ich nehme jetzt Bezug auf dein Postung unter viewtopic.php?p=6517&sid=afc9bd47b84fc3 ... ae7d0#6517. Du hast zwar dem Albrecht nicht geantwortet, sondern mit einem Gegenargument diese Darstellung von ihm beantwortet, ich will aber diese Kardinalstelle mal aus meiner Sicht beleuchten und erklären, dass es sich als Argument gar nicht so gut eignet.
Damit etwas übersichtlichkeit entsteht, habe ich es aber nicht in dem ohnehin zu langem Strang getan, sondern ein eigenes Posting eröffnet. Meine Bitte wäre, auch nur in dem Engen Rahmen dieses Arguments zu bleiben, nicht andere Argumente hier einzufügen, damit nicht alles völlig unergibig zerredet wird.
In der Wertung der Argumente ist dieser Beitrag von dir sicherlich eine harte Nuss. Liest man den Text so, wie du es markiert hast, ist die Ansicht eines künftigen Reiches dahin. Problematisch und daher Ansatzpunkt, sich genauer dem Text zuzuwenden, ist aber der Umstand, dass diese Sicht nicht Off. 20 zusammen passt. Dort kommt erst der Herr (wie ein Dieb) und nach 1000 Jahren zergehen diese Erde und dieser Himmel, erst dann kommt der neue Himmel und die neue Erde. Man kann also anfangen, Off. 20 nach dieser Stelle umzudeuten oder man sieht zu, wie man das auf die Reihe bringen kann. Beide Möglichkeiten sind aus Sicht des Argumentierens zulässig und möglich.
Ich möchte daher anfangen, die Lücken und Schwächen einer Argumentation für deine Sicht aus dieser Stelle aufzuzeigen. Ich verwende den selben Bibeltext, selbe Übersetzung zur Vergleichbarkeit:
Kernaussage in zeitlicher Hinsicht sind die Verse 10-132Petr 3,1 Dies ist nun der zweite Brief, den ich euch schreibe, ihr Lieben, in welchem ich euren lauteren Sinn erwecke und euch erinnere,
2Petr 3,2 daß ihr gedenkt an die Worte, die zuvor gesagt sind von den heiligen Propheten, und an das Gebot des Herrn und Heilands, das verkündet ist durch eure Apostel.
2Petr 3,3 Ihr sollt vor allem wissen, daß in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die ihren Spott treiben, ihren eigenen Begierden nachgehen
2Petr 3,4 und sagen: Wo bleibt die Verheißung seines Kommens?(d.h. Jesu Wiederkunft) Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Schöpfung gewesen ist.
2Petr 3,5 Denn sie wollen nichts davon wissen, daß der Himmel vorzeiten auch war, dazu die Erde, die aus Wasser und durch Wasser Bestand hatte durch Gottes Wort;
2Petr 3,6 dennoch wurde damals die Welt dadurch in der Sintflut vernichtet.
2Petr 3,7 So werden auch der Himmel, der jetzt ist, und die Erde durch dasselbe Wort aufgespart für das Feuer, bewahrt für den Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen.
2Petr 3,8 Eins aber sei euch nicht verborgen, ihr Lieben, daß ein Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag.
2Petr 3,9 Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, daß jemand verloren werde, sondern daß jedermann zur Buße finde. (=jemand/jedermann bezieht sich auf das "euch", d.h. diejenigen, die zu Gottes Volk gehören).
2Petr 3,10 Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden ihr Urteil finden.
2Petr 3,11 Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müßt ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen,
2Petr 3,12 die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und erstrebt, an dem die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden.
2Petr 3,13 Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.
=> Hier ist ein zeitlicher Einschub möglich. Zuerst der Tag des Herrn und dann später dieses Zergehen von Himmel und Erde. Selbe Reihenfolge hat auch Off. 20 und nennt dazwischen eben diese 1000 Jahre.2Petr 3,10 Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden ihr Urteil finden.
=> Der Beginn dieses Zeitraums ist die sichtbare Wiederkunft Jesu, das ist die Entrückung und zu diesem Zeitpunkt müssen die Gläubigen bereitet sein. Diese Ermahnung gilt aber letztlich nur den zu diesem Zeitpunkt lebenden, weil alle andere bereits verstorben sind. Folglich kann man dies auch als allgemeine Warnung/Hinweis für alle Gläubigen sehen, eben bis zu diesem Zeitpunkt der Entrückung (ob nun lebend, oder verstorben) bereitet zu sein, d.h. den vorherigen Lebenswandel bis zum Tod+Auferstehung oder Verwandlung heilig und fromm zu haben.2Petr 3,11 Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müßt ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen,
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2. Möglichkeit des Verständnisses dieses Verses wäre ein Bezug auf den heiligen Wandel usw. für diejenigen, die im 1000 JR leben. Auch jenen gilt, eben heilig und nach Gottes Geboten zu leben. Für diese würde absolut gelten, eben so zu leben, bis eben dieser Tag kommt.
Der Tag Gottes ist hier ein Begriff, der eine Sonderbedeutung haben kann und sich vom Tag des Herr (Tag Christi) unterscheiden kann (muss aber nicht). Der Tag Gottes ist zumindest der Tag, an dem die Elemente vergehen werden. Dieser Vers sagt aber nichts aus, dass dieser Tag gleich sein muss dem Tag der Wiederkunft des Herrn. Wenn der Tag Gottes später sein sollte als dieser Tag Christi, dann würde sich an der Aussage dieses Verses auch nichts ändern.2Petr 3,12 die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und erstrebt, an dem die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden.
Bei diesem Vers ist es analog. Auch wir, die wir ein kommendes 1000 JR erwarten, erwarten auch den neuen Himmel und die neue Erde, jedoch erst nach diesem 1000jährigem Reich.2Petr 3,13 Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.
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Ein so wasserdichtes Argument gegen das künftige 1000 jährige Reich ist demnach diese Stelle nicht. Man kann sie in dieser Hinsicht (kein 1000JR) auslegen und verstehen. Sie steht aber auch nicht im unlösbarem Widerspruch zu einem künftigen 1000 JR.
Als Argument ist es dann zu zählen, wenn eben andere Stellen eben klar das 1000JR verneinen.
Martin