Verfasst: 04.01.2012 20:38
Jose, was machen die Geschwister, die keine Gemeinde haben oder wo es keine Gemeinde gibt?Jose hat geschrieben:Es ist in der Tat eine Not, dass viele Gläubige leider auch nach vielen Jahren ungefestigt sind und nicht mit der Bibel umgehen können. Da mögen Glaubensbekenntnisse eine Hilfe sein, aber letztlich müssen die Ältesten in den Gemeinden wirklich darum bemüht sein, dass die Gläubigen im Wort Gottes unterwiesen werden. Paulus schreibt an die Epheser, im Abschnitt über die sogenannte "Waffenrüstung Gottes": "Nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort!" Eph 6,17.
Ich kenne solche Geschichten in verschiedensten Variationen, sie sind meistens ein Ausdruck von Hilflosigkeit der Geschwister.Diese möchten gerne für ihren Glauben eintreten und diesen auch belegen, sie können es aber nicht. Dieses ist zu einem großem Teil die destruktive Auswirkung einer überzogenen Herzensfrömmigkeit, die aus dem Pietismus stammt und eines überzogenem Verständnis von Sola fide.Wo alles nur noch Glaube ist und das Nachdenken und der Verstand im besten Fall eine sehr eingeschränkte Rolle spielen, oder erst mal unter einem Generalverdacht fallen.Irgendwo habe ich mal gelesen, dass eine Gläubige von Zeugen Jehovas besucht wurde und sich auf ein Gespräch einließ. Leider konnte sie nicht viel erwidern, und in ihrer Not bat sie darum, den Psalm 23 vorlesen zu dürfen und fing auch gleich damit an. Dieses schlichte Zeugnis einer lebendigen Glaubenszuversicht und erlebten Geborgenheit in Jesus, dem guten Hirten, hatten die ZJ nichts entgegen zu setzen.
Jose, es gibt ja in der Bibel für die meisten Lehren, wie Taufe, Abendmahl, Gemeinde usw. keine systematische Abhandlungen.Woher nimmst du die Sicherheit, das du die Bibelstellen richtig verstehst und auslegst, das du darauf deine Überzeugung allein gründest?Es ist nach wie vor eine große Not und ein Glaubensbekenntnis mag hilfreich sein, löst aber nicht das eigentliche Problem, daher das Anliegen des Apostel Paulus: "Denn wir sollen nicht mehr Unmündige sein, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre durch die Betrügerei der Menschen, durch ihre Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum" Eph 4,14. Wenn ich die Worte lese: "listig ersonnenem Irrtum", so wird es mir umso wichtiger, meine Überzeugung einzig und alleine auf die Bibel zu gründen, auch wenn die ZJ und andere auch so argumentieren.
Gruß Joschie