G.D.Krummacher Andachten aus "Tägliches Manna"
Moderator: eddi
Das Unedle vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählet, dass er zunichte mache, was etwas ist.
1. Korinther 1,28
Es setzt eine sehr hohe Staffel von Demut voraus, der Seligmacher von Sündern zu sein, und diese Demut besitzt Jesus so, dass er sagt: Ich bin von Herzen demütig. Ist das Geschäft eines Arztes mehren teils von der Art, dass manches Beschwerliche vorfällt; das Geschäft eines Seelenarztes ist es noch mehr. Aber bei dieser Demut zeigt sich auch wieder etwas, das man Hochmut nennen könnte, bezeichnete das Wort nicht etwas Sträfliches. Will sich jemand nicht als krank, ja als todkrank erkennen. So will dieser Seelenarzt entweder nichts mit ihm zu tun haben, oder der Anfang seiner Kur besteht darin, dass er den Patienten todkrank macht. Er will so ausschließlich nur der Seligmacher der Sünder sein, dass auch die Ehrbarsten und Sittlichen sich bequemen müssen, sich dafür und für nichts anders zu halten, wozu er auch schon Mittel und Wege weiß, es dahin zu bringen, dass sich kein Fleisch vor ihm rühmt. In dem Maße aber, als Jemand elend, arm und bloß in sich selbst wird, wird ihm auch Christus köstlich und begehrenswert. Mögen Andere von ihm halten, was sie wollen; ihm ist er köstlich. So lange Jemand das noch nicht geworden ist, kann er sich mit allerlei Ansichten, Meinungen und Vorurteilen aufhalten, wie viele Jesus eben deshalb verwarfen, und auch Grund dazu zu haben schienen, weil er von Nazareth war. Gedemütigte Menschen, Menschen, die für ihre Not einen Retter, für ihre Krankheit einen Arzt, für ihre Sünden einen Seligmacher bedurften, nicht aber spekulieren mochten, ließen Andere zanken, sie aber drängten sich zu ihm, und erfuhren seine Hilfe, mochte er von Nazareth oder sonst wo her sein.
Herr, solche Demut lehr'
Auch mich je mehr und mehr
Stetig üben;
Jesu, ei nu,
Hilf mir dazu,
Dass ich demütig sei wie du!
1. Korinther 1,28
Es setzt eine sehr hohe Staffel von Demut voraus, der Seligmacher von Sündern zu sein, und diese Demut besitzt Jesus so, dass er sagt: Ich bin von Herzen demütig. Ist das Geschäft eines Arztes mehren teils von der Art, dass manches Beschwerliche vorfällt; das Geschäft eines Seelenarztes ist es noch mehr. Aber bei dieser Demut zeigt sich auch wieder etwas, das man Hochmut nennen könnte, bezeichnete das Wort nicht etwas Sträfliches. Will sich jemand nicht als krank, ja als todkrank erkennen. So will dieser Seelenarzt entweder nichts mit ihm zu tun haben, oder der Anfang seiner Kur besteht darin, dass er den Patienten todkrank macht. Er will so ausschließlich nur der Seligmacher der Sünder sein, dass auch die Ehrbarsten und Sittlichen sich bequemen müssen, sich dafür und für nichts anders zu halten, wozu er auch schon Mittel und Wege weiß, es dahin zu bringen, dass sich kein Fleisch vor ihm rühmt. In dem Maße aber, als Jemand elend, arm und bloß in sich selbst wird, wird ihm auch Christus köstlich und begehrenswert. Mögen Andere von ihm halten, was sie wollen; ihm ist er köstlich. So lange Jemand das noch nicht geworden ist, kann er sich mit allerlei Ansichten, Meinungen und Vorurteilen aufhalten, wie viele Jesus eben deshalb verwarfen, und auch Grund dazu zu haben schienen, weil er von Nazareth war. Gedemütigte Menschen, Menschen, die für ihre Not einen Retter, für ihre Krankheit einen Arzt, für ihre Sünden einen Seligmacher bedurften, nicht aber spekulieren mochten, ließen Andere zanken, sie aber drängten sich zu ihm, und erfuhren seine Hilfe, mochte er von Nazareth oder sonst wo her sein.
Herr, solche Demut lehr'
Auch mich je mehr und mehr
Stetig üben;
Jesu, ei nu,
Hilf mir dazu,
Dass ich demütig sei wie du!
Wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebühret, sondern der Geist selbst vertritt uns auf's Beste mit unaussprechlichen Seufzern.
Römer 8,26
Wie steht der arme Mensch so voller Einbildung vom eignen Wissen und Können, selbst wenn er dem Anfange nach erleuchtet und belehrt ist, und was gehört dazu, ehe er sich so weit in der Empfindung seiner Not und seines Elends vor der göttlichen Majestät demütigt, dass er nicht nur von der Erhörung, sondern auch von dem Vermögen, beten zu können, Gott alle Ehre gibt. Gott zwingt seine Kinder durch die oftmalige Erfahrung der Gebetlosigkeit dazu, dass sie bekennen müssen: Er müsse das Rauchwerk samt den Kohlen hergeben; allein wie ungern bequemt man sich dazu. Wohl dem, der sich endlich zu dem Bekenntnisse bequemen muss! Der lernt denn auch auf eine Weise beten, welche die Natur nicht lehrt: im Namen Jesu Christi beten. Wie Mancher mag sein, der in seinem Leben noch nie eigentlich gebetet hat, obschon er das Gegenteil meint behaupten zu können; wie Mancher, der durch sein Beten, statt immer ärmer, immer reicher in sich selbst geworden ist. Wie Manche möchten wohl ordentlich erbittert werden, wenn man etwas gegen ihr sogenanntes Beten einwenden wollte, und wie Manchen möchte Christus wohl sagen können: Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Wie Manchen mag Beten noch eine Last und Arbeit sein, und sollten nicht die Meisten noch weit entfernt sein von dem Beten ohne Unterlass, bei allem Geräusch und Wesen, dass sie von ihrem Beten machen? So viel ist gewiss, dass es mehrere Staffeln des Gebetes gibt, und dass es sich nach der Staffel richtet, auf welchem Jemand in der Gnade steht. Der Ärmste soll das Meiste haben. So wir aber uns selbst richten, so werden wir nicht gerichtet. Jeder prüfe also sein Werk, damit er Ruhm habe an sich selber, und nicht an einem Andern. Herr, lehre du uns beten!
Du stimmst das Abba in uns an,
Vertrittst uns, wenn wir zu ihm nah'n;
Bringst uns're Bitten in's Geschick
Das Amen auch darauf zurück.
Römer 8,26
Wie steht der arme Mensch so voller Einbildung vom eignen Wissen und Können, selbst wenn er dem Anfange nach erleuchtet und belehrt ist, und was gehört dazu, ehe er sich so weit in der Empfindung seiner Not und seines Elends vor der göttlichen Majestät demütigt, dass er nicht nur von der Erhörung, sondern auch von dem Vermögen, beten zu können, Gott alle Ehre gibt. Gott zwingt seine Kinder durch die oftmalige Erfahrung der Gebetlosigkeit dazu, dass sie bekennen müssen: Er müsse das Rauchwerk samt den Kohlen hergeben; allein wie ungern bequemt man sich dazu. Wohl dem, der sich endlich zu dem Bekenntnisse bequemen muss! Der lernt denn auch auf eine Weise beten, welche die Natur nicht lehrt: im Namen Jesu Christi beten. Wie Mancher mag sein, der in seinem Leben noch nie eigentlich gebetet hat, obschon er das Gegenteil meint behaupten zu können; wie Mancher, der durch sein Beten, statt immer ärmer, immer reicher in sich selbst geworden ist. Wie Manche möchten wohl ordentlich erbittert werden, wenn man etwas gegen ihr sogenanntes Beten einwenden wollte, und wie Manchen möchte Christus wohl sagen können: Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Wie Manchen mag Beten noch eine Last und Arbeit sein, und sollten nicht die Meisten noch weit entfernt sein von dem Beten ohne Unterlass, bei allem Geräusch und Wesen, dass sie von ihrem Beten machen? So viel ist gewiss, dass es mehrere Staffeln des Gebetes gibt, und dass es sich nach der Staffel richtet, auf welchem Jemand in der Gnade steht. Der Ärmste soll das Meiste haben. So wir aber uns selbst richten, so werden wir nicht gerichtet. Jeder prüfe also sein Werk, damit er Ruhm habe an sich selber, und nicht an einem Andern. Herr, lehre du uns beten!
