DER HEIDELBERGER KATECHISMUS erklärt mit den Worten
Verfasst: 12.08.2025 14:30
45. Frage: Was nützt uns die Auferstehung Christi?
Erstens: Christus hat durch seine Auferstehung den Tod überwunden, um uns an der Gerechtigkeit Anteil zu geben, die er uns durch seinen Tod erworben hat. Zweitens: Durch seine Kraft werden auch wir schon jetzt erweckt zu einem neuen Leben. Drittens: Die Auferstehung Christi ist uns ein zuverlässiges Pfand unserer seligen Auferstehung.
Wohlan, sagt Pastor Philipp Schnabelius, 1630 zu Hungen,
Gnaden von Ewigkeit zum Heile Erwählten zu einem neuen Leben, zeigt uns die Jugendgeschichte das nachherigen gewaltigen Zeugen der Wahrheit, des Franz Junius. Verloren in den Sümpfen des Atheismus während seines Aufenthaltes zu Lyon im Jahre 1651, wird er von der Kraft des Herrn beim Lesen des ersten Kapitels des Johannesevangelium, das er unabsichtlich aufgeschlagen, so sehr ergriffen, dass er kaum zu sich selbst kommen konnte und im Gefühle seiner Ohnmacht es klar erkannte, wie allein in Jesu das Leben war und ist für uns Menschen.
Robert Murray M. Cheyne, ein schottischer Prediger, der 1843 starb, wurde als Student zuerst
durch Christi Kraft erwecket beim Lesen einer Schritt über die Erwählung und freie Gnade Gottes, denn wo wir diese erkennen, werden wir gewahr, dass das Leben außer uns liegt, bei uns aber nur Tod ist.
Erstens: Christus hat durch seine Auferstehung den Tod überwunden, um uns an der Gerechtigkeit Anteil zu geben, die er uns durch seinen Tod erworben hat. Zweitens: Durch seine Kraft werden auch wir schon jetzt erweckt zu einem neuen Leben. Drittens: Die Auferstehung Christi ist uns ein zuverlässiges Pfand unserer seligen Auferstehung.
Christus ist mein Leben, spricht Paulus Phil. 1,21.Wer will verdammen? Christus ist hie, der auferwecket, und in seiner Auferweckung gerechtfertigt ist. Er ist gerechtfertigt im Geist, wie St. Paulus sagt Röm. 8,34, lebendig gemacht im Geist, wie St. Petrus sagt, und wir mit ihm. Ja viel mehr, der auch auferwecket ist, womit die Rechtfertigung vielmehr der Auferstehung als dem Tode Christi zugeschrieben wird, weil Gott öffentlich hierdurch bezeugt, dass seiner Gerechtigkeit genug geschehen, da er Christum von den Toten erwecket und also unsern Bürgen, und hiermit zugleich uns in ihm losgelassen hat. Im Tode Christi finden wir die Genugtuung für unsere Sünde, in der Auferstehung Christi die Rechtfertigung, da Gott zum ersten Mal gleichsam als vor öffentlichem Gerichte den Schluss in unserem Handel mit ihm offenbaret, dass er Christi Genugtuung angenommen, die Sündenschuld abgetan und den Gläubigen Christi Unschuld und Gerechtigkeit geschenkt haben wolle. Welcher Schluss dann an jedem Gläubigen, sobald er wahrhaftig durch die Predigt des Evangeliums zum Glauben wiedergeboren worden, vollzogen worden und noch vollzogen wird. Also bleibt dasselbe, was Gott damals bei Christi Auferstehung getan, noch allezeit kräftig und gültig, wie wir dasselbe auch bei unseren menschlichen Gerichten sehen. Ein Advokat nimmt oder leistet für seinen Klienten die Zahlung, und solches gilt ebenso gut, als wenn es von dem Klienten in eigener Person geschehen wäre. Solches geschieht auch in wichtigeren Angelegenheiten. So z. B. wenn ein Fürst einen Gesandten abfertiget, und demselben die fürstliche Braut an die Hand getrauet wird, so ist solches ebenso gut, als wenn sie dem Fürsten selbst angetraut wäre. Also, da Christus für uns gerechtfertigt worden in seiner Auferstehung, gilt dasselbe allemal, so oft jemand zum Glauben an ihn bekehret wird, als wenn er selbst in Person damals mit gerechtfertigt worden wäre. Denn was vor Gottes Gericht gehandelt worden, wird ebenso fest und unverbrüchlich, ja viel fester als was vor der Menschen Gericht gehandelt worden, gehalten.
Thomas Goodwin.
