Vielleicht solltet ihr etwas weniger polemisch an das ganze Theama hingehen. Schlagworte wie "bibeltreu" sind dabei ziemlich inhaltslos, das behaupten nämlich alle Evangelikale zu sein. Ich persöhnlich verstehe die Taufe als "Begräbnis":
Wir sind also mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, gleichwie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters aus den Toten auferweckt worden ist, so auch wir in einem neuen Leben wandeln. (Römer 6,4)
da ihr mit ihm begraben seid in der Taufe. In ihm seid ihr auch mitauferweckt worden durch den Glauben an die Kraftwirkung Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat.
(Kol. 2,12)
Wie diese Stellen deutlich machen ist unser alter Mensch in der Taufe begraben (siehe auch Römer 6,6). Dieses "Begräbnis" ist allerdings nur dann wirklich sinnvoll, wenn der Täufling auch tatsächlich "mitgekreuzigt" ist, und das kann meiner Überzeugung nach bei einem Säugling nicht der Fall sein. Deshalb ist meiner Ansicht nach die Säugingstaufe nichtig.
Nichtsdestotrotz halte ich manche Aspekte der Kindertaufe für interessant, da sie, eingebunden in ein entsprechendes theologisches "System", einige schwierige Stellen erklären kann und dann durchaus einleuchtend ist. Die (ernsthaften, wiedergeborenen) Verfechter der Kindertaufe stützen sich denn auch nicht nur auf solche Stellen wie Apg. 16,15. Hierraus ein ganzes Lehrgebäude zu entwickeln wäre denn auch zu gewagt. So werde ich mich auch hüten diese Leute als "ungläubig" (früher "ketzerisch") zu bezeichnen.
Mich persönlich beschäftigt hier vielmehr die Frage ob die Taufe nur einen symbolhaften Charackter hat und welche Gewichtung sie tatsächlich hat. Heilsnotwendig ist sie sicher nicht, das genannte Beispiel vom Schächer am Kreuz wurde ja schon genannt. Aber handelt es sich bei der Taufe nur um etwas Symbolhaftes für etwas das bereits geschehen ist oder geht es hier um mehr?