Du stimmst das Abba in uns an,
Vertrittst uns, wenn wir zu ihm nah'n;
Bringst uns're Bitten in's Geschick
Das Amen auch darauf zurück.
Der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Argen.
2. Thessalonicher 3,3
Ist jemand ein Christ, so ist er es durch Jesus Christus; hat Jemand Glauben, er hat ihn von ihm; kann Jemand beten, er hat es von ihm gelernt; bleibt Jemand ein Christ, Christus ist es, der ihn im Gnadenstand hält, im Glauben, in der Liebe, in der Hoffnung. Was meinen wir, wie lange würde der Christ sich selbst darin erhalten? Keinen Augenblick, zumal, da seine abgesagten Feinde, der Teufel, die Welt, und am meisten sein eigen Fleisch und Blut nicht aufhören, ihn anzufechten. Befindet ihr euch in einem angenehmen Zustande, wohlan, bewahrt euch selbst darin, und wandelt so in Christus fort, wie ihr ihn angenommen habt. Seid morgen auch so gebeugt, so innig, so zart, so kindlich, wie ihr heute seid, und seht zu, ob ihr dies durch eure Vorsichtigkeit zustande bringen könnt, oder ob nicht vielmehr irgend ein geringer Umstand euch, eh' ihr euch verseht, aus Allem heraussetzen kann, wie ihr schon oft erfahren haben werdet. Er ist der Bewahrer, und hat den Seinigen zugesagt: Sie sollen nimmermehr umkommen, und Niemand soll sie aus meiner Hand reißen. Wen er bewahrt, der ist wohl bewahrt. Wird er gezüchtigt, er kommt doch nicht um; wird er unterdrückt, so wird er doch nicht getötet.
Er führet mich auf rechten Wegen,
Er geht voran, ich folge nach;
Und wenn ich gleich in finstern Stegen
Und Tälern voller Ungemach,
Durch Dick und Dünn, durch Dorn und Hecken
Muss wandern, soll mich doch nichts schrecken;
Denn du bist bei mir ewiglich,
Du bist mein Licht, mein Stern, mein Führer,
Dein Stab und Stecken mein Regierer,
Auf deinen Achseln ruhe ich.
2. Thessalonicher 3,3
Ist jemand ein Christ, so ist er es durch Jesus Christus; hat Jemand Glauben, er hat ihn von ihm; kann Jemand beten, er hat es von ihm gelernt; bleibt Jemand ein Christ, Christus ist es, der ihn im Gnadenstand hält, im Glauben, in der Liebe, in der Hoffnung. Was meinen wir, wie lange würde der Christ sich selbst darin erhalten? Keinen Augenblick, zumal, da seine abgesagten Feinde, der Teufel, die Welt, und am meisten sein eigen Fleisch und Blut nicht aufhören, ihn anzufechten. Befindet ihr euch in einem angenehmen Zustande, wohlan, bewahrt euch selbst darin, und wandelt so in Christus fort, wie ihr ihn angenommen habt. Seid morgen auch so gebeugt, so innig, so zart, so kindlich, wie ihr heute seid, und seht zu, ob ihr dies durch eure Vorsichtigkeit zustande bringen könnt, oder ob nicht vielmehr irgend ein geringer Umstand euch, eh' ihr euch verseht, aus Allem heraussetzen kann, wie ihr schon oft erfahren haben werdet. Er ist der Bewahrer, und hat den Seinigen zugesagt: Sie sollen nimmermehr umkommen, und Niemand soll sie aus meiner Hand reißen. Wen er bewahrt, der ist wohl bewahrt. Wird er gezüchtigt, er kommt doch nicht um; wird er unterdrückt, so wird er doch nicht getötet.
Er führet mich auf rechten Wegen,
Er geht voran, ich folge nach;
Und wenn ich gleich in finstern Stegen
Und Tälern voller Ungemach,
Durch Dick und Dünn, durch Dorn und Hecken
Muss wandern, soll mich doch nichts schrecken;
Denn du bist bei mir ewiglich,
Du bist mein Licht, mein Stern, mein Führer,
Dein Stab und Stecken mein Regierer,
Auf deinen Achseln ruhe ich.
Du solltest keinen andern Gott kennen, denn mich, und keinen Heiland ohne mich allein.
Hosea 13,4
Herrliche Gemütsverfassung! Ist dieser Untertänigkeitssinn gegen Jesus auch in uns? – der Sinn', uns in Allem unter ihm zu beugen, seiner Lehre überall zu glauben, auch wo sie unsern Sinnen noch so seltsam dünkt; seinen Urteilen und Aussprüchen uns gänzlich zu unterwerfen, weil sein Zeugnis allein wahr, sein Urteil allein recht ist, und schiene es noch so widersinnig; seine Gebote überall zu halten, und schiene es noch so unmöglich; seine Verheißungen festiglich für sein Wort zu halten und ihrer Erfüllung getrost und zuversichtlich entgegen zu harren, ob er auch verzögre; seine Gerichte und Wege als recht und heilig anzubeten, sollten sie uns auch noch so wunderbar dünken, und uns selbst aufreiben, dass uns Leib und Seele verschmachtete, dennoch stets an ihm zu bleiben? ist der Sinn in uns, zunichte zu werden, möchte es uns noch so saure Wege kosten, damit Er alles in uns werde, und als unser einiger, rechtmäßiger König, nach aller Lust seines Herzens in uns regiere – dass unser Wille nirgends gelte, und nur der Seinige allein? Ist das unser Sinn? Und so lange er das nicht ist, was für Recht haben wir, uns Christen zu nennen, was für Recht, uns zu den Unterhalten dieses Königs zu rechnen? Sollen alle Engel ihn anbeten, so macht ihr, armer Staub, doch nicht lange Umstände und Entschuldigungen, ihn mit den Weisen anzubeten, damit er euch nicht wie töpferne Gefäße zerschmeiße, und gebiete: Bringt sie her, und erwürgt sie vor meinen Augen, die nicht wollten, dass ich über sie herrsche. Zuletzt, zuletzt kommt doch alles bloß darauf, und auf nichts anders an, Gnade vor den Augen dieses Königs gefunden zu haben, und außer derselben kann uns alles nichts helfen, und gäbe uns der Satan alle Reiche dieser Welt. Bedenkt dieses, und richtet euch darnach!
Dem blutigen Lamme, das sich für meine Not
Am Kreuzesstamme geblutet hat zu Tod,
Dem Herrn, der so viel Schmerzen fühlte,
Als unsere Sünde sein Herz durchwühlte,
Dem geb' ich heute mich ganz auf's neue hin,
Zu einer, Beute und gänzlichem Gewinn,
Mit mir zu tun, was ihm beliebet,
Von mir zu nehmen, was ihn betrübt.