Wohlan, sagt Pastor Philipp Schnabelius, 1630 zu Hungen,
Kohlbrügge lehrt zu Röm. 6,10:Wenn wir diesen schönen, edlen Spruch mit recht geistlichen Augen ansehen, so werden wir finden, dass er das ganze Christentum fein artig und kurz zusammenfasst, ja die ganze Hauptsache der Bibel damit begreift und die rechte Theologie aller lebendigen Heiligen auf Erden. Denn er lehret in einer Summa, dass Christus der Herr unser Leben sei, unser rechtes ewiges summum bonum (höchstes Gut) im Himmel und auf Erden, im Leben und Sterben.
Georg Fabricius, hanauischer Inspektor, gestorben um 1633, im Jahre 1619 an Stelle des heimgegangenen Joh. Bisterfeld als wetterauischer Abgeordneter auf die Dordrechter Synode geschickt.Der Stachel, dessen sich der Tod bedient, um uns in seine Macht, in die Hölle und das Verderben zu führen, ist die Sünde. Ist die Sünde aus dem Mittel getan, so hat der Tod keinen Stachel mehr, so kann er uns nicht mehr in die Hölle und das Verderben treiben. Dieser Stachel musste ihm aus der Hand genommen werden, dazu wurde Christus Sünde für uns. Da hatte nun der Tod einen schönen Stachel in seiner Hand, womit er sich selbst zu Tode stacheln konnte; denn diese Sünde für uns musste er loslassen, da sie lauter Gerechtigkeit Gottes war.
Nun hat der Tod keinen Stachel mehr, die Sünde ist ausgetilgt, die Spitze ist ihr abgebrochen, sie ist zunichte gemacht; dafür starb Christus; – und dafür starb er zu Einem Mal, ein für alle Mal. Darum brauchen wir zu dem Glauben keine Werke, zu dem Evangelium kein Gesetz hinzuzunehmen, als verbliebe es uns, durch etwelche Kraft auch aus uns die Sünde zu zerstören, zu schwächen, zu töten, nachdem wir Christum angenommen haben, sondern wir haben uns vor und nach lediglich an Christum zu halten; der hat mit einem Schlage, da er sich für uns in den Tod gab, die Sünde zunichte gemacht. Nunmehr lebt er aber. Er hat dem Tode seinen Stachel genommen. Er lebt, so dass er den Seinen helfen und beistehen, ihre, für sie erworbene Seligkeit auch für sie behaupten und handhaben wird; denn was er lebt, lebet er Gott; – das lebet er als Christus, nicht für sich selbst, sondern Gott zur Ehre, dass nunmehr Gottes Wille auch durch uns getan sei, dass das Recht vom Gesetz erfordert, auch in uns nach Geist und Wahrheit erfüllet sei. Der Apostel spricht hier von einem ewigen Leben mit Christo. Ein solches Leben beginnt aber hier. Der Apostel schließt das Wandeln in Gerechtigkeit, den Wandel vor Gott, das Einhergehen in seinen Wegen und Geboten mit ein. Es ist lieblich, dass er schreibt: das glauben wir, dass wir mit ihm leben werden, d. h. dass er uns aus seiner Fülle Gnade um Gnade mitteilen wird, dass er uns in seine Wege leiten, in seinen Worten bewahren wird. Dieses Leben wird ewig genannt nicht darum, dass es nach dem endlichen und jüngsten Gericht unseres Königs Christi aller erst im Himmel angefangen und alsdann in Ewigkeit währen soll (denn das ewige Leben muss allhier seinen Anfang haben, darum wird gesagt, wer an Christum glaubt, der hat das ewige Leben), sondern darum wird’s ewig genannt, weil der Friede und die Freude des Gewissens, welche aus dem Glauben, das ist, aus der Erkenntnis und dem Geschmack der Gnade Gottes wegen der Bezahlung Christi in den Auserwählten entstehet, nimmermehr in alle Ewigkeit gänzlich aufhören können. Christi Auferstehung ein gewisses Pfand unserer seligen Auferstehung. Gleichwie derjenige, so da schläft, in der Hoffnung des Abends sich niedergelegt hat, dass er am frischen Morgen wieder gesund und wacker aufstehen wolle: also entschläft der christgläubige Mensch auch am Abend seines Lebens durch den zeitlichen Tod, der gewissen und unfehlbaren Hoffnung, dass er nach Vollendung alles am fröhlichen Morgen des jüngsten Tages wieder lebendig werde auferstehen, nach der Meinung des geduldigen Hiob (19,25; 26,27), welcher sagt: Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und er wird mich hernach aus der Erde auferwecken, und werde danach mit dieser meinen Haut umgeben werden, und werde in meinem Fleisch Gott sehen; denselben werde ich mir sehen und meine Augen werden ihn schauen und kein Fremder. Und wie danach derjenige, so da schläft, leichtlich etwa durch ein Getümmel mag geweckt werden: also auch und viel leichter werden die Leichname am jüngsten Tage durch die Stimme des Sohnes Gottes, des Erzengels und der Posaunen auferweckt werden Joh. 5,28. Und 1. Thess. 4,16 schreibt St. Paulus: Er selbst der Herr wird mit einem Feldgeschrei und Stimme des Erzengels usw. Wie endlich auch derjenige, so ausgeschlafen hat und erwacht ist, viel hurtiger und zu allem geschickter ist, als zuvor: also werden auch die am jüngsten Tage auferweckten Leichname der Gläubigen viel vortrefflicher sein in allen ihren Eigenschaften denn zuvor. Denn es werden dann nicht allein ihre Leiber rein sein von allem Unflat der Sünden, sondern werden überdies auch von Gott nach Ablegung derer irdischen Schwachheiten und Gebrechen himmlische und geistliche Qualitäten oder Beschaffenheiten empfangen, wie Christus selbst, bezeugt Math. 22,30 und St. Paulus Phil. 3,20.21; 1. Kor. 15,42-44.
