Lieber Jose,
ich werde mir mal Gedanken machen. Bisher kam ich noch nicht dazu, über deine Fragen wegen Offenbarung 7 nachzudenken. Wie aber verstehst du es, dass dort über die Erlösten (von denen du wohl meinst, das sie die entrücktge Gemeinde?) vom Engel gesagt wird: "Das sind die,
welche aus der großen Drangsal kommen"?
Deine Lehre verstehst es doch so, oder, dass sie eben die Vor-Entrückten sind? Aber das heißt ja, dass sie eben
nicht aus der Drangsal kommen.
Ich sah auch noch mal in dem Baptistischen Glaubensbekenntnis nach, und dort steht auch nichts von einer Vorentrückung, sondern sie lehren auch die ALlgemeine Auferstehung der Toten am letzten Tag, der Gerechten wie der Ungerechten. Dazu werden folgende 3 Schriftbeweise herangeführt, in denen die gleichzeitige Auferstehung der Erlösten sowie der Verdammten gelehrt wird. Bis auf die letzte habe ich alle Stellen bereits genannt:
Daniel 12:
1 Zu jener Zeit wird sich der große Fürst Michael erheben, der für die Kinder deines Volkes einsteht; denn es wird eine Zeit der Drangsal sein, wie es noch keine gab, seitdem es Völker gibt, bis zu dieser Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk gerettet werden, jeder, der sich in dem Buch eingeschrieben findet.
2
Und viele von denen, die im Staub der Erde schlafen, werden aufwachen; die einen zum ewigen Leben, die anderen zur ewigen Schmach und Schande.
3 Und die Verständigen werden leuchten wie der Glanz der Himmelsausdehnung, und die, welche die Vielen zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich. (Vgl. Matthäus 13,36-43, wo es im V. 43 genauso heißt, "die Gerechten werden leuchten wie die Sonne im Reich ihres Vaters"; also eine Parallelstelle.)
Johannes 5:
27 Und er hat ihm Vollmacht gegeben,
auch Gericht zu halten, weil er der Sohn des Menschen ist.
28 Verwundert euch nicht darüber! Denn es kommt die Stunde,
in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden,
29 und sie werden hervorgehen: die das Gute getan haben, zur
Auferstehung des Lebens; die aber das Böse getan haben,
zur Auferstehung des Gerichts.
-> Hier ist eindeutig - und zwar vom HERRN JESUS SELBST! - eine allgemeine AUferstehung gelehrt; ein Predigert machte mir mal Vorwürfe, weil ich das wörtlich las, und er sagte sinngemäß, "immer müsst ihr in Verse, die eine kurze Zeitdauer lehren, auch eine kurze Zeitdauer hinauslesen! Aber in Wirklichkeit sind da 1000 Jahre auseinander!" Das Argument fand ich etwas dumm.
Apostelgeschichte 25:
14 Das bekenne ich dir aber, dass ich nach dem Weg, den sie eine Sekte nennen, dem Gott der Väter auf diese Weise diene, dass ich an alles glaube, was im Gesetz und in den Propheten geschrieben steht;
15 und ich habe die Hoffnung zu Gott, auf die auch sie selbst warten,
dass es eine künftige Auferstehung der Toten geben wird, sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten.
Der refomierte Pastor und Bibellehrer Samuel Waldron bemerkt zu recht:
"Nun ist mir klar, dass es Möglichkeiten gibt, die natürlichen Aussagen dieser Schriftstellen wegzuerklären oder beiseitezuschieben. ... Es handelt sich um die drei einzigen Texte in der Bibel, die im gleichem Atemzug ausdrücklich von der Auferstehung der Gerechten und der Ungerechten sprechen. Jeder von ihnen vermittelt den natürlichen Eindruck, dass die Auferstehung der Gerechten und der Ungerechten im selben Augenblick geschieht. Bevor nun jemand anfängt, sein eigenes System biblischer Prophetie in solche Texte hineinzulesen, sollte er innehalten und sich fragen, wie es kommt, dass dies sich in keinem einzigen dieser Texte wiederfindet.