Hosea 13,4
Herrliche Gemütsverfassung! Ist dieser Untertänigkeitssinn gegen Jesus auch in uns? – der Sinn', uns in Allem unter ihm zu beugen, seiner Lehre überall zu glauben, auch wo sie unsern Sinnen noch so seltsam dünkt; seinen Urteilen und Aussprüchen uns gänzlich zu unterwerfen, weil sein Zeugnis allein wahr, sein Urteil allein recht ist, und schiene es noch so widersinnig; seine Gebote überall zu halten, und schiene es noch so unmöglich; seine Verheißungen festiglich für sein Wort zu halten und ihrer Erfüllung getrost und zuversichtlich entgegen zu harren, ob er auch verzögre; seine Gerichte und Wege als recht und heilig anzubeten, sollten sie uns auch noch so wunderbar dünken, und uns selbst aufreiben, dass uns Leib und Seele verschmachtete, dennoch stets an ihm zu bleiben? ist der Sinn in uns, zunichte zu werden, möchte es uns noch so saure Wege kosten, damit Er alles in uns werde, und als unser einiger, rechtmäßiger König, nach aller Lust seines Herzens in uns regiere – dass unser Wille nirgends gelte, und nur der Seinige allein? Ist das unser Sinn? Und so lange er das nicht ist, was für Recht haben wir, uns Christen zu nennen, was für Recht, uns zu den Unterhalten dieses Königs zu rechnen? Sollen alle Engel ihn anbeten, so macht ihr, armer Staub, doch nicht lange Umstände und Entschuldigungen, ihn mit den Weisen anzubeten, damit er euch nicht wie töpferne Gefäße zerschmeiße, und gebiete: Bringt sie her, und erwürgt sie vor meinen Augen, die nicht wollten, dass ich über sie herrsche. Zuletzt, zuletzt kommt doch alles bloß darauf, und auf nichts anders an, Gnade vor den Augen dieses Königs gefunden zu haben, und außer derselben kann uns alles nichts helfen, und gäbe uns der Satan alle Reiche dieser Welt. Bedenkt dieses, und richtet euch darnach!
Dem blutigen Lamme, das sich für meine Not
Am Kreuzesstamme geblutet hat zu Tod,
Dem Herrn, der so viel Schmerzen fühlte,
Als unsere Sünde sein Herz durchwühlte,
Dem geb' ich heute mich ganz auf's neue hin,
Zu einer, Beute und gänzlichem Gewinn,
Mit mir zu tun, was ihm beliebet,
Von mir zu nehmen, was ihn betrübt.
Alle eure Sorge werfet auf ihn, denn Er sorget für euch.
1. Petrus 5,7
Wo hat man Ruhe, so wird man stille, so erquickt man die Müden. Doch wollen sie solcher Predigt nicht, und sorgen selbst, statt zu glauben, und deswegen erfahren wir auch so wenig von der Herrlichkeit Gottes, und quälen uns vergeblich mit einer Last, der wir nicht gewachsen sind. Aufs Geschöpf zu vertrauen, halten wir für vernünftig, auf den lebendigen Schöpfer zu hoffen, für ungereimt. O wir Toren, da wir doch nicht einmal die Farbe eines Haares ändern können. Wie gut könnten wir's aber haben um des Wortes willen: Er sorgt für euch, darum werft alle eure Sorgen auf ihn, im Innern wie im Äußern, wenn wir zugleich demütig, biegsam, willenlos genug waren. Dann würde Jesus uns nicht mit den Vögeln beschämen, sondern wir würden, der Lerche im Gewitter ähnlich, auch mitten im Gedränge ein Loblied singen; kurz, durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein; wenn ihr stille bliebet, so würde euch geholfen. Und ist nicht sein gegebenes Wort, dessen Dienerin und Ausführerin seine Allmacht ist, gänzlich von der Art, dass es uns ganz stille und ruhig machen kann? Denn wenn auch Berge weichen, und Hügel hinfallen, so soll doch meine Gnade nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens nicht hinfallen.
Nun, so soll mein ganz' Vertrauen
Unbeweglich auf ihm ruh'n;
Felsen will ich auf ihn bauen,
Was er sagt, das wird er tun.
1. Petrus 5,7
Wo hat man Ruhe, so wird man stille, so erquickt man die Müden. Doch wollen sie solcher Predigt nicht, und sorgen selbst, statt zu glauben, und deswegen erfahren wir auch so wenig von der Herrlichkeit Gottes, und quälen uns vergeblich mit einer Last, der wir nicht gewachsen sind. Aufs Geschöpf zu vertrauen, halten wir für vernünftig, auf den lebendigen Schöpfer zu hoffen, für ungereimt. O wir Toren, da wir doch nicht einmal die Farbe eines Haares ändern können. Wie gut könnten wir's aber haben um des Wortes willen: Er sorgt für euch, darum werft alle eure Sorgen auf ihn, im Innern wie im Äußern, wenn wir zugleich demütig, biegsam, willenlos genug waren. Dann würde Jesus uns nicht mit den Vögeln beschämen, sondern wir würden, der Lerche im Gewitter ähnlich, auch mitten im Gedränge ein Loblied singen; kurz, durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein; wenn ihr stille bliebet, so würde euch geholfen. Und ist nicht sein gegebenes Wort, dessen Dienerin und Ausführerin seine Allmacht ist, gänzlich von der Art, dass es uns ganz stille und ruhig machen kann? Denn wenn auch Berge weichen, und Hügel hinfallen, so soll doch meine Gnade nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens nicht hinfallen.
Nun, so soll mein ganz' Vertrauen
Unbeweglich auf ihm ruh'n;
Felsen will ich auf ihn bauen,
Was er sagt, das wird er tun.
Und so jemand auch kämpft, wird er doch nicht gekrönt, er kämpfe denn recht.
2. Timotheus 2,5
Augustin sagt: „Auf dem rechten Wege forthinken, bringt weiter, als außer demselben rennen.“ – und dies drückt Pauli Sinn mit anderen Worten aus. Es kann Jemand gegen Böses kämpfen; er kann dieses mit großen Anstrengungen tun; ja, er kann sogar Großes auszurichten scheinen, und doch alles umsonst sein, weil es nicht den Regeln des geistlichen Kampfes gemäß geschieht. – 1. Kor. 9,26 nennt der Apostel dies: „Streiche in die Luft tun, wodurch man niemand verwundet.“ Was gedenkt man im Natürlichen auszurichten, wenn man die unrechten Waffen gebraucht, und. z. B. Bienen mit Schwertern überwinden wollte, da es nur durch Rauch geschieht; oder wenn man die Waffen nicht recht brauchte, und seinen Feind mit dem Griff, statt mit der Klinge des Degens zu verletzen gedächte? Es ist gewiss, dass man in dem geistlichen Streit gar nicht selten so verkehrt verfährt, und also selbst dann im Grunde nichts ausrichtet, wenn man viel zu gewinnen schiene, oder es auch bald selbst gewahr wird, dass man den Feind nicht wirklich trifft. Und sollten die häufigen Klagen: man richte durch sein Kämpfen wenig aus, und komme nicht weiter, nicht lauter Beweise sein, dass man nicht regelmäßig kämpft? Wer es nicht tut, bekommt die Krone nicht, wie ihm sein eigenes Gemüt schon sagen wird. Der Feind wird ihn immer aufs neue herausfordern und höhnen. Er wird merken: es sei irgend ein Bann in ihm, bestehe er auch worin er wolle, und darum könne er nicht stehen gegen seinen Feind, und dieser Bann ist so verborgen, dass der Mensch selbst ihn nicht bemerkt, bis der heilige Geist ihm denselben aufdeckt, und ihm zugleich zeigt, wo es ihm eigentlich fehle, welches eine große Barmherzigkeit ist, indem damit auch zugleich die Unterweisung verbunden ist, wie er es nun eigentlich anzugreifen habe, um einen Sieg nach dem anderen zu erhalten, und von Kraft zu Kraft fortzugehen.
Gib, dass ich mit Geisteswaffen
Kämpf' in Jesu Löwenstärk'.
Dass ich in die Luft nicht streich',
Sondern bald das Ziel erreich'.
