Es ist für mich immer etwas beklemmend, wenn ich in einer Versammlung bin, in der für Kranke gebeten wird - ich meine jetzt ganz konkret für Gläubige die um Gebet ersucht haben - und es geschieht danach leider nichts bzw. nichts auffallendes. Ich sehe darin einen Grund, mich zu beugen und mich ernstlich vor dem Herrn zu prüfen. Ich freue mich aber über alle Zeugnisse, wo ich sehen kann, dass der Herr geheilt hat.Joschie hat geschrieben:Ich glaube das Gott heute noch heilt, aber wie gehe ich damit um ohne das es banal wird, wenn er nicht heilt.
Im Mose lesen wir: „Und er sprach: Wenn du willig auf die Stimme des HERRN, deines Gottes, hörst und tust, was in seinen Augen recht ist, seinen Geboten gehorchst und all seine Ordnungen hältst, dann werde ich dir keine der Krankheiten auferlegen, die ich den Ägyptern auferlegt habe; denn ich bin der HERR, der dich heilt.“ 2.Mose 15,26. Wenn Gott hier von auferlegen spricht, dann meint Er sicherlich zulassen, denn die Krankheit ist eine Folge der Sünde.
Und im Propheten Jesaja lesen wir, dass Jesus am Kreuz sowohl unsere Sünden als auch unsere Krankheiten getragen hat: "Unsere Leiden - er hat sie getragen, und unsere Schmerzen - er hat sie auf sich geladen.“ Jes 53,4a. Und dies wird uns in Matthäus bestätigt: „Als es aber Abend geworden war, brachten sie viele Besessene zu ihm; und er trieb die Geister aus mit seinem Wort, und er heilte alle Leidenden, damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja geredet ist, der spricht: "Er selbst nahm unsere Schwachheiten und trug unsere Krankheiten." Mt 8,16.17. Wie freue ich mich darüber, dass dieser Bezug in der Bibel steht, so dass wir klar erkennen, Jesus ist für unsere Sünden aber auch für unsere Krankheiten am Kreuz gestorben.
Aber warum heilt Gott oft nicht?
Lasst uns zuerst lesen was im Jakobus steht: „Ist jemand krank unter euch? Er rufe die Ältesten der Gemeinde zu sich, und sie mögen über ihm beten und ihn mit Öl salben im Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden begangen hat, wird ihm vergeben werden. Bekennt nun einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet! Viel vermag eines Gerechten Gebet in seiner Wirkung." Jak 5,14-16.
Liegt hier vielleicht eine Antwort? Haben wir Glauben, haben wir unsere Sünden bekannt? Im 1. Korintherbrief lesen wir von der Gabe der Heilung. Glauben wir, dass Gottes Verheißungen, besonders was die Geistesgaben anbetrifft, auch für unsere Tage gelten: „Denn dem einen wird durch den Geist das Wort der Weisheit gegeben, einem anderen aber das Wort der Erkenntnis nach demselben Geist; einem anderen aber Glauben in demselben Geist, einem anderen aber Gnadengaben der Heilungen in dem einen Geist“ 1.Kor 12,8.9. Gott hat sich nicht geändert.
Vor einigen Tagen erhielt ich eine E-Mail aus Afrika, in der eine Glaubensschwester bezeugte, dass der Herr sie von Epilepsie geheilt hat, wie im Januar bereits auch von Rheumatoider Arthritis. Ich freue mich über solche Zeugnisse. Ein Erlebnis blieb mir bis heute in Erinnerung: Vor Jahren hat ein Bruder wegen seinem kranken Knie über sich beten lassen. Er bezeugte später, dass während für ihn gebeten wurde er spürte, wie eine Kraft durch seinen Körper floss, aber ausgerechnet vor dem kranken Knie Halt machte. Er wusste nicht, wie er das verstehen sollte, aber Tatsache ist, dass er nun seit Jahren erfahren darf, dass der Herr seine Hand über sein Knie hält.
Was mich immer nachdenklich macht, ist wenn ich lese oder berichtet bekomme, wie Gott in anderen Ländern, unter Menschen die zum ersten Mal das Evangelium gehört haben, große Wunder tut. Fehlt uns vielleicht die Einfalt, den kindlichen Glauben und das Vertrauen, Gott beim Wort zu nehmen?
Was ist meine persönliche Erfahrung mit Krankenheilung?
Der Herr hat mich im Alter von 10 Jahren bewahrt bei einem Verkehrsunfall. Ich hätte, wegen Wirbelsäulenbruch, Querschnittsgelähmt sein müssen. Bin ich aber nicht, sondern habe eine inkomplette parese, d.h. meine Beine sind sehr schwach. Erst seit 3 Jahren, 33 Jahre nach meinem Unfall, kam ich in den Rollstuhl, kam aber noch etwas mit Unterarmstützen laufen.
Nachdem ich zum Glauben gekommen war (1984), passierte es, dass wenn sich mein Zustand gravierend verschlechterte, auch mein Glaube zunächst nach unten gezogen wurde. Das geschah zwei, drei Male. Bis ich irgendwann lernte die Gegenrichtung einzuschlagen: Ging der Zustand nach unten, klammerte ich mich um so mehr an den Herrn: Jesus, du weißt es!
Ich bin übrigens verheiratet, habe zwei Kinder (zwischenzeitlich schon erwachsen) und stehe voll im Beruf. Vielen Menschen und Ärzten bin ich ein Wunder, dem Herrn sei die Ehre dafür.