanden wäre.
Ulrich

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