2. Timotheus 2,5
Augustin sagt: „Auf dem rechten Wege forthinken, bringt weiter, als außer demselben rennen.“ – und dies drückt Pauli Sinn mit anderen Worten aus. Es kann Jemand gegen Böses kämpfen; er kann dieses mit großen Anstrengungen tun; ja, er kann sogar Großes auszurichten scheinen, und doch alles umsonst sein, weil es nicht den Regeln des geistlichen Kampfes gemäß geschieht. – 1. Kor. 9,26 nennt der Apostel dies: „Streiche in die Luft tun, wodurch man niemand verwundet.“ Was gedenkt man im Natürlichen auszurichten, wenn man die unrechten Waffen gebraucht, und. z. B. Bienen mit Schwertern überwinden wollte, da es nur durch Rauch geschieht; oder wenn man die Waffen nicht recht brauchte, und seinen Feind mit dem Griff, statt mit der Klinge des Degens zu verletzen gedächte? Es ist gewiss, dass man in dem geistlichen Streit gar nicht selten so verkehrt verfährt, und also selbst dann im Grunde nichts ausrichtet, wenn man viel zu gewinnen schiene, oder es auch bald selbst gewahr wird, dass man den Feind nicht wirklich trifft. Und sollten die häufigen Klagen: man richte durch sein Kämpfen wenig aus, und komme nicht weiter, nicht lauter Beweise sein, dass man nicht regelmäßig kämpft? Wer es nicht tut, bekommt die Krone nicht, wie ihm sein eigenes Gemüt schon sagen wird. Der Feind wird ihn immer aufs neue herausfordern und höhnen. Er wird merken: es sei irgend ein Bann in ihm, bestehe er auch worin er wolle, und darum könne er nicht stehen gegen seinen Feind, und dieser Bann ist so verborgen, dass der Mensch selbst ihn nicht bemerkt, bis der heilige Geist ihm denselben aufdeckt, und ihm zugleich zeigt, wo es ihm eigentlich fehle, welches eine große Barmherzigkeit ist, indem damit auch zugleich die Unterweisung verbunden ist, wie er es nun eigentlich anzugreifen habe, um einen Sieg nach dem anderen zu erhalten, und von Kraft zu Kraft fortzugehen.
Gib, dass ich mit Geisteswaffen
Kämpf' in Jesu Löwenstärk'.
Dass ich in die Luft nicht streich',
Sondern bald das Ziel erreich'.
Ohne mich könnet ihr nichts tun.
Johannes 15,5
Man verrechnet steh oft in seinem Christenstande. Ist man einmal glücklich aus einem dunkeln Tal herausgekommen; wird man seines Gnadenstandes einmal wieder recht froh; verschwinden die Nebel des Zweifels vor den lieblichen Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit: so meint man denn oft, nun habe man's erreicht, und glaubt, nun wolle man auch künftig so zaghaft nicht mehr sein. Allein liegt in solchen Gedanken nicht wieder eine eigene Anmaßung, als wenn man selbst noch dies und das könne? Und Jesus, der gesagt hat: Ohne mich könnt ihr nichts tun, ist in der Tat zu eifersüchtig auf seine Ehre, und auf die Aufrechterhaltung seiner Aussage, auf seinen Jesus Namen, als dass er bei seinen Lieblingen solche Anmaßung, und an seinem Golde solche Schlacken duldete. Er wird also sitzen und schmelzen, und die Kinder Levi reinigen und läutern wie Gold und Silber, bis sein Gold die Lauterkeit erlangt, die er ihm verordnet hat. Vielleicht zerreißt er ihnen die Hüfte, und bringt sie so in die Enge, dass sie sich nicht mehr irgend einem, großen oder kleinen, Zweifel ohne ihn gewachsen fühlen, dass sie sein „Nichts“ buchstäblich müssen gelten lassen.
Drum sinkt vor dir ein ledig Herz,
Das Nichts dir bringt, als Sündenschmerz,
In Selbstverleugnung nieder.
Johannes 15,5
Man verrechnet steh oft in seinem Christenstande. Ist man einmal glücklich aus einem dunkeln Tal herausgekommen; wird man seines Gnadenstandes einmal wieder recht froh; verschwinden die Nebel des Zweifels vor den lieblichen Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit: so meint man denn oft, nun habe man's erreicht, und glaubt, nun wolle man auch künftig so zaghaft nicht mehr sein. Allein liegt in solchen Gedanken nicht wieder eine eigene Anmaßung, als wenn man selbst noch dies und das könne? Und Jesus, der gesagt hat: Ohne mich könnt ihr nichts tun, ist in der Tat zu eifersüchtig auf seine Ehre, und auf die Aufrechterhaltung seiner Aussage, auf seinen Jesus Namen, als dass er bei seinen Lieblingen solche Anmaßung, und an seinem Golde solche Schlacken duldete. Er wird also sitzen und schmelzen, und die Kinder Levi reinigen und läutern wie Gold und Silber, bis sein Gold die Lauterkeit erlangt, die er ihm verordnet hat. Vielleicht zerreißt er ihnen die Hüfte, und bringt sie so in die Enge, dass sie sich nicht mehr irgend einem, großen oder kleinen, Zweifel ohne ihn gewachsen fühlen, dass sie sein „Nichts“ buchstäblich müssen gelten lassen.
Drum sinkt vor dir ein ledig Herz,
Das Nichts dir bringt, als Sündenschmerz,
In Selbstverleugnung nieder.
Der Herr hat Israel Gutes zugesagt.
4. Mose 10,20
Wie Zusagen des Herrn enthalten alles, was einem Sünder zu seiner Seligkeit vonnöten ist. Er bedarf Vergebung seiner Sünden; aber verspricht nicht der Herr: wenn deine Sünde blutrot ist, so soll sie doch schneeweiß werden? Ich tilge deine Missetat wie eine Wolke, und deine Sünde wie einen Nebel, der so verschwindet, dass man nicht weiß, wo er bleibt. So weit der Aufgang ist vom Niedergang, so weit tut er unsere Übertretung von uns. Wir bedürfen der Erleuchtung; aber heißt es nicht: Ich will dich unterweisen, und dir den Weg zeigen, den du wandeln sollst? Ist uns nicht Christus zur Weisheit gemacht? Hat er uns nicht den Geist verheißen, der uns in alle Wahrheit leiten soll? – Wir sind unrein, und müssen heilig werden; aber warum sollten wir das nicht werden können, da Gott selbst sein Gesetz in unser Herz schreiben und solche Leute aus uns machen will, die in seinen Geboten wandeln, seine Rechte halten und darnach tun? Wir bedürfen Kraft und Stärke, aber gibt er nicht den Müden Kraft, und Stärke genug den Unvermögenden? (Jes. 40) Bekommen nicht, die auf den Herrn harren, neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie die Adler, wandeln und nicht matt, laufen und nicht müde werden? Wollt ihr gern beharren bis an's Ende? Ihr werdet aus Gottes Macht bewahrt zur Seligkeit. Ihr sollt nimmermehr umkommen und niemand wird euch aus meiner Hand reißen. – Solcher und ähnlicher Verheißungen ist das Testament unseres Herrn Jesu Christi voll. Auf das Vollkommenste ist dadurch für allen unsern geistlichen Mangel gesorgt; wohl dem, der ihn empfindet, und dadurch der verheißenen Güter bedürftig wird.
Sollt Er was reden und nicht halten?
Sollt Er was sagen und nicht tun?
Kann auch der Wahrheit Kraft veralten?
Kann auch sein wallend Herze ruh'n?
O nein, sein Wort steht felsenfest;
Wohl dem, der sich auf ihn verlässt!