Das Problem besteht darin, dass sich die Lehre von einer allgemeinen Auferstehung unmöglich mit jeglicher Form des Prämillenialismus [der Lehre vom Tausendjährigen Irdischen Friedensreich] verbinden lässt. Wenn sowohl die Gerechten wie auch die Gottlosen auferweckt werden und bei Christi zweiten Kommen gerichtet werden un dzu diesem Zeitpunkt - mit den Worten aus Matthäus 25,46 gesprochen - 'hingehen zur ewigen Strafe' oder 'in das ewige Leben',
wer wird dann noch die Erde bevölkern, von dem man annimmt, dass es in den tausend Jahren nach Christi Wiederkunft stattfinden soll?"
Deswegen ist es wirklich von entscheidender Bedeutung, die Lehre der Vor-Entrückung und der Auferstehung
richtig zu verstehen.
Offenbarung 20 spricht übrigens gar nicht dagegen, da das Millenium mit Christi Auferstehung begonnen hat; der Teufel wurde gebunden und entmachtet und "kann die Völker nicht mehr verführen, bis die 1000 Jahre vollendet sind"; dann aber wird er für eine Weile freigelassen und wird in dem
Antichristen und dem falschen Propheten wieder alle Völker verführen, um in einem konzentrierten letzten Angriff das Volk Gottes zu vernichten:
Offenbarung 16:
14 Es sind nämlich dämonische Geister, die Zeichen tun und ausgehen zu den Königen der Erde und des ganzen Erdkreises, um sie zum Kampf zu versammeln an jenem großen Tag Gottes, des Allmächtigen.
15 —
Siehe, ich komme wie ein Dieb!
Glückselig ist, wer
wacht und
seine Kleider bewahrt, damit er nicht entblößt einhergeht und man seine Schande sieht! —
[ENTRÜCKUNG!!!]
16 Und er versammelte sie an den Ort, der auf Hebräisch Harmageddon heißt.
Hier ist auch sichtlich, dass Jesu seine Mahnung, "wie ein Dieb für seine Gemeinde zu kommen", inmitten der Beschreibung der Verführung und der Schlacht von Harmageddon einführt. Sonderbarer Zufall? Oder ein wichtiges kleines Indiz auf die Entrückung und Errettung der Gläubigen?
Bei der "ersten Auferstehung" handelt es sich offenbar um
die Wiedergeburt der Gläubigen ("über sie hat der zweite Tod - das Jüngste Gericht im Feuersee - keine Macht"!", und sie sind "heilig und glückselig, vgl. Seligpreisungen in Matthäus 5 sowie die vielen vielen Stellen, in denen Christen Heilige und geheiligt genannt werden!).
Und die Wiedergeborenen herrschen schon im Leben und erst recht nach ihrem Übergang in die andere Welt das Millenium über zusammen mit Christus vom Himmel her (also die Herrschaft, welche das Prämill erst NACH Christi Wiederkunft erwartet; es ist auch das, was UriKulm hier auch so vehement vertritt - ist ja auch OK, dafür sind wir ja da, um die biblische Lehre
sachlich mit
biblischn Argumenten und ohne
Beleidigungen zu prüfen! Nicht, "wer Recht hat" = Stolz, sondern was die Wahrheit ist wollen wir herausfinden.) Dass die Erlösten bereits in dieser Weltzeit eine besondere geistliche Stelung haben, wird zB in folgenden Schrifstellen gelehrt:
Epheser 2:
4 Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen Liebe willen, mit der er uns geliebt hat,
5 auch uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, mit dem Christus
lebendig gemacht — aus Gnade seid ihr errettet! —
6 und hat uns
mitauferweckt und
mitversetzt in die himmlischen [Regionen] in Christus Jesus,
7 damit er in den kommenden Weltzeiten den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade in Güte an uns erweise in Christus Jesus.
Wenn Christus wiederkommt enden die 1000 Jahre himmlische Herrschaft, und er kommt am LETZTEN Tag zur Errettung der Gläubigen und zum ewigen Gericht; alle Toten werden auferweckt, die Gottlosen gehen ein in die ewige Strafe, die Erlösten aber ins ewige Leben. Offenbarung 20,11-15 finden also nicht NACH 1000 Jahren irdischer Herrschaft statt, sondern NACH der Königsherrschaft Jesu Christi in dieser Gemeindezeit ("The Kingdom of God is at hand!", es ist JETZT.)
Das macht alles perfekt Sinn und ist harmonisch. So passen alle Stellen zusammen. Das Puzzle passt. Man muss nichts mehr verbiegen. Als ich zu dieser Sicht kam, wurde ich frei von den vielen Widersprüchen

zu Schriftstellen, die mich zuvor plagten.