Pastor Mallet, in Bremen, heimgegangen den 6. Mai 1865, sagt von der Auferstehungsgeschichte:Wir bedenken es herzlich, bezeugt Prediger Johann Daniel Wildius bei Ingebrauchnahme des neuen Hanauer Kirchhofes am 19. März 1633, dass die Auferstehung von den Toten ein nicht bezweifelter Glaubensartikel ist. Wir erinnern uns, dass der Mund und Grund der Wahrheit Jesus Christus sehr hoch beteuert hat. Wir sehen auch alle Jahre um diese Zeit eine ganze Welt voll Zeugen an den Bäumen in den Garten an dem Gras auf Erden, an den Blättern auf den Bäumen. Die haben alle Jahre ein Mal ihren jüngsten Tag, wir aber werden ihn nur einmal haben, wie wir auch nur ein Mal sterben. Das wird so wahr und so gewiss geschehen, als Christus unser Heiland aus seinem Grabe lebendig auferstanden und dadurch unsere Gräber geheiligt, gewärmt und gesegnet hat.
Sie ist uns gegeben, dass wir mit freudigem und festem Glauben sagen lernen: Wir sind im tiefsten Elend, aber wir haben einen Herrn, der da hilft; wir müssen hinab in des Todes Nacht, aber wir haben einen Herrn, der auch vom Tode errettet. Er ist die Auferstehung und das Leben, und all unser Leiden und Sterben muss dazu dienen, dass auch an uns seine Herrlichkeit offenbar werde.
Wie der Herr Christus durch seine Kraft erweckt die in Sünden Toten, aber nach der Wahl derOffb. Joh. 10,12 sagt Johannes: Ich sahe die Toten, beides große und kleine, stehen vor (dem Richterstuhle) Gott. Hieraus ist offenbar, dass ein Unterschied sein werde unter den Menschen in der Auferstehung, und also auch im ewigen Leben, etliche werden groß, andere klein sein. Die irdischen Unterschiede in Betreff des Ansehens gelten da nicht mehr. Es wird nicht mehr gesehen, in welchen Würden oder Unwürden, Ehren, Ansehen, Pracht, Herrlichkeit oder Verachtung und Geringigkeit die Menschen gelebt haben. Johannes hat gesehen nicht diejenigen, welche hier auf dieser Erde vor dem Tode groß oder klein gewesen, sondern die nach der Auferstehung groß oder klein sein werden. Vermutlich werden die Kinder in ihrer Statur zum ewigen Leben auferweckt werden und eingehen, wir Erwachsene in der ihrigen. Was die Statur missgestalteter Zwerge etc. etc. betrifft, wird nach 1. Kor. 15 alle Missgestalt des Leibes und der Gliedmaßen hinweggetan werden und die Statur wohl proportioniert sein. Herm. Ravensperger.
Gnaden von Ewigkeit zum Heile Erwählten zu einem neuen Leben, zeigt uns die Jugendgeschichte das nachherigen gewaltigen Zeugen der Wahrheit, des Franz Junius. Verloren in den Sümpfen des Atheismus während seines Aufenthaltes zu Lyon im Jahre 1651, wird er von der Kraft des Herrn beim Lesen des ersten Kapitels des Johannesevangelium, das er unabsichtlich aufgeschlagen, so sehr ergriffen, dass er kaum zu sich selbst kommen konnte und im Gefühle seiner Ohnmacht es klar erkannte, wie allein in Jesu das Leben war und ist für uns Menschen.
Robert Murray M. Cheyne, ein schottischer Prediger, der 1843 starb, wurde als Student zuerst
durch Christi Kraft erwecket beim Lesen einer Schritt über die Erwählung und freie Gnade Gottes, denn wo wir diese erkennen, werden wir gewahr, dass das Leben außer uns liegt, bei uns aber nur Tod ist.