4. Mose 10,20
Wie Zusagen des Herrn enthalten alles, was einem Sünder zu seiner Seligkeit vonnöten ist. Er bedarf Vergebung seiner Sünden; aber verspricht nicht der Herr: wenn deine Sünde blutrot ist, so soll sie doch schneeweiß werden? Ich tilge deine Missetat wie eine Wolke, und deine Sünde wie einen Nebel, der so verschwindet, dass man nicht weiß, wo er bleibt. So weit der Aufgang ist vom Niedergang, so weit tut er unsere Übertretung von uns. Wir bedürfen der Erleuchtung; aber heißt es nicht: Ich will dich unterweisen, und dir den Weg zeigen, den du wandeln sollst? Ist uns nicht Christus zur Weisheit gemacht? Hat er uns nicht den Geist verheißen, der uns in alle Wahrheit leiten soll? – Wir sind unrein, und müssen heilig werden; aber warum sollten wir das nicht werden können, da Gott selbst sein Gesetz in unser Herz schreiben und solche Leute aus uns machen will, die in seinen Geboten wandeln, seine Rechte halten und darnach tun? Wir bedürfen Kraft und Stärke, aber gibt er nicht den Müden Kraft, und Stärke genug den Unvermögenden? (Jes. 40) Bekommen nicht, die auf den Herrn harren, neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie die Adler, wandeln und nicht matt, laufen und nicht müde werden? Wollt ihr gern beharren bis an's Ende? Ihr werdet aus Gottes Macht bewahrt zur Seligkeit. Ihr sollt nimmermehr umkommen und niemand wird euch aus meiner Hand reißen. – Solcher und ähnlicher Verheißungen ist das Testament unseres Herrn Jesu Christi voll. Auf das Vollkommenste ist dadurch für allen unsern geistlichen Mangel gesorgt; wohl dem, der ihn empfindet, und dadurch der verheißenen Güter bedürftig wird.
Sollt Er was reden und nicht halten?
Sollt Er was sagen und nicht tun?
Kann auch der Wahrheit Kraft veralten?
Kann auch sein wallend Herze ruh'n?
O nein, sein Wort steht felsenfest;
Wohl dem, der sich auf ihn verlässt!
Aus Gnaden seid ihr selig geworden durch den Glauben, und dasselbige nicht aus euch; Gottes Gabe ist es.
Epheser 2,8
Soll eine Gottseligkeit echt sein, so muss sie als eine Gabe Gottes erkannt, gesucht und erlangt sein, sonst ist sie kein echtes Gold, was besteht. Das ist hart, sagst du. Warum hart? So wäre es ja wohl möglich, dass ich mein Bestes täte, und doch zu nichts gelangte. Aber warum erklärst du dies für hart, da es freilich nicht an deinem Wollen oder Laufen, aber doch an dem Erbarmen eines Gottes liegt, der da gerne hilft. Wird er denn auch mir helfen wollen? Wie könntest du daran zweifeln, wenn du es demütig suchst; das ganze Himmelreich gehört ja denen, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, aber freilich, daran liegt es eben, man ist zu stolz, an reich, zu gut, zu weise, und daran liegt es auch, dass man seine pharisäische Gerechtigkeit nicht will fahren lassen, um die bessere zu erlangen, ohne welche Niemand wird ins Reich Gottes kommen, ja ohne welche Niemand weder Friede noch Freude hat. Gottes Gabe ist es. Wenn man das so strenge und eigentlich annähme, das würde ja ein faules Christentum geben,Ein faules Christentum? O! gewiss nicht; erst wirst du gewiss genug zu ringen und zu arbeiten finden, ehe du in das rechte evangelische Geleise kommst, wo man stark ist in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke; bist du das erst, so wird dich deine Erkenntnis auch nicht unfruchtbar lassen, und du wirst sagen: Ich kann Alles tragen durch den, der mich mächtig macht, Christus. Gottes Gabe! O süßes Wort für alle Armen im Geist! Seht doch nun die Gottseligkeit, seht doch nun die Erlangung eines neuen Herzens, seht den Glauben, die Liebe, die Heiligung, die Geduld, das Seligmacht nicht an als einen hohen, fast unersteiglichen Berg. Es ist ja nicht aus uns, soll auch aus euch nicht sein, dieser Aberglaube macht es euch schwer. Gottes Gabe! So
ist es ja leicht.
Wär' etwas nötig auf uns'rer Seit',
Wir blieben ewig verlorne Leut'.
Selige Erlösung, die so beschaffen,
Dass sich keins selber bedarf zu raffen;
Er hilft uns auf.
Epheser 2,8
Soll eine Gottseligkeit echt sein, so muss sie als eine Gabe Gottes erkannt, gesucht und erlangt sein, sonst ist sie kein echtes Gold, was besteht. Das ist hart, sagst du. Warum hart? So wäre es ja wohl möglich, dass ich mein Bestes täte, und doch zu nichts gelangte. Aber warum erklärst du dies für hart, da es freilich nicht an deinem Wollen oder Laufen, aber doch an dem Erbarmen eines Gottes liegt, der da gerne hilft. Wird er denn auch mir helfen wollen? Wie könntest du daran zweifeln, wenn du es demütig suchst; das ganze Himmelreich gehört ja denen, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, aber freilich, daran liegt es eben, man ist zu stolz, an reich, zu gut, zu weise, und daran liegt es auch, dass man seine pharisäische Gerechtigkeit nicht will fahren lassen, um die bessere zu erlangen, ohne welche Niemand wird ins Reich Gottes kommen, ja ohne welche Niemand weder Friede noch Freude hat. Gottes Gabe ist es. Wenn man das so strenge und eigentlich annähme, das würde ja ein faules Christentum geben,Ein faules Christentum? O! gewiss nicht; erst wirst du gewiss genug zu ringen und zu arbeiten finden, ehe du in das rechte evangelische Geleise kommst, wo man stark ist in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke; bist du das erst, so wird dich deine Erkenntnis auch nicht unfruchtbar lassen, und du wirst sagen: Ich kann Alles tragen durch den, der mich mächtig macht, Christus. Gottes Gabe! O süßes Wort für alle Armen im Geist! Seht doch nun die Gottseligkeit, seht doch nun die Erlangung eines neuen Herzens, seht den Glauben, die Liebe, die Heiligung, die Geduld, das Seligmacht nicht an als einen hohen, fast unersteiglichen Berg. Es ist ja nicht aus uns, soll auch aus euch nicht sein, dieser Aberglaube macht es euch schwer. Gottes Gabe! So
ist es ja leicht.
Wär' etwas nötig auf uns'rer Seit',
Wir blieben ewig verlorne Leut'.
Selige Erlösung, die so beschaffen,
Dass sich keins selber bedarf zu raffen;
Er hilft uns auf.
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz und eine klingende Schelle.
1. Korinther 13,1
Was nennen wir aber Liebe? oder vielmehr: was nennt die Schrift so? Sie sagt: Gott sei die Liebe, und die Liebe sei aus Gott. Wer in der Liebe bleibe, der bleibe in Gott, und Gott in ihm.(1.Johannes.4,7.16) Die Liebe also, von welcher der Apostel redet, die Liebe, die er allen Gaben weit vorzieht, die Liebe, ohne welche die glänzendsten Talente, die größten Taten, die erstaunlichsten Aufopferungen ohne allen Wert für den Menschen selbst sind – diese Liebe ist das Nämliche, was die Schrift ein Teilhaftigmachen der göttlichen Natur, den neuen Menschen nennt, der nach Gott geschaffen ist, in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit; sie ist etwas Göttliches in dem begnadigten Menschen, das Ebenbild Gottes, der innere, starke, heilige Trieb, Gott ähnlich zu werden, zu denken und zu handeln, die Begierde, der Durst nach Gott, seinem Reiche und seiner Gerechtigkeit, das Wohlgefallen an ihm und allem Göttlichen. Wo sie ist, ist's unmöglich, sich mit dem vollbrachten Werk zu begnügen, indem man dafür seinen Lohn erwartet. Man betrachtet es schon als was Großes, wenn man so glücklich gewesen ist, sich so bezeugen zu können, wie es mit Gott übereinstimmt, dankt dafür und freut sich darüber. Die Liebe kann etwas Ungöttliches schon deswegen nicht dulden, weil es etwas Gott Unähnliches ist; sie seufzt, ächzt, ringt so lange dagegen, bis sie zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes durchbricht, wo sie ihm völlig dienen kann, und das macht ihre Seligkeit aus; eine andere erwartet und begehrt sie nicht.
O, erfüllte Jesu Liebe
Unsre Herzen Tag und Nacht!
O wär'n wir mit munterm Triebe
Früh und spät auf ihn bedacht!
Stünde doch Herz, Sinn und Kehle
Täglich zum Beweis bereit,
Wie sich Geist und Leib und Seele
Gottes unsers Heilands freut!
1. Korinther 13,1
Was nennen wir aber Liebe? oder vielmehr: was nennt die Schrift so? Sie sagt: Gott sei die Liebe, und die Liebe sei aus Gott. Wer in der Liebe bleibe, der bleibe in Gott, und Gott in ihm.(1.Johannes.4,7.16) Die Liebe also, von welcher der Apostel redet, die Liebe, die er allen Gaben weit vorzieht, die Liebe, ohne welche die glänzendsten Talente, die größten Taten, die erstaunlichsten Aufopferungen ohne allen Wert für den Menschen selbst sind – diese Liebe ist das Nämliche, was die Schrift ein Teilhaftigmachen der göttlichen Natur, den neuen Menschen nennt, der nach Gott geschaffen ist, in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit; sie ist etwas Göttliches in dem begnadigten Menschen, das Ebenbild Gottes, der innere, starke, heilige Trieb, Gott ähnlich zu werden, zu denken und zu handeln, die Begierde, der Durst nach Gott, seinem Reiche und seiner Gerechtigkeit, das Wohlgefallen an ihm und allem Göttlichen. Wo sie ist, ist's unmöglich, sich mit dem vollbrachten Werk zu begnügen, indem man dafür seinen Lohn erwartet. Man betrachtet es schon als was Großes, wenn man so glücklich gewesen ist, sich so bezeugen zu können, wie es mit Gott übereinstimmt, dankt dafür und freut sich darüber. Die Liebe kann etwas Ungöttliches schon deswegen nicht dulden, weil es etwas Gott Unähnliches ist; sie seufzt, ächzt, ringt so lange dagegen, bis sie zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes durchbricht, wo sie ihm völlig dienen kann, und das macht ihre Seligkeit aus; eine andere erwartet und begehrt sie nicht.
O, erfüllte Jesu Liebe
Unsre Herzen Tag und Nacht!
O wär'n wir mit munterm Triebe
Früh und spät auf ihn bedacht!
Stünde doch Herz, Sinn und Kehle
Täglich zum Beweis bereit,
Wie sich Geist und Leib und Seele
Gottes unsers Heilands freut!
So spricht nun der Herr: Bekehrt euch zu mir von ganzem Herzen, mit Fasten und Weinen, mit Klagen.
Joel 2,12
Kein Kind, auch kein Gnadenkind, wird ohne Schmerzen geboren, obschon dieselben nicht bei Allen gleich groß und langwierig sind. Wer ein echtes, die Probe haltendes Christentum, woran doch Alles gelegen ist, zu haben begehrt, der wird sich auch gerne den Weg gefallen lassen, und wäre er nicht wenig mühsam. Gottes Ernst soll auch uns zum Ernste erwecken, dass wir nicht obenhin, sondern mit wahrem Ernste und aus Herzensdrang fragen: Was soll ich tun, damit ich selig werde? Hoffentlich gibt es auch solche Seelen, die von ihrem Sündenelend gedrückt, mühselig und beladen sind, welche nach Gott schreien, wie ein durstiger Hirsch nach Wasser; bekümmerte, heilsbegierige, zagende Seelen. Diese sind es insbesondere, zu denen es heißt: Schaue an die Güte Gottes. Schaue nicht bloß an seinen Ernst, der die Sünde straft mit ewigem Zorn, sondern schaue auch an seine Güte, welche vergibt Missetat, Übertretung und Sünde, und sie von dir tut, so weit der Aufgang der Sonne ist vom Niedergang. Schaue seine Heiligkeit an, welche den Elenden herrlich hilft, welche alle deine Gebrechen heilt, welche gekommen ist, nicht die Gerechten, sondern die Sünder zur Buße zu rufen. Schaue seinen Ernst an, in wirklicher Ausführung seiner erschrecklichen Drohungen an Allen, welche unbußfertig bleiben, aber schaue auch an seinen, sogar mit Eidschwüren bekräftigten Ernst, alle seine Verheißungen gewisslich zu erfüllen.
Ich habe viel, ach viel hab ich verbrochen,
Wenn alles soll im Himmel sein gerochen!
Doch ist dein Ruhm, o großer Zebaoth,
Man nennt dich den gnadenreichen Gott.
Joel 2,12
Kein Kind, auch kein Gnadenkind, wird ohne Schmerzen geboren, obschon dieselben nicht bei Allen gleich groß und langwierig sind. Wer ein echtes, die Probe haltendes Christentum, woran doch Alles gelegen ist, zu haben begehrt, der wird sich auch gerne den Weg gefallen lassen, und wäre er nicht wenig mühsam. Gottes Ernst soll auch uns zum Ernste erwecken, dass wir nicht obenhin, sondern mit wahrem Ernste und aus Herzensdrang fragen: Was soll ich tun, damit ich selig werde? Hoffentlich gibt es auch solche Seelen, die von ihrem Sündenelend gedrückt, mühselig und beladen sind, welche nach Gott schreien, wie ein durstiger Hirsch nach Wasser; bekümmerte, heilsbegierige, zagende Seelen. Diese sind es insbesondere, zu denen es heißt: Schaue an die Güte Gottes. Schaue nicht bloß an seinen Ernst, der die Sünde straft mit ewigem Zorn, sondern schaue auch an seine Güte, welche vergibt Missetat, Übertretung und Sünde, und sie von dir tut, so weit der Aufgang der Sonne ist vom Niedergang. Schaue seine Heiligkeit an, welche den Elenden herrlich hilft, welche alle deine Gebrechen heilt, welche gekommen ist, nicht die Gerechten, sondern die Sünder zur Buße zu rufen. Schaue seinen Ernst an, in wirklicher Ausführung seiner erschrecklichen Drohungen an Allen, welche unbußfertig bleiben, aber schaue auch an seinen, sogar mit Eidschwüren bekräftigten Ernst, alle seine Verheißungen gewisslich zu erfüllen.
Ich habe viel, ach viel hab ich verbrochen,
Wenn alles soll im Himmel sein gerochen!
Doch ist dein Ruhm, o großer Zebaoth,
Man nennt dich den gnadenreichen Gott.
Wer mein Fleisch isst, und trinket mein Blut, der bleibt in mir, und ich in ihm.
Johannes 5,56
Das Essen des Fleisches, das Trinken des Blutes des Menschensohns ist notwendig; es darf mit unserm Christentum kein Schein, keine Einbildung, kein Meinen, Nachsprechen, es muss etwas Reelles, Wahrhaftiges, Wesentliches sein; es darf mit unserm Christentum nicht beim bloßen Wissen, Gutmeinen, eignen Wollen und Laufen verbleiben; es besteht nicht in allerlei angenehmen Einfällen und Empfindungen, – nein, Christus, Christus selbst muss sich wahrhaftig und Wesentlich mit uns vereinigen, das ist das Rechte, alles Andere ist das Rechte und Eigentliche nicht; dies ist das Öl unserer Lampe, das sie nie verlöschen lässt. – Sehe sich also darin ein Jeder vor, damit er nicht sich selbst betrüge. Habt ihr allerlei löbliche Eigenschaften, allerlei schöne Einsichten, allerlei rühmliche Werke, habt ihr aber Christus nicht auf vorher besagte Weise gegessen, so habt ihr kein geistliches Leben, sondern seid höchstens getünchte Gräber und törichte Jungfrauen mit Lampen ohne Öl; wie sauer ihr es euch von Zeit zu Zeit ohne Erfolg werden lasst. Wie groß ist dagegen der Nutzen. Wer mein Fleisch isst und trinkt mein Blut, der bleibt in mir, und ich in ihm. Dies ist das große Geheimnis, die Wurzel und das Wesen des wahren Christentums; die genaue Bereinigung der Seele mit Christus, und Christi mit der Seele, sie ist etwas Beständiges; darum heißt ein Bleiben, etwas Fruchtbares, wie Christus anderswo sagt. Dies ist die große Wirkung des Glaubens, nämlich des Einswerdens mit Christus.
Dein Fleisch gibt wahre Seelenspeis',
Dein Blut wäscht rote Sünden weiß,
Dein Kreuzholz ist mein Stecken.
Johannes 5,56
Das Essen des Fleisches, das Trinken des Blutes des Menschensohns ist notwendig; es darf mit unserm Christentum kein Schein, keine Einbildung, kein Meinen, Nachsprechen, es muss etwas Reelles, Wahrhaftiges, Wesentliches sein; es darf mit unserm Christentum nicht beim bloßen Wissen, Gutmeinen, eignen Wollen und Laufen verbleiben; es besteht nicht in allerlei angenehmen Einfällen und Empfindungen, – nein, Christus, Christus selbst muss sich wahrhaftig und Wesentlich mit uns vereinigen, das ist das Rechte, alles Andere ist das Rechte und Eigentliche nicht; dies ist das Öl unserer Lampe, das sie nie verlöschen lässt. – Sehe sich also darin ein Jeder vor, damit er nicht sich selbst betrüge. Habt ihr allerlei löbliche Eigenschaften, allerlei schöne Einsichten, allerlei rühmliche Werke, habt ihr aber Christus nicht auf vorher besagte Weise gegessen, so habt ihr kein geistliches Leben, sondern seid höchstens getünchte Gräber und törichte Jungfrauen mit Lampen ohne Öl; wie sauer ihr es euch von Zeit zu Zeit ohne Erfolg werden lasst. Wie groß ist dagegen der Nutzen. Wer mein Fleisch isst und trinkt mein Blut, der bleibt in mir, und ich in ihm. Dies ist das große Geheimnis, die Wurzel und das Wesen des wahren Christentums; die genaue Bereinigung der Seele mit Christus, und Christi mit der Seele, sie ist etwas Beständiges; darum heißt ein Bleiben, etwas Fruchtbares, wie Christus anderswo sagt. Dies ist die große Wirkung des Glaubens, nämlich des Einswerdens mit Christus.
Dein Fleisch gibt wahre Seelenspeis',
Dein Blut wäscht rote Sünden weiß,
Dein Kreuzholz ist mein Stecken.
Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.
Matthäus 6,10
Christi Knechte haben keinen eignen Willen, oder so lange sie ihn haben, geht's grade gegen denselben an, bis er abgesagt ist. Zu der Selbstverleugnung, welche Christus zur Bedingung seiner Nachfolge macht, gehört insbesondere die Ablegung des eigenen Willens, damit sein Wille in uns regiere, und von uns geschehe. – Bitten sie etwas von diesem Herrn, so empfangen sie es nur unter der Bedingung, dass sie bitten nach seinem Willen, seine Gebote halten und tun, was vor ihm gefällig ist. Haben sie ihrem Willen entsagt, so bekommen sie, was ihrem Herzen gelüstet. Sein Wille ist die alleinige Regel, und erfordert eine gänzliche, unbedingte Unterwerfung, und insofern sie damit vereinigt, davon verschlungen sind, sind sie selig. Er, ihr Herr, der sie teuer erkauft hat, tut mit ihnen, und in ihnen, was er will, tötet sie und macht lebendig, führt sie in die Hölle und wieder heraus. Sie werden für Schlachtschafe geachtet. Sie dürfen nirgends murren oder klagen, wenn auch alle Wetter über sie zusammenschlagen. Er erhöht und erniedrigt, tröstet und betrübt sie, kleidet sie in Purpur oder Lumpen, je nachdem es ihm gefällt, und sie haben sich zu verhalten, wie ein Ton, der nie zum Töpfer spricht: Warum machst du mich also? Dagegen genießen sie seine unendliche, unveränderliche und beständige Liebe dermaßen, dass er sagt: Gleich wie mich mein Vater liebt, also liebe ich auch euch. Er hat auch seine Liebe in einer so hohen, alle Erwartung übertreffenden Probe erwiesen, dass darüber gar keine Frage und gar kein Zweifel sein kann, und es ist Alles Liebe, was er mit ihnen tut. Ich habe dich lieb, sagt er. Und davon sollten seine Knechte eine vollkommene Überzeugung haben.
Gott Lob, die Liebe ist
Von uns nur das gewärtig,
Dass man sich selbst vergisst,
Sich gerne kindlich beugt,
Und ehrerbietig schweigt,
Und denkt nun in der Still:
Will's Gott, wohlan, ich will.
Matthäus 6,10
Christi Knechte haben keinen eignen Willen, oder so lange sie ihn haben, geht's grade gegen denselben an, bis er abgesagt ist. Zu der Selbstverleugnung, welche Christus zur Bedingung seiner Nachfolge macht, gehört insbesondere die Ablegung des eigenen Willens, damit sein Wille in uns regiere, und von uns geschehe. – Bitten sie etwas von diesem Herrn, so empfangen sie es nur unter der Bedingung, dass sie bitten nach seinem Willen, seine Gebote halten und tun, was vor ihm gefällig ist. Haben sie ihrem Willen entsagt, so bekommen sie, was ihrem Herzen gelüstet. Sein Wille ist die alleinige Regel, und erfordert eine gänzliche, unbedingte Unterwerfung, und insofern sie damit vereinigt, davon verschlungen sind, sind sie selig. Er, ihr Herr, der sie teuer erkauft hat, tut mit ihnen, und in ihnen, was er will, tötet sie und macht lebendig, führt sie in die Hölle und wieder heraus. Sie werden für Schlachtschafe geachtet. Sie dürfen nirgends murren oder klagen, wenn auch alle Wetter über sie zusammenschlagen. Er erhöht und erniedrigt, tröstet und betrübt sie, kleidet sie in Purpur oder Lumpen, je nachdem es ihm gefällt, und sie haben sich zu verhalten, wie ein Ton, der nie zum Töpfer spricht: Warum machst du mich also? Dagegen genießen sie seine unendliche, unveränderliche und beständige Liebe dermaßen, dass er sagt: Gleich wie mich mein Vater liebt, also liebe ich auch euch. Er hat auch seine Liebe in einer so hohen, alle Erwartung übertreffenden Probe erwiesen, dass darüber gar keine Frage und gar kein Zweifel sein kann, und es ist Alles Liebe, was er mit ihnen tut. Ich habe dich lieb, sagt er. Und davon sollten seine Knechte eine vollkommene Überzeugung haben.
Gott Lob, die Liebe ist
Von uns nur das gewärtig,
Dass man sich selbst vergisst,
Sich gerne kindlich beugt,
Und ehrerbietig schweigt,
Und denkt nun in der Still:
Will's Gott, wohlan, ich will.
Herr, wohin sollen wir gehen, Du hast Worte des ewigen Lebens.
Johannes 6,68
Wollt ihr auch weggehen? Diese sonderbare Frage tat Jesus seinen Jüngern (Joh. 6,67) bei der Veranlassung, dass Mehrere, die sich bisher zu ihm gehalten, fort nicht mehr mit ihm wandelten, weil sie an einer von ihm gehaltenen Predigt einen zu großen Anstoß genommen hatten. Jesus führte nun die Zwölf auch in eine Versuchung, die sie aber sehr gut bestanden, so dass Petrus im Namen Aller antwortete: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Diese Frage tut Jesus noch von Zeit zu Zeit an die Seinigen, zwar nicht mit den Worten, doch in seiner Führung.Er tut es oft bald im Anfange, wo er sich gegen all ihr Bitten wie taub stellt, und gar nicht hören noch helfen zu wollen scheint, wo das Herz wohl einmal wirklich denkt: gib's nur auf, es hilft so nicht Er tut's im Fortgang wo es geschehen kann, dass die weltlichen und sündhafte Lüste mit einer solchen Kraft reizen und locken, dass es heißen kann: was kann's helfen, länger dagegen zu streiten, du wirst so nicht Meister, ergib dich nur, du kommst so nicht durch, und quälest dich nur vergeblich; – oder es können solche dunkle Wege eintreten, wo einem das Genossene, das Geglaubte und Erkannte wie ein Traum, und ein glücklicher Ausgang als äußerst zweifelhaft vorkommt, und das arge Herz denken kann: du hast keine Hilfe bei Gott. Ps.3,3. Das sind sehr beklemmende Stunden, wo es auch heißt: Wollt ihr auch weggehen? Wohl mochte Petrus antworten: Herr, wohin denn? Und so antwortet der erneuerte Teil noch immer. Du, du hast Worte des ewigen Lebens, bei dir allein ist's gut. Ich kenne keinen bessern Herrn, drum bleibe ich stets bei diesem Herrn, und das von ganzem Herzen gern.
Wollt ihr weggehn? fragt der Meister
Weg vom Auge mild und hell?
Von dem Lehrer sel'ger Geister,
Vom krystallnen Lebensquell?
Gehe weg, wer gehen kann –
Ich hang' ihm auf ewig an.
Johannes 6,68
Wollt ihr auch weggehen? Diese sonderbare Frage tat Jesus seinen Jüngern (Joh. 6,67) bei der Veranlassung, dass Mehrere, die sich bisher zu ihm gehalten, fort nicht mehr mit ihm wandelten, weil sie an einer von ihm gehaltenen Predigt einen zu großen Anstoß genommen hatten. Jesus führte nun die Zwölf auch in eine Versuchung, die sie aber sehr gut bestanden, so dass Petrus im Namen Aller antwortete: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Diese Frage tut Jesus noch von Zeit zu Zeit an die Seinigen, zwar nicht mit den Worten, doch in seiner Führung.Er tut es oft bald im Anfange, wo er sich gegen all ihr Bitten wie taub stellt, und gar nicht hören noch helfen zu wollen scheint, wo das Herz wohl einmal wirklich denkt: gib's nur auf, es hilft so nicht Er tut's im Fortgang wo es geschehen kann, dass die weltlichen und sündhafte Lüste mit einer solchen Kraft reizen und locken, dass es heißen kann: was kann's helfen, länger dagegen zu streiten, du wirst so nicht Meister, ergib dich nur, du kommst so nicht durch, und quälest dich nur vergeblich; – oder es können solche dunkle Wege eintreten, wo einem das Genossene, das Geglaubte und Erkannte wie ein Traum, und ein glücklicher Ausgang als äußerst zweifelhaft vorkommt, und das arge Herz denken kann: du hast keine Hilfe bei Gott. Ps.3,3. Das sind sehr beklemmende Stunden, wo es auch heißt: Wollt ihr auch weggehen? Wohl mochte Petrus antworten: Herr, wohin denn? Und so antwortet der erneuerte Teil noch immer. Du, du hast Worte des ewigen Lebens, bei dir allein ist's gut. Ich kenne keinen bessern Herrn, drum bleibe ich stets bei diesem Herrn, und das von ganzem Herzen gern.
Wollt ihr weggehn? fragt der Meister
Weg vom Auge mild und hell?
Von dem Lehrer sel'ger Geister,
Vom krystallnen Lebensquell?
Gehe weg, wer gehen kann –
Ich hang' ihm auf ewig an.
Ihr wart wie die irrenden Schafe, aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof 'eurer Seelen.
1. Petrus 2,25
Dieser große hochwürdigste Bischof hat eine Gemeine, die auch sein Reich genannt wird, und bereit Gegensatz die Welt ist. Alle Seelen sind an ihn verwiesen, um Alles, was sie zu ihrem Heil bedürfen, bei ihm zu begehren und freudig zu erwarten. – Daher alle die Aufforderungen und Einladungen, sich zu ihm zu wenden, zu ihm zu kommen, auf ihn zu sehen, an ihn zu glauben, ihm zu vertrauen; daher alle Verheißungen, die daran geknüpft sind, weise, gerecht u.s.w. zu werden. So wir anders vertrauen, und den Ruhm der Hoffnung bis ans Ende festhalten. Diesem Bischof sind alle Seelen anvertraut, und wie der alttestamentliche Bischof die Namen der zwölf Stämme auf seinen Schultern trug, so ist der neutestamentliche mit der Besorgung aller Angelegenheiten seiner Gemeine beauftragt. Das ist der Wille seines Vaters, der ihn in dieses schwere und hochwichtige Amt eingesetzt und ihn dazu gesalbt hat, dass er nichts verliere von dem, was er ihm gegeben hat. Niemand soll sie ihm aus seiner Hand reißen, und er legt darüber vor seinem Vater Rechenschaft ab, wenn er sagt: Die du mir gegeben hast, habe ich bewahrt, und ihrer ist Keiner verloren. Und da hätte denn gefragt werden mögen: wo ist denn der Zwölfte? so rechtfertigt er sich hierüber gleichfalls, indem er hinzusetzt: Ohne das verlorne Kind, auf dass die Schrift erfüllt würde.
Ach! halt in deiner treuen Hut,
Was sich bei deiner Schar befindet;
Denn, Herr, auf deinen Tod und Blut
Ist Haus und Hausgenoss gegründet.
1. Petrus 2,25
Dieser große hochwürdigste Bischof hat eine Gemeine, die auch sein Reich genannt wird, und bereit Gegensatz die Welt ist. Alle Seelen sind an ihn verwiesen, um Alles, was sie zu ihrem Heil bedürfen, bei ihm zu begehren und freudig zu erwarten. – Daher alle die Aufforderungen und Einladungen, sich zu ihm zu wenden, zu ihm zu kommen, auf ihn zu sehen, an ihn zu glauben, ihm zu vertrauen; daher alle Verheißungen, die daran geknüpft sind, weise, gerecht u.s.w. zu werden. So wir anders vertrauen, und den Ruhm der Hoffnung bis ans Ende festhalten. Diesem Bischof sind alle Seelen anvertraut, und wie der alttestamentliche Bischof die Namen der zwölf Stämme auf seinen Schultern trug, so ist der neutestamentliche mit der Besorgung aller Angelegenheiten seiner Gemeine beauftragt. Das ist der Wille seines Vaters, der ihn in dieses schwere und hochwichtige Amt eingesetzt und ihn dazu gesalbt hat, dass er nichts verliere von dem, was er ihm gegeben hat. Niemand soll sie ihm aus seiner Hand reißen, und er legt darüber vor seinem Vater Rechenschaft ab, wenn er sagt: Die du mir gegeben hast, habe ich bewahrt, und ihrer ist Keiner verloren. Und da hätte denn gefragt werden mögen: wo ist denn der Zwölfte? so rechtfertigt er sich hierüber gleichfalls, indem er hinzusetzt: Ohne das verlorne Kind, auf dass die Schrift erfüllt würde.
Ach! halt in deiner treuen Hut,
Was sich bei deiner Schar befindet;
Denn, Herr, auf deinen Tod und Blut
Ist Haus und Hausgenoss gegründet.